Juliet had it easy; she never had to kill Romeo! von misscantarella ================================================================================ Kapitel 1: The Trio ------------------- „Vampire. Jahrhundertelang waren sie nur ein Mythos aber nun, da die Menschheit über die Existenz dieser Wesen Bescheid weiß verehren sie diese blutsaugenden Monster wie Götter! Um dieser Plage Einhalt zu bieten gibt es Vampirjäger. Wie der Name es schon sagte, jagen diese Menschen Vampire und beenden ihr 'ewiges' Leben. Und genau dafür werden sie von der restlichen Menschheit gehasst! JA, sie hassen einen Teil ihrer eigenen Spezies, weil diese versuchen sie vor den grausamen Tod durch einen Vampir zu schützen. Diese Bestien werden von einen sogenannten Fürsten kontrolliert. Er soll der Stärkste von Allen sein und jeder Vampir ist ihm unterwürfig. Natürlich gibt es auch bei ihnen einige schwarze Schafe, die sich einfach nicht an Regeln halten wollen. Vor 600 Jahren gingen die Hunter, wie man die Vampirjäger auch nannte, einen Pakt mit dem damaligen Fürsten ein. Ab diesen Tag gab es 3 Regeln, an die sich jeder Vampir halten musste: 1. Vampire dürfen keine Menschen mehr töten! 2. Die Heirat zwischen Vampiren und Menschen ist strengstens verboten! 3. Jeder Vampir, ganz gleich welchen Rang er auch hat, hat die ANBU mit Respekt zu behandeln! Die ANBU ist eine Spezialeinheit der Hunter. Nur die Besten Jäger dürfen der ANBU beitreten. Diese Einheit kümmert sich ausschließlich um alle adeligen Vampire, da diese über extrem starke Fähigkeiten verfügen. Natürlich beinhaltete der Pakt auch einige Auflagen für die Hunter: Vampirjäger durften nur noch sogenannte Level E Vampire töten und auch nur, wenn dies vom Fürsten genehmigt wurde. Als Level E werden Vampire bezeichnet, die ihre Ehre verloren haben und eine der drei Regeln gebrochen haben. Es kann sich dabei aber auch um Vampire handeln, bei denen die Verwandlung fehlgeschlagen ist. Außerdem darf nur das erstgeborene Kind die Ausbildung als Jäger absolvieren, weshalb es so gut wie in jeder Jägerfamilie nur ein Kind gab. Der Pakt brachte etwas Frieden in die Welt, doch hat sich damals auch eine Gruppe Vampire dazu entschlossen dem Pakt nicht zu folgen. Sie haben sich in die Wälder im Osten des Landes zurückgezogen und ihre eigene kleine Stadt aufgebaut. Dort treiben sich die widerlichsten Vampire herum. Die Gruppe, die diese Stadt gegründet hat, nennt sich Akatsuki und bereitet uns regelmäßig Ärger. Aber so geht den Huntern wenigstens nicht die Arbeit aus. Du fragst dich bestimmt, warum ich mich so gut auskenne oder? Nun ja, ich bin ein Hunter, ein ANBU und mein Name ist Sakura Haruno! Unter den Vampiren trage ich den Spitznamen: 'Der Todesengel' Ich will ehrlich mit dir sein. Ich hasse Vampire! Ich hasse diese Wesen mehr als alles andere auf dieser Welt! Es widert mich an, wie diese Blutsauger wie Götter verehrt werden, obwohl sie sich von dem Blut der Menschen ernähren. Nichts desto Trotz halte ich mich natürlich an den Pakt. Ich habe nämlich keinen Bock beim Fürsten vortanzen zu müssen und außerdem stimmt die Bezahlung. Ich habe mich mit diesen Biestern arrangiert und solange das Geld fließt, würde ich jeden und alles töten. Ich weiß, dass das ziemlich hart klingt, aber ich wurde nun einmal dazu ausgebildet. Es ist meine Bestimmung Vampire umzubringen. Ich hätte niemals geahnt, dass ich mich bald in einer vampirigen Version von Romeo und Julia befinden würde! Aber nun erst einmal alles von Anfang an. Doch vorher lass mich dir noch einen Rat geben: Traue niemanden!„ ~ ~ ~ „Was siehst du Karin?“, fragte die rosahaarige Frau in das kleine Mikrofon, welches an ihrem rechten Ohr befestigt war. Zunächst hörte sie nur ein Rauschen und das Atmen eines Menschen. „3 Stück auf zwölf Uhr. Alle von ihnen sind Level E.“, antwortete die Angesprochene. Sakura verengte ihre smaragdgrünen Augen, während ihre Hand zu ihren Katana wanderte. „Sie sind nur noch knapp 500 Meter entfernt.“, hörte Sakura eine Stimme durch das Mikrofon sagen. „Alles klar Ino, du übernimmst den Mann und ich kümmere mich um die Frauen.“, sagte die Haruno entschlossen und gab das Signal für den Angriff. Drei Schatten preschten aus den Gebüsch und rasten auf ihre Opfer zu. Kurz darauf wurde die dunkle Nacht durch einige Blendgranaten erhellt. Vampire reagieren auf dieses künstliche Licht äußerst empfindlich. Und durch den lauten Knall wurde das sensible Gehör der Vampire gestört. „Und los!“, befahl Sakura. Ihr Katana hatte die junge Frau bereits gezückt, als sie auf die zwei orientierungslosen Vampire zustürmte und diese blitzschnell mit einem Stich in das Herz tötete. Auch Ino hatte den männlichen Vampir die Lichter ausgemacht und fuhr sich nun durch ich strahlend blondes Haar. Innerhalb von Sekunden lösten sich die Leichen in Staub auf. Zurück blieben nur die Erkennungsmarken der Getöteten, welche Karin an sich nahm. „Ich werde sie umgehen Kakashi bringen.“, sagte die rothaarige. Karin war die Älteste von allen dreien, weshalb sie sich immer um den 'Papierkram' kümmerte. Sie war eine sehr geheimnisvolle Frau, die nicht viel von sich preisgab. Es gab niemanden, der ihren Nachnamen oder genaue Herkunft kannte. Ihre roten Haare reichten der Frau bis unter die Brust. Ihr Markenzeichen war ihre schwarze Brille, die sie so gut wie nie absetzte. Die rothaarige hatte eine sportliche Figur und weibliche Kurven an den richtigen Stellen. „Das bedeutet für Saku und mich Feierabend!“, quiekte eine fröhliche Ino. Diese Frau war der Traum vieler Männer, was Sakura vollkommen nachvollziehen konnte. Die Blondine war etwa 1,75 m groß und somit ein gutes Stück größer als Sakura. Mit ihren blauen Augen zog Ino einfach jeden in den Bahn und sie hatte den Körper eines Models. Auch ihre Oberweite konnte sich sehen lassen. Es war jedoch kein Geheimnis, dass die Yamanaka dort etwas nachgeholfen hatte. „Wurde auch Zeit. Ich bin hundemüde.“, meldete sich nun der Kopf des Trios zu Wort. Sakuras Gesichtsausdruck war wie immer nichtssagend, doch sie wirkte wirklich müde. „Soll ich euch nach Hause fahren?“, bot Karin an, während sie sich eine Zigarette anzündete. „Danke für das Angebot, aber ich habe heute noch etwas vor.“, schnurrte Ino mit einem vielsagenden Grinsen. „Ist es noch der Typ von letztens oder schon wieder jemand neues?“ Sakura rang sich zu einem Lachen durch. Die rosahaarige hatte schon lange den Überblick über das Liebesleben ihrer Freundin verloren. „Heute ist es ein schnuckeliger Vampir. Er pflegt sogar Kontakte zum berüchtigten Fürsten.“, antwortete Ino triumphierend. Und nun brach auch Karin in Gelächter aus. „Vielleicht empfehlt er dich ja dem Fürsten.“ Sakura dagegen schwieg und dachte sich ihren Teil. Natürlich war auch sie schon mit dem einen oder anderen Vampir für berufliche Zwecke im Bett gelandet, aber Ino machte immer Jagd auf die einflussreichsten dieser Bestien. Und das nur, um eines Tages im Bett des Fürsten zu landen. Die drei Frauen gingen zusammen zum Parkplatz, wo sich Ino verabschiedete um sich zu ihrem heutigen Abenteuer zu begeben. Sakura dagegen nahm im Auto von Karin Platz. Die rothaarige fuhr ein kleine rotes Auto, was seinen ganz eigenen Charme hatte. Karin ließ sich auf den Fahrersitz sinken und startete den Motor. Oscar, so hatte sie ihr Auto benannt, brummte laut als der Motor gestartet wurde. „Ich habe die Vermutung, dass ich einmal durch Oscar sterben werde und nicht durch einen Vampir.“, meinte Sakura beiläufig. Jedes Mal, wenn sie bei Karin mitfuhr hatte die Haruno Angst um ihr leben und das lag nicht nur am Zustand von Oscar. Karin's Fahrstiel war genau so tödlich wie eine Kugel ins Herz. Auf Grund dieser Tatsache war Sakura mehr als froh, als diese Horrorfahrt vor dem Appartement der Haruno endete. „Danke für's fahren. Ich werde beim Kotzen an dich denken.“, sagte Sakura mit einem lachen zum Abschied als sie aus dem Wagen stieg. Die letzte Kurve hat ihren Margen vollkommen auf den Kopf gestellt. „Schlaf Gut Schätzchen.“, winkte Karin und brauste mit Oscar davon. //Ein Wunder, dass sie noch niemanden überfahren hat.// dachte sich Sakura während sie zum Eingang des Gebäudes ging. Dort angekommen zückte sie eine Karte und hielt sie an ein Kästchen. Nach einem kurzem Piepen öffnete sich die Eingangstür. Durch ihre Arbeit bei der ANBU konnte sich Sakura eine Wohnung in einem der teuren Viertel der Stadt leisten. Ihr Geld reichte natürlich nicht um in einem der riesigen Hochhäusern zu wohnen, aber das störte die Frau wenig. Der Eingangsbereich war nüchtern, aber dennoch modern eingerichtet. Gleich rechts befand sie eine Sitzgelegenheit, die aber niemand benutzte. An den Wänden hingen einige Gemälde und der Weg von der Eingangstür bis hin zum Fahrstuhl war mit einem roten Teppich bedeckt. Links und rechts neben dem Fahrstuhl befanden sich Pflanzen. Sakura stieg in die Kabine des Aufzuges und ließ sich in den vierten Stock fahren. Auf jedem Stockwerk befand sich nur eine Wohnung, weshalb man nur selten einer seiner Nachbarn zu Gesicht bekam. Sakura schloss ihre Wohnungstür auf und knipste das Licht an. Sie schritt den langen Flur entlang bis sie ihr Schlafzimmer erreichte. Sakura stellte ihr Katana in eine Ecke und begann ihre ANBU Uniform auszuziehen. Eine schwarze Hose, eine weiße Weste, ein schwarzes Top und schwarze Handschuhe landeten auf dem weichen Teppich. Nur noch mit ihrer Unterwäsche bekleidetet betrachtete sich die Frau in dem riesigen Spiegel. Ihre rosafarbenen Haare waren in den letzten Monaten ein ganzes Stück gewachsen. Sie reichten ihr nun bis über die Schulter. Sie seufzte. Mit Ino oder Karin würde sie wohl nie mithalten können. Sakura empfand sich als nicht besonders attraktiv ober übermäßig schön. Ihre Haut war fast genau so blass wie die eines Vampirs., was sie extrem störte. Außerdem war Sakura nicht besonders groß. Mit 1,65m war sie zehn Zentimeter kleiner als Ino und auch die weiblichen Kurven wie ihre Freundinnen sie hatten suchte die Haruno vergebens. „Durch Anstarren wird sich auch nichts ändern.“, sagte sie zu sich und schleifte ihren müden Körper in das Badezimmer. Nach einer heißen Dusche schlüpfte Sakura in eine Boxershorts und einem Top, bevor sie sich in ihr Himmelbett legte. Von ihrem Schlafzimmer aus hatte sie eine tolle Aussicht auf die belebte Innenstadt, da sich ihre Wohnung etwas abseits und auf einem kleinen Hügel befand. Wie jeden Abend fixierten ihre smaragdgrünen Augen nur ein Gebäude. Den großen Tower, welcher sich im Zentrum von Konoha befand. Ihr gähnen brachte Sakura wieder zurück in die Realität. Sie war wirklich müde und brauchte dringend eine ordentliche Portion Schlaf. Sakura kuschelte sich in ihre Decke und schloss ihre Seelenspiegel. Wie jede Nacht hatte auch Sakura heute das Gefühl beobachtet zu werden. Kapitel 2: A new mission ------------------------ Zwei rot glühende Augen blickten aus der gewaltigen Glasfront des Towers und verengten sich. Es wirkte fast so, als hätte ein Raubtier seine Beute ins Visier genommen und nun lauerte es auf den richtigen Moment, um sie zu töten! „Verzeiht mein Fürst, aber Hatake Kakashi ist nun hier.“, ertönte eine Frauenstimme. Der Träger der roten Augen schloss seine Lider und seufzte. „Er soll eintreten.“, hörte man seine tiefe Stimme sagen. „Sehr wohl mein Fürst.“ Man hörte das Klacken von Stöckelschuhen und danach wie eine Tür geöffnet wurde. „Sie dürfen eintreten.“, sagte die Frau leise. Einen Moment später wurde die Tür geschlossen und Schritte näherten sich. „Sie wollten mich sprechen.“ Kakashi stand vor dem gewaltigen Schreibtisch aus dunklem Holz. Es kam nicht oft vor, dass er zum Fürsten zitiert wurde, auch wenn die beiden Männer ein fast schon freundschaftliches Verhältnis pflegten. „Ja, bitte setzten Sie sich.“ Der Fürst drehte sich um und deutete auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch. Er selbst öffnete sein schwarzes Jackett und nahm auf seinem bordeauxroten Ledersessel platz. „Wie kann ich Ihnen helfen Sasuke?“, fragte Kakashi und schlug die Beine übereinander. Der Hatake war ein Fall für sich. Er hatte gräuliches Haar, welches sein linkes Auge verbarg. Außerdem wurde die Hälfe seines Gesichtes durch eine schwarze Maske verdeckt. Warum er das tat wusste niemand so genau. Er war der Anführer der Hunter und genoss deshalb großen Respekt unter den Vampiren. „Meine Familie veranstaltet im November einen großen Ball und ich würde gerne die ANBU beauftragen, um für unseren Schutz zu Sorgen.“, erklärte der Angesprochene. Sasuke entstammte dem mächtigsten und einflussreichsten Vampirclan, den Uchiha. Er war zwar erst seit wenigen Monaten Fürst der Vampire, aber er achtete trotzdem sehr streng darauf, dass jeder seinen Platz in der Gesellschaft kannte und akzeptierte. „Natürlich, sehr gerne.“, sagte Kakashi sofort und holte ein Tablet aus seiner Jacke. „Erlauben Sie mir Ihnen unser bestes Team vorzustellen.“ Der grauhaarige reichte Sasuke das Gerät. Der Vampir nahm das Tablet in seine Hand und blickte auf den Bildschirm. „Die Dame rechts ist Karin. Sie kann jegliche Informationen beschaffen und entwickelt unsere Strategien. In der Mitte hätten wir unsere liebreizende Ino. Das Verführen von Männern ist ihre Spezialität.“ Kakashi lachte kurz unter seiner Maske. Er versuchte Ino's 'Fähigkeiten' immer so gut wie möglich zu umschreiben, was ihn jedoch nie wirklich gelang. „Zum Schluss wäre dann noch-“ „Der Todesengel.“, unterbrach Sasuke sein Gegenüber und fixierte das Bild von Sakura. Jeder Vampir kannte diese Frau und die Geschichten, die man sich über sie erzählte. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Gut. Ich lasse Ihnen die ersten Details schnellstmöglich zukommen und würde mich dann gerne mit den Damen treffen, um alles weitere zu besprechen!“ Sasuke stand auf und reichte dem Hatake das Tablet. Dieser erhob sich ebenfalls, nahm das Gerät und steckte es zurück in seine Jacke. „Sehr gerne Sir.“ Die Männer reichten sich die Hand, ehe Kakashi das Büro verließ. Kaum wurde die Bürotür geschlossen drehte sich Sasuke wieder um, um sich das belebte Nachtleben von Konoha anzusehen. Das Klingeln ihres Handy weckte Sakura aus ihrem Schlaf. Sie tastete nach ihrem Smartphone und hob ab. „Ja?“, sagte sie verschlafen und setzte sich auf. „Ich brauche dich umgehend im Hauptquartier.“, ertönte die Stimme von Kakashi. „Es ist 4 Uhr morgens! Können wir das nicht heute Nachmittag besprechen?“, keifte Sakura während sie sich durch ihr Haar fuhr. Es gab nur eine Sache die Sakuras Laune wirklich zum Tiefpunkt bringen konnte und das war, wenn man sie aus ihrem geliebten Schlaf riss. „Es ist wichtig.“ Kakashi klang ernst, weshalb sich Sakura geschlagen gab. „Gib mir eine halbe Stunde.“ Sakura legte auf und ging ins Bad um sich etwas frisch zu machen. Ihr kleines Bad war komplett aus weißen Marmor, worauf die Frau ziemlich stolz war. Sakura wusch ihr Gesicht, putzte sich die Zähne und schminkte sich etwas, damit sie nicht ganz so fertig aussah, wie sie sich fühlte. Danach schlenderte sie zurück in das Schlafzimmer und ging zu ihrem Kleiderschrank, welcher sich links vom Bett befand. Die Haruno entschied sich für ihr Lieblingsoutfit, bestehend aus einer schwarzen Haremshose und einem weißen T-Shirt mit V-Ausschnitt. Da es Hochsommer war und es nachts nur kaum kühler war als tagsüber, verzichtete Sakura auf eine Jacke und verließ ihre Wohnung. Ihr Weg führte sie zum Fahrstuhl, welcher sie in die unterste Ebene des Gebäudes brachte. Vor zwei Monaten hatte sich Sakura endlich ihren Traum von einem Motorrad erfüllt. Die schwarze Maschine wartete bereits in der Tiefgarage auf die junge Frau. Sakura setzte sich ihren Helm auf und schwang sich auf die Maschine. Keine Sekunde später rauschte sie auch schon aus der Tiefgarage in Richtung Innenstadt von Konoha. Das Hauptquartier der Vampirjäger befand sich in der Nähe des großen Towers. Die Fahrt dauerte 20 Minuten, weshalb die rosahaarige etwas spät dran war, als sie in das Büro von Kakashi platzte. „Hier bin ich.“ Sakura trat an den Schreibtisch heran und entdeckte sofort Karin und eine schlechtgelaunte Ino. Kakashi schien sie aus ihrer heißen Nacht gerissen zu haben. Die Haruno setzte sich auf den freien Stuhl in der Mitte und blickte zu ihrem Boss und gleichzeitig auch Vater. Sakuras Eltern starben, als sie noch ein Kleinkind war und Kakashi hat die Weise damals adoptiert und wie sein eigenes Kind aufgezogen „Anfang November findet ein Ball, anlässlich der 3000 jährigen Herrschaft der Uchiha, statt und ihr werdet diesen Ball bewachen.“, begann Kakashi und blickte zu Sakura. Er war zwar das Oberhaupt der Jäger, aber Sakura war zweifellos die Stärkste von allen, weshalb ihm ihre Meinung sehr wichtig war. „Ich weiß nicht so recht...momentan treiben sich extrem viele Level E herum.“, gab Sakura ihre Bedenken preis. „Das ging mir auch schon durch den Kopf, aber der Fürst wird den Ball nicht absagen. Er hat mir bereits alle Details geschickt.“ Kakashi gab jeder Frau ein Skript aus Blättern in die Hand. „600 geladene Gäste?“, platzte es aus Ino. Sofort richteten sich drei Augenpaare auf Sakura. Jeder von ihnen wusste genau, dass Sakura nicht gerade gut auf Vampire zu sprechen war, um es milde auszudrücken. Und nun musste sie gleich 600 von ihnen bewachen?! „Wie sieht es mit der Bezahlung aus?“, fragte die Haruno, nachdem sie ihre Stimme wieder gefunden hatte. „Die Familie Uchiha zahlt euch einmalig das dreifache eures monatlichen Einkommens.“, antwortete Kakashi. Er wusste wie man Sakura locken konnte und das war nun einmal Geld. Ob das nun eine gute oder schlechte Sache war musste jeder für sich selbst entscheiden. „Dafür, dass wir nur blöd rumstehen werden ist das extrem viel.“, bemerkte Karin skeptisch und auch ihre Kolleginnen trauten der Sache nicht so recht. „Wir sind dabei.“, entschied Sakura schließlich und legte das Skript auf dem Schreibtisch ab. „Sehr schön. Der Fürst wird euch in den nächsten Tagen kontaktieren, um weitere Details zu besprechen. Bereitet euch also schon einmal auf das Meeting vor.“, sagte Kakashi zufrieden. Nachdem Gespräch mit dem Hatake zogen sich die drei Frauen für eine kurze Lagebesprechung in ihr eigenes Büro zurück. Gerade wurde ihnen von einem der Mitarbeiter Kaffee gebracht. „War ne kurze Nacht mit deinem Lover.“, bemerkte Sakura und trank einen Schluck aus ihrer Tasse. Ino biss die Zähne zusammen. „Dieser Wichser ist nicht aufgetaucht.“, knurrte die Angesprochene. Es kam noch nie vor, dass ein Mann Ino widerstehen konnte oder sie gar sitzen gelassen hat. Sakura seufzte und schlug die Beine übereinander. „Was wissen wir alles über den Auftragsgeber?“, fragte Sakura Karin und starrte auf den Bildschirm, welcher die halbe Wand einnahm. Die rothaarige rückte ihre Brille zurecht und tippte auf den Bildschirm. Sofort tauchte ein Familienfoto der Uchiha auf. „Die Uchiha gelten seit jeher als stärkster Vampirclan und hatten darum schon immer viele Feinde. Vor etwa tausend Jahren gab es ein großes Massaker und fast der gesamte Clan wurde ausgerottet. Die einzigen Überlebenden waren Fugaku Uchiha, seine Frau Mikoto und ihr jüngster Sohn Sasuke, dem aktuellen Fürsten.“ Sakura verengte ihre smaragdgrünen Augen, als sie das Bild betrachtete Sasuke Uchiha . Sie hatte ihn schon auf unzähligen Bildern gesehen, jedoch noch nie persönlich. Seine pechschwarzen Haare ließ seine Haut noch blasser und weicher erscheinen. Wie alle Uchiha hatte auch er schwarze Augen, die eine tödliche Waffe verbargen, das Sharingan! „Gibt es Auffälligkeiten bei der Gästeliste.“, meldete sich nun Ino zu Wort und holte somit Sakura aus ihren Gedanken zurück. „Es sind alle hochrangigen und adeligen Vampire geladen. Keiner von ihnen hatte je Streit mit der Fürstenfamilie.“, berichtete Karin. „Weiß man etwas über Drohungen, die gegenüber den Uchiha ausgesprochen wurden?“, fragte Sakura weiter. Karin jedoch schüttelte den Kopf. „Nichts.“, sagte Karin knapp. „Erzähl uns mehr über die Fähigkeiten der Uchiha.“, forderte Sakura und stellte die leere Tasse auf den Tisch ab. Auf dem Bildschirm tauchte ein neues Bild auf. Eine rote Iris mit drei kommarartigen Kreisen, die von einem großen Kreis umschlossen waren. „Es ist wunderschön.“, staunte Ino und dem konnte sich Sakura nur anschließen. Diese rote Iris zog wirklich jeden in seinen Bann. „Das Sharingan gehört zu den drei stärksten Augen und wird nur im Uchiha Clan vererbt. Jedes Mitglied im Uchiha Clan muss dieses Auge aber erst erwecken. Dies geschieht, wenn ein Uchiha starke Gefühle wie Freundschaft oder Liebe für einen Vampir empfindet und sich dieser in einer Gefahrensituation befindet oder getötet wird. Es ist auch als "Das Herz reflektierende Auge" bekannt. Es soll noch weitere Formen des Sharingans geben, aber über diese ist nichts bekannt und es soll auch keinen lebenden Uchiha geben, der diese Formen erweckt hat“, erzählte Karin alles was sie herausgefunden hatte. „Die wünscht man sich wirklich nicht als Feinde.“, seufzte Sakura. „Was haben sie noch für Fähigkeiten?“ „Die Uchiha sind ein sehr geheimnisvoller Clan und und gibt nicht sonderlich viele Informationen über sie. Soweit ich es herausfinden konnte, sind sie Meister im Lesen von Gedanken und können deine Gedanken auch steuern und manipulieren. Sie können dich zwingen an bestimmte Dinge zu denken, um dich so in den Wahnsinn zu treiben. Außerdem können sie, einer Legende nach, mit ihrem Sharingan direkt in dein Herz blicken.“ Karin hat sich wirklich Mühe gegeben um so viele Informationen wie möglich zu beschaffen. „Bei ihnen dreht sich alles um das Herz. Sie können ihr Sharingan nur durch Gefühle erwecken, die man im Herzen trägt. Sie steuern deine Gedanken, welche ja im Endeffekt deine Gefühle widerspiegeln.“, stellte Ino fest und fuhr sich durch ihr blondes Haar. Zur selben Theorie war auch Sakura gekommen. „Dann wird es euch nicht wundern, dass ein Uchiha sein Opfer immer mit einem Stich in das Herz tötet.“, sagte Karin. „Ich kann die Typen, die die Uchiha ausrotten wollten echt verstehen!“, gab Sakura zu. „Das war so klar Saku.“, lachte Ino laut. Wenn es um das Töten von Vampiren ging ließ sich Sakura nie lange bitten. „Gut, ich denke wir sind fürs Erste fertig.“ Sakura erhob sich und nahm ihre Unterlagen mit. „Bis später.“, sagte die Haruno noch, ehe sie das Büro verließ. „Glaubst du Sakura kommt damit klar?“, fragte Ino besorgt und spielte mit einer Haarsträhne. Karin lehnte sich gegen den Bildschirm. „Wir können es nur hoffen. Aber sie hat ja noch etwas über einen Monat Zeit, um sich darauf vorzubereiten." Als Sakura wieder zu Hause ankam ging bereits die Sonne auf und an Schlaf war nun auch nicht mehr zu denken. Sie konnte zwar eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit schlafen, aber nicht, wenn es so unerträglich heiß war und die Klimaanlage nicht funktionierte. Und da sie erst heute Abend wieder Dienst hatte galt es nun den Tag irgendwie totzuschlagen. Sakura entschied sich erst einmal etwas anderes anzuziehen und schnappte sich eine schwarze kurze Hose und ein etwas weiter geschnittenes Shirt in mintgrün. Während sie ins Wohnzimmer ging band die junge Frau ihre Haare zu einem wilden Dutt. Sakura schob die Balkontür auf und ließ sich auf das Sofa fallen, bevor sie den Fernseher anmachte und durch die Programme schaltete. Mit der Zeit wurden Sakuras Augen dennoch immer schwerer und die Haruno schlief schließlich auf ihrem Sofa ein. Es dauerte auch nicht lange, bis sie das Land der Träume erreichte... Kapitel 3: And then I met you... -------------------------------- Es dauerte auch nicht lange, bis sie das Land der Träume erreichte... Sakura hatte seit ihrer frühen Jugend mit merkwürdigen Träumen zu kämpfen, die sie in unregelmäßigen Abständen heimsuchten. Es waren immer dieselben sechs Szenarien. Manche waren nicht mehr als einzelne Bruchstücke. Andere dagegen zeigten Ereignisse, die sich über mehrere Tage zogen. Eins hatten sie aber alle gemeinsam. Sakura wachte jedes Mal schweißgebadet auf, weil sie in jedem dieser Träume starb. Als sich die smaragdgrünen Augen von Sakura öffneten fand sie sich in einem Ballsaal wieder. Wie jedes Mal in diesem Traum trug Sakura ein himmelblaues Ballkleid mit einem Muster aus weißen Schmetterlingen. Der vordere Teil des Kleides war mit Rüschen bestückt. Die Ärmel war aus feinster Spitze. Über ihren Schultern lag ein kurzes Cape, ebenfalls aus Spitze. //Nicht schon wieder!// dachte sich die Haruno, während sich ihr Körper zur Musik bewegte. Sie tanzte! „Ihr seht heute Abend bezaubernd aus.“, sprach eine männliche Stimme. Sakura blickte zu ihrem Tanzpartner. Es war derselbe hübsche junge Mann mit hellbraunen Haaren und grauen Augen wie immer. „Ich danke Ihnen Sir.“, antwortete die junge Frau und drehte sich von ihrem Partner weg. Sie hatte diesen Traum schon so oft und Sakura wusste sehr gut, was als nächstes passieren würde! Ein starker Arm legte sich um die Taille von Sakura und zog sie zu sich. Als sie ihren neuen Tanzpartner ansah erkannte sie, genau wie die anderen Male, nicht das ganze Gesicht des Mannes. Es war immer verschwommen und ganz egal wie sehr sie auch versuchte herauszufinden wer dieser mysteriöse Mann war, sie schaffte es einfach nicht. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit einem Stehkragen. Über dem Hemd trug er eine himmelblaue Weste und darüber ein schwarzes langes Jackett. Um seinen Hals war eine schwarze halstuchartige Krawatte zu einer Schleife gebunden. „Jedes Mal wenn ich Euch sehe seid Ihr noch schöner geworden.“, hauchte er Sakura ins Ohr. Sakura lächelte schwach. Mit den Jahren hatte sie herausgefunden, dass sie keinerlei Einfluss auf die Dinge hatte, die sie tat oder sagte. Es war wie ein Film, denn sie wieder und wieder sah und den Text mittlerweile auswendig konnte. „Geht es Euch gut? Sie wirken heute völlig aufgelöst. Möchten Sie sich etwas ausruhen?“, ertönte wieder die tiefe Stimme des Unbekannten. Die Haruno blickte ihm in die Augen und spürte einen Stich in ihrem Herzen. Auch wenn sie sein Gesicht nicht klar sehen konnte, spürte sie seinen liebenden und gleichzeitig auch besorgten Blick, welcher auf ihr lag. „Ein Moment Ruhe würde mir sicher guttun.“, antwortete Sakura schließlich. Die beiden hörten auf zu tanzen und der Mann führte die junge Frau behutsam aus dem Saal. Nach dem langen Gang bogen sie nach rechts ab und gingen eine Treppe hinauf. Er führte die junge Frau weiter und öffnete bald eine der vielen Türen. Sakura trat in den Raum und sah sich um. In dem Raum befand sich ein imposanter Kamin, welcher auch angezündet war. Das brennende Holz verbreitete eine angenehme Wärme in dem Zimmer. Auf dem Boden vor dem Kamin lag ein roter Teppich. Darauf stand ein rotes Sofa und zwei rote Sessel. In der Mitte stand ein kleiner Tisch aus dunklem Holz. Sakura setzte sich auf das Sofa. Er selbst nahm in einem der Sessel Platz und überschlug die Beine. „Sie sind heute sehr blass.“, bemerkte er. „Ich bin kein Freund von Bällen. Dort sind mir immer zu viele Menschen.“, sagte die Haruno als Antwort. Die Lippen des Mannes verzogen sich zu einem Lächeln. „Und trotzdem sind Sie zu jedem Ball gekommen zu dem ich Sie eingeladen habe. Das bedeutet mir wirklich viel.“ Er erhob sich und nahm neben Sakura Platz, ehe er eine ihrer Hände in die seine nahm. „Es wäre äußerst unhöflich die Einladung eines wahren Gentleman abzulehnen.“, lächelte die junge Frau. „Ihr seid wirklich etwas besonderes und ich unendlich bin froh, dass Ihr der Verlobung zugestimmt habt.“ Er verteilte federleichte Küsse auf den Handrücken von Sakura. Sie liebte diesen Mann wirklich vom ganzen Herzen! „Ich kann es kaum erwarten, bis Ihr endlich die meine seid.“, flüsterte er. „Ihr macht mich ganz verlegen.“, sagte Sakura. „Verzeiht, dass ich Euch mit meinen Worten Unbehagen bereitet habe.“, meinte er aufrichtig und blickte zur Haruno. „Habt ich Euch schon entschlossen, ob Ihr auch die Ewigkeit mit mir teilen wollt?“, fragte er nun. „I-Ich weiß nicht.“, stammelte Sakura panisch. Dieser Mann, den Sakura mehr liebte als alles andere auf der Welt war ein Vampir! „Mein ganzes Leben wird Euch gehören. Jeden Atemzug den ich mache, mache ich für Euch! Jeder Gedanke von mir ist Euch gewidmet. Mein Leben hat keinen Sinn mehr ohne Euch meine Liebste.“ Er strich der jungen Frau behutsam über die Wange während er diese Worte sprach. Für einen Vampir war seine Haut unglaublich warm. Plötzlich breitete sich in Sakura ein Drang aus, den sie kaum beschreiben konnte. Sie wollte ihn spüren und zwar mit jeder Faser ihres Körpers. Ihre Augen fixierten die Fänge des Mannes, welche man hin und wieder erblicken konnten. „Ich will! Lasst uns auf ewig zusammen sein.“, keuchte Sakura mit geröteten Wangen. Erneut trafen sich ihre Blicke und seine Augen verfärbten sich rot. „Seid Ihr euch sicher?“, hakte er noch einmal nach und Sakura nickte schwach. Er strich mit einem Finger über die Halsschlagader von Sakura. Danach biss er sich in den Arm und trank etwas von seinem Blut, bevor er seine Fänge in das Fleisch von Sakura bohrte... „NEIN!“, schrie Sakura und schreckte auf. Als sie sich umsah und feststellte, dass sie in ihrem Wohnzimmer, seufzte die junge Frau erleichtert. //Ich habe wieder geträumt!// dachte sie sich. Jetzt hörte sich auch ihren Handywecker, welcher wie verrückt klingelte. Sakura schnappte sich ihr Handy, welches auf dem Wohnzimmertisch lag und stellte den Wecker ab. Es war nun kurz nach 16 Uhr. Sie hatte also noch knappe eineinhalb Stunden Zeit, bevor sie wieder zum Dienst musste. Sakura blickte zur offenen Balkontür. Es hatte mittlerweile angefangen zu Regnen, weshalb es angenehm kühl in ihrer Wohnung war. Nichtsdestotrotz entschloss sich die Jägerin erst einmal eine Dusche zu nehmen. Sie ging also in ihr Badezimmer und streifte sich die Klamotten vom Leid, bevor sie in die gläserne Duschkabine stieg. Sie drehte das Wasser auf und zuckte anfangs kurz zusammen, als die kalten Tropfen auf ihre Haut prasselten. Innerhalb von wenigen Sekunden wurde das Wasser aber wohlig warm und es breitete sich ein leichter Dampf im Raum aus. Gerade spülte sich Sakura den Schaum von ihrem Kopf und Körper, bevor sie die Wand vor sich anstarrte. Es war jeden Tag dasselbe. Arbeit.Arbeit.Arbeit und hin und wieder etwas Schlaf. Wann hatte sie aufgehört wirklich zu leben? Hatte sie es je getan? Sie konnte sich nicht einmal erinnern, wann sie das letzte Mal etwas unternommen hatte. Sakura verbrachte ihre wenige Freizeit immer in ihrer Wohnung. Keine Discobesuche. Keine Shoppingstrips, sie bestellte alles online. Kein Abendessen in einem Restaurant. Kein Urlaub. Nichts! „Versink' bloß nicht in deinem Selbstmitleid!“, tadelte sich die junge Frau zurecht und stieg aus der Dusche, um sich weiter für den Dienst herzurichten. Sasuke und Naruto marschierten gerade aus einem Juweliergeschäft und beide waren mit einer mittelgroßen Tüte ausgestattet. Der Regen hatte mittlerweile wieder aufgehört und die Sonne zeigte sich noch einmal. „Ich schenke deinem Vater jedes Jahr ne Uhr. Ist das nicht etwas...einfallslos?“, meinte der blondhaarige und kratzte sich am Hinterkopf. Das Oberhaupt des Uchiha Clans, Uchiha Fugaku, würde nächste Woche seinen zehn tausendsten Geburtstag feiern und die beiden Freunde nutzten ihre Shoppingtour, um das Geschenk von Naruto zu besorgen. „Er sammelt Uhren. Damit kannst du also nichts falsch machen.“, meinte Sasuke, während er einige Nachrichten auf seinem Handy checkte. Er hatte heute noch einige Dinge zu erledigen. „Hast du noch Lust auf nen Kaffee bei Starbucks?“, kam die Frage von Naruto. Sasuke steckte sein Handy weg und sah zu seinem Freund. „Können wir vorher noch schnell meinen neuen Anzug abholen? Sie haben mir eben eine Nachricht geschickt, dass er fertig ist.“, sagte der Uchiha. „Klar!“, nickte Naruto und so machten sie sich noch einmal auf den Weg in das große Einkaufszentrum, indem sie bereits die letzten Stunden verbracht hatten. Sakura saß derweilen in ihrem geliebten schwarzen Porsche Carrera 911 4s und fuhr zum Hauptquartier der Vampirjäger. Es war 17 Uhr und um diese Uhrzeit herrschte die typische Feierabend Rushhour in Konoha. Und so dauerte die Fahrt fast 40 Minuten. Trotz allem kam Sakura pünktlich zum Dienst und lief gerade noch Kakashi in die Arme, welcher scheinbar auf den Weg nach Hause war. „Wie? Du machst schon Feierabend?“, scherzte die rosahaarige. Kakashi war ein Workaholic wie der im Buche stand. Der Hatake kümmerte sich wirklich um alles und verbrachte mehr Zeit im Hauptquartier, als zu Hause. „Ihr werdet euch alle mal umschauen, wenn ich in Rente gehe und ihr mal richtig arbeiten müsst.“, lachte Kakashi. Sakura lachte ebenfalls kurz. „Klar. Gab es irgendwelche Vorfälle?“, erkundigte sie sich. „Alles ruhig und ich denke, dass es auch so bleiben wird.“, antwortete der Angesprochene. „Gut! Und jetzt ab nach Hause mit dir.“ Sakura boxte ihrem Dad gegen die Schulter und machte sich auf den Weg zur Umkleidekabine, um ihre Anbu Rüstung anzulegen. Kakashi sah ihr noch kurz nach, bevor er nach draußen verschwand. Frisch umgezogen schlenderte Sakura gerade in den Bereich der Anbus. Dort befanden sich die Büros der Mitglieder, ein großer Aufenthaltsraum und auch eine kleine Küche. „Saku-chan!“, ertönte eine tiefe Stimme und Sakura wandte sich dieser zu. „Ruki?“ Auf Sakura kam der größte Frauenschwarm unter den Vampirjägern zu, Oda Ruki. Er war 27 Jahre alt und überragte Sakura mit seinen 1,80m um ein gutes Stück. Ruki hatte langes violettes Haar, welches er so gut wie immer zu einem Pferdeschwanz oder Dutt gebunden hatte. Seine Augen waren in derselben Farbe wie sein Haar. Er hatte einen sonnen geküssten Teint und ein Lächeln zum Dahinschmelzen. „Wir hatten ja schon ewig keinen Dienst mehr zusammen.“, bemerkte Ruki und kam vor Sakura zum Stehen. „Ja..ich hatte viele Aufträge mit Ino und Karin.“, sagte die Haruno. „Dann darf ich dich doch sicherlich zu einem Kaffee einladen oder? Ich wollte gerade zu Starbucks.“, meinte Ruki und zog Sakura auch schon mit sich, bevor sie überhaupt antworten konnte. „Kein Kaffee, sondern einen Coffee Frappuccino und ein Chocolate Cheescake Muffin ist sicher auch noch drin oder?“, grinste Sakura und zwinkerte zu ihrem Kollegen. Die beiden kannten sich bereits über 6 Jahre und verstanden sich wirklich gut, auch wenn sie privat nicht mehr sonderlich viel zu tun hatten. „Natürlich! Alles was du willst.“ Sasuke kam gerade mit seiner und Narutos Bestellung an ihrem Tisch an und setzte sich in den schwarzen Ledersessel, gegenüber des Uzumakis. Für Naruto gab es einen Espresso Macchiato, während Sasuke nun vor einer Tasse Earl Grey Tee saß. „Hinata kommt übrigens bereits morgen von ihrer Geschäftsreise zurück. Könntest du sie vom Flughafen abholen?“, fragte Sasuke und trank einen Schluck. „Ja.“, antwortete Naruto knapp. Sasuke stoppte in seiner Bewegung und sah zum blondhaarigen. „Du solltest es ihr wirklich endlich sagen!“ Er wusste, dass Narutos Gefühle für die schöne Hyuga mehr als nur freundschaftlich waren. Doch plötzlich lenkte etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. Ruki und Sakura betraten den relativ leeren Starbucksladen. Es waren nur wenige Tische besetzt, was relativ untypisch für diese Uhrzeit war. Sie steuerten die Mitarbeiterin an, welche hinter dem Tresen stand. Diese wirkte im ersten Moment etwas überrascht, als zwei Anbu Mitglieder in ihrer Rüstung gekleidet auf sie zu kam. Während Ruki also ihre Bestellung aufgab und mit der Mitarbeiterin flirtete, sah sich Sakura um. Sie war schon ewig nicht mehr hier gewesen. Ihr Blick glitt über die Tische und blieb an einem schwarzen Augenpaar haften, welches sie anstarrte. Sakuras Augen weiteten sich schlagartig. Das ist doch..Uchiha Sasuke?! Als Sakura ihn ansah schlich sich ein schwaches Grinsen auf die Lippen von Sasuke. Wer hätte gedacht, dass sie sich hier treffen würden. Doch dieser Moment wurde von Schüssen unterbrochen, welche plötzlich draußen fielen... Kapitel 4: Sakura and the Prince -------------------------------- Sakura konnte ihren Blick gar nicht mehr von diesen tiefschwarzen Seelenspiegel nehmen und wurde erst wieder zurück in die Realität geholt, als plötzlich mehrere Schüsse fielen. Die beiden Jäger reagierten sofort und stürmten nach draußen. Sie konnten gerade noch erkennen, wie zwei Personen vom Tatort flohen. „Die schnappe ich mir!“ Ruki nahm augenblicklich die Verfolgung auf und folgte den Unbekannten. Auch Sasuke und Naruto waren von ihren Plätzen aufgesprungen und folgten den Jägern. „Ruf einen Krankenwagen und die Polizei!“, meinte Sasuke zu Naruto und sah ihn aus rotglühenden Augen an. Sakura sah sich derweilen um. Der Platz rund um das Geschehen war wie leergefegt, da alle Passanten versuchten sich in Sicherheit zu bringen, als die Schüsse fielen. Wenige Meter von ihr entfernt lagen 4 Körper auf dem Boden. Die junge Frau griff nach ihrem Revolver und näherte sich langsam den Personen. „Vampire?“, stellte die Haruno geschockt fest, als sie direkt vor den Körpern stand. Alle wiesen einen Schuss ins Herz auf, aber anscheinend kämpften sie noch um ihr Leben. Durch ihre weit geöffneten Münder konnte man sehr gut ihre langen Fänge erkennen. Sie atmeten nur noch stoßweise und schienen starke Schmerzen zu haben. Neben einem der Körper lag eine Waffe. Sakura kniete sich auf den Boden und hob das silberne Stück auf. „Eine Anti-Vampirwaffe?“ Sasuke tauchte neben der Jägerin auf und kniete sich ebenfalls auf den Boden. „Diese Art von Waffe wird seit über 10 Jahren nicht mehr verwendet und wurde aus dem Verkehr gezogen, da sie als zu grausam eingestuft wurde.“, sagte Sakura und hielt ihre Waffe als Vergleich daneben. Man konnte ganz klar erkennen, dass es zwei völlig unterschiedliche Waffen waren. Die von Sakura war kleiner und wies nur einen Lauf auf, während die andere zwei hatte. „Was heißt 'zu grausam'?“, erkundigte sich Sasuke. Sakura zögerte einen Moment. Man könnte jede Information gegen sie oder die Jäger verwenden, aber sie musste gegenüber dem Fürsten ehrlich sein! Regel 53. Jeder Vampirjäger ist dazu verpflichtet seinen Vorgesetzten stets alle vorhanden Informationen mitzuteilen. Zu den Vorgesetzten gehören höhere Mitglieder in den eigenen Reihen, die Anbus und selbstverständlich das Oberhaupt der Vampirjäger. Außerdem gilt der aktuelle Vampirfürst auch als Vorgesetzter für jeden Jäger und darf sich alle Informationen einholen, die für ihn relevant sind! „Die Munition dieser Waffen verteilt ein Gift im Körper und explodiert nach unbestimmter Zeit. Die Schmerzen dabei sollen schlimmer sein als jede Folter!“, antwortete sie schließlich. Beim Stichwort 'explodiert' klingelte es sofort in den Köpfen von Sakura und Sasuke. „Wir müssen hier schnell weg!“, rief Sakura, doch bevor sie überhaupt aufstehen konnte, gab es bereits einen ersten gewaltigen Knall. Aus Reflex schrie die Haruno und hielt sich schützend die Hände vor ihr Gesicht und plötzlich wurde sie gegen einen Körper gedrückt. Es folgten drei weitere laute Knalle, doch Sakura hörte alles nur noch gedämpft. Als sie ihre grünen Augen wieder öffnete sah sie eine Art lilafarbene Barriere, die sie vor den Folgen der Explosionen schützte. Was zur Hölle ist das? dachte sie sich verwundert. Es war eine unglaubliche Kraft, die sie umgab. Und erst jetzt spürte Sakura den Arm, welcher um ihrer Taille lag. Sie drehte ihren Kopf und sah in Sasukes Gesicht. Es war perfekt! Sasukes Gesicht war bis auf eine kleine Narbe unter seiner linken Augenbraue vollkommen makellos! Seine Augen waren tiefrot verfärbt und wirkten eiskalt. Sakura konnte seine Augen nicht klar erkennen, aber sie wirkten anders. Hatte er das berüchtigte Sharingan aktiviert oder bildete sie sich das nur ein? Als Sasuke den verwirrten Blick von Sakura bemerkte, welcher auf ihm lag, ließ er sie los und löste die schützende Barriere. Seine Augen färbten sich innerhalb eines Wimpernschlages wieder pechschwarz. Er stand auf und hielt Sakura eine Hand entgegen, um ihr zu helfen. Diese ging auf das Angebot aber nicht ein und stand ohne seine Hilfe auf. Dort wo vor wenigen Momenten noch die vier Vampire lagen und um ihr Leben rangen war nun ein Loch im Asphalt. „Geht es Ihnen gut?“, erkundigte sich der Uchiha. Sakura nickte nur schwach, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Gerettet von einem Vampir. Etwas schlimmeres konnte es nicht für sie geben! „Geht's euch gut?“ Naruto stürmte zu den beiden. „Saku-chan!“ Auch Ruki stieß zur kleinen Gruppe. Er hatte eine Platzwunde über den rechtem Auge. „Ruki! Was ist passiert?“, fragte die Haruno besorgt und entfernte sich von Sasuke von Naruto. „Ich hatte sie fast...aber diese Schweine sind entkommen.“, knurrte der junge Mann. „Konntest du die Täter erkennen?“, fragte Sakura weiter. Rukis Blick wurde ernst und er sah zu Sasuke, welcher hinter Sakura stand. „Vampire.“, antwortete er. „Bist du dir sicher?“, hakte Sakura nach. Immerhin wurden die Opfer mit einer Anti-Vampirwaffe getötet und diese Waffen können von Vampiren nicht einmal berührt werden. „Dann erklären Sie mir doch bitte, wie ein Vampir bitte eine Anti-Vampirwaffe benutzen kann?“, wollte Sasuke von Ruki wissen und ging einige Schritte nach vorne. Sakura wich zur Seite. Sasukes Aura war plötzlich so dunkel und bedrohlich. Außerdem bemerkte sie erst jetzt wie groß der Vampirfürst war, denn Sasuke war sogar noch ein Stück größer als Ruki! Letzterer verengte seine violetten Augen und wirkte unbeeindruckt. „Wer weiß was einige Ihrer Artgenossen so hinter verschlossenen Türen treiben. Ihr Bestien habt es geschafft als Halbtote zu leben, ihr könnt auch sicher den Schutz unserer Waffen umgehen.“, antwortete Ruki selbstsicher. Bestien? Sakura konnte gar nicht glauben, was sie von ihrem Kollegen hören musste. Hatte Ruki den Fürsten gerade wirklich in aller Öffentlichkeit als Bestie beleidigt? „Das ist unmöglich!“, protestierte Naruto. Mit dieser Aktion brachte Ruki nicht nur sich, sondern auch Sakura, Kakashi und alle anderen Jäger in Bedrängnis! Wenn Sasuke es wollen würde, könnte er durchsetzten, dass Ruki vom Dienst suspendiert wird. Immerhin hatte er ihn respektlos behandelt. Sakura teilte zwar die Meinung von Ruki, denn für sie waren Vampire auch nichts anderes als widerliche Bestien! Trotzdem zwang der Pakt und der Codex der Jäger sie dazu, den Vampirfürsten und seinem Gefolge einen gewissen Respekt zu zollen. Außerdem wurde alles, was die Jäger taten und sagten immer auf Kakashi zurückgeführt und sie wollte ihren Vater nicht mehr enttäuschen. Sie hatte es schon zu oft getan! „Dein Dienst ist für heute beendet Ruki und ich werde diesen Vorfall Kakashi melden müssen!“ Sakura tat dies wirklich nicht gerne, aber sie war ranghöher als der Oda und darum seine Vorgesetzte und musste handeln! Sie sah mit strengem Blick zum jungen Mann. Dieser sagte nichts, sondern machte nur ein grimmiges Gesicht, bevor er ging. Sakura sah ihm noch kurz nach und wandte sich wieder den beiden Vampiren zu. Sie seufzte innerlich. „Bitte entschuldigen Sie! Ich werde die volle Verantwortung dafür übernehmen.“, sagte Sakura und verbeugte sich kurz vor Sasuke. Wie demütigend für sie! „Würden Sie mich bitte mit in mein Büro begleiten. Was ich zu sagen habe, sollte nicht hier besprochen werden!“, meinte Sasuke kühl. Sakura hob eine Augenbraue. Will er mir jetzt eine Standpauke halten? Ich habe mich doch entschuldigt! dachte sie sich, bevor sie antwortete. „Ok.“ Mittlerweile waren auch die Polizei, ein Krankenwagen und andere Vampirjäger aufgetaucht. Außerdem hatte auch die Presse von dem Vorfall Wind bekommen und wartete bereits auf ein Interview mit Sasuke. Die Polizei und Jäger sperrten den Tatort schnell ab, um alle Beweise zu sichern, welche auch schnellstmöglich sichergestellt wurden. „Sollen wir Kakashi informieren?“, fragte einer der anwesenden Jäger Sakura. „Nein! Ich bespreche alles mit ihm morgen. Tragt alle Beweise zusammen und legt sie mir auf dem Schreibtisch. Außerdem muss Ruki-kun noch befragt werden.“, entgegnete die Haruno. „Kümmerst du dich bitte um die Presse?“, bat Sasuke derweilen seinen Freund Naruto. „Klar. Überlass das mir!“, grinste der Uzumaki und ging auf die Leute der Presse zu. Sofort wurde der Vampir von Fragen erschlagen. Wurde der Fürst attackiert? Wer sind die Täter? Was haben die Vampirjäger damit zu tun? Wird es ein Statement von Sasuke Uchiha geben? Wurden die Täter gefasst? Gab es Verletzte oder Tote? „Folgen Sie mir bitte.“, sagte der Uchiha zu Sakura und ging voran. Die junge Frau fuhr sich entnervt durch das rosa Haar und folgte. Da das Ganze nicht unweit vom Tower geschah, erreichten sie den Eingang nach einem fünfminütigem Fußmarsch. Dieses imposante Hochhaus stand im Stadtzentrum von Konoha und beinhaltete den Hauptsitz des Vampirfürsten und dem Unternehmen der Uchiha. Außerdem bewohnten der Fürst und seine Eltern die oberen Stockwerke. In diesem Bereich lebten und arbeiteten überwiegend nur Vampire. Das Gebäude umfasste insgesamt 76 Stockwerke und war somit das höchste Gebäude in Konoha. Ein weiteres besonderes Merkmal des Towers war, neben seiner schwarzen Fassade, die Tatsache, dass es aussah, als würden drei verschieden große Türme nebeneinander stehen. Einer dieser Türme endete im 60ten Stockwerk und der kleinste von allen im 40ten Stockwerk. Dort befand sich auch eine Aussichtsplattform, die für die Öffentlichkeit zugänglich war. Kaum traten der Fürst und die Jägerin in die riesige Lobby wurden sie von unzähligen Augenpaaren angestarrt. Es kam nicht oft vor, dass ein Anbu in voller Rüstung hier auftauchte. Sakura rollte mit den Augen und versuchte diese Blicke so gut es ging zu ignorieren und sah sich etwas genauer um. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie im Tower gewesen! Der einzige Jäger der dieses Gebäude regelmäßig betrat war Kakashi. Der Boden unter ihren Füßen glänzte im schwarzen Marmor und ein roter Teppich führte vom Eingang zum Empfangstresen. Außerdem gab es eine kleine Sitzecke und von der Decke ging ein übergroßer Bildschirm, auf dem Nachrichten übertragen wurden. Obwohl es bereits 19 Uhr war, herrschte ihr noch reger Betrieb. Auf er linken Seite befanden sich unzählige Fahrstühle, die Sasuke auch ansteuerte. „Bitte verlegen Sie das Meeting mit dem Senat auf morgen.“, sagte Sasuke zu seiner Sekretärin, als diese auf ihn und Sakura zukam. „Verstanden!“, meinte die Blondine und verschwand wieder hinter dem Tresen. Sie schenkte Sakura einen kurzen abwerteten Blick. Ja, die Haruno gehörte nicht gerade zu den beliebtesten Einwohnern von Konoha und hatte sich an solche Reaktionen bereits gewöhnt. Sie erreichten nun einen der leeren Fahrstühle und stieg in die Kabine. Sasuke drückte auf einen Knopf und die Türen schlossen sich. Sakura blickte auf das Display. 70ter Stock. Ihr Blick ging weiter zu Sasuke, welcher lässig neben ihr stand. Er hatte irgendetwas an sich, was die Jägerin beunruhigte. Lag es einfach nur daran, dass er der Fürst war? Ein Uchiha? Sie hatte schließlich noch nie mit einem Vampir seines Ranges zu tun gehabt. Bevor Sakura ihre Gedankengänge jedoch weiter vertiefen konnte ertönte ein kurzer Ton und die Türen öffneten sich. „Hier entlang.“ Sasuke übernahm wieder die Führung und geleitete die Haruno zu seinem Büro. Er öffnete die anthrazitgraue Tür und trat zur Seite. „Bitte nach Ihnen.“ Manieren schien er zu haben. Sakura trat also als erstes in das Büro und nuschelte ein schnelles „Danke.“ Wie auch schon in der Lobby, fand man hier nur das beste und edelste Mobiliar und Inventar. Das eindrucksvollste war aber die gewaltige Fensterfront, welcher sich hinter Sasukes Schreibtisch befand und die komplette Wand einnahm. Sakura ging einige weitere Schritte über den grauen Parkettboden. Das Büro war einfach nur riesig! Die Wand rechts von ihr, wurde von einem gewaltigen Bücherregal bedeckt, welches mit hunderten Büchern gefüllt war. Zu ihrer Linken befand sich ein kleines graues Sofa, zwei passende Sessel und ein Glastisch. Die dahinterliegende Wand bestand aus einer anthrazitfarbenen Steinwand, in welcher ein künstlicher Kamin eingelassen war. Ich will auch so ein Büro! dachte sich Sakura beeindruckt. „Haruno Sakura also.“, ertönte Sasukes tiefe Stimme und die angesprochene drehte sich zu ihm um. Erst jetzt kam es Sakura in den Sinn, dass sie sich noch gar nicht gegenseitig vorgestellt hatten. Natürlich wussten beide, wer der jeweils andere war, dennoch war es eine komische Situation. „Es freut mich sehr Sie kennenzulernen. Mein Name ist Uchiha Sasuke.“, lächelte der schwarzhaarige und hielt Sakura seine Hand entgegen. „Sehr erfreut.“, sagte Sakura und versuchte freundlich zu klingen. Sie nahm seine Hand, doch ließ sie diese sofort wieder los. Seine Hand war so unerwartet warm. Entgegen dem Mythos, dass Vampire Kühlschränke auf zwei Beinen waren, strahlten diese Kreaturen auch Körperwärme aus. Nur war die von Vampiren nicht so warm, wie die eines Menschen. „Darf ich Ihnen etwas zum Trinken anbieten?“ Sasuke ging an der jungen Frau vorbei und blieb vor einem kleinen Tisch stehen, auf dem sich Gläser und diverse Getränke befanden. Sakura sah ihn ungläubig nach. Ernsthaft? Wollte er mich nur zum Kaffeetrinken mitnehmen oder wie? So eine Dreistigkeit habe ich auch noch nie erlebt! Sakuras Laune wurde noch schlechter, als sie eh schon war. „Hören Sie! Ich dachte, dass Sie mit mir über das Fehlverhalten von Ruki...Ruki-san sprechen wollten. Ich bin nicht in der Stimmung für ein Kaffeekränzchen mit Ihnen.“, meinte die Haruno und verschränkte die Arme vor der Brust. Sasuke wandte sich Sakura wieder zu. In seiner Hand hielt er ein Glas, welches mit Rotwein gefüllt war. Wie aufbrausend die junge Jägerin war. „Ihre Stimmungslage interessiert mich herzlich wenig Sakura. Ich wollte nur höflich sein, aber bitte. Ich kann auch anders.“ Ein Grinsen zierte die Lippen des Uchihas. Wie weit würde er wohl gehen können? Kapitel 5: Memories never die ----------------------------- Ein Grinsen zierte die Lippen des Uchihas. Wie weit würde er wohl gehen können? Sakura hob die Augenbraue. Was sollte das jetzt werden? Wollte er sie herausfordern? Das konnte er haben! Er schien vergessen zu haben mit wem er es zu tun hatte. „Und mich interessiert Ihre Freundlichkeit kein Stück. Sagen Sie mir einfach was Sie wollen.“, gab die rosahaarige zurück. „Gut. Nehmen Sie bitte Platz!“ Sasuke deutete auf den Stuhl, welcher vor seinem Schreibtisch stand. Sakura brummte kurz und folgte der Anweisung. Sie setzte sich auf den Stuhl und schlug die Beine übereinander. Sasuke folgte der jungen Frau mit seinem Blick, bevor er sein Weinglas abstellte und ein Glas mit Wasser füllte. Mit beiden Gläsern in der Hand ging er zum Schreibtisch und stellte das Wasser bei Sakura ab. Er setzte sich in seinen Schreibtischstuhl und stellte sein Glas ebenfalls beiseite. „Über das respektlose Verhalten Ihres Kollegen werde ich noch einmal hinwegsehen, da es nun wichtigeres gibt. Ich möchte, dass Sie die Ermittlungen in diesem Mordfall mit unterstützen.“, begann Sasuke und sah Sakura in die grünen Augen. Dieses grün! Es waren viele viele Jahre vergangen, seitdem er solch Augen gesehen hatte. 328 Jahre, um genau zu sein. Und beim Anblick dieser Augen wurden viele Erinnerungen geweckt. Sowohl schöne, als auch äußerst schmerzhafte! „Das müssen Sie erst mit Kakashi besprechen! Ich darf keine Aufträge ohne seine Zustimmung ausführen.“, antwortete die Angesprochene und riss den Uchiha aus seinen Gedanken. Sakura hatte in ihrer Vergangenheit viel Mist gebaut und war seitdem an verschärfte Vorschriften gebunden. Und dazu gehörte, dass sie keine Aufträge mehr im Alleingang annehmen darf. Sasuke sah Sakura ungläubig an. „Sie sind doch eine erwachsene Frau und eines der ranghöchsten Mitglieder unter den Vampirjägern. Und Sie wollen mir nun ernsthaft weismachen, dass sie keinen Auftrag alleine annehmen können?“, hakte der schwarzhaarige nach. Hier merkte Sakura, dass Sasuke noch nicht lange in seinem Amt das Fürst tätig war. Der Uchiha hatte nämlich Zugang zu den Profilen aller Vampirjäger und in Sakuras Profil war deutlich hinterlegt, dass Aufträge für sie immer über Kakashi abgewickelt werden mussten. Ob sie ihn darauf hinweisen sollte? Nein! Er sollte das selbst herausfinden. Auf Sakuras Lippen schlich sich ein triumphierendes Grinsen. „Vielleicht wollte ich auch einfach nicht? Aber gut, wenn Sie darauf bestehen. Wie kann ich behilflich sein?“, stimmte Sakura schließlich doch zu. Dieser plötzliche Meinungswechsel und das Grinsen der Haruno überraschte Sasuke nun doch etwas. Aber es war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sich darüber Gedanken zu machen. „Im Gegensatz zu Ihrem Kollegen gehe ich momentan nicht davon aus, dass der Angriff tatsächlich von Vampiren ausgeführt wurde. Ich will damit nicht sagen, dass ich es vollkommen ausschließe, aber mir fehlen die Beweise. Wie genau kennen Sie sich mit den verschiedenen Waffenarten der Jäger aus?“, sagte Sasuke und lehnte sich etwas zurück. Sakura seufzte. Es gab hunderte von Anti-Vampirwaffen und in ihrer Ausbildung hatte sie sich recht früh auf Stich- und Hiebwaffen spezialisiert. „In diesem Fall geht es um Schusswaffen und da müsste ich mich selbst erst genauer informieren. Ich kann Ihnen grundlegende Fakten nennen, aber nicht ins Detail gehen.“, antwortete Sakura. Sasuke nickte. „Gut. Aber ist es wirklich möglich die Schutzbarriere dieser Waffen zu zerstören, so das ein Vampir sie nutzten könnte?“, wollte der Uchiha nun wissen. Die Antwort auf diese Frage war ausschlaggebend für die weiteren Ermittlungen. „Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Die Waffen wurden früher an adeligen Vampiren getestet und von daher glaube ich nicht, dass es möglich ist die Barriere zu zerstören. Aber ein Vampir mit Ihrem Rang könnte es eventuell schaffen.“, meinte die junge Frau nachdenklich. „Ein Vampir mit meinem Rang..“, wiederholte Sasuke leise. Neben seinen Eltern gab es aber keine anderen Vampire mit dem Rang eines Uchihas. Schließlich waren sie die letzten drei lebenden des Uchiha Clans. Oder war es vielleicht möglich, dass es irgendwo einen Vampir gab, der genauso stark war wie ein Uchiha? „Ich kann mich ja mal schlau machen, ob es jemals Vorfälle gab, in denen die Barriere unsere Waffen versagt hatte.“, bot Sakura schließlich und holte Sasuke erneut aus seinen Gedanken. „Das wäre sicher hilfreich. Ich werde derweilen mein Team beauftragen herauszufinden, wer die Toten waren. Vielleicht bringt uns das etwas weiter.“ Sasuke griff nach einer kleinen Box, welche neben seinem Bildschirm stand und nahm ein kleines Kärtchen zur Hand. Bevor er diese Sakura überreichte, schrieb er noch etwas auf das Stück Karton. „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich kontaktieren, sollten sie etwas herausfinden. Auf der Karte finden Sie meine Email Adresse und die Durchwahl für mein Büro. Sollte es dringend sein können Sie mich auch auf meinem Handy anrufen.“ Sakura nahm das weiße Kärtchen und sah es sich an. Wie viel würden Sasukes Fangirls ihr wohl zahlen, wenn sie ihnen seine private Nummer geben würde? So amüsant die Vorstellung auch war, Sakura würde damit ihren Job riskieren und verwarf den Gedanken schnell wieder. „Verstanden. Sollten Sie was von mir brauchen, wenden Sie sich einfach an unser Hauptquartier.“ Die junge Frau stand auf und ließ die Visitenkarte in ihrer Hosentasche verschwinden. Auch Sasuke erhob sich von seinem Stuhl. „Gut. Ich werde sie in den nächsten Tagen noch einmal kontaktieren, bezüglich eines kurzen Meetings mit Ihnen und Ihrem Team, um noch einige Dinge für den Ball zu besprechen.“, sagte der schwarzhaarige, während sich beide Richtung Tür bewegten. „Machen Sie das.“, antwortete die Haruno und blieb stehen. „Ich wünsche noch einen ruhigen Dienst.“, verabschiedete sich Sasuke und reichte Sakura die Hand. „Hoffentlich nicht zu ruhig, wäre ja sonst langweilig.“, gab die junge Frau spitz zurück und schüttelte kurz die Hand des Uchihas, bevor sie die Tür öffnete und aus dem Büro verschwand. Die Haruno steuerte zielsicher die Fahrstühle an und drückte den Knopf. Im selben Moment erklang ein Klingen und eine Fahrstuhltür öffnete sich. //Das ging ja schnell.// Sakura machte einen Schritt nach vorne und stieß beinahe mit jemanden zusammen. „Nicht so stürmisch.“, lachte eine liebliche Stimme. Vampir! Sakura spürte es sofort und sah ihr Gegenüber an. Vor Sakura stand Uchiha Mikoto, die Mutter von Sasuke. Er hatte ihr Gesicht, dass fiel Sakura sofort auf! Und genau wie Sasuke, war auch seine Mutter eine Schönheit. Die Uchiha trug eine hellgraue Nadelstreifenhose mit schwarzen Pumps. Die hellblaue Langarmbluse trug sie in der Hose und in ihrer rechten Hand hielt Mikoto eine schwarze Clutch. Auch Mikoto betrachtete Sakura ganz genau und erstarrte, als sie genauer in das Gesicht der Jägerin blickte. Dieses Gesicht! War das überhaupt möglich? Sakura verengte ihre Augen. Hatte sie was im Gesicht oder warum wurde sie so angestarrt? Sie nuschelte ein schnelles „Tut mir leid!“ und stieg in die Fahrstuhlkabine. Mikoto drehte sich zur jungen Frau um und ihre Blicken trafen sich ein letztes Mal, bevor sich die Türen schlossen. Die Vampirin eilte sofort in das Büro ihres jüngsten Kindes. Sie klopfte kurz an und trat hastig in den Raum. „Mutter?“ Sasuke spürte sofort, dass etwas mit ihr nicht stimmte und ging auf sie zu. „Ist etwas passiert?“, fragte er. „Wer war dieses Mädchen?“, wollte Mikoto wissen. Jetzt wusste er, warum seine Mutter so aufgelöst war. „Haruno Sakura. Sie ist Vampirjägerin.“, antwortete der Vampir. Mikoto riss die Augen auf und hielt sich geschockt die Hand vor dem Mund. „Sie sieht ihr so ähnlich, Sasuke! Ihr Gesicht, die Augen, das Haar. Das kann doch kein Zufall sein, oder?“ Mikoto war völlig aufgelöst und versuchte anhand von Sasukes Blick zu erkennen, was in ihm vorging. Dieser legte behutsam seine Hände auf die Schultern seiner Mutter. Mikoto war keine sonderlich kleine Frau, trotzdem musste sie zu ihm hinaufblicken. Äußerlich wirkte Sasuke wie immer, doch was ging in ihm vor? Sein Blick war so nichtssagend! „Mutter verzeih, aber ich habe noch vieles zu erledigen. Wir sprechen ein anderes Mal weiter.“, sagte Sasuke schließlich und küsste Mikoto auf die Stirn. Er wollte jetzt einfach nicht darüber sprechen. Außerdem musste Sasuke sich erst selbst davon überzeugen, ob der Verdacht seiner Mutter auch wahr war. Aber tief in sich wusste er die Antwort bereits! Er wusste es, als er das Bild von Sakura auf Kakashis Tablet gesehen hatte. Doch er durfte es sich nicht anmerken lassen! Er musste seine Rolle weiterspielen. Die Rolle des unnahbaren Fürsten, was ihm bis jetzt auch gut gelungen war. Mikoto fuhr Sasuke sanft über die Wange. „Übertreibe es nicht, du siehst etwas blass aus.“, bemerkte sie. Und Mikoto wusste wovon sie sprach, immerhin war sie die Chefärztin des örtlichen Krankenhauses. Sasuke lächelte schwach. „Mach dir keine Sorgen!“, versicherte er. „Wenn du das sagst. Ich bringe dir später das Abendessen vorbei.“, meinte die Uchiha und verschwand in ihre Wohnung, in der sie zusammen mit ihrem Mann lebte. Das Ehepaar bewohnte die oberste Etage des Towers. Kaum war seine Mutter fort fuhr sich Sasuke seufzend durch seine Haare. Warum musste das alles ausgerechnet jetzt passieren? Warum musste es überhaupt passieren? Sasuke hatte als Fürst alle Hände voll zu tun und eigentlich gar keine Zeit für andere Dinge. Der Uchiha setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch und versuchte sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Er beauftragte ein Team aus Vampiren mit der Aufgabe die Identität der Getöteten herauszufinden. Aus dem Quartier der Jäger hatte er bereits per Mail einen ersten Lagebericht erhalten. Der druckte sich die Mail aus und studierte diesen genau. Auf einem leeren Blatt Papier machte er sich eigene Notizen und markierte wichtiges. “Vielleicht werden wir uns eines Tages als Charaktere einer anderen Geschichte wieder begegnen. Und vielleicht können wir dann ein Leben lang zusammen sein.“ Diese, vor langer Zeit ausgesprochenen, Worte waren ganz plötzlich wieder so gegenwärtig. Es waren seine Worte! Sasuke legte seinen Stift beiseite und trank einen großen Schluck seines Rotweines. Haruno Sakura Diese von Hass erfüllte Frau war so anders als seine einzig wahre Liebe. Eine Liebe, welche alle Regeln brach. Er, ein adeliger Vampir. Sie, die Tochter eines Herzogs. Aufgewachsen in einem goldenem Käfig! Gestorben in seinen Armen! Auf das Blatt Papier, welches vor dem Uchiha lag, fiel ein Tropfen. Und noch einer. Sasuke fuhr sich rasch über die feuchten Augen. Diese Erinnerungen brachten Sasukes lang unterdrückte Emotionen zum Vorschein. Seit über 300 Jahren versuchte Sasuke zu vergessen. Und nun kam alles auf einen Schlag wieder zurück. „Kohana...