Norbert und der Smaragdgrüne Alptraum von Nadyia (Wo zur Murloc-Hölle ist der Strand?) ================================================================================ Prolog: Es war einmal... ------------------------ Es war einmal ein lauschiger, warmer ... ja fast schon schwüler Abend in Valshara. Mutierte Vögel krächzten im nichtvorhandenen Mondesschein, blutrünstige Blümchen lauerten auf unvorsichtige Helden mit Größenwahn. Und ein kleiner, grüner Murloc machte sich auf den Weg um das Traumhaus seines geliebten Cousins ausfindig zu machen. Mit den immer weiter steigenden Imobilienpreisen in ganz Azeroth hatten es die schuppentragenden Strandbewohner nicht einfach. Kaum noch ein Murloc konnte sich eine Hütte an der Küste leisten, Imobilienhaie machten ihnen das Leben schwer und vertrieben sie aus ihren angestammten Regionen. Ganze Murlocclans hatten schon versucht sich an Flüssen und Seen niederzulassen, aber es war eben nicht das Gleiche und eine gewisse Lethargie machte sich unter den possierlichen Wesen breit. Auch der Versuch die Wüste für sich zu gewinnen, brachte bis auf ein paar gut gebräunte, man könnte auch sagen durchgebratene Schuppenträgern keinen wirklichen alternativen Lebensweg. Norbert - dessen eigentlicher Name Nrrllggglglglggnnnggggrrrr niemand außerhalb der Murlocgemeinschaft aussprechen konnte und er aus Rücksicht auf seine Nichtmurlocschen Freunde in eine Kurzform umwandelte - hatte sich nach der Romeo und Julia gleichen Liebesgeschichte seines Cousins und dessen Angetrauter geschworen ihnen einen Platz zum Leben zu besorgen. Ein Geheimtip führte ihn nun genau an diesem Abend an diesen Ort und er starrte hochmotiviert auf das dunkel-rot-schimmernde Portal vor seiner Schnauze. Hier würde er doch sicherlich fündig werden... Kapitel 1: Part I Nythendra --------------------------- Auch wenn die dunkle Höhle, in der er sich auf einmal befand nur wenig Karibikfeeling verbreitete, war die mutierte Kaulquappe noch guter Dinge. Er würde den Traum seines Verwandten wahr machen, das war er diesem schuldig. Mutig stapfte Norbert auf erdigen Boden voran und wich geschickt den herumliegenden Maden und Käfern aus. Ja, diese Höhle benötigte dringend eine Grundreinigung, die lila Farbe an den Wänden war auch schon seit der Nachtbrunnenepoche anno 10.000 Jahre vor dem Schwarzen Portal out, ganz zu Schweigen von der Notwendigkeit einer funktionierenden Klimaanlage. Sich Luft zuwedelnd, piekste er eine ihm im Weg liegende Made an, die mit einem Grummellaut zu ticken begann. Nun war es so, dass er durchaus schon Erfahrungen in Azeroth sammeln konnte und seine Mutter ihn bereits als Babymurloc vor tickenden Dingen gewarnt hatte, also nahm er seine Flossen in die Hand und rannte mit einem "Leroy Jenkins" und geschlossenen Augen direkt in den großen, dunkeln Raum vor ihn, als auch schon eine Explosion in seinem Rücken ihn nach vorne schleuderte. Kaum hatte er sich vergewissert, dass noch alle seine Schuppen beisammen waren, knallte es erst Rechts, dann Links neben ihn wie bei einem Chinaböllerfeuerwerk. Die brauchten hier drin ganz dringend Kammerjäger, bei explodierenden Insekten hörte der Spaß aber auf. Während Norbert noch hoffte, dass ihm beim vorgezogenen Feuerwerksfestival keine lebensnotwendigen Gliedmaßen abhanden gekommen waren, erhob sich in seiner Nähe eine große, dunkle Gestalt. Eine quietschig, gequälte Stimme begrüßte den Gast in guter Krallen-an-der-Tafel-langkratz-Manier. "Der Traum hat sich verändert! Gleichwohl werde ich ihn beschützen!" Zum Glück oder vielleicht auch Unglück hatte Norbert eine Ausbildung als Sprachwissenschaftler hinter sich und verstand dank seiner multilingualen Fähigkeiten... trotzdem nur die Hälfte. Blinzelnd, schaute er auf und auf und auf... direkt in die funkelnden Augen eines grauen Drachens. Eines müffelnden, grauen Drachens. Was bewegte sich da eigentlich auf den Schuppen? Einen Schritt nach hinten machend, überlegte Norbert bereits, ob er das Ungetüm nach dem Weg zum Strand fragen sollte, als die so geschmeidig wie Stahlwolle klingende Stimme erneut an sein Ohr drang. "Euer waches Leben ist eine Krankheit!". Nach einem verwirrten "Woos?" von Norbert, begann der Drache so merkwürdig mit dem Schwanz zu wackeln und öhm... Luft zu holen? "Atmet tief. Gebt euch eurem Schicksal hin". Gerade noch rechtzeitig, machte der Murloc einen Satz zur Seite und entging dem geballten Mundgeruch des überdimensionalen Flugdinos, der einfach weiter plapperte und ihm allmählich einen Hörsturz bereitete. "Was braucht ihr noch dieses Leben?" Ja, eine philosophische Frage, auf die der Murloc gerade auch keine Antwort hatte. Da er nun ein wenig näher an