Majutzu Gakuen von Tombstone ================================================================================ Kapitel 9: Die Wahrheit Teil I ------------------------------ Wie verabredet traf LaVolpe am Café Seiren ein, wartete dort auf den, mit dem sie sich verabredet hatte. „Was wollen sie? Und wer sind sie?“ hörte sie plötzlich eine Stimme von der Seite. Mit wehmütigem Blick sah sie nach dem Ursprung. „Man nennt mich LaVolpe, oder einfach nur Volpe, wenn dir das lieber ist, Fudo Yusei. Ich würde aber lieber drin mit dir reden. Was meinst du warum ich einen belebten Ort ausgewählt habe?“ „Einverstanden.“ nickte Yusei grimmig, öffnete für die Silberhaarige die Tür. Im Café bestellten sie beide jeweils ein Stück Zitronenkuchen, während LaVolpe einen Irish-Coffey dazu wollte, bestellte Yusei nur einen grünen Tee dazu. „Also? Was wollen sie mir sagen? Vielleicht warum sie meine Eltern getötet haben? Oder wer sie genau sind?“ „Ich fange mal von vorne an, bei diesem einen Tag vor 10 Jahren.“ begann Volpe, nahm den Kaffee und den Kuchen dankend von der Kellnerin entgegen. „Wenn es eines gibt, das ich mehr liebe als Alkohol, dann ist es Zitronenkuchen. Der lockere Boden, die Sahne und das Zitronen-Aroma… eine wahre Symphonie.“ schwärmte die Silberhaarige, nahm einen kleinen Bissen des Kuchens und wirkte gleich wie im siebten Himmel. „Lenken sie nicht ab, Volpe. Wer sind sie und warum mussten meine Eltern sterben?“ Mit gehobener Augenbraue und der Kuchengabel im Mund sah Volpe wieder auf, blinzelte kurz. „Hm? Ach ja…“ fiel es ihr wieder ein, worauf sie die Gabel zur Seite legte. „Wie ich schon sagte, man nennt mich LaVolpe. Aber wenn du meinen wahren Namen wissen willst, musst du schon ein Wenig Geduld haben. Und was deine Eltern angeht, das waren nicht deine Eltern.“ Entsetzt sprang der Blonde von seinem Stuhl auf. „Soll das ein schlechter Scherz sein!? Natürlich waren das meine Eltern! Ich bin doch nicht doof!“ „Setz dich wieder, junger Mann. Und dann hör mir genau zu was ich zu sagen habe. Verstanden?“ Langsam, noch immer vor Wut kochend, setzte sich Yusei wieder, nahm einen Schluck Tee. „Als du ein kleiner Junge warst, kaum älter als 3 oder 4 Jahre, wurdest du deiner leiblichen Mutter weggenommen. Bei dir war ein Mädchen, das von derselben Mutter war. Mitglieder des Ordens der neuen Götter entführten euch. Das Schicksal eurer Mutter ist mir nicht bekannt. Ihr wurdet jedoch in die Obhut einer Familie gegeben, die der neuen Religion angehörte, nur damit die Bruderschaft der alten Götter im Nachteil ist. Immerhin bist du in der Lage die Antimagie einzusetzen, etwas das nur alle paar Jahrhunderte der Fall ist. Die Menschen bei denen du aufgewachsen bist, wollten dich nachdem du von der Gegensatz-Frucht gegessen hast, in ein Ausbildungslager des Ordens bringen, damit du gegen die Bruderschaft als Waffe dienst. Deine Schwester wurde im Grunde weggeworfen, weil sie nicht über deine Fähigkeiten verfügt. Jedoch… wurde ihr Gedächtnis anscheinend versiegelt, sie kann sich nicht an dich erinnern. Im Waisenhaus der neuen Götter wurdest du von anderen Kindern isoliert. Das war zur Zermürbung.“ „Und warum haben sie meine Eltern, die bei denen ich aufwuchs, ermordet?“ „Meine Aufgabe: Gefährliche Subjekte eliminieren. Ich mache das ganz offiziell, von der Regierung und der Bruderschaft der alten Götter abgesegnet. Deine Adoptiveltern waren Extremisten des Ordens. Ich habe sie nur wenige Stunden vor Ausführung eines Anschlags aufgehalten. Was glaubst du warum euer Auto nach dem Aufprall mit dem Baum direkt in Flammen aufgegangen ist? Sie hatten roten Phosphor im Auto. Daraus kann man Brandbomben herstellen.“ Ungläubig musterte Yusei die silberhaarige Frau. Er konnte ihre Geschichte nicht wirklich glauben. „Du kannst mir glauben oder nicht, fest steht dass ich schon 3 Flaschen Sake, eine Flasche Rotwein, 2 Gin, einen Vodka und 3 Whiskey auf Eis intus habe, jetzt kommt noch ein Irish-Coffey dazu. Wenn ich betrunken bin, kann ich nicht lügen. Und glaub mir, auch wenn es gerade nicht so aussieht, ich bin betrunken. Ich kann gerade nicht lügen. Alles was ich dir gerade erzählt hab ist die reine Wahrheit.