“, hauchte er leise. Kapitel 6: Boresome ------------------- Nach einer geschlagenen halben Stunde hatte Naruto es endlich geschafft die Fragen der Presse zu beantworten und war nun auf den Weg zum Tower. Zuvor hatte er noch seine und Sasukes Einkäufe aus dem Starbucks Laden abgeholt. Mittlerweile hatten auch die Jäger die Beweisaufnahme abgeschlossen und sich wieder zurückgezogen. Der Tatort blieb jedoch abgesperrt und unter Beobachtung. „Was für ein Abend.“, seufzte der Uzumaki und überquerte gerade die Straße. Als er den Eingang des Towers ansteuerte kam ihn Sakura entgegen, die den Vampir aber nicht beachtete und in Richtung Jäger Hauptquartier verschwand. „Sie ist wirklich komisch.“, sagte Naruto zu sich und betrat das Gebäude. Er nahm einen der Fahrstühle und fuhr in das Stockwerk, indem sich das Büro seines besten Freundes befand. Ohne groß anzuklopfen öffnete Naruto die Tür und trat in das Büro. „Pressesprecher wäre wirklich kein Job für mich!“, brummte der blondhaarige und stellte ihre Einkaufstüten auf dem kleinen Sofa ab. Als von Sasuke keine Antwort kam drehte sich Naruto zum Uchiha um. Dieser schien sich krankhaft auf seine Arbeit zu konzentrieren. „Sasuke?“ Naruto ging auf den Fürsten zu. „Hmn?“, murrte der Angesprochene nach einer Weile. „Was ist denn mit dir los? Konntest du bei der kleinen Jägerin nicht punkten oder wie?“, lachte Naruto und stemmte die Hand in die Hüfte. Sasuke atmete laut aus und fuhr mit seinem Stuhl ein Stück zurück, bevor der aufstand und aus dem Fenster blickte. „Diese kleine Jägerin würde und könnte uns alle töten, würde sie sich nicht an den Pakt halten.“, sagte Sasuke ruhig. Naruto schluckte. Er hatte ganz vergessen, welchen Ruf Sakura hatte. „Was ist dann mit dir los?“, versuchte er es noch einmal. „Nichts! Ich habe mich nur an etwas erinnert.“, antwortete der Angesprochene. „Verstehe.“, meinte Naruto und schnappte sich seine Tüten. „..Es ist lange her, dass ich eine Frau mit solch schönem rosa Haar gesehen habe.“, bemerkte Naruto schließlich mit einem sanften Lächeln und sah in das geschockte Gesicht von Sasuke, welcher sich zu ihm umgedreht hatte, bevor der verschwand. Sasuke starrte noch eine Weile auf die Stelle, wo Naruto vor einem Moment noch stand. Hatte er es also auch bemerkt? Naja, es war auch nicht besonders schwer. Plötzlich gab Sasukes Computer einen Ton von sich. Er hatte eine neue Email bekommen. Der Uchiha schwang sich wieder auf seinen Stuhl und öffnete die Mail. Als der den Namen des Absender las schmunzelte er leicht. ~~~ Von: Sakura Haruno Betreff: kleine Bettlektüre Datum: 23. September 2014 19:54 An: Sasuke Uchiha Falls Sie der englischen Sprache mächtig sind, sollten Sie diesen Artikel einmal durchlesen. Das könnte uns weiterhelfen. Sollten Sie auf Verständnisprobleme stoßen übersetzte ich es Ihnen eventuell. (Natürlich nur, wenn die Summe stimmt xD) Sakura Haruno ~~~ Sasuke legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen, während er sich die Mail von Sakura durchlas. Der Vampir sprach 13 Sprachen fließend und dazu gehörte natürlich auch englisch. Dieser Tatsache war sich Sakura aber sehr wohl bewusst. Wollte sie ihn provozieren? Mit ihm spielen? Vielleicht sogar beides? Schnell tippte er eine Antwort und griff wieder nach seinem Rotweinglas. Da sich Sakura mit dem Antworten Zeit ließ, öffnete Sasuke den Anhang und begann sich den Artikel durchzulesen, welchen ihn die Jägerin geschickt hatte. Sakura wälzte sich gerade durch Eindutzend dicker Bücher und versuchte Informationen zu finden, die ihr und Sasuke weiterhelfen würden. Als sie zurück ins Hauptquartier kam erwartete sie bereits ein Stapel von Papierarbeit, welche sie noch während ihrer heutigen Schicht abarbeiten musste. Sakura musste einen ausführlichen Bericht für Kakashi und Sasuke anfertigen. Außerdem hatte sie ja noch den Auftrag von Sasuke erhalten, bei den Ermittlungen mitzuhelfen. Nach einer Weile durchsuchte die Haruno eine online Datenbank der Jäger und fand etwas äußerst interessantes. Sie war auf einen Bericht aus dem England des 15. Jahrhunderts gestoßen. Damals schien eine Anti-Vampirwaffe nicht ordnungsgemäß funktioniert zu haben. Sie griff nach dem Telefon, welches auf der linken Seite ihres Schreibtisches stand, doch Sakura entschied sich lieber für den Schriftverkehr. Sie hasste es zu telefonieren. Sakura kramte Sasukes Visitenkarte aus ihrer Hosentasche, worauf sich auch seine Email Adresse befand. Die Mail war schnell geschrieben und Sakura grinste breit. Damit würde Mister Vampir sicher nicht rechnen. Seine Antwort erfolgte kurz darauf. ~~~ Von: Sasuke Uchiha Betreff: Ihre Besorgnis Datum: 23. September 2014 19:56 An: Sakura Haruno Ich schätzte Ihre Besorgnis, was meine Sprachkenntnisse betrifft, sehr und sollte ich auf Probleme stoßen wären Sie natürlich mein erster Ansprechpartner. Sasuke Uchiha Ihr dankbarer Fürst ~~~ „Sie scheinen ja doch Humor zu haben.“, lachte Sakura und wollte gerade antworten, als es an ihrer Bürotür klopfte. „Du wirkst heute so komisch. Ist etwas passiert?“, fragte Fugaku. Er und seine Frau saßen gerade beim Abendessen und Mikoto stocherte gedankenversunken in ihrem Essen herum. „Kennst du eine Vampirjägerin mit dem Namen Haruno Sakura?“, kam die Gegenfrage der Uchiha und sie blickte zu Fugaku. Dieser wirkte im ersten Moment etwas überrascht und musste kurz nachdenken. Bis vor einem knappen halben Jahr war er ja noch der Fürst gewesen und Fugaku kannte natürlich den Großteil der Jäger. Und auch Sakura war ihm ein Begriff. Schließlich war sie die Adoptivtochter von Kakashi, den das Oberhaupt der Uchiha durchaus schätzte. „Ich kenne sie vorwiegend nur als Todesengel von Konoha. Warum interessiert dich das?“ Mikoto legte ihr Besteckt beiseite. „Hast du sie schon einmal persönlich gesehen?“, fragte die schwarzhaarige weiter. „Was sollen die ganzen Fragen, Mikoto? Ich habe diese Sakura noch nie gesehen!“, antwortete Fugaku und kam sich vor, wie bei einem Verhör. „Ich bin ihr eben begegnet, als ich bei Sasuke vorbeischauen wollte und du hättest sie sehen müssen. Diese Frau ist das Ebenbild von Kohana!“, sagte Mikoto. „Kohana?“, wiederholte ihr Ehemann fragend. Diesen Namen hatte er seit einer Ewigkeit nicht mehr gehört. „Naja..so etwas soll vorkommen. Du solltest dir deinen Kopf nicht weiter darüber zerbrechen!“, meinte Fugaku und widmete sich wieder seinem Essen. Für ihn gab es keinen Grund zu Besorgnis, weshalb er sich auch nicht weiter mit diesem Thema beschäftigen wollte. Mikoto sah im Seitenwinkel zu ihrem Mann, bevor sie einen Schluck trank. Fugaku hielt sich seit den Vorfällen vor 300 Jahren komplett aus den privaten Angelegenheiten seines Sohnes heraus und wollte sich auch jetzt nicht einmischen. Sasuke war alt genug, um eigene Entscheidungen zu treffen. Und sollten diese Entscheidungen nicht das Ansehen des Uchiha Clans beschmutzen, würde Fugaku auch nicht eingreifen. „Würdest du mich morgen zum Schneider begleiten? Ich muss meinen Anzug für nächste Woche noch in Auftrag geben.“, ertönte nach einer Weile wieder die Stimme von Fugaku. Mikoto, welche nun auch begonnen hatte zu essen, nickte schwach. „Natürlich!“ Die Tür zu Sakuras Bürotür öffnete sich und die Miene der jungen Frau verfinsterte sich. „Ich hatte dich doch nach Hause geschickt...Ruki!“ Sakura stand auf und verschränkte die Arme unter der Brust. Der junge Mann schlug die Tür hinter sich zu und trat an Sakuras Schreibtisch. Seine Uniform hatte er gegen seine Alltagskleidung eingetauscht. Eine schwarze Jeans und ein lockeres T-Shirt. Das lange Haar, welches ihm bis knapp zum Bauchnabel reichte, trug er offen. „Ich bin ja gleich weg. Ich wollte mich nur bei dir entschuldigen.“, sagte Ruki und setzte sein smartes Lächeln auf. „Dein Lachen kannst du dir sparen! Wegen dir wurde ich in den Tower zitiert!“, brummte Sakura. „Was kann ich dafür, dass dieser Uchiha nicht akzeptieren kann, dass seine Artgenossen anscheinend Mist gebaut hatten!?“, knurrte Ruki sauer und schlug mit einer Hand auf den Schreibtisch. Ruki besaß ein unberechenbares Temperament, welches auf seine Herkunft zurückzuführen war. Ruki entstammte der berühmten Oda Samuraifamilie. Er hatte schon immer Probleme gehabt sich unterzuordnen und er konnte es auch nur schwer akzeptieren, wenn jemand eine andere Meinung als er selbst hatte! „Dieser Uchiha ist leider nun einmal auch unser Vorgesetzter! Mir gefällt es auch nicht, dass wir diesen Vampiren schon beinahe in den Arsch kriechen müssen, aber wir haben den Pakt anerkannt. Also müssen wir mit allen Konsequenzen leben.“, gab die Haruno zurück und wurde ebenfalls etwas lauter. Ruki fuhr sich durch das Haar und warf eine Haarsträhne nach hinten. Sie hatte ja Recht, aber er würde es sich nicht verbieten lassen, seine Meinung frei zu äußern. „Wenn Sasuke sein Wort hält, kommt von seiner Seite aus keine Bestrafung auf dich zu. Auf Kakashis Bestrafung habe ich keinen Einfluss.“, sagte Sakura und klang wieder etwas freundlicher. „Ich werde gleich morgen früh das Gespräch mit Kakashi suchen!“, versicherte Ruki. „Lass mich dir einen Rat geben. Entschuldige dich beim Fürsten! Das kommt bei Kakashi bestimmt gut an.“, meinte die Jägerin und setzte sich wieder auf ihren Stuhl. Ruki sah Sakura etwas überrascht an. War das wirklich ihr ernst? Sich entschuldigen? Bei Sasuke Uchiha? „Wenn du das sagst, Saku-chan!“, zwinkerte der Oda und marschierte wieder gemütlich aus dem Büro der rosahaarigen. Er durfte es sich bei ihr nicht verspielen! „Was war das für eine Aktion?“, fragte sich Sakura verwundert. Plötzlich tat sich etwas auf Sakuras Computerbildschirm. Sie hatte eine neue Mail. ~~~ Von: Sasuke Uchiha Betreff: Re:kleine Bettlektüre Datum: 23. September 2014 20:10 An: Sakura Haruno Ich hoffe doch sehr, dass Sie nicht während der Dienstzeit eingeschlafen sind! Mein englisch hat glücklicherweise ausgereicht, um den Artikel zu lesen. Gibt es keine Informationen darüber, was genau an der Waffe des Jägers defekt war? Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie dies in Erfahrung bringen könnten. Sasuke Uchiha ~~~ Sakura stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab und legte den Kopf etwas schief. Sie würde wirklich am liebsten einfach nur schlafen. Die junge Frau hatte seit vielen Jahren schon einen gestörten Schlafrhythmus und das alles nur wegen ihren komischen Träumen! Eigentlich ein lächerlicher Grund, aber Sakura fürchtete sich jede Nacht aus Neue einen dieser Träume zu haben. Darum schlief sie auch nicht besonders viel. Sakura schüttelte den Kopf und antwortete Sasuke, bevor sie sich wieder an die Arbeit machte. ~~~ Von: Sakura Haruno Betreff: Erwischt Datum: 23. September 2014 20:12 An: Sasuke Uchiha Anscheinend haben Sie es bemerkt, dass Sie so ermüdend sind, dass ich tatsächlich glatt eingeschlafen bin. Bis jetzt habe ich noch nichts gefunden. Sollte es neue Informationen geben werde ich mich melden. Sakura Haruno ~~~ „Ermüdend?“ Sasuke hob eine Augenbraue. Fand ihn Sakura wirklich so langweilig? Sasuke kam es nicht in den Sinn, dass sich die Jägerin nur einen Scherz mit ihm erlaubte. Er nahm solche Aussagen durchaus ernst. Im selben Moment tauchte ein Mann in Sasukes Büro auf. „Was gibt es, Shikamaru?“, fragte der Uchiha. „Noch mehr Probleme.“, folgte die Antwort des Angesprochenen. Sasuke hob seinen Blick und sah Shikamaru an. „Probleme?“ Kapitel 7: The devil left hell ------------------------------ „Probleme? Kannst du dich genauer ausdrücken!“, sagte Sasuke. Er hatte Shikamaru immer noch mit seinem Blick fixiert. Nara Shikamaru war so etwas wie die rechte Hand von Sasuke. Er kümmerte sich um die verschiedensten Angelegenheiten und fungierte auch als Leibwächter des Uchihas. Er hatte außerdem bereits unter Fugaku als Berater gedient und hatte somit viel Erfahrung in seinem Beruf. Der Nara hatte dunkelbraunes Haar, welches er zu einem hohen Pferdeschwanz trug und sein trainierter Körper steckte in einem dunkelblauen Anzug. Sein Gesichtsausdruck wirkte etwas gelangweilt, wie immer. „Ich weiß aus sicherer Quelle, dass Akatsuki Kontakte nach Konoha hat. Anscheinend gibt es Verbindungen zu einigen Vampiren und auch Jägern!“, antwortete Shikamaru und steckte eine Hand in die Hosentasche. „Verstehe. Müssen wir eingreifen?“, fragte der Uchiha weiter. „Schwer zu sagen. Wir können momentan aber nicht ausschließen, dass Akatsuki an dem Anschlag beteiligt war. Du solltest Kakashi schnellstmöglich kontaktieren. Wir wissen beide, dass es Jäger gibt, die sich nicht immer an die Regeln halten. Und Jäger wie diese könnten eine Gefahr werden, sollten sie sich Akatsuki anschließen! Ich werde die betroffenen Vampire natürlich im Auge behalten.“, meinte Shikamaru und seufzte innerlich. Das schrie nach viel Arbeit. Sasukes Blick wurde finster. Akatsuki war eine Gruppe von abtrünnigen Vampiren, die sich vor 600 Jahren gegen den Pakt stellten und ihre eigene Stadt gegründet hatten. Amegakure. Von dieser Stadt hörte man oft grauenvolle Geschichten, aber in den letzten Jahrzehnten war es sehr ruhig um sie geworden. Warum wurden sie nun wieder aktiv? Sollte er Sakura informieren? Immerhin war sie heute Nacht das ranghöchste Mitglied der Jäger, welches Dienst hatte. Nein! Er sollte vorher erst mit Kakashi sprechen. Am besten sofort. Seine schwarzen Augen gingen zu seinem Computerbildschirm. 20:45 Uhr. „Danke Shikamaru! Halte mich bitte auf den Laufenden. Außerdem will ich eine Liste mit den Namen aller verdächtigen Personen!“ Sasuke stand auf und schnappte sich sein Handy. „Was hast du vor?“, erkundigte sich der überraschte Nara. „Spontanes Meeting.“, antwortete Sasuke und verschwand aus seinem Büro. Sasuke hatte plötzlich so ein mulmiges Gefühl und wollte Kakashi noch heute sprechen! Der junge Fürst wollte sicherstellen, dass sich niemand zwischen den Pakt der Jäger und Vampire stellen konnte. Shikamaru legte den Kopf schief und sah auf seine Armbanduhr. „Etwas spät für ein 'spontanes Meeting', oder?“, murmelte der braunhaarige und ging gähnend aus dem Büro. Er war noch gar nicht richtig wach und hatte schon so viel zu tun. Wie lästig.. Kakashi setzte gerade eine Kanne Kaffee auf, als es an der Haustür klingelte. „Das ging jetzt wirklich schnell.“, bemerkte der Hatake und ging zur Tür. Kakashi lebte in einem ruhigeren Stadtviertel von Konoha und besaß dort ein kleines Haus. Hier hatte er Sakura aufgezogen und nach ihrem Auszug war es doch etwas groß für nur eine Person. Aber Kakashi konnte sich von diesem Haus einfach nicht trennen. Es hingen zu viele Erinnerungen daran. Der silberhaarige öffnete die Tür. „Sasuke. Komm doch rein!“ Er wusste bereits, dass der Uchiha auf dem Weg zu ihm war. Sasuke hatte Kakashi angerufen und ihn um ein Treffen gebeten und da Kakashi gerade nicht im Dienst war, lud er Sasuke zu sich nach Hause ein. „Entschuldige bitte die Störung.“, sagte der Vampir gleich zu Beginn, als er in das Haus eintrat. In dieser privaten Situation war das Siezen für beide Männer nicht nötig. „Schon gut. Wie ich mitbekommen habe gab es einen Vorfall, bei dem Vampire getötet wurden.“, meinte Kakashi und setzte sich in Bewegung. Sie steuerten die offene Küche an, in der sich gleichzeitig auch das Esszimmer befand. „Ja. Die Ermittlungen wurden bereits eingeleitet.“, antwortete Sasuke und nahm Platz. Kakashi nickte. „Kaffee?“, fragte der Hatake und drehte sich der Küchenzeile zu. „Gerne.“ „Milch und Zucker?“ „Schwarz.“ Während Kakashi sich um die Getränke kümmerte sah sich Sasuke etwas um. Es war alles sehr persönlich eingerichtet und wirkte äußerst gemütlich. Er blickte zur Wand, welche sich rechts von ihm befand. Dort hingen unzählige Bilder von Sakura. Von ihrer Kindheit bis Jugend war jedes Alter vertreten. Sasuke wusste natürlich auch, dass Sakura von Kakashi adoptiert wurde, nachdem ihre Eltern bei einer Mission getötet worden waren. Dennoch wirkte sie auf jeden dieser Bilder glücklich. Sie zeigte fast überall ihr breites Grinsen, welches richtig ansteckend war. Sie war so schön, wenn sie lächelte. Nun entdeckte er ein Bild, auf dem Sakura höchstens ein oder zwei Jahre alt war. Damals waren ihre Haare noch eher ein helles braun mit einem leichten rosa Stich. Und auch ihre strahlenden grünen Augen hatte sie damals noch nicht. Aber wie es scheint, hatte Kakashi wirklich jeden kleinsten Fortschritt ihrer Entwicklung fotografisch festgehalten. Sasuke schmunzelte schwach. Auf einem Bild trug Sakura tatsächlich einen knallpinken Hello Kitty Pyjama. Ihr damals langes Haar hatte sie zu zwei hohen Zöpfen gebunden. //Wie süß ist das denn bitte?// dachte sich der Vampir und hielt sich die Hand vor den Mund, um sein Lächeln zu verbergen. Kakashi trat mit einer dampfenden Tasse in der Hand an den Tisch und bemerkte den Blick von Sasuke. Er lächelte schwach. Natürlich trug er auch jetzt seine Maske, die sein halbes Gesicht verbarg, weshalb Sasuke dieses Lächeln nicht sehen konnte. „Wer hätte gedacht, dass dieses kleine lebhafte und süße Mädchen mal als eiskalter Todesengel von Konoha bekannt werden würde.“, seufzte der Hatake und setzte sich. Zuvor reichte er noch Sasuke seine Tasse. Beim Anblick dieser Bilder wurde er doch etwas wehmütig. Bevor Sakura ihre Ausbildung als Jägerin begann, war sie das wohl liebevollste Kind auf der Welt. Sie hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und steckte jeden mit ihrer Fröhlichkeit an. Aber dann kam ihr 12tes Lebensjahr. Kakashi hatte ihr nie die Tatsache, dass sie adoptiert war, verheimlicht. Aber als Sakura erfuhr wie ihre Eltern ums Leben gekommen waren, veränderte sich ihr Wesen schlagartig. Ihr Lächeln verschwand und wich einem eiskaltem Gesichtsausdruck. „Danke! Ja..ist bestimmt nicht einfach, oder?“, sagte Sasuke und richtete seinen Blick wieder Kakashi zu. „Naja man gewöhnt sich daran. Sie ist und bleibt meine kleine Tochter.“, gab dieser zurück. „Also, warum wolltest du mich sprechen?“, lenkte Kakashi das Gespräch in das eigentliche Thema. „Wie es scheint hat Akatsuki den Kontakt zu einigen Vampiren und auch Jägern in Konoha aufgenommen. Gab es bei euch in letzter Zeit irgendwelche Vorfälle?“, wollte der Uchiha wissen. Kakashi zog die Augenbrauen zusammen. Mit so einer Neuigkeit hatte er jetzt nicht gerechnet. „Ich könnte dir keinen Namen nennen. Ganz im Gegenteil. Momentan halten sich alle peinlichst genau an die Regeln. Selbst meine 'Problemkinder'“, antwortete Kakashi. „Problemkinder?“ Jetzt wurde Sasuke hellhörig. „Ich habe einige Jäger in den letzte Wochen genauer beobachten lassen, da sie mehrmals gegen die Regeln verstoßen hatten. Aber keiner von ihnen benahm sich in irgendeiner weise verdächtig. Und auch bei den Anbus gibt es keine Probleme.“, erklärte der Hatake. Er konnte es sich wirklich nicht vorstellen, dass einer seiner Jäger sich mit Akatsuki zusammenschließen würde. Sasuke seufzte. „Darf ich dich trotzdem bitten, mich über alle Auffälligkeiten zu informieren?“, bat der schwarzhaarige. „Natürlich! Gibt es noch etwas?“, meinte Kakashi. „Ja..eine Sache wäre da noch.“, sagte Sasuke. „Stimmt es, dass Sakura keine Aufträge alleine annehmen darf?“ Der Uchiha wollte dieser Sache nachgehen. Hatte sie ihn nur auf den Arm genommen, oder sprach sie tatsächlich die Wahrheit. Der Hatake atmete laut aus. „Ganz richtig. Sakura darf nichts mehr im Alleingang machen. Warum die Frage?“ „Ich habe sie damit beauftragt, mich bei den Mordermittlungen der aktuellen Vorfälle zu unterstützen.“, sagte der Vampir. „Und sie hat angenommen? Sakura hätte dich darauf hinweisen sollen.“, brummte Kakashi und bereitete sich schon einmal vor, seiner Tochter einer Standpauke zu halten. „Sie hat mich darauf hingewiesen, aber ich konnte das gar nicht glauben.“, antwortete Sasuke. „Du musst wissen, dass Sakura vor einigen Jahren durch eine schwere Zeit ging. Sie hat gegen alle Regeln verstoßen und ich musste sie sogar vom Dienst freistellen. Glücklicherweise hat dein Vater damals auf weitere Maßnahmen verzichtet und Sakura durfte unter bestimmten Vorlagen wieder den Dienst aufnehmen. Seitdem gab es keine Probleme mehr mit ihr, aber ich verwalte weiterhin alle Aufträge für sie.“, erklärte der Hunter die Situation. Sasuke nickte. „Wenn es ein Problem darstellt, kann ich Sakura natürlich sofort von diesem Fall abziehen.“, meinte der schwarzhaarige und nahm einen Schluck Kaffee. „Nein schon gut! Etwas Büroarbeit wird ihr nicht schaden. Sollte sie jedoch Personen observieren oder befragen wollen, will ich vorher informiert werden!“, äußerte sich Kakashi. „Natürlich.“ Sasuke erhob sich. „Entschuldige bitte noch einmal die Störung, aber ich wollte in Anbetracht der aktuellen Lage keine Zeit verlieren.“ „Alles gut. Du kannst mich jeder Zeit kontaktieren, Sasuke! Und ich werde mich auch noch einmal intern etwas genauer umhören.“ Kakashi stand ebenfalls auf und die beiden Männer gingen zur Haustür. Sie reichten sich die Hand. „Vielen Dank. Ich wünsche noch einen schönen Abend.“, verabschiedete sich der Vampir. „Dir auch und lass dich nicht von Sakura reizen! Sie kann sehr listig sein.“, warnte Kakashi Sasuke. Er kannte Sakura schließlich am Besten. „Ich werde mich hüten!“, lachte Sasuke kurz und verschwand. „Das solltest du auch wirklich! Es wird sonst nicht gut enden.“ Der Jäger schloss die Tür und ging in das erste Stockwerk, wo sich sein Arbeitszimmer befand. Akatsuki Wer würde sich einer so grausamen Organisation nur anschließen? „Ich habe keine Lust mehr!“, knurrte eine genervte Sakura. Es war mittlerweile weit nach Mitternacht und im Hauptquartier der Jäger war es sehr ruhig geworden. Sakura befand sich seit knapp 3 Stunden im Archiv der Vampirjäger, welches sich im Keller des Gebäudes befand. Zutritt hatten nur Kakashi und Mitglieder der Anbu, da sich hier unter anderem streng geheime Akten befanden. Außerdem fand man hier eine Zusammenfassung von allen offiziellen Missionen der Jäger. Die ältesten Dokumente stammten sogar noch aus der Anfangszeit der Vampirjäger und waren somit ein knappes Jahrtausend alt. Der Raum wurde nur spärlich mit Leuchtstoffröhren beleuchtet und hier unten war es auch nicht sonderlich warm. Sakura saß vor einem nicht enden wollenden Stoß an Büchern und Akten. Der kleine Schreibtisch war voll gestellt und die Haruno versuchte wichtige beziehungsweise relevante Informationen auf ihrem Laptop zusammen zu fassen. Gerade blätterte sie sich durch eine Mappe, in der sich hunderte verschiedene Berichte befanden. Sie waren nicht sortierten und auch in keinem besonders gutem Zustand. Dabei entdeckte sie einen Bericht, welcher etwa 25 Jahre alt war. Damals starb eine Gruppe Jäger, weil ihre Waffen scheinbar nicht mehr funktionierten und sie somit den Vampiren keinen Schaden zufügen konnten. Sakura verengte ihre Augen. Das dürfte doch gar nicht möglich sein! Wie konnten Anti-Vampirwaffen in der heutigen Zeit noch versagen? Und warum war dieser wichtige Bericht so achtlos in eine Mappe geworfen worden? Das ganze war wirklich komisch! Plötzlich flackerte das Licht, welches sich über Sakura befand, wie verrückt und es wurde augenblicklich kühler. „Was ist denn jetzt los?“ Die Jägerin hob ihren Blick und sah sich um. Es war wirklich eiskalt und Sakura fing an zu frösteln. Die junge Frau stand auf und griff reflexartig nach ihrem Revolver, welche immer an ihrem rechten Oberschenkel befestigt war. Doch da sie sich im Hauptquartier befand, hatte sie ihre Waffe in ihrem Büro abgelegt. „Fuck.“, knurrte die Jägerin und ging einige Schritte nach vorne. Irgendetwas war hier, dass spürte sie! „Ist hier jemand?“, rief Sakura bissig, aber es kam keine Antwort. Sie drehte sich den vielen dunklen Regalgängen zu und meinte etwas entdeckt zu haben. „Hallo?“ Sakura bewegte sich in die Richtung des Regals. Sie riss schlagartig die Augen auf. Dort stand doch jemand! Trotz der Dunkelheit konnte sie ganz klar die Silhouette eines Mannes erkennen. Aber wie war er hier reingekommen? Wie lange stand er schon dort? Das Ganze wurde Sakura langsam doch etwas unheimlich. „Zeig endlich dein Gesicht!“, zischte die rosahaarige ernst. Der Eindringling ging langsam einige Schritte nach vorne und Sakura starrte in zwei rotglühende Augen. Ein Vampir? Unmöglich! Sie hätte es doch gemerkt! Außerdem war das Hauptquartier der Jäger der einzige Ort, den Vampire nicht betreten konnten, ohne vorher ausdrücklich von einem Menschen hereingebeten worden zu sein! Wer hatte ihn also hereingelassen? Plötzlich spürte sie seinen Atem in ihrem Nacken. Sakura schluckte. Er ist extrem schnell. „Schlaf nun, meine Liebste!“, raunte eine tiefe Stimme und bevor die junge Frau überhaupt reagieren konnte, spürte sie einen stechenden Schmerz und verlor das Bewusstsein. Kapitel 8: Bloody Night ----------------------- „Schlaf nun, meine Liebste!“ Wars das? Wird es jetzt einfach so enden? Sakura verlor das Bewusstsein und drohte auf den Boden zu fallen, doch ihr Körper wurde von zwei starken Armen aufgefangen. Der Vampir strich ihr behutsam das Haar aus dem Gesicht und betrachtete die Frau. „Wie schön Du doch bist. Sogar noch schöner als Du es damals warst!“, sagte er und strich über Sakuras Lippen. Der Vampir war ganz in schwarz gehüllt. Er hatte ein blasses markantes Gesicht mit hohen Wangenknochen. Sein wildes schwarzes Haar reichte ihm bis zu den Schultern. Er war unter den Namen Gabriel bekannt. Seine wahre Identität hielt er jedoch verborgen. „Du wirst mir sehr nützlich sein, Sakura! Sobald sich Sasuke erneut in Dich verliebt hat, werde ich wieder kommen, um Dich zu holen. Er wird die gleichen Qualen wie damals erleiden und seine Augen werden die Stärksten auf der Welt sein. Und wenn dieser Tag gekommen ist, hole ich mir Sasukes Augen und nehme seinen Platz als Fürst ein. Denn dies ist der Titel, der MIR zusteht!“, knurrte der Vampir und seine Augen glühten in der Farbe des Blutes. „Heute Nacht werden wir ihn etwas provozieren. Sasuke soll sehen, dass er dich beschützen muss. Er wird anfangen so viel Zeit wie möglich mit dir zu verbringen. Und so verliebt es sich natürlich schneller, nicht wahr?“ Er fasste Sakura unters Kinn und drehte ihren Kopf in seine Richtung, bevor er die Jägerin auf den Mund küsste. „Er soll sehen, dass auch andere Dich begehren!“ Aus den anfänglich zarten Küssen wurden plötzlich Bisse. Bisse eines wilden Tieres und Sakura hatte keine Chance sich zu wehren. Sasuke hatte sich mittlerweile in seine Wohnung zurückgezogen und saß, mit seinem Laptop auf dem Schoß, auf der grauen Couch in seinem Wohnzimmer. Im Minutentakt aktualisierte er seinen Maileingang, in der Hoffnung eine Nachricht von Sakura zu erhalten. Vergebens. Die Jägerin war verstummt. Diese Tatsache machte den Uchiha doch etwas stutzig und er griff nach seinem Handy, um im Jägerhauptquartier anzurufen. Dort würde man ihm sicher eine Auskunft geben können. Er suchte die dementsprechende Nummer in seinen Kontakten, doch kurz bevor er diese tatsächlich wählte stoppte Sasuke. Übertrieb er? Vielleicht hatte sie einfach nichts gefunden oder war tatsächlich eingeschlafen. Aber aus einem ihn unerklärlichen Grund hatte er ein mulmiges Gefühl, wenn er an die Jägerin dachte. Er schüttelte seinen Kopf und wählte schließlich die Nummer. „Das Vampirjägerhauptquartier Konoha, mein Name ist Kuzakabe Yui. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, meldete sich eine freundliche Stimme auf der anderen Seite der Leitung. „Uchiha Sasuke hier. Könnten Sie mich bitte mit Haruno Sakura verbinden.“, sagte der Vampir, während er nebenbei erneut seinen Maileingang aktualisierte. Immer noch nichts. „Einen Moment. Bitte bleiben Sie in der Leitung.“ Yui steckte den Fürsten in die Warteschleife und es ertönte Musik. „Danke für das Warten. Sakura-san scheint nicht in ihrem Büro zu sein und an ihr Handy geht sie auch nicht. Tut mir wirklich leid.“, meldete sich Yui nach einer kurzen Wartezeit zurück. „Sie sucht momentan Informationen für mich. Haben Sie so etwas wie ein Archiv? Einen Ort an dem Sie Dokumente lagern? Vielleicht ist sie ja dort.“, versuchte Sasuke es weiter. „Wir haben ein Archiv, aber dort haben nur Kakashi-sama und die Anbus Zutritt. Leider ist momentan keiner dieser Berechtigten anwesend. Es tut mir wirklich leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann. Um 6:30 würde Kakashi-samas Dienst beginnen und Karin müsste in der nächsten halben Stunde eintreffen. Mehr kann ich nicht für Sie tun.“, antwortete Yui und man hörte wie sie etwas in ihren Computer eintippte. Sie bemühte sich scheinbar wirklich, um Sasuke zu helfen. „Schon gut. Vielen Dank für Ihre Mühe.“ Sasuke legte auf und warf sein Handy beiseite. Was sollte er nun tun? Kakashi wollte er um diese Uhrzeit wirklich nicht wecken. Blieb also nur noch Karin, aber er hatte keine Ahnung, wann diese genau auftauchen würde. „Ok komm runter Sasuke. Es wird schon nichts passiert sein!“, versuchte sich der Vampir zu beruhigen, doch plötzlich zog etwas seine Aufmerksamkeit auf sich. Sasuke stellte seinen Laptop auf der Couch ab und stand auf. Genau wie in seinem Büro, bestand auch eine Wand in seiner Wohnung komplett aus einer Fensterfront. Und genau auf diese ging Sasuke nun zu. Von hier aus hatte er einen guten Blick auf das Jägerhauptquartier. Etwas stimmte dort nicht, dass spürte er! Sasuke seufzte und fuhr sich durch die Haare. Er musste sich vergewissern, dass es Sakura gutging. Der Vampir zögerte nicht mehr länger und verschwand aus seiner Wohnung. Karin setzte sich gerade hinter das Steuer ihres Wagens und positionierte ihre Laptoptasche auf dem Beifahrersitz. Der große Kaffeebecher wurde in den dementsprechenden Behälter verstaut. Die rothaarige war an diesem Morgen bereits früh auf den Beinen, da sie heute einige Updates und Veränderungen im internen System der Jäger vornehmen wollte. So kam es, dass sie schon um halb vier morgens auf den Weg zum Hauptquartier war. Es brauchte heute zwei Anläufe, bis Oscar ansprang und Karin losfahren konnte. „Du wirst doch jetzt nicht schlappmachen!“, brummte die Jägerin. Sie hing sehr an ihrem Auto und würde es nur ungern gegen ein neues eintauschen wollen! Um diese Uhrzeit waren die Straßen glücklicherweise kaum befahren und Karin erreichte nach einer knappen viertel stunde das Stadtzentrum. Nachts waren natürlich mehr Vampirjäger im Dienst, da sich Vampire zu dieser Tageszeit nun einmal am wohlsten fühlten. Darum waren auch alle Parkplätze des Hauptquartiers belegt und Karin musste auf die Parkplätze des Towers ausweichen. Auch hier war es schwer noch eine freie Lücke zu finden, aber da Oscar klein und kompakt war, quetschte sich Karin in eine schmale Parklücke. „Hoffentlich komme ich hier jemals wieder raus.“, sagte sie zu sich und schnappte sich ihre Tasche und den Kaffeebecher. Sie stieg aus und sperrte Oscar zu. Die Autoschlüssel landeten in ihrer Tasche und im Gegenzug fischte Karin eine Schachtel Zigaretten raus. Sie steckte sich eine Zigarette in den Mund und zündete diese an. Mittlerweile galt in allen öffentlichen Gebäuden strengstes Rauchverbot, weshalb Karin vor Dienstbeginn noch unbedingt eine rauchen wollte. Die Jägerin schlenderte über den Parkplatz. Es ging ein kühler Wind und die junge Frau blickte in den Himmel. Es hingen dicke graue Wolken im Nachthimmel und man konnte den Regen schon förmlich riechen. Plötzlich verengten sich ihre roten Augen und sie drehte sich Richtung Hauptquartier um. Irgendetwas stimmte in dieser Nacht nicht. Sie hatte natürlich schon von den Vorfällen am Vorabend in den Nachrichten gehört und wusste auch, dass die Täter noch auf freien Fuß waren. Aber dies war etwas anderes! Etwas wirklich böses trieb sich herum. „Sind Sie Karin?“, hörte sie eine tiefe Stimme hinter sich. „Kommt ganz drauf an wer fragt.“, meinte die Angesprochene und wandte sich der Stimme zu. Sie zeigte Sasuke ein schwaches Grinsen. Der Fürst höchstpersönlich. Das erlebt man nicht alle Tage! „Uchiha Sasuke.“ Der schwarzhaarige streckte Karin die Hand entgegen. „Sehr erfreut. Wie kann ich Ihnen helfen?“ Sie schüttelte seine Hand. Es war ein fester Händedruck. „Ich versuche schon länger Sakura zu erreichen, da sie mich indem aktuellen Mordfall unterstützt. Ich habe auch in Ihrem Hauptquartier angerufen und man gab mir die Information, dass sie sich eventuell im Archiv befindet. Dort haben allerdings nur Kakashi und Mitglieder der Anbu zutritt. Ich wollte..-“ „Sie wollen, dass ich mit Ihnen ins Archiv gehe?“, unterbrach Karin Sasuke. Um diese Uhrzeit hatte sie keine Lust auf große Gespräche. Sasuke blinzelte kurz verwundert. Diese Frau kam wohl gerne gleich zur Sache. „Ja in der Tat. Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen.“, sagte der Uchiha. Karin rückte ihre Brille zurecht. Hatte er es auch gespürt? Diese Dunkelheit? Ein lautes Grollen unterbrach die Stille. Ein Gewitter würde Konoha bald erreichen. „Kommen Sie!“ Karin setzte sich in Bewegung und Sasuke folgte. Schnell erreichten sie das Gebäude und Karin stellte ihre Sachen bei Yui am Empfang ab. „Stimmt etwas nicht?“, erkundigte sich Yui. „Alles gut!“, winkte Karin ab und führte Sasuke zum Archiv. „Hier entlang!“ Sie gingen eine lange Wendeltreppe nach unten und erreichten den Keller. „Scheiße.“, fluchte Sasuke. „Was ist?“, wollte Karin wissen. „Ich rieche Blut!“, sagte der Vampir und sah zu Karin herab. Sie verstand sofort und stürmte los. „Sakura! Sakura!“, schrie sie dabei immer wieder. Die beiden liefen den Gang entlang. Das Archiv befand sich ganz am Ende und je näher sie kamen, desto stärker wurde der Blutgeruch in Sasukes Nase. Karin hielt ihre Erkennungsmarke gegen das Schloss der Tür, welche kurz darauf einen Ton von sich gab und sich öffnete. Die rothaarige stieß die Tür auf und erblickte zuerst Sakura, welche auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Sie lag auf dem Rücken, mit einer Hand auf dem Bauch. Sie war blass, viel zu blass! „Sakura!“ Karin fiel vor ihrer Freundin auf die Knie und zog ihren Körper zu sich. Erst jetzt erkannte sie die vielen Verletzungen. Sakuras kompletter Hals war übersät mit Bisswunden, genau wie ihre Unterarme. „D-Das ist unmöglich! Wie konnte ein Vampir hier eindringen?“, fragte sie panisch und drehte sich zu Sasuke um. Beide wussten nur zu gut, dass Vampire normalerweise keinen Zutritt zu diesem Gebäude hatten. Selbst Sasuke konnte nicht einfach so hierher kommen. Ein Vampirjäger musste ihm vorher ausdrücklich erlauben einzutreten. „Sie muss sofort in ein Krankenhaus!“, sagte dieser und erwiderte Karins Blick. Diese nickte und stand auf. „Ich kümmere mich darum.“ Karin rannte zurück zu Yui, um die Rettungskräfte zu alarmieren. Sasuke kniete sich derweilen auf den blutbefleckten Boden. Der Anblick von Sakura erzürnte ihn. Wer hatte ihr das angetan? Hatte Sakura Ärger? War jemand auf Rache aus? Wer auch immer es war. Sasuke würde ihn finden und ihn dafür bestrafen! Währenddessen wurde der Geruch von Sakuras Blut immer intensiver und Sasuke musste den Drang unterdrücken nicht jeden einzelnen Tropfen davon aufzulecken. Es roch einfach so verdammt verlockend. Ob es genauso gut schmeckte? Er biss die Zähne zusammen. Es war widerlich in dieser Situation solche Gedanken zu haben, aber Sasuke war ein Vampir und menschliches Blut war nun einmal seine größte Schwäche. Er hielt sich die Hand vor den Mund und atmete einmal tief ein und aus. Er musste sich beruhigen! „Was ist hier nur passiert, Sakura?“, fragte er schließlich leise und zog Sakura in seinen Schoß. Er hörte ihren schnellen Atem. Und auf einmal öffneten sich langsam ihre Augen. „S-Sasuke...?“ Sie erkannte den Vampir sofort. Sie war schwach, versuchte dennoch sich aufzurichten. „Der Krankenwagen ist bereits auf den Weg! Alles wird gut.“ Sasuke legte seine Hand auf ihre kalte Wange. Sakura wollte etwas sagen, doch verlor sie wieder das Bewusstsein. Im selben Moment kam Karin mit zwei Rettungssanitätern und einem Arzt zurück. Diese machten sich sofort an ihre Arbeit und untersuchten die Jägerin. Sie legten ihr eine Sauerstoffmaske an und der Arzt begutachtete die einzelnen Bisswunden. „Ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebt. Sie muss umgehend auf die Intensivstation gebracht werden. Ich will mal vorsichtig sein, aber man hat ihr mindestens 1 ½ Liter ausgesaugt.“, sagte der anwesende Arzt. „Was?!“ Karin war völlig außer sich und konnte kaum glauben, was sie gehört hatte. Auch Sasuke war entsetzt, was man ihm aber nicht ansah. Nach außen hin wahrte er seine nichtssagende Miene. Innerlich kochte er jedoch. Die Rettungskräfte hoben Sakura auf eine Trage und transportieren die verletzte Frau ab. „Kann ich mitkommen?“, fragte Karin sofort. „Natürlich.“, sagte der Arzt und die kleine Gruppe machte sich auf den Weg nach oben. „Wohin bringt ihr sie?“, erkundigte sich der Uchiha und folgte ihnen. „Konoha Central Hospital.“, erfolgte die Antwort. Sasuke nickte. Seine Mutter war in diesem Krankenhaus Chefärztin. Außerdem gab es dort eine Station, die auf Vampirverletzungen spezialisiert war. Sakura würde dort also gut aufgehoben sein. Kaum hatte die kleine Gruppe den Raum verlassen hörte man Schritte und Gabriel trat aus seinem Versteck. Ein breites zufriedenes Grinsen zierte sein Gesicht. An seinen Mundwinkeln klebte noch Blut von Sakura. „Mein lieber lieber Sasuke, wie dumm du doch bist. Sakura wird sterben, genau wie Kohana und du kannst nichts dagegen tun.“ Gabriel holte eine schwarze Maske aus seinem Mantel hervor und setzte sich diese auf, bevor er verschwand. Eine Stunde später schlief Sakura friedlich in ihrem Krankenbett. Durch eine Infusion wurde der jungen Frau Blut in eine Vene geleitet. „Hab bitte ein Augen auf sie!“ Mikoto Uchiha drehte sich zu der Krankenschwester um, welche sich ebenfalls im Zimmer befand. „Verstanden.“, nickte Haruka Tachibana. Diese hatte gerade ihre Ausbildung als Krankenschwester beendet und Sakura war die erste Patientin, die sie alleine betreuen durfte. Sie hatte langes Haar, welches sie zu zwei Zöpfen gebunden hatte. Haruka war klein, kleiner als Sakura und hatte große rehbraune Augen mit einem unschuldigen Blick. Und trotz ihres zierlichen Körpers hatte Haruka eine üppige Oberweite. „Wenn etwas ist sag mir bitte Bescheid“, sagte Mikoto und die zwei verließen das Zimmer. Draußen saß Kakashi auf seinem Plastikstuhl und blickte in die volle Tasse, in der sich der typisch wässrige Krankenhaus Kaffee befand. Nachdem ihn Karin angerufen hatte, hatte sich der Hatake sofort auf den Weg gemacht und wartete nun auf die Ergebnisse der Untersuchung. Er war mit den Nerven völlig am Ende. Wie konnte das nur passieren? Neben ihm saß Karin mit verschränkten Armen. Die Brillenträgerin konnte es noch immer nicht glauben, dass jemand Sakura so etwas antun konnte. Es muss ein unglaublich mächtiger Vampir gewesen sein, immerhin war Sakura kein schwacher Mensch und wusste sich zu helfen. Aber die größte Frage war immer noch, wie er in das Hauptquartier kommen konnte! Sie hob ihren Blick und zog die Augenbrauen zusammen. Sasuke war weg. War er nicht eben noch ihr gegenüber gesessen? Er verhielt sich die ganze Zeit schon komisch. Konnte er den Geruch von Sakuras Blut nicht ertragen? Plötzlich öffnete sich die Tür und Mikoto und Haruka traten aus dem Zimmer. Kakashi sprang sofort auf. „Wie geht es ihr?“, fragte Kakashi aufgelöst. „Sakura ist nicht in Lebensgefahr! Wir konnten ihre Wunden behandeln und ihr wird nun neues Blut zugeführt, um ihren Kreislauf zu stabilisieren. In ein paar Tagen sollte sie wieder fit sein.“, antwortete Mikoto mit einer beruhigenden Stimme. Die zwei Jäger atmeten erleichtert aus. „Gott sei dank!“, sagte Kakashi. „Können wir zu ihr?“, wollte er weiter wissen. „Aber nur kurz! Sakura braucht nun viel Ruhe. Wenn Sie etwas brauchen wenden Sie sich einfach an Haruka-san.“, lächelte Mikoto und übergab Haruka die Krankenakte von Sakura, bevor sich die Vampirin zurückzog. „Ich werde für Sakura-san eine neue Infusion holen. Solange können Sie zu ihr.“, sagte die braunhaarige Haruka freundlich und ging den langen Gang entlang, bevor sie um eine Ecke bog und außer Sichtweite war. Kakashi trat als erstes in das Zimmer von Sakura. „Willst du nicht mitkommen, Karin?“ Er drehte sich zu rothaarigen um. Diese schien immer noch vollkommen in ihre Gedanken versunken zu sein. Wohin war Sasuke wohl verschwunden? Dies interessierte die Frau brennend. Sie schüttelte schließlich den Kopf und stand auf. Es konnte ihr eigentlich egal sein was er trieb. „Komme.“, sagte Karin und folgte Kakashi. Bevor sie die Tür hinter sich schloss blickte sie trotzdem noch einmal in die Richtung, in die Haruka verschwunden war. „S-Sasuke-sama!“, wimmerte Haruka mit stark geröteten Wangen. Die Krankenschwester lag auf einem Tisch und der Uchiha hatte sich über sie positioniert. Er stützte sich mit einen Händen links und rechts von ihrem Kopf ab. Ihre großen rehbraunen Augen sahen zu Sasuke hinauf. Dieser hatte jedoch seinen Kopf gesenkt, sodass seine Haare sein Gesicht verdeckten. Sasuke ertrug den Blutgeruch von Sakura nicht länger. Er war hungrig geworden und verschwand in dieses Zimmer. Hier wurden die Blutkonserven aufbewahrt und Sasuke wusste das natürlich. Gerade als er sich an den Vorräten bedienen wollte betrat die junge Haruka das Zimmer. Falsche Zeit und falscher Ort, denn nun hatte der Vampir eine Chance auf frisches Blut! Und er würde es sich nehmen! Er war eigentlich ein Vampir, der sich und seinen Blutdurst gut kontrollieren konnte, aber Sakuras Blut hatte etwas in ihn ausgelöst was nun nicht mehr zu stoppen war. Er hatte das Mädchen kurzerhand gepackt und auf den Tisch geschleudert, welcher sich in dem Zimmer befand. Sie würde sich nicht wehren, dass wusste er. Sasuke sah auf den Körper der Tachibana hinab. Ihre Haut wirkte so zart und unschuldig. Ob sie schon einmal gebissen wurde? Bestimmt nicht. Es hätte ihn auch nicht gewundert, wenn Haruka noch Jungfrau war. Aber das interessierte den Uchiha im Moment recht wenig. Er wollte nicht mit ihr schlafen! Ihr Blut würde ihm im Moment vollkommen ausreichen. Frisches warmes Blut. Allein der Gedanke daran versetzte Sasuke in einen Rauschzustand. Er war ein Vampir und natürlich ernährte er sich von Menschenblut. Diese Tatsache konnte auch kein Pakt der Welt beschönigen. In den vergangenen Jahrzehnten hatte man sich zwar darauf geeinigt, dass Vampire sich von Blutkonserven ernähren, um keine Menschen mehr angreifen zu müssen. Aber das war kein Vergleich zu frischem Blut. Kein Vergleich zu diesem befriedigenden Gefühl, wenn man seine Fänge in das Fleisch eines Menschen bohrte. Und jede Stadt hatte ihre dunkle Seite, die einem dieses Gefühl spüren ließ. Prostitution, Drogen, Waffen. Auch in Konoha fand man diese illegalen Geschäft. Aber es gab eine noch schwärzere Seite. Eine Seite, die nur die wenigsten kannten. Wenn man die richtigen Kontakte hatte, bekam man Zutritt zu geheimen Clubs. Die Frauen und Männer, die dort arbeiteten, verkauften sich an Vampire und diese durften dann ihr Blut trinken. Sex und Drogen spielten in diesen Clubs oftmals eine ebenfalls große Rolle. Und das Geschäft boomte. Aber Sasuke, in seiner Position als Fürst, konnte nicht einfach so in einen dieser Clubs spazieren und sich vergnügen. Er musste also äußerst vorsichtig vorgehen, sollte er einmal an frisches Blut kommen wollen, weshalb Sasuke versuchte seine Triebe so gut es ging zu unterdrücken und sich mit den Blutkonserven zufrieden zu geben. Aber heute würde dies nicht reichen! „Hast du Angst?“, fragte er schließlich und fuhr mit seinen Lippen über den Hals des Mädchens. Er spürte, wie ihr Blut durch ihre Adern floss. Er konnte es förmlich riechen. Und es roch gut, verdammt gut! „W-Wird..wird e-es wehtun?“, stellte Haruka mit zittriger Stimme eine Gegenfrage. Sasuke grinste schwach. Meinte sie den Biss oder glaubte sie tatsächlich, dass er mit ihr schlafen würde? Er wusste, dass sie schon lange für ihn schwärmte. Dummes Ding! Sasuke spreizte ihre Beine und stellte sich dazwischen. Mit seiner rechten Hand fuhr er über ihren nackten Oberschenkel und schob ihre Uniform nach oben. Wenn er schon ihr Blut saugen würde, sollte sie vorher wenigstens eine schöne Zeit haben~ Haruka zog scharf die Luft ein und krallte sich an Sasuke fest. „Solange du dich entspannst wird es nicht wehtun.“, raunte der Uchiha und fing an ihren Hals zu küssen. Seine Hand wanderte von ihrem Oberschenkel hinauf zu ihren Brüsten. Er fing an sie zu massieren und Haruka keuchte laut. „Sasuke-sama..!“ „Man wird uns entdecken, wenn du nicht leise bist.“, brummte Sasuke. Er knöpfte die ersten paar Knöpfe ihres Kleides auf, um eine größere Fläche von ihrer Haut zu bekommen. Sie war so rosig und warm. Er konnte nicht länger warten! Er wollte ihr Blut und zwar jetzt! Aber wenn er jetzt einfach so zubiss, würde Haruka nur unnötig herumschreien und sie würden wohl möglich noch auffliegen. Der Vampir schob Haruka ein Stück nach oben. Seine rechte Hand rührte sich wieder und fand ihren Weg nun zwischen ihre Beine. Die braunhaarige wollte reflexartig ihre Schenkel aus Scham zusammenpressen, was aber nicht möglich war, da Sasuke ja zwischen ihnen stand. Er schob ihren Slip beiseite und fing an Haruka mit seinen Fingern zu verwöhnen. Er drang nicht in sie ein, sondern streichelte sie zart. Haruka stöhnte und wandte sich hin und her. „Fühlt es sich gut an?“, fragte der Uchiha. „J-Ja!!“, stöhnte Haruka laut und ihre Augen glänzten. „Gut.“ Sasukes Hand stoppte nicht und verwöhnte Haruka weiter. Er drehte ihren Hals und setzte seine Fänge anfangs nur kurz auf und drückte sie leicht gegen ihre Haut, damit sie ein Gefühl dafür bekam. Die Augen des Uchihas färbten sich rot und er drückte seinen Körper gegen den des Mädchens. Er spürte, dass sie bald ihren Höhepunkt erreichen würde. Nun war der richtige Moment gekommen. Er küsste ein letztes Mal ihren Hals, bevor er seine Fänge in ihr Fleisch bohrte. Sofort strömte das warme Blut in Sasukes Mund und er saugte es begierig. Wie sehr hatte er sich danach gesehnt! Im selben Moment erreichte Haruka ihren Höhepunkt. Sie stöhnte laut, krallte sich in Sasukes Haaren fest und drückte seinen Kopf näher an ihren Hals. Wie er es erwartet hatte, erregte sie der Biss und Haruka blendete die Schmerzen vollkommen aus. So ist es gut! Lass es einfach zu. Kapitel 9: Who are you...? -------------------------- „Nicht dein ernst oder? Du hast die kleine Krankenschwester angezapft?“ Naruto saß mit einer Tasse Kaffee in der Hand auf einem der Sessel, welcher sich in Sasukes Büro befand und sah seinen besten Freund an. Dieser sah völlig übermüdet aus und hatte dunkle Ringe unter seinen Augen. „Du hast doch hoffentlich ihre Erinnerungen gelöscht oder?“, hakte der blondhaarige nach. „Natürlich! Ich bin doch nicht blöd.“, knurrte Sasuke. Als er mit Haruka fertig war realisierte Sasuke sofort, dass er großen Mist gebaut hatte. Wie konnte er nur so die Kontrolle über sich verlieren? Er hatte Mitleid mit der Tachibana. Immerhin war sie völlig unschuldig gewesen und er hatte sie ausgenutzt. Um diesen Vorfall zu vertuschen, löschte Sasuke Harukas Erinnerungen an diesen Vorfall und verschwand aus dem Krankenhaus. Danach hatte er sofort Naruto angerufen. Er brauchte jetzt jemanden, mit dem er offen reden konnte. Seine Mutter würde ausrasten, sollte sie jemals davon erfahren. Immerhin hatte ihr eigener Sohn eine ihrer Mitarbeiterinnen für seine Befriedigung missbraucht. „Du solltest dich etwas hinlegen, Sasuke. In deinem Zustand wäre es das Beste.“, riet Naruto und folgte Sasuke mit seinem Blick. Dieser ging unruhig auf und ab. „Nein! Ich habe heute eine Sitzung mit dem Senat. Ich kann sie nicht noch einmal verschieben.“, wies Sasuke den gutgemeinten Ratschlag von Naruto sofort zurück. Der Uchiha fasste sich an die Stirn. Es war genau wie damals. Eine Frau tauchte plötzlich in seinem Leben auf und stellte dies völlig auf den Kopf. Nur das Sakura sein Leben mit Freude beenden würde, hätte sie die Chance. „Dann sag wenigstens die anderen Termine ab! Ich muss jetzt los und Hinata vom Flughafen abholen.“ Naruto erhob sich und klopfte Sasuke auf die Schulter. „Ok. Richte Hinata bitte liebe Grüße von mir aus. Und das ich sie morgen gerne zum Abendgessen einladen würde.“, sagte der schwarzhaarige. „Mach ich und du versuch nicht zu oft an diese Jägerin zu denken! Das tut dir nicht gut.“, meinte Naruto noch zum Abschied, bevor er sich in Bewegung setzte und das Büro verließ. „Das sagt sich so leicht.“, murrte der Uchiha und ging zu seinem Schreibtisch, um sich für das anstehende Meeting vorzubereiten. Kakashi legte gerade den Bericht über den Mord am Vorabend beiseite und lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. Sein Blick ging zur kleinen Uhr, welche auf dem Schreibtisch stand. 10:26. Der Hatake fuhr sich über die müden Augen. Sein Blick wanderte weiter. Gleich neben der Uhr stand ein Bild von Sakura und sich. Sie hatte damals ihre Ausbildung als Jägerin mit Bravur bestanden und grinste stolz in die Kamera. Kakashi atmete laut aus. Es ließ ihn keine Ruhe, dass seine geliebte Tochter von einem Vampir angegriffen wurde und nun im Krankenhaus lag. Von den Vampirjägern wurde nur noch Ino, als ihre beste Freundin, über den Übergriff informiert. Vor allen anderen wurden die Geschehnisse verschwiegen, um Unruhen in den eigenen Reihen zu verhindern. Die Folgen wären nicht auszumachen, wenn auch nur einer erfährt, dass eine der besten Jägerinnen inmitten des Hauptquartiers überfallen wurde. Für sie war die Haruno aufgrund einer Grippeerkrankung krankgeschrieben. Das Klopfen an der Tür riss Kakashi aus seinen Gedanken. „Ja bitte.“, ertönte die Stimme des Jägers. Die Tür öffnete sich und Ruki trat herein. Er trug eine an den Knien aufgerissene schwarze Jeans und ein rotes Shirt. Seine Haare trug er zu einem wilden Dutt. „Ah Ruki-kun. Ich habe dich schon erwartet.“, meinte Kakashi kühl und bot dem Oda einen Platz an. Ruki setzte sich. „Hören Sie zu..es tut mir wirklich leid was passiert ist. Ich hatte mein Gemüt nicht unter Kontrolle.“, entschuldigte sich der junge Mann und kam gleich zur Sache. „Und genau dieses Gemüt hat dir und auch mir schon viel zu oft Ärger eingebracht. So kann es nicht weitergehen, Ruki-kun.“ sagte Kakashi und sah mit strengem Blick zum Anbu Mitglied. Ruki verdrehte die Augen. Er hatte sich doch entschuldigt. Was wollte Kakashi also noch von ihm? „Ich weiß! Und ich werde auch noch zum Fürst gehen und mich in aller Form bei ihn entschuldigen.“ Der Oda erinnerte sich an Sakuras Worte. Sie meinte, dass eine Entschuldigung bei Sasuke ihm bei dem Gespräch mit Kakashi helfen würde. Kakashi sah Ruki verwundert an. Er wäre bereit sich unaufgefordert bei Sasuke zu entschuldigen? „Solltest du es wirklich ernst meinen, rechne ich dir das hoch an! Dennoch kann ich dich nicht ohne Strafe davonkommen lassen. Du wirst die nächsten Wochen keine Außeneinsätze mehr antreten, sondern hier im Hauptquartier bleiben und dich um Büroarbeiten zu kümmern.“, gab der silberhaarige Kakashi zurück. Er schätzt zwar die scheinbare Einsicht von Ruki, aber eine Strafe musste dennoch sein. „Ernsthaft?“, platzte es aus Ruki. Büroarbeit war bei keinem sonderlich beliebt und gerade einen Draufgänger wie Ruki konnte man damit wirklich ärgern. „Daran bist du selber Schuld! Und jetzt ab nach Hause mit dir. Morgen früh erwarte ich dich wieder zum Dienst.“, sagte Kakashi und gab Ruki ein Zeichen, dass dieser nun gehen konnte. „Gut, bis morgen!“ Ruki erhob sich von seinem Stuhl, ließ die Hand in seiner Hosentasche verschwinden und ging. „Bis Morgen.“, murmelte Kakashi und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Es musste alles wirken wie immer, darum durfte sich Kakashi nichts anmerken lassen. Seine Gedanken waren trotzdem immer bei Sakura, seiner Tochter. „Das kann doch alles nicht wahr sein.“, seufzte Ino und warf das offene Haar hinter die Schultern. Als sie von den Angriff auf Sakura erfuhr war sie natürlich sofort gekommen und versuchte nun mit Karin Beweise zu finden. Am Nachmittag durften sie Sakura besuchen und die Zeit bis dahin wollten die beiden Frauen sinnvoll nutzen. Sie saßen vor Karins Laptop und sahen sich die Überwachungsbänder der letzten Nacht an, jedoch bisher ohne Erfolg. „Ich versteh einfach nicht wie ein Vampir ungesehen sein Unwesen hier treiben konnte.“, sagte Karin und blickte zur Yamanaka. „Mal angenommen er ist irgendwie gewaltsam eingedrungen. Warum wurde kein Alarm ausgelöst? Gab es irgendwelche Störungen?“, fragte sich die Blondine. „Nein, nichts! Alles hat einwandfrei funktioniert.“, antwortete Karin, doch plötzlich richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Laptop zu. „Sieh dir das an!“, sagte Karin. Auch Ino blickte wieder zum Bildschirm. „Was geht hier vor?“, fragte Ino. Auf dem Video erkannte man Sakura, als sie gerade aufgestanden war, um die Situation im Archiv zu überprüfen. Sie ging zu den Bücherregalen und kurz darauf machte sie wieder einzige Schritte nach hinten. „Sie hat den Angreifer also scheinbar gesehen.“, bemerkte Karin. „Hoffentlich bekommen wir ihn auch zu Gesicht.“, murmelte Ino leise und sah ganz gespannt zum Bildschirm. Doch auf einmal war das Bild eingefroren, was wirklich komisch war. Denn die Zeitanzeige, die oben rechts im Video angezeigt wurde, lief weiter. „Was ist jetzt los?“, fauchte die Yamanaka. „Ich habe keine Ahnung. Er muss gewusst haben, dass sich Kameras im Raum befinden.“, meinte Karin und checkte auch das Videomaterial der anderen Kameras, welche sich im Archiv befanden. Doch bei jeder Aufnahme stoppte das Bild an der gleichen Stelle. „Vielleicht konnte Sakura ihn erkennen? Aber ich hoffe wirklich, dass sie von dem Angriff nichts mitbekommen hat. Das müssen Höllenschmerzen gewesen sein.“ Ino senkte ihren Blick und ihre Augen wirkten traurig. Ich verspreche dir, dass wir dieses Schwein finden werden! Sakura! Die Haruno öffnete ihre Augen und entfloh der Dunkelheit, die um sie herum herrschte. „Wo bin ich? Bin ich tot!?“, fragte sich Sakura und sah sich um. Die Jägerin befand sich in einer völlig anderen Dimension und stand buchstäblich in der Luft. Diese endlos scheinende Weite leuchtete in verschiedenen Blau- und Violetttönen. Außerdem flogen weiße Lichter umher. „Sakura.“, ertönte wieder dieser wunderschöne weiche Stimme und Sakura wandte sich ihr zu. „W-Was zur Hölle?“ Die Jägerin wirkte geschockt. Vor ihr stand ein junges Mädchen, welches auf den ersten Blick exakt so aussah wie Sakura! Sie teilten sich dieselben grünen Augen, dasselbe rosafarbene Haar. Das Mädchen war minimal kleiner als Sakura und ihre Gesichtszüge und Statur wirkten etwas jünger. Außerdem waren ihre leicht gelockten Haare um einiges länger und reichten ihr bis zur Taille. Sie waren in einem seitlichen Zopf zusammengebunden. Und ihre Haut, diese perfekte zarte Haut, sah aus als wäre sie von der Sonne persönlich geküsst worden. Ihr schlanker Körper war in einem hellen goldgelben Kleid mit einem tiefen rechteckigen Ausschnitt gehüllt. Die Fledermausärmel waren transparent und endeten bei den Ellenbogen. Um ihre Taille befand sich ein hellblaues Band, welches am Rücken zu einer großen Schleife gebunden war. Sie war so schön! „Wer bist du?“, fragte Sakura. Es war natürlich offensichtlich, dass Sakura wissen wollte wer diese Frau war, die praktisch ihr Zwilling sein könnte. „Mein Name ist Kohana.“, antwortete die Angesprochene und lächelte schwach. „Kohana.“ Dieser Name sagte der Haruno nichts. „Wo bin ich? Bin ich tot? Und warum siehst du aus wie ich?“, bombardierte Sakura die junge Kohana mit ihren Fragen. „Ich habe keine Zeit dir alles jetzt zu beantworten. Du bist nicht tot, aber in großer Gefahr! Ein wirklich böser Vampir hat es auf dich abgesehen.“, antwortete Kohana. Sakura lachte kurz. „Hör mal zu, Kleine. Es gibt einige Vampire, die es auf mich abgesehen haben. Ich bin schließlich Vampirjägerin.“, sagte Sakura und verschränkte die Arme vor der Brust. „Glaub mir. Einen Vampir wie Gabriel hast du noch nie gesehen! Er ist das pure Böse.“, erklärte Kohana. „Gabriel? Das ist sein Name?“, hakte Sakura sofort nach. Auch dieser Name war ihr unbekannt. Kohana nickte. „So nennt er sich jedenfalls. Und du musst dich wirklich hüten, Sakura!“, sagte Kohana. „Und was will er von mir? Warum sehe ich dich?“ In Sakuras Kopf waren gerade hunderte Fragen, auf die sie gerne eine Antwort hätte. Kohana wollte etwas sagen, doch plötzlich fing sie an sich aufzulösen. „Ey? Was ist jetzt los? Ich habe doch noch so viele Fragen!“ Sakura ging einige Schritte auf das Mädchen zu. „Wir werden uns wiedersehen.“, sagte Kohana und streckte ihre Hand nach Sakura aus. Die Haruno tat dasselbe und sie verhakten ihre Hände. Für einen kurzen Moment leuchteten ihre Hände hell auf und Sakura spürte die Wärme, die von Kohana ausging und für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie Sasukes Bild vor Augen. „Warte!“, rief die Haruno. „Du bist eine starke Frau, Sakura! Ich glaube an dich.“, lächelte Kohana, bevor sie verschwand und Sakura alleine zurückließ. Es wurde wieder dunkel und die Haruno wurde wieder von Schwärze umgeben. Das Piepen von verschiedenen Geräten, welches immer lauter wurde, holte Sakura zurück in die Realität. Ihre Lider waren schwer und sie musste einige Male blinzeln, bevor sie erkannte wo sie war. Sie befand sich im Krankenhaus, aber wie war sie hierher gekommen? Durch eine Maske über ihren Mund wurde die junge Frau beatmet. Sie wollte die Maske abnehmen, aber sie war noch zu schwach um ihre Arme zu bewegen. Sakura bemerkte, dass ihre beiden Unterarme verbunden waren. Und an ihrem linken Arm hing ein Schlauch. Und plötzlich erinnerte sich die junge Frau. In ihrem Kopf tauchten verschwommene Bilder auf. Sie sah sich, wie sie in den Armen einer Person lag. Sie wurde gebissen und Sakura spürte die Schmerzen. Sie waren unbeschreiblich. Sakura wurde panisch und ihr Hals schnürte sich zu. Die Haruno schaffte es sich die Maske vom Mund zu reißen, denn es fühlte sich auf einmal an, als würde sie ersticken. Im selben Moment öffnete sich die Tür zu ihrem Zimmer und Haruka trat herein. Sakura atmete laut ein und aus und beruhigte sich langsam. „Geht es Ihnen gut?“ Die braunhaarige trat zu Sakura an das Bett und blickte auf den Monitor, der Sakuras Herztöne anzeigte. „Blendend.“, murrte die Haruno mit kratziger Stimme. Ihr Hals war vollkommen trocken. Haruka sah verwundert zur Jägerin. Die junge Krankenschwester verstand den Humor von Sakura nicht und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. „Ihre Werte sehen jedenfalls ganz gut aus. Ach übrigens. Uchiha Sasuke-sama hat sich nach Ihnen erkundigt. Er scheint sich ziemliche Sorgen gemacht zu haben.“, berichtete die braunhaarige. Sakura drehte der Tachibana den Rücken zu. „Schön für ihn. Er soll sich hier ja nicht blicken lassen.“, murmelte Sakura. Von Vampiren hatte sie vorerst genug. „Und Sie können auch gehen.“, knurrte Sakura, als Haruka für einen Moment verstummt war. Im Augenblick wollte sie niemanden außer Kakashi, Karin oder Ino sehen. „Ich komme später von einmal vorbei.“, sagte Haruka vorsichtig und verließ das Zimmer. Sakura vergrub ihr Gesicht im Kissen und biss die Zähne zusammen. Sie fühlte sich so schwach und erbärmlich. Wie konnte es ihr passieren, dass sie von einem Vampir so überwältigt worden war? „Du bist eine starke Frau, Sakura! Ich glaube an dich.“ Die Haruno riss die Augen auf. Kohana? Sie erinnerte sich an das 'Treffen' mit ihrem Zwilling. „Wer bist du nur?“, hauchte Sakura leise und schloss ihre grünen Seelenspiegel. Kapitel 10: No time for rest ---------------------------- „Gut. Danke, Mutter!“ Sasuke legte auf und fuhr sich durch das schwarze Haar. Da Sakura ihn weder sprechen noch sehen wollte, blieb ihm nur seine Mutter, um an Informationen bezüglich des Gesundheitszustandes von Sakura zu kommen. Laut Mikoto gab es keinen Grund zur Sorge. „Mach dir keine Sorgen, Schatz! Sakura geht es gut.“, hatte Mikoto mit ihrer fürsorglichen Stimme gesagt. Die Vampirin klang sehr zuversichtlich und beruhigte damit ihren Sohn ungemein. Sasuke nahm seinen Terminkalender in die Hand und drehte sich dem Fenster zu. Mittlerweile tobte ein gewaltiges Unwetter über Konoha und immer wieder erhellten Blitze den tiefgrauen Himmel. Seine schwarzen Augen fixierten erst den Kalender, danach seine Armbanduhr. „Erst Sprüche reißen und dann zu spät kommen.“, murrte der Vampir und drehte sich wieder seinem Schreibtisch zu. Im selben Moment klopfte es an der Tür und eine von Sasukes Sekretärinnen trat in das Büro. „Entschuldigt die Störung. Oda Ruki wäre nun hier.“, sagte die schöne Brünette. „Er soll eintreten.“, gab Sasuke zurück und erhob sich von seinem Stuhl. Der Uchiha zupfte die Ärmel seines Hemdes zurecht und wartete, bis ihm der junge Jäger entgegen kam. „Sie wollten mich sprechen?“, ertönte schließlich Sasukes raue Stimme und er reichte Ruki die Hand, bevor er ihm einen Platz anbot und sich selber wieder setzte. „Ich bin hier, weil ich mich bei Ihnen für mein Verhalten von gestern entschuldigen möchte.