dem sicher über zehn Wege verwandten Schuppenträger stand, fiel ihm der eher ungünstige Hautton sowie die riesigen Flöhe auf dem Rücken auf. Das arme... Etwas. Er musste er/sie/es helfen! In seinem Fischschuppenbeutel kramend, holte Norbert einen Kommunaktionsstein, sein IStone 7.15 heraus und drückte ein paar Tasten. "Bin ich da mit dem Tierheim von Bradenbach verbunden...?" Keine fünfzehn Minuten später und diversen Ausweichaktionen seitens Noberts, bei dem das Ausmaß der Infektion des Drachens erst so richtig zur Geltung kam, eilten ihm Tierfänger zu Hilfe und nach einem "Nein... ich habe noch soviel zu tun... "... wurde das Viech in einem rosa Käfig abtransportiert. Ja, Norbert hatte ein gutes Werk getan und der Weg war frei endlich den Strand zu finden. Immer geradeaus, vielleicht wussten diese merkwürdigen Riesenviecher in Lila ja, wo er Meer finden konnte... Kapitel 2: Part II Ursoc ------------------------ Irgendwie war heute nur bedingt Norberts Tag. Erneut waren ihm auf dem Weg vom Drachen zu dieser merkwürdigen Lichtung mit dem geflügelten, zweibeinigen Rentier, das ihm irgendetwas von einem Alptraum erzählen wollte, diverse tickende und explodierende Viecher im Weg gewesen. Er hatte überlebt… und diesem Malfuridingsda eine Packung Baldrian für bessere Träume an den Kopf geworfen. Sich umblickend, erspähte er eine ganze Anzahl von Portalen und versuchte sich an die Worte seines Onkels Nrrhebernnn – kurz Herbert – zu erinnern, der ihm eine bisher mehr oder minder brauchbare Wegbeschreibung gegeben hatte. Links… ja, sein Verwandter hatte immer etwas von Links gefaselt. Also ging der Murloc genau in diese Richtung. Auf der anderen Seite des Portals angekommen, erblickte er… keinen Strand. Ein paar Flugtiere in der Luft, Tentakel an den Seiten, also ein klassisches Landschaftsbild von Azeroth. Langsam bewegte sich Norbert weiter, spähte von einer Erhöhung aus nach unten und beschloss sich an den Bären auf dem Weg vorbeizudrängen. Dahinten, ein Lufthauch? Diese Höhle wirkte zwar wenig einladend, aber der Geruch, der aus ihr herausströmte erinnerte ihn an seine Kindheit im Sommerurlaub am Verwitterten Strand. Gut, ohne den stinkenden, nassen Bärenfellanteil. Nun gehörte das Schuppentier zu den mutigeren seiner Art, zuckte also seine zierlichen Schultern und beschloss einfach nachzugucken. Was konnte schon großartiges passieren? "Ihr hättet fliehen sollen. Jetzt verfüttere ich eure Knochen an die Sturmkrähen!" In der Laufbewegung stehen bleibend, wunderte sich Norbert nun doch ein wenig, was die Fauna dieser Gegend alles für merkwürdigen Kram von sich gab. Da stand so ein Riesenbär vor ihm, aber anstelle gemeinsam einfach einen Algentee zu trinken, schien der Fellträger auf Echsenfleisch zu stehen und rannte ihm ungebremst entgegen. Ganz schön schnell für das Übergewicht… "WALZT UND WETTERT. BRECHT UND SCHMETTERT!" Und nun reimte er auch noch. Mit einem beherzten Satz zur Seite – Norbert hatte darin ja schon einige Erfahrung hier gesammelt – wich er Mister Reim-dich-oder-ich-fress-dich gerade noch so aus, und hörte von hinten ein ziemlich lautes. "BRAAAUUUGGGHHHH!" sowie direkt im Anschluss "ICH WERDE EUCH WIE SETZLINGE ZERTRETEN!" Nun gehörte ein Murloc nicht so wirklich der Gattung Pflanzen an und bei dem dicken Fell würde Herr Bär mit dem Tempo bald keuchend umkippen, schließlich funktionierte auch in dieser Höhle die Klimaanlage so gar nicht. Abermals wurde Norbert von dem Impuls gepackt dem armen, knurrenden… überdimensionalen Wesen helfen zu müssen. Schon wieder… War er nicht handwerklich begabt und hatte seinen Allzweckschraubenzieher dabei? Also während das Bärchen noch ein wunderbar intoniertes "DIE WILDNIS ERZITTERT VOR MEINEM ZORN!" aus der Schnauze herausposaunte, tänzelte der Murloc mit seinem Schraubenzieher an der Klimaanlage umher und hatte es nach drei weiteren Ausweichaktionen tatsächlich geschafft das Teil wieder zum Laufen zu bringen. Sogleich wurde es geschätzte 30 Grad kälter in dem dunklen Gemäuer. Sich umdrehend, wollte er ein wenig Dank vom Fellträger einsammeln, als ihm schon geballte Schnarchlaute entgegen drangen. Der Bär war mitten im Raum einfach zusammengesunken und schlief. Winterschlaf? Na bitte! Mit einem „Lalelu, nur der Mond schaut zu, wenn die kleinen Bärchen schlafen… nun schlaf auch du!“ schlich sich der zufriedene Schuppenträger aus der Bärenbude und beschloss einfach ein anderes Links bei der Portalansammlung zu versuchen. Irgendwo mussten sie den Strand hier doch versteckt haben. Wer hätte schließlich ahnen können, dass das mit dem Geheimtip so ein geheimes Ding werden würde… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)