“ „Trotzdem glaube ich diesen Scheiß nicht.“ „Gut, dann ist hier etwas zu deinen Unterarmen: Diese Male sind Beschwörungs-Zeichen. Sie stehen für große Helden der alten Welt. Herkules, Gilgamesch, Medea, Cu Chulain… Selbst König Arthur. Sie wurden zu Espern. Ich trage auch so ein Zeichen an meinem Körper, auf meiner Brust. Damit kann ich ebenfalls einen mächtigen Esper rufen: Den Hekatoncheiren Briareos. Wie gesagt, ich kann nicht lügen wenn ich betrunken bin. Das ist mein Fluch.“ Genervt sah sich Yusei um als erwarte er jemand spezielles zu sehen. Schließlich wandte er sich Volpe wieder zu. „Und? Warum sollte ich ihnen glauben?“ „Weil ich dich zu Setzuna gebracht habe, damit sie den Nervenwurm aus deinem Kopf zieht. Weil Meiko mich über dich auf dem Laufenden hält, wenn sie wieder in unserer Welt ist. Weil ich ein gottverdammtes Versprechen gegeben habe, als ich deine Adoptiveltern getötet habe. Ich bin kein schlechter Mensch, glaub mir. Aber ich bin auch kein guter Mensch. Ich bin irgendwo dazwischen. Wenn du möchtest hasse mich. Ich kann damit leben. Ich trinke einfach nur, und das schadet mir überhaupt nicht. Die Rechnung geht auf mich, ich bestell mir noch einen Kuchen.“ endete Volpe schließlich, schnippte mit den Fingern, damit eine Kellnerin zu ihr eilte. Von seinem Kuchen hatte Yusei die ganze Zeit nichts angerührt. „Soll ich ihnen was sagen, Volpe? Ich hasse sie nicht. Sie sind es nicht wehrt, dass ich sie hasse.“ erklärte er nur kalt und erhob sich langsam vom Tisch. „Ich habe ehrlich gesagt Mitleid mit ihnen. Sie sind Alkoholikerin, verdienen ihr Geld mit dem Leid anderer und rechtfertigen es mit irgend einem Gott oder Glauben. Ich sage ihnen, wenn es einen, auch nur irgendeinen, Gott geben würde, dann würde er solche Leute wie sie niemals zulassen. Guten Tag noch, LaVolpe.“ endete der Blonde und verließ das Café. Niedergeschlagen sah die attraktive junge Frau ihm hinterher. „Es tut mir Leid, Yu-kun. Ich wusste du würdest so reagieren…“ Zurück im Wohnheim hörte Yusei gleich nach dem Eintreten Honne kurz aufschreien. „Was ist denn jetzt los?“ „Ich glaub unsere neue Mitbewohnerin steht auf Hon-Hon.“ meinte Kiba, welche gerade dabei war sich in der Küche Tee zu kochen. „Du, Yu-kun? Wir Mädels haben uns mal ein Wenig unterhalten. Wir denken, wir sollten die Sache mit den Dates vorerst mal ruhen lassen, bis du wieder ganz du selbst bist. Also bis die Nachwirkungen dieser komischen Käfer vollständig verflogen sind.“ „Das wollt ich euch auch schon vorschlagen.“ gab Yusei zu, hängte seine Jacke über einen Küchenstuhl und setzte sich zu der Rothaarigen. „Wow, hätt ich nicht gedacht. Aber hey, wenn du selbst schon sagen wolltest, dass wir die Sache mit den Dates erstmal aufschieben sollen, dann ist das für mich in Ordnung. Hauptsache du fängst nicht plötzlich an eine von uns zu daten und uns damit zu hintergehen.“ grinste sie, stellte für sich und ihn eine Tasse Tee auf den Tisch. Plötzlich kam Honne die Treppe herunter gerannt. „Onii-chan! Rette mich!“ rief sie panisch, worauf Yusei aufsprang und nur noch sah, wie Honne sich hinter ihm versteckte. „Bitte Onii-chan, Ayanami-san macht mir Angst.“ wimmerte die kleingeratene Brünette. Man konnte regelrecht hören, wie Kiba die Kinnlade herunterklappte. Kaum hatte Honne das gesagt, da kam auch schon Suguha auf die 3 zu und kurz bevor sie Yusei erreicht hatte, verpasste er ihr eine Kopfnuss, dass die Lilahaarige in die Knie ging. „SCHEISSE! DAS TUT WEH ALTER! WAS SOLL DER SCHEISS!?“ brüllte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht und hielt sich die schmerzende Stelle am Kopf. „Honne-chan ist meine kleine Schwester. Und meine Schwestern beschütze ich, auch vor Perverslingen. Selbst dann, wenn einer dieser Perverslinge eine Mitbewohnerin oder Kollegin im Disziplinarkomitee ist.“ Mit Tränen in den Augen sah Suguha langsam auf. „Ist ja schon gut. Aber Hon-Hon ist eben genau mein Typ. Sie ist so süß und niedlich und…“ „Und du bist ein Lolicon.“ grinste Kiba nur noch, erntete wütende Blicke von der Angesprochenen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)