“, sagte Ruki während er sich setzte. Die Blicke der Männer trafen sich und Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. Ob Kakashi ihn geschickt hatte? Vielleicht sogar Sakura? Das Ruki von alleine gekommen war, glaubte Sasuke nicht eine Sekunde. „Dann lassen Sie mal hören!“, meinte der Vampir und stützte sein Kinn an einer Hand ab. „Solange es keine Beweise für meine Theorie gibt, hätte ich Sie nicht so angehen dürfen. Es tut mir wirklich leid.“, gab Ruki zurück und steckte sich eine lose Haarsträhne hinter das Ohr. Das er jetzt auch noch vor Sasuke zu Kreuze kriechen musste, ging dem Oda gewaltig durch den Strich. Ein lauter Donner durchbrach die Stille. „Ich verstehe. Dieses Mal werde ich auf Konsequenzen meinerseits verzichten, aber glauben Sie mir. Ein weiterer Verstoß und Sie lernen mich von einer anderen Seite kennen!“, mahnte Sasuke den jungen Jäger. Ruki schluckte. Sasukes Aura war für den Bruchteil einer Sekunde wirklich düster geworden. „Schon gut. Wird nicht mehr vorkommen.“, seufzte Ruki. Seiner Meinung nach war das alles so was von übertrieben. „Das hoffe ich. Entschuldigen Sie mich jetzt, ich habe noch einen Termin.“, sagte Sasuke und die beiden Männer standen auf. „Ich wünsche noch einen schönen Tag.“, verabschiedete sich Sasuke und reichte Ruki die Hand. „Ah. Gleichfalls.“ Der Oda erwiderte den Händedruck und drehte dem Vampir den Rücken zu, bevor er das Büro verließ. Sasuke sah Ruki nach und verengte seine Augen. Irgendetwas sagte ihm, dass er dem Jäger nicht trauen konnte. Selbst für Sasuke war es nicht einfach dem Oda in die Karten zu schauen. Das Klingeln von Sasukes Handy riss den Fürsten aus seinen Gedanken. Der nächste Geschäftstermin stand an. Naruto hatte derweilen den Flughafen erreicht, welcher sich eine Autostunde von Konoha entfernt befand. Gerade wartete der in der Empfangshalle auf Hinata. Sie war die Kindheitsfreundin von Sasuke und Naruto. Die drei waren seit jeher unzertrennlich gewesen, was sich auch im Erwachsenenalter nicht geändert hatte. Gerade erreichte der nächste Schwung von ankommenden Gästen die Empfangshalle und Naruto erspähte schnell Hinata. Er ging auf die Vampirin zu und lächelte. Hyuga Hinata war eine Naturschönheit mit dem Charakter und Gesicht eines Engels. Sie hatte einen wohlgeformten Körper mit üppigen Brüsten, den sie heute in ein dunkelrotes Cocktailkleid gehüllt hatte. Das dunkelblaue Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden. „Hay Hinata. Ah, lass mich dir helfen.“, sagte Naruto und nahm ihr den kleinen Koffer aus der Hand. „Hallo Naruto-kun. Danke dir.“, lächelte die Hyuga. „Hattest du einen angenehmen Flug?“, erkundigte sich Naruto, während sie den Ausgang ansteuerten. „Ja, danke.“, antwortete die Angesprochene. „Sasuke ist momentan etwas beschäftigt, aber er würde dich morgen Abend gerne zum Essen einladen.“, berichtete der blondhaarige. Sie hatten mittlerweile den schwarzen BMW von Naruto erreicht und der Mann verstaute gerade Hinatas Koffer im Kofferraum, bevor der ihr die Beifahrertür öffnete. „Ich mache mir langsam Sorgen um Sasuke. Er arbeitet wirklich zu viel.“, meinte Hinata, als Naruto hinterm Steuer Platz genommen hatte und sie auf den Weg nach Konoha waren. „Vor allem wo ihm jetzt auch noch diese Jägerin den Kopf verdreht.“, platzte es ungewollt aus Naruto. Hinata fixierte ihn mit ihren violetten Augen. „Welche Jägerin?“, wollte sie natürlich wissen. Naruto fuhr sich durch das wilde Haar und seufzte leise. Erst denken, DANN reden!, verfluchte er sich in Gedanken. Er hatte nicht das Recht über Sasukes Privatleben zu plaudern. Auch wenn sie beste Freunde waren, etwas Privatsphäre sollte man jedem trotzdem lassen. „Haruno Sakura. Aber sprich Sasuke nicht darauf an. Er soll es dir selber sagen.“, gab der Uzumaki zurück und sah zu Hinata. Diese nickte verständnisvoll. Haruno Sakura. Hinata hatte natürlich auch die Geschichten gehört, die man sich über die Jägerin erzählte. Sie musste etwas wirklich besonderes sein, wenn sie es scheinbar geschafft hatte Sasuke zu beeindrucken. „Ich würde sie gerne kennenlernen.“, murmelte die blauhaarige leise und blickte auf ihre Hände hinab. „Das wirst du auch. Sie wird den Ball der Uchihas überwachen.“, sagte Naruto. „Stimmt, der Ball...“ Hinatas Blick wurde traurig. Alle Vampire warteten seit Sasukes Ernennung zum neuen Fürsten sehnsüchtig auf eine Bekanntgabe zur Verlobung des Uchihas. Er hatte das perfekte Alter für eine Heirat und für die Zeugung eines Erbens. Und einen Erben brauchte der junge Fürst unbedingt, um seine Blutlinie aufrecht zu erhalten. Viele spekulierten, dass es wahrscheinlich beim besagten Ball im November endlich zur Verkündung kommen würde und auch über die in Frage kommenden Bräute wurde bereits heiß diskutiert. „In Sasukes Haut möchte ich nicht stecken.“ Naruto konnte es sich denken woran Hinata wohl dachte. Sasukes Heirat war seit Monaten DAS Thema unter den Vampiren. Hätte Sasuke, neben seiner Mutter, noch andere weibliche Verwandte wäre die Sache klar gewesen. Er würde seine Schwester oder Cousine zur Frau nehmen, um die Blutlinie rein zu halten. Eine Heirat zwischen Verwandten war unter Vampiren nämlich etwas völlig normales. Da es aber keine Schwestern oder Cousinen gab wurde natürlich geredet welche Vampirin die Ehre haben würde in den Uchiha Clan einzuheiraten. „Ja..ich hoffe nur, dass er glücklich wird.“, sagte Hinata. „Das hoffe ich auch. Er hätte es sich nach all den Jahren echt verdient.“, stimmte der Uzumaki zu. „Aber bis November kann noch viel passieren.“, fügte Naruto noch hinzu, als hätte er bereits eine Vorahnung. Am Nachmittag war es endlich soweit. Ino und Karin betraten gerade das Krankenzimmer von Sakura. Die Haruno grinste. „Keine Blumen und Pralinen? Ihr seid ja lahm!“ bemerkte sie. „Lahm? Ich hab dir Knoblauch und ein Kruzifix ins Büro gelegt.“, sagte Ino lachend und stellte die kleine Reisetasche vor dem Schrank ab. Ino hatte ihrer besten Freundin Wechselkleidung, Toilettenartikel und ihren Laptop mitgebracht. Sakuras Handy und Ladekabel legte Ino auf das Nachtkästchen, welches neben dem Bett stand. „Super. Dann lacht mich der Vampir das nächste Mal noch aus, bevor er mich durchlöchert.“, gab Sakura zurück. Die Aussage von Ino traf Sakuras Humor perfekt. Jeder Jäger wusste, dass weder Knoblauch noch ein Zeichen des Glaubens einen Vampir aufhalten konnte. Kopf ab oder eine Silberkugel ins Herz. So brachte man einen Vampir zur Strecke. „Apropos Vampir..wir arbeiten gerade daran herauszufinden wer dieser Mistkerl ist.“, bemerkte Karin. Sie und Ino hatten sich einen Stuhl geschnappt und saßen nun neben Sakuras Bett. „Konntest du ihn vielleicht erkennen?“, fragte die Yamanaka. Sakura schüttelte den Kopf. „Nein, aber sein Name ist Gabriel...glaube ich.“, antwortete die Angesprochene. Karin und Ino sahen sich an. Keine von beiden konnte mit diesen Namen etwas anfangen. „Konntet ihr ihn nicht auf den Überwachungsbildern sehen?“, fragte Sakura. „Fehlanzeige. Er hat es irgendwie geschafft uns zu überlisten.“, meinte Karin und lehnte sich zurück. Es nagte sehr an ihr, dass ihr Sicherheitssystem scheinbar einige Lücken aufwies. „Ich verstehe einfach nicht warum er so ein Risiko einging, 'nur' um an dein Blut zu kommen.“, äußerte sich nun Ino wieder. „Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit.“, seufzte Sakura. Das ergab einfach keinen Sinn. Die rosahaarige hatte zwar seit einigen Wochen schon das Gefühl, dass sie beobachtet wurde und dachte nun auch daran, dass es vielleicht dieser Gabriel war. Doch er hätte schon so viele Situationen gehabt ihr Blut zu trinken, ohne in das Jägerhauptquartier eindringen zu müssen. Warum sollte er also bis jetzt warten? Er musste etwas anderes im Schilde führen, aber was? „Auf jeden Fall ist das Ganze äußerst komisch. Erst werden vier Vampire getötet und kurz darauf diene ich als Abendessen. Das kann doch kein Zufall gewesen sein.“, sagte die Haruno schließlich. Sie war fest davon überzeugt, dass diese beiden Vorfälle zusammenhingen. Wie genau musste noch geklärt werden. „Bist du in den Ermittlungen der Morde involviert?“, wollte Ino plötzlich wissen. Die blondhaarige hatte in den Nachrichten gesehen, dass Sakura zusammen mit Ruki und auch Sasuke am Tatort war. „Ja. Unser lieber Fürst hat mich damit beauftragt ihn zu unterstützen, wieso?“, kam die Gegenfrage der überraschten Sakura. „Nur so.“, winkte Ino schnell ab. Sakura verengte die Augen und sah zu Karin. Die Brillenträgerin zuckte mit den Schultern. „Wann wirst du eigentlich wieder entlassen?“, lenkte Karin das Gespräch in eine neue Richtung. „Spätestens morgens früh will ich zu Hause sein.“, antwortete die Haruno. „Sprich, du wirst dich einfach Selbstentlassen? Ist dein Zustand überhaupt schon stabil genug?“ Ino schlug die Beine übereinander. „Ganz genau. Blöd rumliegen kann ich auch zu Hause. Mir geht’s gut!“, murrte Sakura. Sie hasste Krankenhäuser und obendrauf war sie von einer gewissen über fürsorglichen Krankenschwester extrem genervt. Sakura wollte einfach nur ihre Ruhe. „Stimmt schon, aber du solltest dich trotzdem noch ein paar Tage schonen, bevor du wieder arbeitest. So einen Angriff darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen.“, sagte Karin besorgt. Sie hatte immer noch das Bild ihrer bewusstlosen und verletzten Freundin vor Augen. „Ich weiß, ich weiß“, seufzte Sakura und ließ sich zurück ins Kissen sinken. Sie langweilte sich ja jetzt schon zu Tode. Wie sollten also die nächsten Tage werden? „Ach übrigens Karin. Du kennst dich doch super mit Anti-Vampirwaffen aus, oder?“, meinte Sakura plötzlich. „Ähm ja ich denke schon.“, antwortete Karin verwundert. „Wie kann ein Vampir diese Waffen verwenden?“, fragte die Haruno weiter. Vielleicht konnten ihr ja ihre Freundinnen bei den Nachforschungen helfen. „Hat es etwas mit den Morden zu tun?“, unterbrach Ino. „Ja. Ich habe am Tatort eine alten Revolver gefunden und Ruki ist überzeugt, dass die Täter Vampire waren.“, gab die Haruno zurück. „Nun ja als Danzo vor 15 Jahren abgesetzt wurde sind nicht nur er und einige Jäger und Waffen spurlos verschwunden. Einige Wochen später wurde auch Kabuto vermisst und er war für die Entwicklung unserer Waffen zuständig..“, meinte Karin und rückte ihre Brille zurecht. „Wenn es jemand schaffen könnte unsere Waffen unschädlich zu machen, dann Kabuto!“, fügte die rothaarige noch hinzu. „Du meinst, dass er-?“ Sakura wagte es gar nicht ihren Verdacht laut auszusprechen. Steckte wohl möglich Kabuto dahinter? Hatte er die Waffen präpariert und eventuell sogar an Vampire verkauft? Unmöglich! Er hatte doch einen Eid geleistet!! Das wäre ja sonst...Verrat! „Wer weiß. Es hält sich schon lange das Gerücht, dass sowohl Danzo, als auch Kabuto Verbindungen zu Akatsuki haben.“ Karin verschränkte die Arme unter der Brust. „Ich glaube aber kaum, dass du darüber Informationen findest. Das Ganze ist ein absolutes Tabuthema.“, sagte Ino nachdenklich. „Hmn.“ Sakura blickte aus dem Fenster. Shimaru Danzo war fast 4 Jahrzehnte lang das Oberhaupt der Vampirjäger gewesen, bis er vor 15 Jahren auf Drängen von Uchiha Fugaku und hohen Mitgliedern des Vampirsenates abgesetzt und durch Kakashi ersetzt wurde. Über den genauen Grund gab es nur Spekulationen. Und die Tatsache, dass Danzo kurz nach seiner Absetzung verschwunden war, erhärtete natürlich den Verdacht, dass das ehemalige Oberhaupt der Jäger Dreck am Stecken hatte. Trotzdem! Sie konnte es sich nicht vorstellen, dass er oder Kabuto die Jäger und auch Konoha verraten hatten! So ein Vergehen war unverzeihlich und wurde äußerst hart bestraft. „Du Saku-chan wir müssen los. Ich habe heute noch Dienst und Karin spielt netterweise meinen Chauffeur.“, meinte Ino nach einem prüfenden Blick auf die Uhr. „Ah kein Problem. Danke, dass ihr vorbeigekommen seid!“, lächelte die Haruno. „Dafür sind Freunde doch da.“, gab Karin zurück und streckte sich, bevor sie aufstand. „Ruf an, wenn du was brauchst.“, winkte Ino. Sie und Karin gingen Richtung Tür. „Wird gemacht. Ruhigen Dienst.“, sagte Sakura. „Thanks~“, zwinkerte Ino. „Wir sehen uns. Und ich lasse mal meine Kontakte spielen was Danzo und Kabuto angeht“ Karin sah noch einmal zur Haruno und schloss die Tür hinter sich. „Danke.“, nickte die rosahaarige. Kaum waren Ino und Karin weg schlug Sakura die Decke zurück. Nach diesen brisanten Informationen konnte sie nicht einfach ruhig im Bett liegen, sondern musste selbst weitere Nachforschungen anstellen. Ihr Blick ging zur pinkfarbenen Reisetasche, die ihr Ino mitgebracht hatte. Ihr Laptop war dort, dass wusste sie. Aber um an diesen zu kommen müsste sie aufstehen. Ihre Augen fixierten ihren linken Arm. An ihrem Handrücken befand sich immer noch ein Schlauch, durch dem eine Infusion in ihren Körper floss. Glücklicherweise war die Bluttransformation abgeschlossen und Sakura fühlte sich auch schon um einiges besser! Trotzdem hatte sie diesen nervigen Schlauch an ihrer Hand und wenn Sakura ihren Laptop holen gehen wollte, musste sie diese Stange mitschleppen, an der die Infusion hing. Aber bevor sie Haruka rief würde sie es lieber selber machen. Sakura setzte sich auf und versuchte langsam und vorsichtig aufzustehen. „Geht doch.“ Als sie relativ sicher stand ging die Haruno Schritt für Schritt zur Tasche, welche sie auch ohne Zwischenfälle erreicht. Dort angekommen überlegte Sakura, ob sie sich nicht auch gleich umziehen sollte. Momentan trug sie einen rot weiß gestreiften Pyjama, den jeder Patient bekam. Sie entschied sich fürs erste jedoch dagegen, da ihr nun doch etwas schwindelig wurde. Sakura schnappte sich ihren Laptop und stolperte zurück zum Bett. Wie es aussah war sie noch nicht wieder so fit, wie die Jägerin es anfangs gedacht hatte. Die junge Frau deckte sich gerade zu und positionierte ihren Laptop auf ihren Schoß und schaltete diesen an. Glücklicherweise hatte sie einige der Akten aus dem Archiv bereits auf ihrem Laptop zusammengefasst und konnte dies noch einmal durchgehen und an Sasuke schicken. „Sasuke..“, hauchte Sakura leise. Wenn sie Harukas Worte glauben konnte, hatte sich der Uchiha wirklich große Sorgen um sie gemacht. Er war sogar bei ihrer Einlieferung dabei gewesen. Die Jägerin schüttelte den Kopf. Nein Sakura!! Interpretiere jetzt bloß nichts in sein Verhalten. Er ist ein Vampir und noch dazu dein Auftragsgeber. Sakura versuchte ihre Gedanken wieder zu ordnen und studierte noch einmal ihre Mitschriften und recherchierte etwas im Internet. Damit verbrachte sie schließlich den restlichen Nachmittag. Nach dem Abendessen schaute Haruka noch einmal bei ihrer Patientin vorbei, bevor die Tachibana in den wohlverdienten Feierabend ging. „Ihre Werte haben sich erneut verbessert. Sie sind auf einen guten Weg.“, sagte Haruka glücklich. Es freute sie sehr, dass Sakura auf dem Weg der Besserung war. „Gut, brauch ich dann noch dieses Ding?“ Sakura deutete auf den Infusionsbeutel. „Wie schätzen Sie denn Ihren Kreislauf ein?“, erkundigte sich die braunhaarige. „Normal. Heute Nachmittag war mir kurz schwindelig.“, antwortete die Angesprochene ehrlich. „Und momentan? Ist das Schwindelgefühl weg?“, fragte Haruka weiter. „Ja! Ich fühle mich wie immer.“, meinte die Jägerin. „Verstehe.“ Haruka ging zur anderen Bettseite und entfernte den Schlauch für die Infusion. „Sollte sich Ihr Zustand verschlechtern geben Sie bitte unverzüglich der Nachtschwester bescheid!“, mahnte Haruka Sakura noch einmal. „Wird gemacht.“, meinte Sakura und hatte bereits wieder ihren Laptop auf dem Schoß stehen. „Ich wünsche Ihnen schon einmal eine gute Nacht. Bis morgen.“, verabschiedete sich die junge Krankenschwester. „Gleichfalls.“, gab die rosahaarige zurück und sah Haruka nach, als diese das Zimmer verließ. Sakura schnappte sich die Fernbedingung für ihr Bett und stellte den Kopfteil hoch. Und konnte sie aufrecht im Bett sitzen und hatte trotzdem eine Lehne. Plötzlich lenkte gab ihr Laptop einen Laut von sich und die junge Frau erschreckte sich kurz. Es war eine neue Mail..von Sasuke. „Sie können es einfach nicht lassen Mister Vampir.“, grinste Sakura ~~~ Von: Sasuke Uchiha Betreff: Gute Besserung Datum: 24. September 2014 19:53 An: Sakura Haruno Ich hoffe sehr, dass es Ihnen mittlerweile besser geht! Ich war wirklich sehr besorgt um Sie! Wären Sie so nett und würden mich kontaktieren, wenn Sie wieder im Dienst sind? Ich habe bereits einige Informationen bezüglich des Mordfalls erhalten. Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Besserung! Sasuke Uchiha ~~~ Haruka hatte also tatsächlich Recht gehabt. Sasuke war besorgt um Sakura. „Deine Gedanken gehen schon wieder in die falsche Richtung, Haruno!“, knurrte Sakura zu sich. ~~~ Von: Sakura Haruno Betreff: I'm alive Datum: 24. September 2014 19:55 An: Sasuke Uchiha Hallöchen. Zuerst: Mir geht’s gut, keine Panik! Zweitens: Hätten Sie Zeit für ein kurzes Business Meeting im Zimmer 331 des Konoha Hospitals? xD Sie haben mich neugierig gemacht und außerdem habe ich auch einiges in Erfahrung gebracht. Sakura Haruno ~~~ ~~~ Von: Sasuke Uchiha Betreff: Re:I'm alive Datum: 24. September 2014 19:56 An: Sakura Haruno Geben Sie mir 10 Minuten Sasuke Uchiha ~~~ Sakura grinste breit und schloss ihren Posteingang. Scheinbar musste sie nur mit dem Finger schnippen und Sasuke würde angelaufen kommen. Interessant.. Hatte sie bereits einen solchen Einfluss auf ihn? Es war kein Geheimnis, dass weibliche Vampirjäger dafür ausgebildet wurden, um Vampire ohne großen Aufwand um den Finger zu wickeln. Aber das die scheinbar auch bei einem Vampir wie Sasuke so einfach ging, überraschte die Haruno doch. Sie wusste ja zu dem Zeitpunkt noch nicht, warum sie für Sasuke so begehrenswert war. Nach einigen Minuten klopfte es an der Tür und Sasuke tauchte auf. Sakura lachte. „Da sind ja meine Blumen.“ In einer Hand hatte Sasuke einen kleinen Blumenstrauß aus verschiedenen sommerlichen Blumen, den er der jungen Frau überreichte. „Es tut gut zu sehen, dass Sie wohlauf sind! Dennoch sollten Sie sich schonen und nicht arbeiten“, sagte der schwarzhaarige. Er sah wirklich abgearbeitet und besorgt aus. „Zum Ausruhen habe ich genug Zeit wenn ich tot bin! Außerdem fühle ich mich wirklich gut.“, meinte Sakura, während sie den Strauß entgegen nahm. Sasuke sah sie derweilen mit geweiteten Augen an. Warum war sie bloß so rastlos? Auf dem Nachtkästchen neben dem Bett stand bereits eine Vase, da Sakura eigentlich davon ausging, dass Ino und Karin ihr Blumen bringen würden. Sie stellte den Strauß in die Vase und lächelte kurz. Sakura liebte Blumen! Damit konnte man ihr wirklich eine Freude machen. „Danke..“, murmelte sie leise. Sasuke hatte sich derweilen neben das Bett gesetzte. „Nicht doch.“, winkte er mit einem sanften Lächeln ab. „Also..Sie meinten, dass es Sie etwas herausgefunden haben?“, kam Sakura gleich zur Sache. „In der Tat.“ Der Fürst holte aus seiner schwarzen Aktentasche sein MacBook hervor und übergab es der Jägerin. Sie sah die Fotos von vier Personen. Es waren drei Männer und eine Frau. „Das sind die Mordopfer.“, ertönte Sasukes Stimme. Sakura zog die Augenbrauen zusammen. Kapitel 11: Desire ------------------ Sakura zog die Augenbrauen zusammen. „Chiba Makato, Fuji Kenta, Hazuki Souta und Kojima Kiara.“, zählte Sasuke die Namen der Toten auf. „Weiß man, ob eine Verbindung zwischen ihnen bestand?“, wollte Sakura wissen und sah zu Sasuke. Dieser seufzte. „Ja und da wird die Sache wirklich schmutzig und rätselhaft.“, meinte der Vampir. Sakura hob die Augenbraue. „Schießen Sie los.“ forderte sie. „Wir haben es mit drei Call Boys und einem Call Girl zu tun.“, begann Sasuke. „Super. Das engt den Kreis der möglichen Mörder nicht gerade ein.“, meinte Sakura. „Nicht unbedingt. Laut ihrer Agentur waren sie auf den Weg zu einem ihrer Stammkunden.“, antwortete Sasuke und lehnte sich nach vorne. „Einem Kunden? Gibt es einen Namen?“, fragte die Haruno. „Es gibt einen Namen, aber diese Person existiert natürlich nicht.“, gab Sasuke zurück. „...M-Moment. Das heißt er hat alle vier gebucht, auf einmal? Was will er mit vier...ugh.“, fing Sakura plötzlich an als ihr Gehirn die Informationen zusammengesetzt hatte. „Jeder hat eben seine Vorlieben. Aber wir sollten uns lieber Gedanken darüber machen, wie wir den Täter finden.“, sagte der Uchiha nüchtern und lehnte sich wieder zurück. Sakura sah sich wieder die Bilder der Opfer an. Die Frau, Kiara, war eine wirklich schöne Frau. Natürlich hatte sie die natürliche Schönheit eines Vampir, aber sie wirkte dennoch exotisch und aufregend. Und auf einmal kam ihr eine Idee. „Arbeiten für diese Agentur nur Vampire?“, fragte die Jägerin. „Nein. Dort bekommt man alles.“, antwortete Sasuke. Seine tiefschwarzen Augen fixierten Sakura. Er ahnte bereits, was sie vorhatte und das gefiel ihm ganz und gar nicht. „Super. Dann werde ich mich dort gleich mal bewerben. Können Sie mir die Adresse geben?“ Sakura wandte sich dem Vampir zu. „Nein!“, knurrte Sasuke sofort und erschreckte die junge Frau einen Moment. „Was? So würden wir schnell an Informationen kommen.“, keifte Sakura den Uchiha an. Genau wie Ruki, konnte es auch Sakura nicht haben, wenn man ihr widersprach. Nur konnte sie sich meistens beherrschen. „Das ist eine schwachsinnige Idee und das wissen Sie auch!“, sagte Sasuke und seine Stimme klang wieder ruhig. Sollte Sakura wirklich undercover als Call Girl arbeiten ließe es sich nicht verhindern, dass sie mit wer weiß wie vielen Männern unnötig im Bett landen würde. Er war sich durchaus bewusst, dass bei Jägerinnen Sex ein beliebtes Mittel der Informationsbeschaffung war. Die Erfolgsquoten ihrer Fälle sprachen eindeutig für sich. Trotzdem! Sasuke war kein Freund dieser Methode. „Haben Sie ne besser Idee?“, murrte die junge Haruno. Sie wollte eine unnötige Diskussion mit Sasuke vermeiden und zeigte sich kooperativ. „Ein Geschäftspartner von mir ist ein Kunde der Agentur. Vielleicht weiß ja er was.“, sagte der Fürst. „Vielleicht? Ist jetzt auch nicht soo optimal.“, bemerkte Sakura. „Ich weiß, aber immer noch besser als Ihr Vorschlag.“, gab Sasuke mit einem spitzen Grinsen zurück. „Tze. Sie könnten ja meinen Bodyguard spielen und mich bei meinen Dates begleiten.“, lachte die Jägerin. Sie kannte den Vampir gerade mal einen Tag und fand es jetzt schon amüsierend sich mit ihm zu unterhalten. Sie schienen in gewissen Punkten denselben Humor zu teilen. „Und am Ende werde ich dann von Ihrem Date begrapscht, weil er auch auf Männer steht? Ich verzichte.“, lehnte Sasuke dieses 'großzügige' Angebot ab. Sakura lachte kurz laut auf, doch dann fiel ihr ihr Verdacht vom Nachmittag ein und ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. „Könnten Sie es sich eigentlich vorstellen, dass die Morde und der Angriff auf mich einen Zusammenhang haben?“, wollte sie von Sasuke wissen. Auch Sasuke wirkte plötzlich ernst. Er hatte auch bereits daran gedacht, aber es fehlten einfach die Beweise. „Also nehmen Sie nun auch an, dass ein Vampir hinter den Morden steckt?“, fragte der Fürst. „Nicht zwingend. Es gibt einen vermissten Jäger, der unsere Waffen unbrauchbar machen kann. Es ist reine Spekulation, aber er könnte solche Waffen an Vampire verkauft haben. Und da er immer noch bei den Jägern als Mitglied registriert ist, hätte er die Macht einen Vampir ins Hauptquartier zu lassen. Warum er ausgerechnet mich angegriffen hat kann ich mir auch nicht erklären. Vielleicht hat er was gesucht und ich war im Weg...“ Sakura stoppte. Ihre grünen Augen wirkten plötzlich so abwesend. „Er soll sehen, dass auch andere dich begehren.“, murmelte die Haruno und fasste sich an den Kopf. Woher kam diese Stimme nun her? „Schlaf nun, meine Liebste..., dass hat er gesagt.“ Sakura erinnerte sich Bruchstückhaft an die Geschehnisse im Archiv. Sie war nicht bei vollem Bewusstsein gewesen, dennoch hatte sie seine Stimme gehört. „Wer hat das gesagt? Sakura, von was reden Sie?“, erkundigte sich Sasuke. Er rückte näher an die junge Frau heran. Sasuke legte sein MacBook beiseite, welches fast vom Schoß der Haruno gerutscht wäre. Ihr Körper zitterte leicht. „Sakura?“ „Dieser Vampir...Gabriel. Er hat das gesagt!“, sagte die rosahaarige. „Gabriel?“ Sasuke sah Sakura geschockt an. „Wie sah er aus? WIE sieht er aus?“ Der Uchiha war aufgesprungen und fuhr sich aufgebracht durch die Haare, während er auf und ab ging . „I-Ich kann mich n-nicht erinnern. E-Es war zu dunkel.“, stammelte Sakura und folgte Sasuke mit ihrem Blick. Er machte ihr gerade wirklich Angst! Der Uchiha setzte sich wieder auf seinen Stuhl und beruhigte sich. Er hatte gespürt, dass er Sakura verschreckt hatte. „Entschuldigen Sie! Es ist nur..-“ Sasuke unterbrach seinen Satz. Das war ein äußerst empfindliches Thema für ihn. „Vor 1000 Jahren gab es einen Anschlag auf meinen Clan. Bis auf mich und meine Eltern hat niemand dieses Massaker überlebt. Ein Vampir namens Gabriel hatte sich damals zu den Morden bekannt. Und seitdem sind mein Vater und ich verzweifelt auf der Suche nach ihm.“, erzählte der schwarzhaarige schließlich. „Aber wenn wir von derselben Person sprechen. Was will er von mir? Ich habe doch nichts damit zu tun.“, sagte die junge Frau. Sasuke schwieg. Er konnte seine Vermutung nicht laut äußern. Das brachte er einfach nicht übers Herz! „Ich weiß es nicht.“, flüsterte der stattdessen. Sakura beobachtete ihn genau und merkte, dass er ihr etwas verschwieg. „Das ist so unlogisch. Ich meine, wenn man schon solch ein Massaker plant, dann hinterlässt man doch keine drei Überlebende. Verstehen Sie das bitte nicht falsch, aber Sie verstehen doch was ich meine oder? Was hätte er davon Sie und ihre Eltern am Leben zu lassen? Also entweder ist er ein Idiot oder es war Absicht.“, versuchte Sakura ihren Gedankengang zu erläutern. „Ich kann Ihnen folgen, ja.“ Sasuke hatte selbst viele Jahre damit verbracht sich Gedanken darüber zu machen, warum er und seine Eltern überlebt hatten. War es nur durch das beherzte eingreifen seiner Mutter, die ihr verängstigtes Kind in den Dienstbotengang gesteckt hatte? Seine Eltern galten als die stärksten Vampire des Clans. Sie wären stark genug gewesen, um sich zu retten! Während Sasuke mit seinen Gedanken beschäftigt war ging auch Sakura den ihren nach. Sie versuchte sich in die Rolle dieses Gabriels zu versetzten. Warum ließe man drei Personen überleben? Was hätte er davon? Die Jägerin versuchte sich an die Besprechung mit Karin und Ino zu erinnern. Sie hatten sich über den Uchiha Clan unterhalten, um sich auf den Ball vorzubereiten. Aber besonders viele Informationen hatten sie ja selber nicht. Wie Karin es damals gesagt hatte. Ein mächtiger Clan wie die Uchihas hatten sicher viele Feinde. Eventuell hatte es was mit dem Sharingan zu tun? War Gabriel hinter diesen Augen her? Aber würde man dafür einen ganzen Clan ausrotten? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Nichts desto trotz ließ sie der Gedanke an das Sharingan nicht mehr los. „K-Kann ich es mal sehen?“, fragte Sakura schließlich zögerlich. „Was wollen Sie sehen?“, kam die Gegenfrage von Sasuke. „Ihr Sharingan! Ich will es sehen.“, meinte die rosahaarige. Sasukes Augen weiteten sich kaum merklich. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet! Er atmete laut aus, bevor er aufstand und sich auf den Bettrand setzte. „Aber nur kurz.“, sagte er. Er mied es sein Sharingan vor anderen zu zeigen. Er wollte nicht auf seinen Namen und seine Fähigkeiten reduziert werden! Aber wenn Sakura es unbedingt sehen wollte, würde er eine Ausnahme machen. Sasuke sah ihr in die Augen, während sich seine langsam verfärbten. Es dauerte nur einen Wimpernschlag und Sakura blickte in die wohl tödlichste Waffe, die sie je gesehen hatte. Dennoch war sie vollkommen fasziniert von diesen Augen und rückte unbewusst näher an Sasuke heran. Das Sharingan..es wirkte so geheimnisvoll und war in natura noch schöner als auf dem Bild, welches sie gesehen hatte. Jetzt verstand Sakura auch warum einen diese Augen ins Verderben treiben konnten. Man konnte sich einfach nicht an ihrer Schönheit sattsehen und sie nahmen einen vollkommen ein. „Wunderschön.“, hauchte Sakura leise. Ihr Gesicht war mittlerweile nur noch wenige Zentimeter von Sasukes entfernt, aber das störte scheinbar keinen der beiden. Und auch als die Augen des Uchihas längst wieder ihre natürliche Farbe angenommen hatten, wich Sakura nicht zurück. „Ich hätte auch gerne so schöne Augen.“, sagte Sakura leise. Sie konnte sich gar nicht entscheiden welche sie schöner fand. Das Sharingan oder Sasukes tiefschwarze Seelenspiegel. Sasuke legte seine Hand auf ihre Wange. Sie war so zart und entdeckte er sogar einen leichten Rotschimmer? „Sie sind schön..sehr schön.“, flüsterte der schwarzhaarige. „Ja?“ Sakura konnte ihren Herzschlag nun ganz deutlich spüren. Es schlug wild, als würde es Freudensprünge machen. Sie bekam nur selten Komplimente. „Ja!“, bestätige Sasuke. Sie überwanden die letzten Zentimeter und küssten sich. Sakura seufzte in den Kuss. Verdammt! Warum er...ein Vampir? Warum? Die Haruno wollte sich von Sasuke lösen, denn die beiden überschritten eindeutig eine Grenze! Doch eigentlich wollte sie gar nicht aufhören. Stattdessen zog Sakura den Vampir näher an sich heran und Sasuke drückte sie sanft ins Kissen. Der Kuss wurde immer fordernder und mittlerweile trafen auch ihre Zungen aufeinander. Sasuke sah aus halbgeöffneten Augen auf Sakura herab. Sie war so wunderschön, sah sie das denn nicht? Sie war ganz anders als...- Nein! Er hatte sich geschworen Sakura nicht mit ihr zu vergleichen. Außerdem war das nicht der richtige Moment für solche Gedanken. Gerade gab es nur ihn und Sakura. „Was treiben Sie denn hier? Wir sind ein Krankenhaus und kein Liebeshotel!“, keifte plötzlich eine aufgebrachte Frauenstimme. Wie vom Blitz getroffen fuhren Sasuke und Sakura auseinander. Der Uchiha, welcher halb auf Sakura lag, stand sofort auf und räusperte sich. Die rosahaarige dagegen setzte sich mit einem feuerroten Kopf auf. Beide sahen Richtung Tür. Dort stand die Nachtschwester. Eine kleine Frau mit einer untersetzten Statur und einem grimmigen Gesichtsausdruck sah zu ihnen. Das dunkle Haar war streng nach hinten zu einem Dutt gebunden. Ihre Hände waren in die Hüfte gestemmt. „Nur weil Sie der Fürst sind können Sie sich nicht alles erlauben! Es gibt hier Regeln an die sich alle halten müssen. Außerdem, haben Sie schon mal auf die Uhr gesehen? Es ist fast Mitternacht und die Besucherzeiten sind längst vorbei. Ich komme in fünf Minuten noch einmal vorbei, dann sind Sie weg!!“, hielt die Schwester Sasuke und Sakura eine mächtige Ansprache, bevor sie aus dem Zimmer stampfte. Die Tür wurde laut zugeknallt. Als die Nachtschwester weg war atmete der Uchiha erleichtert aus. Was für eine einschüchternde Frau! dachte er sich. „Ich sollte wirklich gehen. Sonst reißt sie mir noch den Kopf ab.“, meinte Sasuke schließlich und drehte sich zu Sakura um. Ihr Gesicht hatte immer noch die Farbe einer Tomate, was Sasuke zu einem Schmunzeln verleitete. War ihr das wirklich so unangenehm? Die Haruno schlug sich die Hand vor das Gesicht. Oh mein Gott wie peinlich. Du bist so dumm, Sakura. SO DUMM! Auf einmal spürte sie, wie die Matratze nach unten gedrückt wurde. Sasuke, welcher sich auf das Bett gesetzt hatte, nahm ihre Hand und zog sie von Sakuras Gesicht weg. „Bereuen Sie es?“, fragte er. Sakura sah ihn an und Sasuke erkannte bereits in ihrem Blick die Antwort. In ihren tiefgrünen Augen war ein Feuer entfacht, welches nur darauf wartete sich ausbreiten zu können. „Sie etwa?“ Sakura biss sich auf die Unterlippe, als der schwarzhaarige sie mit diesen durchdringenden Blick ansah. Sasuke schluckte. Warum sah sie ihn nun so an? Mit diesen großen unschuldig wirkenden Augen. „Nein.“, antwortete er dennoch ohne zu zögern. „Sie sollten nun gehen..“, sagte die Jägerin schließlich. „Bekomme ich denn keine Antwort?“, hakte er nach. „Heute nicht!“, grinste Sakura. „Verstehe.“ Sasuke ließ ihre Hand los und wollte aufstehen, doch Sakura reagierte schnell und legte ihre Hand in seinen Nacken. Blitzschnell zog sie den Mann zu sich und hauchte in einen Kuss auf die Lippen. „Vielleicht ein andermal. Sasuke~“, raunte Sakura und biss sanft in die Unterlippe des Uchihas, bevor sie von ihm abließ. „Ich kann es kaum erwarten.“ Sasuke erhob sich und griff nach seiner Aktentasche und dem MacBook. Bevor er ging drehte er sich noch einmal zu Sakura um. „Ich wünsche dir eine gute Nacht, Sakura. Und ich freue mich schon auf unser nächstes Meeting!“, meinte er. „Ah. Man sieht sich.“, antwortete die Haruno und lehnte sich zurück. Sasuke verließ mit einem breiten Grinsen das Zimmer. Wer hätte gedacht, dass er Abend so enden würde? Als die Tür ins Schloss fiel fuhr sich Sakura durch das rosane Haar und starrte die Decke an. Sakura seufzte, wie so oft an diesem Abend. Waren Süchte nicht bekanntlich die größte Schwäche der Menschheit? Was wenn sie die Kontrolle über sich verlor? Wenn Sasuke ihre Sucht wurde? Sakura hasste Vampire! Warum konnte sie ihn nicht so einfach ablehnen wie alle anderen Vampire?Und schon wieder seufzte Sakura. Sie hatte seinen Duft noch ganz genau in der Nase. Auf der einen Seite hatte er diese erdige, rauchige, fast schon orientalische Note. Und auf der anderen Seite war da noch dieser Duft nach Sandelholz, ganz samtig und warm. Eine unwiderstehliche Kombination, wie die Jägerin fand. Und das gepaart mit seinem perfekten Aussehen, einfach unwiderstehlich. Sakura dachte an Sasukes blasse Haut mit den kinnlangen tiefschwarzen Haaren. An seine Augen, welche es einem schier unmöglich machten zu sehen an was er gerade dachte. Und an diese feingeschwungenen Lippen von denen Sakura schon jetzt nicht genug bekommen konnte. Sie schloss ihre Augen. „Warum sind wir Menschen nur so schwach?“, murmelte sie leise. Ino schlug gerade die Tür des Taxis zu und machte einige Schritte nach vorne. Der Regen hatte endlich aufgehört und es war unangenehm schwül in der Stadt. Die Yamanaka war heute zivil unterwegs, da sie sich mit einem Level E Vampir getroffen hatte. Vor einigen Stunden kam die Bestätigung des Fürsten, dass dieser Vampir getötet werden durfte, was vor wenigen Minuten auch geschehen war. Wenn aber nicht sicher war, ob ein Vampir die Regeln brach wurden die Vampirjäger erst einmal auf sie angesetzt, um die benötigten Informationen zu beschaffen. Dabei verbargen die Jäger natürlich ihre wahre Identität und schlüpften in die verschiedensten Rollen. Ino hatte ihr langes blondes Haar unter einer brustlangen hellbraunen Perücke versteckt. Sie trug eine beigefarbene Stoffhose und eine pfirsichfarbenes Seidentop mit schwarzen High Heels. Ino blieb stehen und drehte sich nach rechts. Vor ihr befand sich der große Tower, welcher mit dem schwarzen Nachthimmel verschmolz. Sie zog ihre blauen Augen zusammen. Bald würde sie ihn wiedersehen. Unter den Jägern wurde schon lange über Inos absurde Vorstellung gemunkelt, dass Sasuke sie zu seiner Geliebten machen würde. Von allen Seiten wurde sie dafür belächelt, denn keiner glaubte, dass sie eine Chance beim Fürsten hätte. Zumal eine Liebesbeziehung zwischen einer Vampirjägerin und dem Fürsten strengstens Verboten war! Klar, Ino war eine extrem schöne Frau. Wahrscheinlich sogar die Schönste Jägerin die es gab. Doch ihr Charakter wies Züge auf die auf Ablehnung stießen. Sie konnte äußerst eifersüchtig und besitzergreifend werden. Darüber hinaus schreckte sie auch vor nichts zurück, solange es sie weiterbrachte. Aber anders als Sakura würde sie dafür nicht über Leichen gehen. Das war nicht Inos Schiene! Ihr größtes Kapital war ihr Körper und ihr Aussehen. Damit hatte sie schon immer ihre Ziele erreicht. Ino steckte sich eine braune Haarsträhne hinter das Ohr und setzte sich wieder in Bewegung. Sie ging Richtung Hauptquartier, um ihren Bericht zu schreiben. Eines Tages werde ich es euch allen beweisen! Ich beweise euch, dass ich auch etwas erreichen kann. Ihr werdet es schon noch sehen..vor allem IHR, meine lieben Eltern! Die blondhaarige wuchs unter den ständigen Druck den Ansprüchen ihrer Eltern zu genügen auf, was die junge Jägerin sehr geprägt hatte. Als es vor einigen Jahren so aussah, dass Ino nicht in die Anbu aufgenommen werden sollte toppten ihre Eltern vor Wut. Sie selbst wollte anfangs gar kein Mitglied der Anbu werden, doch sie musste! Ihre Eltern hatten ihr Vorwürfe gemacht, sie als Versagerin dargestellt und Ino drohte unter den Forderungen ihrer Eltern zu zerbrechen. Dazu kam, dass die ein Jahr jüngere Sakura zu dieser Zeit bereits ein eigenes Team leitete und unter den Jägern großes Ansehen genoss. Diese Tatsache führte beinahe zum Bruch ihrer langen Freundschaft. Doch eine Begegnung vor neun Jahren änderte alles. Damals war es wieder einmal soweit. Ino trat zum zweiten Mal zur Aufnahmeprüfung für die Anbu an. Bei diesem Ereignis war, neben dem Oberhaupt der Jäger, auch der aktuelle Vampirfürst anwesend. Zu dieser Zeit war zwar noch Fugaku Uchiha Fürst, doch hatte er dieses Mal seinen Sohn Sasuke mitgenommen. Bevor die Prüfung begann mussten sich alle Anwärter aufreihen und den Fürsten begrüßen. Und dann geschah es! Ino würde dieses Moment nie mehr vergessen können. Während Fugaku an ihr vorbeiging, ohne sie zu beachten, schenkte ihr Sasuke ein schwaches Lächeln. Das schönste Lächeln der Welt! Es war nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber genau dieses Lächeln gab Ino die Kraft und ein Ziel, was ihr beides bis dato gefehlt hatte. Sie bestand die Aufnahmeprüfung und wurde ein Anbu. Neun lange Jahre hatte es gedauert und nun war ihre Chance zum greifen nah. Ino hatte diese Zeit aber natürlich genutzt. Sie hatte an ihrem Körper gearbeitet, ihn ihren Ansprüchen angepasst. Ihr blondes Haar trug sie nun lang, da es ein Gerücht gab, dass Sasuke Frauen mit langen Haaren besonders attraktiv fand. Sie war bei den Männern äußerst beliebt, was der Yamanaka Selbstvertrauen gab. Nichts konnte sie nun von ihrem Plan abhalten. Sie wollte, dass dieses Lächeln ihr gehörte! Ihr allein! Ino ahnte nicht, dass ihr verlangen nach Sasuke schon bald eine heftige Lawine auslösen würde, die nicht nur ihre Freundschaft mit Sakura in Frage stellen sollte, sondern auch die Zukunft der Vampirjäger! Das Drama würde schon bald seinen Lauf nehmen... Kapitel 12: Burden ------------------ Der Vampirfürst hatte die schöne Hyuga wie versprochen am nächsten Tag zum Abendessen abgeholt und die beiden saßen nun in ihrem Lieblingsrestaurant. Sie hatten sich mehrere Wochen nicht gesehen, da Hinata auf einer Geschäftsreise im Ausland war. Es gab also viel zu besprechen aber Hinata interessierte sich momentan nur für eins. „Du strahlst heute ja völlig.“, bemerkte die Vampirin, als sie ihren besten Freund genauer musterte. Ihre rot geschminkten Lippen verzogen sich dabei zu einem Lächeln. Ob Sakura der Grund dafür war? Sie hatte Sasuke jedenfalls schon viele viele Jahre nicht mehr so fröhlich gesehen und es erwärmte ihr Herz. „Findest du? Ist mir gar nicht aufgefallen.“, gab Sasuke zurück. „Finde ich. Dein Gesicht sieht entspannter aus als sonst. Steht dir gut.“, sagte Hinata. Ein Kellner kam an den Tisch und reichte ihnen die Speisekarten. „Wenn du das sagst.“, lächelte der Uchiha und ließ seinen Blick über die Karte schweifen. War es wirklich so auffällig, dass es ihm gut ging? Seine Mutter hatte ihn auch bereits auf seine gute Laune angesprochen. Aber diese wusste bestimmt schon lange was im Krankenhaus passiert war. Sasuke war sich sicher, dass die Nachtschwester ihn und Sakura angeschwärzt hatte. „Gibt es einen bestimmten Grund dafür?“, versuchte Hinata dem Uchiha Informationen zu entlocken und riss ihn aus seinen Gedanken an die vergangene Nacht. Sasuke legte die Speisekarte beiseite und sah seiner besten Freundin in die violetten Augen. „Ich habe jemanden kennengelernt.“ begann Sasuke und sofort tauchte Sakura vor seinem inneren Auge auf. Sein Blick wurde bedrückt. „Hinata, diese Frau ist das Spiegelbild meiner geliebten Kohana...meines Engels.“, flüsterte Sasuke leise. Er wusste, dass er sich vor Hinata nicht verstecken musste und sprach ganz offen mit ihr. Die blauhaarige riss die Augen auf und spürte die Trauer in Sasukes Stimme. Es musste ihm doch das Herz zerreißen eine Frau zu sehen, die seiner großen Lieber scheinbar so ähnlich sah. Immerhin war Sasuke mit Kohana verlobt, wollte die Ewigkeit mit diesem Mädchen verbringen. Und dann wurde sie ihm so grausam entrissen. Hinata konnte sich leider noch zu gut an diese dunkle Zeit erinnern. Sasuke zog sich vollkommen aus dem Leben zurück und ließ niemanden mehr an sich heran. Von diesem Tag an hatte sein Lächeln seine Lieblichkeit verloren. Er war zwar noch nie eine Person gewesen, die seine Emotionen offen zeigte, doch man merkte dennoch eine Veränderung in seiner Mimik. Seine schwarzen Augen hatten ihren Glanz verloren und er wurde ganz unnahbar. „Was soll ich nur tun?“, fragte der Uchiha ratlos. Er wusste, dass er Sakura lieber meiden sollte. Allein schon wegen der Tatsache, dass sie eine Jägerin war und Vampire hasste. Eine Beziehung zwischen ihnen hätte also niemals eine Chance. „Du solltest dich nicht überstürzt auf etwas einlassen! Diese Frau ist nicht Kohana.“, sagte Hinata. „Ich weiß. Sakura ist das völlige Gegenteil von ihr.“, gab der schwarzhaarige zurück und atmete laut aus. „Du meinst Haruno Sakura...die Vampirjägerin?“, fragte Hinata und Sasuke nickte zustimmend. Naruto-kun hatte also tatsächlich Recht gehabt. Hinata steckte sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. Eigentlich hatte sie gehofft, dass der Uzumaki übertrieben hatte, so wie er es öfters tat. Doch Sasuke schien tatsächlich ein Auge auf Sakura geworfen zu haben. Aber war dies nur dem Umstand geschuldet, dass Sakura Kohana ähnlich war? Oder interessierte sich Sasuke tatsächlich für die Person Sakura Haruno? „Du bist unser Fürst, Sasuke. Und als Fürst hast du Verpflichtungen, die du nicht länger aufschieben kannst. Alle warten auf deine Heirat...vergiss das bitte nicht!“, sagte die Hyuga schließlich. Natürlich wünschte sie sich, dass ihr bester Freund wieder glücklich wurde. Dennoch durfte der Uchiha nicht vergessen, dass er als adeliger Vampir Verpflichtungen seiner Familie gegenüber hatte. Hinata wusste von was sie sprach. Bald würde sie selbst heiraten, um die Erwartungen ihrer Familie zu erfüllen. Selbst heutzutage mussten Vampire in der Postion wie Sasuke oder Hinata noch oft auf wahre Liebe verzichten, darüber war sich auch Sasuke bewusst. Seine Eltern hatten ihn zwar nie zu einer Heirat gedrängt und hatten sogar einen Menschen an der Seite ihres Sohnes akzeptiert. Doch Sasuke wusste, dass auch sie auf eine Eheschließung warteten. Immerhin musste der Fortbestand des Uchiha Clans gesichert werden und dafür musste Sasuke heiraten und Kinder bekommen. Darum hatte der Uchiha bereits vor Monaten eine Entscheidung getroffen, die er bis dato aber noch niemanden mitgeteilt hatte. „Ich werde mich mit der Tochter von Goro verloben.“, ließ Sasuke die Bombe schließlich platzten. Hinata riss geschockt die Augen auf und im selben Moment tauchte der Kellner wieder beim Tisch der beiden auf und nahm ihre Bestellungen entgegen. „Du meinst Yuki?“, platzte es beinahe schon entsetzt aus Hinata, als der Kellner wieder verschwunden war. Die Rede war von Amano Yuki, der einzigen Tochter von Amano Goro, dem ältesten Mitglied des Vampirsenates. Hinata kannte die Familie Amano natürlich und war nicht besonders angetan von der Tatsache, dass Sasuke sich nun mit Yuki verloben wollte. Galt sie doch als Wolf im Schafpelz, die alles für ihren Vater tun würde. „Du kannst sie nicht leiden, eh?“, schlussfolgerte Sasuke. Er selbst war auch nicht gerade zufrieden mit seiner Wahl, doch wenn man persönliche Gefühle beiseite schob, war Yuki die perfekte Partie. Ihr Vater Goro diente den Uchihas schon lange und war ihnen äußerst loyal. „Nicht besonders.“, gestand die Hyuga ehrlich. „Was sagen eigentlich deine Eltern dazu?“, hakte Hinata sofort nach. „Ich werde es ihnen nächste Woche an Vaters Geburtstag erzählen.“, antwortete der Uchiha. Sasuke hatte eigentlich immer gehofft, dass er einmal eine Ehe wie seine Eltern führen würde. Obwohl auch diese arrangiert war, liebten sich Mikoto und Fugaku schon seit ihrer Kindheit. Aber scheinbar war ihm dieses Glück nicht vergönnt. Als ihm sein Vater vor einem Jahr gesagt hatte, dass er bald als Fürst zurücktreten würde, hatte sich Sasuke mit der Frage beschäftigt wer die Frau an seiner Seite sein würde. Es gab kein zurück mehr für Sasuke und der Adel hatte bereits damals ihre Töchter in der Nähe des Uchihas positioniert. Aber keine konnte seinem leblosem Herz wieder Leben einhauchen... Sakura. Warum musste sie ausgerechnet jetzt in sein Leben treten? War es ein Zeichen? Sollte sie seine Erlösung sein? Aber sie war ein Mensch und würde sich niemals in einen Vampir verwandeln lassen, um Sasuke zu heiraten. Es gab also keine andere Möglichkeit, als sich zu fügen und eine Vampirin zu ehelichen. Hinata beobachtete Sasuke und sein Anblick tat ihr schrecklich weh. Wäre der Uchiha Clan damals nicht beinahe komplett ausgerottet worden, hätte Sasuke nicht diese schwere Bürde zu tragen. Dennoch konnte sie nichts anders tun, als weiterhin als seine Freundin an seiner Seite zu stehen. Sakura befand sich in einem Garten aus Kirschbäumen, welche gerade auch blühten. Der Wind ließ einzelne Kirschblüten durch die Luft tanzen, während sie durch den Garten ging. Bitte nicht jetzt dachte sie sich. Sie träumte schon wieder! Sakura trug einen wunderschönen Kimono. Er war in einem kräftigen rosa gehalten und mit dem Muster von Kirschblüten bedruckt. Der Farbton des Obi war viel zarter und etwas heller als Sakuras Haare. „Die Kirschblüten sind dieses Jahr mal wieder besonders schön.“, vernahm Sakura eine sanfte Stimme neben sich. Die Haruno drehte sich in die Richtung und erblickte diesen mysteriösen Mann, der in jeder ihrer Träume auftauchte. „Ja.“, antwortete Sakura. Der Mann lehnte sich zu ihr und küsste sanft ihre Stirn. Im selben Moment verschwamm alles rund um die Haruno, ehe sie in tiefe Dunkelheit eintauchte. Sasuke. Grüne Seelenspiegel öffneten sich und Sakura setzte sich auf. Die Haruno hatte an diesem Morgen auf eigenen Wunsch hin das Krankenhaus verlassen und war nun wieder in ihrer Wohnung. Kakashi hatte sie nach Hause gebracht, auch wenn er von ihrer Entscheidung, das Krankenhaus bereits nach einem Tag zu verlassen, wenig begeistert war. Doch Sakura sah keinen Sinn darin dort zu bleiben. Immerhin waren ihre Wunden komplett verheilt und die Jägerin fühlte sich gut! Die junge Frau strich sich über die Lippen und seufzte. Schon komisch, dass sie nach dem Kuss mit Sasuke ausgerechnet diesen Traum hatte. Die Geschehnisse des gestrigen Abends gingen der Jägerin einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und auch ihre Gedanken kreisten viel zu oft um den attraktiven Vampirfürst. Das lief alles in eine ganz falsche Richtung! Sakura fuhr sich über die müden Augen und blickte Richtung Schlafzimmerfenster. Wenn Musik das Herz verwirrt und die Sehnsucht tanzen geht. Wenn die Seele sich verirrt, dann hilft nur noch ein Gebet. Sakura schlug die Bettdecke zurück und ging Richtung Fenster. Sie legte eine Hand auf das kalte Glas und sah in Richtung Tower. Wann würde sie endlich Ruhe finden? Eine Seite in ihr wollte endlich mit ihrer Vergangenheit abschließen, neu anfangen. Während sich die andere Seite immer noch an genau diese Vergangenheit klammerte und sich nach Rache sehnte. Rache an jenem Vampir, der Sakura ihre Eltern genommen hatte. Gott, bewahr uns vor dem Grau'n, dessen Schrecken uns verführt. Lass uns nicht in Tiefen schau'n, deren Abgrund uns berührt. Sie hasste Vampire! Jeden einzelnen! Warum konnte sie Sasuke also nicht hassen? Stattdessen sehnte sich irgendetwas in ihrem Körper nach dem Uchiha. Sakura biss die Zähne zusammen. Nein! Sie durfte sich diesem Gefühl nicht hingeben! Gott, befrei uns von dem Drang das Verbotene zu tun. Lass den Hang zum Untergang im tiefsten Grund der Seele ruh'n! „Ich bin ein Hunter, ich töte Vampire! Und ich werde meine Eltern rächen!“, sagte Sakura leise. Ihr Blick war entschlossener denn je. Sie hatte sich geschworen, dass sie nicht ruhen würde, bis sie Rache genommen hatte. Und dafür würde Sakura auf alles verzichten! Es vergingen drei Tage und Sakura suchte gerade ein passendes Outfit für das anstehende Meeting aus. Sie, Ino und Karin hatten heute einen Termin bei Sasuke, um sich bezüglich des großen Balls zu besprechen. Die Jägerin entschied sich für einen schwarzen Jumpsuit mit weißen kurzen Ärmeln und einem weißen Bubikragen. Dazu trug sie knallrote High Heels. Das schulterlanges Haar ließ sie offen und ihr Make Up war sehr dezent. Nur ihre Lippen betonte die Frau mit einem roten Lippenstift. Sakura schnappte sich ihre Unterlagen und verließ mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel ihre Wohnung. Sie stieg in den Fahrstuhl und fuhr damit nach unten in die Tiefgarage. Sakura fühlte sich nicht besonders wohl und hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Ob es daran lag, dass sie heute wieder auf Sasuke treffen würde? Die beiden hatten sich schließlich seit ihrem Treffen im Krankenhaus nicht mehr gesehen und Sakura hatte auch den Mailkontakt auf das Nötigste beschränkt. Die Haruno setzte sich hinter das Steuer ihres Wagens und machte sich auf den Weg zum Tower. Dort würde sie sich auch mit Ino und Karin treffen. Während der Fahrt wurde Sakura immer unruhiger. Was zur Hölle ist bloß mit dir los? Reiß dich verdammt nochmal zusammen!!! Sakura erreichte den Tower und fand glücklicherweise schnell einen Parkplatz. Sie klappte die Sonnenblende nach unten und sah in den kleinen Spiegel. Die Jägerin steckte sich die Haare hinter die Ohren und klopfte sich auf die Wangen. Selbst für ihre Verhältnisse war sie heute ziemlich blass. „Los geht’s!“ Sakura stieg aus ihren Auto und ging in den Tower. In der Lobby warteten bereits ihre Freundinnen auf die Haruno. „Wow Sakura. Das steht wir verdammt gut.“, rief die Yamanaka durch den ganzen Raum und rannte auf ihre Freundin zu. Die Blondine trug einen schwarzen Bleistiftrock und eine lavendelfarbene Rüschenbluse. Ihr Schuhwerk bestand aus einem Paar goldenen Pumps. An ihrem rechten Handgelenk trug Ino ihre geliebte goldene Rolex Uhr. „Danke Ino, du siehst auch ganz reizend aus.“, brummte Sakura. „Wir müssen los!“ Nun trat auch Karin zu den beiden Frauen. Die rothaarige hatte sich in ein königsblaues Etuikleid geworfen. Dazu kombinierte sie nudefarbene Pumps. Wenn sich Sakura ihre Freundinnen so ansah kam sie sich doch etwas underdressed vor. Aber sie trafen sich ja nicht mit der Queen, sondern nur mit Sasuke. „Entschuldigen Sie, aber Sasuke-sama erwartet Sie bereits.“ Eine schwarzhaarige Vampirin tauchte bei den Frauen auf. „Ah.“ Sakura nickte und die Jägerinnen folgten der schönen Frau, die sie in Sasukes Büro brachte. „Ich bin schon ganz aufgeregt.“, sagte Ino, während sie im Fahrstuhl standen und nach oben fuhren. Sakura schüttelte nur den Kopf und Karin lachte kurz laut auf. „Solange du kein Autogramm von ihm verlangst.“, meinte die rothaarige. „Was denkt ihr von mir?“, schmollte die Yamanaka. „Wir sind da.“, ertönte wieder die Stimme der schwarzhaarigen. Sie führte die Frauen zum Büro des Uchihas und öffnete den drei Frauen die Tür. Sie traten in das Büro und Sasuke kam auf die Jägerinnen zu. Der Uchiha reichte zuerst Ino die Hand, welche schon ganz hibbelig war. „Ihr Lächeln ist noch schöner als auf dem Bild, dass ich von Ihnen gesehen habe Miss Yamanaka.“, sagte Sasuke mit einem Lächeln auf den Lippen und küsste sanft den Handrücken der Blondine. „Sie können Ino sagen.“ Ino war vollkommen entzückt und ihre Wangen waren leicht gerötet. Da war es wieder...dieses Lächeln! Es hatte sich über die Jahre nicht verändert, aber hatte er sie nicht erkannt? Sakura verdrehte die Augen. Ino benahm sich wie ein verliebter Teenager und das vor ihrem Auftragsgeber. “Darf ich dich erinnern, dass DU deinen Auftragsgeber geküsst hast!“, tauchte Sakuras innere Stimme in ihrem Kopf auf. Die Haruno brummte leise. Mittlerweile hatte Sasuke auch Karin begrüßt und wandte sich nun Sakura zu. Ihre Blicke trafen sich. Ihm war es natürlich nicht entgangen, dass sie ihn die letzten Tage gemieden hatte. „Hallo Sakura.“, sagte Sasuke. „Hay.“, gab sie knapp zurück. „Können wir anfangen?“, folgte ihre Frage sofort. „Natürlich. Bitte, nehmen Sie Platz.“ Sasuke deutete auf die kleine Sofaecke. Während Ino und Sakura der Anweisung sofort folgten, blieb Karin kurz zurück. Die rothaarige spürte, dass irgendetwas zwischen Sakura und Sasuke vorgefallen war. Ihre Freundin verhielt sich heute so komisch. Oh Sakura. Das Verbotene mag zwar etwas anziehendes haben, aber es hat einen bitteren Nachgeschmack. Karin folgte der Gruppe und nahm neben Ino auf dem kleinen Sofa Platz. Sasuke und Sakura setzten sich jeweils in einen Sessel. Die Haruno schlug die Beine übereinander und legte ihre Unterlagen auf den Schoß. „Also, wie haben Sie sich das Ganze vorgestellt? Bei 600 geladenen Gästen reichen keine 100 Vampirjäger aus, so wie sie es geplant haben.“, eröffnete Sakura das Gespräch. Sasukes Mundwinkel zuckten kurz. Da war sie wieder, die eiskalte Vampirjägerin Sakura Haruno. „Sie sind die Experten, machen Sie einen Vorschlag.“, meinte der Vampir. Weniger Gäste einladen. dachte sich die rosahaarige. Sasuke verkniff sich ein Kommentar. Er konnte ihre Gedanken ganz klar hören. „Stellen Sie auch eigenes Sicherheitspersonal bereit?“, meldete sich nun Ino zu Wort. „Ja. Es werden 50 Vampire anwesend sein, die Sie unterstützen werden.“, antwortete Sasuke und blickte zur Yamanaka. Ihr Herz schlug wild gegen ihre Brust und sie krallte sich an ihrem Rock fest. „Hmn. Gut, dann wären wir bei 100 Vampirjäger und 50 Vampire. Wenn wir noch 50 Anbus dazunehmen, sollte es funktionieren. Das wird aber dann um einiges teurer.“, sagte Sakura und machte sich Notizen. „Dazu kommen noch eventuelle Ausgaben, falls ihr Sicherheitssystem nachgerüstet werden muss.“, hakte sich Karin ein. „Die Sicherheit meiner Gäste hat oberste Priorität, Geld spielt dabei keine Rolle. Ich habe vollstes vertrauen in Sie und Ihre Fähigkeiten. Tun Sie also alles was nötig ist!“, meinte der Uchiha. Sakura sah ihn währenddessen an. „Aber solch eine große Anzahl an Vampirjägern könnte einschüchternd wirken.“, sagte Ino nachdenklich. Schließlich werden sie auf einem Ball sein und nicht in einem Hochsicherheitsgefängnis. „Darüber habe ich mir bereits Gedanken gemacht und ich würde es sehr begrüßen, wenn sich einige Jäger zivil unter die Gäste mischen würden. Das würde nicht auffallen, da sowohl Menschen als auch Vampire geladen sind.“, antwortete Sasuke. „Du willst doch nur ein Kleid tragen.“, bemerkte Karin spitz und grinste. „Wir haben doch so schöne Uniformen.“, lachte Sakura leise. „Hört auf ihr zwei!“, brummte Ino gespielt böse. Nun erkannte Sasuke, warum diese drei Frauen das beste Team unter den Vampirjäger war. Sie harmonierten so gut zusammen und kannten sich scheinbar in und auswendig. Man spürte ihre tiefe Verbundenheit und Freundschaft. Seine Augen verengten sich. Für andere mag es zwar nicht sichtbar sein, aber er, mit den Augen eines Vampirs, konnte es erkennen. Missgunst! Kapitel 13: Kiss of a vampire ----------------------------- „Ich denke, das wäre fürs erste alles. Und morgen um 13 Uhr fahren wir zu Ihrem Schloss, ist das so korrekt?“, sagte Sakura zum Abschluss des Gespräches. „Genau. Ich werde es veranlassen, dass Sie jemand zum Schloss fährt.“, antwortete Sasuke. Sakura sah zu Ino und Karin. Die beiden nickten ihr zu. „Super, dann sind wir ja fertig.“, meinte die Haruno. Die kleine Gruppe erhob sich und ging zur Tür. „Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.“ Sasuke reichte den Frauen die Hand und lächelte. Während Sakura und Karin nur stumm nickten, grinste Ino ein „Bis morgen!“ Karin öffnete die Tür und die Frauen wollten gerade gehen. „Sakura!“ Die Angesprochene drehte sich zum Vampir um. „Hätten Sie noch einen Moment?“, fragte der schwarzhaarige. „Geht schon mal. Ich komme gleich nach.“, sagte Sakura zu ihren Freundinnen und bewegte sich wieder auf Sasuke zu. „Komm.“ Karin packte Ino am Handgelenk und zog die blondhaarige mit sich, bevor diese noch irgendetwas sagen konnte. Sakura wartete, bis die Tür geschlossen wurde, bevor sie das Wort ergriff. „Was ist los?“ Sasuke fuhr sich durch das Haar. „Das frage ich dich. Glaubst du mir ist nicht aufgefallen, dass du dich seit unserem Kuss von mir distanzierst?“, gab der Uchiha zurück. „Mach ich doch gar nicht.“ Sakura verschränkte die Arme unter der Brust und wich seinem Blick aus. Sasuke knurrte. Warum log sie ihn so offensichtlich an? „Vertraust du mir so wenig?“, fragte Sasuke. „War erwartest du? Wir kennen uns gerade einmal ein paar Tage und außerdem...-“ Sakura stoppte und sah den Vampirfürst an. Sie biss sich nervös auf die Unterlippe. Eine dumme Angewohnheit, die sie einfach nicht los wurde. „Außerdem?“, hakte Sasuke eindringlich nach und beobachtete sie genau. Ihr Blick hatte sich verändert. „Du bist ein Vampir.“, murmelte die junge Frau schließlich. Sasuke konnte gar nicht glauben, was er zu hören bekam. Sein Kiefer knackte bedrohlich. "So ist das also! Solange du deinen Spaß hast lässt du meine Nähe zu, aber sonst bin ich nur ein verhasster Vampir?“, knurrte der Uchiha und wurde etwas lauter. „Was regst du dich so auf? Es ist ja kein Geheimnis, dass ich euch Blutsauger nicht leiden kann. Und du tust ja fast so, als hätte ich dich dazu gezwungen mir die Zunge in den Hals zu stecken.“, keife Sakura laut zurück. Sie sahen sich tief in die Augen und es herrschte einen Moment lang stille. Doch plötzlich stürmten die zwei aufeinander zu und küssten sich hitzig. Sakura umfasste Sasukes Nacken, während er die Jägerin hochhob und gegen die Wand drückte. Bereitwillig öffnete Sakura ihren Mund und ließ Sasukes Zunge mit ihrer tanzen. Der Vampir hatte seine Hände an ihren Pobacken und knetete diese mit leichtem Druck. Sakura keuchte. Sie krallte sich in Sasukes schwarzem Haar fest. Dieser Kuss war alles andere als zärtlich, aber dafür voller Lust und Leidenschaft. Er spiegelte das Verlangen wieder, welches beide tief in ihrem inneren spürten. Als es an der Bürotür klopfte löste Sasuke unzufrieden den Kuss. „WAS?“, brummte der Uchiha und drehte seinen Kopf Richtung Tür. Sakura dagegen sah keinen Grund aufzuhören. Sie lockerte die Krawatte des Mannes, öffnete die ersten Knöpfe seines Hemdes und küsste seinen Hals entlang. „Ich wollte Sie nur an den Termin mit Goro-sama in fünf Minuten erinnern.“, ertönte eine weibliche Stimme. „Ich komme gleich.“, antwortete Sasuke und hörte, wie sich seine Sekretärin entfernte. „Sakura!“, schnaufte der Vampir, als die rosahaarige an einer Stelle seines Halses saugte. Einen Knutschfleck konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen, aber es war bereits zu spät. Sakura betrachtete voller stolz ihr kleines 'Kunstwerk'. „Ich habe einen Termin.“ Sasuke ließ die Jägerin wieder auf den Boden und brachte sein Hemd in Ordnung. „Keine Angst, man sieht nichts.“, grinste Sakura und wischte Sasuke über die Lippen, da ihr roter Lippenstift abgefärbt hatte. „Hast du heute Abend schon etwas vor?“, fragte der Uchiha, während er sein Haar wieder zurecht legte. Sakura sah ihn an. Ihre Vorsätze hatte sie bereits nach weniger als 24 Stunden gebrochen und war schon wieder schwach geworden. Sie musste einen Schlussstrich ziehen, doch wollte sie das wirklich? „Was hast du denn vor?“, kam ihre Gegenfrage. „Ich würde dich gerne zum Dinner einladen.“, antwortete der Angesprochene. „Das wird aber kein Date oder?“, fragte Sakura weiter. Sasuke stockte kurz. Ein Date? „Es ist nur ein Abendessen.“, sagte er schließlich. „Und du wirst ein 'Nein' nicht zufällig akzeptieren, oder?“, meinte Sakura. „Nein!“, grinste Sasuke sofort und Sakura seufzte. „Nun gut.“, gab sie sich schließlich geschlagen. „Ich hole dich um 19 Uhr ab.“, sagte Sasuke und blickte auf seine Armbanduhr. „Ok ich muss jetzt echt los.“, bemerkte er und steuerte bereits die Tür an. Sakura folgte und ohrfeige sich innerlich im Sekundentakt. Sie konnte diesem Mann...Vampir einfach nicht widerstehen. Sie stiegen in den Fahrstuhl, welcher zuerst im 65. Stockwerk hielt. „Bis heute Abend, Sakura.“, verabschiedete sich Sasuke mit einem verschmitzten Lächeln, als er ausstieg. „Vielleicht wandere ich noch spontan aus.“, gab Sakura spitz zurück, als sich die Türen wieder schlossen. Sasuke ließ die Hand in der Hosentasche verschwinden und steuerte eines der vielen Büros an, welches sich auf diesem Stockwerk befanden. Er klopfte an und starrte auf das goldene Schild, welches an der Tür angebracht war. Amano Goro. „Herein.“, ertönte eine männliche Stimme und Sasuke folgte der Anweisung. Der Uchiha betrat das Büro und ihm kam gleich der raue Zigarrengeruch entgegen. „Ah. Sasuke-kun, schön dich zu sehen.“ Goro erhob sich von seinem Stuhl und ging auf den jungen Uchiha zu. Die beiden Männer waren etwa gleich groß. Goro hatte brustlanges dunkelblondes Haar, welches er zu einem seitlichen Pferdeschwanz gebunden hatte. Die Augen waren in einem dunklen grün. Und obwohl der Amano über 10000 Jahre alt war, sah er aus wie ein Mann in seinen dreißigern. „Danke, dass du so schnell Zeit gefunden hast“, sagte Sasuke, als sich die Vampire die Hand gaben. „Für dich doch immer. Geht es ums Geschäft?“, fragte Goro und bot Sasuke einen Platz an. „Nicht unbedingt. Es ist eher privater Natur.“, antwortete Sasuke und setzte sich. Auch Goro hatte wieder hinter seinem Schreibtisch Platz genommen und verengte gespannt die Augen. Sasuke strich sich die Krawatte glatt. Am liebsten würde er sofort wieder aufstehen und aus dem Raum stürmen. „Ich werde den Ball in vier Wochen nutzen, um meine Verlobung bekanntzugeben.“, sagte der Uchiha. Goro wurde sofort hellhörig. „Und wie kann ich dir dabei helfen?“, fragte der blondhaarige interessiert nach. Sasuke seufzte innerlich. Sollte er es wirklich tun? „Was hat so lange gedauert?“, brummte Ino und erhob sich. Sie und Karin hatten in der Lobby des Towers auf Sakura gewartet. „Er wollte nur noch etwas wegen den Mordfällen besprechen.“, sagte die Haruno. „Er hätte dir auch schreiben können.“, murmelte Ino und setzte sich in Bewegung. „Muss ne äußert innige Besprechung gewesen sein. Du riechst nach seinem Duft.“, bemerkte Karin leise, welche neben Sakura ging. Diese blickte ertappt zu ihrer Freundin. „Ich werde nichts sagen!“, versicherte die Brillenträgerin sofort. „Danke!“, sagte Sakura. „Sieh nur zu, dass es Ino nicht erfährt.“, mahnte Karin die Haruno. Diese nickte. Sakura wusste natürlich nur zu gut, dass ihre beste Freundin in Sasuke verliebt war. Noch ein Grund sich von ihm fernzuhalten. Oh Gott, Sakura. Worauf hast du dich nur eingelassen? Die Freundinnen gingen in ein nahegelegenes Café. Immerhin gab es noch einige Dinge zu klären. „Wen schicken wir zivil zum Ball?“, kam Karin sofort zum Kernpunkt des Gespräches. „Also...ich würde gerne.“, meinte Ino. Sakura, welche gerade einen Schluck von ihrem Kaffee nahm, sah zur blondhaarigen. Ihr schien es scheinbar wirklich viel zu bedeuten. „Es spricht nichts dagegen. Wenn du unbedingt willst, kann ich dich schlecht aufhalten.“, bemerkte Sakura. „Du willst nicht?“, fragte Ino nach. Sakura lehnte sich zurück. „Das ist nicht meine Welt, aber du bist wie geschaffen dafür.“, antwortete die Haruno und schenkte ihrer Freundin ein sanftes Lächeln. Ino entspannte sich merklich. „Und du, Karin? Können wir auf eine Tanzeinlage von dir hoffen?“, grinste Sakura. „Vergiss es! Ich verzieh mich schön brav hinter meinen Computer und beobachte unsere Ballkönig.“, sagte Karin und blickte zu Ino. Diese wurde rot im Gesicht. „Macht euch nur über mich lustig.“, seufzte die Yamanaka. „Weißt du schon wo du ein Kleid herbekommst?“, wollte Karin plötzlich wissen. Immerhin waren es nur noch knappe vier Wochen bis zum Ball. Nicht gerade viel Zeit für eine Frau wie Ino. „Ich werde zu Monsieur Blanc gehen.“, meinte Ino. „Gilt der nicht als etwas...verrückt?“, fragte die Brillenträgerin verwundert. Es ging um den bekanntesten Modemacher des Landes: Monsieur Raoul Blanc. Sakura lachte kurz. „Alle Tassen hat er sicher nicht mehr im Schrank, aber er hat schon viele ranghohe Personen eingekleidet. Er hat auch unsere Empfangsuniformen entworfen und geschneidert. Sinn für Mode hat er auf jeden Fall.“, erklärte Sakura. „Ich werde dort später mal anrufen und nach einem Termin fragen.“, sagte die schöne Ino. Sie konnte es jetzt schon kaum mehr bis zum Ball erwarten. Vielleicht würde ja auch Sasuke mit ihr tanzen! Bei diesen Gedanken legte sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen. Sasuke. Es vergingen zwei Stunden, bevor sich das Trio trennte. Karin ging zum Dienst, während Sakura und Ino in ihre jeweiligen Wohnungen fuhren. Sakura betrat gerade ihr zu Hause und ließ sich sofort auf ihr weißes Sofa sinken. Ihr Blick ging zur Uhr, welche an der Wand hing. Es war kurz nach 16 Uhr, blieben also noch drei Stunden. „Es ist nur ein Abendessen, nicht mehr!“, brummte sie in das hellblaue Kissen. “Ein Abendessen mit einem verdammt heißen Typen!“, ertönte wieder Sakuras innere Stimme in ihrem Kopf. Die Jägerin boxte in das Polster. Sie machte sich das Ganze schwerer als es war. Ja, Sasuke war ein Vampir aber er war ganz anders, als die anderen. „Shannaro!“ Während Sakura noch mit sich kämpfte, saß Sasuke voller Freude in seinem Büro und arbeitete die letzten Mails für heute ab. “Das wird aber kein Date oder?“ Der Uchiha grinste. Was Sakura wohl unter einem Date verstand? Noch hatte er ja Zeit, um dies herauszufinden. Das Gespräch mit Goro endete nämlich gar nicht wie anfangs geplant. Sasuke hatte im letzten Moment einen Rückzieher gemacht und Goro nur darüber informiert, dass seine Tochter in der engeren Wahl war. Damit konnte sich Sasuke gerade noch so retten und seine Entscheidung bezüglich seiner Zukünftigen noch einmal überdenken. Er hatte vielleicht doch etwas voreilig gehandelt. Um 18:00 Uhr verließ Sasuke sein Büro und machte sich auf den Weg in seine Wohnung. Sasuke wollte eigentlich selber Kochen, aber da er nicht früher aus dem Büro kam, hatte er einen Tisch in einem Restaurant reservieren lassen. Schließlich musste er sich ja noch duschen und sich umziehen. Ein Abendessen hätte er in dieser knappen Zeit beim besten Willen nicht kochen können. Sakura stand derweilen überfordert vor ihrem Kleiderschrank und begutachtete dessen Inhalt. „Ich habe nichts zum anziehen.“, murrte sie, während sie aber bereits nach einem mintgrünem Kleid griff. Sie drehte sich dem Spiegel zu und hielt sich das Kleid an den Körper. Es war ein ziemlich schlichtes Kleid ohne Träger und mit einer Schleife um der Taille, welche vorne zusammengebunden wurde. „Passt.“ Sakura legte das Kleid auf ihr Bett und kramte schnell nach passender Unterwäsche, bevor sie sich umzog und sich um ihr Make Up kümmerte. Sie schlüpfte gerade in schwarze High Heels, als es an der Tür klingelte. „Zu früh!“, knurrte die Haruno und ging zur Tür. Sie hatte dem Pförtner gesagt, dass Sasuke kommen würde, weshalb dieser den Uchiha in das Gebäude gelassen hatte. Sie steckte sich eine Strähne ihres gelockten Haars hinter das Ohr und öffnete die Tür. „Ich wollte dich gerade anrufen und versetzten.“ Diese freche Begrüßung hatte sich Sakura bereits im Vorfeld überlegt, doch als sie Sasuke sah, blieben ihr die Worte im Halse stecken. Er trug eine schwarze Jeans mit einem weißen Sweatshirt. Darüber einen dunkelblauen Strickcardigan. Sakura hatte ihn ja bisher nur im Anzug gesehen und musste nun feststellen, dass er in legeren Klamotten genau so unglaublich attraktiv war. „Gefalle ich dir nicht?“, fragte Sasuke, als er ihren Blick bemerkte und musterte die junge Frau auch ganz genau. Sie sah umwerfend aus, wie eine richtige Lady! Sein Blick ging von ihren nackten Schultern hinab zur ihren langen wunderschönen Beinen, die durch das kurze Kleid besonders betont wurden... Falsche Gedanken, Sasuke! Er sah ihr wieder ins Gesicht. Wie konnte ein Mensch nur so vollkommen sein? „Du starrst!“, bemerkte Sakura verlegen und riss Sasuke aus seinen Gedanken. „Kann man es mir verübeln? Du siehst bezaubernd aus.“, lächelte Sasuke. Sakura biss sich in die Lippe. Wie sollte sie den Abend überstehen, wenn ihr Gehirn bereits jetzt schon vollkommen aussetzte? „Hör auf dir in die Lippe zu beißen!“, sagte Sasuke rau. Er wollte es ihr schon am Nachmittag sagen. „Warum?“, fragte Sakura perplex. „Ganz einfach.“ Er kam ihr näher und fuhr mit seinem Daumen über ihre samtweichen Lippen. „Erstens. Weil ich das tun will.“, flüsterte der Vampir und leckte über Sakuras Unterlippe, bevor er kurz zubiss. Sakura schluckte überrascht. „Und zweitens. Weil ich dir sonst an Ort und Stelle die Kleider vom Leib reiße und dich so hart ficke, dass du nicht mehr weißt wo oben und unten ist.“, knurrte Sasuke. Seine Stimme war bedrohlich tief. Nach dieser Aussage war Sakuras Gehirn vollkommen Matsch. Hatte er das gerade wirklich gesagt? „A-Aber das Abendessen.“, stammelte die junge Frau vor sich hin. „Scheiß auf das Essen!“ Sasuke drängte Sakura zurück in ihre Wohnung und schlug die Tür zu. Sofort trafen ihre Münder aufeinander, während der Uchiha aus seinen Schuhen schlüpfte. Sakura knöpfte derweilen den Cardigan von Sasuke auf und zog in ihm über die Schultern. „Nicht so stürmisch.“, lachte der Uchiha rau und griff nach Sakuras Händen. Er würde den Takt vorgeben, nicht sie! „Wo ist dein Schlafzimmer?“, hauchte er gegen ihre Lippen. Sakura packte ihm am Handgelenk und führte Sasuke bereitwillig in das Zimmer. Dort angekommen kickte Sakura die High Heels beiseite und wollte wieder Sasukes Lippen spüren, doch dieser löste sich von ihr. Sein Blick wurde dabei finster und man konnte kurz seine Fänge erkennen, als er grinste. „Zieh dich aus!“, befahl er rau. Die Haruno hob die Augenbraue. Wären sie jetzt in einer anderen Situation, würde sie ihm sagen, dass er sich seinen Befehlston sonst wo hinschieben soll, aber jetzt gerade war ihr alles egal. So schnell sie konnte schlüpfte Sakura aus ihrem Kleid. „Na na...was sehe ich denn da?“, lachte der Uchiha. Die Jägerin trug keinen BH und stand nur noch in dem schwarzen Slip aus Spitze vor ihm. Sasuke tauchte vor Sakura auf und drängte die überraschte Frau auf das Bett. Kaum lag Sakura auf dem weißen Laken beugte sich Sasuke vor und stützte sich mit beiden Armen links und rechts von Sakura ab, folgte ihr aber nicht aufs Bett. Er verteilte federleichte Küsse auf ihren Dekolleté. Mit einer Hand massierte er dabei eine ihrer Brüste und Sakura keuchte auf. „Sasuke..“, ungeduldig beugte sich Sakura ihm entgegen. Sie wollte ihn mit jeder Faser ihres Körpers spüren! Sie wollte seine Lippen auf ihren, ihn so tief in ihr spüren, bis sie vollkommen vergaß wer sie war. Wo war ihr Stolz? Ihre Ehre? Ihre Überzeugungen? All das spielte keine Rolle mehr. Sakura wollte sich ganz und gar in Sasuke verlieren. Würde er es schaffen, sie aus ihrer schwarzen Welt voller Hass zu befreien? Als Sakuras Duft ihn traf, hielt Sasuke kurz inne. Die Haruno roch so verführerisch wie die schlimmste Sünde und gleichzeitig so zart, wie eine frisch erblühte Blume im Frühling. Er wollte diese gefährliche Mischung schmecken. Er küsste ihre Brüste, saugte abwechselnd an ihren Brustwarzen. Sakura krallte sich in seinen Haaren fest und drückte ihn näher an sich. Ihr Körper brannte fast vor Lust, als Sasuke quälend langsam über ihre linke Brust leckte. Dabei entdeckte er eine kleine Tätowierung unterhalb ihrer Brust. 'love kills the demon' Sasuke hatte jetzt keinen Kopf dafür, sich über die nähere Bedeutung dieses Satzes Gedanken zu machen und küsste sich weiter hinab, bis er an Sakuras Slip zum Stehen kam. Mit dunklen Augen sah er zu ihr hinauf und grinste schwach. Sakura erwiderte seinen Blick und presste ihre Schenkel aneinander. Er würde sie noch länger hinhalten wollen. „Ich will erst deinen Saft schmecken.“, raunte er und strich der Jägerin den Slip von den Hüften. Das Kleidungsstück landete achtlos auf dem Boden. „Spreiz deine Schenkel für mich.“, befahl er mit einem tiefen Knurren. Sakura gehorchte dennoch aufs Wort. Sie war ihm schutzlos ausgeliefert und würde alles tun, um ihre Lust zu befriedigen. Er küsste ihre intimste Stelle, saugte und leckte sie. Sakura stöhnte laut auf und krallte sich nun im Laken fest. Sie warf sich unter ihm hin und her, doch Sasuke hatte sie fest im Griff. Als er mit seiner Zunge in sie vordrang, stöhnte Sakura auf und packte ihn am Haar. „Du schmeckst so süß.“, hauchte Sasuke, während er sich an ihr hochschob. Sein Gesicht befand sich nur noch wenige Zentimeter über dem von Sakura. Als sie seine leicht glänzenden Lippen sah, presste sie ihre zusammen. „Hör auf mit mir zu spielen.“, bettelte Sakura heißer. Wir sind beide Spielfiguren in diesem Drama, Sakura! Sasuke versiegelte seine Lippen mit denen von Sakura. Der Kuss war voller Leidenschaft und Verlangen. Ihre Hände hatten derweilen ihren Weg zum Hosenbund von Sasuke gefunden und endlich schaffte sie es, ihn zu sich auf das Bett zu ziehen. Sie wollte Sasuke gerade das Sweatshirt ausziehen, doch dieser hielt sie auf. „Noch nicht“ Sasuke drückte Sakura zurück auf die Matratze und stieß mit zwei Fingern in sie. Sakura stöhnte erneut, drückte ihr Geschlecht gegen die Hand des Uchihas. Dieser bewegte seine Finger in ihr, während er Sakura küsste. Diese keuchte und stöhnte, näherte sich mit jedem Stoß ihrem Höhepunkt, doch dazu kam es nicht. Sasuke zog sich aus ihr zurück und stieg aus dem Bett. Sakura seufzte unzufrieden und setzte sich auf. „Sasuke!“ Ihr Atem stockte jedoch, als sich Sasuke vor ihr auszog. Er konnte nicht mehr länger warten! Es dauerte nur einen Bruchteil von einer Sekunde und der Vampir stand völlig nackt vor ihr. Sein Körper war perfekt trainiert und seine blasse Haut schmiegte sich an seine harten Muskeln. Er war frei von Haaren, bis auf die dünne Haarlinie unterhalb seines Bauchnabels, welche zu einem ganz bestimmten Bereich führte... „Heute Nacht gehörst du mir Sakura, mir allein.“, raunte Sasuke heißer und beugte sich über die Haruno. Diese schwieg und legte sich bereitwillig zurück auf die Matratze, erwartete Sasuke bereits sehnsüchtig. Der Vampir griff Sakura zwischen die Beine und positionierte sich dazwischen. Die pochende Spitze seine erigierten Gliedes befand sich nun direkt vor den Eingang zu Sakuras Höhle. Die junge Frau schob ihren Körper nach unten, nahm Sasuke ganz in sich auf und stöhnte genussvoll. Er befriedigte sie bereits jetzt mehr, als jeder Mann vor ihm! Auch dem Uchiha entwich ein tiefes Stöhnen, als er begann sich in ihr zu bewegen. Erst langsam, danach immer schneller und härter. Sakura passte sich seinem Rhythmus sofort an. Ihre beiden Körper harmonierten perfekt miteinander, als wären sie füreinander geschaffen. „D-Du treibst mich...noch in den Wahnsinn!“ Sakura keuchte, ihr Atem ging nur noch stoßweise. Sasuke küsste sich gerade ihren Hals hinab und saugte sich daran fest. „Das tust du...-“ Ein Stöhnen unterbrach Sasuke. „Das...tust du schon seit...i-ich dich das erste Mal gesehen habe..“ Sein heißer Atem stieß gegen Sakuras Haut, während seine Haare angenehm kitzelten. Die Jägerin zog Sasukes Gesicht zu sich und küsste ihn, bevor sie sich mit ihm drehte. Sasuke war davon so überrascht, dass er gar nichts dagegen tun konnte und nun unter ihr lag. Eine Position, die er nicht gerade favorisierte. Sasuke ließ sich nicht gerne dominieren, doch sein Verstand war bereits so vernebelt, dass er nichts dagegen tat. Stattdessen beobachte der genüsslich wie Sakura sich kreisend bewegte. Sie stützte sich mit ihren Händen auf seiner Brust ab und stöhnte immer wieder. Sasuke schlang seine Arme und ihren zierlichen Körper, drückte sie an sich und stieß tief in sie. „S-Sasuke!“ Sakuras Wangen waren gerötet, als sie ihn mit glänzenden Augen ansah. Ein Schauer durchfuhr den Körper des Vampirs. Sie erkannten die Sehnsucht, welche in den Augen des jeweils anderen lag. Sakura hatte sich einer ihrer dunkelsten Gelüsten hingegeben und dennoch fühlte es sich so befreiend an. Und Sasuke. Er war wieder zum Leben erwacht, nach all den Jahren der Trauer. Sein ganzer Körper bebte. „Fuck...Sakura.“ Sasuke übernahm wieder die Oberhand und positionierte sich über Sakura. Ein letztes Mal stieß er in sie, bevor er sich in ihr ergoss. Beide stöhnten laut auf. Kaum fähig richtig zu atmen, küsste Sasuke die rosahaarige, bevor er sich von ihr rollte und sich neben Sakura in die Matratze sinken ließ. Eine Weile lang hörte man nur ihren lauten Atem, welcher sich langsam wieder normalisierte. „Das verstehst du also unter Abendessen?“, lachte Sakura schließlich und drehte sich Sasuke zu. Dieser fuhr sich durch die Haare. So war das ja auch nicht geplant! „Ich hätte auch ganz klischeehaft dein Blut trinken können.“, gab der Vampir mit kratziger Stimme zurück. Er blickte zu Sakura. Ihre Haare war ganz zerzaust, die Lippen rot und leicht geschwollen. Und dennoch sah sie so schön aus. „Fühlt es sich gut an?“, fragte Sakura und rückte näher an ihn heran. „Was meinst du?“ Sasuke drehte sich ganz zu ihr. „Wenn du jemanden beißt.“, meinte sie. Sasuke sah Sakura verwundert an. Waren das noch die Nachwirkungen vom Sex und er bildete es sich ein, oder hatte ihn Sakura das gerade wirklich gefragt? Und wenn ja, sollte sie es nicht abstoßend finden? Stattdessen wirkte sie ganz neugierig. „Ja..Ich meine, in erster Linie dient es ja zur Nahrungsaufnahme. Aber es kann auch etwas ganz wundervolles sein.“, antwortete der Uchiha. Sakura nickte. „Würdest du mich beißen?“, wollte sie schließlich wissen. Sasuke riss die Augen auf. „Das meinst du doch nicht ernst, oder?“ Sie musste sich einen Scherz mit ihm erlauben! Erst kürzlich wurde die Jägerin doch von Gabriel attackiert. „Doch! Vielleicht kann ich dich danach hassen.“, sagte Sakura ganz leise. „Mich hassen?“, wiederholte Sasuke. „Warum willst du mich hassen?“ „Weil ich alle Vampire hasse!...Alle außer dich.“ Sakura strich ihm über die Wange. Ihre Hand zitterte. „Und was ist so schlimm daran, dass du mich nicht hasst?“, fragte der schwarzhaarige. „Ich...Ich habe es mir geschworen jeden Vampir zu verachten, Sasuke! Meine Eltern waren unschuldig und trotzdem wurden sie...-“ Sakura stoppte. Selbst nach all den Jahren konnte sie nur schwer über das Thema sprechen. „Vergiss was ich gesagt habe!“, sagte die Haruno plötzlich und drehte Sasuke den Rücken zu. Was hatte sie sich dabei nur gedacht? Dachte sie wirklich, dass ein Biss noch etwas ändern könnte? Außerdem verstieß es gegen die Regeln der Vampirjäger. Man durfte keinen Vampir dazu auffordern einen zu beißen und schon gar nicht, um irgendwelche persönliche Gelüste zu befriedigen! Noch dazu kam, dass Sasuke nicht irgendein Vampir war, sondern der Fürst! Sasuke beobachtete Sakura genau. Er konnte spürten, dass sie innerlich mit sich kämpfte und auch er führte eine Debatte mit sich. Es kam einer Todsünde gleich und dennoch... „Wenn du es wirklich willst, tue ich es!“, ertönte schließlich seine Stimme. Sakura sah über die Schulter zu ihm. „Das wäre gegen die Regeln!“, protestierte die rosahaarige. „Laut den Regeln hätten wir uns weder küssen noch miteinander schlafen dürfen. Für uns gibt es kein zurück mehr, Sakura!“, sagte Sasuke. Er würde alles für Sakura tun, solange er damit in ihrer Nähe sein konnte. Ihr Herz würde wahrscheinlich nie in der Lage sein ihn zu lieben, doch er würde trotzdem bei ihr bleiben. Sakura atmete laut aus. Sie war sich den Konsequenzen so klar bewusst und trotzdem schreckte es sie nicht ab. Die Jägerin fühlte sich so leer und leblos. Sie wollte spüren, dass sie noch am Leben war und nicht nur existierte. Sie spürte wie Sasukes Arm sich um ihren Körper legte und sie zu sich drehte. Sakura blickte in zwei rotglühende Augen. Er wollte es also auch! Er wollte ihr Blut schmecken! Sie sah es ihm an, die Gier in seinem Blick. „Halte dich nicht zurück, mein dunkler Engel!“, hauchte Sakura. Sasuke drückte sie auf die Matratze und blickte auf sie herab. „Hast du keine Angst?“, wollte er wissen. Sakura schüttelte sofort den Kopf. „Nein!“ Sasuke senkte sich zu ihr und küsste Sakura zaghaft. Diese erwiderte den Kuss ohne zu zögern und spürte dabei, dass Sasuke es war, welcher sich fürchtete. Aber wieso? Die rosahaarige erforschte seinen Oberkörper mit ihren Händen und wanderte weiter zu seinem Rücken. Er strich mit einer Hand ihren Körper entlang, während er mit seinen Lippen zu ihrem Schlüsselbein wanderte. Sie keuchte. Seine Berührungen waren so unglaublich sanft und es fühlte sich unfassbar gut an! Als Sasuke sich ihrem Hals näherte, strich sich Sakura ihre Haare in den Nacken. Er sah zu ihr hinauf, als würde er um Erlaubnis fragen, und Sakura nickte. Sie verspürte immer noch keine Angst, doch ihr Herz raste. Sasuke lachte kurz. Ihr Herz schlug so laut, dass er es deutlich hören konnte. Es entspannte ihn irgendwie dieses Geräusch zu hören. Der Uchiha küsste ihren Hals und drängte sich näher an ihren Körper. Er öffnete seinen Mund und als Sakura die Fänge des Vampirs spürte, zuckte sie kurz zusammen. Sie wusste ja nicht wie es sich anfühlte gebissen zu werden. Bei den Angriff von Gabriel war sie bewusstlos und spürte glücklicherweise nichts. Die Haruno legte ihm eine Hand in den Nacken. „Hör nicht auf!“, sagte sie leise, bevor Sasuke nachfragen konnte, ob er aufhören soll. „Versuch dich nicht zu bewegen.“, flüsterte Sasuke. Er hauchte einen letzten Kuss auf ihren Hals, bevor er schließlich zubiss. Sakura biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen Schrei. Unsanft krallte sie sich in Sasukes Nacken fest. Sie hörte, wie er ihr das Blut aus dem Körper saugte und schluckte. Sakura starrte die Decke an. Zu ihrer Überraschung tat es eigentlich gar nicht weh. Ihr Herz schlug mittlerweile wieder ruhig und gleichmäßig. Und sie fühlte sich mit Sasuke verbunden. Er war traurig...sein Herz weinte. Und auch ihr eigenes Herz schmerzte plötzlich. Aber warum? Warum berührte sein Schmerz sie so? Sasukes Zähne bohrten sich durch Sakuras Fleisch, doch sie schrie nicht. Er knurrte zwar leise, als sie ihre Finger in seinen Nacken bohrte, doch es störte ihn nicht wirklich. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem unbeschreiblich süßem Geschmack ihres Blutes, welches in seinen Mund floss. Ob die verbotene Frucht im Garten Eden auch so süß geschmeckt hat? Adam und Eva mussten das Paradies verlassen, als sie von dieser Frucht gegessen hatten, und Sasuke war gerade auf den Weg dort hin. Ihr Blut schmeckte so unschuldig und rein und das obwohl sie eine Sünde nach der anderen beginn. Plötzlich hielt Sasuke inne. In ihr herrschte ein Kampf zwischen Dunkelheit und Licht und ihr Blut bekam einen leicht bitteren Nachgeschmack. Trotzdem konnte Sasuke nicht genug davon bekommen. Erst als Sakuras Atem lauter wurde stoppte Sasuke und löste sich. Er leckte über die Bisswunde und küsste sie. Augenblicklich zogen sich die zwei Eintrittslöcher zusammen und verschwanden schließlich vollkommen. Sakura lockerte den Griff um Sasukes Nacken. Der Uchiha atmete schwer und vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge. Er schloss kurz seine Augen und als er sie wieder öffnete hatten sie wieder ihre pechschwarze Farbe. „Wie geht es dir?“, fragte Sasuke. „Gut..es hat etwas gebrannt.“, antwortete Sakura. „Hasst du mich jetzt?“ Sasuke hob seinen Kopf und suchte ihren Blick. Seine Augen weiteten sich. Ihr liefen Tränen über die Wangen. „...Nein.“, sagte sie und seufzte. „Fuck!“, brummte Sakura. Ihr Körper spürte alles andere als Hass! Die Jägerin schmunzelte und sah ihn lüstern an. Das grün in ihren Augen wurde dunkel, als sie sich auf die Lippe biss. Sie griff nach seiner Hand und drückte sie zwischen ihre Beine. Sofort wurden seine Finger von ihrem Saft benetzt. „Sieh was du gemacht hast.“, raunte Sakura. Sasuke schluckte und sah auf sich herab. Sein Penis war steif und zuckte vor Erregung. „Sagt die Richtige.“ Kurzerhand stieß er mit drei Fingern in Sakura und drückte mit seinen Daumen gegen ihre Knospe. Sakura warf den Kopf in den Nacken und stöhnte. Ihre Stimme war tief und kratzig. „Sag mir was ich machen soll.“, hauchte der Uchiha ihr ins Ohr und knabberte an ihrem Ohrläppchen. „Sasuke!“, knurrte Sakura unzufrieden. Er wusste es doch ganz genau! „Ich will es hören. Sag es!“ Der Vampir stoppte seine Hand und Sakura gab einen brüskierten Laut von sich. „Nimm mich...bitte.“, sagte die Haruno schließlich mit roten Wangen. „Braves Mädchen.“ Sasuke zog seine Hand zurück und leckte über seine Finger. „Du schmeckt so gut. Ich kann gar nicht genug bekommen.“, grinste Sasuke. Danach schob er ihr Becken ein Stück nach unten und drang mit seinem Glied in sie ein. Seine Stöße waren von Anfang an grob und schnell. „So?“, fragte er und Sakura nickte, während sie stöhnte. „Ja..schrei für mich, Sakura. I-Ich will deine Stimme hören.“ Ihre Lippen berührten sich immer wieder flüchtig. Sakura war Wachs in seinen Händen und hielt sich nicht zurück. Immer wieder stieß sie seinen Namen aus und heizte Sasuke damit auf, sofern dies überhaupt noch möglich war. Beide hatten jegliches Zeitgefühl verloren, als sie sich Richtung Himmel schickten und irgendwann ins vollkommene Nichts eintauchten. Kapitel 14: The day after ------------------------- Das Holz knisterte in dem steinernen Kamin und spendete neben Wärme auch das einzige Licht in dem großen Salon der alten Villa. Gabriel saß in einem rustikalem Sessel aus massivem dunklen Holz und mit einem dunkelgrünen Polster. In seinen dunklen Augen spiegelte sich das Feuer des Kamins wieder. „Gabriel-sama!“ Ein Mann tauchte hinter dem Vampir auf und verbarg sich im Schatten. „Und? Was tun unsere zwei Turteltauben?“, erkundigte sich Gabriel. „Scheinbar haben sie die Nacht miteinander verbracht.“, antwortete der Informant. „Ist das so? Das geht schneller voran als gedacht.“, lachte Gabriel und fasste sich mit den Zeigefinger an die Lippen. Der Vampir war hocherfreut über diese Neuigkeit. Sein Plan verlief bisher besser als gedacht. „Wie lauten Ihre weiteren Befehle, Gabriel-sama?“ Gabriel stand auf und warf ein weiteres Holzscheit in die Flammen, bevor er sich umdrehte. „Ich denke es ist an der Zeit für ein paar Wiedersehen. Die Geburtstagsfeier von Fugaku Uchiha ist in zwei Tagen oder?“, meinte der schwarzhaarige. „Genau! Eine kleine Gesellschaft wird sich um 18 Uhr im Tower einfinden und den Geburtstag feiern.“, folgte die Antwort. „Hmn...das ist die perfekte Gelegenheit, um meinen Geschwistern einen Besuch abzustatten.“ Gabriel brach in ein lautes Gelächter aus und setzte sich wieder in seinen Sessel. „Genießt eure unbeschwerte Zeit so lange ihr noch könnt, denn schon bald wird der wahre Fürst den Thron besteigen und ihr werdet alle untergehen!“ Sasuke wurde äußert unsanft aus seinem Schlaf gerissen, als Sakura auf ihn drauf krabbelte und endlich ihren nervtötenden Wecker abstelle, den der Uchiha sonst gegen die Wand geworfen hätte. Danach ließ sie sich auf ihn sinken. „Noch fünf Minuten.“, murmelte sie gegen seine Brust. „Sakura.“, brummte Sasuke und schob die Frau von seinem Körper. Die Haruno nuschelte etwas unverständliches in ihr Kissen und es herrschte für einige Stunden wieder Stille. Schlussendlich war es Sakura, welche gegen frühen Mittag als erstes aufwachte. Sie fuhr sich über die müden Augen und streckte sich ausgiebig. Ihr tat alles weh und sie fühlte sich wie nach einer durchzechten Nacht, was auch im gewissen Maße zutraf. Sie sah zu Sasuke, welcher ihr den Rücken zugewandt hatte. Scheinbar schien er noch tief und fest zu schlafen. Sakura grinste. Seine Schulter war ganz rot und man konnte deutlich die Kratzspuren sehen, welche sie hinterlassen hatte. Aber sie sah nicht wirklich besser aus. Sofern sie es erkennen konnte, hatte Sasuke ihren ganzen Körper mit Knutschflecken markiert. Es wirkte fast so, als wollte er damit zeigen, dass sie ihm gehörte. Du bist doch verrückt, Uchiha! Sakura fasste sich an den Hals. „Hmn.“ Sie hatte sich tatsächlich freiwillig beißen lassen? Sakura drückte mit zwei Fingern gegen die Stelle, durch die Sasukes Zähne in sie eingedrungen waren. Sie konnte sich noch genau an das Gefühl erinnern, als er zubiss und Sakura konnte nicht abstreiten, dass es sich irgendwie gut angefühlt hatte! Die rosahaarige setzte sich auf und seufzte. Wie sollte das nun mit ihnen weitergehen? Sollte Sakura diese Nacht als einfachen One Night Stand abhaken? Etwas anderes war es ja im Grunde auch nicht. Von ihrer Seite aus waren absolut keine romantischen Gefühle im Spiel. Das wäre ja der Knaller, wenn sich die Jägerin in einen Vampir verlieben würde. Es war nur Sex, verdammt guter Sex...Als sie aus dem Fenster blickte, realisierte sie, dass es schon lange nicht mehr früher morgen war. Panisch stürzte sie sich über Sasuke hinweg und überprüfte die Uhrzeit. Es war bereits 11 Uhr! „Shit!“ Ein tiefes Knurren ließ Sakura kurz zusammenzucken. Sasuke drehte sich auf den Rücken und sah Sakura finster an. „Na? Zurück unter den Lebenden?“, grinste sie frech und strich dem schwarzhaarigen den Pony aus dem Gesicht, welcher halb über seinen Augen lag. „Sieht so aus.“, gab Sasuke zurück. Besonders fit war der Vampirfürst allerdings nicht, aber er bereute nicht eine Sekunde der letzten Nacht. Sakura und er hatten ihre Körper an ihre Grenzen gebracht und waren irgendwann vollkommen erschöpft eingeschlafen. Und die Jägerin war nicht gerade zimperlich mit ihm umgegangen, was ihm durchaus zusagte. Das war der beste Sex seit einer gefühlten Ewigkeit gewesen! Sasuke drückte Sakura an sich und strich ihr sanft über den Rücken. Er genoss ihre Nähe bereits viel zu sehr. „Wir müssen uns fertig machen.“, bemerkte sie nach einer Weile. „Warum?“ Sasuke befand sich bereits wieder im Halbschlaf und hatte auch nicht vor das Bett zu verlassen. Er war selbst überrascht wie schläfrig er doch noch war. „Weil wir in zwei Stunden einen Termin haben!?“, meinte Sakura lachend. Sasukes Augen öffneten sich schlagartig. In zwei Stunden? Fuck. Er wollte sich eigentlich um 10 Uhr mit seinen Eltern zum Frühstücken treffen und anschließend zum Uchiha Schloss fahren. „Gibt es in deinem Schlösschen vielleicht Fahrstühle? Ich glaube kaum, dass ich heute viel laufen kann.“, sagte Sakura kratzig und versuchte sich zu lösen, doch Sasuke lockerte seinen Griff nicht. „Ich kann dich ja Huckepack nehmen.“, sagte der Uchiha. Sakura sollte sich heute so wie so schonen, denn er hatte mehr als notwendig von ihrem Blut getrunken und sie war etwas blass. Ihre Blicke trafen sich und Sakura zog ungläubig eine Augenbraue hoch. „Ich verzichte.“, lachte sie und schaffte es endlich sich von Sasukes Griff zu lösen. „Bin duschen.“ Die junge Frau stand auf und verschwand aus dem Schlafzimmer. Sasuke sah ihr nach und setzte sich auf. Sie verhielt sich wie immer. Das war ein gutes Zeichen! Er hatte nämlich befürchtet, dass diese Nacht ihr Verhältnis eventuell verschlechtern würde. Sakura stand derweilen unter der Dusche und lies das warme Wasser über ihren Körper laufen. Ihre Gedanken kreisten schon wieder um Sasuke, was ihr überhaupt nicht gefiel! Sie fragte sie, wie sie nun mit ihm umgehen sollte? Immerhin war er ja trotzdem noch ihr Vorgesetzter und in der letzten Nacht haben beide gegen einige Regeln des Paktes und der Vampirjäger verstoßen. Sollte ihr 'Verhältnis' auffliegen, würde es mächtig Ärger geben! Plötzlich wurde ihr etwas schwindelig, weshalb sich die Haruno mit den Händen an der Duschwand abstützte. Im selben Moment hörte sie ein Geräusch und Sasuke trat hinter sie. „War wohl doch etwas too much für mich.“, bemerkte Sakura. Sasuke umfasste ihre Taille mit seinem Arm und lehnte ihren Körper gegen seinen. „Du solltest später unbedingt etwas essen!“, sagte der Vampir. „Meinst du eine richtige Mahlzeit oder willst du dich wieder anbieten?^^“, scherzte Sakura. Sasuke lachte kurz. Sie würde ihn beim Thema Essen wohl nie wieder ernst nehmen können. „Ich denke heute wirst du leider auf meinen Körper verzichten müssen.“, raunte er ihr ins Ohr und küsste ihre Schläfe. Sakura kicherte nur. Die beiden schafften es ohne Zwischenfälle zu duschen und zogen sich gerade an. Genau wie am Tag zuvor betrachtete Sakura ihren Kleiderschrank kritisch. Sie trug bereits ihre Unterwäsche und suchte nun nach einem passenden Outfit für das anstehende Treffen. „Wie wäre es mit einem Kleid? Das kann ich dir am schnellsten wieder ausziehen.“ Sasuke trat in das Schlafzimmer und zog sich gerade seinen Cardigan an. „Wie war das mit dem 'verzichten'?“, sagte Sakura, während sie in eine schwarze Stoffhose schlüpfte und eine weiße Chiffonbluse mit einer schwarzen Schleife am Stehkragen anzog. Der Uchiha hatte ihr einige Knutschflecken am Hals hinterlassen, welche sie natürlich verstecken musste. „So förmlich?“ Sasuke hatte sich auf den Bettrand gesetzt und beobachte Sakura, die sich gerade die Schleife band. „Das ist immerhin ein Geschäftstermin und kein privater Angelausflug.“, bemerkte die junge Frau, als ihr Handy plötzlich klingelte. Sie ging schnell zum Nachtkästchen und sah auf den Bildschirm. Unbekannte Nummer. „Haruno Sakura.“, meldete sich die Jägerin gewohnt kühl und machte ein paar Schritte. Sakura konnte beim Telefonieren nicht still stehen. Als sie nur ein Rauschen und einen lauten Atem hörte, zog Sakura die Augenbrauen zusammen. „Was soll der Scheiß?“, knurrte die rosahaarige. „Es hat begonnen...“, hauchte eine Stimme, die Sakura eine Gänsehaut einbrachte und plötzlich war die Leitung tot. Sie nahm ihr Handy vom Ohr. Was sollte das? Wollte sich nur jemand einen Scherz mit ihr erlauben? Nein...Sakura kannte diese Stimme irgendwo her, aber wem gehörte sie? „Alles in Ordnung?“ Sasukes riss Sakura aus ihren Gedanken. „Was? Ah..ja, alles gut. Da hat sich wohl jemand verwählt.“, winkte die Haruno lächelnd ab. Sasuke konnte nicht klar feststellen, ob Sakura log oder nicht. Sie sprach mit fester Stimme, doch irgendetwas beunruhigte sie. „Verstehe. Komm, wir müssen los.“, meinte Sasuke. „Ich muss noch meine Unterlagen holen und was ist mit Frühstück?“, brummte Sakura und schnappte sich eine dunkelblaue Handtasche. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, doch ihre Laune war plötzlich fernab von gut. „Das habe ich nicht vergessen. Hier in der Nähe ist ein tolles Café, ich lade dich ein.“, sagte Sasuke und erhob sich. Ihm war Sakuras Stimmungsschwankung natürlich nicht entgangen, was ihn misstrauisch machte. Was ging in dieser Frau nur vor sich? Sakura willigte schließlich ein und beruhigte sich wieder etwas. „Sicher, dass ich nicht mit meinem Wagen fahren soll?“, fragte Sakura, als ihr Sasuke die Beifahrertür seines schwarzen Ferrari 458 Spider öffnete. Ihr inneres Ich schrie dabei wild “OMFG Traumauto!! Steig ein! SOFORT!!“ Sasuke sah sie an. „Sicher und jetzt einsteigen!“, antwortete der Vampir lächelnd und seine Stimme hatte einen leichten befehlshaberischen Unterton. Sakura brummte und stieg ein. Sasuke schloss die Tür, während sie sich in den roten Ledersitz sinken ließ und tauchte innerhalb eines Wimpernschlags hinter dem Steuer auf. Sasuke startete den Motor und steuerte das besagte Café an, welches keine zehn Minuten von Sakuras Wohnung entfernt war. Die beiden erhaschten noch einen freien Tisch und nahmen ein schnelles Frühstück ein, da die Zeit langsam doch etwas knapp wurde. Bevor sie sich wieder auf den Weg machten genehmigten sich beide noch einen Coffee to go, da etwas extra Koffein sicher nicht schaden würde. „Ich nehme an, dass du uns zu deinem Schloss fährst.“, sagte Sakura, als sie sich wieder in Sasukes Wagen befanden. „Ja, für solch reizende Damen spiele ich gerne den Chauffeur.“, gab Sasuke zurück und blickte kurz zur Haruno. Diese hob eine Augenbraue. „Ich wusste gar nicht, dass Sie so ein Player sind Mister Uchiha.“, bemerkte Sakura spitz. „Höre ich da etwas Eifersucht?“, hakte der schwarzhaarige lachend nach. „Träum weiter!“ „Ich mache mir wirklich Sorgen um Sasuke. Er hat nicht einmal angerufen.“, meinte Mikoto, als sie zusammen mit ihrem Mann durch den großen Garten des Schlosses spazierte. „Sasuke ist kein Kind mehr! Scheinbar hat ihn irgendetwas oder jemand die Zeit vergessen lassen.“, sagte Fugaku mit einem leichten Grinsen. Er kannte seinen Sohn nur zu gut und war sich darum sicher, dass Sasuke die Nacht nicht alleine verbracht hatte. Mikoto seufzte. „Trotzdem, dass ist nicht seine Art.“ Die schwarzhaarige blieb stehen, als sie einen kleinen Gartenpavillon aus weißem Stein erreichten. „Ah, deine Rosen sind dieses Jahr besonders schön.“, bemerkte Fugaku und bewunderte die Pracht des Rosengartens seiner Frau. Dieser Teil des Gartens war nur für Mikoto bestimmt. Fugaku hatte den Garten für Mikoto anlegen lassen, als sie nach dem Verlust ihres ersten Kindes in tiefer Trauer war. Die Blumen sollten sie an die Schönheit der Welt erinnern und ihr Hoffnung schenken. Denn so wie die Blumen immer wieder erblühen würden, so würde auch ein neues Leben geboren werden. „Ja..“ Mikoto berührte vorsichtig eine der tiefroten Blüten. Ihr Blick wurde trüb. „Ich will Sasuke einfach nur beschützten!“, flüsterte sie leise. Fugaku legte seiner Frau beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Das weiß ich doch, aber du musst Sasuke auch seine Freiheiten lassen.“, sagte der braunhaarige. „So einfach ist das leider nicht.“ Mikoto lehnte sich leicht gegen Fugaku. „Vergiss aber bei all deiner Sorge um Sasuke nicht deinen treuergebenen Ehegatten.“, seufzte der Uchiha. Mikoto lachte unter vorgehaltener Hand. „Wie könnte ich?“ Auch Fugaku lachte kurz. Selbst nach so vielen gemeinsamen Jahrtausenden gab es für Fugaku kein größeres Glück, als seine Frau. Nichts konnte die beiden trennen. „Die Jägerinnen sollten jeden Moment eintreffen. Komm“, sagte Mikoto und das Ehepaar setzte sich wieder in Bewegung. „...Und dann hat Sakura beinahe das gesamte Gebäude abgefackelt.“, erzählte Ino gerade eine Geschichte aus einem alten Fall. Die Yamanaka hatte die ganze Autofahrt über geredet und dabei einige peinliche Momente ausgeplaudert. „Ist das so?“, lachte Sasuke und sah durch den Rückspiegel zu Sakura. Die Haruno saß mit verschränkten Armen auf der Rücksitzbank und starrte aus dem Fenster. „Das war ein Unfall.“, brummte sie. Sasuke hatte in Konoha schnell den Wagen gewechselt und war auf einen grauen Audi A7 umgestiegen. Und Ino hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen sich auf den Beifahrersitz zu setzten, während Karin und Sakura hinten saßen. Nach einer knappen Stunde Fahrt, waren sie nur noch wenige Kilometer vom Uchiha Schloss entfernt. „Zum Glück sind wir bald da. Wer weiß welche Storys Ino sonst noch erzählt.“, flüsterte Karin und lehnte sich zu Sakura. „Stimmt allerdings.“, nickte die rosahaarige. „Da ist es.“, bemerkte Karin plötzlich und blickte aus dem Fenster. „Meine Damen, herzlich Willkommen in meinem bescheidenen Schloss.“, ertönte Sasukes Stimme. „Unglaublich.“, platzte es aus Ino. Der Wagen fuhr gerade durch das große goldene Eingangstor. Rechts und links befanden sich Rosenhecken. Die Blüten hatten eine unschuldig weiße Farbe. „Wunderschön.“, flüsterte Sakura leise und bezog ihre Aussage aber mehr auf die verschiedenen Blumen. Nach einigen hundert Metern kam der Wagen zum Stehen. Während Sasuke Ino zuerst aus dem Wagen half, stiegen Sakura und Karin ohne Hilfe aus. Die Haruno hob ihren Kopf und blickte die Treppen hinauf. „Sind das seine Eltern?“, fragte Karin und rückte ihre Brille zurecht. „Ja..“, antwortete Sakura und legte eine Hand auf ihr Herz. Dieser Ort kam ihr so vertraut vor. „Bitte, hier entlang.“ Sasuke ging voran und schritt die Treppe empor, die Jägerinnen folgten. „Darf ich Ihnen meine Eltern vorstellen. Mein Vater Fugaku und meine liebe Mutter Mikoto.“ Sasuke deutete auf seine Eltern. Sakura und Karin kannten Mikoto bereits vom Krankenhaus, weshalb die Begrüßung nicht ganz so steif ausfiel. „Sie sind also die Tochter von Kakashi?“, bemerkte Fugaku, als er Sakura die Hand gab. „Ja, sehr erfreut Sie kennenzulernen Sir.“, sagte die Haruno. „Wir werden euch nun das Schloss zeigen. Würdet ihr uns bitte folgen.“, sprach Mikoto und ging zusammen mit den Jägerinnen in das Gebäude. Als auch Sasuke gehen wollte, wurde er von seinem Vater aufgehalten. „Deine Mutter war wirklich besorgt um dich!“, brummte Fugaku. Sasuke sah ihn an. „Ich war unterwegs. Ist das verboten?“, gab der junge Fürst zurück. „Natürlich nicht, aber du kennst deine Mutter.“, sagte Fugaku und ließ Sasukes Handgelenk los. „Ja...ich weiß.“, seufzte Sasuke. „Gut.“ Fugaku zog den Kragen von Sasukes Cardigen etwas nach oben. „Scheint eine wilde Nacht gewesen zu sein.“, lachte er. Sasuke fuhr sich durch die Haare. „Kann man so sagen.“, meinte der Vampirfürst. Er hätte auf Sakura hören und sich umziehen sollen. Aber er hatte auch nicht damit gerechnet, dass irgendjemand seinem Hals besondere Aufmerksamkeit schenken würde. Gut, bei seinem Vater hätte er eigentlich damit rechnen müssen. „Wer ist sie?“, wollte Fugaku neugierig wissen, als sie in das Schloss gingen. „Geht dich nichts an.“, wies ihn Sasuke sofort ab. „Sasuke!“ Kapitel 15: Inside the Uchiha castle ------------------------------------ Als die Jägerinnen die Eingangshalle betraten, waren die drei Frauen bereits überwältigt. Der Boden war aus weißen Marmor und glänzte wie ein frisch polierter Edelstein. Vor ihren befand sich die imposante Treppe, welche in die oberen Stockwerke führte. Auch die Treppe war aus weißem Marmor und mit einem roten Teppich belegt. Das Treppengeländer bestand aus schwarzen Ornamenten und der Handlauf war aus purem Gold. „Die Eingangshalle und das erste Stockwerk wurden erst letztes Jahr komplett erneuert. Sasuke wollte etwas frischen Wind in das Schloss bringen.“, erzählte Mikoto, während die kleine Gruppe die Truppe hinauf ging. Apropos Sasuke. Wo war er eigentlich? Sakura sah sich gerade nach Sasuke und seinem Vater um, als die beiden plötzlich neben Mikoto auftauchten. „Wie sieht es mit dem Sicherheitssystem im Schloss aus?“, fragte Karin schließlich. Sakuras Blick ging derweilen kurz aus dem Fenster und entdeckte den unendlichen Garten des Anwesens. Sie war hier schon einmal gewesen, was eigentlich unmöglich war! „Es ist auf den neuesten Stand. Alle wichtigen Räume und Eingänge sind mit Videokameras ausgestattet. Im Keller befindet sich außerdem ein Tunnel, welcher aus dem Schloss führt.“, antwortete Sasuke sofort bereitwillig. „Und von wo aus wird es gesteuert?“, wollte die Brillenträgerin nun wissen. Die Gruppe befand sich mittlerweile im ersten Stockwerk und war stehen geblieben. Durch eine Handbewegung von Sasuke tauchte Shikamaru auf. Als Ino den Mann sah, entwichen ihr beinahe alle Gesichtszüge, jedoch sagte sie nichts. Er hatte es gewagt sie letzte Woche zu versetzen. Auch Shikamaru schien die Yamanaka wiedererkannt zu haben und kratzte sich am Hinterkopf. „Shikamaru wird Ihnen mit Vergnügen unsere Überwachungszentrale zeigen.“, sagte der Uchiha zu Karin. Die rothaarige blickte zu Sakura. „Gleiche alles mit den Plänen ab, die wir bekommen haben.“, flüsterte ihr die Haruno zu. Karin nickte. „Hier entlang, Miss.“, ertönte die Stimme von Shikamaru, welcher sich bereits in Bewegung gesetzt hatte. Karin warf ihr Haar zurück und folgte. „Ich würde mir gerne den Ballsaal ansehen.“ Ino war schon ganz gespannt auf diesen Raum. „Sehr gerne, folgt mir bitte.“, lächelte Mikoto und führte Ino weiter gerade aus. Auch Sasuke, Fugaku und Sakura setzten sich in Bewegung, doch blieb die Haruno plötzlich stehen. „Wohin führt diese Treppe?“, fragte die rosahaarige und deutete auf das angesprochene Objekt. Und endlich verstand sie es. Dieses Schloss...Sakura hatte es in ihrem Traum gesehen. Darum kam ihr alles auch so vertraut vor. Auch Sasuke blieb stehen und blickte in die Richtung, in die Sakura deutete. „Hier geht es zu den privaten Gemächern der Familie.“, antwortete der Uchiha freundlich. Sakura sah Sasuke mit geweiteten Augen an. Das konnte nicht wahr sein! Nein! „Stimmt etwas nicht?“, fragte Sasuke, als er ihren Blick bemerkte. Sakura schüttelte den Kopf. „Alles bestens.“, antwortete die Jägerin. Vielleicht bildest du dir das auch nur ein, Sakura! Warum solltest du von diesem Schloss träumen?!, sagte sie zu sich und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. „So ein großes Gebäude kann einen leicht einschüchtern, nicht wahr?“, bemerkte Fugaku. Sakura sah den Fürstenvater an. Genau wie Sasuke, verbarg sich auch hinter Fugakus kühlem Gesichtsausdruck ein freundliches Wesen. „Das stimmt allerdings.“, meinte sie. „Aber den Ballsaal dürfen Sie sich trotzdem nicht entgehen lassen.“, sagte Fugaku und zeigte Sakura den Weg. „Sie wissen gar nicht, was auf unseren Bällen nicht alles schon passiert ist.“, lachte der braunhaarige dabei. Sasuke blieb kurz zurück und sah noch einmal zur Treppe. Dort oben befand sich ein Zimmer, welches er seit über 300 Jahren nicht mehr betreten hatte. Ein Zimmer, welches für immer verschlossen bleiben sollte! Das Zimmer von Kohana. Der junge Fürst stand schon so oft vor der Tür, doch nie konnte er sich überwinden und das Zimmer betreten. Er hatte den Verlust noch immer nicht wirklich überwunden. Sasuke atmete laut aus, ehe auch er zum Ballsaal ging. Das Schloss, indem er so viele schöne Momente verbracht hatte, war für ihn ein düsterer Ort der Trauer geworden. Darum kam er auch nicht sonderlich oft hier her. „Ich bin überwältigt.“, platzte es schwärmend aus Ino, als sie den ersten Schritt in den gewaltigen Saal setzte. Sie konnte sich bereits gut vorstellen, wie sie hier in vier Wochen tanzen würde. Die Wände waren wieder aus weißem Marmor und mit Gold verziert. Die Wände links und rechts bestanden zum größten Teil aus meterhohen Fenstern. Zwischen den Fenstern hingen die Gemälde von den bedeutendsten Personen des Uchiha Clans. Und von der Decke aus dunklem Holz ragte ein goldener Kronleuchter. Während sich Ino von Mikoto einige Geschichten über die Vergangenheit erzählen ließ, schritt Sakura zusammen mit Fugaku weiter in den Saal. In diesem Raum hatte man das Gefühl, dass die Zeit vor einigen hundert Jahren stehen geblieben war. Sakura konnte es sich gut vorstellen, wie jeden Augenblick eine der Türen geöffnet wurde und unzählige Paare hereintraten, ehe sie anfingen über das Parkett zu schweben. Am Ende des Saals befand sich eine Erhöhung. Sakura schritt die wenigen Stufen empor und stand nun auf dieser Erhöhung. Hier musste früher der Thron des Fürsten gestanden haben. Vor der Frau befand sich eine Fensterfront aus fünf riesigen Fenstern. Als die Haruno aus einem der Fenster sah, blickte sie in einen tiefen Abgrund. So kann man sich auch Feinde vom Leib halten. dachte Sakura und drehte sich wieder um. Ino unterhielt sich immer noch sehr angeregt mit Mikoto und hielt sich lachend die Hand vor den Mund, während Fugaku bei einem alten Familienportrait stehen geblieben war. „Warum?“, murmelte Sakura leise. Dieser Ballsaal war ihr durchaus vertraut. Sie selbst hatte hier getanzt, auch wenn es nur in einem Traum gewesen war. Doch dies konnte nicht einfach ihrer Phantasie entsprungen sein! Woher kannte sie diesen Ort wirklich? Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper. In diesen Mauern war etwas schreckliches passiert! Sakura spürte es. „Du verhältst dich wirklich merkwürdig. Sicher, dass es dir gut geht?“, ertönte die Stimme von Sasuke neben Sakura. Und der Uchiha hatte bereits einen Verdacht. „Es ist...Ich glaube, ich habe ein Déjà-vu.“, sagte die rosahaarige. Sasuke seufzte innerlich. Er hatte Recht behalten. Was für viele Menschen nur ein bedeutungsloses Déjà-vu war, waren in Wirklichkeit Erinnerungen an ein früheres Leben. Es war also nicht verwunderlich, dass dieser Ort etwas in Sakura auslöste. „Wie auch immer. Wäre es möglich einen Plan mit allen Zimmern zu bekommen, die am Abend des Balles in Gebrauch sind?“, fragte die Jägerin plötzlich. „Natürlich. Ich werde mich darum kümmern.“, versicherte Sasuke sofort. „Danke.“ Sie lächelte ihn an, und ging zu Ino. Sasuke sah ihr nach. Am liebsten würde er ihr einfach alles erzählen und sie endlich von dieser Ungewissheit befreien, doch er konnte nicht. Zum einen war Sasuke nicht in der Lage über dieses Thema zu sprechen. Und zum anderen befürchtete er, dass ihn Sakura abweisen würde, wenn sie die Wahrheit erfuhr. Im selben Moment kamen auch Karin und Shikamaru in den Ballsaal. Die rothaarige besprach sich kurz mit Ino und Sakura, ehe die Haruno das Wort ergriff. „Es scheint, als gäbe es keine dramatischen Lücken im Sicherheitssystem, dennoch werden wir in den nächsten Tagen noch zusätzliche Kameras anbringen. Ich hoffe, dass ist kein Problem für Sie.“ Mikoto und Fugaku blickten erwartend zu ihrem Sohn. „Tun Sie, was Sie für nötig halten.“, meinte Sasuke. Sakura nickte. „Können wir uns einmal den Garten ansehen?“, fragte Ino in die Runde. „Sehr gerne.“, stimmte Mikoto sofort lächelnd zu. Ihren geliebten Garten zeigte die Uchiha jeden mit größter Freude. „Ist dieser Bereich auch mit Kameras ausgestattet?“, erkundigte sich Karin. „Der Bereich, der für alle zugänglich ist, schon.“, sagte Fugaku und die vier schritten auf die Terrasse, welche in den Garten führte. Sasuke war derweilen in ein Gespräch mit Shikamaru vertieft und folgte der Gruppe mit etwas Abstand. Keiner von ihnen schien bemerkt zu haben, dass Sakura den Ballsaal verlassen hatte. Sie stand wieder vor der Treppe, welche in die Privaträume der Familie führte. Es fühlte sich an, als würde etwas nach ihr rufen. Langsam schritt sie die Holztreppe nach oben und die Stimme in ihrem Kopf wurde lauter. “Ja...komm zu mir.“ Wie von selbst bewegte sich ihr Körper und Sakura ging einen langen Gang entlang, während sie sich umsah. Hin und wieder knarrte der alte Holzboden, wenn sie einen Schritt machte. „Hier ist nichts.“, stellte sie schließlich seufzend fest und wollte wieder zurückgehen, als ihr Körper von einem eiskalten Schauer durchströmt wurde. Sofort drehte sich die Jägerin um. „Ist da jemand?“, fragte sie ernst, doch es antwortete niemand. Stattdessen hörte die junge Frau Schritte, welche von ihr wegführten, aber sie konnte niemanden sehen. Dennoch folgte Sakura ohne groß nachzudenken dem Geräusch der Schritte, welche sie noch tiefer in den Trakt führten. Sie stieg erneut eine Treppe empor und schritt weiterhin geradeaus. Plötzlich verstummten die Schritte und Sakura fand sich vor einer Tür wieder. Sie streckte ihre linke Hand aus und wollte die Tür öffnen, doch sie war verschlossen. „Was ist nur los mit mir?“, zischte die rosahaarige und glaubte, dass sie sich alles nur eingebildet hatte. Darum drehte sie um, und ging mit schnellen Schritten zurück in den Ballsaal. Kaum war Sakura jedoch verschwunden, bewegte sich der Türknauf, bis die Türe schließlich ein kleines Stück nach innen geöffnet wurde. Sakura stürmte auf die Terrasse und atmete mehrere Male tief ein und aus. Seit sie auf Sasuke getroffen war, passierten so viele merkwürdige Dinge. Und diese Tatsache machte Sakura wirklich Angst! Was zur Hölle ging hier nur vor sich? Ob sie Sasuke darauf ansprechen sollte? Vielleicht wusste er ja eine Antwort. Nein...Sie würde einen Mann, den sie kaum kannte, sicherlich nicht in ihre privaten 'Probleme' einweihen. Sakuras fasst sich an dir Stirn. Ihr Kopf schmerzte und sie war müde. „Wo warst du, Saku-chan?“, rief plötzlich Ino und winkte ihre Freundin zu sich. Sakura hob entschuldigend die Hände. „Kakashi hat mich angerufen.“, log die rosahaarige, als sie zu den anderen ging. „Was wollte er denn?“, fragte Karin. „Familienkram.“, winkte Sakura ab und lächelte nervös. Ihr Blick fing sich bei den vielen Rosen fest. „Züchten Sie?“, fragte die Haruno neugierig und ging auf die Blumen zu. „Ja, aber leider fehlt mir oft die Zeit. Du scheinst dich damit auszukennen?“ Mikoto trat zu Sakura. „Nicht wirklich, aber meine Mutter hat auch Rosen gezüchtet..ich glaube darum interessiere ich mich dafür.“, antwortete Sakura leise. Die rosahaarige hatte zwar keinen grünen Daumen, aber sie sah sich Pflanzen gerne an. Und dies war eine der wenigen Dinge, die sie über ihre leibliche Mutter wusste. Haruno Ayako. Kakashi hatte erzählt, dass ihr ganzes Büro immer voller Pflanzen war. Nach ihrer Geburt wollte ihre Mutter eigentlich den Beruf als Vampirjägerin aufgeben und eine kleine Gärtnerei eröffnen, doch leider kam jener Tag und zerstörte alles. Mikoto sah Sakura an. Wie stark dieses junge Frau doch war. Sie ließ sich ihre Trauer über den Tod ihrer Eltern nicht ansehen, sondern zeigte sogar ein schwaches Lächeln. „Wenn du willst kannst du jederzeit die Gärten besuchen.“, sagte die Uchiha. „Das ist zu freundlich.“, gab Sakura zurück. „Und? Seht ihr euch immer noch in der Lage den Ball zu überwachen?“, wollte Fugaku nun wissen. Die Jägerinnen wandten sich dem Familienoberhaupt der Uchiha zu. „Natürlich!“, sagte Ino sofort. „Ist durchaus zu schaffen.“ Karin rückte ihre Brille zurecht und blickte zu Sakura. „Was soll ich da noch sagen? Ich versichere Ihnen, dass wir alles tun werden, um Ihren Anforderungen an uns gerecht zu werden!“, meinte die rosahaarige. Ihre grünen Seelenspiegel wanderten zu Sasuke und er lächelte ihr zu. „Vater, diese Frauen sind Kakashis bestes Team. Zeige etwas mehr vertrauen.“, sagte Sasuke. Mit dieser Aussage brachte er Inos Herz wieder wild zum schlagen. Sie schien gar nicht bemerkt zu haben, dass Sasukes Aufmerksamkeit ganz allein einer Frau des Teams gehörte. Oder sie ignorierte die Tatsache einfach. Die Jägerinnen verbrachten noch fast zwei Stunden im Schloss und machten sich weitere Notizen. Die Gruppe hatte sich mittlerweile in den blauen Salon zurückgezogen. Dort trafen sich die Damen früher zum gemeinsamen Tee trinken. Wie der Name es schon sagte, dominierte in diesem Raum die Farbe blau. Karin führte ein langes Gespräch mit Shikamaru, was die weiteren Sicherheitsmaßnahmen betraf und Sakura unterhielt sich mit Fugaku, der ihr noch einige wichtige Informationen über das Schloss geben konnte. Ino saß derweilen neben Sasuke auf einem kleinem Sofa und hatte eine Tasse Kaffee in der Hand. „Dieses Schloss ist wirklich ein Schmuckstück.“, sagte die Yamanaka. „Vielen Dank. Es dient heutzutage nur noch einem repräsentativen Zweck.“, antwortete Sasuke und sah zur blondhaarigen. Gerade als Ino etwas sagen wollte, ertönte Mikotos Stimme. „Es ist schon spät. Sasuke, du solltest unsere Gäste wieder zurück nach Konoha bringen.“ Sasuke sah zur großen Standuhr. Diese schlug gerade 17 Uhr. „Selbstverständlich.“ Sasuke erhob sie von dem Sofa und reichte Ino die Hand. „Vielen Dank.“, lächelte sie und stand mit Sasukes Hilfe auf. Er war wirklich ein Gentleman wie er im Buche stand. Sakura hatte die beiden beobachtet und verengte die Augen. Ino schien wirklich Hals über Kopf in Sasuke verliebt gewesen zu sein. Und auch Karin war dies nicht entgangen. „Richte Kakashi schöne Grüße von mir aus.“, sagte Fugaku, als er sich von Sakura verabschiedete. „Wird gemacht, Sir.“, meinte die Haruno und stieg in den Wagen. Sasuke schloss die Wagentür und wandte sich noch einmal seinen Eltern zu. „Abendessen bei mir?“, fragte der Vampir. Er wollte das versäumte Frühstück wieder gutmachen. „Gerne.“, nickte Mikoto und auch Fugaku stimmte zu. „Lass dich nur nicht wieder aufhalten.“, zwinkerte er. Sasuke brummte. „Bis später.“ Er stieg in das Auto und fuhr los. „Was hältst du von Sakura?“, fragte Mikoto, als sie dem Wagen von Sasuke nach sah. Fugaku wusste natürlich worauf sie hinauswollte. „Sie ist eine durchaus sympathische Frau, aber ich rate dir sie nicht länger mit Kohana zu vergleichen.“, antwortete ihr Mann. Die Uchiha sah ihn überrascht an. „Sie mögen sich vielleicht auf den ersten Blick ähnlich sehen, doch die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein. Sakuras Haut ist blasser, das Haar ein wenig dunkler und das Grün ihrer Augen ist intensiver. Und allein schon der Charakter, es sind zwei vollkommen unterschiedliche Frauen.“, bemerkte Fugaku mit ruhiger Stimme und steckte die Hand in die Hosentasche, bevor er zurück in das Schloss ging. Fugaku war sich mittlerweile sicher, dass Sasuke und Sakura sich näher standen, als es die Regeln erlaubten. Aber der Uchiha hatte sich geschworen sich nie in das Privatleben seines Sohnes einzumischen, weshalb er sich dazu nicht äußern würde. Und solange diese Beziehung geheim blieb, würde sie auch niemanden stören. „Das solltest du unserem Sohn sagen.“, murmelte Mikoto. „Ich befürchte nämlich, dass er diesen Unterschied nicht erkennt und Sakura für Kohana hält.“ Sie steckte sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und folgte ihrem Mann. Sakura schlug gerade die Wohnungstür hinter sich zu und fuhr sich seufzend durch die Haare. Sasuke hatte ihr zwar angeboten sie nach Hause zu bringen, doch Sakura schlug dieses Angebot harsch aus. Sie brauchte nun etwas ruhe von den Uchihas. Vor allem von Sasuke! Aber war ihre Wohnung dafür noch der richtige Ort? Sie hatte hier mit Sasuke den wohl intimsten Moment ihres bisherigen Lebens erlebt. Den Biss durch einen Vampir. “Vampire können Menschen leicht manipulieren..“ Da war sie wieder. Diese mysteriöse Stimme in ihrem Kopf. Ob Sasuke sie unbewusst beeinflusst hatte? Sakura hätte sich doch niemals freiwillig von einem Vampir beißen lassen! Er war ein Uchiha...für ihn wäre es sicherlich ein leichtes gewesen. Aber das würde heißen, dass sie, Sakura Haruno, die berühmte Vampirjägerin auf einen Vampir hereingefallen war. War sie wirklich so schwach? Die Haruno ging den Flur entlang und erreichte den offenen Küchen- und Wohnbereich. Sie setzte sich auf einen Barhocker ihrer Küchentheke. Sie fing an Sasuke Nettigkeit zu hinterfragen. Vielleicht war er wirklich nur hinter ihrem Blut her. Aber warum sie? Es gab genügend Frauen, die ihm freiwillig ihr Blut geben würden. Nein...Sasuke war nicht der Typ für so etwas! Das versuchte sich Sakura einzureden. Die junge Frau schreckte hoch. Sie war eingeschlafen! In ihrer Wohnung war es mittlerweile stockdunkel, es musste also bereits recht spät gewesen sein. Die rosahaarige stand auf und machte im Wohnzimmer das Licht an. Es war 2 Uhr morgens. Ein Wunder, dass sie so lange schlafen konnte, ohne einen ihrer komischen Träume zu haben. Aber nun war sie hellwach und Sakura entschied sich einen kleinen Spaziergang um den Block zu machen. Vielleicht würde sie dann den Kopf etwas frei bekommen. Die Jägerin schlüpfte in schwarze Turnschuhe und verließ die Wohnung. Die kühle Nachtluft wehte Sakura entgegen, als sie durch die Straßen ging. Sie bog gerade um eine Ecke und blieb überrascht stehen. „Ruki?“ Es war eigentlich keine große Überraschung ihn hier anzutreffen, immerhin lagen ihre Wohnungen nur zwei Straßen voneinander entfernt. Der Angesprochene drehte sich um und winkte Sakura zu. Er trug eine schwarze Jeans, die an den Knien aufgerissen war und dazu ein schwarzes Sweatshirt. „Was machst du hier?“, fragte Sakura und ging auf den jungen Mann zu. „Ich war feiern, konnte keine aufreißen und wollte nun wieder nach Hause. Und du? Raubt dir Mister Uchiha bereits den Schlaf ?“, sagte der Oda. Einzelne violette Haarsträhnen hatten sich aus dem Dutt gelöst und flogen wild umher. Seine Haut glänzte leicht und er roch nach Alkohol. Sakura grinste schwach. „Nicht direkt.“, antwortete sie. Ruki sah sie genau an. Er kannte Sakura besser als manch andere. Schließlich führten die beide für fast zwei Jahre lang eine ganz besondere Freundschaft. Sie waren zwar nie ein Paar gewesen, teilten sich dennoch lange Zeit das Bett. „Lust auf einen Drink? Ich muss dir etwas erzählen.“, meinte der Oda. „Hast du etwas angestellt?“, fragte Sakura sofort nach und die beiden setzten sich automatisch in Bewegung.„Nicht direkt.“, grinste Ruki frech. Sie gingen in ihre alte Stammbar. Dort hatten sie sich vor über 6 Jahren kennengelernt. Die Bar trug den simplen Namen 'Noir' und stand im vollen Kontrast zur luxuriösen Umgebung. Kaum hatte Sakura die Bar betreten stieg ihr der vertraute Duft von Zigarettenrauch und Whiskey in die Nase. Der Gastraum bestand größtenteils aus dunklem Holz, mit roten Lederpolstern auf den Stühlen. Im Hintergrund lief leise Jazz Musik und man fühlte sich sofort einige Jahrzehnte in der Zeit zurückversetzt. Wie immer waren nur wenige Tische besetzt und jeder kümmerte sich um seinen eigenen Kram. Es hielt sich außerdem das Gerücht, dass man hier auch oft Mitglieder der Mafia antraf. Da Sakura aber nicht für die Polizei arbeitete, interessierte sie das recht wenig. Die beiden Freunde setzten sich direkt an die Bartheke und Ruki zündete sich eine Zigarette an. Ein wirklicher Luxus, in der Zeit des Rauchverbotes in Gaststätten. Sie bestellten sich jeweils einen Scotch und Sakura nahm einen großen Schluck. „Also, was willst du mir erzählen?“, fragte die junge Frau schließlich. „Da Kakashi mich zum Bürodienst verdonnert hat, habe ich viel Zeit und darum einige Eigenrecherchen bezüglich der vier Morde angestellt.“, antwortete Ruki. Sakura sah ihn an. So viel Arbeitseinsatz kannte sie gar nicht von ihm. „Hast du etwas herausgefunden?“, wollte sie wissen. Ruki nahm gerade einen kräftigen Zug von seiner Zigarette und atmete den Rauch aus. „Allerdings. Ich wollte es dir schon früher erzählen, aber du warst ja krank.“, sagte er. Ruki wusste ja nichts von dem Angriff auf Sakura. „Schieß los!“ Sakura war schon ganz neugierig. „Es kann sein, dass ich mich getäuscht habe. Scheinbar waren die Täter keine Vampire und auch keine Menschen.“, begann der Oda. Er gestand sich einen Fehler ein. Auch das war eine Seite, die er nicht sonderlich oft zeigte. „Aber was soll es sonst gewesen sein? Werwölfe sind ja leider wirklich nur eine Erfindung der Menschheit. Welche Kreaturen soll es also noch geben?“, meinte Sakura. Ruki fuhr mit einem Finger über den Glasrand und betrachtete die goldgelbe Flüssigkeit, welche sich darin befand. „Das weiß ich noch nicht.“, seufzte der violetthaarige. „Und warum bist du dir sicher, dass es keine Vampire waren?“, hakte die Haruno weiter nach. „Diese Biester waren schneller und die Wunde, die sie mir zugefügt haben, reagiert auf keine Medikamente.“, sagte er. Der Kratzer in seinem Gesicht war noch deutlich zu sehen, was wirklich ungewöhnlich war. Vampirjäger verfügten nämlich über Medikamente, die oberflächliche Vampirwunden heilen konnten. „Das heißt, wir haben es mit einem völlig unbekannten Feind zu tun.“, stellte Sakura fest. „Ganz genau.“ Ruki trank seinen Scotch mit einem Schluck aus und orderte gleich einen neuen. "Ein unbekannter Feind..", wiederholte die Jägerin in ihren Gedanken. Super. Es ist ja nicht so, dass Sakura schon genügend andere Sorgen hatte. „Über Konoha scheint ein dunkler Schatten zu ziehen.“ Ruki exte auch das neu georderte Getränk mit einem Schluck. Der junge Mann spürte es ganz deutlich. Das Böse trieb hier sein Unwesen und damit meinte er nicht ein paar Level E Vampire, sondern etwas viel bedrohlicheres. Kapitel 16: Fugakus Birthday ---------------------------- „Mikoto? Kannst du mir eben helfen?“, rief Fugaku. Er selbst stand vor dem großen Spiegel, welcher sich in dem Ankleidezimmer des Ehepaares befand, und hatte sich in seinen neuen dunkelbraunen Anzug geworfen. Heute war Fugakus großer Tag. Er wurde 10000 Jahre alt, was selbst für Vampire ein stolzes Alter war. „Was gibt es?“ Mikoto trat zu ihrem Mann. Sie selbst trug einen knielangen bronzefarbenen Seidenrock mit einer Schleifenbluse in altrosa, welche in den Rock gesteckt war. Dazu schlichte beigefarbene Pumps. Das schwarze Haar war hochgesteckt und erlaubte somit einen Blick auf die goldfarbenen Ohrringe. „Altbekanntes Problem. Krawatte.“, sagte der Uchiha. Mikoto lächelte schwach. „Du willst es gar nicht lernen oder?“ Sie band die altrosafarbene Krawatte ihres Mannes und schlug den Hemdkragen darüber. „Warum lernen, wenn du es so schön machst.“, gab Fugaku zurück und hauchte Mikoto einen dankbaren Kuss auf die Wange. „Ist Sasuke schon hier?“, erkundigte sich der braunhaarige, während er sich das Jackett anzog und noch einmal durch die Haare fuhr. Er trug seine Haar ähnlich wie Sasuke, mit der gleichen Länge. Aber im Gegensatz zu seinem Sohn trug Fugaku keinen Pony, sondern einen Mittelscheitel. „Noch nicht, aber er kommt sicher gleich.“, antwortete Mikoto. Fugaku sah auf seine Armbanduhr. In fünfzehn Minuten würden die ersten Gäste eintreffen. Der Uchiha hatte sich entschlossen im engsten Freundeskreis zu feiern, immerhin würde er viele auch auf den Ball sehen und außerdem war Fugaku kein Freund von großen Events. Darum hatte er einen kleinen Bankettsaal im Tower als Location ausgesucht und würde dort mit seiner Frau, Sasuke und seinen Freunden ein Dinner einnehmen und den Abend genießen. Im selben Moment klingelte es an der Tür. Mikoto verschwand augenblicklich und Fugaku konnte hören, wie sie ihren Sohn begrüßte. „Ah Sasuke. Gut siehst du aus.“, sagte Mikoto, als sie den Uchiha Spross musterte. Sasuke trug einen schwarzen Anzug, mit einem dunkelgrauen Pullunder über dem weißen Hemd und eine schwarze Krawatte. Seine Haare hatte er heute nach hinten gelegt und nur eine einzelne Haarsträhne hing ihm ins Gesicht. „Danke und du bist bezaubernd wie immer, Mutter.“ Sasuke küsste die Wange seiner Mutter, welche leicht rot wurde. „Du alter Charmeur.“, winkte diese schnell ab. „Wir haben dich schon erwartet.“ Fugaku stieß zu den beiden. Sasuke wandte sich seinem Vater zu. „Alles Gute zum Geburtstag, Vater.“ Er reichte Fugaku die Hand und überreichte eine kleine schwarze Geschenkschachtel. „Vielen Dank!“, lächelte der braunhaarige und nahm das Geschenk entgegen. Er öffnete den Deckel und erblickte einen Autoschlüssel. Fugakus Augen strahlten, als er das Logo erblickte. Zwei R, welche wie ein Schatten übereinander lagen. „Ein schwarzer Rolls Royce Ghost steht fahrbereit in der Garage.“, sagte Sasuke. Wenn es um Geschenke für seine Eltern oder Freunde ging ließ sich Sasuke nicht lumpen. Seiner Mutter hatte er zu ihrem letzten Geburtstag ein kleines Strandhaus gekauft, da sie das Meer so liebte. Naruto durfte sich einmal über einen Helikopter freuen und Hinata bekam immer die edelsten Schmuckstücke. „Damit müssen wir später unbedingt eine Spritztour machen!“, meinte Fugaku sofort begeistert. Sasuke lächelte schwach. „Ihr und eure Autos.“, seufzte Mikoto. „Lasst uns nach unten gehen.“ Die Vampirin setzte sich in Bewegung. „Kommt Kakashi?“, erkundigte sich Sasuke bei seinem Vater, während sie Mikoto folgten. „Natürlich, er hat sofort zugesagt.“, gab der Angesprochene zurück. Sasuke nickte schwach. Ob Sakura ihn begleiten würde? Immerhin war sie als Kakashis Tochter auch eingeladen. In den letzten beiden Tagen hatte der Vampirfürst viel zu tun und hatte keine Zeit die Jägerin zu sehen. Aber ob sie das überhaupt gewollt hätte? Nach der Schlossbesichtigung reagierte sie äußerst empfindlich auf ihn und wollte sich partout nicht von ihm nach Hause fahren lassen. Was sie wohl schon wieder hatte? „Erwartest du etwa einen ganz bestimmten Gast?“, hakte Fugaku leise nach. „Nicht wirklich.“, gab Sasuke sofort zurück. „Happy Birthday Fugaku-san!“, schrie Naruto und schüttelte wild die Hand des Uchihas. Langsam trudelten die ersten Gäste ein und der Uzumaki war natürlich einer der ersten. „Reiß mir nicht den Arm ab.“, bemerkte Fugaku. Der beste Freund seines Sohnes war ein wahres Energiebündel. „Oh..entschuldige. Hier ist mein Geschenk.“, grinste der blondhaarige und überreichte die schön verpackte Schachtel. „Danke Naruto!“ Fugaku wusste natürlich, dass es eine neue Uhr war, aber er freute sich dennoch sehr. Er stellte das Geschenk auf den extra dafür vorgesehenen Tisch ab. „Ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag, Fugaku-san!“ Hinata trat heran. Die Hyuga bezauberte wieder einmal mit ihrer natürlichen Schönheit. Sie trug ein enganliegendes knielanges Kleid in schwarz mit einem cremefarbenen Jäckchen darüber. Das dunkelblaue Haar war zu großen Locken gedreht und schmeichelte ihrer Gesichtsform. „Ah Hinata. Ich danke dir!“, sagte Fugaku. Ihr Geburtstagsgeschenk durfte er bereits einlösen. Es war eine zweiwöchige Reise in die Karibik. Natürlich zusammen mit Mikoto. Sasuke stand derweilen etwas Abseits und hatte ein Glas Champagner in der Hand. Es tat gut einmal nicht im Mittelpunkt zu stehen und darum hielt sich der Uchiha bewusst zurück. „Sasuke-kun?“ Der Angesprochene drehte sich der Stimme zu. Vor ihm stand eine Frau, die es mit der Schönheit von Hinata aufnehmen konnte. „Yuki.“, lächelte Sasuke und begrüßte die braunhaarige mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange. Es war Amano Yuki, die Tochter von Amano Goro. Die Frau, mit der sich Sasuke eigentlich verloben wollte. Sie hatte langes rotbraunes Haar, welches sie mit einem Mittelscheitel und einem hohen Pferdeschwanz trug. Ihr Körper war in ein rotes Kleid im Meerjungfrauen-Stil gehüllt und erlaubte einen tiefen Einblick in ihr üppiges Dekolleté. Ihr Teint war vergleichbar mit dem von Sakura und beide Frauen teilten auch dieselbe Augenfarbe. Das Grün der Vampirin war aber blasser und hatte einen gräulichen Stich. Yuki war etwas älter als Sasuke und die beiden kannten sich auch schon aus ihren frühen Kindheitstagen. „Was stehst du hier so in der Ecke?“, fragte sie. Ihre Stimme klang ganz sanft. „Ich bin ja nicht das Geburtstagskind.“, gab der Uchiha zurück und hielt einen Kellner an. Er überreichte Yuki ein Glas Champagner und stieß mit ihr an. „Auf einen schönen Abend.“, sagte er dabei. Die braunhaarige lächelte. Sie wusste, dass viele sie und Sasuke für das Traumpaar des Vampiradels hielten und darum genoss sie gemeinsame Auftritte besonders. „Sag mal, wo hast du dich die letzten Monate versteckt? Ich habe dich gar nicht zu Gesicht bekommen.“, meinte die schöne Vampirin. „Als Fürst hat man viel um die Ohren und in einem Monat findet auch schon der große Ball statt.“, antwortete der Uchiha. „Ah der Ball! Ich freue mich schon sehr darauf. Deine Familie weiß, wie man ein berauschendes Fest feiert.“, schwärmte Yuki. „Hinata wird sich dort mit ihrem Cousin Neji verloben, richtig?“, fragte sie plötzlich. Sasuke nickte schwach und ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. „Ja..und ich auch.“, sagte er. Yuki sah ihn überrascht an. „Also hast du endlich eine passende Frau gefunden?“, hakte die Amano nach. Ein schwarzes Augenpaar fixierte sie. „In der Tat.“ Yuki nippte an ihrem Glas. „Hast du es ihr schon gesagt?" Sasuke schmunzelte leicht. Im Gegensatz zu vielen anderen, empfand er die braunhaarige als eine durchaus angenehme Person. Aber reichte das aus? Würde er sie für immer an seiner Seite haben wollen? „Noch nicht, aber sie wird es bald erfahren.“, meinte der Vampirfürst. „Verstehe. Lass sie aber nicht zu lange warten.“, sagte sie. „Das werde ich nicht.“ Sein Blick ging zur Tür. Kakashi war angekommen, allein. Ungewollt atmete der Uchiha laut aus, was Yuki natürlich nicht entging. „Stimmt etwas nicht?“, fragte sie nach. „Es ist alles gut.“, versicherte Sasuke. „Kakashi! Schön, dass du Zeit gefunden hast.“ Fugaku kam dem Hatake entgegen. „Deinen Geburtstag lasse ich mir doch nicht entgehen. Alles Gute!“, sagte der grauhaarige und reichte Fugaku die Hand. „Danke mein Freund. Sakura konnte es nicht einrichten?“ Die beiden Männer gingen ein Paar Schritte. „Leider nein. Ein nichtregistrierter Vampir wurde gesichtet und sie geht der Sache nach.“, antwortete Kakashi mit leiser Stimme. Fugaku zog die Augenbrauen zusammen. „Klingt nicht sonderlich gut.“ Laut dem Pakt mussten sich Vampire melden und registrieren lassen, sobald sie eine fremde Stadt betraten. Dies musste bei dem jeweiligen Quartier der Vampirjäger erfolgen. Sollte ein Vampir diese Regel missachten stand er automatisch auf der Abschussliste. Wenn es ein adeliger Vampir war hatte er das Recht sich zu erklären, wurde aber dennoch verhaftet und musste sich einem Verhör unterziehen. „Wie schätzt du die Lage ein?“, erkundigte sich Fugaku. Er war zwar nicht mehr der Fürst, durfte sich dennoch Informationen einholen, solange keine Namen genannt wurden. „Ich kann es dir nicht genau sagen, aber Sakura hat sicher alles unter Kontrolle.“, gab Kakashi zurück und zog die schwarze Maske etwas höher über den Nasenrücken. Fugaku nickte und steckte eine Hand in die Hosentasche. „Gut. Ist Sasuke bereits informiert?“ Beide blickten in Richtung Sasuke. Dieser unterhielt sich immer noch mit Yuki. „Noch nicht und ich will auch erst die Ergebnisse der Untersuchung abwarten.“, sagte das Oberhaupt der Vampirjäger. „Kakashi! Ich habe eine Frage an dich, die du mir bitte als mein Freund beantworten musst.“ Fugaku wandte sich dem Angesprochenen zu. „Was ist los?“, fragte Kakashi überrascht. „Ich bin als Fürst zurückgetreten, weil ich vertrauen in Sasukes Fähigkeiten habe. Aber ist er den Anforderungen wirklich gewachsen? Ich habe Angst, dass ihm alles zu viel werden könnte.“, sagte der Uchiha. Er zweifelte keineswegs an seinem Sohn, dennoch sorgte er sich. Fugaku konnte immer auf die Unterstützung seiner Frau zählen, aber Sasuke war praktisch allein. Natürlich hatte er ihn, Mikoto, Naruto und Hinata, aber ihnen konnte er auch nicht alles anvertrauen. Sasuke versteckte seine Sorgen schon immer vor seinen Eltern und Freunden. „Als Vater kann ich deine Gedanken natürlich nachvollziehen und wenn ich eines in den Jahren mit Sakura gelernt habe, dann ist es die Tatsache, dass wir den Weg unsere Kinder nicht vorbestimmen können. Sasuke wird nicht der Fürst werden der du warst, oder dein Vater es war, oder dessen Vater. Er wird seinen eigenen Weg finden müssen und dabei müssen wir ihn unterstützen. Etwas anderes können wir nicht tun, so schwer es uns auch fallen mag.“, antwortete Kakashi ehrlich. „Und ich sage meiner Frau immer, dass sie sich nicht solche Sorgen um Sasuke machen soll. Loslassen fällt doch schwerer als gedacht.“, seufzte Fugaku. Kakashi nickte zustimmend. Er selbst hatte immer noch ein wachsames Auge über Sakura und würde sie am liebsten zu jeder Mission begleiten. Sie war sein ein und alles, sein größter Stolz! Aber gleichzeitig auch seine größte Sorge. „Ja, wir alten Männer haben es schon nicht einfach.“, lachte der Jäger. Nachdem alle Gäste eingetroffen waren, nahmen sie an der großen Tafel Platz und das Dinner wurde serviert. Es gab insgesamt vier Gänge mit einem großen Dessertbuffet zum Abschluss. Kakashi schaffte es die Mahlzeiten einzunehmen, ohne das irgendjemand einen Blick auf sein Gesicht erhaschen konnte. Das war eine wirkliche Meisterleistung des Jägers. Als das Dinner zu ende war, widmeten sich die Gäste wieder den Konversationen untereinander. Sasuke führte wieder ein angeregtes Gespräch mit Yuki, die er auch zu Tisch gebeten hatte. Über diese Geste wurde natürlich sofort getuschelt. „Ist das wirklich Sasukes ernst?“, fragte Naruto murrend. Hinata seufzte. „Anscheinend.“ Die zwei beobachten kritisch ihren besten Freund. „Warum diese eingebildete Ziege?“ Naruto konnte es wirklich nicht verstehen. „Sasuke wird seine Gründe haben, aber begeistert bin ich auch nicht.“, sagte die Hyuga. „Und ich dachte schon, dein Zukünftiger wäre die schlimmste Partie auf dem Markt.“, platzte es aus dem blondhaarigen. Hinata sah ihn streng an. „Naruto!“, knurrte sie. „Ich verbitte mir solch eine Aussage!“, tadelte sie den Uzumaki zurecht. Dieser brummte. „Ich sage nur die Wahrheit.“, murmelte Naruto. Fugaku schlug mit einem Brotmesser leicht gegen sein Weinglas und zog somit die Aufmerksamkeit seiner Gäste auf sich. Er räusperte sich. „Wie ihr alle wisst, gehören Reden nicht gerade zu meinen Stärken.“, begann der Uchiha. Mikoto und Sasuke schmunzelten. „Ich möchte mich bei euch allen für euer Kommen und die zahlreichen Geschenke bedanken. Es freut mich sehr jeden einzelnen von euch meinen Freund nennen zu dürfen. Einen besonderen Dank möchte ich aber noch an meine Frau und meinen Sohn aussprechen. Beginnen möchte ich mit Sasuke. Du magst mir zwar das eine oder andere graue Haar eingebracht haben, dennoch bin ich sehr stolz auf dich! Du hast dich gutgemacht.“, sagte der braunhaarige und wandte sich nun Mikoto zu. Er nahm ihre Hand. „Deine Eltern sind wirklich beneidenswert.“ Yuki sah Sasuke an. „Ja. So eine harmonische Ehe wünscht sich jeder.“, sagte der Uchiha leise. Die braunhaarige legte ihre Hand auf seinen Unterarm. Sasuke sah sie verwundert an. „Du wirst ein toller Ehemann werden!“, lächelte sie. „Meinst du? Ich habe da so meine Zweifel.“, gestand Sasuke und sah wieder zu seinen Eltern. „Ich weiß, dass man über das Alter einer Dame nicht spricht. Aber als du vor 8500 Jahren zum ersten Mal deine wunderschönen Augen geöffnet hast, wusste ich, dass du die Richtige für mich bist. Du weißt, ich bin kein Romantiker und auch kein Freund der großen Worte....Ich danke dir, für alles!“ Fugaku küsste kurz Mikotos Handrücken. Die anwesenden Gäste klatschten, als plötzlich die Tür zum Saal geöffnet wurde und jemand die vollkommene Anwesenheit aller auf sich zog. „Das kann doch gar nicht sein?“ Mikoto hielt sich geschockt die Hand vor den Mund und sah ihren Ehemann an. „Bleib zurück!“ Sasuke stellte sich schützend vor Yuki und fixierte ebenfalls Fugaku mit seinem Blick. Dieser starrte stur gerade aus. „B-Bruder?“, stammelte er leise. Mikoto umfasste seinen Arm. Schritte näherten sich. Man hörte ein Klatschen und ein leises Lachen. „Eine mitreißende Rede, Bruder!“ Ein Vampir betrat den Raum und ging auf die Fürsteneltern zu. „Sag mir, dass ich mir das nur einbilde.“, sagte Naruto ungläubig. „Kann ich nicht, denn scheinbar bilden wir uns dasselbe ein.“, meinte Hinata. Er müsste doch tot sein! dachte sich die Hyuga und folgte den Vampir mit ihrem Blick. Hüftlanges wildes schwarzes Haar, alabasterfarbene Haut und tiefschwarze Augen. Das Aussehen eines Uchihas! Plötzlich wurde die Tür des Saals eingetreten und zwei durchnässte Jäger verursachten den nächsten Schock des Abends. Sie hatten ihre Waffen gezogen und scannten den Raum. „Und?“, fragte Sakura. „Nichts. Dieser Mistkerl versteckt sich gut.“, antwortete Ruki. Die beiden Jäger versteckten sich in einer Seitengasse und beobachteten die Umgebung. Kakashi hatte die beiden damit beauftragt den Vampir aufzuspüren, welcher sich unerlaubt in Konoha aufhielt. Ruki verfügte über einen sehr ausgeprägten Spürsinn und war darum perfekt für das Verfolgen und Aufspüren von Vampiren geeignet. Gepaart mit Sakuras Schnelligkeit ergaben sie somit das perfekte Duo für diesen Auftrag. „Verdammt!“, zischte die Haruno. „Wir müssen ihn schnellstmöglich finden!“, sagte sie. Ruki blickte in den Himmel. Es waren dicke Wolken aufgezogen und er konnte den Regen bereits riechen. „Und wir müssen uns beeilen. Bei Regen kann ich keine Spur aufnehmen.“, meinte der violetthaarige. „Er muss hier irgendwo sein.“, murrte Sakura. Ein Blitz erhellte den Himmel, gefolgt von einem lauten Donner. Der Jäger konzentrierte sich noch einmal auf das Geschehen um sich herum. Er schloss seine Augen. „Scheiße.“, knurrte Ruki. „Was ist?“ Sakura drehte sich zu ihm um. „Er ist im Tower und er ist stark, unglaublich stark!“, antwortete der Angesprochene und sein Körper zitterte. Solch eine starke Aura hatte er noch nie zuvor gespürt. Die rosahaarige riss die Augen auf. Im Tower? Aber das hieße doch... „Dad!“ Sakura schoss nach oben und sprintete los. Im selben Moment fiel der erste Regen vom Himmel und ein erneuter Blitz leuchtete auf. „Ey, du solltest nichts überstürzen.“ Ruki folgte seiner Kollegin sofort. „WARTE!“, rief er immer wieder, doch Sakura hörte nicht. Kakashi war zwar ein starker Vampirjäger, sonst wäre er nie das Oberhaupt geworden. Aber er war nun einmal keine zwanzig mehr und konnte sich unmöglich allein mit einem solch starken Vampir anlegen. Er war schließlich unbewaffnet! Mit jedem Schritt, mit dem sie sich dem Tower näherte, spürte Sakura die Präsenz dieses Vampirs. Sie erreichte den Platz vor dem Tower und rutschte auf dem nassen Untergrund aus. Durch ihre Anbu Rüstung war sie zum Glück geschützt und schürfte sich lediglich die Handballen auf. Sakura zog ihren Revolver und stürmte in das Gebäude. „Hier entlang!“ Ruki tauchte neben ihr auf und zog eine schwarze Eisenstange aus der Halterung an seinem Oberschenkel. Innerhalb von einer Sekunde verwandelte sich die Stange in eine gewaltige Sense. Die Jäger stürmten los und steuerten die Treppen an. „Was tun Sie hier? Verschwinden Sie!“ Eine Dame vom Empfang stellte sich ihnen in den Weg. „Sie verschwinden.“ Sakura schubste die Vampirin unsanft beiseite. „Sorry.“, lächelte Ruki entschuldigend und folgte Sakura, die bereits die Treppen nach oben stieg. „Hier!“ Ruki zog die Haruno in die richtige Richtung und trat die Tür mit seinem Fuß ein. „Entschuldigen Sie die Störung, aber das Abholkommando ist nun hier.“, sagte der Oda mit kräftiger Stimme und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Kapitel 17: Madara Uchiha ------------------------- „Das ist er!“, sagte Ruki und Sakura tauchte blitzschnell vor dem fremden Vampir auf. Sie richtete seine Waffe gegen ihn. Ihre grünen Seelenspiegel hatten ihr Ziel fest fixiert. „Laut Regel Nummer 7 des Paktes zwischen Vampire und Vampirjäger müssen sich Vampire umgehend bei den Vampirjägern melden und sich registrieren lassen, sobald sie eine fremde Stadt betreten. Sie haben diese Regel gebrochen und befinden sich somit unerlaubt in unserem Wirkungsgebiet. Auf dieses Vergehen steht die sofortige Hinrichtung, ausgenommen Sie können Ihre adelige Abstammung nachweisen. Sollte dies der Fall sein werden Sie auf unbestimmte Zeit inhaftiert, bis ein Urteil gefällt wurde. Sie haben das Recht sich zu äußern.“, sagte die Jägerin und lud ihre Waffe durch. Sie würde ihn nicht umbringen, nicht hier. Aber Sakura wollte klar machen, wer von beiden die Oberhand hatte. „Sakura!“ Sasuke tauchte neben ihr auf und riss ihren Arm nach unten. Dabei löste sich ein Schuss und die Kugel schlug in den Boden ein. Einige der weiblichen Gäste kreischten. „Was soll das? Du kennst die Regeln!“, keifte die Haruno aufgebracht. „Dieser Mann...ist mein Onkel!“, knurrte Sasuke. Sakuras Augen weiteten sich. „Onkel?“, wiederholte sie geschockt. Aber das konnte nicht sein ernst sein! Er und seine Eltern waren doch die einzigen Überlebenden des Massakers. Ihr Blick ging wieder zum fremden Vampir. Er lächelte sie an. „Uchiha Madara. Sehr erfreut, junge Dame“, stellte sich Madara vor. Natürlich! Warum hatte sie es vorher noch nicht bemerkt? Dieser Mann hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Sasuke. Er nahm die freie Hand von Sakura und küsste ihren Handrücken. „Sie sind ja verletzt!“, stellte er fest, als er ihre Hand drehte und den offenen Handballen erblickte. Die junge Frau riss ihre Hand los. „Ich werde es überleben.“, sagte sie spitz. „Von den Toten wiederauferstandene Familienmitglieder hin oder her. Er verstößt gegen die Regeln und wir werden ihn nun mit ins Hauptquartier nehmen! Außerdem bitte ich Sie meine Kollegin nicht noch einmal anzufassen.“ Ruki trat heran und befreite Sakuras Arm aus Sasukes Griff. „Das gilt auch für Sie.“ Die beiden Männer sahen sich ernst an. „Ihr geht jetzt lieber!“, sagte der Uchiha kühl. Ruki rümpfte die Nase. „Ganz sicher nicht!!“, gab der Oda zurück. Mit dieser Aktion hatte Sasuke die wenigen Sympathiepunkte, die er beim Jäger hatte, vollkommen verspielt. Darum würde Ruki nun auch ganz gewiss nicht mehr auf seinen Tonfall achten. „Erlaubt mir die Situation zu erklären!“, unterbrach Madara das Gespräch. „Ich bitte darum!“, ertönte Fugakus Stimme. Er konnte es noch immer nicht glauben. Sein älterer Bruder war am Leben!? Er hatte sich damals doch geopfert, um Fugaku und Mikoto die Flucht zu ermöglichen. Hatte versucht das Leben von Fugakus ersten Sohn, Itachi, zu retten. Auch Sakura war auf die Erklärung von Madara gespannt. Sie traute der Sache überhaupt nicht, dennoch sicherte sie ihre Waffe und verstaute sie wieder in der Halterung. Sie boxte Ruki leicht in den Arm. Dieser verstand sofort und steckte seine Waffe ebenfalls beiseite. „Wie durch ein Wunder habe ich diese schreckliche Nacht vor 1000 Jahren überlebt. Unter Einsatz meines Lebens habe ich alles getan, um meine Clanmitglieder zu retten. Trotzdem musste ich den Tod meiner Eltern und meines geliebten Neffen beklagen. Als sich meine Augen wieder öffneten brannte das Schloss und ich konnte mich im allerletzten Moment aus dieser Flammenhölle befreien. Doch mein Körper war fast vollkommen zerstört, weshalb ich in einen tiefen Schlaf verfallen bin, um mich zu regenerieren. Erst kürzlich bin ich wieder erwacht und fand mich in einer, mir völlig fremden, Welt wieder. Natürlich habe ich mich sofort auf die Suche nach meiner Familie gemacht und habe sie hier in Konoha gefunden.“, erzählte Madara und ging einige Schritte. Seine Haltung war aufrecht und er trug eine Hand auf den Rücken gelegt. Er war ganz anders als Fugaku. Wenn Madara sprach, wirkte er wie ein großer Redner. Der Uchiha drehte sich zu Sakura um. „Von dem Pakt zwischen Vampire und Vampirjäger habe ich zwar gehört, doch leider bin ich noch nicht mit allen Regeln vertraut. Ich bitte darum vielmals um Entschuldigung. Es war nicht meine Absicht ein solches Chaos zu verursachen, das müssen Sie mir glauben!“, sagte der Vampir. Sakura zog die Augenbrauen zusammen. Sie glaubte ihm kein Wort, aber dies war nicht der Ort für solch eine Diskussion. „Du Mistkerl!“, knurrte Fugaku und zog Madara in seine Arme, bevor er ihn auf die Schulter klopfte. „Tauchst hier einfach so auf, nach all den Jahren.“, lachte der braunhaarige. Er war so froh! Sein älterer Bruder war also tatsächlich noch am Leben. „Tut mir leid, dass ich euch so lange hab warten lassen! Alles Gute zu deinem Geburtstag, Kleiner.“, sagte Madara und erblickte nun Mikoto. Sein Blick wurde ganz weich. „Ah Schwesterherz. Du bist noch schöner geworden.“, bemerkte er und löste sich von seinem kleinen Bruder. Er küsste Mikotos Wange. „Es freut mich dich wohlauf zu sehen, großer Bruder!“, lächelte die Uchiha schwach. „Sie sind Geschwister?“, platzte es geschockt aus Ruki. „Ja. Mein Onkel ist der Älteste von ihnen. Danach kommt mein Vater und meine Mutter ist die Jüngste.“, erklärte Sasuke knapp. Sakura starrte derweilen das Geschwister Trio an. Geschwister.. Fugaku und Mikoto waren also Bruder und Schwester. Unter Vampiren waren solche Verbindungen nichts ungewöhnliches oder illegales. Für einen Menschen wirkte es dennoch abstoßend. „Er muss sich trotzdem registrieren lassen!“, sagte die Haruno schließlich. Sie würde nicht nachgeben! „Geht jetzt endlich! Ihr habt die Gäste meines Vaters schon genug verschreckt und seine Geburtstagsfeier gestört.“, knurrte Sasuke finster. „Einen tollen Fürsten haben wir hier.“ Sakura drehte sich zu Sasuke. „Hält sich nicht an die Regeln.“, brummte sie und klang ebenso kühl. Sie war mächtig wütend! Wie konnte Sasuke es wagen in aller Öffentlichkeit so über sie sprechen? Sie machten immerhin nur ihren Job! „Darf ich dich an deine Regelverstöße erinnern, Sakura?“, gab der schwarzhaarige zurück. Die Jägerin schnaubte. „Du Arschloch!“, fluchte sie leise. „Schluss jetzt!“ Endlich mischte sich Kakashi ein. Die Situation drohte zu eskalieren, darum musste er jetzt handeln. „Geht, bitte. Ich kümmere mich um alles weitere“, flüsterte der Hatake zu Ruki und Sakura. Beide murrten unzufrieden, nickten jedoch zustimmend. „Verstanden. Komm!“ Ruki zog Sakura mit sich. Er drehte seinen Kopf noch einmal zu Sasuke und der Vampirfürst konnte dem Jäger ein „Fuck you!“ von den Lippen ablesen. „Schönen Abend noch!“, winkte der Oda mit einem charmantem Lächeln zum Abschied und verschwand mit Sakura aus dem Bankettsaal. „Es tut mir wirklich leid Fugaku, aber ich gehe lieber.“, sagte Kakashi und drehte sich zum braunhaarigen. „Schon in Ordnung!“, meinte dieser. „Bitte entschuldigt“ Der Jäger senkte den Kopf und steuerte ebenfalls den Ausgang an. „Kakashi!“ Sasuke trat nach vorne „Ich erwarte ein offizielles Statement und eine Entschuldigung von den Vampirjägern bezüglich dieses Vorfalls.“, ertönte seine kräftige Stimme. Der Angesprochene blieb stehen und drehte sich zum schwarzhaarigen um. „Das Verhalten von Sakura und Ruki bedarf keiner Entschuldigung. Sie haben sich an die Vorschriften halten und wollten nur ihren Job machen. Alles andere können wir gerne unter vier Augen besprechen. Auf wiedersehen!“ Er wandte sich wieder ab und verstaute seine Hände in den Hosentaschen seines Anzuges, bevor auch er ging. Sasuke wollte ihm nach, doch Mikoto hielt ihn zurück. „Beruhige dich Sasuke!“, sagte sie ruhig. „Scheinbar hat mein Auftauchen die ganze Party zerstört.“, seufzte Madara und fuhr sich durch das schwarze Haar. „Keineswegs! Wir alle sind froh, dass du hier bist.“, meinte Fugaku und richtete sein Wort noch einmal an die Gäste. „Die kleine Unterbrechung war natürlich nicht geplant. Ich hoffe, dass ihr den Abend dennoch noch genießen könnt und ich bitte euch meinen großen Bruder herzlich willkommen zu heißen. Heute ist ein wirklich glücklicher Tag für meine Familie!“ Die Stimmung unter den Gästen entspannte sich und der Abend fand schon bald zu seiner Normalität zurück. Einige Mitarbeiter tauchten auf und wischten den feuchten Boden trocken. Außerdem wurde das Einschussloch der Kugel mit einem Stehtisch verdeckt. Die Gäste gingen derweilen wieder ihren Gesprächen nach, bei denen natürlich über Madaras Rückkehr geredet wurde. Aber auch das Auftauchen von Ruki und Sakura war Thema vieler Konversationen. Über die Jäger sprach man nicht ganz so positiv. Viele empfanden ihr Verhalten der Uchiha Familie gegenüber als extrem respektlos. „Wie ich sehe bist du nun der Fürst?“, fragte Madara und sah Sasuke an. Dieser leerte gerade sein drittes Weinglas und stellte es auf dem Stehtisch ab. Er glaubte zwar kaum, dass Alkohol seine Laune wieder bessern konnte, aber ein Versuch war es wert. „Ja, seit einem halben Jahr.“, antwortete Sasuke. Es war wirklich ungewohnt mit seinem Onkel zu sprechen. Immerhin war Sasuke noch ein Kind gewesen, als er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Wie sollte er nun mit ihm umgehen? „So ist das. Verheiratet?“, hakte Madara weiter nach. „Nein.“, sagte Sasuke. „Verlobt?“ Sasuke seufzte. „Nein.“ Madara wirkte überrascht. „Oh...“, meinte er nur. Ein unverheirateter Vampirfürst war doch etwas ungewöhnlich. „Entschuldige mich bitte, Onkel.“ Sasuke senkte kurz seinen Blick, bevor er ging. Er brauchte jetzt wirklich einen Moment für sich! „Sasuke-kun?“ Yuki trat hervor und hielt den Uchiha auf. „Nimm es mir nicht übel, aber ich bin müde und würde mich gerne hinlegen.“, sagte der Vampir. „Schon in Ordnung! Ruh dich aus.“, lächelte die braunhaarige verständnisvoll. „Danke. Wir sehen uns.“ Sasuke nahm ihre Hand und küsste die Wange der Amano. „Ich habe zu danken! Der Abend war wirklich schön“, meinte sie. „Immer wieder gerne.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. Danach verließ der Vampirfürst die Feier und begab sich in seine Wohnung. „Ich schneid ihm die Eier ab!“ Sakura knallte ihre Spindtür zu und trat dagegen. „Ich liebe es, wenn du aggressiv bist.“, lachte Ruki und schloss ebenfalls seinen Spind. Die beiden Jäger hatten sich wieder umgezogen und hatten nun Feierabend. Kakashi hatte bereits mit ihnen gesprochen und ihnen seinen Rückhalt zugesichert. Er hatte ihnen sogar noch einmal ganz deutlich gesagt, dass weder Sakura noch Ruki irgendetwas falsch gemacht hatten. Damit konnte er zwar Ruki etwas besänftigen, doch Sakura kochte immer noch. Sasuke du kleiner Mistkerl. So etwas lasse ich mir von einem aufgeblasenen und dreckigen Vampir nicht bieten!! „Einen Drink gefällig?“, fragte Ruki und trat neben die Haruno. „Nicht nur einen.“, sagte sie. Ruki grinste. „Das ist ja wie in alten Zeiten.“ Schwarze Fliesen. Seit unzähligen Minuten starrte Sasuke nun diese Fliesen schon an, während lauwarmes Wasser von der Regendusche auf seinen Körper prasselte. Das Verhalten von Sakura war inakzeptabel! Sie hatte ihm auf frechste Weise widersprochen und das in Anwesenheit von anderen Personen. Wenn sie unter sich waren, fand er durchaus Gefallen an ihrer widerspenstigen Art, doch sie war zu weit gegangen! Und er hatte sich von ihr provozieren lassen. Berufliches und privates zu trennen war scheinbar doch schwieriger als gedacht. Heute hatten sich beide von persönlichen Gefühlen hinreisen lassen und sich vor versammelter Mannschaft einen Kindergartenstreit geliefert. „Bravo Sasuke.“, brummte der Vampir und drehte das Wasser ab. Er schnappte sich ein Handtuch und band es sich um die Hüfte. Der Uchiha ging aus dem Badezimmer und befand sich direkt in seinem Schlafzimmer. Sasuke steuerte den begehbaren Kleiderschrank an. Er trocknete seinen Körper ab und schlüpfte in bequeme Kleidung. Eine dunkle Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt. Danach verschwand er in den Wohnbereich. Der Vampir schnappte sich eine Flasche Rotwein aus seinem Weinkühlschrank und setzte sich auf das Sofa. Sasuke machte den Fernseher an, schnappte sich eine Decke und lehnte sich zurück. Draußen regnete es wild und das Gewitter war im vollem Gange. „Ich geh nach Hause..“ Sakura stellte das leere Glas auf die Theke und stand von dem Barhocker auf. Ruki und sie hatten einige Stunden in ihrer Stammbar verbracht, aber die Haruno konnte nicht abschalten. „Soll ich dich heimbringen?“, bot Ruki sofort an. „Nein, danke!“, lehnte Sakura ab und zog sich ihren Regenmantel an. „Bis morgen.“, verabschiedete sie sich und zog die Kapuze tief ins Gesicht, als sie die Bar verließ. Es regnete immer noch in Strömen und die Straßen waren wie leergefegt. Sakura ging für eine unbestimmte Zeit umher, widmete sich ihren Gedanken und blieb irgendwann stehen. Von ihrer Wohnung war sie weit entfernt! Die junge Frau befand sich mittlerweile in der Nähe des Stadtzentrums. Sie seufzte und starrte den Boden an. Hatte sie Sasuke wirklich in Anwesenheit seiner Eltern und anderen als Arschloch bezeichnet? „Er hat es nicht anders verdient.“, brummte sie vor sich hin. „Darf ich dich an deine Regelverstöße erinnern, Sakura?“ Er hatte damit ihre gemeinsame Nacht und den Biss gemeint! Wie konnte er nur? „Fuck.“ So konnte das zwischen ihnen nicht weitergehen. Beide wollten ihren Kopf durchsetzten und haben dabei jegliche Professionalität verloren. Sakura schnappte sich ihr iPhone und suchte in ihren Kontakten Sasukes Nummer, welche sie schließlich wählte. Bereits nach dem zweiten Piepen hob Sasuke ab. „Was ist los?“, fragte er und klang etwas abweisend. Sakura schwieg. Sie war noch nüchtern genug, um Sasukes Tonfall richtig zu deuten, weshalb sie überlegte einfach wieder aufzulegen. „Sakura?“, ertönte die Stimme des Uchihas erneut, als sie nicht antwortete. Die rosahaarige atmete laut aus. „Kann ich dich sehen?“, fragte Sakura schließlich. Nun herrschte bei Sasuke stille. „Gut. Soll ich vorbeikommen?“, sagte er nach einer Weile. „Ehrlich gesagt bin ich gerade in der Nähe.“, gestand Sakura und setzte sich wieder in Bewegung. „Ah ..verstehe. Komm in den 71. Stock.“, meinte der Uchiha und legte auf. Sakura nahm ihr Handy vom Ohr und ließ es wieder in ihrer Jackentasche verschwinden. „Kann ich dich sehen?“, äffte Sakura ihre Aussage spöttisch nach. Die Jägerin klingelte an der Tür und trat wieder einen Schritt zurück. Sie hatte es geschafft sich an den Empfangsdamen vorbeizuschlüpfen und war mit dem Fahrstuhl in den 71. Stock gefahren. Doch plötzlich bekam Sakura kalte Füße. Sie wollte sich umdrehen und zurück in den Fahrstuhl steigen, aber im selben Moment öffnete Sasuke bereits die Wohnungstür. Sakura sah ihn überrascht an. Seine Haare waren etwas durcheinander. Hatte er geschlafen? „I-Ich wollte gerade wieder gehen.“, sagte Sakura mit einem nervösen Lächeln. Sasuke sah auf sie herab. Obwohl es nachts doch recht kühl wurde und es an diesem Tag heftig regnete, trug sie nur ein hellblaues Crop Top mit Stehkragen. Dazu diesen kurzen pastellrosanen Plisseerock, welcher besonders ihre langen Beine besonders betonte. Und darüber den knallpinken Regenmantel mit weißen Punkten. Der Uchiha seufzte. „Komm rein.“ Er trat einen Schritt zur Seite und Sakura ging in die Wohnung. Während Sasuke die Tür schloss, schlüpfte die Jägerin aus ihren Schuhen. Er nahm ihr die Jacke ab und hängte sie auf. „Brauchst du ein Handtuch?“, fragte er. „Nein, es geht.“, antwortete Sakura. „Ok. Hier entlang.“, sagte Sasuke und ging voran. Sie schritten durch den großzügigen Flur und Sakura sah sich um. Als sie an einer halbgeöffneten Tür an der rechten Seite vorbeiging, erhaschte Sakura einen Blick auf die Küche. Am Ende des Flures befand sich ein riesiger Raum. Sie tapste von cremefarbenen Marmorfliesen auf einen dunkelgrauen Parkettboden. Sasuke führte Sakura zu der riesigen Sofalandschaft in U Form, welche sich auf der linken Seite des Raumes befand. Direkt hinter der Fensterfront. Genau wie im Büro des Uchihas war auch in seiner Wohnung eine ganze Wand von Fenstern eingenommen. Das Sofa war aus schwarzem Leder mit einem grau meliertem Polster und stand auf einem dunkelroten Teppich. Außerdem gab es noch einen runden Glastisch. Auf dem Tisch stand ein runder Silberteller auf dem ein kleines Blumengesteck und drei cremefarbene Kerzen standen. Außerdem eine halbleere Weinflasche und ein Weinglas. Gegenüber war eine halbe Wand in dunkelgrauer Steinoptik eingezogen. Hinter der eingezogenen Wand befand sich der Arbeitsbereich von Sasuke. Davor stand der große Flachbildfernseher, welcher auf einem weißen Sideboard stand. Links und rechts neben dem Sideboard stand jeweils ein Lautsprecher. Gerade lief ein Sender, der über die aktuelle Börsensituation berichtete. „Setz dich.“ Sasuke bat Sakura auf dem Sofa platz zu nehmen und ging zum Essbereich, welcher sich auf der anderen Seite des Raumes befand. „Darf ich dir ein Glas Wein anbieten?“, fragte er. Er hatte natürlich bereits an der Tür gerochen, dass Sakura bereits Alkohol getrunken hatte. Dennoch wirkte sie noch nüchtern genug für ein Gläschen Wein. Sakura zuckte ertappt zusammen. „K-Klar.“ Die Jägerin setzte sich kerzengerade und direkt bei der Armlehne auf das Sofa. Sie lebte zwar selbst in guten Verhältnissen, aber dieser Luxus haute sie dennoch um. Sie wollte gar nicht wissen wie teuer allein das Sofa war, auf dem sie saß. Ihre grünen Augen folgten Sasuke. Dieser Typ sah einfach in allem gut aus! Oh nein, Sakura, denk erst gar nicht daran! Du bist sauer auf ihn!!, tadelte sich die Jägerin in Gedanken zurecht. Ihr Blick ging weiter und erkundete den Raum. Sie musste sich irgendwie ablenken! Zwischen dem Wohn- und Essbereich befand sich die gläserne Wendeltreppe, welche scheinbar in ein weiteres Stockwerk führte. Das Treppengeländer war aus dunklem Holz und die Stufen waren sogar beleuchtet und leuchteten in einem warmen Licht. „Du wohnst auf 2 Etagen?“, fragte Sakura beinahe schon geschockt, als sie die Treppe sah. Ihre ganze Wohnung war nicht einmal halb so groß wie eine Etage von Sasukes Luxusimmobilie. „3.“, korrigierte Sasuke die Haruno. Dieser entglitten nun alle Gesichtszüge und sah Sasuke ungläubig nach. Was will eine einzelne Person mit drei Etagen? Das waren doch bestimmt um die 400 m²!! „Die 3te Etage ist einmal für...meine Kinder gedacht.“, erklärte der schwarzhaarige, als er sich zu Sakura umdrehte und ihren Blick sah. „Willst du dir ne Fußballmannschaft zulegen?“, neckte ihn Sakura. Nun hatte Sasuke einen fragenden Blick. Er selbst war in einem Schloss aufgewachsen und nannte über 5 Zimmer sein eigen. Er kannte es also nicht anders und wollte nur sicherstellen, dass es auch seinen Kindern einmal an nichts fehlen würde. „Hmn jetzt wo du es sagst. Elf kleine Uchihas für Tante Sakura^^“, meinte Sasuke schmunzelnd und setzte sich wieder in Bewegung. „Papa Sasuke reicht mir bereits.“, sagte sie leise, doch immer noch laut genug, dass es der Uchiha hören konnte. Dieser schwieg jedoch. Als Sasuke im Essbereich das Licht anmachte erforschte Sakura auch diesen Bereich. Dort stand ein großer Tisch aus schwarzem Holz mit Platz für acht Personen. Die Stühle waren aus weißem Leder und auch hier fand sich ein dunkelroter Teppich wieder. Dahinter befand sich vor der dunkelgrauen Wand ein wunderschöner weißer Steinkamin. Sasuke steuerte den Weinkühlschrank an und blieb davor stehen. Er nahm eine neue Flasche Wein heraus und schnappte sich ein Weinglas für die Haruno. Als er zurück zu Sakura ging, machte der das Licht im Essbereich wieder aus. Bei Sakura angekommen füllte er ihre Gläser und reichte Sakura ihres. „Danke.“, murmelte diese und nahm das Glas. Der Uchiha schnappte sich das eigene Glas, trank einen ersten Schluck, und machte es sich auf dem Sofa bequem. Er lehnte sich nach hinten und schlug die Beine übereinander. Sakura verharrte derweilen immer noch in ihrer steifen Position. So sehr sie es auch versuchte, Sakura konnte sich einfach nicht entspannen. „Gibt es einen bestimmten Grund warum du mich sehen wolltest?“, fragte Sasuke schließlich. Er spürte wie unruhig Sakura war und beobachtete sie genau. Die junge Frau steckte sich das Haar hinters Ohr und starrte ihr Glas an. Obwohl sie mit dieser Frage gerechnet hatte, hatte sie sich keine plausible Antwort überlegt. Die Wahrheit wäre natürlich am einfachsten gewesen. „N-Nicht wirklich...“, log sie stattdessen und und nippte an ihrem Weinglas. Sasuke knurrte unzufrieden. Glaubte Sakura ernsthaft, dass er ihre Lüge nicht durchschauen würde? „Und wegen diesem nicht wirklich rufst du mich mitten in der Nacht an und willst mich sehen? Sag mir die Wahrheit, Sakura.“, forderte der schwarzhaarige. Er hörte wie Sakura tief einatmete und sich endlich zu ihm umdrehte. Sie veränderte ihre Sitzposition und saß nun im Schneidersitz neben dem Uchiha. „Es kann sein, dass ich mich dir gegenüber nicht ganz so korrekt verhalten habe.“, meinte sie. Sasuke lehnte sich leicht nach vorne. „Ich war auch nicht wirklich besser“, sagte Sasuke ruhig, während er sanft mit seiner rechten Hand über Sakuras Knie strich. Er konnte einfach nicht widerstehen und musste sie berühren. „Aber ich habe nur meinen Job gemacht!“, verteidigte sich Sakura trotzdem. „Ich weiß. Und ich habe meinen Onkel in Schutz genommen. Das würdest du doch auch tun, oder?“ Die Hand des Uchihas ruhte mittlerweile auf dem Knie der rosahaarigen. Sakura schüttelte den Kopf und lehnte sich neben Sasuke in das Kissen. „Klar. Trotzdem...“, seufzte sie. „Können wir die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen?“, fragte der Vampir. „Wenn du dich entschuldigst!“, sagte Sakura. Sasuke hob die Augenbraue. „Und du?“, hakte er nach. Sakura schmiegte sich an Sasukes Oberkörper und fuhr mit einem Finger über die Brust des Mannes. Sie konnte seine Muskeln ganz deutlich durch den dünnen Stoff spüren. „Ich entscheide, ob ich dir verzeihen kann.“, antwortete die Jägerin. Der Uchiha lehnte sich wieder nach hinten an das Kissen. „Willst du dich nicht auch entschuldigen?“ Er blickte zu ihr. Sakura nahm einen Schluck von ihrem Wein. „Kannst du mir nicht auch so verzeihen?“, hauchte sie und sah ihn mit unschuldigen Augen an. Sasuke zog scharf die Luft ein. „Schon geschehen.“ Bei Gott, er würde ihr alles verzeihen! Er steckte ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Es tut mir leid!“, entschuldigte er sich aufrichtig und küsste ihre Wange. „Das reicht nicht.“, gab die Haruno zurück. „Mehr?“, fragte Sasuke und Sakura nickte. Der Mann nahm ihr das Weinglas aus der Hand und stellte es zusammen mit seinem Glas auf dem Tisch ab. Danach zog er sie auf seinen Schoss und seine Hände wanderten zu ihrer Taille. Dabei küsste er sanft Sakuras Lippen. „Noch mehr?“, flüsterte Sasuke. Sie nickte erneut. „Ja!“ Kapitel 18: In my arms you'll be fine ------------------------------------- Sakura öffnete leicht ihren Mund und Sasukes Zunge fand sofort ihren Weg in ihre Mundhöhle. Anders als die Male zuvor, war dieser Kuss ganz zärtlich und einfühlsam. Die rosahaarige legte ihre Hände auf seinen Bauch und ließ eine zu seinem Hosenbund gleiten. Seine Muskeln waren ganz angespannt. Als ein lauter Donner ertönte, zuckte Sakura kurz vor Schreck. Das Unwetter wurde scheinbar wieder stärker. „Keine Angst.“, hauchte Sasuke gegen ihre Lippen. In meinen Armen bist du sicher! Er zog ihr das Oberteil über den Kopf und küsste ihre nackte Haut. Anfangs war sie ganz kalt, doch unter seinen Berührungen fing sie an zu glühen. „Sasuke..“, keuchte Sakura, als er ihren trägerlosen BH hochschob und ihre Brüste verwöhnte. Er küsste und massierte sie, biss leicht in ihre Brustwarzen. Sakura unterdrückte nur mit Mühe ein lautes Stöhnen. Ihre Hand befand sich mittlerweile in Sasukes Hose und massierte ihn. Sein Penis war heiß vor Erregung und füllte ihre Hand bereits ganz aus. Der Vampir stöhnte leise gegen ihre Brust. Sie war seine erste Liebhaberin, die es mit seinem Begehren aufnehmen konnte, das stand fest! Mit einer flinken Handbewegung öffnete Sasuke ihren BH und warf ihn neben sich auf das Sofa. Sein Shirt landete direkt daneben. Sakura löste ihre Hand, fuhr nun mit beiden über Sasukes Oberkörper und verteilte federleichte Küsse auf seiner Brust. Als sie die Stelle seines Herzens erreichte, stockte sie kurz. Es schlug wirklich nicht. Die Jägerin wusste alles über Vampire. Dazu gehörte auch die Tatsache, dass das Herz eines Vampirs nicht schlug. Aber sie war noch nie einem Vampir so nahe gekommen, um diese Stille unter seiner Brust zu spüren. Es war ein komisches Gefühl. Sasuke zog ihr Gesicht zu sich und küsste die Jägerin stürmisch, drängte seine Hüfte gegen ihre. „Ich kann nicht länger warten.“, raunte er gegen ihre Lippen. Sakura schluckte. Seine Worte brachten ihren Körper jedes mal zum Beben und sie konnte nichts dagegen tun. Irgendetwas passierte mit ihr. Sakura strich ihm über die Wange und küsste sich seinen Körper hinab. Der Uchiha hob sein Becken an, damit ihn Sakura besser die Hose ausziehen konnte. Kaum war dies geschafft, zog sich Sakura den Rock und ihren Slip aus, bevor sie sich wieder auf seinen Schoß setzte. Sie lehnte sich etwas nach vorne und Sasuke führte seinen Penis in sie ein. Beiden entwich ein Stöhnen und Sasuke warf seinen Kopf in den Nacken. Sakura begann zuerst sich zu bewegen und der Uchiha passte seine Stöße ihrem Rhythmus an. Es war viel zärtlicher als das letzte Mal und dennoch genossen sie es. Sasuke streichelte ihren Körper und entlockte Sakura immer wieder ein zittriges Stöhnen. Die Jägerin suchte seine Lippen und verwickelte Sasuke ihn einen langen Kuss. Plötzlich packte er Sakura an der Hüfte und warf sie auf das Sofa. „Hast du mir schon verziehen?“, schnaufte der Uchiha, als er sich über Sakura beugte. Sein finsterer Blick mit den zerzausten Haaren hatte etwas wirklich verruchtes. Im selben Moment blitzte es draußen und tauchte sein Gesicht in ein kühles Licht. „Noch ni...-“ Sasuke brachte die rosahaarige mit einem keuchenden Stöhnen zum Schweigen, als er wieder in sie eindrang. Seine Stöße wurden etwas rauer, doch seine Hände und Lippen verwöhnten ihren Körper weiterhin ganz zart. Sakura hielt sich die Hand vor den Mund, um ihr ungezügeltes Stöhnen zu unterdrücken. Er raubte ihr mehr und mehr den Verstand. „I-Ich will dich hören!“ Sasuke nahm ihre Hand und küsste ihre Finger. Ihr Körper zitterte, als der Vampir ihre Stirn küsste. Sein Mund wanderte zu ihrer Wange und Sasuke keuchte leise gegen ihre Haut. Immer, wenn er sich bewegte, kitzelten seine Haare ihr Gesicht. Sakura konnte es nicht länger leugnen. Sie war Sasuke verfallen. Aber wie sah es in ihm aus? Ihre glänzenden Seelenspiegel suchten sein Gesicht. Sasukes schwarze Augen waren halbgeöffnet, seine Wangen wirkten fast schon rosig und seine Lippen glänzten leicht. Wie lange würde es dauern, bis er das Interesse an ihr verlor? Immerhin war sie nur ein Mensch und Sasuke konnte jede Frau haben. Sakura war sich durchaus bewusst, dass sie keine große Schönheit war. In ihrem Augen zumindest. Er würde sicherlich bald eine neue finden. Wie viele es wohl schon vor ihr gab? Und wie viele werden es wohl nach ihr werden? Sie war eine von vielen, aber es störte sie überraschenderweise nicht. Solange Sasuke ihr in diesem Moment gehörte, würde es ihr genügen. Sakuras Zeit auf Erden war Zeitlich begrenzt, sie würde diese Zeit also nicht verschwenden. Sakura drückte ihr Becken gegen das von Sasuke, nahm ihn in seine vollen Länge auf, und dem Vampir entwich ein knurrendes Stöhnen. „Sakura!“ Während er sich weiterhin mit einer Hand neben ihrem Kopf abstürzte, griff er mit der anderen nach ihrem Oberschenkel und presste seine Finger in ihr Fleisch. Ihr Körper strahlte so viel Hitze aus, dass Sasuke befürchtete, er würde sich daran verbrennen. Plötzlich wurden die beiden gestört, denn sowohl Sasukes, als auch Sakuras Handy begannen wild zu klingeln. Dem Uchiha entwich ein gereiztes und dunkles Knurren, während sich Sakura fast zu Tode erschreckte. Wer rief zur solch späten Stunde noch an? „Was jetzt?“, fragte sie. Sasuke sah sie an. Waren ihre Wangen vorher schon so rot gewesen? „Ignorieren.“ war seine knappe Antwort und er wollte weitermachen, doch keines der Handys gab Ruhe. „Ach scheiße!“ Sasuke fuhr sich genervt durch die Haare. Er löste sich von Sakura und griff nach seinem Handy, welches auf dem Glastisch lag. Es war Kakashi. „Was ist, Kakashi?“, keifte er. Kakashi? Sakura riss überrascht die Augen auf. Ihr Handy klingelte zwar nicht mehr, dennoch wollte die junge Frau wissen was los war. Sie schlüpfte an Sasuke vorbei und huschte schnell den Flur entlang zu ihrer Jacke. Sie hatte einen verpassten Anruf von Karin und die rothaarige hatte auch eine Sprachnachricht hinterlassen. „Hay Saku, hier ist Karin. Entschuldige die späte Störung, aber wir brauchen dich umgehend um Hauptquartier. Gib mir bitte kurz Bescheid, wenn du diese Nachricht abgehört hast. Danke!“ Schnell tippte die Haruno eine Antwort an Karin, während sie zurück zu Sasuke ging. Dieser beendete gerade das Gespräch mit Kakashi und seufzte. „Ich muss ins Hauptquartier..sofort“, sagte Sakura. „Nicht nur du. Kakashi will, dass ich auch komme.“, gab der Vampir zurück. Sakura nickte. „K-Kann ich schnell duschen?“, fragte sie. Mit ihrem Ich-wurde-beim-Sex-mit-Sasuke-gestört Look wollte sie nur ungern im Hauptquartier auftauchen. „Klar, du kannst das Gästebad benutzen. Da Kakashi sicherlich annimmt, dass du in deiner Wohnung bist, hast du genug Zeit um dich etwas frisch zu machen.“, erklärte Sasuke. „Danke.“ Sakura sammelte schnell ihre Klamotten ein, bevor Sasuke sie in das Gästebad führte, welches sich gegenüber der Küche befand. Er selbst verschwand in das eigene Badezimmer, welches sich im zweiten Stock befand. Sasuke kochte innerlich. So wurde er auch noch nie beim Sex gestört. Apropos Sex. Was seine sexuellen Beziehungen anging, hatte er sich eine klare Regel gesetzt. Niemals in seiner Wohnung! Und jetzt hatte mit der berüchtigsten Vampirjägerin auf seinem Sofa Sex gehabt und wurde dabei von ihrem Vater unterbrochen. „Fuck.“ Er hatte jetzt keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Kakashi klang wirklich ernst. Was wohl passiert war? Er beendete seine Dusche und schlüpfte in einen Anzug. Das Outfit war ganz klassisch. Ein schwarzer Anzug mit einem weißen Hemd. Er band sich gerade die schwarze Krawatte, als er die Stufen nach unten ging. Sakura war auch fertig angezogen und stand etwas verloren im Raum. Als die rosahaarige Schritte hörte, blickte sie auf. „Ich habe ein wirklich ungutes Gefühl!“, sagte sie ehrlich zu Sasuke. Wenn Kakashi schon den Fürsten ins Hauptquartier bestellte, muss etwas dramatisches passiert sein! „Wir sollten los.“ Der Uchiha ging voran und Sakura folgte. Er half ihr in den Regenmantel und schnappte sich einen Regenschirm, bevor beide seine Wohnung verließen. „Ich werde den Hintereingang nehmen, ist etwas unauffälliger. Bis gleich.“, verkündete Sakura, als sie den Tower verlassen hatten und verschwand auch sofort in der Dunkelheit. Sasuke sah ihr kurz nach, bevor er das Hauptquartier der Jäger ansteuerte. Kakashi erwartete ihn bereits an der Tür. „Danke für Ihr schnelles Kommen!“, sagte er, als er Sasuke kurz die Hand reichte. „Die Lage scheint ja ernst zu sein.“, meinte Sasuke und folgte dem Hatake in ein Besprechungszimmer. „Allerdings.“ Kakashi öffnete die Tür und die beiden Männer traten ein. In dem Raum befanden sich bereits Karin und Ino. Beide Jägerinnen trugen ihre Anbu Rüstungen. Sasuke reichte jeder kurz die Hand und stellte sich etwas abseits. „Sakura und Ruki sind auf dem Weg.“, sagte Karin zu Kakashi. Dieser nickte. „Waren sie zusammen unterwegs?“, fragte Ino neugierig. „Keine Ahnung.“ Die Brillenträgerin zuckte mit den Schultern. Sasuke schmunzelte innerlich. Wenn die wüssten wo Sakura wirklich war. Im selben Moment klopfte es kurz an der Tür und die rosahaare trat herein. Auch sie hatte ihre Anbu Rüstung angezogen. „Ruki kommt gleich.“ Ein Wort der Begrüßung gab es nicht von ihr. Und keine Sekunde später betrat ein verschlafener Ruki das Besprechungszimmer. Sein langes violettes Haar trug er offen, der Pony hing im wild im Gesicht. Den Brustpanzer seiner Rüstung hatte er noch nicht angelegt, sondern hielt ihn in der Hand. „Du hast mich aus einem heißen Traum mit Saku-chan geweckt, Kakashi!!“, nörgelte Ruki und trat hinter die Haruno. Er stützte sein Kinn auf ihrer Schulter ab. „Ruki!“, brummte Sakura und boxte ihm mit den Ellenbogen in den Bauch. „Du weißt, ich steh auf die harte Tour.“, lachte er ihr ins Ohr. Sakura fasste sich peinlich berührt an die Stirn. Wie konnte er solche Anmerkungen in der Anwesenheit von Kakashi machen? Ihr Blick ging zu Sasuke. Er stand mit verschränkten Armen da und seine Miene war nichtssagend. Ihn schien das nicht zu interessieren.Warum sollte es auch? „Da wird nun vollständig sind können wir ja anfangen.“ Kakashi ignorierte Rukis Aussage und erhob sich von seinem Stuhl. Sakura schüttelte den Kopf und wandte sich von Sasuke ab. „Heute Nacht gab es eine Meldung über merkwürdige Aktivitäten im alten Herzogspalast. Ich habe drei Kollegen damit beauftragt dies zu überprüfen. Es ist aber nur einer lebend zurückgekehrt und sein Zustand ist lebensbedrohlich.“, begann der Hatake. „Im Herzogspalast?“, wiederholte Ino fragend. „Sollte der nicht schon längst abgerissen werden?“, fragte Sakura. „Solange der Palast noch steht erhält die Stadt Konoha Fördergelder für die Erhaltung des Gebäudes und der Bürgermeister will auf dieses Geld natürlich nicht verzichten.“, erklärte Sasuke. Bis zum Anfang des 20ten Jahrhunderts war Konoha noch ein Herzogtum und der Palast am Stadtrand war ein letztes Überbleibsels aus dieser Zeit. Da es aber keine lebenden Nachfahren der Herzogsfamilie gab, fiel der Palast in das Eigentum der Regierung. Diese strich zwar die Fördergelder ein, überließ das Gebäude aber ihrem Schicksal. Sasuke aber hatte eine besondere Beziehung zu diesem Ort. Er kannte den Palast gut, hatte dort viele schöne Stunden verbracht. „Was für Aktivitäten? Vampire?“, erkundigte sich nun Ruki. „Das konnte nicht genau festgestellt werden.“, gab Karin zurück. Ruki hob die Augenbraue. Nicht genau festgestellt? Was war das für eine Aussage? „Können Sie das genauer erläutern?“ Sasuke trat einen Schritt näher an die Jäger heran. Karin rückte ihre Brille zurecht und sah zu Kakashi. „Unsere Sensoren haben zwar angeschlagen, doch sie kommen zu keinem klaren Ergebnis. Mal erkennen sie die Objekte als Vampire, mal nicht.“, sagte Kakashi. „Also sollen wir jetzt dort hin und herausfinden, ob diese Mistviecher Vampire sind?“, schlussfolgerte die Haruno. Sasuke räusperte sich kurz. Er mochte Sakuras Ausdrucksweise überhaupt nicht. Diese presste die Lippen zusammen und murrte leise. „Aber warum nur wir drei? Dieser Palast ist riesig, wie sollen wir das alleine durchsuchen?“, äußerte Ino ihre Bedenken. Kakashi und Karin sahen sich an, bevor sich das Oberhaupt der Jäger zu Sasuke drehte. „Wir brauchen Ihre Hilfe Sasuke! Mit Ihrem Sharingan können Sie doch erkennen, welche Wesen sich im Palast befinden.“ „Das ist nicht nötig, Kakashi! Rukis Spürsinn reicht vollkommen aus.“, warf Sakura sofort ihr Veto ein. Ein modriger Palast war schließlich kein Ort für den Vampirfürst! Für die Drecksarbeit waren nun einmal die Vampirjäger zuständig. Und sie wollte es auch nicht akzeptieren, das sie auf die Hilfe eines Vampirs angewiesen waren. „Saku hat Recht!“, hakte sich die Yamanaka ein. Sie wollte nicht, dass sich Sasuke wegen ihnen die Hände schmutzig machte. Ruki brummte. Es regnete, sein Spürsinn war also getrübt. Selbst in den geschlossenen Mauern des Palastes würde es nicht einfach werden, immerhin war das Gebäude schon sehr lange verlassen. „Ich werde Sie unterstützen, Kakashi.“, stimmte der Uchiha zu. Wenn jemand um Hilfe bat, würde Sasuke diese Bitte nicht zurückweisen. So wurde er erzogen! Sakura und Ino sahen ihn ungläubig an, schwiegen jedoch. Die Freundinnen wussten, dass eine Diskussion nichts bringen würde. „Damit tun Sie uns einen großen Gefallen.“, bemerkte Karin. „Schon gut!“, winkte Sasuke ab. „Aus versicherungstechnischen Gründen und auch als Schutzmaßnahme müssten Sie eine Anbu Rüstung anlegen.“, meldete sich Kakashi wieder zu Wort. „Sakura wird Ihnen helfen!“ „Ich hasse dich!“, knurrte Sakura, während sie eine passende Rüstung für Sasuke suchte. Sie befanden sich in der Ausstattungskammer, ein kleiner Raum voll mit Schränken und Regalen. „Was ist dein Problem? Ich will euch doch nur helfen!“, seufzte der Vampirfürst. Sakura überreiche ihm eine schwarze Hose und einen schwarzen langärmligen Pullover mit Stehkragen. Sie sah ihn eindringlich mit ihren Smaragden an. Das ist einfach keine Aufgabe für einen adeligen Vampir! Sakura hatte in diesen Dingen eine klare Rollenvorstellung. Adelige gehörten in ihre warmen Büros und hübschen Häuser, während sie dafür sorgte, dass niemand ihr angenehmes Leben bedrohte. Sie seufzte. „Vergiss es. Zieh dich um.“ Die Jägerin öffnete eine weitere Schranktür und sah mehrere Brustpanzer mit einem prüfenden Blick an. Sasuke schlüpfte derweilen in die neuen Klamotten. Sakura trat an ihn heran und legte dem Vampir den Brustpanzer und die Armschienen an. „Glücklicherweise scheinen du und Ruki dieselbe Größe zuhaben.“, bemerkte sie, als sie die Passform noch einmal überprüfte. Alles schien perfekt zu passen. Sasuke beobachtete sie genau. „Was läuft da eigentlich zwischen euch?“, fragte er. Ihm war natürlich nicht entgangen, wie vertraut die beiden Jäger miteinander umgegangen waren. Und auch die Aussage von Ruki hatte ihn neugierig gemacht. Immerhin hatte keiner der anderen Anwesenden irgendetwas gesagt. Selbst Kakashi schwieg. Sakura stockte. Es interessiert ihn also doch? „Nichts. Jedenfalls nichts mehr.“, antwortete die Haruno ehrlich und erwiderte seinen Blick. „Kannst du dich gut bewegen? Stört irgendetwas?“, erkundigte sie sich. Sasuke nickte. Sakura und Ruki würden ein sicherlich schönes Paar abgeben. Die beiden harmonieren gut zusammen. Die Blicke, die sie austauschten, zeigten ihre tiefe Verbundenheit. „Sasuke?“ Sakura legte ihren Kopf leicht schief. An was dachte er? „Hmn? Ah...Nein, alles gut.“ Sasuke bewegte seine Arme. Mit 1200 Jahren trug er heute zum ersten Mal in seinem Leben eine Art Rüstung. Sakura lachte. „Ich kann dich darin nicht ernst nehmen. Deine Anzüge passen besser zu dir!“ Der schwarzhaarige schmunzelte. Er konnte sich auch kaum ernst nehmen. „Halte dich aber bitte im Hintergrund und komme keinen von uns in die Schusslinie! Und am wichtigsten: Vertrau uns.“, mahnte Sakura den Vampir noch einmal. „Verstanden, Boss!“, zwinkerte Sasuke und salutierte. Die Haruno boxte gegen seine Brust und drehte sich um. Gerade als sie gehen wollte, legte Sasuke seine Arme um sie. „Ihr müsst mir auch vertrauen. Kannst du das?“, sagte er ruhig. Sakura legte ihre Hand auf seine. „In diesem Fall bleibt mir nichts anderes übrig.“ „Wenn ich es nicht besser wissen würde, könnte man Sie glatt für einen echten Jäger halten!“, meinte Ruki, als Sasuke und Sakura zurückkamen. Auch Inos Blick ging zum Vampir. Sie war immer noch nicht von der Idee begeistert, dass er mit ihnen in den Palast ging. Die Yamanaka sorgte sich! „Nicht, dass ich Ihnen noch Konkurrenz mache.“, gab der Uchiha zurück. „In meine Liga müssen Sie sich erst hochspielen.“, sagte Ruki. Ino verdrehte die Augen. Wen wollten die beide mit diesem Verhalten imponieren? „Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt eine Liga hast!“ Sakura grinste und trat neben den violetthaarigen. „Fall mir doch nicht in den Rücken.“, murrte der Oda. „Los geht's!“ Kakashi und Karin stießen zur Gruppe. „Steht Ihnen.“, bemerkte der Hatake kurz, als er zu Sasuke blickte. „Hier sind eure In-Ohr Headsets. Schaltet sie bitte nicht aus.“ Karin überreichte den drei Jägern und Sasuke jeweils ein Mikrofon. Es war ein längliches schwarzes Gerät, welches vom Ohr aus bis zur Mitte des Wangenknochens verlief. So konnten sie sich untereinander verständigen und Befehle entgegen nehmen. „Lassen Sie mich Ihnen helfen.“, bat Ino an, als der Vampir versuchte, das Gerät richtig anzulegen. Die blondhaarige nahm das Gerät und half Sasuke. „Sitzt es angenehm?“, erkundigte sie sich. Sasuke sah sie an. Ihre Stimme war um einiges sanfter, als die von Sakura. Und Inos Auftreten wirkte reifer. „Ja..danke.“, lächelte der schwarzhaarige. Auch Ino zeigte ein Lächeln auf ihren Lippen. „Was die Teams angeht. Sakura und Ruki bilden Team A. Ino, du und Sasuke bilden Team B.“, verkündete das Oberhaupt der Jäger, während die Gruppe die Tiefgarage ansteuerte. Zuvor hatten sich Sakura, Ruki und Ino mit ihren Waffen ausgerüstet. Sie stiegen in den schwarzen Van mit getönten Scheiben. Kakashi setzte sich ans Steuer und Karin nahm neben ihm Platz. Sakura nahm neben Ruki auf der ersten Rückbank platz. Ino und Sasuke saßen hinter ihnen. Da die Fahrt eine gute halbe Stunde dauern würde, entschloss sich Sakura für ein kleines Nickerchen. Sie war extrem müde. Die junge Frau lehnte sich leicht gegen Ruki. Dieser nahm sofort ihren Geruch war, er war anders als sonst. Du riechst nach Vampir, Sakura! Und der Oda wusste auch nach welchem Vampir. Warum er? Das ist doch sonst nicht deine Art. „Wir sind da!“ Kakashi fuhr durch das alte Tor und stoppte den Wagen. „Es sieht wirklich gruselig aus.“, bemerkte Ino, als sie aus dem Fenster blickte. „Der Palast steht auch schon über ein Jahrhundert leer.“, ertönte Sasukes Stimme. Er hatte die ganze Fahrt über geschwiegen und war seinen eigenen Gedanken nachgegangen. „Ey, aufwachen!“ Ruki rüttelte an Sakura und diese setzte sich brummend auf. „Sind wir schon da?“, fragte die Haruno perplex. Karin schob die Tür auf. „Ihr werdet wie besprochen vorgehen. Tötet nur, wenn ihr direkt angegriffen werdet und es keine andere Möglichkeit gibt. Ansonsten macht ihr sie einfach bewegungsunfähig, verstanden? Und die Teams bleiben zusammen, keine Alleingänge! Kakashi und ich können eure Positionen auf dem Laptop nachverfolgen und sofort eingreifen, sollte es Komplikationen geben. Und passt auf wo ihr hintretet, einige Bereiche gelten als Einsturzgefährdet.“, sagte sie und sah die vier mit einem strengen Blick an. „Verstanden. Komm.“ Ruki schnappte sich Sakura und stieg aus dem Wagen. „Wir gehen rein.“, verkündete der violetthaarige. „Wir sollten auch los.“, meinte Ino und stieg ebenfalls aus. Sasuke folgte. „Warten Sie!“ Karin hielt den Uchiha auf. „Nehmen Sie das.“ Sie hielt ihm eine 9mm Pistole unter die Nase. Sasuke sah die rothaarige fragend an. „Keine Sorge. Das ist keine Anti Vampirwaffe und nur zur Sicherheit.“, sagte die Brillenträgerin. „Verstehe. Danke.“ Sasuke nahm die Waffe an sich und verstaute sie zwischen seinem Gürtel und dem Hosenbund. „Ey Ino. Hier drin gibt es Spinnen, die sind so groß wie meine Faust.“, ertönte Sakuras Stimme in ihren Ohren. Die Yamanaka verzog angewidert das Gesicht. Sie hasste Spinnen! Sasuke drehte sich zur Blondine. „Dann hoffen wir, dass die Monsterspinnen Sie verschonen werden.“, sagte er. Ino wurde etwas rot um die Nase und setzte sich in Bewegung. „Kommen Sie.“ Karin setzte sich zurück neben Kakashi in den Wagen. Beide hatten einen Laptop auf dem Schoß und verfolgten die Bewegungen der vier im Schloss. „Ruki und Sakura also. Meinst du wirklich, dass das gutgeht?“, fragte sie. „Die beiden sind erwachsen geworden und arbeiten hervorragend zusammen. Warum also nicht.“, antwortete Kakashi. „Wenn du das sagst.“, seufzte die Brillenträgerin und richtete ihren Blick auf den Bildschirm. „Es befinden sich hier 56 Vampire.“, hörte man Sasuke sagen. „Und es scheint, als wären sie alle bei uns!“, gab Sakura von sich und es ertönten die ersten Schüsse. Kapitel 19: You again? ---------------------- „Die sind ganz schön zäh.“ bemerkte Ruki und schlug einem Vampir gerade den Kopf ein. Etwas Blut spritzte dabei in sein Gesicht, welches er mit seinem Ärmel etwas wegwischte. Er und Sakura befanden sich in einem der alten Speisesäle. Die Möbel standen noch an ihrem Platz und waren teilweise durch weiße Tücher überdeckt. Auf dem Kronleuchter über ihnen steckten sogar noch halb abgebrannte Kerzen. Es herrschte eine bedrückende Stimmung. Ruki drehte sich zu Sakura um. Diese kämpfte gerade gegen zwei Vampire, die sie zu Boden geworfen hatten. Die Haruno versuchte sie mit ihrem Katana von sich zu drücken, was ihr auch schließlich gelang. Einem Vampir schlug sie den Kopf ab, dem anderen rammte sie ihr Katana mitten ins Herz. „Das sind keine normalen Vampire. Sie sind viel stärker!“, sagte die rosahaarige. Sie gab Ruki ein Handzeichen und deute damit an, dass er sein Mikrofon ausschalten sollte. Somit würde keiner ihr Gespräch hören können. „Was ist?“, fragte er, als er das Gerät ausgeschaltet hatte. „Spürst du das nicht? Diese Vampire halten sich alle in unserer Nähe auf. Wir sollten uns aufteilen.“, meinte Sakura. „Karin und Kakashi wären davon nicht gerade begeistert.“, gab der junge Mann zurück. „Seit wann interessiert dich das? Wir sagen einfach, dass wir getrennt wurden.“ Sakura beharrte auf ihren Plan. Der violetthaarige grinste kurz. Sie kannte ihn einfach zu gut. „Aber was willst du damit bezwecken?“, fragte Ruki. Er wollte wenigstens wissen, was Sakura vorhatte. „Ich will herausfinden auf wen sie es abgesehen haben.“, antwortete die rosahaarige. „Nun gut.“, stimme der Jäger zu und steuerte eine Tür an. „Ich nehme diesen Weg.“, sagte er und verschwand in ein anderes Zimmer. Und auch Sakura setzte sich in Bewegung. Sie verließ den Speisesaal und fand eine Treppe. Was für Zimmer es wohl dort oben gab? Kurzerhand hastete sie die Marmorstufen nach oben. Sakura hielt kurz inne. Die Vampire bewegten sich nicht. „Ruki, Sakura! Warum seid ihr in verschiedenen Stockwerken?“, ertönte plötzlich Karins Stimme. „Wir wurden beim Kampf getrennt.“ Ruki antwortete zuerst. „Positiv.“, bestätigte Sakura seine Aussage und durchsuchte die Zimmer in diesem Stockwerk. Sakura öffnete eine Tür und betrat ein Zimmer. Auch hier fand man alles noch so vor, wie es verlassen wurde. Vor über einem Jahrhundert gab es einen Aufstand und eine wütende Meute hatte den Palast gestürmt. Die Herzogsfamilie musste schnell fliehen und dabei ließen sie ihr Habseligkeiten zurück. Später wurde der Herzog, seine Frau und ihre fünf gemeinsamen Kinder getötet. Sakura befand sich in einem Kinderzimmer, welches einem der Kinder des letzten Herzogs gehörte. Auf dem Boden lagen unzählige Puppen. Der Kleiderschrank war aufgerissen und einige Kleider lagen davor. Auf dem Bett lag noch ein mottenzerfressenes rosanes Nachtkleid. Es gehörte eindeutig einem Kind. Dieser Anblick versetzte Sakura einen Stich ins Herz und ein Schauer durchfuhr ihren Körper. Wie grausam... Plötzlich huschte ein Schatten an der Jägerin vorbei „Was?“ Sakura drehte sich blitzschnell um, konnte aber nichts erkennen. Stattdessen hörte sie ganz leise den Klang einer Orgel. „Gibt es im Palast eine Kapelle oder etwas ähnliches?“, erkundigte sich die Haruno und folgte dem Klang der Musik. „Laut meinen Informationen nicht.“, antwortete Karin. „Doch! Es gibt eine Kapelle im dritten Stockwerks des Südtrakts.“, mischte sich Sasuke in das Gespräch ein. Auf einmal hörte man Ruki. „Das musst du dir ansehen, Sakura! Hier hängt ein Bild eines Mädchens, welches deine Zwillingsschwester sein könnte.“ Die Haruno blieb stehen. Ein Mädchen, welches aussah wie sie? Kohana! Als sie im Krankenhaus war, war sie doch im Traum einem Mädchen namens Kohana begegnet. Sakura hatte sie schon fast wieder vergessen. Sofort drehte die rosahaarige um und wollte zu Ruki gehen, doch Sakura blieb erneut stehen. Die Orgelmusik spielte noch immer. Ihr Körper begann sich von alleine zu bewegen und wechselte die Richtung. „Von was redet Ruki? Außer Sakura kenne ich niemanden, mit solch einer ungewöhnlichen Haarfarbe.“, sagte Karin und sah zu Kakashi. „Er hat sich sicherlich nur getäuscht und will uns nun verrückt machen.“, gab der grauhaarige zurück. Mit Adleraugen verfolgte er den Standpunkt von Sakura. Scheinbar war sie umgedreht und ging zurück zu Ruki. Kakashi atmete innerlich erleichtert aus. Keine Alleingänge. So wie es aussah, hielt sich seine Tochter an diese Vereinbarung. Ruki befand sich mittlerweile im ältesten Teil des Gebäudes. Dieser wurde von der letzten Herzogsfamilie gar nicht mehr verwendet und befand sich sich darum auch in einen schlechteren Zustand, als der Rest des Palastes. Er trat durch eine geöffnete Tür und erkundete den Raum mit seiner Taschenlampe. An den Wänden links und rechts hingen Bilder, die sich der junge Mann etwas genauer ansah. Es waren Bilder von den Mitgliedern der vergangenen Herzogsfamilien. Ruki schritt den Raum entlang und beleuchtete jedes einzelnes Bild. Bei einem musste der junge Oda mehr als nur einmal hinsehen. Er verengte seine violetten Augen und trat näher an das Gemälde heran. Die Oberfläche hatte zwar bereits einige Risse, doch man konnte das Mädchen noch gut erkennen. Sakura? Dieses Mädchen sah eins zu eins aus wie Sakura. Er befreite das goldene Schildchen, welches unter dem Bild hing, von der Zentimeterhohen Staubschicht und las den Namen. „Toyotomi Kohana.“ Ruki verfolgte das Gespräch zwischen Sakura, Karin und Sasuke, ehe er sich zu Wort meldete. „Das musst du dir ansehen, Sakura! Hier hängt ein Bild eines Mädchens, welches deine Zwillingsschwester sein könnte.“ Ruki konnte seinen Blick gar nicht mehr von dem Bild abwenden. Dieses Mädchen...Kohana. Auf dem Bild sah sie aus wie eine Porzellanpuppe. So zart und zerbrechlich. Auf dem Schild, indem ihr Name eingraviert war, befanden sich auch ihre Geburts- und Sterbedaten. Geboren am 14. März 1668. Gestorben am 05. Oktober 1684. Sie war gerade einmal 16 Jahre alt, als sie starb und ihr Todestag würde sich also in zwei Tagen zum 330ten Mal jähren. Rukis Blick wurde trauriger, je länger er das Bild von Kohana betrachtete. Warum hatte Gott sie so früh wieder zu sich geholt? Sie hatte ihr ganzes Leben doch noch vor sich. Erst jetzt bemerkte Ruki den goldenen Ring an ihrem linken Ringfinger. Sie war also verlobt gewesen!? Er war so abgelenkt, dass Ruki gar nicht bemerkte, wie sich ein Schatten näherte. Sasuke und Ino schritten gerade einen langen Flur entlang. In diesem Teil des Palastes befanden sich die Apartments für die Gäste der Herzogsfamilie. Sasuke wurde es schwer ums Herz. In einem dieser Apartments hatte er selbst vor über 300 Jahren einmal gewohnt. Jeder Schritt war deshalb eine Qual für ihn. Sasuke hatte nicht damit gerechnet, dass es ihm so schwer fallen würde dieses Gebäude zu betreten. Immerhin hatte es sich natürlich in den vergangenen drei Jahrhunderten verändert. Die Räume wurden renoviert und dem Stil der aktuellen Zeit angepasst. Aber die Gefühle blieben trotzdem zurück. „Die Vampire scheinen Angst vor Ihnen zu haben. Es hält sich kein einziger in unserer Nähe auf.“, bemerkte Ino. „Aber im Moment bewegt sich gar keiner. Das ist wirklich merkwürdig.“, meinte Sasuke und sah sich weiter um. Als Vampir konnte er auch in der Dunkelheit hervorragend sehen, erkannte darum alles um sich herum. Ino dagegen war auf ihre Taschenlampe angewiesen, die an ihrer Waffe befestigt war. Die Sichtweite beschränkte sich deswegen auf nur wenige Meter. Darum erkannte die Yamanaka auch zu spät, dass sich ein großes Loch in dem Holzboden befand. Sie machte einen Schritt und ihr Fuß schwebte in der Luft. Ino drohte zu fallen, kreischte deshalb laut auf. Doch ein Arm legte sich um ihre Taille und zog sie zur Seite. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Uchiha. Ino sah zu ihm auf, konnte aber nur seine Umrisse erkennen. Ihre Waffe hatte sie vor Schreck fallen lassen und lag nun auf dem Boden. „Ja...danke.“, antwortete sie. Sasuke nickte und ließ sie los. Ino griff nach ihrer Waffe und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Ich sollte vorangehen.“, sagte der Vampirfürst und setzte sich wieder in Bewegung. Im selben Moment ertönte Sakuras Stimme. „Gibt es im Palast eine Kapelle oder etwas ähnliches?“ „Eine Kapelle?“, wiederholte Ino fragend. Wie kam ihre Freundin nur darauf. „Es befindet sich eine im dritten Stockwerk des Südtrakts.“, sagte Sasuke, nachdem Karin die Frage von Sakura anfangs verneint hatte. Die blondhaarige sah ihn überrascht an. Warum wusste er etwas, was nicht einmal Karin wusste? Als Ruki von seinem Fund des Bildes berichtete, blieb Sasuke wie angewurzelt stehen und Ino stieß gegen ihn. „Sasuke?“ Was hatte er jetzt? Der Uchiha wusste nicht, dass es in diesem Palast noch ein Bild von Kohana gab. Nach ihrem Tod hatte ihr Vater doch alles, was an sie erinnerte, zerstört. Warum existierte also noch ein Gemälde von ihr? Ich will es sehen! Dieser Gedanke schoss sofort in seinen Kopf. Aber Sakura durfte es auf keinen Fall zu Gesicht bekommen! Sie würde sicher wissen wollen, wer dieses Mädchen war. Und wenn Sakura gut genug recherchieren würde, dann würde sie bestimmt herausfinden in welchem Verhältnis Sasuke und Kohana standen. Das durfte nicht geschehen! „Mich hat etwas gebissen!!“, rief Ruki auf einmal. Er rief so laut, dass einem das Ohr schmerzte. „Ein Vampir?“, fragten Ino und Karin gleichzeitig. Sasuke aktivierte augenblicklich sein Sharingan. Er roch Blut. „Negativ.“, antwortete der Oda nach einigen Sekunden. Die Verbindung zwischen ihren Headsets schien sich zu verschlechtern. Man hörte im Hintergrund immer ein merkwürdiges Rauschen. „Ich glaube...eine Schlange.“, fügte Ruki hinzu und seine Stimme klang angestrengt. Sasuke verengte die Augen. In einem Gebäude voller Vampire hielt sich kein anderes Lebewesen freiwillig auf. Es war also äußerst untypisch, dass sich eine Schlange hierher verirrt hatte. Plötzlich durchfuhr ein ohrenbetäubender Knall den ganzen Palast. Die alten Wände, Böden und Decken wackelten. Sasuke zog Ino sofort schützend zu sich. „W-Was war das?“, fragte die junge Frau zittrig. „Ich weiß es nicht!“, sagte Sasuke. Er spürte, wie die Vampire aus ihren Verstecken krochen und sich in den Keller flüchteten. Als sich ein leichter Rauchgeruch in seine Nase schlich, dämmerte es dem Fürsten. „Kommt sofort nach draußen, es gab einen Blitzeinschlag!! Das Dach steht bereits in Flammen!“, meldete sich Karin. „Schnell, hier lang“ Sasuke packte Ino am Arm und wollte losgehen, doch die Yamanaka rührte sich nicht. Sie war ganz starr vor Schreck. Sasuke zögerte darum nicht lange und hob Ino kurzerhand in seine Arme, bevor er mit ihr aus dem Palast flüchtete. „Die Signale sind weg.“ Karin tippte wild auf die Tasten ihres Laptops, doch sie bekam die Standortsignale von Sakura, Ruki, Sasuke und Ino nicht zurück auf den Bildschirm. „Jemand blockiert die Signale mit Absicht.“, sagte Kakashi und sah durch die Frontscheibe zum Palast. Seine dunklen Augen zogen sich zusammen. Sasuke war nicht das stärkste Wesen in diesen Mauern. Im selben Moment humpelte Ruki Richtung Van. Kakashi stieg aus und kam dem verletzten Jäger entgegen. „Wie geht es dir?“, fragte der Hatake. Er stützte Ruki und half dem Oda zum Wagen. „Es..fühlt sich an, als würde ich innerlich verbrennen.“, schnaufte der Angesprochene zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Keine Sorge, wir bringen dich umgehend ins Krankenhaus!“ Kakashi schob die Wagentür auf und hob Ruki auf einen Sitz. „Wo ist eigentlich Sakura?“, wollte Kakashi wissen. Ruki sah ihn mit einem schmerzverzerrten Gesicht an. „Ich weiß es nicht. Wir waren nicht zusammen.“ Kakashi riss die Augen auf. Sakura hatte sich doch in Rukis Richtung bewegt. Er muss sie gesehen haben! „Kakashi!“ Sasuke tauchte zusammen mit Ino auf. Er setzte die Yamanaka wieder auf den Boden ab. „Habt ihr Sakura gesehen?“ Kakashis Stimme war voller Sorge. „N-Nein! Ich dachte, sie ist in der Nähe von Ruki“, meinte Ino und drehte sich geschockt zum Palast um, als sie ihre Freundin nicht entdecken konnte. „Sie ist noch dort drinnen?!“ Das Unwetter wurde immer stärker. Ein starker Wind kam auf und schlug ihnen die Regentropfen ins Gesicht. „I-Ich suche sie.“, sagte Ruki und versuchte aus dem Wagen auszusteigen. Sein Bein schmerzte zwar höllisch, doch das Wohl von Sakura war ihm wichtiger! Er hatte ihren Plan zugestimmt und sie alleine gehen lassen. Eine Entscheidung, die er nun bereute! „Du kannst kaum noch stehen.“, meinte Ino und stützte den violetthaarigen. „Aber Sakura...“ Ruki verlor das Bewusstsein und sackte zusammen. „Das ist schlecht. Er braucht umgehend medizinische Hilfe!“, rief Karin. „Ruft meine Mutter an.“, ertönte Sasukes Stimme und er wandte sich dem Palast zu. Seine Augen verfärbten sich und er aktivierte erneut sein Sharingan. Seine Aura wurde dunkler. Es war nicht Rukis Blut, welches er gerochen hatte. Es war das von Sakura! „Ich hole sie!“ Mit diesen Worten verschwand der Vampir und ließ die Jäger alleine beim Van zurück. „Ich werde Mikoto verständigen.“ Kakashi griff nach seinem Handy, welches im Wagen lag, und rief Sasukes Mutter an. Ino und Karin kümmerten sich derweilen so gut es ging um Ruki. Auf seiner Stirn hatten sich Schweißperlen gebildet und er stöhnte immer wieder vor Schmerzen. Sakura war derweilen dem Klang der Orgel gefolgt und hatte nun die kleine Kapelle des Palastes erreicht. Obwohl diese schon seit sehr vielen Jahren leer stand, hatte sie nichts an ihrer Schönheit verloren. Über dem Altar befand sich eine gewaltige Fensterrose und unter ihr drei Kirchenglasfenster mit einem Rosenmuster. Ein wirklich eindrucksvoller Anblick, obwohl eines der Fenster bereits halb herausgebrochen war. Langsam schritt Sakura weiter nach vorne. Links und Recht standen noch die hölzernen Bänke und auf einigen lagen sogar noch Gebetsbücher. Die junge Frau war nie ein gläubiger Mensch gewesen, aber irgendetwas zog sie an genau diesen Ort. Die Orgelmusik war schon lange verstummt, als Sakura die Stufen zum Altar erreichte. Ein kalter Windhauch wehte durch ihr Haar und Sakura umklammerte ihren Oberkörper. Ihr war plötzlich so kalt und diese Kälte breitete sich immer schneller in ihrem Körper aus. „Gotteshäuser haben etwas wirklich beruhigendes, findest Du nicht auch?“, ertönte eine Stimme. Sakura fuhr erschrocken herum. Dort stand die imposante Orgel. Jemand saß davor und ließ seine Finger über die Tasten gleiten. „Wer bist du?“, fragte die Haruno und trat etwas näher. Ihre Hand hatte den Griff ihres Katanas fest umschlossen. „Ich? Ich bin ein Freund von Gabriel-sama.“, antwortete der Angesprochene. Gabriel? „Wo ist dieser Mistkerl?“, knurrte Sakura. Die Hände des Fremden lagen ruhig auf den Tasten. „Um diese Zeit meidet mein Meister diesen Ort.“, sagte der Mann und erhob sich. Sakura wich einen Schritt zurück. „Sag mir deinen Namen!“,forderte sie. „Man kennt mich unter den Namen Raphael.“, gab er zurück. „Raphael?“, wiederholte Sakura. Blitzschnell tauchte er vor der Jägerin auf und drängte sie die Stufen zum Altar hinauf. Raphael packte Sakura an den Handgelenken und warf sie auf auf den Altar. Auf dem weißen Marmor lagen vertrocknete Rosen. Warum bin ich so schwach? Ich hätte ihn mit Leichtigkeit abwehren müssen! Sie riss ihre grünen Augen auf und starrte den Mann an. Genau wie Gabriel verbarg er sein Gesicht unter einer Maske. Aber Sakura erkannte sein glattes schwarzes Haar und die extrem blasse Haut, welche fast gräulich wirkte. Durch die Fenster über ihnen, erhellten die Blitze des Gewitters immer wieder die Kapelle. „Ich habe ein kleines Geschenk für Dich!“ Raphael strich über Sakuras Wange. Diese schluckte schwer. Sie konnte ihren Körper nicht bewegen. „Ein Geschenk? Das ist zu freundlich, aber ich verzichte! Man soll schließlich nichts von Fremden annehmen.“, sagte Sakura spitz und versuchte sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Raphael lachte. „Wir kennen uns, sehr gut sogar. Du hast es nur vergessen.“ Er öffnete seinen Mund und entblößte zwei lange Zähne. Es waren nicht die Zähne eines Vampirs, sondern... „Mich hat etwas gebissen!!“ „Ich glaube...eine Schlange.“ Ruki? „Scheinbar haben wir Nummer 1 erwischt. Fehlt nur noch Nummer 2“ Raphael senkte seinen Kopf. Nein...jemand muss mir helfen. Papa! Rette mich. Sakura konnte nichts tun. Ihr Körper war wie gelähmt. Aber die Jägerin wollte nicht schon wieder versagen!! Sie hatte sich von Gabriel überwältigen lassen. Das sollte nie wieder passieren. Sakura würde sich selber retten!„NEIN!“, schrie Sakura aus voller Kehle. Ihr Körper wurde in ein strahlendes rosanes Licht gehüllt und alles um sie herum wurde vollkommen weiß, bevor sich ihre Augen schlossen. „Du schon wieder.“, sagte Sakura, als sie ihre Seelenspiegel wieder öffnete. Kohana stand vor ihr. „Ich habe dir doch gesagt, dass wir uns wiedersehen werden.“, gab diese zurück. Sie befanden sich wieder in ihrer eigenen Dimension. „Warum bin ich hier und was ist mit diesem Raphael?“, fragte die Jägerin. „Wir konnten ihn vorerst abwehren.“, antwortete Kohana. „Wir?“ Sakura hob eine Augenbraue. „Hast du es noch nicht begriffen, warum wir uns so ähnlich sind?“, fragte Kohana. Sakura blinzelte überrascht. Darüber hatte sie sich bisher wirklich keine Gedanken gemacht. Sie war noch immer der Meinung, dass sie sich die Erscheinung von Kohana nur einbildet hatte. „Nein. Ich glaube, du schuldest mir eine Erklärung.“, bemerkte Sakura und setzte sich. Ihr tat alles weh. „Ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll.“, meinte Kohana und nahm neben der Jägerin Platz. „Du könntest mir zuerst einmal verraten wer du bist.“ Sakura sah sie an. „Das habe ich doch bereits.“, sagte Kohana. „Ich kenne deinen Vornamen. Das ist etwas wenig, findest du nicht?“ „Toyotomi Kohana. Tochter von Toyotomi Toshizō, dem 20ten Herzog von Konoha.“, antwortete die rosahaarige. Sakura seufzte. „Eine Adelige also.“ Natürlich. Kohana sah nicht gerade wie eine Normalbürgerin aus. „M-Moment. Sagtest du 20ten Herzog? Dann bist du...-“ Die Haruno stoppte. „Tot.“, beendete Kohana den Satz der Jägerin. „Also bin ich doch verrückt und sehe Geister?“, schlussfolgerte Sakura. „So ist das nicht. Meine Seele befindet sich in deinem Körper.“, sagte die Toyotomi. „Jetzt bin ich verwirrt.“, gestand Sakura. „Kurz vor meinem Tot habe ich etwas wirklich selbstsüchtiges getan.“, sagte Kohana und wandte sich mehr Sakura zu. „Was meinst du?“, hakte die Haruno nach. „Ich habe Gott angebetet, dass er mich eines Tages wieder mit meinem Liebsten vereint. Doch dieser Wunsch wurde nicht von Gott, sondern vom Teufel höchstpersönlich erhört. Ich habe ihm meine Seele gegeben und er setzte sie in ein passendes Gefäß. Er hat dich ausgewählt.“, erzählte Kohana. „Aber es sind um die 300 Jahre vergangen. Ich glaube kaum, dass dein Angebeteter noch lebt.“, meinte Sakura. „Er lebt.“, versicherte Kohana. „Du warst in einen Vampir verliebt?“, flüsterte die junge Frau. „Wir waren sogar verlobt.“ Kohana betrachtete den Ring an ihrem Finger. Dieser Ring war das Zeichen der Liebe zwischen ihr und...Sasuke. Kapitel 20: Don't leave me! --------------------------- „Es ändert zwar nichts mehr, aber du bist dir schon bewusst, dass dies ein schwerer Verstoß gegen den Pakt gewesen wäre? Menschen und Vampire können sich nicht lieben und schon gar nicht heiraten.“, brummte Sakura. „Für die Liebe gibt es keine Rassen oder Regeln. Als ich ihn zum Ersten mal sah verliebte ich mich sofort in ihn und ich wusste auch, dass er ein Vampir ist. Und es hat mich nie gestört.“ Die Toyotomi drückte den goldenen Ring an ihrem Finger gegen ihre Lippen. „Klingt ziemlich schnulzig.“, seufzte Sakura. Liebe auf den ersten Blick? Sie glaubte ja nicht an solch einen Unsinn. „Und wer ist es?“, fragte sie. Es interessierte Sakura schon irgendwie, wer dieser Vampir war. Vielleicht kannte sie ihn sogar. Die Blicke der beiden trafen sich. „Du kennst die Antwort bereits.“, meinte Kohana. Sakura wirkte anfangs verwirrt, doch plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und ihr wurde alles klar. „Das ist jetzt nicht dein ernst!?“ Ihre merkwürdigen Träume. Es waren Kohanas Erinnerungen, von denen Sakura immer träumte. Und der mysteriöse Vampir war... „Sasuke. Uchiha Sasuke.“ Natürlich! Alles ergab nun einen Sinn. Sasuke verbrachte also nur Zeit mit ihr, weil sie seiner Kohana so ähnlich sah. Sie selbst war ihm vollkommen egal. So hinterhältig hatte sie ihn nicht eingeschätzt, aber es bestätige ihre Meinung über Vampire. Man konnte ihnen einfach nicht trauen! „Du willst mit ihm wieder vereint sein? Sehr gerne. Ihr werdet euch schon bald im Jenseits begegnen!“ Sakura erhob sich. Die Haruno würde sich sicherlich nicht ausnutzen lassen! Schon gar nicht von einem Vampir und seiner Geisterfreundin! Kohana riss die Augen auf und stand ebenfalls auf. „Sakura, bitte. Du kannst Sasuke nicht umbringen!!!“, sagte sie und packte den Arm der Jägerin. „Warum nicht? Dann hast du ihn ja wieder und ich habe endlich meine Ruhe vor euch beiden!“, knurrte Sakura wütend. „Sein Tot wäre vollkommen umsonst, denn meine Seele ist in deinem Körper gefangen.“, gab die Toyotomi zurück. „Verstehe.“ Sakura holte ihren Revolver aus der Halterung und zielte auf Kohana. „Also muss ich dich zuerst loswerden.“ Goro saß gerade mit seiner Tochter Yuki im Wohnzimmer seines Apartments. Sowohl er, als auch Yuki, hatten das Privileg und durften im Tower wohnen. Eine Ehre, die nur engen Vertrauten und Freunden der Uchiha Familie zuteil wurde. Da Goro schon Fugakus Vater gedient hatte und ein äußerst loyaler Untergebener war, hatte er sich dieses Recht als einer der Ersten gesichert. „Ich frage mich, warum Sasuke in solch einer stürmischen Nacht zu den Jägern gerufen wurde.“, meinte der blondhaarige und sah aus dem Fenster. „Konntest du den Grund noch nicht herausfinden?“, wollte Yuki wissen. „Dieser Kakashi weiß wie er Informationen geheim hält. Mein Informant konnte noch nichts brauchbares in Erfahrung bringen.“, antwortete der Angesprochene und verengte seine grünen Augen. Durch das Auftauchen von Madara hatte sein Plan eine kritische Phase erreicht. Nun durfte nichts schief gehen, denn sonst wäre die Arbeit des letzten Jahrtausends für nichts gewesen und alles würde auffliegen! Jeder musste sich an seine Abmachung halten. „Du und Sasuke wart übrigens Das Gesprächsthema des Abends.“, sagte Goro und wandte sich seiner Tochter zu. Diese lächelte. „Ist mir auch aufgefallen.“, gab die braunhaarige zurück. Jeder hatte über sie und Sasuke gesprochen! Immerhin war Yuki eine wunderschöne und äußerst gebildete Frau. Dazu kam sie aus einer hochangesehenen Familie. Sie war also perfekt als Ehefrau für Sasuke geeignet und dieser Tatsache war sich Yuki durchaus bewusst. „Sasuke war übrigens bei mir und hat mir anvertraut, dass du in seiner engeren Wahl bist. Nun gilt es also in die Offensive zu gehen.“, meinte der Amano. Yukis grüne Augen funkelten. Meinte Sasuke nicht zu ihr, dass er sich bereits entschieden hatte? Für sie? „Ich glaube, dass sich die Dinge von selbst regeln werden.“ Yuki fuhr sich über die Lippen und grinste breit. „Weiß meine Tochter etwas, dass mir noch nicht bekannt ist?“, fragte Goro neugierig. „Sasuke hat erwähnt, dass er bereits eine passende Frau gefunden hat und schon bald um ihre Hand anhalten wird.“, erzählte die braunhaarige. „Ist das so?“ Der Vampir verschränkte die Arme. „Solange wir keinen Namen haben, solltest du dir nicht zu sicher sein. Immerhin tanzt Kakashis Tochter in seiner Nähe herum.“, holte Goro sein einziges Kind von ihrem Höhenflug zurück, auf den Boden der Tatsachen. „Du meinst diese Sakura? Was kann eine einfache Vampirjägerin schon anrichten?“, meinte Yuki spöttisch. In ihren Augen stellte Sakura keineswegs eine Konkurrenz dar. „Dir scheint entgangen zu sein, dass Sakura eine nicht zu leugnende Ähnlichkeit mit Kohana hat. Sasuke ist schon einmal einem Menschen verfallen, wir sollten sie im Auge behalten.“, sagte der Amano. Yuki gab einen schnippischen Laut von sich. „Dann müssen wir sie eben auch aus dem Weg schaffen.“, brummte sie. Goro lachte laut. „Um sie werden wir uns nicht kümmern müssen...hoffe ich zumindest.“, murmelte der blondhaarige. Enttäusche mich jetzt bloß nicht, Madara...Nein. Gabriel! Sasuke befand sich wieder im Palast und suchte nach der Haruno. Dabei steuerte der Vampir zielsicher die Kapelle an, denn von dort kam ihr Blutgeruch. Sakura.. Dort angekommen blieb Sasuke stehen und zögerte. Vampire waren auf geweihtem Boden nicht erwünscht. Ein normaler Vampir würde sofort in Flammen aufgehen, sollte er den Fuß in ein Gotteshaus setzten. Und auch ein adeliger Vampir, wie er, konnte nicht so einfach eintreten. Es würde Sasuke viel Kraft rauben, außerdem war sein Sharingan innerhalb dieses Raumes vollkommen nutzlos. Er würde es nicht einmal aktivieren können. Sasuke stand in der Tür und scannte den Raum. Er entdeckte Sakura, welche auf dem Boden vor dem Altar lag. Ihre Hand griff nach ihrem Revolver und drückte ihn gegen ihr Herz. Sasuke riss die Augen auf. Sie würde sich umbringen, sollte sie abdrücken. „Sakura!“ Der Vampir stürmte zur rosahaarigen. Er spürte sofort, wie sein Körper an Kraft verlor. Sasuke beugte sich über Sakura. Er riss ihr die Waffe aus der Hand und schleuderte sie weg. Da es sich um eine Anti-Vampirwaffe handelte, aktivierte sich ihr Abwehrschild. Sasukes Hand war von blauen Blitzen umgeben, welche seinen ganzen Körper durchfuhren. „Argh.“ Er biss die Zähne zusammen. Der Vampir hatte noch nie mit solch einer Waffe zu tun gehabt und war von deren Stärke wirklich überrascht! Er schüttelte seine Hand etwas und sein Blick ging wieder zu Sakura. Was hatte sie zu dieser Aktion getrieben? Wäre er nur etwas später gekommen, hätte sie sich mit ihrer eigenen Waffe erschossen! „Sakura.“ Sasuke hob ihren Kopf leicht an und entdeckte eine kleine Platzwunde an ihrer Schläfe. Auf einmal riss die Jägerin ihre Augen auf und atmete stoßweise. Wo war sie? Ihr Blick war anfangs zwar noch verschwommen, aber Sakura erkannte eine Person, die über ihr beugte. Raphael! Sie packte den Mann an den Schultern und rammte ihm ihr Knie zwischen die Beine. „Fuck!!“, knurrte eine raue Stimme. „Sasuke?“ Erst jetzt realisierte die junge Frau, dass es sich nicht um Raphael gehandelt hatte, sondern um Sasuke. Dieser krümmte sich und hatte seine Hände auf sein bestes Stück gelegt. „Willst du mich kastrieren, oder was?“, keifte er. „Verdient hättest du es.“, murrte Sakura, schubste den Uchiha zur Seite und stand auf. Sie taumelte etwas und hielt sich ihren brummenden Kopf. Was war passiert? Wo war Raphael? „Deine Launen sind wirklich unerträglich.“, sagte der schwarzhaarige, während er aufstand. Er hatte ihr doch nichts getan, warum war sie jetzt schon wieder so abweisend? Die Jägerin wandte sich ihm zu und funkelte ihn finster an. Ihre Hand wanderte zu ihrem Oberschenkel und wollte nach ihrem Revolver greifen, doch dieser war nicht in seiner Halterung. „Du hättest dich selbst erschossen, wenn ich nicht gekommen wäre.“, erklärte Sasuke. Er war ihrer Hand mit seinem Blick gefolgt. „Es hat also nicht funktioniert.“, murmelte Sakura. Würde sie Kohana töten, würde auch sie sterben. „Verdammt.“ Sie biss die Zähne zusammen. Kohana würde sie also nicht loswerden. Und Sasuke? Sie konnte ihn nicht umbringen. Damit würde sie das Ansehen der Vampirjäger vollkommen zerstören. Außerdem würde sich der Uchiha auch nicht einfach so töten lassen. Ihr Blick wandte sich von Sasuke ab. Sie musste ihn auf Kohana ansprechen, doch nicht hier. Dies war kein Ort für solch eine Diskussion und außerdem waren sie auf einer Mission. Die rosahaarige riss die Augen auf. Sie befanden sich doch in einer Kapelle! Sasuke hatte sich freiwillig in ein Gotteshaus begeben. „Warum?“, fragte sie und sah ihn wieder an. Warum war Sasuke hierher gekommen? „Weil ich besorgt um dich war! Es ist zu gefährlich hier.“, antwortete der Uchiha. „Verstehe.“, seufzte Sakura. Natürlich wollte er, dass die Wiedergeburt von Kohana in Sicherheit war. Die Jägerin fuhr sich durch die Haare. Innerlich kochte sie so vor Wut, aber sie durfte es sich nicht anmerken lassen. „Wir müssen schnell von hier verschwinden! Es ist ein Feuer ausgebrochen, außerdem geht es Ruki sehr schlecht.“, meinte Sasuke ernst. Sakuras grüne Seelenspiegel weiteten sich. Ruki?! Doch auf einmal zückte sie ihr Katana und schob Sasuke kurzerhand hinter sich. „Da bist du ja!“, rief sie. Sasuke folgte ihr überrascht mit seinem Blick. Nur wenige Meter vor ihnen war eine Person aufgetaucht, die Sakuras Revolver in der Hand hatte und auf die beiden zielte. Sasuke hatte ihn nicht einmal gespürt, er musste also schnellstmöglich aus diesem Raum raus. Sein Körper erreichte eine kritische Grenze. „Ich habe Dir doch noch nicht mein Geschenk gegeben.“, lachte Raphael. Sakura erkannte ihre Waffe in seiner Hand. Vampir kann also ausgeschlossen werden! „Und ich habe dir bereits erklärt, dass ich es nicht haben will!“, knurrte die Haruno. „Das ist Dein letztes Wort?“, hakte der Maskenmann noch einmal nach. „Ja, verdammt. Brauchst du es schriftlich?“ Sakura versuchte Raphael ihren Revolver aus der Hand zu schlagen, doch der schwarzhaarige wich mit Leichtigkeit aus. Er holte ein kleines Fläschchen aus der Brusttasche seines Anzugsakkos. „Schade. Denn ohne dieses Gegengift wird Ruki sterben!“, erklärte Raphael. „WAS?!“ Sakura starrte ihn ungläubig an. „Oh..Moment.“ Raphael legte eine Hand an sein Ohr, als würde er damit besser hören. „Zu schade. Er ist bereits tot.“, meinte er. Plötzlich gab es einen lauten Knall und etwas flog nur knapp an Sakuras Gesicht vorbei. Eine Kugel?! Wo kommt die denn her? Raphael hielt sich mit einem schmerzverzerrtem Gesicht die Brust und verschwand augenblicklich. Das Fläschchen ließ er dabei fallen, welches von einem Schatten aufgefangen wurde. „Sasuke!“, platzte es überrascht aus Sakura. Der Uchiha hatte eine Pistole in der Hand, mit der er Raphael angeschossen hatte. „Der Typ ging mir auf die nerven!“, brummte Sasuke. „Komm jetzt!“ Er griff nach ihrer Hand. „Meine Waffe.“, stoppte ihn die rosahaarige und Sakura schnappte sich ihren Revolver, der von Raphael ebenfalls zurückgelassen wurde. „Wir haben keine Zeit mehr.“, drängte der Uchiha, denn er musste augenblicklich aus dieser Kapelle raus. Sasuke zog die junge Frau an seine Brust und verschwand mit ihr aus dem Schloss. „Seine Haut glüht förmlich.“, bemerkte Ino und sah zu Kakashi und Karin. Der Zustand von Ruki verschlechterte sich mit jeder Minute. Er röchelte, seine Haut war kreidebleich und überall hatten sich Schweißperlen gebildet. Kakashi sah zu seinem Schützling. Er selbst war seit über 30 Jahren im Dienst und hatte schon die verschiedensten Verletzungen gesehen. Eine Vergiftung diesen Grades konnte ein Mensch nicht überleben! Im selben Moment fuhr ein Wagen vor und Mikoto tauchte bei den Jägern auf. „Was ist passiert?“, fragte die Vampirin sofort und stieg zu Ruki in den Van. Der junge Mann lag auf der vorderen Rücksitzbank. Ihre Arzttasche stellte sie neben sich ab. „Laut seiner Aussage wurde er von einer Schlange gebissen.“, antwortete Kakashi sofort. Mikoto überprüfte zuerst Rukis Puls und suchte seinen Körper nach Verletzungen ab. Dabei entdeckte sie ein kleines Loch in seiner Hose, welches Mikoto aufriss. An Rukis linker Wade befand sich eine Bisswunde. Der Wundrand hatte sich bereits gelblich verfärbt und aus der Wunde trat geronnenes Blut. Sie hielt ihre ausgestreckte Hand über Rukis Kopf. Die Hand leuchtete blau auf und Mikoto fuhr damit über seinen Körper, um zu sehen wie weit sich das Gift schon verteilt hatte. Als sie damit fertig war, senkte die Uchiha ihren Blick. „Können Sie ihm helfen?“, fragte Karin. Die Angesprochene schüttelte den Kopf. „Ich kann leider nichts mehr für ihn tun. Das Gift ist bereits zu stark in seinem Körper ausgebreitet und hat sein Herz erreicht. Ihm bleiben höchstens noch einige Minuten.“, sagte Mikoto und sah zu den Vampirjägern. Ino hielt sich geschockt die Hand vor dem Mund. „Er darf nicht sterben!“, meinte die Yamanaka. Das würde Sakura nicht verkraften! Sie wusste nur zu gut, wie wichtig Ruki für Sakura war! Er war ihr bester Freund, auch wenn die beiden in den letzten Monaten kaum Kontakt zueinander hatten. Sakura konnte sich immer auf ihn verlassen. Sie brauchte ihn und er brauchte sie! Kakashi und Karin wirkten äußerlich gefasst. Innerlich hatten sie mit sich zu kämpfen. Genau wie Ino, sorgten auch sie ich um Sakura. Jeder wusste, dass sie und Ruki beste Freunde waren. Besonders für Kakashi war es schwer. Er hatte Ruki ausgebildet, ihn auf seine ersten Missionen begleitet. Nun lag sein ehemaliger Schüler im Sterben und er konnte nichts tun! Vampirjäger waren sich durchaus bewusst, dass jede Mission ihre letzte sein konnte. Dennoch tat es verdammt weh, wenn man einen Kameraden, Schüler und Freund verlor. „Wir haben ein Gegengift!“, ertönte Sasukes Stimme. Er und Sakura tauchten auf, doch Ino hinderte Sakura sofort daran Ruki zu sehen, um ihr diesen schrecklichen Anblick zu ersparen. Sie schloss ihre beste Freundin in die Arme. „Es tut mir so leid, Saku!“, flüsterte Ino. Sakura verstand gar nicht und schüttelte ungläubig den Kopf. „Was redest du denn da?“, fragte die rosahaarige. Sie hatten doch das Gegengift! Ruki würde nicht sterben! Er würde sie nie alleine lassen! Sasuke trat derweilen zu seiner Mutter. Die Blicke der beiden Vampire trafen sich und Sasuke nickte. Der Ausdruck ihrer Augen sagte alles. Sie waren nicht schnell genug gewesen. Plötzlich öffneten sich ganz zögerlich die Augenlider von Ruki. „W-Wo..ist Sakura?“, wollte er wissen. Er hatte ihre Stimme gehört. „Ruki!“ Sakura hatte sich von Ino losgerissen und stand nun vor dem Van. Mikoto stieg aus, um Platz für die Haruno zu machen. Sie stieg zu ihm und kniete sich auf den Boden. Als sie ihn sah, stockte die junge Frau. Ruki sah bereits mehr tot als lebendig aus. „Idiot, was machst du denn für Sachen?“, fragte sie vorwurfsvoll. „Sorry Saku-chan...“, hauchte der violetthaarige. Sein Atem wurde lauter und unregelmäßig. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit. Sakura blinzelte ihre aufkommenden Tränen beiseite. Er durfte nicht sterben! Ruki hob eine Hand und streckte Sakura seinen kleinen Finger entgegen. „V-Verzeihst..du mir?“, fragte der junge Mann. „Nein..bleib bei mir.“ Sakura schüttelte den Kopf. „Bitte...Sakura!“ Seine Stimme wurde schwächer. Sakura wischte sich über die feuchten Augen und tat es ihm schließlich gleich, verhakte ihren kleinen Finger mit dem seinen. Ruki grinste kurz. „Danke...“ Er sah sie noch einmal an, bevor er laut ausatmete und sich seine Augen schlossen. Seine Hand wurde locker. „Ruki?“ Sakura nahm seine Hand und sah ihn an. Sein ganzer Körper hatte sich entspannt, der Brustkorb hob sich nicht länger. „RUKI!“, schrie sie und rüttelte an seinem Körper, doch der Oda zeigte keinerlei Regung mehr. Die Jägerin konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten und drückte seine Hand an ihre Brust. „Mach die Augen auf! Ruki!“, wimmerte Sakura. Sie konnte und wollte nicht akzeptieren, dass ihr bester Freund tot war. „Komm schon, Ruki.“ Immer verzweifelter versuchte Sakura ihn aufzuwecken, doch seine Augen blieben geschlossen. Nur langsam realisierte die junge Frau, dass Ruki nie wieder aufwachen würde. Sein Körper wurde bereits kälter. „Das ist alles meine Schuld!“, schluchzte die Jägerin. Es war ihre Idee gewesen sich zu trennen. Hätte sie sich doch nur an die Abmachung gehalten, wäre das alles nicht passiert! Ruki war wegen ihr gestorben, wegen ihr...und Raphael! „Ruh dich aus. Ich kümmere mich um alles.“, flüsterte Sakura und legte Rukis Hand auf seine Brust. Sie strich ihm die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dabei tropfen ihre Tränen auf seine Haut, die Sakura behutsam wegwischte. Seine sonst so gebräunte Haut war ganz weiß geworden. Sie griff an seinen Oberschenkel und nahm die Waffe des Odas an sich. Ihr Blick ging zum Schloss. Weite Teile des Daches standen bereits in Flammen und in der Ferne hörte man die Sirene der anrückenden Feuerwehr. Für die restlichen Anwesenden war diese Szene kaum zu ertragen. Ino musste sich wegdrehen und weinte leise in ihre Hand. Das konnte einfach nicht wahr sein! Ruki gehörte zu den wenigen Vampirjäger, die während einer Mission noch nie große Verletzungen von sich getragen hatte. Und nun war er innerhalb weniger Minuten gestorben. Wie unfair die Welt doch war! Karin legte ihr eine Hand auf die Schulter und lehnte ihren Kopf gegen den der blondhaarigen. Die beiden konnten nur ahnen, wie schlimm es für Sakura sein musste. Auch Kakashi hatte sich leicht weggedreht. Als Vater brach es ihm das Herz, seine Tochter so zu sehen. Doch er durfte es nicht zu sehr an sich heranlassen. Der Tod gehörte zum Beruf eines Vampirjägers dazu. Außerdem musste er sich besonders an die Regeln der Hunter halten. Immerhin war Kakashi das Oberhaupt und musste in jeder Situation Haltung bewahren. „Er hatte keine Chance. Das Gegengift hätte unmittelbar nach dem Biss injiziert werden müssen, um ihn zu retten.“, sagte Mikoto leise zu Sasuke. Die beiden Vampire standen etwas abseits von den anderen. „Irgendetwas stimmt an der Sache nicht.“, murmelte der Uchiha leise. Die Fürstenmutter sah ihren Sohn verwundert an. „Wie meinst du das?“, erkundigte sie sich. „Drei tote Vampirjäger innerhalb weniger Stunden. In den letzten fünf Monaten gab es gerade einmal einen Toten...-“ Sasuke stoppte und fasste sich an die Stirn. Scheinbar setzten nun die Nachwirkungen seiner Begegnung mit einer Anti-Vampirwaffe und dem Aufenthalt in einem Gotteshaus ein. Ein merkwürdiges Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus. „Du solltest dringend nach Hause gehen.“, bemerkte Mikoto. „Ja...“ Sasuke sah zu Sakura und ihre Blicke trafen sich. „Kakashi, wir müssen ihn ins Krankenhaus zur Pathologie bringen.“, meinte die Uchiha und ging auf den silberhaarigen zu. „Verstanden. Ich werde Sie fahren.“, gab Kakashi sofort zurück. „Ich komme mit!“, sagte Sakura. „Nein. Sasuke wird dich nach Hause bringen.“ Die Vampirin strich Sakura über den Kopf. Dabei nutzte sie ihre Kräfte und beeinflusste die Antwort der Haruno, denn diese gab ein leises „Ok.“ von sich. Mikoto wandte sich Sasuke zu und warf ihm ihre Autoschlüssel zu. „Bring die Damen nach Hause.“, sagte sie. „In Ordnung.“, nickte Sasuke. Sakura stieg aus dem Van und ging zusammen mit Karin, Ino und Sasuke zum Wagen von Mikoto. Sasuke öffnete die Beifahrertür und half Sakura beim Einsteigen, während Ino und Karin hinten Platz nahmen. Mit einem letzten Blick zum davon fahrenden Van der Jäger nahm der Vampirfürst hinterm Steuer platz und steuerte das Stadtzentrum an. „Soll ich euch zu Hause absetzten?“, fragte Sasuke und blickte über den Rückspiegel nach hinten. „Ich denke, dass wäre am Besten.“, antwortete Karin. Von den drei Frauen konnte die Brillenträgerin noch am ehesten eine klare Entscheidung treffen. Deshalb lotste sie den Vampir erst zu Inos und dann zu ihrer eigenen Wohnung. „Sie kommen zurecht?“, erkundigte sich die rothaarige, als Sasuke vor dem Haus stehen blieb, indem die Jägerin wohnte. Sakura hatte die ganze Fahrt über schon geschwiegen und blieb auch jetzt stumm. „Ja, ich denke schon.“, gab der schwarzhaarige zurück. „Gut.“, nickte Karin und stieg aus. Sasuke wartete, bis Karin durch die Eingangstür gegangen war und fuhr dann weiter zur Wohnung der Haruno. Es herrschte eine äußerst bedrückte Stimmung, da keiner der beiden etwas sagte. Sasuke wusste nicht, über was er mit Sakura in solch einer Situation reden sollte. Und die Jägerin starrte stur aus dem Fenster und beobachtete die Regentropfen, welche über die Scheibe liefen. „Soll ich mit hochkommen?“, bot Sasuke an, nachdem er vor ihrer Wohnung geparkt hatte. „Nein!“, lehnte Sakura augenblicklich ab. Ihre Stimme wirkte erschreckend emotionslos. Sie griff in eine kleine Tasche, welche seitlich an ihrer rechten Hüfte befestigt war und überreichte Sasuke eine schwarze Schachtel. „Mit den Tabletten erholt sich dein Körper schneller von der Wirkung meiner Waffe.“, meinte sie zur Erklärung. „Danke..“ Sasuke nahm die Schachtel an sich. Die Jägerin öffnete die Tür und stieg aus. „Ach übrigens.“ Sie beugte sich zum schwarzhaarigen. „Ich weiß es. Ich weiß alles!“, sagte Sakura und schlug laut die Tür zu, bevor sie schnell in den Apartmentkomplex verschwand. Der Uchiha sah ihr erschrocken nach. Sein Gefühl sagte im sofort, dass es etwas mit Kohana zu tun hatte! Aber woher sollte Sakura irgendetwas über sie wissen? Am liebsten würde er jetzt mit Sakura darüber sprechen, doch sie hatte im Moment ganz sicher andere Sorgen. Sasuke blieb also nichts anderes übrig, als nach Hause zu fahren. Kapitel 21: Reawakening ----------------------- „Was fällt dir ein, dich in solch eine Gefahr zu begeben?“, schimpfte Mikoto streng. Nachdem sie zusammen mit Kakashi den Leichnam von Ruki zur Pathologie in das Krankenhaus gebracht und der Hatake sie zu Hause abgesetzte hatte, versorgte sie nun ihren jüngsten Sohn. Überall auf Sasukes Körper hatten sich kleine Brandwunden gebildet. Diese Verletzungen waren die Folgen seines Aufenthalts auf geweihtem Boden, außerdem hatte das Anfassen von Sakuras Waffe Sasuke in einen Grippeähnlichen Zustand versetzt. „Ich bin alt genug, um eigene Entscheidungen zu treffen.“, sagte Sasuke. Er stand mit nacktem Oberkörper vor seiner Mutter und ließ sich seine Wunden verbinden. Es würde einige Tage dauern, bis sie verheilen würden. „Aber an Verstand scheint es dir noch zu mangeln! Du bist der Fürst, deine Sicherheit sollte für dich immer an erster Stelle stehen.“, knurrte die Uchiha und sah Sasuke kurz an. Dieser seufzte. Sie behandelte ihn wie ein kleines Kind. „Kommt nicht wieder vor.“, meinte er dennoch. „Dieser Mann...Ruki. Er bedeutet Sakura scheinbar sehr viel.“, bemerkte die Vampirin auf einmal, während sie etwas Salbe auf die Wunden tupfte. „Hmn.“ Sasuke blickte aus dem Fenster seines Schlafzimmers. Er wusste nur zu gut, wie sich Sakura wohl fühlen musste. In zwei Tagen war Kohanas Todestag und allein bei den Gedanken daran, rissen die Wunden seines Herzens wieder auf. Wenn es für einen Vampir schon unerträglich war, wie konnte ein Mensch solch einen Verlust nur ertragen? Die Zeit würde irgendwann alle Wunden heilen, doch die Zeit eines Menschen auf Erden war viel zu kurz dafür! „Sasuke?“, riss ihn Mikoto aus seinen Gedanken. „Was?“, fragte der Vampirfürst perplex. „Ich habe dich gefragt, ob dir noch irgendetwas wehtut.“, gab Mikoto zurück. Sie hatte mittlerweile all seine Wunden verbunden und hielt Sasuke ein schwarzes Shirt entgegen. „Nein. Alles gut.“ Sasuke nahm das T-Shirt und zog es sich über. „Na dann. Ruh dich aus und ruf an, sollte etwas sein.“, sagte die Uchiha. „Mach ich.“, murmelte er und verkroch sich augenblicklich in sein Bett. Mikoto lächelte schwach. „Ich werde später nach dir sehen. Schlaf gut.“, waren ihre Worte, bevor sie verschwand. Kaum war seine Mutter weg, drehte sich Sasuke auf den Rücken und starrte die Decke an. Innerhalb von nicht einmal 24 Stunden hatte sich alles auf den Kopf gestellt. Sein totgeglaubter Onkel war wieder aufgetaucht, dann starb Sakuras bester Freund und scheinbar wusste die Jägerin auch über Kohana Bescheid. Darüber hinaus versuchte Sasuke immer noch herauszufinden wer hinter den Vampirmorden steckte. Und wo war dieser Gabriel? Ein starker Vampir wie er konnte doch nicht einfach so spurlos verschwinden. Wie war er überhaupt in das Hauptquartier der Jäger eingedrungen? Was wollte er von Sakura? Die Lage in Konoha wurde immer angespannter und der Ball rückte immer näher. Sasuke legte sich eine Hand auf die Augen und atmete laut aus. Die Rufe nach einer Verlobung des Vampirfürsten wurden immer lauter und Sasuke konnte sich dem nicht länger entziehen. Hinata hatte recht. Sasuke hatte als adeliger Vampir Verpflichtungen, die er erfüllen musste! Er würde baldmöglichst mit seinen Eltern darüber sprechen müssen. Immerhin brauchte er ihre Zustimmung für eine Verlobung. Aber am meisten brauchte er jedoch ihren Rat! Sakura saß mit angezogenen Knien in ihrer Badewanne und blickte stur geradeaus. Das Wasser war schon längst eiskalt. Die Haruno konnte gar nicht mehr sagen, ob sie es überhaupt warm aufgedreht hatte. Aber es war ich auch relativ egal. Im Moment war ich einfach alles egal. „Ruki.“ Sakura legte ihren Kopf an ihre Knie ab. Trotz der Trauer um ihren besten Freund und die Wut auf Sasuke, war sie innerlich vollkommen leer, konnte an nichts denken. „Regel Nummer 1. Ein Vampirjäger darf keine Gefühle zeigen.“, murmelte sie. Für Sakura musste alles so weitergehen, als wäre nichts geschehen. Zumindest beruflich. Außer den Mitgliedern der Anbu würde niemand von Rukis Tod erfahren. Weder eine Todesanzeige noch eine Trauerfeier würde es geben. Der Tod eines Vampirjägers war eine stille Angelegenheit. Sehr still. Die rosahaarige seufzte. Sie war nun allein. Natürlich waren da noch Kakashi, Karin und besonders Ino. Aber Sakura konnte ihnen nicht all ihre Probleme anvertrauen, denn sie würden sich sofort die größten Sorgen machen. Sakura brauchte jemanden, der ihr einfach nur zuhörte. Jemanden wie Ruki es war. Eine Person, der sich sich vollkommen hingeben konnte. Aber da war doch noch Sasuke. In seiner Nähe fühlte sich die junge Frau immer sehr geborgen und sicher. Nein! Er hatte ihr bewiesen, dass sich ihr Kontakt wirklich nur noch auf das berufliche beschränken sollte. Vampire und Menschen können sich nicht lieben! Liebe? An was dachte sie denn da? Sakura schüttelte schnell den Kopf. „Der hier muss heute gleich als erstes obduziert werden. Ist ein Vampirjäger.“, sagte der Pfleger und schob Rukis Leiche in eine leere Kühlzelle. „Verstehe. Ich werde die Liste für den Pathologen gleich abändern.“, meinte sein Kollege während die beiden den Raum verließen. Kaum wurde die Tür geschlossen hörte man Schritte. Eine Gestalt näherte sich der Kühlzelle, in der sich Ruki befand und öffnete diese. Die Leiche wurde herausgezogen und unter eine Lampe geschoben, die wie von selbst anging. „Oda Ruki. Ein direkter Nachfahre des legendären Feldherren Oda Nobunaga, dem Dämonenkönig höchstpersönlich.“, ertönte die tiefe Stimme von Madara. Er zog die hellgrüne Papierdecke zurück und gab Rukis Gesicht sowie seinen Oberkörper frei. „Was dachte sich dieser Mistkerl von Raphael nur dabei? Ich darf jetzt alles wieder ausbaden.“, knurrte der schwarzhaarige. Er zog einen Drehhocker zu sich und setzte sich darauf. „Aber du kannst mir sehr nützlich werden, weißt du?“ Der Vampir begutachtete das Sezierbesteck, welches auf einem roll baren Kästchen lag. Er nahm einen Skalpell in die Hand und wedelte damit in der Luft herum. „Deine Fähigkeiten als Vampirjäger kann ich gut gebrauchen!“, sagte Madara. Sein Blick ging zu Ruki. „Etwas eintönig unser Gespräch, findest du nicht?“, fragte er. „Ich persönlich bevorzuge es ja, wenn mir mein Gesprächspartner antwortet.“ Madara legte den Skalpell beiseite und erhob sich. Er zog sich das Jackett seines Anzuges aus und legte es auf den Hocker. Danach schob er einen Ärmel seinen Hemdes zurück, biss sich in den Unterarm und nahm etwas von seinem Blut auf. Danach griff er nach der linken Hand von Ruki und rammte dem jungen Mann seine Fänge ins Handgelenk, pumpte sein eigenes Blut in den Körper des Jägers. Augenblicklich riss Ruki seine Augen auf und krallte sich mit zusammengebissenen Zähnen an Madaras Hemd fest. Der violetthaarige stöhnte, als eine Hitzewelle seinen Körper durchfuhr. Er spürte, wie sein Blut sich wieder in Bewegung setzte. Sein Herz rührte sich jedoch nicht, es lag weiterhin stumm in seiner Brust. Seine Augen färbten sich rot und die beiden oberen Eckzähne wurden länger. Ruki schrie, denn er wusste ganz genau was gerade mit ihm passierte! Er wurde zu dem Wesen, welches er jahrelange gejagt und gehasst hatte! Ein Vampir! Aber warum? Wer tat ihm das an? Wer hatte ihn aus seiner angeblich ewigen Ruhe geholt, die nur wenige Stunden angedauert hatte. Madara ließ von ihm ab und leckte sich über die Lippen. „Willkommen zurück im Leben!“, lachte der Uchiha zufrieden. Ruki setzte sich auf und sah Madara finster an. „Du bist doch dieser Madara.“, knurrte er. Der Angesprochene zog seinen Hemdärmel wieder nach vorne und knöpfte ihn zu. „Wäre ein kleines Dankeschön nicht angebracht?“, meinte der Vampir und zog sein Anzugjackett wieder an. „Wofür? Dafür, dass ich jetzt ein Monster in Menschengestalt bin?“, zischte der Angesprochene. Madara seufzte. „Ich denke, dass wir das nicht hier besprechen sollten. Du wirst deine Antworten noch früh genug bekommen. Doch nun sollten wir gehen. Nicht, dass uns die anwesenden Damen und Herren hier noch belauschen.“, meinte Madara und schmunzelte schwach. Er meinte damit die anderen Leichen, welche sich hier befanden. „Hmn.“ Ruki hörte nur mit halbem Ohr zu. Der junge Mann betrachtete seine Hände. Er konnte sie ohne Einschränkungen bewegen und hatte mittlerweile auch wieder Gefühl in all seinen anderen Gliedern. Er war also wirklich wieder am leben? Aber konnte man das wirklich 'am leben' nennen? Ruki war kein Mensch mehr und würde nie wieder einer werden können. Er war nun ein Vampir und man hatte ihm nicht einmal die Chance gelassen, dies selbst zu entscheiden. Ruki war das Opfer der Laune eines Vampirs geworden. „Sakura...“, hauchte er leise. Sie würde dies niemals akzeptieren können. Um Punkt 08:30 Uhr morgens betrat Sakura das Hauptquartier der Jäger. Mit Arbeit konnte sie sich schon immer gut ablenken, außerdem musste das Büro von Ruki leergeräumt werden. Eine Aufgabe, die Sakura unbedingt selbst erledigen wollte. „Guten Morgen.“, grüßte Yui freundlich. Sie wusste bereits Bescheid und war etwas verwundert, dass Sakura hier war. Zumal Sakura nicht besonders fit aussah. Die dunklen Ringe unter ihren Augen verrieten, dass die Haruno nicht geschlafen hatte. Ihre Haare waren durcheinander und zu einem Dutt gebunden. Sakura war ganz in schwarz gekleidet, eine Bluse und eine Stoffhose. Ihr Gesichtsausdruck war nichtssagend. „Morgen.“, brummte die Haruno und blieb am Empfangstresen stehen. Von der Decke hing ein kleiner Fernseher. Der Sender berichtete gerade über die aktuellen Nachrichten. Es wurde erwähnt, dass im alten Herzogspalast aufgrund eines Blitzschlages ein Feuer ausgebrochen war. Mehr aber auch nicht. „Sollte in den nächsten Tagen noch Post für Oda Ruki kommen, dann leg sie mir bitte ins Fach.“, sagte Sakura, bevor sie die Büroräume der Anbu ansteuerte. Auf den Gängen herrschte bereits reger Betrieb und alles wirkte wie immer. Viele von ihnen wussten ja nicht einmal was letzte Nacht geschehen war. Natürlich verhielten sich alle normal. Sakura öffnete die Tür von Rukis Büro und betrat den kleinen Raum. Genau wie in seiner Wohnung, herrschte auch ihr das typische Chaos des Vampirjägers. Auf dem Schreibtisch stand ein halbvoller Aschenbecher, was Sakura zum Schmunzeln brachte. „Rauchen in öffentlichen Gebäuden ist doch verboten.“, sagte sie und leerte den Aschenbecher in den Mülleimer. Die junge Frau sah sich um. Obwohl das Büro von Ruki nicht sonderlich groß war, quoll es aus allen Ecken über. Es würde länger als nur einen Tag dauern, um seine persönlichen Sachen zusammenzupacken und alles berufliche ins Archiv zu schaffen. Sakura setzte sich auf den Stuhl. Sie begann die offenen Akten auf dem Schreibtisch zu sortieren und stieß dabei auf einige interessante Unterlagen. Ruki hatte ihr ja von seinem Verdacht erzählt, dass die Mörder der vier Vampire selbst keine Vampire waren. Scheinbar ging ihm die Sache gar nicht mehr aus dem Kopf, denn es lagen unzählige Papierstöße auf dem Schreibtisch. Die Haruno überflog die einzelnen Blätter und alle beschäftigten sich mit genau diesem einem Thema. Welche übernatürlichen Wesen, außer Vampire, gab es noch auf dieser Welt? „Das muss ich Sasuke sagen.“ Sakura griff nach dem Hörer des Telefons und tippte die Kurzwahl für Sasukes Büro ein. „Uchiha Holding Company, mein Name ist Yukimura Chiyo. Wie kann ich Ihnen helfen?“, meldete sich eine weibliche Stimme auf der anderen Seite der Leitung. Sakura zog die Augenbrauen zusammen. „Ähm..ich bin Haruno Sakura, Vampirjägerin. Könnte ich mit dem Fürsten sprechen?“, sagte die rosahaarige. „Tut mir leid, aber Sasuke-sama hat sich für die nächsten Tage krank gemeldet und ist darum nicht in seinem Büro. Ich könnte Ihnen einen Termin bei Fugaku-sama geben.“, antwortete Chiyo bereitwillig. „Verstehe. Ist nicht notwendig, danke.“ Sakura legte auf. Krank? So schlecht kann es ihm doch nicht gehen. Murrend schaltete sie den PC an, um Sasuke eine Mail zu schreiben. Ruki war nicht sonderlich kreativ, was seine Passwörter betraf und nahm deshalb immer sein Geburtsdatum. Während Sakura die Mail tippte, versuchte sie Sasuke auch noch per Handy zu erreichen. Der Vampir meldete sich jedoch nicht und es schaltete sich nur die Mailbox an. „So viel zum Thema, dass du immer erreichbar bist.“, zischte die Jägerin zu sich. Kaum war die Email verschickt, packte Sakura die gefundenen Unterlagen in einen Ordner. Diesen stellte sie erst einmal beiseite und kümmerte sich um die anderen Dinge. Lange hielt es Sakura aber nicht in Rukis Büro aus. Es kamen dabei einfach zu viele Erinnerungen hoch, weshalb sich die rosahaarige den Ordner schnappte und sich in ihr eigenes Büro begab. Dort würde sich in die Unterlagen einlesen können und vielleicht sogar neue Informationen finden. „Sakura-san!“ Yui lief zur Haruno und hielt diese auf. „Was gibt es?“, fragte die Angesprochene. Den Ordner drückte sich dabei an ihre Brust. „Du hast in der halben Stunde einen Termin zur Registrierung eines Vampirs.“, sagte Yui und blickte auf ihren Zettel. „Mit Uchiha Madara.“, fügte Yui noch hinzu. Sakura sah kurz auf ihre Armbanduhr. „Geht klar. Schick ihn dann einfach in mein Büro.“, meinte die Jägerin und verschwand um die Ecke. Genau eine halbe Stunde später klopfte es an der Tür und Madara trat in das Büro der Haruno. Er trug einen dunkelroten Anzug mit einem schwarzen Hemd. Anstatt einer Krawatte oder Fliege hatte er ein schwarzes Tuch um seinen Hals gebunden. „Man sagte mir, dass ich mich bei Ihnen melden soll, Miss.“, sagte er und begrüßte Sakura mit einem Handkuss. Diese hob eine Augenbraue. Sie hatte gerade wirklich keine Nerven für so etwas. „Ja. Bitte setzten Sie sich!“ Die Jägerin bot Madara einen Platz an und nahm selbst an ihrem Schreibtisch platz. „Wie ich es Ihnen gestern schon gesagt habe, müssen Sie sich bei uns registrieren. Dafür müssten Sie dieses Formular ausfüllen.“, meinte Sakura und überreichte dem Vampir das Dokument. „Sie wollen ja einiges über mich wissen.“, bemerkte Madara, als er die fünf Seiten kurz überflog. „So sind die Vorschriften.“ Sakura gab ihn einen Kugelschreiber. Sie empfand die Sache auch als eine lästige Angelegenheit. Immerhin musste sie seine Angaben danach in das System eintippen. Jeder Vampir musste das Formular aber handschriftlich ausfüllen, damit nicht behauptet werden konnte, dass Angaben gefälscht wurden. „Ich hoffe, dass mein Neffe Ihnen keinen Ärger eingebracht hat.“, bemerkte der Uchiha, während er seine Angaben niederschrieb. Sakura sah ihn. Wie aufrecht der Vampir vor ihr saß. Er führte seine Hand fließend über das Papier. Alles was er tat, tat er mit einer vollkommenen Perfektion. „Machen Sie sich keine Sorgen. Es wurde alles geregelt.“, antwortete die junge Frau. Madara hob kurz seinen Blick und sah sie an. Dabei lächelte er schwach. „Das beruhigt mich. Sollte es dennoch jemals Probleme geben, können Sie sich jederzeit an mich wenden.“, meinte er. Sakura stockte. Seine Worte waren so melodisch, sie könnte ihm stundenlang zuhören. „Danke für das Angebot, aber mit Sasuke komme ich gut alleine klar.“, gab die rosahaarige schließlich zurück. „Das bezweifle ich auch nicht. Sie sind eine bemerkenswerte Frau.“, sagte Madara. „Woher wollen Sie das wissen? Sie kennen mich gar nicht.“, meinte Sakura. „Ich existiere schon lange auf dieser Welt und glauben Sie mir. Ich kann Menschen sehr gut einschätzen.“, antwortete der Uchiha. Sakura nickte schwach. Madara legte den Stift beiseite und sah Sakura mit seinen tiefschwarzen Augen an. Sie waren ganz anders, als die von Sasuke. Tiefgründiger und irgendwie auch anziehender. „Verzeihen Sie diese direkte Bemerkung, aber Sie sehen sehr traurig aus.“, bemerkte der schwarzhaarige. „Mir geht es gut!“, sagte sie. „Sind Sie fertig?“ Sakura deutete auf das Formular. Sie durfte sich von ihm nicht zu einem privaten Gespräch verführen lassen! „Natürlich.“ Madara überreichte ihr die Blätter und die Jägerin sah seine Angaben durch. „Ich brauche noch einen schriftlichen Beweis, der Ihre Identität bestätigt.“, meinte sie. Madara lachte kurz. „Ich wurde von meinen Geschwistern und meinem Neffen identifiziert. Reicht das nicht aus?“ „Ich sagte schriftlich. Auf mündliche Aussagen können wir keine Rücksicht nehmen. Ich brauche also irgendein Dokument, auf dem steht, dass Sie wirklich Madara Uchiha sind.“, erklärte Sakura und begann die Angaben in den Computer einzugeben. „Wenn Sie darauf bestehen, werde ich mich natürlich umgehend darum kümmern. Sie verstehen aber sicher, dass ich mir ein solches Dokument nicht aus den Hut ziehen kann. Gewähren Sie mir also etwas Zeit.“, bat der Uchiha. „Na schön. Bis ich diesen Nachweis nicht habe, dürfen Sie Konoha nicht verlassen.“ Sie rollte mit ihrem Stuhl zum Drucker. Sie nahm das Kärtchen und überreichte es Madara. „Das ist Ihr Ausweis. Unten rechts steht Ihre Identifikationsnummer. Bitte führen Sie diesen Ausweis immer mit sich. Sollten sich Ihre Anschrift oder Familienstand ändern, dann melden Sie dies bitte umgehend.“, erklärte Sakura. „In Ordnung. Ich danke Ihnen.“, meinte der Uchiha und erhob sich. „Es wäre nett, wenn Sie schnellstmöglich das fehlende Dokument einreichen würden.“ Sakura begleitete den Mann bis hin zur Tür und reichte ihm kurz die Hand. „Natürlich. Auf Wiedersehen.“, lächelte Madara und verließ das Büro. Er steckte seinen neuen Ausweis in die Brusttasche seines Jacketts und verließ das Hauptquartier der Jäger. Vor der Tür parkte sein schwarzer Porsche, in den sich Madara setzte und losfuhr. Auf den Sturm der letzten Nacht war herrlicher Sonnenschein gefolgt und der Vampir setzte seine Sonnenbrille auf. „Wenn Sakura nur wüsste, dass Ruki-kun wieder unter ihr weilt. Dann würden ihre schönen Augen wieder glänzen.“ Kapitel 22: I need you ---------------------- Ruki stand vor den geschlossen Vorhängen seines Zimmers. Madara hatte ihn in eine alte Villa gebracht, die sich etwas außerhalb von Konoha befand und seit seiner Ankunft hier stand er nun schon vor dem Fenster. Seine Hand zitterte, als er versuchte den Vorhang zu öffnen. Ein Sonnenstrahl traf das Gesicht des Mann und Ruki wich sofort zurück. Es stimmte also. Junge Vampire vertrugen das Licht der Sonne nicht und mussten für eine gewisse Zeit in völliger Dunkelheit leben. Ruki fiel auf die Knie und schluchzte. „Warum?“ Er konnte es einfach nicht verstehen. Warum hatte Madara ihm das angetan? Der Uchiha hatte ihm Antworten versprochen, doch er war seit Stunden weg. „Verzeih mir..Sakura.“, flüsterte der violetthaarige und fasste sich an die Brust. Früher schlug sein Herz ganz wild, wenn er an seine beste Freundin dachte. Doch nun war da nur noch diese Stille. Gestern um diese Uhrzeit war sein Leben noch in Ordnung gewesen. Er wurde langsam wach, rauchte die erste Zigarette des Tages und trank einen Kaffee. Und nun saß er als Vampir in einem dunklen Raum, während andere um ihn trauerten. Ruki war nie ein sensibler Mensch gewesen, doch diese Situation machte ihn völlig fertig. Wie sollte er das je Sakura erklären? Die beiden teilten schließlich den Hass und Verachtung gegenüber Vampiren und nun war er selbst einer. Würde er sie überhaupt wiedersehen? Noch wusste er ja nicht, was Madara mit ihm vorhatte. Plötzlich öffnete sich die Tür und Madara trat in das Zimmer. „Was machst du denn dort auf dem Boden?“, fragte der Uchiha während er näher trat. „Nichts!“ Ruki stand auf und wischte sich über die feuchten Augen. Vor ihm wollte Ruki keine Schwäche zeigen! „Du wirst dich bald daran gewöhnt haben.“, sagte Madara und legte dem jungen Oda eine Hand auf die Schulter. „Wenn du das sagst.“, zischte Ruki. Er ballte eine Hand zur Faust. „Junge, hör zu.“, seufzte der schwarzhaarige und nahm in einem der Sessel platz, welcher sich im Schlafzimmer befand. „Ich bin nicht das grausame Wesen, für das du mich hältst. Zumindest meistens nicht.“, meinte Madara. Ruki wandte sich ihm zu. „Ist das so?“, fragte er und setzte sich in den zweiten Sessel. „Genau wie bei euch Menschen, werden auch wir Vampire von Ereignissen in unserem Leben geprägt. Im meinem Leben waren es leider viele schreckliche.“, begann Madara und lehnte den Kopf gegen seine Hand. „Ein enger Vertrauter von mir hat mich als Spielball für seinen grausamen Plan verwendet und so wurde ich langsam zu dem, was ich heute bin. Aber ein Uchiha lässt sich nicht ausnutzen. Wir werden ihn vernichten.“, sagte der schwarzhaarige. Ruki hob eine Augenbraue. „Wir?“, hakte er nach. „Ja, leider bin ich auf deine Hilfe angewiesen. Du bist mit den Regeln des Paktes besser vertraut und weißt was ein Vampir verbrochen haben muss, um zum Level E ernannt zu werden.“, erklärte Madara. „Es geht also um einen Vampir? Aber du als Uchiha könntest ihn mit Leichtigkeit töten.“, gab der Oda zurück. „Das Ganze ist etwas kompliziert. Ich werde dir alles genau erklären, wenn die richtige Zeit gekommen ist. Immerhin weiß ich ja noch nicht, ob ich dir trauen kann.“, meinte der schwarzhaarige. „Und wer sagt mir, dass ich dir trauen kann?“, stellte Ruki eine durchaus berechtigte Frage. Immerhin galten Vampire als große Lügner und Manipulateure. „Ein guter Einwand.“, bemerkte der Uchiha schmunzelnd. „Scheinbar muss ich dir doch etwas mehr sagen als anfangs geplant. Die Vampirjägerin Sakura Haruno ist gewissermaßen die Schlüsselfigur in meinem Vorhaben und ihr Leben werde ich unter allen Umständen beschützen. Momentan lenkte ich sie noch in die Arme von meinem Neffen Sasuke, denn in seiner Nähe ist sie erst einmal am sichersten...-“ „Sakura hasst Vampire und würde...-“, unterbrach Ruki, stoppte jedoch selbst. Sakura roch vergangene Nacht nach Sasuke. Sie war also mit ihm zusammen gewesen, hatte wohl möglich sogar mit ihm geschlafen. „Warum er?“, wollte der violetthaarige wissen. „Warum er..“, wiederholte Madara leise. „Weil..- Egal. Ich gebe dir mein Wort, dass ich dich nicht verraten werde! Entschuldige mich nun bitte, ich habe noch etwas zu erledigen.“ Der Uchiha erhob sich und verschwand aus dem Zimmer. Ruki lehnte sich nach hinten. Sein Hals war ganz trocken und ein Drang in seinem Körper breitete sich aus. Ein Drang nach Blut... „Scheiße.“ Naruto fuhr sich durch das blonde Haar und sah Hinata an. Sie wirkte ebenfalls bedrückt. Die beiden waren gerade bei Sasuke zu Besuch und dieser hatte ihnen von dem Vorfall im Palast erzählt. Sie saßen im Essbereich zusammen, auch wenn Sasuke im Moment lieber schlafen würde. Dennoch tat es gut seine engsten Freunde bei sich zu haben. „Und du glaubst wirklich, dass Sakura etwas über Kohana weiß?“, fragte Naruto seinen besten Freund. Sasuke nickte. „Ja! Ihr hättet sie sehen müssen, als sie es gesagt hat. Sie weiß es. Auch wenn ich mir nicht erklären kann woher.“, antwortete der Uchiha. „Aber vielleicht ist es besser so. Sakura hat ein Recht auf die Wahrheit und wenn du es ihr erklärst, wird sie es sicher verstehen.“, bemerkte Hinata. „Nein. Für Sakura ist das der perfekte Grund, um mich zu hassen. Wer weiß, ob sie es mich überhaupt erklären lässt.“, meinte Sasuke und warf den Kopf in den Nacken. „Ich bin so ein Idiot.“, brummte er. „Das ist ja nichts neues. Aber seit wann gibst du so schnell auf?“, meldete sich der Uzumaki zu Wort. Sasuke sah ihn finster an. „Naruto-kun!“, zischte Hinata. „Was? Wenn sie ihm was bedeutet, dann muss er eben um Sakura kämpfen.“, verteidigte sich Naruto. „Darin bist du ja Experte.“, sagte Sasuke kühl. Naruto wurde kurz etwas rot um die Nase und schnaubte. Was erlaubte sich Sasuke in Anwesenheit von Hinata solche Bemerkungen zu machen? „Von euch beiden hat keiner Ahnung, wie man eine Frau für sich gewinnt.“, knurrte die Hyuga. Sowohl Naruto, als auch Sasuke sahen sie verwundert an. So aufbrausend erlebte man sie nur selten. „Werde dir erst einmal bewusst, ob du wirklich an der Vampirjägerin Sakura Haruno interessiert bist. Oder ob sie nur für dich interessant ist, wegen ihrer Ähnlichkeit zu Kohana!“ Hinata erhob sich. „Entschuldige mich bitte, ich habe noch einen Geschäftstermin. Ruh dich aus.“, lächelte die Vampirin und verließ die Wohnung des Uchihas. „Das war mal ne Ansage.“, bemerkte Naruto und blickte zu Sasuke. „Hmn. Du Naruto, nimm es mir nicht übel, aber ich würde mich gerne wieder hinlegen.“, sagte der schwarzhaarige. „Geht es dir schlechter?“, erkundigte sich Naruto sofort. „Es geht schon.“, meinte Sasuke. „Ok. Dann werde schnell wieder gesund.“ Naruto stand auf und streckte sich. „Mach ich.“ Sasuke begleitete den Uzumaki noch ein Stück und steuerte die gläserne Wendeltreppe an. „Also dann, man sieht sich.“, winkte der blondhaarige, während er zur Wohnungstür ging. „Ah. Bye.“, murmelte Sasuke und verschwand nach oben in sein Schlafzimmer. Dort angekommen, warf sich der Uchiha sofort in sein Bett und zog die Decke über den Kopf. Hinatas Aussage brachte ihn zum Nachdenken. Sakura war nicht Kohana! Er hatte kein Recht die beiden in irgendeiner weise zu vergleichen, aber er tat es im gewissen maß schon. Sasuke musste dringend mit Sakura darüber reden und reinen Tisch machen!! Sakura stand gerade im Fahrstuhl und war auf den Weg zu Sasuke, denn sie hatte sich doch für einen 'Krankenbesuch' beim Fürsten entschieden. Es war gerade einmal früher Nachmittag und für Sakura verging die Zweit quälend langsam. Nach dem Termin mit Madara war sie von Kakashi nach Hause geschickt worden, um eigentlich etwas zu schlafen und zu essen. Beides hatte aber nicht sonderlich gut funktioniert, weshalb sie sich noch einmal auf den Weg ins Stadtzentrum gemacht hatte. Aber irgendwie kam sie sich vollkommen blöd vor. Wie sollte sie nun mit ihm umgehen? So tun, als wäre nichts passiert? Das konnte sie nicht! Und hätte sie für Sasuke ein Genesungsgeschenk besorgen sollen? Er hatte ihr damals einen Blumenstrauß ins Krankenhaus gebracht. Die Jägerin seufzte. Sasuke konnte froh sein, dass sie ihm nicht den Kopf einschlagen würde. Zumindest stand dies nicht auf ihrer To Do Liste, noch nicht. Die Fahrstuhltür öffnete sich und Sakura steuerte die Wohnungstür an. Gerade als sie klingeln wollte, wurde die Tür geöffnet. Die Haruno blinzelte verwundert. Es war weder Sasuke, noch seine Eltern. Stattdessen stand Naruto vor ihr. „Ähm...Hallo.“, sagte Sakura. Sie hatte diesen Mann doch schon einmal gesehen. „Hay, wir kennen uns doch. Uzumaki Naruto.“, lächelte Naruto und reichte Sakura die Hand. „Haruno Sakura.“, sagte sie und erwiderte seinen Händedruck. Er war mit Sasuke zusammen, als die vier Vampire getötet wurden. „Du willst bestimmt zu Sasuke.“, bemerkte der Uzumaki. „J-Ja. Aber wenn ich störe, komme ich wann anders wieder.“, meinte Sakura. „Quatsch. Jetzt bist du schon ein mal hier, also rein mit dir.“ Naruto schob Sakura in die Wohnung. „Sasuke ist oben in seinem Schlafzimmer. Hat mich sehr gefreut.“, sagte der Vampir und zog die Tür hinter sich zu. Was ist das für ein komischer Typ? dachte sich Sakura und lachte kurz. Naruto und Sasuke waren das vollkommene Gegenteil voneinander. Sie steckte sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und drehte sich um. Vielleicht sollte sie doch lieber wieder gehen. “Das hast du dir beim letzten Mal auch schon gedacht!“, ertönte ihre innere Stimme. „Ja ja.“, brummte Sakura und setzte sich in Bewegung. Sie waren erwachsene Leute und würden ganz sachlich über alles sprechen können! Die Haruno blieb vor der Wendeltreppe stehen und blickte nach oben. Eigentlich wollte sie gar nicht über Kohana reden. Vielleicht hatte sie es sich wirklich nur eingebildet! So etwas wie Wiedergeburten konnte es einfach nicht geben. Warum sie? Warum konnte es nicht irgendeine andere treffen. Sakura hasste Vampire und könnte nie im Leben mit einem zusammen sein. Sie war ein Mensch, eine Vampirjägerin. Und doch stand sie nun für einen Krankenbesuch in der Wohnung des mächtigsten Vampirs der Welt. Sakura machte sich irgendwie Vorwürfe. Er war wegen ihr in der Kapelle gewesen, hatte wegen ihr eine Anti-Vampirwaffe angefasst. Die junge Frau kam sich vor, als würde sie über jeden nur Unheil bringen. Langsam ging sie die Treppe hinauf und blieb vor der einzigen Tür stehen. Sakura klopfte an und steckte vorsichtig ihren Kopf in das Schlafzimmer des Vampirs. Obwohl der Raum durch Vorhänge abgedunkelt wurde, konnte Sakura alles recht gut erkennen. Das Schlafzimmer war in verschiedenen Brauntönen gehalten und wirkte dadurch sehr gemütlich. Sie entdeckte Sasuke, welcher in seinem Bett lag. „Wolltest du nicht gehen?“, murrte der Uchiha. „Hältst du mich jetzt schon für einen Vampir?“, zischte Sakura zurück. Augenblicklich hob Sasuke seinen Kopf und sah überrascht zur Haruno, die ihn kurz frech angrinste. „Sakura?“ Sasuke setzte sich auf und verzog etwas das Gesicht. Sein ganzer Körper schmerzte bei jeder Bewegung. „B-Bleib ruhig liegen. Ich wollte nur kurz fragen wie es dir geht.“, sagte die rosahaarige. Sie musste ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Sasuke zögerte. Ihr bester Freund war vergangene Nacht in ihrem Beisein gestorben und sie fragte ihn wie es ihm ging? „In ein bis zwei Tagen sollte ich wieder auf den Beinen sein.“, antwortete er schließlich. „Und bei dir?“, fragte der Uchiha. „Frag lieber nicht.“, winkte die Haruno sofort ab und zwang sich zu einem Lächeln. „Hast du meine Mail bekommen?“, wollte sie stattdessen wissen. „Nein. Ich habe sie heute noch nicht gecheckt.“, antwortete der Angesprochene. „Achso, ist nicht so schlimm. Wenn du dich fit genug fühlst können wir es ja später besprechen.“, sagte Sakura und ging etwas auf ihn zu. Dabei kramte sie nach etwas in ihrer großen Handtasche. „Ich hab noch was für dich.“ Sie holte eine Cremedose aus ihrer Tasche und warf sie Sasuke zu. „Was ist das?“, fragte dieser. „Ein Geheimrezept von meiner Mutter. Du warst ziemlich lange in der Kapelle und das Zeug soll angeblich gegen die Wunden helfen. Außerdem bleiben dann keine unschönen Narben zurück.“, erklärte die rosahaarige. „Verstehe.“, meinte Sasuke. Sie war hier, um sich um ihn zu kümmern? „A-Also ich störe mal nicht länger. Du musst dich eigentlich nur einmal mit dem Zeug eincremen, etwas einwirken lassen und dann gründlich abduschen. Gut...dann. Bye.“ Sakura verstärkte den Griff um die Henkel ihrer Tasche und drehte sich um, wollte gehen. „Sakura, warte!“, hielt sie der Uchiha auf. „Hmn?“ Sakura drehte sich noch einmal zu ihm. „Würdest du mir vielleicht helfen?“, fragte Sasuke. Er merkte natürlich, wie angespannt sie miteinander umgingen und es war ein wirklich komisches Gefühl. Die Angesprochene zögerte kurz. „Klar.“, stimmte sie dennoch zu, rührte sich jedoch nicht von der Stelle. „Ist es in Ordnung, wenn ich sitzen bleibe? Momentan bin ich noch etwas wackelig auf den Beinen.“ Er sah erwartend in ihre Richtung. Sie sollte zu ihm kommen. Sakura zuckte kurz ertappt zusammen. „Natürlich.“, sagte sie und ging auf das große Bett von Sasuke zu. Der schwarzhaarige schlug derweilen die Decke zurück und zog sich schon einmal sein T-Shirt aus. Sakura stellte ihre Tasche auf den Boden ab und wurde von Sasuke rittlings auf seinen Schoß gezogen. Er beobachtete ihre Reaktion genau. Sie wehrte sich nicht gegen seine Berührungen, was Sasuke etwas beruhigte. „Dein Onkel war heute bereits bei mir und hat sich registrieren lassen.“, erzählte Sakura, während sie dem Mann die Verbände abnahm. „Du hast gearbeitet?“, fragte der Uchiha verwundert. Sakura nickte. „Ich wollte mich um Rukis Sachen kümmern, doch Kakashi hat mich nach Hause geschickt. Ich soll mich schonen, hat er gesagt“, meinte sie. „Ganz unrecht hat er nicht. Sonderlich fit siehst du nicht aus.“, gab Sasuke zurück. „Du auch nicht.“, bemerkte Sakura. Die Haruno betrachtete die Brandwunden des Vampirs genau und obwohl diese durch Mikotos Behandlung schon gut am verheilen waren, machte es Sakura zu schaffen. Ich bin schuld! Dieser Satz hatte sich fest in ihren Kopf gemeißelt. Nichts desto trotz öffnete sie die Cremedose und begann vorsichtig diese auf die betroffenen Stellen aufzutragen. „Tut es weh?“, erkundigte sie sich. „Nein.“, antwortete der schwarzhaarige. Wie sollten solch zarte Hände ihm wehtun? Außerdem wirkte diese Creme wirklich Wunder. Bereits nach wenigen Sekunden verschwanden die ersten Wunden an seiner Brust und seine Haut war makellos wie immer. „Vielleicht sollte ich umschulen und Krankenschwester werden.“, lachte Sakura kurz. „Da wäre ich gerne dein Patient.“, sagte Sasuke. „Ja? Mal sehen ob du das auch noch sagst, wenn ich dir ne Überdosis an Medikamenten spritze. Verdient hättest du es!“, brummte Sakura. Der Uchiha sah zu ihr herab. „Es ist wegen der Sache mit Koh...-“ „Ich will nichts davon hören!“, unterbrach ihn die Haruno sofort harsch. Für dieses Gespräch war sie einfach noch nicht bereit gewesen! „Sag mir nur eins. Es gab sie wirklich, oder?“ Sakura sah ihn kurz an. Ihre Augen wirkten anders und hatten etwas von ihrem Glanz verloren. „Ja.“, meinte Sasuke. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht was schlimmer ist. Die Vorstellung, dass du es mir nie gesagt hättest. Oder die Tatsache, dass ich es herausgefunden habe.“, flüsterte die junge Frau, rutschte von seinem Schoß und setzte sich hinter ihn. Sein Rücken war nicht ganz so betroffen. „Kann ich verstehen.“, stimmte Sasuke ihr zu. „Aber können wir irgendwann darüber reden?“, fragte er. „Ich will wenigstens versuchen es zu erklären.“ „Ja...irgendwann!“, sagte die rosahaarige. Es wurde stumm zwischen den Beiden und Sakura kümmerte sich um die restlichen Wunden. Keiner von ihnen wusste, was er sagen sollte. Am besten wäre natürlich ein Themenwechsel. Über was sollten sie reden? Das herrliche Wetter? Arbeit? Nein... „Wer war eigentlich der Mann in der Kapelle?“, wollte Sasuke schließlich wissen. „Keine Ahnung. Er hat sich als Raphael vorgestellt.“, antwortete sie. Sakura griff nach ihrer Tasche und holte eine kleine Packung Reinigungstücher heraus. Damit wischte sie sich die Creme von der Hand und warf alles zurück in die Tasche. „Wir müssen ihn schnellstmöglich finden.“, sagte der Vampir. „Ich werde dieses Schwein finden und umbringen!“, knurrte Sakura. „Das kannst du nicht einfach so machen!“, warf Sasuke sein Veto ein. „Warum? Raphael ist kein Vampir, es betrifft dich also nicht und hat dich auch nicht zu interessieren.“, brummte die Jägerin. „Ich wünschte, es wäre ein Vampir.“, seufzte Sasuke. „Warum?“, fragte Sakura überrascht. „Wenn Raphael ein Vampir wäre und du bringst ihn auf eigene Faust um, könnte ich dich irgendwie aus der Sache rausboxen. Aber so fällt es in den Zuständigkeitsbereich der Polizei und darauf habe ich kaum Einfluss.“, erklärte Sasuke. Sakura strich dem Vampir über die Schulter, seinen Arm entlang und rückte etwas näher. „Du unterschätzt mich. Ich würde ihn natürlich ganz unbemerkt aus den Weg räumen. Keine Leiche und keine Spuren.“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Sasuke schluckte. Er unterschätzte sie keineswegs. Doch er vergaß zu oft, wie tödlich diese Frau doch war. Wenn die beiden zusammen waren, zeigte Sakura oft eine ganz zärtliche und sensible Seite. Aber scheinbar war dies nur eines der vielen Gesichter, welches Sakura je nach Situation aufsetzte. Kakashi hatte ihn ja gewarnt. Sakura war eine listige Person. Sasuke lehnte sich leicht nach hinten. „Ein Wunder, dass du mich bisher noch verschont hast.“, bemerkte er. Immerhin stand das Thema Kohana immer noch im Raum. Sakura stützte ihr Kinn an seiner Schulter ab. „Daran gedachte habe ich. Aber ich musste mir eingestehen, dass du momentan noch eine Nummer zu groß für mich bist.“, gestand die rosahaarige. Sasuke schmunzelte kurz. Das kam jetzt wirklich unerwartet. „Außerdem...“ Sakura schaffte es nicht diese Worte über ihre Lippen zu bringen. Ich brauche dich..irgendwie. „Schon gut.“ Der Vampir drehte seinen Kopf zu ihr. „Küss mich!“, sagte er rau. Die Haruno zögerte nicht lange und kam Sasukes Aufforderung augenblicklich nach. Trotz allem konnte sie einfach nicht anders. Sie brauchte diese Art von Nähe! Sasuke erwartete ihre Lippen bereits sehnsüchtig und nahm sie auch sofort vollkommen ein. Wie weich sie doch waren. Er drehte sich zur Jägerin und drückte sie dabei in die Matratze, damit er sich über sie beugen konnte. Seine Kopfschmerzen, das Schwindelgefühl und seine restlichen Beschwerden blendete er dabei aus. „Sasuke! Du musst die Creme abduschen.“, meinte Sakura zwischen seinen Küssen. „Kommst du mit?“, fragte er, woraufhin ihn Sakura etwas überrascht ansah. „Ein Bad würde uns beiden guttun.“, sagte der schwarzhaarige. Kapitel 23: "Sakura...Thank you!" --------------------------------- „Komm.“ Sasuke stieg aus dem Bett und hielt Sakura seine Hand entgegen. „Du meinst es wirklich ernst?“, hakte die rosahaarige nach. „Du solltest langsam wissen, dass ich nicht der Typ für Scherze bin.“, gab Sasuke zurück. „Stimmt.“ Eher der Typ für Lügen... Sakura wartete noch einen Moment, bis sie ihre Hand in die von Sasuke legte und er sie aus dem Bett zog. Sie ließ sich vom Uchiha in sein Bad führen, welches direkt vom Schlafzimmer aus zu erreichen war. „Du hast echt zu viel Geld.“, brummte Sakura, als sie sich umsah. Der Boden war komplett schwarz und matt, während die Fliesen an den Wänden glänzend schwarz waren. Die Wand links von Sakura bestand zur Hälfte aus einem Spiegel. Davor befand sie eine schwarze Marmorplatte mit zwei weißen Waschbecken. In der Mitte des Raumes stand eine freistehende Badewanne und in der hinteren rechten Ecke war die große Regendusche. Es befand sich weder eine Duschkabine, ein Duschvorhang oder eine andere Abtrennung um die Dusche herum. „Geld allein macht auch nicht glücklich.“, bemerkte Sasuke und ließ das Badewasser ein. Aus einem Regal nahm er eine Flasche Badeschaum und gab etwas in die Wanne. „Aber es beruhigt.“ Sie drehte sich zu ihm um. Ihre grünen Augen weiteten sich schlagartig. Der Vampir stand bereits vollkommen nackt vor ihr und war so schön wie immer. „Jetzt bloß nicht schüchtern werden.“, lachte Sasuke, als er ihren Blick bemerkte. „Red keinen Unsinn.“, zischte Sakura, drehte sich dennoch leicht weg und begann langsam ihre Bluse aufzuknöpfen. Wenn es nicht um Sex ging war sie doch etwas schamhaft, wenn es um das Zeigen ihres Körpers ging. Immerhin war sie nicht sonderlich zufrieden damit, wie sie aussah. Mensch Haruno, du benimmst dich wie ein Teenager! Sakura schlüpfte aus ihren Klamotten und wandte sich wieder Sasuke zu, welcher sich gerade in die Badewanne setzte und wohlig seufzte. „Du hörst dich an wie ein alter Mann.“, bemerkte die Haruno und nahm gegenüber von Sasuke platz. Sie hatten ohne Probleme zu zweit Platz. Das Wasser war so schön warm und duftete nach Lavendel „Ich bin grade mal 1200 Jahre alt.“, sagte er. „Sag ich ja. Alter Mann.“, lächelte Sakura und warf etwas Schaum in seine Richtung. „Wie gemein.“ Sasuke lehnte sich nach hinten, schloss seine schwarzen Augen und entspannte sich. Sakura zog derweilen die Beine an ihren Körper und beobachtete den Vampir. Seine Wangen wurden mit der Zeit ganz rot. Ob das am warmen Wasser lag, oder meldete sich sein Fieber wieder zurück? „Sasuke?“, meinte Sakura nach einer Weile, bekam jedoch keine Antwort. Das ist bestimmt nicht gut. Die Haruno rutschte zu ihm. „Sasuke?“, versuchte sie es erneut. „Hmn?“, döste der Angesprochene schließlich und brummte etwas. „N-Nichts. Du hast nicht geantwortet, als dachte ich..- ach egal.“, stammelte Sakura. Sasuke sah sie aus halbgeöffneten Augen an. „Hast du dir Sorgen gemacht?“, fragte der Uchiha. „Träum weiter.“, winkte Sakura sofort ab. Sie wirkte dabei abweisender, als gewollt. Sasuke legte seine Arme um ihren Körper und setzte sich etwas auf. Er beugte sich nach vorne, um Sakura zu küssen. Doch kurz vor ihren Lippen stoppte der schwarzhaarige. „Ziemlich warm hier, eh?“, sagte Sasuke und stieg aus der Wanne. Er ging zur Dusche und spülte sich den Schaum vom Körper, wusch seinen Oberkörper gründlich und entfernte die letzten Rückstände der Creme. Danach schnappte er sich ein Handtuch, welches er sich um die Hüfte band. Sakura seufzte. Sie konnte einfach nicht anders. Wenn sie jeden von sich stieß, der ihr nahe kommen wollte, konnte niemand sie verletzten oder alleine lassen. Aber wie lange würde Sasuke ihr Verhalten noch mitmachen? Sakura wusste schließlich am besten, wie unausstehlich und anstrengend sie sein konnte. „Mach dir keinen Kopf!“ Sasuke ging an ihr vorbei und strich der jungen Frau über den Kopf. Er musste nicht einmal ihre Gedanken lesen, um zu wissen was sie beschäftigte. „Würdest du mir einen Gefallen tun?“, fragte er. „Was denn?“, erkundigte sich die Haruno. „Bleib heute Nacht hier!“, sagte Sasuke und verließ das Badezimmer. Seine Stimme hatte einen fordernden Unterton. Es war kein Gefallen, um den er sie bat. Sasuke schob gerade die Tür seines begehbaren Kleiderschranks hinter sich zu. „Worauf habe ich mich da nur eingelassen?“, sagte er zu sich. Geduld gehörte eigentlich nicht zu den Stärken des Vampirs und Sakura strapazierte seine Nerven enorm. Natürlich war sie im Moment in einer emotionalen Ausnahmesituation, aber sie war auch so ein durchaus schwieriger Mensch. Ganz unbeteiligt war er natürlich auch nicht. Der Uchiha zog sich gerade etwas bequemes an, als sich zwei dünne Arme um seinen Körper schlangen. „Warum sagst du nicht einfach, wie ätzend ich bin? Du wärst nicht der Erste, also mach.“, ertönte Sakuras Stimme. Sasuke atmete laut aus. Wollte sie einen Streit provozieren? „Und dann? Machst du mir eine Szene und haust ab?“ Er sah über seine Schulter zu ihr. „Ich würde dir am Liebsten einfach nur eine reinhauen.“, gab die Haruno zurück. „So ist das.“ Sasuke drehte sich zu Sakura um. „Nur zu, hau mir eine rein!“, sagte er. „Nein.“ Sakura schüttelte den Kopf. „Und warum nicht?“, hakte der Vampir bissig nach. Noch bevor Sasuke seinen Satz überhaupt richtig beenden konnte, zog Sakura auf und verpasste ihm eine kräftige Ohrfeige. „Weil es überhaupt nichts bringt oder fühlst du dich jetzt besser? Ich jedenfalls nicht.“, rief sie mit Tränen in den Augen. Sasuke hielt sich kurz die pochende Wange. Diese Frau hatte wirklich Kraft. Aber Sakura hatte recht. Er fühlte sich genau so beschissen wie vorher und damit war nicht nur sein körperlicher Zustand gemeint. „Tut mir leid!“ Die Haruno nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände. Sasuke schüttelte den Kopf. „Nein. Mir tut es leid. Wäre ich von Anfang an ehrlich gewesen, dann würde es dir jetzt nicht ganz so schlecht gehen.“, sagte er und legte seine Arme um ihren Körper. Es verstrichen einige Momente, in denen sie sich einfach nur in die Augen sahen. Schließlich zog Sakura sein Gesicht zu sich und küsste Sasuke. Sonst ergriff der Uchiha immer die Initiative. Darum stockte er auch kurz, als sich ihre Lippen mit seinen versiegelten. Es war wie verhext. Irgendwie konnten sie nicht miteinander, aber auch nicht ohneeinander. Der Kuss wurde zwar fordernder, doch als Sakura ihm das T-Shirt ausziehen wollte, stoppte Sasuke sie. „Nicht heute, okay?“, meinte er. Sakura nickte. „Okay!“, sagte sie. Der Uchiha lächelte kurz und sah auf sie herab. „Mein Gott, du bist ja halbnackt. Dir muss sicherlich kalt sein.“, bemerkte Sasuke, immerhin trug Sakura nur ihre Unterwäsche. Er wandte sich ab und ging ein Stück nach hinten. In einem offenen Regal lagen alle T-Shirts, Pullover, Sweatshirts und Tops des Uchihas. Die Kleidungsstücke waren natürlich nach Farben sortiert, auch wenn man hier nichts anderes außer weiß, grau, schwarz, blau und etwas rot sah. Sakura sah sich derweilen etwas um und ihr blieb wirklich die Spucke weg. Dieser Kleiderschrank war größer als Sakuras Schlafzimmer! Die dominierende Farbe in diesem Zimmer war schwarz. Vor Sakura hingen alle möglichen Hemden von Sasuke. Die meisten waren weiß, grau und schwarz. Nur ganz am Ende der Stange entdeckte die Haruno auch ein paar dunkelblaue Hemden. Direkt darunter standen die auf Hochglanz polierten Schuhe des Uchiha. Sakura drehte sich um und entdeckte einige Schubladen. Die junge Frau drückte gegen die erste Schublade, welche sich daraufhin öffnete. Darin befanden sich die Krawatten von Sasuke, auch diese waren nach Farben sortiert. Sie schmunzelte schwach. Wie verschieden sich doch waren. Bei Sasuke stand alles peinlichst genau auf seinem Platz und bunte Farben suchte man hier vergebens. Sakura war ganz anders, allein schon wegen ihrer doch recht ungewöhnlichen Haarfarbe. „Hier. Es wird dir zwar auch zu groß sein, aber etwas kleineres habe ich nicht.“ Sasuke hielt der rosahaarigen ein dunkelgrau meliertes Sweatshirt entgegen. „Danke.“ Sie nahm das Kleidungsstück an sich und zog es sich über den Kopf. Wie erwartet, war es der jungen Frau natürlich viel zu groß und sah wie ein kurzes Kleid aus. „Lust auf einen Film? Du darfst auch bestimmen.“, meinte Sasuke. Er wollte diese angespannte Stimmung endlich etwas lösen. „Klar.“, stimmte Sakura zu. „Ok. Dann geh schon mal nach unten und such was aus. Ich komme gleich nach.“, sagte der Uchiha und ging mit Sakura aus dem begehbaren Kleiderschrank. Während Sasuke noch oben blieb, ging die Jägerin die Wendeltreppe nach unten in den Wohnbereich und kümmerte sich um die Auswahl des Fernsehprogramms. Sie durfte bestimmen. Ob Sasuke wusste, worauf er sich da eingelassen hatte? „Ich habe mit allem gerechnet, aber Disney?“, ertönte die wenig begeisterte Stimme des Vampirs, als er wieder auftauchte. „Können wir nicht The Walking Dead oder so anschauen?“ Er warf Sakura ein paar Kissen und seine Bettdecke zu. „Ich mag keine Zombies.“, brummte die junge Frau und positionierte die Kissen so, dass man bequem liegen konnte. „Aber singende Prinzessinnen?“, hakte er nach. „Nur die heißen Prinzen und die coolen Bösewichte!“, korrigierte Sakura. „Heiße Prinzen? Komisch, über mich gibt es doch keinen Disney Film.“, grinste er. „Tze. Dann schau ich eben alleine.“ Die Haruno schnappte sich die Decke und deckte sich gut zu. Sasuke fuhr sich durch die Haare. Memo an mich. Keine Disney Prinzen beleidigen! „Tut mir leid.“, sagte er und legte sich zu Sakura. Zuvor hatte er sich eine kleine Fernbedienung geschnappt und drückte einen Knopf. Augenblicklich zogen sich die Vorhänge zu und verdunkelten den gesamten Wohn- und Essbereich. „Kannst du mir verzeihen?“, fragte Sasuke, während er etwas näher an sie heranrückte. Diese riss die Augen auf und sah ihn an. „V-Verzeihst..du mir?“ Ruki! Er hatte sie auch um Verzeihung gebeten. „Ich sollte lieber den Mund halten.“, bemerkte Sasuke. Ihm war nicht entgangen, was seine Aussage bei Sakura ausgelöst hatte. „Schon gut.“ Sie legte ihren Kopf auf die Brust des schwarzhaarigen, während dieser seinen Arm um ihren Rücken legte. „Welche singende Prinzessin darf es zuerst sein?“, fragte Sakura und sah zu Sasuke hinauf. „Diese Entscheidung überlasse ich der Expertin.“, gab der Angesprochene mit einem sanften Lächeln zurück. „Gut. Die Schöne und das Biest.“, meinte Sakura. „Die Schöne und das Biest.“, wiederholte Sasuke und nahm die Fernbedienung in die Hand, suchte den gewünschten Film aus der Galerie aus und drückte auf play. Während der Film lief sah Sasuke immer wieder zu Sakura. Diese war ganz auf den Bildschirm fixiert und ihre Lippen bewegten sich oft stumm zu den Liedern. „Was findet ihr Frauen nur an dieses Filmen?“, fragte der Uchiha interessiert. „Die Happy Ends natürlich. Aber das wünschen sich doch nicht nur Frauen, oder?“, antwortete Sakura. Happy End.. dachte sich Sasuke. „Stimmt schon, doch ein Großteil der Märchen haben gar kein Happy End.“, meinte er. „Es geht ums Prinzip, Sasuke!“, seufzte die rosahaarige und konzentrierte sich wieder auf den Film. Auch Sasuke wandte seinen Blick wieder dem Bildschirm zu. Dennoch beschäftigte er sich noch lange mit seinen Gedanken. Happy Ends. Es ließ ihn irgendwie keine Ruhe mehr. Sasuke atmete erleichtert aus. Endlich vorbei! Nach Die Schöne und das Biest folgten Arielle, Schneewittchen, Dornröschen und gerade endete Cinderella. Zwischen den Filmen hatten er und Sakura sich Pizza bestellt, um hauptsächlich etwas gegen den Hunger der Jägerin zu tun. Sasuke hatte am Morgen etwas abgepacktes Blut getrunken, welches er noch zu Hause gehabt hatte. Jeder Vampir durfte eine festgelegte Menge an Blut bei sich aufbewahren, um nicht jeden Tag ins Krankenhaus gehen zu müssen. Frisches Blut würde Sasukes Genesung natürlich schneller vorantreiben, doch daran war im Moment nicht zu denken. „Womit willst du mich als nächstes quälen?“, fragte der Uchiha, bekam jedoch keine Antwort. „Sakura?“ Er blickte zur Jägerin und stellte fest, dass diese tief und fest schlief. Wann war sie denn eingeschlafen? Sasuke hatte es gar nicht bemerkt. Aber so war es gut, denn Sakura brauchte Ruhe. „Wer wohl dein Märchenprinz ist?“, flüsterte Sasuke und streichelte ihren Rücken. Er dachte sofort an Ruki, doch die Beziehung zwischen ihm und Sakura beruhte wirklich nur auf sehr tiefe Freundschaft. Vielleicht hätten sie ja eine Chance gehabt, wäre Ruki nicht gestorben. Immerhin hatte Sasuke schon oft in seinem Umfeld erlebt, wie aus Freundschaft Liebe wurde. An was denkst du bloß? Sasuke schüttelte den Kopf und machte den Fernseher aus. Immerhin wollte er auch schon seit Stunden schlafen, was er nun tun würde. Er deckte beide noch einmal gut zu und schloss schließlich seine Augen. „Wo steckt sie bloß?“, fragte sich Ino. Die Yamanaka stand vor der Wohnungstür der Haruno und hatte mehrmals geklingelt, doch es rührte sich nichts. Kakashi hatte sie doch nach Hause geschickt. Wo konnte Sakura also sein? Bei ihr war sie offensichtlich nicht und auch Karin konnte Ino nicht weiterhelfen. Die junge Frau kramte ihr Handy aus der Handtasche. Immer noch keine Nachricht. Sakura hatte weder auf ihre Nachrichten, noch auf die Anrufe der blondhaarigen reagiert. Ino rief noch einmal bei der Haruno an und hinterließ ihr eine Nachricht, als sich wieder nur die Mailbox meldete. Danach verließ sie das Gebäude. Von hier hatte meinen atemberaubenden Blick auf das Stadtzentrum und auch der große Tower war gut zu erkennen. Könnte es sein, dass Sakura bei Sa...- Ino schüttelte schnell den Kopf, um diese Gedanken abzuschütteln. Es war bereits Abend geworden und die Sonne ging gerade unter, weshalb Ino beschloss nach Hause zu fahren. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag und Sakura wirklich bei Sasuke im Tower war. Kakashi trat gerade aus dem Hauptquartier der Vampirjäger und blickte in den orangefarbenen Himmel. Eben hatte er einen Anruf vom Krankenhaus bekommen. Rukis Familie soll seinen Leichnam bereits nach Hause überführt haben und das, obwohl noch nicht einmal die Obduktion durchgeführt wurde. Aber der Hatake konnte nichts tun. Die Familie Oda war durchaus einflussreich und er wollte sich nur ungern mit ihnen anlegen. Vielmehr bereitete ihn das Verhalten von Sakura Sorgen. Sie war so gefasst gewesen, zu gefasst! Und nun wusste keiner wo sie war. Ich hoffe nur, dass du nichts anstellst! Es kam ihm oft so vor, als hätten er und Sakura sich entfremdet. Ob es daran lag, dass er eben nur ihr Adoptivvater war? Während er seinen Gedanken nachging, steuerte der Mann die Parkplätze an und blieb überrascht stehen. Das war doch Sakuras Auto! Aber sie war nicht im Hauptquartier. Warum stand ihr Auto also hier... Langsam dämmerte es Kakashi und er wandte sich dem Tower zu. „Sasuke.“ Der Jäger war nicht dumm. Er wusste von Sasukes nächtlichen Besuch als Sakura im Krankenhaus war und die Beiden arbeiteten zusammen an den Mordfällen der vier Vampire. Hatten sie dabei eine Grenze überschritten? Eigentlich hielt sich Kakashi aus dem Privatleben seiner Tochter vollkommen heraus, doch sollte sein Verdacht stimmen würde er eingreifen müssen! Vorerst würde sich der Hatake aber erst einmal zurückhalten, denn es fehlten ihm die Beweise. Sollte es jedoch stimmen... Kakashi seufzte und stieg in seinen Wagen. Sakura hasste Vampire und in diesem Fall hoffte er wirklich, dass dieser Hass auch Sasuke galt. Murrend öffnete Sakura ihre smaragdgrünen Seelenspiegel. „Ich muss wohl eingeschlafen sein.“, stellte sie fest. Immerhin war es stockdunkel geworden. Sie sah nach oben und entdeckte den schlafenden Sasuke. Er sah irgendwie nicht besonders gut aus, so extrem blass. Die Haruno wollte eigentlich aufstehen, um etwas zu trinken. Doch sie wollte Sasuke nur ungern wecken. Immerhin war Schlaf doch die beste Medizin. Das hatte Kakashi zumindest immer zu ihr gesagt, wenn sie krank war. Plötzlich rührte sich Sasuke und er drehte sich ganz in ihre Richtung, rückte näher an Sakura heran. An aufstehen war nun nicht mehr zu denken, denn die rosahaarige konnte sich kaum mehr rühren. Sein Körper war ganz heiß und er atmete schwer, keuchte fast. Ob sie ihn doch lieber wecken sollte? Sakura hatte keinerlei Erfahrung im Umgang mit kranken Vampiren. Was sollte sie jetzt tun? Ignorieren und weiterschlafen? Die Jägerin seufzte. Er würde sich schon melden, sollte es ihm schlecht gehen. Doch auf einmal fing Sasuke an laut zu röcheln. Er zitterte und schwitzte stark. „Oh shit.“ Sakura musste keine Ärztin sein um festzustellen, dass sein Zustand alles andere als gut war. Kurzerhand riss sie sich von Sasuke los, welcher sie nur schwer aus seinem Griff ließ und drehte ihn auf den Rücken. „Ey, Sasuke!“, sagte die Haruno, während sie versuchte ihn wachzurütteln. Sasuke murmelte nur unverständliche Dinge vor sich her. Fuck! Sakura fuhr sich durch die Haare und sah sich um. In der Dunkelheit konnte sie so gut wie nichts sehen, sie brauchte Licht. Sie krabbelte über Sasuke hinweg und tastete sich vorsichtig voran. An der Wand rechts von ihr stieß Sakura gegen ein Regal. Darüber befand sich ein längliches Objekt, welches sich glücklicherweise als Wandlampe herausstellte. Kaum war die Lampe an, ging sie schnell wieder zurück zum Uchiha. „Was mache ich denn jetzt?“, fragte sich Sakura und sah zu Sasuke. Seine Wangen waren glühend rot. Die Jägerin zog die Decke erst mal beiseite, setzte sich rittlings auf Sasuke und hob seinen Oberkörper an. Für einen Vampir war Sasuke viel zu warm! „Sakura.“, flüsterte er. „Ja, Sakura spielt jetzt Krankenschwester. Heb mal die Arme.“, meinte die Angesprochene. Sie zog dem schwarzhaarigen sein Shirt aus und legte ihn zurück. „Hast du die Tabletten genommen, die ich dir gegeben habe?“, fragte die rosahaarige. Sasuke schüttelte den Kopf. Er hatte es ganz vergessen. Kein Wunder, dass es ihm so schlecht geht! „Wo sind sie?“, hakte Sakura nach. „Antworte!“, zischte sie, als der Uchiha nichts sagte. „In der Küche..“, schnaufte er. „Küche.“, wiederholte Sakura und sprintete sofort in den besagten Raum. Sie machte das Licht an, scannte den Raum. Die Schachtel stand unberührt auf der Arbeitsfläche. Sakura nahm sie an sich und wollte zurück, blieb aber stehen. Sasuke musste etwas trinken. Die junge Frau suchte nach einem Glas und füllte es mit Wasser. Ihr Blick ging zu ihrer Hand, in der sie das Glas hielt. Er war ein Vampir... Sasuke hatte sich wieder seine Bettdecke geschnappt und rollte sich zusammen. Ihm war so warm und gleichzeitig doch so verdammt kalt. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich platzen. Darum knurrte er auch finster, als Sakura wieder an ihm rüttelte. Sie sollte ihn einfach in Ruhe lassen. Dass sie ihm nur helfen wollte, realisierte der Uchiha in seinem Zustand nicht. Schlussendlich ließ er sich trotzdem von Sakura aufsetzen. „Mund auf.“, sagte die Jägerin. Ihre Stimme klang viel sanfter als zuvor. Sasuke knurrte zwar erneut, tat aber was sie sagte. Sakura legte ihm zwei Tabletten auf die Zunge. „Einmal schlucken.“ Der schwarzhaarige verzog das Gesicht, während er die Tabletten schluckte. So etwas ekelhaftes hatte er noch nie geschmeckt. „Sehr gut, und jetzt trinkst du bitte noch etwas.“, meinte Sakura und hielt ihm das Glas gegen die Lippen. Sasuke öffnete etwas seinen Mund und trank mit Sakuras Hilfe das ganze Glas aus. Das hier schmeckte um einiges besser, als die Tabletten. Es war ein vertrauter Geschmack und Sasuke mochte ihn sehr gerne. „Sehr gut.“, lächelte die rosahaarige und stellte das Glas auf den Tisch. Der Vampir ließ sich nach hinten ins Sofa sinken und wurde von der Haruno wieder gut zugedeckt. Er merkte gar nicht, dass Sakura ging. Sie wollte ihm noch einen kühlen Lappen auf die Stirn legten. Darum hörte sie auch nicht seine Worte, bevor er wieder einschlief. „Sakura...“, flüsterte Sasuke. „Danke!“ Kapitel 24: Like Cinderella --------------------------- „Sasuke! Wach auf.“ Der Angesprochene murrte, als er am frühen Mittag des nächsten Tages geweckt wurde. Jemand hatte die Vorhänge geöffnet, denn Sasuke spürte die Wärme der Sonne auf seiner Haut. Eine Hand rüttelte an seiner Schulter, die der junge Fürst sofort ergriff und näher zu sich heran zog. „Seit wann bist du so anhänglich mein Sohn?“ Sasuke stockte und ließ die Hand augenblicklich wieder los. „Was machst du hier?“, grummelte der Uchiha, als er in das Gesicht seines Vaters blickte. „Sehen wie es dir geht.“, antwortete Fugaku. „Gut.“ Sasuke setzte sich auf. Ehrlich gesagt ging es ihm hervorragend. Sein Kopf tat noch etwas weh, aber ansonsten fühlte sich der Uchiha fit. Doch wo steckte Sakura? Sie lag weder neben ihm, noch war sie irgendwo in seiner Wohnung. War sie einfach so gegangen? Sein Blick ging zum Tisch. Dort stand ein Glas und Sasuke roch es ganz deutlich. Sakura hatte ihm letzte Nacht etwas von ihrem Blut in das Wasser gemischt, welches sie ihm gegeben hatte. Er hatte es sich also nicht eingebildet. Die Jägerin hatte sich um ihn gekümmert, aber warum blieb sie nicht? Auch Fugaku war der Blutgeruch nicht entgangen, doch er schwieg. „Also wirst du heute zur Konferenz nach Sunagakure fliegen? Oder soll doch ich an deiner Stelle dort auftauchen?“, wollte er von seinem Sohn wissen. „Nein. Ich werde fliegen.“, meinte Sasuke und fuhr sich durch die Haare. Neben seiner Tätigkeit als Vampirfürst war Sasuke auch der Firmenchef der Uchiha Holding Company. Einem international angesehenem Unternehmen, welches sich an den Geschäften anderer Unternehmen beteiligte und diese finanziell unterstütze. Es stand eine zweitägige Konferenz mit Geschäftspartnern in Sunagakure an und da wollte Sasuke nicht fehlen! „Bist du sicher? Immerhin ist morgen der Todestag von Kohana und du hast dir sonst immer an diesem Tag freigekommen.“, bemerkte das Oberhaupt der Uchiha-Familie. „Ich kann mich nicht für den Rest meines Lebens an diesem Tag in meiner Wohnung einsperren. Ich fliege!“, gab Sasuke mit ernster Stimme zurück. Er hatte keine Lust weiter darüber zu sprechen und wo zur Hölle steckte bloß Sakura? „Verstehe.“ Fugaku steckte eine Hand in die Hosentasche. „Allein?“, hakte der braunhaarige noch nach. „Nein.“, meinte der Vampirfürst sofort. „Könnte recht langweilig für sie werden. So ein steifes Geschäftsmeeting ist sicher nichts für eine Frau wie sie.“ Fugaku konnte sich bereits denken wen sein Sohn als Begleitung im Sinn hatte. Das würde noch Mord und Totschlag geben. „Sie wird es überleben.“, sagte Sasuke mit einem vielsagenden Grinsen. „Die Frage ist eher, ob du es überleben wirst.“, lachte Fugaku. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Werden wir sehen.“ Der Uchiha Spross ließ sich wieder ins Kissen sinken. „Na dann. Vergiss nicht den zweiten Flug und ein Zimmer für deine Begleitung zu buchen. Oder teilt ihr euch schon ein Bett?“ Fugaku konnte sich diese Aussage nicht verkneifen und Sasukes ertappter Blick bestätigte ihn nur. Es lag der süß-fruchtige und leicht schwere Duft eines Frauenparfums in der Luft, der weder von Hinata noch von Mikoto war. Dies waren die einzigen beiden Frauen, die Sasuke bisher in seine Wohnung gelassen hatte. Doch scheinbar gab es nun eine Dritte. „Ich werde Chiyo gleich anrufen, damit sie sich darum kümmert. Noch etwas?“, knurrte ein leicht gereizter Sasuke. Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Nein. Guten Flug und viel Erfolg.“, sagte Fugaku und verschwand. Sasuke blieb noch einen Moment liegen, bevor er ihm Essbereich auftauchte und das Telefon nahm, welches auf einem kleinen Regal lag. Sein erster Anruf ging zu der Hauptsekretärin des Uchihas, Yukimura Chiyo. Diese Frau arbeitete schon viele Jahre für Sasuke und er konnte sich vollkommen auf sie verlassen. „Was kann ich für Sie tun, Sasuke-sama?“, ertönte ihre Stimme auf der anderen Seite der Leitung. „Ich fliege doch heute Abend nach Sunagakure und bräuchte noch einen Flug für meine Begleitung. Außerdem brauche ich noch eine zweite Suite im Hotel.“, meinte der schwarzhaarige. „Verstehe. Wie ist der Name ihrer Begleitung?“, wollte Chiyo wissen. Sasuke drehte sich dem Fenster zu und schmunzelte. „Haruno Sakura.“ „Du bist spät dran!“, brummte Ino und verschränkte die Arme unter der Brust. „Sorry, ich habe meinen Wecker überhört.“, antwortete eine abgehetzte Sakura, als sie vor ihrer besten Freundin zum Stehen kam. Die Haruno war die halbe Nacht wach gewesen, hatte sich um Sasuke gekümmert und seine Wohnung wieder aufgeräumt. Immerhin lagen ihre Sachen noch in seinem Bad und im Wohnzimmer standen Pizzaschachteln herum. Dabei hatte die junge Haruno auch endlich wieder einen Blick auf ihr Handy geworfen. Sie hatte unzählige verpasste Anrufe von Ino und eine Nachricht auf ihrer Mailbox. “Hay Saku, ich bin es noch einmal. Ist alles gut bei dir? Wir machen uns alle etwas Sorgen um dich. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mich morgen zu Monsieur Blanc begleitest. Ich habe einen Termin wegen meinem Kleid für den Ball bekommen und würde dich gerne dabeihaben. Solltest du Lust haben treffen wir uns um 11:30 Uhr an der Kreuzung zur Einkaufsstraße. Bis dann.“ Als Sakura diese Nachricht abgehört hatte, bekam sie sofort ein schlechtes Gewissen und verschwand noch in der Nacht aus der Wohnung von Sasuke. Sie wusste ja am Besten, wie Ino immer vom Uchiha schwärmte und nun hatte ausgerechnet Sakura, als Inos beste Freundin, ein Verhältnis mit ihm. Karin war ihnen bereits auf die Schliche bekommen und Sakura konnte es einfach nicht riskieren, dass Ino es auch erfuhr. Damit würde Sakura ihre Freundschaft sicherlich gefährden. Sie musste das Thema 'Sasuke' endlich beenden! „Wie geht’s dir denn überhaupt?“, wollte die Yamanaka wissen, als sich die Zwei in Bewegung setzten. „Ich vermisse Ruki, aber es muss irgendwie weitergehen.“, antwortete die Angesprochene und zwang sich zu einem Lächeln. Genau wie am Tag zuvor, herrschte auch heute herrliches Wetter. Die Sonne schien nicht mehr ganz so stark, weshalb man viele Vampire auf den Straßen antraf. Sakura seufzte innerlich. Die Welt würde nicht aufhören sich zu drehen, weil ein Vampirjäger getötet wurde. Die Haruno musste also weitermachen, dass hätte auch Ruki gewollt. Die junge Frau dachte sicher nicht einmal im Traum daran, dass ihr bester Freund nun ein Vampir war und irgendwo in völliger Dunkelheit in seinem Zimmer saß. Nach einem kurzen Fußmarsch durch die teuerste und luxuriöseste Einkaufsmeile von Konoha, betraten die zwei Freundinnen das Geschäft des wohl berühmtesten Modemachers des Landes: Monsieur Raoul Blanc, einem adeligen Vampir aus dem fernen Frankreich. „Wow.“ Ino machte große Augen und auch Sakura wirkte beeindruckt. Der Geschäftsraum sah so luxuriös und pompös aus. Über den schwarzen Marmorboden war ein Weg aus rotem Teppich gelegt und von der Decke hingen gewaltige goldene Kronleuchter. Hier hatte man das Gefühl, dass man in einem Frankreich von vor vielen Jahren war. Denn trotz der einigen modernen Elemente wirkte der Laden, als wäre die Zeit in einer vergangenen Epoche stehen geblieben. „Da sind ja meine Blumen.“, ertönte eine schillernde Stimme. Raoul war vor den Frauen aufgetaucht und strahlte sie mit einem großen Lächeln an. Monsieur Blanc war ein etwas verrückt anmutender Zeitgenosse, aber dieser Mann hatte Sinn für Mode! Er war seit über 5000 Jahren der persönliche Schneider der Uchiha und hatte auch schon Könige und Kaiser eingekleidet. Raoul hatte die vornehme Blässe aller Vampire. Sein glänzendes graues schulterlanges Haar trug der voller Stolz und es stand ihm ausgesprochen gut. Die Augen waren bernsteinfarben. Der Vampir trug eine graue Nadelstreifenhose mit einem weißen Hemd und grauer Krawatte. Darüber eine cremefarbene Anzugweste, mit einer silbernen Taschenuhr in der linken Tasche. Man konnte es an der Kette erkennen, welche an der Knopfleiste der Weste befestigt war. „Ich habe gehört, dass ihr Kleider für den großen Ball braucht.“, lächelte der Mann. Sein Blick blieb kurz an Sakura haften. Dieses Gesicht hatte er schon sehr sehr lange nicht mehr gesehen. „Eigentlich nur Ino.“, bemerkte die rosahaarige und deutete auf ihre Freundin, die schon ganz hibbelig war. „Verstehe. Folgt mir!“ Der grauhaarige schritt voran und führte die Jägerinnen zum Raum, in dem sich die Ballkleider befanden. Und dieser Raum war riesig. Die beiden Frauen wurden von den Anblick tausender Kleider beinahe erschlagen. Wie sollte man bei so einer Auswahl nur das passende finden? „So. Jetzt lass dich mal ansehen, Chérie.“ Raoul half Ino auf ein kleines Podest und musterte die Yamanaka. Diese fühlte sich bereits jetzt wie eine Prinzessin und strahlte über beide Ohren. Sakura lächelte schwach. Ihre Ino war wie gemacht für ein Leben in adeligen Kreisen. „Deine Ausstrahlung hat etwas zeitlos elegantes. Schwarz ist dennoch keine Farbe für dich. Viel mehr ein feuriges rot. Oder aber auch ein himmlisches Blau, wie Cinderella.“, meinte der Schneider schließlich und wusste auch schon ganz genau, welche Art von Kleid für Ino bestimmt war. „Ich bin sofort wieder bei euch.“ Raoul verschwand und ein Angestellter tauchte mit zwei Gläsern Champagner auf. „Das wird kein billiger Einkauf.“, bemerkte Sakura und nippte an ihrem Glas. „Wenn man etwas erreichen will, muss man hin und wieder investieren.“, gab die blondhaarige zurück und beugte sich zu ihrer Freundin. „Immerhin gilt es einen Fürsten zu beeindrucken.“ Gerade als Sakura etwas sagen wollte, hörten sie das Geräusch von rollenden Rädern. Raoul kam mit einer Kleiderstange zurück, an der einige Kleider hingen. Wie er es bereits erwähnt hatte, konzentrierte sich der Vampir auf die Farben Blau und Rot. „Nun kommt der Aufregendste Part, die Anprobe. Darf ich dich in die Umkleidekabine bitten?“, sagte der grauhaarige und öffnete den roten Vorhang der großen Kabine. „Kannst du das bitte halten?“ Ino reichte Sakura ihr Glas, bevor sie in der Umkleidekabine verschwand. Die Haruno stand etwas verloren mit ihren Gläsern herum, doch Hilfe nahte sofort. Der Angestellte tauchte wieder auf und nahm die Gläser an sich. „Setz dich, Chérie!“ Raoul deutete auf das rote Ledersofa und Sakura nahm platz. Danach verschwand auch der Schneider in der Umkleidekabine, um Ino zu helfen. Das erste Kleid war ein enganliegendes rotes Kleid im Meerjungfrauen-Stil und Ino sah umwerfend darin auf. Es folgte ein bordeauxrotes Kleid ohne Ärmel und mit einem bauschigen Rock. Auch diese Robe stand der Yamanaka fantastisch. Während Ino mit der Anprobe des dritten Kleides beschäftigt war, klingelte das Handy von Sakura. „Ich bin gleich wieder da!“, meinte sie, um ihre Abwesenheit zu erklären und ging einige Schritte. „Kakashi?“, meldete sich die Jägerin. „Wie es scheint ist meine verschollene Tochter wieder aufgetaucht.“, lachte Kakashi und klang erleichtert. Sakura brummte. „Pass auf, sonst tauche ich wirklich ab. Was gibt es?“ Die junge Frau ging einen Gang entlang und betrachtete die vielen Kleider. Hier fand man Schnitte aus allen möglichen Epochen der Geschichte. Von der Renaissance, bis hin zum viktorianischen Zeitalter war hier alles vertreten. „Für dich ist ein neuer Auftrag hereingekommen. Personenschutz während einer zweitägigen Konferenz in Sunagakure.“, antwortete das Oberhaupt der Vampirjäger. „Dafür haben wir doch eine extra Abteilung.“, bemerkte Sakura. „Der Kunde wünscht aber ausdrücklich dich.“, gab Kakashi zurück. „Und wer ist dieser Kunde?“, fragte sie. „Sasuke.“ Sakura blieb stehen, als ihr Vater diesen Namen sagte und drehte sich um. Sie hörte die Stimmen von Ino und Raoul, die sich scheinbar angeregt unterhielten. „Ich habe keine Zeit.“, winkte Sakura bissig ab. „Du kannst diesen Auftrag nicht ablehnen. Immerhin kommt er vom Fürst höchstpersönlich und die Bezahlung ist wirklich sehr gut.“, erklärte der Hatake. „Wie viel?“ Geld war immerhin eine der größten Schwächen von Sakura und dass wusste jeder. „Einen kompletten Monatslohn plus alle Ausgaben, die während deinem Aufenthalt anfallen.“, sagte Kakashi. Sakura schluckte. Das wird dir deine Kreditkarte übel nehmen, Uchiha! „Na schön.“, lenkte sie schließlich ein. Es wäre einfach dumm bei solch einer Summe abzulehnen. „Du sollst um 15 Uhr beim Tower sein. Viel Erfolg.“, beendete Kakashi das Gespräch und Sakura ging zurück. Im selben Moment trat Ino aus der Kabine und die grünen Seelenspiegel der rosahaarigen weiteten sich. „Das ist es!“, platzte es aus ihr. „Finde ich auch.“, grinste die Yamanaka. „Als hätte ich es dir auf den Leib geschneidert.“ Raoul stand zufrieden neben Ino und musterte die junge Frau von oben nach unten. „Wer hat dich eigentlich angerufen?“, wollte die Blondine wissen. „Kakashi. Ich fliege noch heute nach Sunagakure und habe leider nicht mehr viel Zeit. Um 15 Uhr geht es los.“, antwortete Sakura. „Verstehe.“, nickte Ino. Raoul holte kurz seine Taschenuhr hervor. „Für ein Mittagessen reicht es sicher noch. Ich lade euch ein!“, lächelte der Vampir. Sasuke stand vor dem Tower und sah ungeduldig auf seine Armbanduhr. 14:59 Uhr. Er seufzte, als im selben Moment ein Taxi vor dem Tower hielt und Sakura ausstieg. Bei ihrem Anblick blieb dem Vampirfürst die Spucke weg. Wo war seine lässige Vampirjägerin und wer war diese eiskalte, aber dennoch atemberaubende Geschäftsfrau? Sakura trug ein knielanges schwarzes Businesskleid mit einem schwarzen Lackgürtel um die Taille. Dazu einen nudefarbenen Blazer. Die Schuhe waren ebenfalls nude und hatten die berühmte rote Sohle. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt, nur zwei einzelne Strähnen rahmten ihr Gesicht ein. Dieses war dezent geschminkt. Der Taxifahrer holte den braunen Louis Vuitton Trolley für die junge Frau aus dem Kofferraum und fuhr wieder los. Die Haruno sortierte ihr Gepäck, hing sich ihre Louis Vuitton Neverfull Handtasche über die Schulter und drehte sich um. Sasuke kam bereits auf sie zu. „Schön, dass du es einrichten konntest.“, sagte er. „Klar. Dir geht es scheinbar wieder gut?“, bemerkte Sakura. „Ja, wie es scheint war die gute Fee bei mir gewesen.“, gab er mit einem Lächeln zurück. Die junge Frau presste die Lippen zusammen. Sie wollte ihm ja eine Nachricht hinterlassen, aber ihr war einfach keine gute Erklärung, außer der Wahrheit, eingefallen. „Wir müssen los.“ Sasuke wurde ganz ernst und nahm Sakura den Trolley ab. Die Beiden gingen auf eine dunkelgraue Audi A3 Limousine zu. Der Fahrer wartete bereits und verstaute das Gepäck von Sakura im Kofferraum, bevor er der Jägerin die Tür öffnete. „Danke.“, murmelte sie und nahm auf der Rücksitzbank platz, stellte ihre Handtasche auf den Sitz in der Mitte. Sasuke stieg derweilen auf der anderen Seite ein. Der Chauffeur startete den Motor und fuhr Richtung Flughafen. „Hier ist dein Flugticket.“, ertönte die Stimme des Uchihas und er überreichte Sakura das Papier. „Wir fliegen First Class?“, platzte es beinahe schon geschockt aus ihr. „Mein Privatjet ist in der Wartung, darum bleibt nur diese Möglichkeit.“, gab Sasuke ruhig zurück. Für ihn war dies etwas völlig normales. P-Privatjet??? „Verstehe.“ Sie starrte das Flugticket in ihrer Hand an. Sie war noch nie First Class geflogen, aber etwas anderes hatte sie von Sasuke auch nicht erwartet. Aber es zeigte wieder einmal, dass die Beiden in zwei völlig verschiedenen Welten lebten! „Warum bist du einfach so wortlos verschwunden?“, fragte der schwarzhaarige. Sakura sah ihn verwundert an. Sie waren nicht alleine im Wagen und er fing einfach so ein privates Gespräch an? Dem Chauffeur war es sicherlich ziemlich egal und er würde das Gespräch einfach ignorieren, trotzdem war es komisch. „Ähm ich wurde anderweitig gebraucht.“, antwortete Sakura. „Mitten in der Nacht?“ Sein Blick ging kurz zu ihr. „So ungefähr.“, sagte die Jägerin. Sasuke schlug die Beine übereinander und atmete hörbar aus. „Verstehe.“ Die restliche Fahrt über verlief relativ stumm zwischen ihnen. Sasuke erhielt zwischendrin Anrufe von Geschäftspartnern und führte mit ihnen bereits die ersten Vorgespräche für eventuelle Geschäfte. Sakura verstand eigentlich nur Bahnhof. Von so etwas hatte sie überhaupt keine Ahnung. Immerhin war sie nur eine einfache Vampirjägerin, nichts besonderes. Nach einer knappen Stunde erreichten sie den Flughafen von Konoha. Das Gepäck wurde aufgegeben, sie passierten die Sicherheitskontrolle und stiegen schließlich in das Flugzeug. Sakura setzte sich auf den Sitz aus dunklem Leder und sah sich begeistert um. „Wie lange fliegt man eigentlich nach Sunagakure?“, wollte die Haruno wissen, als die Maschine startete. Sasuke, welcher gerade ein Wirtschaftsmagazin las, sah zu ihr. „Zum Glück nur 3 Stunden. Ich bin nicht der Typ für Langstreckenflüge.“, antwortete er. „Ich auch nicht.“, sagte Sakura leise. Die junge Frau war ehrlich gesagt kein Mensch, der gerne flog. Der Uchiha schmunzelte und widmete sich wieder seinem Magazin. Sie hatte also Flugangst, wer hätte das gedacht. Um 20 Uhr landete die Maschine sicher in Sunagakure und Sakura spürte bereits beim Aussteigen das trockene Klima. Sunagakure war ein Wüstenstaat und galt als Stadt der Millionäre. Nirgendwo anders im Land fand man so viele Personen aus der Oberschicht, weshalb Sunagakure auch nur so vor Luxus strotzte. Auf den Straßen fuhren die teuersten Autos, die Gebäude waren von den besten Architekten der Welt designet worden und der künstlich angelegte Park galt als einer der Schönsten weltweit. Da Sakura zum ersten Mal hier war, sah sie mit großen Augen aus dem Wagen. Es war ganz anders als in ihrer Heimat Konoha. Sie und Sasuke wurden von einem Angestellten ihres Hotels abgeholt, der die Beiden innerhalb von 30 Minuten zu ihrer Unterkunft der nächsten Tage brachte. Der Concierge des fünf Sterne Luxushotels öffnete Sakura die Tür und half der jungen Jägerin beim Aussteigen. „Herzlich Willkommen im Ritz-Carlton von Sunagakure. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt, Miss.“, begrüßte sie der ältere Herr. „Vielen Dank.“, lächelte Sakura und wollte ihren Koffer aus dem Kofferraum holen. „Nicht nötig. Das Gepäck wird von einem Pagen in die Zimmer gebracht.“, erklärte Sasuke und schob die rosahaarige mit einem sanften Druck Richtung Eingang. „Vom Pagen.“, wiederholte sie. Ein Wunder, dass sie selbst gehen musste und nicht wie eine Römerin auf einer Sänfte getragen wurde. Als sie die Lobby betraten vernahm Sakura den Klang von klassischer Musik. Die Lobby war sehr modern und vorwiegend in dunklen Grautönen gehalten. „Warte hier.“ Der Uchiha steuerte zielsicher die Rezeption an und schenkte der Rezeptionistin ein strahlendes Lächeln. Er war hier ziemlich oft zu Gast und kannte darum auch so gut wie jeden Angestellten. „Hatten Sie eine angenehme Anreise?“, erkundigte sich die Brünette. „Alles gut, danke! Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meiner spontanen Umbuchung keine Umstände bereitet habe.“, sagte Sasuke. „Unsere Suiten sind wegen der Konferenz leider alle ausgebucht. Ich könnte Ihnen zu ihrer Suite noch ein Superior Zimmer anbieten. Oder aber die Präsidentensuite. Diese hätte zwei Schlafzimmer mit jeweils einem eigenen Bad, einen separaten Ess- und Wohnbereich, ein geräumiges Ankleidezimmer und natürlich einen Arbeitsbereich.“, meinte die junge Frau. Sasuke drehte sich kurz zu Sakura um, die ihren Blick immer noch begeistert durch die Lobby schweifen ließ. „Dann eben die Präsidentensuite.“, beschloss der Vampir und überreichte der braunhaarigen seine Kreditkarte, die für Garantiezwecke in das System eingelesen wurde. „Sehr gerne.“ Die Rezeptionistin änderte schnell alle Details im System und überreichte Sasuke zwei Schlüsselkarten, die sich in einem schwarzen Kärtchen befanden. „Ich wünsche einen schönen Aufenthalt“, lächelte sie. „Danke. Schönen Abend noch.“ Der Uchiha verstaute das Kärtchen in der Brusttasche seines Anzugjacketts und ging zu Sakura. Gerade als er die Zimmersituation erklären wollte, trat ein Mann zu ihnen. „Herzlich Willkommen. Ich bin Akagi Yuma, Ihr persönlicher Butler und würde Sie gerne in Ihre Suite begleiten.“, sagte der Mann und verbeugte sich kurz. Er war nicht viel älter als Sakura, etwa einen Kopf größer als sie, hatte rotbraunes Haar und dunkelbraune Augen. Nicht schlecht. Den würde ich doch glatt mit nach Hause nehmen!, dachte sich Sakura. „Bitte hier entlang.“ Yuma deutete den Weg und steuerte die Fahrstühle an. Sasuke brummte und sah zu Sakura. Diese schien ganz angetan von ihrem Butler zu sein. Es ging in den 15ten Stock und Yuma öffnete die Tür mit seinem Generalschlüssel. Der Butler betätigte einen Schalter und die Lichter der kompletten Suite gingen an. „Die Suite umfasst insgesamt 366m². Zu den Besonderheiten gehört der Außenwhirlpool, ein LCD Flatscreen in den Badezimmern, der 24 Stunden Roomservice, sowie der 24 Stunden Zugang zur Club Lounge. Dort befindet sich eine kleine Bibliothek, ein Fitnesscenter und Besprechungszimmer.“, erklärte der braunhaarige, während er Sasuke und Sakura durch die Suite führte. „Kann ich noch etwas für Sie tun?“, fragte der Akagi, als er den Rundgang beendete. „Bringen Sie uns eine Flaschen Château Mouton Rothschild.“, sagte Sasuke, während er den Inhalt des Weinkühlschrankes prüfte. „Welcher Jahrgang darf es sein, Sir?“, wollte Yuma wissen. „2010.“, antwortete der schwarzhaarige. „Sehr gerne.“ Yuma verbeugte sich kurz, zeigte Sakura ein charmantes Lächeln und verließ die Suite. „Kein Einzelzimmer.“, bemerkte die Haruno. „Das wollte ich dir in der Lobby schon sagen, aber dann ist dieser Schmieraffe aufgetaucht.“ Sasuke wandte sich der jungen Frau zu. „Also ich finde ihn ganz nett.“, verteidigte Sakura ihren Butler. „Natürlich.“, seufzte der Uchiha. „Eifersüchtig?“, hakte die Haruno spitz nach. „Ich glaube kaum, dass er eine Gefahr darstellt.“, gab Sasuke selbstsicher zurück. Immerhin spielte Sakura in einer völlig anderen Liga, als dieser einfache Butler. „Hochmut kommt vor dem Fall, Sasuke!“, meinte Sakura, als es an der Tür klopfte. Kapitel 25: "Haruno Sakura, you're incredible." ----------------------------------------------- Der Page kam und brachte das Gepäck der Beiden in das jeweilige Schlafzimmer, bevor Sasuke ihm ein großzügiges Trinkgeld zusteckte. „Vielen Dank, Sir! Einen schönen Abend noch Sir und Ihnen auch Miss.“, bedankte sich der Page und ging. „Hast du Hunger?“, erkundigte sich Sasuke und wandte sich Sakura zu. „Ich glaube kaum, dass ich etwas mit der Auswahl an Speisen hier anfangen kann. Ich war heute Mittag mit Ino und Raoul beim Nobelfranzosen schon überfordert. Außerdem hatte ich ja im Flugzeug etwas, also brauche ich nichts mehr.“, antwortete Sakura. „Raoul? Was wolltet ihr denn bei ihm?“ Sasuke wusste natürlich sofort wer gemeint war. „Ino braucht ein Kleid für deinen Ball.“, erklärte sie. „Du nicht?“, hakte der Uchiha nach. „Oh nein!“, lachte die rosahaarige. „Ich geh mich umziehen.“, meinte Sakura und ging in ihr Schlafzimmer. Kurz darauf kaum auch schon Yuma und hatte die gewünschte Flasche Wein dabei. „Wir brauchen Sie heute nicht länger.“, sagte der schwarzhaarige. „In Ordnung, dann wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Abend. Gute Nacht.“, verabschiedete sich Yuma. Sasuke ging in den Wohnbereich und verstaute den Wein in den dafür vorgesehenen Kühlschrank. Danach holte er seinen Laptop, bevor er sich an den Schreibtisch setzte. Der Uchiha hatte immerhin noch einiges für morgen vorzubereiten. Sakura durchwühlte derweilen ihren Koffer nach etwas bequemen zum Anziehen. Am Mittag hatte sie sich mit Ino und Raoul verquatscht und damit vollkommen die Zeit vergessen. Darum wurde es dann ziemlich knapp und die rosahaarige hatte einfach schnell einige Sachen in ihren Koffer geworfen. „Shannaro!“, knurrte Sakura. Damit sehe ich aus wie ein explodierter Marshmallow. „Schau nicht so!!“, brummte die Haruno, als sie mit dem Laptop vor der Brust in den Wohnbereich trat und den Blick von Sasuke bemerkte. „Ich mach doch gar nichts.“, verteidigte sich Sasuke und sah schnell wieder auf seinen Bildschirm. Dennoch konnte er es sich nicht verkneifen noch einmal in ihre Richtung zu schauen. Sie trug einen hellrosafarbenen Pyjama, bestehend aus einer kurzen zweilagigen Hose und einem lockeren Oberteil mit Rüschen und weiten kurzen Ärmeln. Über der Brust befand sich eine große Schleife. Wie es scheint hatte die Jägerin einen Faible für Rüschen, Schleifen und den ganzen Mädchenkram. Sakura machte es sich auf dem Sofa bequem und stellte ihren Laptop auf ihrem Schoß ab. Sie durchforstete die verschiedensten Shopping Websites, jedoch ohne Erfolg. Murrend stellte Sakura ihren Laptop auf dem Tisch ab und drehte ihren Kopf zu Sasuke. Dieser sah sehr konzentriert aus, während er mit schnellen Fingern auf der Tastatur tippte. „Was ist eigentlich der Zweck deiner Firma?“, fragte sie. Der Angesprochene sah überrascht auf. Interessierte sie das im Ernst? „Vielen Firmen fehlt oft das Geld für neue Projekte und ich gebe ihnen die nötige finanzielle Unterstützung, sofern mich ihr Konzept überzeugt. Sobald bei ihnen Geld in die Kasse fließt, bekomme ich meinen Anteil plus Zinsen wieder zurück.“, antwortete Sasuke vereinfacht. „Cool. Ich wollte schon immer mal eine Chanel Handtasche haben. Würdest du die auch vorfinanzieren?“, wollte Sakura wissen. „Dafür ist der Betrag zu klein. Das würde sich für mich nicht rentieren.“, gab der Uchiha zurück. „Hä? Versteh ich nicht.“, seufzte Sakura. „Komm her. Ich erkläre es dir!“, bot Sasuke an. Die Haruno überlegte kurz, stand schließlich auf und ging auf den Vampir zu. Dieser rutschte mit seinem Stuhl etwas nach hinten. Wie selbstverständlich setzte sich Sakura seitlich auf seinen Schoß, damit Sasuke noch auf den Bildschirm sehen konnte. Er rückte wieder näher an den Schreibtisch heran, legte einen Arm locker um ihren Bauch und öffnete ein leeres Dokument. „Zu einem sprechen wir in der Regel von Millionenbeträgen und alles was unter 250 000 Doller ist interessiert mich gar nicht. Also angenommen Firma A bekommt einen bestimmten Geldbetrag von mir. Dieses Geld fehlt mir erst einmal natürlich. Zwischenzeitlich hatte aber Firma B, der ich vor einiger Zeit Geld gegeben habe, Erfolg und ich bekomme mein Geld mit den entsprechenden Zinsen zurück. Somit fülle ich die entstandene Lücke, die durch Firma A entstanden ist, wieder auf und habe durch die Zinsen einen schönen Gewinn. Darum auch die hohen Beträge, denn nur dann kann diese Strategie funktionieren.“, erklärte Sasuke und erstellte für Sakura ein Schaubild auf dem Dokument. „Und was, wenn Firma A keinen Erfolg hat und pleite geht? Das wäre doch schlecht für dich, oder?“, hakte die junge Frau nach. Irgendwie fand sie das Ganze doch recht interessant. „Für diesen Fall bin ich rechtlich abgesichert, um Verluste möglichst gering zu halten.“, meinte Sasuke. „Also hast du immer alles unter Kontrolle, Uchiha.“, grinste Sakura und sah ihn an. „Kann man so sagen. Es ist ein befriedigendes Gefühl die Kontrolle zu haben.“, sagte der Vampir ruhig. Die Haruno lachte kurz. „Und damit du rundum befriedigt bist, hast du mich mitgenommen oder wie?“, fragte sie spitz. „Nicht ganz.“ Der Ausdruck in Sasukes Gesicht wurde plötzlich ganz ernst. Er hob Sakura hoch, stand auf und setzte sie wieder auf den Stuhl. „Es gibt einen bestimmten Grund, warum ich dich mit hierher genommen habe.“, sagte der Vampir und ging einige Schritte. Sakura sah ihn mit einen fragenden Blick nach. „Was ist los?“, wollte sie wissen. Ihr Körper begann bereits zu zittern, bevor er ihr antwortete. „Am 05. Oktober 1684 starb meine Verlobte, Toyotomi Kohana. In wenigen Stunden jährt sich dieser Tag zum 330ten Mal.“ Er wandte sich ihr zu. Die grünen Seelenspiegel der Jägerin weiteten sich. Sie hatte ihm doch deutlich klargemacht, dass sie über dieses Mädchen nicht sprechen wollte! „Du widerst mich an! Hast du mich mitgenommen, damit du dir vorstellen kannst, dass du mit ihr vögelst?! Noch dazu an dem Tag, an dem sie starb? Macht dich das wirklich so geil?“, keifte sie wütend. Sasuke starrte Sakura stumm an, unfähig etwas zu sagen oder sich zu bewegen. Ihre Abweisung hatte er mehr als verdient, dennoch musste er dieses Thema ansprechen! Immerhin hatte er sie deshalb hierher gebracht. Weit weg von Konoha...weit weg von allen Erinnerungen an Kohana. Auch wenn Sasuke gehofft hatte, dass er nie damit konfrontiert werden würde. Es gab schließlich nur noch wenige Personen, die Konoha kannten. Und keiner von ihnen hätte je etwas zu Sakura gesagt. Sie hätte es nie erfahren. Aber Sakura hatte es nun einmal herausgefunden und Sasuke wollte dieses Thema auch nicht länger totschweigen. „Ich dachte wirklich, du wärst anders. Aber ihr dreckigen Vampire seid alle gleich!“ Sakura sprang auf und stampfte in ihr Schlafzimmer. „Sakura!“ Er wollte nach ihrer Hand greifen. „Fass mich nicht an!!“, zischte die Haruno und schlug die Tür hinter sich zu. Sakura sperrte das Zimmer ab und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür, ließ sich langsam zu Boden sinken. Obwohl sie es nicht wollte, verließen unaufhaltsam Tränen ihre Augen. Weine doch nicht wegen einem Vampir. Die junge Frau zog die Beine an ihren Körper. „Verschwinde!“, schluchzte Sakura, als sie Sasukes Präsenz auf der anderen Seite der Tür spürte. Der Vampir lehnte ebenfalls mit dem Rücken gegen dem Holz. „Es tut mir Leid, aber wir müssen darüber reden. Das bin ich dir schuldig.“, flüsterte er. „Warum hast du es mir verschwiegen?“, sagte sie nach einer Weile. Er hatte ja Recht. Sie mussten darüber sprechen. „Wie? Hätte ich einfach zu dir hingehen und sagen sollen: Nett Sie kennen zu lernen, Miss Haruno. Ach übrigens, Sie sehen aus wie meine verstorbene Verlobte. Lass uns Freunde sein?!“, gab Sasuke zurück. Die Jägerin presste die Lippen zusammen. „Weißt du wie schrecklich es war, dich das erste Mal persönlich zu sehen? In ein Gesicht zu blicken, welches ich über 300 Jahre lang nicht mehr gesehen habe!“, meinte er. „Ich kann nichts dafür, dass ich so aussehe wie sie! Ich habe mir das nicht ausgesucht!!“, knurrte Sakura und lehnte ihren Kopf gegen die Tür. „Das weiß ich und ich habe auch keine sexuellen Fantasien was die Ähnlichkeit zwischen Kohana und dir angeht!! Ich war mit dir, Sakura Haruno, im Bett und nicht mit Kohana. Ich gebe zu, dass du mein Interesse geweckt hast, weil du Kohana so verdammt ähnlich siehst. Aber du bist nicht sie! Du bist Sakura.“, stellte der Vampirfürst klar. Beide verstummten für einige Minuten, in denen Sakura zwar mehrmals versuchte etwas zu sagen, doch ihr blieben jedes Mal die Worte im Halse stecken. „Du verbringst nur Zeit mit mir, weil ich so aussehe wie sie..oder?“, konnte sie sich schließlich durchringen diese Frage zu stellen. „Nein, dein Aussehen hat mich nur anfangs gereizt. Mittlerweile wäre es mir vollkommen egal wie du aussiehst.“, antwortete der schwarzhaarige. „Gibt es einen Unterschied zwischen ihr und mir? Also äußerlich?“, fragte Sakura. Dass Kohana und sie charakterlich zwei komplett andere Menschen waren, wusste sie ja. „Du bist etwas größer, deine Haut ist blasser, dein Haar ist ein wenig dunkler und das Grün deiner Augen ist intensiver.“ Er sah Sakura ganz genau vor seinem inneren Auge. „Und der Rest ist gleich?“ Sakura wollte es ungern direkt ansprechen, weshalb sie hoffte, dass Sasuke sie auch so verstand. Dieser atmete laut aus. Er hatte ihre Andeutung verstanden. „Sakura, sie war 16 und zur damaligen Zeit hatte man vor der Ehe keinen Sex. Ich habe also nie ihren nackten Körper gesehen.“, sagte der Uchiha. „Kohana ist mir vor Scham schon fast immer ohnmächtig geworden, wenn ich nur ihre Wange in der Öffentlichkeit geküsst habe.“, murmelte Sasuke. „Wie hast du sie kennengelernt?“, fragte die Haruno vorsichtig weiter. Sasuke drehte seinen Kopf Richtung Tür. Er würde es ihr viel lieber von Angesicht zu Angesicht sagen. Er wollte ihre Reaktion sehen, aber vielleicht war es für beide besser so miteinander zu reden. „Es war der 14. Mai 1684 in den Gärten von Versailles. Das Schloss Versailles in Frankreich war damals das Zentrum des Adels. Meine Eltern und ich wurden vom König eingeladen einige Wochen in seinem Schloss zu verbringen. Ich machte einen Spaziergang durch diese unglaubliche Gartenanlage und passierte gerade einen der Springbrunnen, als mir dieser zärtliche Geruch in die Nase stieg. Ich drehte mich um und da stand sie vor mir, in diesem bezaubernden aprikosenfarbenem Kleid. Ihr langes Haar war zu kleinen Locken gedreht und mit Schleifen geschmückt. Das liebliche Gesicht schützte sie durch einen Schirm aus weißer Spitze vor der Frühlingssonne, doch ich konnte dennoch ihre rosigen Wangen erkennen. Dieses fremde Mädchen hatte sofort mein Interesse geweckt und ich wollte alles über sie wissen. Noch nie zuvor hatte ich solch ein vollkommenes Geschöpf gesehen. Kohana wusste, dass ich ein Vampir bin. Ich habe es in ihren Augen gesehen, aber sie sagte nichts. Stattdessen schenkte sie mir ihr warmes Lächeln und ich habe mich verliebt. Wir gingen mehrere Stunden durch den Garten, haben uns unterhalten, gelacht und mit jeder Sekunde wuchs die Liebe in meinem Herzen. Noch nie zuvor habe ich so gefühlt. Kohana wurde zum Mittelpunkt meines Lebens, meine Sonne und ich wollte dieses Mädchen zu meiner Frau machen!“ Sakura hörte Sasuke genau zu. In seinen Worten lag so viel Liebe und Zärtlichkeit, was ihr beinahe das Herz brach. Das muss sie wohl gewesen sein, die wahre Liebe! Etwas, von dem Sakura nur träumen konnte. Sie war noch nie in ihrem Leben verliebt gewesen und kannte darum dieses Gefühl auch nicht. „Und weiter?“, fragte die Jägerin neugierig. „Nun ja. Ich machte ihr den Hof und schon bald hielt ich um ihre Hand an. Anfangs war Kohanas Vater nicht besonders angetan von mir, doch schlussendlich hat er zugestimmt und wir haben uns am 02. Juli 1684 verlobt. Die Hochzeit war für den 20. Oktober vorgesehen, aber dazu kam es nicht.“, erzählte Sasuke ruhig. Sein Blick wurde trüb und er strich über seinen linken Ringfinger. „Aber diese Heirat wäre doch gegen den Pakt gewesen.“, meinte Sakura. „Kohana hätte sich kurz vor der Hochzeit von mir in einen Vampir verwandeln lassen.“, erklärte der Angesprochene. „Hast du sie jemals gebissen?“, hakte die rosahaarige nach. „Nein. Wir haben es ein paar Mal versucht, doch Kohana ist kurz vor dem Biss immer ohnmächtig geworden.“, antwortete Sasuke. Sakura riss die Augen auf. Der Vampir in ihren Träumen, Sasuke, wollte sie oder besser gesagt Kohana nicht töten, sondern versuchte nur ihr Blut zu trinken. Es verstrich fast eine halbe Stunde, bevor das Türschloss plötzlich knackte. Sasuke erhob sich augenblicklich und drehte sich zur Tür um, welche langsam geöffnet wurde. „Ich hoffe für dich, dass du nicht noch solch ein Geheimnis vor mir hast!“, brummte Sakura. Die Augen und Wangen waren durch das Weinen noch etwas gerötet. „Ich hasse Disney und Süßigkeiten.“, meinte er. „Und ich hasse dich.“, gab Sakura zurück. „Hat Kakashi dir nicht beigebracht die Wahrheit zu sagen?“ Immerhin hatte sie ihm ja gesagt, dass sie ihn nicht hassen konnte. „Vor allem hat er mir beigebracht Männern die mich anlügen in die Eier zu treten.“, lachte die junge Frau. „Was du bei mir bereits getan hast!“, bemerkte Sasuke. „Hmn.“ Sakura trat etwas näher zu ihm. „Du, Sasuke?“ Die Haruno streckte ihm ihren kleinen Finger entgegen. „Lass uns Freunde sein.“ Sasuke sah sie für einen Moment überrascht an. Diese Geste...war das nicht die Geste zwischen Sakura und Ruki? Und jetzt wollte sie diese Geste mit ihm, einem Vampir, teilen? „Freunde.“ Sasuke verhakte seinen kleinen Finger mit ihrem, bevor er die Jägerin auch schon in seine Arme zog. Er war erleichtert, dass sie das Thema Kohana endlich angesprochen hatten. Irgendwie fühlte es sich an, als wäre dem Vampirfürst eine Art Last von den Schultern gefallen. Dreihundertdreißig Jahre lang hatte Sasuke mit niemanden über Kohana gesprochen. Niemand erfuhr von ihrer Existenz, denn Sasuke hatte alles versucht, um diesen Teil seiner Vergangenheit zu verdrängen. Vielleicht konnte er nun dieses Kapitel abschließen, ein neues beginnen. Sakura löste sich etwas von ihm und suchte seinen Blick. Es waren gerade einmal zwei Wochen vergangen, seitdem sie diese tiefschwarzen Augen das erste Mal gesehen hatte. Und Sakura hätte nie gedacht, dass sie sich jemals in den Augen eines Vampirs verlieren würde. Ob es an Sasukes unbeschreiblicher Schönheit lag? Gefiel ihr einfach nur sein hübsches Gesicht? Vielleicht war es auch der Tatsache geschuldet, dass sie die Wiedergeburt von Kohana war? Nein! Sakura konnte dieses Gefühl zwar nicht beschreiben, doch es fühlte sich keineswegs schlecht an. Ganz im Gegenteil! Die rosahaarige stellte sich auf die Zehenspitzen, schloss ihre Augen und küsste zärtlich die Lippen von Sasuke. Ihr Herz begann laut gegen ihre Brust zu klopfen. Ja, er hatte ihr etwas ausschlaggebendes verschwiegen und sie hätte sich im Leben nicht auf ihn eingelassen, wenn er es ihr gleich zu beginn gesagt hätte. Aber dann hätte sie all die Momente mit ihm verpasst. Vielleicht war es ja Schicksal gewesen, dass sie erst hier über Kohana gesprochen hatten. Sakura glaubte zwar nicht an etwas wie Schicksal. Doch sie hatte auch nie geglaubt, dass sie jemals freiwillig so viel Zeit mit einem Vampir verbringen würde. Sakura wusste, dass sie mit jedem Kuss gegen den Pakt zwischen Vampire und Hunter verstieß. Dennoch fühlte sie sich in der Nähe von Sasuke so ungewohnt wohl, darum wollte sie ihn auch noch für eine Weile an ihrer Seite haben. Selbst wenn nach der Zeit in Sunagakure alles vorbei sein würde. Sie würde nichts bereuen! Der Uchiha rührte sich zuerst kein Stück, wirkte fast schon verkrampft. Damit hatte er nicht gerechnet. Er dachte, dass sie ihn trotzdem noch meiden würde. Zumindest den körperlichen Kontakt zu ihm. „Ist das wirklich in Ordnung für dich?“, fragte er deshalb gegen ihre Lippen, denn er würde sich nicht zurückhalten können. „Wenn es für dich okay ist.“ Sakura stellte sich wieder auf beide Füße und ihre Blicke trafen sich. „Haruno Sakura, du bist unglaublich!“, sagte Sasuke, bevor er die Haruno auch schon in einen langen Kuss verwickelte. Würde er je aus dieser Frau schlau werden? Sasuke hob Sakura hoch und trug sie in ihr Schlafzimmer. Die Arbeit würde wohl noch etwas warten müssen. Kapitel 26: Beautiful crime --------------------------- Sasuke legte die junge Frau auf die Matratze und ließ sich dieses Mal sofort mit aufs Bett ziehen. Heute hatte er keine Lust auf Spielchen. Zuvor landeten das Anzugjackett und die Krawatte noch auf dem Boden. Er beugte sich über die junge Frau und verwöhnte aufreizend ihren Hals, verteilte unzählige Küsse, kratzte leicht mit seinen Eckzähnen an ihrer zarten Haut. Sakura seufzte wohlig. Wie schaffte er es nur immer wieder sie so leicht in seinen Bann zu ziehen? Der Vampir setzte sich auf und knöpfte sich das weiße Hemd auf, offenbarte seinen trainierten Oberkörper. „Mit dir zu schlafen ist das schönste Verbrechen, welches ich je begangen habe!“ sagte Sasuke, während er das Hemd beiseite warf und sich wieder zu Sakura beugte. Mit einem Lächeln auf den Lippen küsste er sie und drängte dabei seinen Körper näher an ihren. Die junge Frau stockte zwar für einen Moment, doch sie konnte seinen Worten nur zustimmen. Was sie taten war ein Verbrechen. Ein Verbrechen, welches zumindest Sakura den Kopf kosten könnte. Trotzdem würde sie es immer und immer wieder begehen! Mittlerweile konnte sie es sich nicht einmal mehr vorstellen, wie es mit ihrem Leben weitergehen sollte, wenn Sasuke verheiratet war. Auf eine gewisse Art und Weise brauchte sie ihn einfach! Die Haruno hob ihr Bein, welches zwischen denen von Sasuke lag, an und drückte ihr Knie mit einem leichten Druck gegen die bereits deutlich spürbare Erektion in seiner Hose. Der schwarzhaarige keuchte in den Kuss. Bei Gott, sie würde ihn wirklich noch in den Wahnsinn treiben! Er begann seine Hüften auf und ab zu bewegen, keuchte immer wieder leise. Mit einer Hand fuhr er derweilen unter das Oberteil von Sakura und strich über ihre Brüste. Sie trug keinen BH, was Sasuke sehr begrüßte! Nun entwich auch Sakura ein Keuchen. Sasuke löste den Kuss und zog ihr Oberteil nach oben, leckte über eine ihrer Brustwarzen. Mit seinem Zeigefinger fuhr er mit kreisenden Bewegungen über die Zweite. Sakura biss sich fest auf die Unterlippe, konnte ein lautes Stöhnen dennoch nicht zurückhalten. Das Herz von Sakura schlug immer schneller gegen ihre Brust. Was war das nur für ein Gefühl? Es ging irgendwie gar nicht mehr weg. Der Uchiha holte sie aber schnell wieder auf ihren Gedanken, als er ihr ihre Hose und den Slip auszog. Er küsste die Innenseite ihrer Oberschenkel und steuerte ihr Zentrum an, welches seine Berührungen bereits sehnsüchtig erwartete. Als Sasuke begann sie zu lecken, krallte sich die rosahaarige im Laken fest. Eine Hand von ihm ruhte auf ihrem Bauch, während die zweite ihren Oberschenkel streichelte. Sakura stöhnte. Was machte er nur mit ihr? Der Uchiha drückte seinen Mund mehr gegen das Geschlecht der jungen Frau, ließ seine Zunge über jeden Zentimeter ihrer Haut gleiten. Ihr Nektar schmeckte so verdammt gut und Sasuke konnte nicht genug davon bekommen. Dennoch gab es nur eine Sache, die seinem Gaumen den ultimativen Kick geben würde. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er diesen Kick zusammen mit Sakura erleben würde? Allein bei den Gedanken daran, heizte sich sein Körper vor Erregung auf. Er zischte kurz. Fuck! Sasuke wollte sie eigentlich noch etwas hinhalten, doch nun hielt er es nicht mehr länger aus. „Ich will dich!“ hauchte er. Der schwarzhaarige löste sich von Sakura und zog ihr das Oberteil aus. Die Jägerin nutzte diese Chance, rollte sich über Sasuke und öffnete mit flinken Fingern die Gürtelschnalle und Hose des Mannes. Zusammen mit der Hilfe von Sasuke fanden auch seine letzten beiden Kleidungsstücke schnellstmöglich ihren Weg auf dem Boden. „Ah..~“ Sasuke stöhnte zwischen zusammengebissenen Zähnen und zog den Kopf nach oben. Sakura ließ eine Hand in einem gleichmäßigen Rhythmus über seinen Penis gleiten und verwöhnte seine Spitze mit ihrer Zunge. Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. „Ja...weiter.“ Er griff sich in ihrem Haar fest und drückte ihren Kopf weiter nach unten, zwang Sakura damit seinen Penis in ihren Mund aufzunehmen. Sakura brummte kurz, denn sie hasste es, wenn man sie zu etwas zwang. Trotzdem hörte sie nicht auf, ließ Sasuke immer mehr den Verstand verlieren. Der schwarzhaarige sah aus halbgeöffneten Augen zu ihr. Ja, diese Frau war ein Verbrechen...eine Sünde. Aber wie konnte solch ein engelhaftes Gesicht nur etwas verbotenes sein? Warum sie? Mit einem leichten Druck zog er sie zu sich, bevor er ihre Haare losließ. „Du überraschst mich immer wieder.“ raunte er. Sein Atem ging bereits schwerer, als er Sakura richtig auf seinem Schoß positionierte. „Würde doch sonst langweilig werden.“ lachte die Haruno, bevor ein Stöhnen sie unterbrach. Sasuke hatte Sakura leicht angehoben und ließ seinen Schaft in sie gleiten. Er schob ihr Becken nach unten, bis er ganz in ihr war und beide keuchend nach Atem rangen. Das Becken der jungen Frau weiterhin fest in seinem Griff, begann Sasuke sich zu bewegen. Sakura lehnte sich nach vorne und verteilte unzählige Küsse auf seinem Oberkörper. Die blasse Haut des Vampirs war so vollkommen makellos. Einfach nur absolut perfekt. „Du bist so schön.“ flüsterte Sakura. Es war mehr ein Gedanke, der aus Versehen ihre Lippen verlassen hatte. „Hmn.“ Sasuke hatte sie zwar deutlich gehört, doch so ganz kamen ihre Worte in seinem Gehirn nicht an. Denn dieses hatte die Haruno bereits zum Aussetzen gebracht. Da bekam er ein Kompliment von einer Frau, die Vampire normalerweise verachtete, und Sasuke nahm es nicht richtig wahr. Sakura hatte ihren Körper derweilen wieder aufgerichtet und bewegte ihre Hüften in kreisenden Bewegungen. Eine Hand hielt sie etwas schützend vor ihrem Mund. Sie wollte nicht ganz so laut sein, immerhin befanden sich die Beiden ja in einem Hotel und waren sicherlich nicht die einzigen Gäste. Der schwarzhaarige knurrte äußerst unzufrieden. Warum wollte sie sich immer zurückhalten? „N-Nicht!“ Er riss ihren Arm nach unten, während er Sakura unter sich rollte, damit er wieder die volle Kontrolle bekam. „Deine Stimme...“ Ein Keuchen unterbrach ihn, denn Sasuke erhöhte das Tempo seiner Stöße. „..klingt..so s-süß..wenn du stöhnst.“ Er küsste kurz ihre Lippen. Sakura stieg derweilen die Röte ins Gesicht. Was hatte er eben gesagt? Sakura hatte keine Ahnung, dass sich ein Wort wie süß überhaupt im Wortschatz des Mannes befand. Sasuke stützte sich derweilen mit seinen Händen links und rechts neben ihren Kopf ab, krallte sich im Kissen fest. Immer wieder verließ ein lautes Stöhnen seinen Mund, während er beinahe aus ihr glitt, nur um dann ganz langsam und in seiner vollen Länge wieder in sie zu stoßen. „S-Sasuke...“ Die Haruno schnappte keuchend nach Luft und zog das Gesicht von Sasuke zu sich. Ihre Blicke fanden sofort zueinander. Sakura stockte. Ein leichter Rotschimmer lag in seinen schwarzen Augen. Wollte er etwa ihr Blut? „Ignoriere es einfach.“ keuchte der Vampir und brachte Sakura mit einem Kuss zum Schweigen, bevor sie überhaupt etwas sagen konnte. Sie brachte ihn so um den Verstand, dass Sasuke langsam die Kontrolle über sich verlor. Zu gerne würde er in ihre zarte Haut beißen und ihr köstliches Blut trinken. Im selben Moment durchfuhr ein Schauer den Körper von Sasuke und er erreichte seinen Höhepunkt, erlöste sich mit einem knurrenden Stöhnen und letzten tiefen Stoß in ihr. Auch Sakura konnte es nicht länger zurückhalten und brachte ein letztes zittriges Stöhnen über ihre Lippen. Keuchend rollte sich der Uchiha von Sakura und legte sich neben sie, eine Hand landete über seinen Augen. Noch etwas länger und er hätte es wahrscheinlich getan... Sakura sah ihn an. Irgendetwas war anders an ihm. Zum einen bezeichnete er sie als süß und warum fragte er sie nicht, ob er ihr Blut trinken durfte? Er wollte es doch, oder? „Was ist?“ wollte Sasuke wissen, als er ihren Blick bemerkte. Die Jägerin drehte sich zu ihm. Sollte sie ihn darauf ansprechen? „Nichts.“ Sakura kramte nach der Bettdecke und zog sie sich bis zum Hals. Vielleicht hatte sie sich seine Veränderung nur eingebildet! „Und mich lässt du erfrieren?“ brummte der schwarzhaarige gespielt beleidigt und rückte zu Sakura unter die Decke, zog sie sofort zu sich. „Wäre mir neu, dass ein Vampir daran sterben würde.“ bemerkte sie gähnend. Ihre Lider wurden immer schwerer, immerhin hatte Sakura in den letzten Tagen kaum geschlafen. „Ist da jemand müde?“ neckte Sasuke sie. „Nein!“ Die Haruno gähnte erneut und legte ihren Kopf auf seine Brust, die sich noch für einige Minuten schnell hob und sank. Sasuke lächelte schwach. Selbst etwas so offensichtliche stritt sie ab. Diese Frau war wirklich komisch...“Schlaf nun.“ Goro nahm seufzend die Lesebrille ab und drehte sich dem Fenster zu. Der Vampir befand sich noch immer in seinem Büro im Tower. Da Sasuke nicht in der Stadt war, übernahm er einige Aufgaben des Fürsten und hatte deshalb viel zu tun. Seine langen Finger umklammerten das goldene Kreuz, welches er um den Hals trug, als die Glocken der alten Kathedrale Mitternacht schlugen. Obwohl sich die Kirche weit weg vom Stadtzentrum befand, konnte man ihren Klang in ganz Konoha wahrnehmen. „Herr, warum hast du diese Hexe zurückgebracht? Sie hat meinen Verstand bereits einmal vergiftet. Warum lässt du es zu, dass es ein zweites Mal geschieht?“ Der blondhaarige erhob sich und trat näher an das Fenster heran. „Oder soll es ein Zeichen sein? Soll diese Frau wirklich die meine werden, nachdem wir gemeinsam die Uchihas gestürzt haben? Willst du mich bei meinem Plan unterstützen, Herr? Aber warum treibst du sie in die Arme von Sasuke? Er muss meine Tochter heiraten, stattdessen verliert er sich in den sündhaften Augen dieser Hexe!“ Seine Augen funkelten rot auf. „Gib sie mir. Sie soll mir gehören!“ „Gott wird dir auch nicht helfen, denn er hat sich schon lange von uns Sündern abgewandt.“ Madara tauchte im Büro des Amano auf, lehnte gegen einer Wand. Goro lachte kurz und wandte sich dem Uchiha zu. „Statt mich mit deinen Weisheiten zu langweilen solltest du lieber deinen Part der Abmachung erfüllen. Immerhin hat Sasuke unsere kleine Jägerin mit nach Sunagakure genommen. So war das nicht geplant.“ bemerkte er. „Und was war das für eine Aktion im Palast des alten Herzogs? Du steckst doch dahinter, oder?“ Madara trat näher heran. „Du hast Raphael auf Sakura angesetzt. Er sollte sie töten, doch warum musste der Vampirjäger Oda Ruki sterben? Hatte er etwas gegen dich in der Hand?“ Der Uchiha packte Goro am Hals und drückte ihn gegen das Glas. „Selbst wenn ich dahinter stecke. Was willst du tun? Ich habe dich in der Hand, Madara.“ knurrte Goro finster. „Wir werden ja sehen wer am Ende gewinnt.“ Madara ließ vom Vampir ab. „Überlass Sakura mir, wenn du keinen Ärger haben willst.“ mahnte er Goro und ließ kurz sein Sharingan aufblitzen, bevor der Uchiha verschwand. „Wir werden ja sehen wer von uns beiden Ärger haben wird, mein lieber Freund.“ Goro blickte wieder aus dem Fenster. „Immerhin bist du auch nur eine meiner Spielfiguren.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. Sasuke strich mit seinen Finger durch das rosane Haar von Sakura. Die Jägerin war vor einiger Zeit eingeschlafen und atmete gleichmäßig gegen seine Brust. Einen Arm hatte sie locker um seine Taille gelegt. Sasuke blickte zum Wecker und seufzte. Mitternacht. Innerhalb eines Wimpernschlages fühlte sich sein Körper vollkommen betäubt an. Sasuke hob vorsichtig den Arm von Sakura an und stand auf, bevor er sie wieder zudeckte. Der Uchiha schlüpfte in seine Hose und verließ mit einem letzten Blick zur schlafenden Jägerin das Schlafzimmer. Er hatte noch einiges für die Konferenz vorzubereiten und die Arbeit würde ihn ablenken, dass hoffte Sasuke zumindest. Sasuke steuerte den Wohnbereich der Suite an, schenkte sich ein Glas Wein ein und setzte sich hinter den Schreibtisch. Nachdem der den Laptop angeschaltet hatte las er sich mehrmals unzählige Verträge durch, doch Sasuke war nicht in der Lage die Buchstaben zu Wörtern zusammenzusetzen. Murrend fuhr er sich über die Augen und trank einen Schluck seines Weines. Reiß dich gefälligst zusammen! Es brauchte zwar mehrere Anläufe, doch schließlich konnte der Vampir seine Gedanken ordnen und sich auf die Arbeit konzentrieren. Madara saß in seinem Wagen, welcher auf dem Parkplatz des Tower stand, und wählte eine Nummer. Nach den Ereignissen im Palast traute er Goro und dessen Handlangern alles zu, weshalb er Sakura schnellstmöglich an Sasuke binden musste. Unter dem Schutz des Fürsten wäre sie vor möglichen Angriffen am sichersten. „Madara, mein Lieber. Wo hast du dich nur die ganze Zeit versteckt?“ Eine weibliche Stimme meldete sich auf der anderen Seite der Leitung. „Bitte verzeih Cordelia, doch ich hätte eine dringende Bitte an dich.“ sagte der schwarzhaarige und startete den Motor seines Wagens. „Womit kann ich dir helfen?“ fragte die Frau. „Du lebst doch in Sunagakure, nicht wahr?...“ „Kannst du bitte aufhören mich zu belästigen?“ brummte Sakura, als sie sich schon wieder mit Kohana in ihrer eigenen Dimension befand. Hier trug sie ihren rosafarbenen Pyjama. „Sasuke hat es dir also erzählt.“ sprach Kohana und ignorierte das Gemotze der Haruno. Diese fuhr sich seufzend durch die Haare. „Ja hat er.“ meinte sie nur. „Eins hat er mir allerdings verschwiegen.“ fügte sie wenige Sekunden später noch hinzu. Sakura wusste noch immer nicht woran Kohana gestorben war. Es interessierte die Jägerin schon etwas. Immerhin schien Kohana ja bei voller Gesundheit gewesen zu sein. Warum also starb ein 16jähriges Mädchen so plötzlich? Und warum hat Sasuke sie nicht gerettet? Er hätte sie in einen Vampir verwandeln können. „Das sind berechtigte Fragen.“ bemerkte Kohana. Sakura blinzelte überrascht. „Du kannst meine Gedanken lesen?“ fragte sie nach. „Natürlich. Immerhin teilen wir uns einen Körper.“ antwortete die Angesprochene mit einem sanften Lächeln. „Na super.“ Sakura setzte sich. „Also? Wirst du mir diese Fragen beantworten?“ hakte sie nach. „Sofern ich die Antworten weiß.“ Die Toyotomi nahm ebenfalls platz. Wiedereinmal musste Sakura feststellen, welche Anmut dieses Mädchen doch besaß. Es war nicht verwunderlich, dass sich Sasuke in sie verliebt hatte. Kohana war einfach bezaubernd. „Ich bin keines natürlichen Todes gestorben, sondern wurde über mehrere Wochen langsam vergiftet.“ beantwortete Kohana die wohl wichtigste Frage. Sakura riss die Augen auf. Vergiftet? „Wer war es?“ wollte die Haruno wissen. Wer vergiftete ein unschuldiges Mädchen? „Ich weiß es nicht, vielleicht war es Gabriel. Es hat sie nie jemand dazu bekannt.“ Kohana steckte sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Verstehe. Aber Sasuke hätte dich ohne Probleme retten können. Zu eurer Hochzeit wärst du eh ein Vampir geworden, warum hat er dich sterben lassen?“ bohrte Sakura weiter nach. Sie selbst würde ihr Leben geben, um das ihrer großen Liebe zu retten! Warum hatte Sasuke es nicht getan? „Ich bin ein sehr gläubiger Mensch und wenn Gott damals entschieden hat, dass mein Leben so endet würde ich seine Entscheidung nicht in Frage stellen. Ich habe es Sasuke ausdrücklich verboten mich in einen Vampir zu verwandeln. Meine Hoffnung lag darin, dass ich eines Tages wiedergeboren werde und dann mit Sasuke zusammen sein kann. In einem nächsten Leben hätten wir vielleicht eine Chance. Das waren meine Gedanken.“ Sakura atmete laut aus. Also musste Sasuke mitansehen, wie seine Verlobte starb und er durfte nichts tun, um ihr Leben zu retten? „Schrecklich..“ „Ja. Ich habe ihm einiges zugemutet. Doch ich wurde wiedergeboren und durch dich findet er vielleicht endlich sein Glück.“ Kohana sah zur Jägerin. „Hör mal, Kleine.“ begann Sakura. „Nur weil du und Sasuke in einem früheren Leben ein Paar wart müssen er und ich nicht genau so enden. Was mich betrifft habe ich absolut keinen Grund ihn zu lieben, zugleich sehe ich auch keinen Grund warum er mich lieben sollte. Sasuke gehört dir nicht mehr, lass ihn also los.“ Der Blick von Kohana wurde trüb. „Würdest du mir trotzdem einen Gefallen tun?“ fragte Kohana. Die Haruno nickte. „Finde heraus wer mich vergiftet hat, nur so kann Sasuke wirklich mit der Vergangenheit abschließen. Und ich auch.“ sagte sie. „Da verlangst du ganz schön was von mir. Wie soll ich nach über 300 Jahren noch irgendwelche Beweise finden? Zudem habe ich überhaupt keine Anhaltspunkte. Die Sache ist chancenlos.“ gab Sakura ehrlich zurück. Es würde niemanden etwas bringen, wenn sie Kohana falsche Hoffnungen machte. „Ich verstehe. Bitte verzeih, dass ich dich damit belästigen wollte. Ich werde versuchen mich nicht mehr in dein Leben einzumischen.“ Kohana erhob sich und entfernte sich von Sakura, dabei löste sich langsam ihre Dimension auf. Sakura brummte ins Kissen und tastete nach Sasuke, doch dieser war scheinbar nicht da. Die junge Frau setzte sich auf, rieb sich die müden Augen und sah sich nach ihm um. Ihr Blick ging zum Wecker auf dem Nachtkästchen. Es war halb drei morgens. „Stimmt ja.“ Der Uchiha war ein Vampir, natürlich lag er um diese Uhrzeit nicht im Bett und schlief. Aber was machte er dann? Vielleicht war er in sein Zimmer gegangen, weil er ihren Anblick nicht ertragen konnte. Immerhin war ja mittlerweile der 05te Oktober, Kohanas Todestag. Sakura seufzte. Dieses Mädchen wurde sie einfach nicht los. Bei ihrem Gespräch wirkte die Toyotomi so bedrückt. Was sollte sie nun tun? Ein Gefühl sagte ihr, dass sie zu Sasuke gehen sollte. Irgendwie wollte sie bei ihm sein. Jetzt wo sie wusste, dass Sasuke hilflos mit ansehen musste wie Kohana starb. Es brach ihr das Herz...Doch würde er sie überhaupt bei sich haben wollen? Sie verstand einfach nicht warum er sich ihre Anwesenheit überhaupt zumutete. Zudem wusste Sakura nicht einmal was sie tun oder sagen sollte. In ihrem ganzen Leben musste sie bisher nur einmal Ruki trösten, als sein Hamster Billy gestorben war. Trösten konnte man es auch nicht direkt nennen. Die beiden Jäger hatten einige Gläser Whiskey getrunken, während Ruki sich ausgeheult hatte. Sakura konnte sich aber nicht vorstellen, dass ein Sasuke Uchiha weinen würde. Und hier ging es auch nicht um einen alten Hamster, sondern um ein 16jähriges Mädchen, welches viel zu früh gestorben war. „Worauf hast du dich da nur eingelassen!?“ Die rosahaarige stieg aus dem Bett und trat auch sofort auf das Hemd des Vampirs, welches sie kurzerhand anzog. Sie knöpfte das Hemd gerade halbwegs zu und öffnete die Tür ihres Schlafzimmers. In ihrem Kopf versuchte sie bereits einige Sätze für ein Gespräch zusammen zu basteln, jedoch ohne großen Erfolg. Da die Suite zur Straßenseite lag war es nicht vollkommen dunkel, denn die Lichter der Stadt spendeten etwas Helligkeit. Die Haruno steuerte zielsicher den Wohnbereich an, da sie sich in dieser riesigen Suite erst etwas orientieren musste. Als Sakura das Wohnzimmer betrat entdeckte sie sofort Sasuke, welcher hinter dem Schreibtisch saß und den Bildschirm seines Laptops anstarrte. Er schien sie gar nicht bemerkt zu haben. Sakura stoppte. Was machte sie überhaupt hier? Der Vampir machte auf sie einen völlig normalen Eindruck. Und sein Privatleben hatte sie auch eigentlich nicht zu interessieren. Sakura verharrte noch eine Weile in ihrer stummen Position, bevor sie auf ihn zuging. Die Haruno trat von hinten an Sasuke heran, legte ihre Arme um seine Schultern und lehnte ihren Kopf gegen seinen. „Kannst du nicht schlafen?“ erkundigte er sich. Sasuke hatte sie zuerst gar nicht bemerkt. „Ich bin aufgewacht und du warst nicht da.“ meinte die Angesprochene. „Ja, ich habe noch einige Dinge für die Konferenz zu erledigen.“ gab Sasuke zurück. In Wirklichkeit saß er bestimmt schon über eine Stunde hier und starrte seinen Laptop an. „Ach so! Dann will ich dich nicht länger stören.“ Sakura kam sich irgendwie richtig dumm vor. Was hatte sie erwartet? Sasuke war nicht der Typ, der sonderlich offen mit seinen Gefühlen umging. „Du störst nicht.“ sagte der Uchiha. Er griff nach ihrer Hand und drehte sich zu Sakura um. Seine Ausstrahlung hatte etwas einschüchterndes und Sasuke wirkte so unnahbar wie nie zuvor. Die junge Frau spürte die Wand, die er um sich aufgebaut hatte. Niemand sollte ihm zu nahe kommen. Auch sie nicht? „Willst du darüber reden?“ fragte sie etwas zögerlich. Der Vampir zog scharf die Luft ein, ließ augenblicklich ihre Hand los und stand auf. „Ich wüsste nicht worüber.“ Die Stimme von Sasuke klang eiskalt, doch der Ausdruck seiner Stimme passte nicht zum Ausdruck seiner Augen. Für jeden Außenstehenden wirkte sein Blick so nichtssagend wie immer. Doch Sakura hatte seine schwarzen Seelenspiegel in letzter Zeit so oft gesehen, dass sie langsam hinter ihre Fassade blicken konnte und sie wirkten traurig. „Selbst jetzt spielst du den Starken.“ bemerkte die Haruno. „Ich spiele rein gar nichts!“ zischte Sasuke und ging an Sakura vorbei. „Und warum reagierst du dann gleich so gereizt?“ hakte Sakura nach. „Weil ich jetzt keine Lust auf irgendwelche möchte gern Psychologengespräche habe.“ gab der Angesprochene zurück. „Ist es für dich so schwer sich Gefühle einzugestehen?“ „Was erwartest du, Sakura? Dass ich jetzt heulend vor dir stehe und sage wie schlecht es mir geht?!“ brummte Sasuke laut. „Nein..aber irgendetwas. Hör auf alles nur in dich hineinzufressen!“, sagte Sakura und trat näher an ihn heran. „Warum sollte ich?“ fragte der Vampir. Sakura presste die Lippen zusammen. Die Kälte seiner Stimme verunsicherte sie. Und wollte sie sich nicht aus seinem Privatleben heraushalten? „Weil du irgendwann daran kaputt gehst.“ antwortete die junge Frau. Sasuke schwieg, was für Sakura ein eindeutiges Zeichen war. Der Uchiha wollte mit ihr nicht darüber reden und sie musste dies akzeptieren. Ein Streit würde die Situation nicht ändern, weshalb Sakura gehen wollte. Plötzlich packte Sasuke sie jedoch grob am Handgelenk, zog Sakura zu dem großen Sofa und warf sie auf das Polster. Er selbst positionierte seine Hände links und rechts über ihre Schultern, kniete sich mit einem Bein neben ihren Körper und beugte sich über die rosahaarige. Sakura war völlig regungslos und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Sharingane des Mannes. Ihr ganzer Körper zitterte. „Ich bin ein Vampir. Ich trinke das Blut von Menschen. Viele Jahrhunderte habe ich Menschen getötet, um meinen Blutdurst zu stillen. Und nur weil ich seit es den Pakt gibt keine Menschen mehr töte wird aus mir kein besseres Wesen. Meine Hände sind verdorben, Sakura. Was soll also an mir bitte noch kaputt gehen?“ knurrte Sasuke. Die Jägerin schluckte. Er bezeichnete sich selbst als verdorben? So eine Aussage erwartete man nicht gerade von einem adeligen Vampir. Noch dazu vom Fürsten höchstpersönlich. Langsam beruhigte sie sich, ihr Körper hörte auf zu zittern. Er würde ihr nichts tun, dass wusste Sakura! Im selben Moment veränderten sich die Augen von Sasuke. Das Sharingan wich puren rotglühenden Rubinen und Sakura wusste was nun auf sie zukam. Kapitel 27: Fake News? ---------------------- Sakura beobachtete den Vampir genau und wartete konzentriert seinen nächsten Schritt ab, doch Sasuke tat nichts. Für einige Minuten verharrte er einfach nur stumm in dieser Position. Ein äußert untypisches Verhalten für einen Vampir, der scheinbar nur ihr Blut wollte. Aber vielleicht war genau das sein Jagdmuster. Abwarten und in einem unerwarteten Moment zuschlagen. Je mehr Zeit verstrich, desto unruhiger wurde die Jägerin. Warum zur Hölle tat er nichts? Er hatte die vollkommene Kontrolle über diese Situation. Und obwohl Sakura immer noch davon überzeugt war, dass Sasuke ihr nichts tun würde überlegte sich sich dennoch Möglichkeiten, um etwas Abstand zu gewinnen. Immerhin starrte sie der wohl gefährlichste Vampir der Welt mit seinen tödlichen Augen an. Als sich Sasuke dann endlich rührte war Sakura zu allem bereit. Ihr ganzer Körper spannte sich an. Doch der Uchiha brummte nur kurz, löste sich von ihr und fuhr sich durch das schwarze Haar. „Geh wieder schlafen.“ Sasuke entfernte sich einige Schritte, bevor er aus dem Zimmer verschwand. Die junge Frau blinzelte überrascht. Was war das denn jetzt? Er hatte nicht einmal im Geringsten versucht ihr Blut zu trinken. Die rosahaarige atmete dennoch erleichtert aus, während sie sich aufsetzte. Aber was wollte er jetzt damit bezwecken? Und was sollte dieser Abgang? Dachte Sasuke ernsthaft, dass er sie einfach so wie ein kleines Kind zurück ins Bett schicken konnte?! Nicht mit mir, Uchiha! Nicht mit mir! Ruki betrachtete sich im Badezimmerspiegel. Im Moment sah er selbst für einen Vampir extrem blass aus, fast schon wie eine Leiche. Die Farbe seiner Augen wechselte immer wieder zwischen violett und rot. In seiner Hand hielt er einen Blutkonservenbeutel, den ihn Madara gegeben hatte. Es gab nur ein Problem... Ruki biss den Beutel auf und schüttete sich den gesamten Inhalt in den Mund. Wie bei jeden Versuch zuvor musste der Oda auch jetzt einen starken Würgereiz unterdrücken. Krampfhaft versuchte Ruki zwar seinen Mund geschlossen zuhalten und das Blut zu schlucken. Doch er konnte es einfach nicht! Stattdessen spuckte er das Blut in das Waschbecken, spülte seinen Mund gründlich mit Wasser aus. Der violetthaarige wischte sich mit dem Ärmel seines Pullovers über den Mund und sah erneut sein Spiegelbild an. Was war nur aus ihm geworden? Ruki war nun ein Vampir, der nie ein Vampir sein wollte und gleichzeitig konnte er sich einfach nicht dazu durchringen Blut zu trinken. Ein Versager auf ganzer Linie. Seine Verwandlung war noch keine 48 Stunden her und Ruki wollte nichts mehr, als einfach zu sterben. Als Vampirjäger wusste er natürlich wie er diesen Wunsch umsetzen könnte, doch Selbstmord war keine Option für ihn. Er wollte nur durch die Hand einer bestimmten Person sterben... „Hat es funktioniert?“ erkundigte sich Madara, als Ruki das Zimmer betrat und sich neben ihn in einen Sessel sinken ließ. Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Merkwürdig. Wir haben doch alle Blutgruppen ausprobiert. Eine muss dir doch zusagen.“ meinte der Uchiha nachdenklich. „Tja, mein Körper verträgt eben nur Bourbon Whiskey.“ lachte Ruki trocken. „Wenn das so ist, dann mische doch etwas Blut in den Whiskey. Vielleicht schaffst du es ja so Blut zu trinken.“ sagte Madara daraufhin. Er selbst hatte es noch nie erlebt, dass ein Vampir nicht in der Lage war Blut zu sich zu nehmen. Seiner Meinung nach stellte sich Ruki einfach nur an. Es gab doch nichts leckeres als einige Schlücke frisches Blut. „Glaubst du ich hätte diese Möglichkeit nicht auch schon ausprobiert? Mir reicht schon der Geruch von Blut, um in mir einen Ekel auszulösen.“ brummte der junge Mann, bevor er aufstand und die Tür ansteuerte. „Wo willst du hin?“ fragte Madara. Im Grunde war es ihm aber recht egal. Spätestens zum Sonnenaufgang würde Ruki wieder hereingekrochen kommen, damit er sich vor dem Licht verstecken konnte. „Wer weiß. Vielleicht treffe ich zufällig einen Vampirjäger und lasse mich von ihm umbringen.“ gab Ruki zurück. Madara grinste. „Wenn du damit ganz zufälligerweise Sakura meinst muss ich dich enttäuschen. Sie ist gerade zusammen mit Sasuke in Sunagakure und kommt erst übermorgen wieder zurück.“ Ruki blieb stehen. Was zur Hölle trieb Sakura nur in Sunagakure? Noch dazu mit Sasuke?! Dieser Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht. Warum verbrachte sie freiwillig so viel Zeit mit einem Vampir? Das war doch sonst nicht ihre Art! Immerhin kannte er die Haruno am Besten...dachte er zumindest. Momentan konnte er ihr Verhalten aber nicht sonderlich nachvollziehen. „Ist da jemand eifersüchtig auf meinen Neffen?“ ertönte wieder die Stimme von Madara. Der Oda drehte sich etwas in die Richtung von Madara. „Ich weiß zwar noch immer nicht was du genau mit Sakura vorhast, aber egal was es ist..ich werde es verhindern! Und weder du noch dein schmieriger Neffe werden mich aufhalten können. Sakura wird nicht als eure Spielfigur enden.“ knurrte er finster und verließ den Raum. „Beste Freundin sagst du?“ Der schwarzhaarige schlug die Beine übereinander und lehnte seinen Kopf gegen eine Hand. „Du liebst sie! Deshalb willst du durch ihre Hand sterben...und deshalb sehnt sich dein Körper auch nach ihrem Blut.“ Madara verengte seine Augen. Was sollte er nun tun? So war es jedenfalls nicht geplant. Sasuke zog sich gerade die blau/schwarz karierte Pyjamahose an, welche er aus seinem Koffer gekramt hatte, und griff anschließend nach einem dunkelblauen Sweatshirt. Diese Klamotten waren doch etwas angenehmer zu tragen, als nur seine Anzughose. Fertig umgezogen setzte er sich auf den Rand seines Bettes. Der Uchiha biss die Zähne zusammen. Diese Frau... Nur wegen ihr hatte er so die Beherrschung verloren! Warum ließ ihn Sakura auch einfach nicht in Ruhe? Sie war also irgendwie selber schuld an dem Ganzen! Aber musste er gleich sein Sharingan aktivieren? Vielleicht hatte er in diesem Punkt etwas überreagiert. Im selben Moment wurde auch schon die Tür zu seinem Schlafzimmer laut aufgeschlagen und Sakura stampfte herein. Sasuke seufzte. Er ahnte bereits was nun kommen würde. „Was sollte das eben?“ schnaubte die junge Frau und verschränkte die Arme unter der Brust. „Nichts.“ gab der Angesprochene knapp zurück. Sakura zog scharf die Luft ein. Was erlaubte er sich nur? Immer schön ruhig bleiben!, ermahnte sie sich in Gedanken. „Diese Aktion nennst du also nichts? Sag mal, willst du mich eigentlich verarschen?“ zischte die Haruno dennoch und ging auf ihn zu. „Ich hab ja kapiert, dass du mit mir nicht darüber reden wolltest. Du hättest dir diese Szene also echt sparen können!“ bemerkte Sakura noch, als sie vor Sasuke stehen blieb. Dieser hatte seinen Kopf etwas gesenkt und seine Hände lagen in seinem Schoss. „Hörst du mir überhaupt zu?“ fragte sie, da der schwarzhaarige nicht auf ihre Aussagen reagierte. „Ja.“ antwortete er schließlich. Sakura packte ihn an den Schultern und drückte den Vampir auf die Matratze, setzte sich dabei rittlings auf seinen Bauch. Er sah sie anfangs etwas überrascht an. „An sich ist mir deine Gefühlslage scheiß egal, aber lass es verdammt nochmal nicht an mir aus, kapiert? Du bist selber schuld, dass du mich hierher mitgenommen hast. Komm also damit klar oder ich fliege wieder zurück nach Konoha.“ knurrte die Haruno. Die Lippen von Sasuke verzogen sich zu einem schwachen Grinsen. „Was grinst du jetzt so dumm?“ Sakura funkelte ihn finster an. Nahm er sie nicht ernst? „Nichts. Ich habe nur noch nie so eine Standpauke bekommen.“ sagte er. Immerhin hatte jeder Vampir auf der Welt enormen Respekt vor Sasuke und würde es niemals wagen so mit ihm zu sprechen. Auch seine Eltern und Freunde waren noch nie so streng mit ihm ins Gericht gegangen. Genau wie alle Menschen, mit denen er je zu tun hatte. Naja...alle bis auf Sakura. „Schon gar nicht von einer solch attraktiven Frau.“ fügte Sasuke raunend hinzu, während er seinen Oberkörper aufsetzte und Sakura in seinen Schoß rutschen ließ. Mit einer Hand in ihren Nacken gelegt näherte er sich mit seinem Gesicht ihren Lippen. Die junge Frau dagegen legte ihm eine Hand auf die Brust und drückte ihn von sich weg. „Vergiss es! So leicht kommst du mir nicht davon.“ wies sie den schwarzhaarigen zurück. Sasuke presste die Lippen zusammen und brummte unzufrieden. Beim letzten Mal, als sie wegen dem Auftauchen von Madara gestritten hatten, konnte er Sakura damit doch auch besänftigen. Seine Reaktion ließ Sakura triumphierend grinsen, bevor ein müdes Gähnen ihren Mund verließ. Es war bereits nach vier Uhr und Sakura war wirklich müde, weshalb sie kurzerhand unter die Decke schlüpfte. „Was wird das?“ fragte der Uchiha. „Nach was sieht es aus? Ich will schlafen.“ gab Sakura zurück und kuschelte sich ins Kissen. Sasuke hob eine Augenbraue. „Aber das ist mein Bett.“ meinte er. „Und? Du tust fast so, als hätten wir noch nie zusammen in einem Bett geschlafen.“ murmelte die rosahaarige. „Hmn.“ So dumm es auch klang, aber Sasuke war es einfach nicht gewohnt sich das Bett mit jemandem zu teilen. Ja, Sakura hatte recht. Es war nicht das Erste mal, dass sie zusammen in einem Bett lagen...dennoch. Wenn Sasuke schlief, dann am Liebsten wirklich alleine. Frauen wollten doch die ganze Zeit nur kuscheln. Nach dem Sex oder wenn ihm danach war hatte er ja nichts dagegen, doch beim Schlafen brauchte er in der Regel einfach seine Ruhe. Und noch konnte er das Schlafverhalten von Sakura nicht ganz einschätzen. Bis jetzt schien sie ja nicht der Ich-muss-selbst-beim-Schlafen-kuscheln Typ zu sein. Trotzdem traute er der Sache nicht so ganz. Für die Konferenz musste er fit sein, weshalb er unbedingt für einige Stunden ruhig schlafen wollte! Was soll's. Er würde es schon überleben. Als der Vampir seine Gedankengänge beendet hatte und zu Sakura sah, schlief diese bereits wieder tief und fest. „Na super.“ murmelte Sasuke. Was nun? Er beobachtete die schlafende Frau für eine Weile und legte sich schließlich neben sie. Natürlich mit etwas Abstand. Warum stellst du dich eigentlich so an? dachte er sich. Sasuke drehte sich zu Sakura, welche ihm genau in diesen Moment den Rücken zuwandte. Er lachte leise und schloss nun auch seine schwarzen Augen. „Hast du das schon gesehen?“ Mikoto stürmte am späten Vormittag aufgebracht in das Büro ihres Mannes und hielt ihm die aktuelle Zeitung vor die Nase. Da Sasuke nicht in Konoha war kümmerte sich Fugaku um alle Angelegenheiten die mit den Vampirjägern zu tun hatten. Sprich, er entschied welche Vampire als Level E eingestuft wurden und von den Huntern getötet werden durften. Der braunhaarige blinzelte überrascht. „Was ist denn los?“ fragte er und nahm die Zeitung in die Hand. „Lies das Titelblatt.“ forderte Mikoto. Fugaku ließ seinen Blick über die erste Seite gleiten und seine dunklen Augen weiteten sich. „Wer ist dafür verantwortlich?“ Fugaku sah seine Frau an. „Ich weiß es nicht.“ gab die Uchiha zurück. „Habt ihr schon die heutige Zeitung gelesen?“ Madara tauchte neben Mikoto auf und hatte ebenfalls ein Exemplar der Zeitung unter der Achsel geklemmt. Die Fürsteneltern nickten. „Ihr müsst eure Anwälte einschalten!“ meinte Madara. „Ja, aber wer zur Hölle hat der Presse diesen Unsinn erzählt?“ stellte Mikoto die wohl wichtigste Frage in diesem Fall. „Hat sich Sasuke schon dazu geäußert?“ wollte der Älteste des Geschwister Trios wissen. „Nein. Sasuke befindet sich gerade in einer Konferenz in Sunagakure. Ich glaube kaum, dass er es schon gelesen hat.“ antwortete Fugaku und las noch einmal die dick gedruckte Überschrift der Zeitung. Sasuke Uchiha hat sich verlobt! Der Uchiha Erbe wird die Senatoren-Tochter Yuki Amano heiraten. „Wir müssen diese Aussage umgehend richtig stellen!“ sagte Mikoto. Die Vampirin konnte es einfach nicht fassen. Natürlich wurde unter den Vampiren schon lange über eine mögliche Verlobung zwischen ihrem Sohn und Yuki gemunkelt, doch Sasuke hatte sich dazu doch noch nie geäußert. Wie konnte diese falsche Aussage also nun an die Öffentlichkeit geraten? Noch dazu an diesen Tag, der für Sasuke schon schwer genug sein musste. War es geplant? Aber dann musste jemand aus ihrem engen Umfeld dahinter stecken. Immerhin wussten nur wenige, dass Sasuke schon einmal verlobt war und seine Verlobte heute vor genau 330 Jahren starb. Dieser Umstand war der Tatsache geschuldet, dass Sasuke damals noch nicht der Fürst war. Darum wurde seine Verlobung mit Kohana auch nicht groß verkündet. „Ich werde mich darum kümmern.“ verkündete Fugaku sofort. Wie Sasuke wohl auf diesen Artikel reagieren würde? Sakura stieg gerade aus der Dusche und schlüpfte in ihre Klamotten. Obwohl es noch ziemlich früh am Morgen war, herrschten in Sunagakure schon knappe 30 Grad. Zum Glück hatte die Jägerin auch einige luftige Klamotten in ihren Koffer geworfen. Sie trug ein schlichtes weißes Top und eine rosane Spitzenshorts. Die noch leicht feuchten Haare wurden zu einem Dutt gebunden, damit sie nicht störten. Kaum betrat Sakura ihr Schlafzimmer seufzte sie. Hier musste sie erst einmal etwas Ordnung machen. Sie sammelte zuerst ihren Pyjama und die Unterwäsche ein, warf sie in ihren Koffer. Danach machte Sakura das Bett, bevor sie sich die Klamotten von Sasuke schnappte und damit in sein Schlafzimmer ging. Sie hatte zwar mitbekommen wie Sasuke vor einigen Stunden aufgestanden war, doch die Haruno ist einfach wieder eingeschlafen und er hatte sie auch nicht geweckt. Darum hatte Sakura nun auch keine Ahnung was genau sie machen sollte. Im Schlafzimmer des Vampirs angekommen wiederholte sich das Spiel. Die Klamotten landeten in seinem Koffer und Sakura machte das Bett. Gerade als die rosahaarige gehen wollte zog etwas ihre Aufmerksamkeit auf sich, weshalb sie schmunzelte. An der Wand gegenüber vom Bett befand sich ein großer Fernseher, welcher in die Wand eingelassen war. Daneben stand ein kleines Sofa, auf dem die fein säuberlich zusammengelegten Schlafklamotten des Mannes lagen. Genau wie in seiner Wohnung brauchte Sasuke scheinbar immer und überall seine Ordnung. „Du bist so ein Freak, Uchiha.“ lachte Sakura und ehe sie sich versah hielt sie auch schon das blaue Sweatshirt von Sasuke in der Hand. Im ganzen Raum lag der Duft seines Parfums. Auch seine Kleidung roch so unglaublich vertraut nach ihm. Obwohl sie seine Aktion der letzten Nacht noch nicht vergessen hatte, konnte Sakura ihm irgendwie nicht richtig böse sein. Er musste sie nur mit seinen wunderschönen schwarzen Augen ansehen und schon war ihr Ärger verflogen. Für eine Vampirjägerin war dies doch ein eher unangebrachtes Verhalten, was sich Sakura durchaus bewusst war. Ach..Sakura. Was ist nur los mit dir? Die junge Frau erkannte sich gar nicht wieder. Immerhin räumte sie nun einem Vampir schon die Sachen hinterher, verbrachte ungewöhnlich viel Zeit mit Sasuke...sogar freiwillig und war irgendwie abhängig von ihm geworden!! Die ganze Sache gefiel Sakura überhaupt nicht, aber was sollte sie dagegen tun? „Verhalte dich einfach ganz normal!“ sagte Sakura zu sich. „Darum hast du dir auch sein Sweatshirt angezogen?" ertönte ihre innere Stimme im Kopf der Haruno. Sie sah auf sich herab und erblickte etwas blaues. Sakura hatte tatsächlich das Oberteil von Sasuke angezogen. Das Knurren ihres Magens zog nun die Aufmerksamkeit der Frau auf sich. Ja, ein ordentliches Mittagessen war im Moment wirklich wichtiger, als eine innere Debatte mit sich selbst zu führen. Sakura ging in den Wohnbereich, schnappte sich das Telefon und rief beim Roomservice an, um sich etwas zum Essen zu bestellen. Während dem kurzen Telefonat machte Sakura einige Schritte und entdeckte auf dem Esstisch ein cremefarbenes Stück Papier. Nachdem sie das Telefon beiseite gelegt hatte, griff die rosahaarige nach dem Papier. Ihre grünen Augen zogen sich etwas zusammen, als ihr Blick über das Papier glitt. Ich bin bis ca. 17 Uhr in der Konferenz. Wir sehen uns dann heute Abend. Sollte es bei mir länger dauern schreibe ich dir. PS. Die Kreditkarte liegt nicht nur zur Dekoration hier! Sasuke. Während Sakura seine Nachricht las musste sie erst einmal feststellen, dass die Handschrift des Uchihas einfach traumhaft wahr. Gab es überhaupt irgendetwas, was Sasuke nicht mit vollkommener Perfektion tat? Die Jägerin knurrte. Kack Vampire! Egal wie gut sie sich auch meistens mit Sasuke verstand, Sakura würde wohl niemals seine Rasse mögen können. Wie auch immer, was sollte sie nun mit den angebrochenen Tag anstellen? Sasuke würde ja erst wieder am späten Nachmittag zurück sein, es galt also einige Stunden totzuschlagen. Zuerst dachte Sakura daran einfach hier in der Suite zu bleiben, um etwas zu entspannen. Aber auf der anderen Seite könnte sie in der Zeit auch auf Sasukes Kosten shoppen gehen. Beides klang extrem verlockend für Sakura. Jetzt hatte sie also die Qual der Wahl. Nach etwa 20 Minuten brachte der Roomservice das bestellte Mittagessen für die Haruno. Sie setzte sich an den Esstisch und aß in Ruhe. Wenn Sakura so ganz alleine war und von nichts abgelenkt wurde, kreisten ihre Gedanken immer wieder um Ruki. Egal was war, auf ihn konnte sie immer zählen. Da die Zwei sich selbst als ziemlich abgefuckte Charaktere einstuften hatten sie sich sogar geschworen, dass sie heiraten, sollte sich kein anderer beziehungsweise keine andere erbarmen. Doch irgendwie spürte Sakura ihn noch, als wäre er noch bei ihr. Konnte sie Ruki einfach nicht loslassen? Sakura blinzelte die aufkommenden Tränen schnell beiseite. Nicht weinen! Zu Sasuke hatte sie gesagt, dass aufhören sollte alles stumm in sich hineinzufressen. Tat sie nicht genau dasselbe? Sie legte das Besteck auf den leeren Teller. Vampirjäger durften keine Gefühle zeigen! Vampire konnten dies sonst ausnutzen und einen manipulieren. Wieder einmal zeigte sich, wie unterschiedlich diese zwei Rassen doch waren. Menschen und Vampire, das konnte einfach nicht gutgehen. Die Jägerin schüttelte den Kopf. Warum dachte sie nur so viel über Vampire nach? Nachdenklich tippte sie mit den Fingern auf die Tischplatte. Sie langweilte sich jetzt schon zu Tode. Ob sie sich nicht doch einfach die Kreditkarte von Sasuke schnappen und ordentlich auf seine Kosten einkaufen gehen sollte? Nein...irgendwie hatte sie gerade gar keine Lust darauf. Aber was sollte sie sonst machen? Ihr Blick ging zu ihrem Handy, welches sie zuvor aus der Hosentasche geholt hatte. Sakura seufzte. Die Zeit verging natürlich überhaupt nicht. Plötzlich fielen ihr die Worte von Kohana wieder ein. Das Mädchen hatte ja erzählt, dass sie vergiftet wurde. Aber Sasuke oder seine Eltern hätten dies doch merken müssen! Der Geruchssinn eines Vampirs war immerhin sehr empfindlich. Es ergab keinen Sinn. Trotzdem ließ dieser Gedanke sie nicht mehr los, weshalb Sakura in den Wohnbereich huschte. Und so schnell denkst du schon wieder über Vampire nach.... Auf dem großen Tisch vor dem Sofa lag noch ihr Laptop, den sich die junge Frau gleich schnappte. Danach setzte sich Sakura auf das Soda, nahm eine bequeme Sitzposition ein bevor sie ihren Laptop anmachte und anschließend versuchte ihre Freundin und Kollegin Karin per Videochat zu erreichen. Wenn jemand alles wusste, dann war es eindeutig Karin! „Hallo Miss Haruno, oder soll ich schon Miss Uchiha sagen?“ Das Gesicht einer lachenden Karin tauchte auf dem Bildschirm von Sakura auf. Die Jägerin befand sich in ihrem Büro, was Sakura sofort erkannte. „Was hast du denn für ein Gras geraucht, um auf solch einen Unsinn zu kommen?“ murrte die Haruno. „Dafür muss ich kein Gras rauchen, oder kaufst du deine Oberteile seit neuestem in der Männerabteilung?“ gab Karin zwinkernd zurück. Sakura sah kurz auf sich herab. War es so offensichtlich, dass es ein Oberteil von Sasuke war? Ihrer Freundin entging scheinbar wirklich nichts. „Erzähl es bloß keinem!“ warnte Sakura die rothaarige. „Mit wem du im Bett landest ist mir vollkommen egal. Lasst euch nur nicht erwischen, sonst ist die Hölle los!“ meinte Karin. „Ich weiß.“ seufzte Sakura. „Gut. Also, was willst du von mir?“ Karin zündete sich noch schnell eine Zigarette an. „Gibt es ein Gift oder eine ähnliche Substanz, die selbst ein Vampir nicht bemerken kann?“ wollte Sakura wissen und kam damit gleich zur Sache. Die rothaarige rückte ihre Brille zurecht und machte ein nachdenkliches Gesicht. „Vampire sind sensible Wesen. Solch eine Veränderung würden sie sofort bemerken. Sei es an einem Menschen, Artgenossen oder an sich selbst. Ich persönlich glaube deshalb kaum, dass es solch ein Gift gibt. Zumindest ist mir solch ein Mittel nicht bekannt und ich habe auch nie von so etwas gelesen, beziehungsweise gehört. Also wenn ich du wäre, würde ich wirklich mal Sasuke fragen.“ antwortete die Jägerin. „Ok. Kannst du dich trotzdem mal schlau machen?“ meinte Sakura. Mit Sasuke konnte sie darüber nicht reden. Er würde sicher wissen wollen, wie sie auf dieses Thema kam. „Natürlich. Sollte ich was finden schicke ich dir ne Mail.“ nickte Karin sofort. „Danke!“ lächelte die rosahaarige. „Nichts zu danken. Ach übrigens, dein Lover war heute auf dem Titelblatt jeder Zeitung.“ Karin griff nach einer weiteren Zigarette. Sakura hob fragend die Augenbraue. „Was hat er denn angestellt?“ wollte die Haruno wissen. Er war doch nicht einmal in der Stadt. Wie konnte er dann für Schlagzeilen sorgen? Verfolgten ihn die Paparazzi sogar bis nach Sunagakure? Nein, Sasuke tauchte nur selten in Zeitungsberichten auf. „Wenn die Sache stimmt dann ist er bereits mit der Tochter von Goro Amano verlobt. Ich schicke dir eben mal den Link zum Artikel.“ antwortete die Angesprochene und drückte einige Tasten auf ihrer Tastatur. Nur wenige Sekunden später gab der Laptop von Sakura einen Ton von sich. Sie verkleinerte das Fenster des Videochats und öffnete den Link, welcher sie sofort zur Startseite einer Zeitung führte. „Sasuke Uchiha hat sich verlobt! Der Uchiha Erbe wird die Senatoren-Tochter Yuki Amano heiraten.“ las Sakura leise die Überschrift. „Amano Yuki? Das ist doch die verzogene Göre von Goro, oder?“ fragte die Jägerin. „Ganz richtig. Aber es wäre schon eine ganz schön linke Aktion, wenn er verlobt wäre und sich trotzdem mit dir die Zeit vertreibt.“ bemerkte Karin. „Hmn ja und ich traue ihm so etwas auch nicht zu! Sasuke ist kein Player!“ nahm Sakura den Vampirfürst in Schutz. „Du kennst ihn besser als ich. Du, hab noch einiges zu tun. Falls ich was gegen diesem Gift finde schicke ich es dir und ansonsten sehen wir uns wenn du wieder zurück bist.“ sagte die Brillenträgerin. „Alles klar. Ruhigen Dienst, man sieht sich.“ Sakura schloss den Chat und widmete sich noch einmal den Online Artikel. An dem Todestag von Kohana würde Sasuke oder seine Familie doch nie im Leben seine Verlobung mit einer anderen Frau bekanntgeben! Er reagierte doch so empfindlich auf dieses Thema. Ob Sasuke diesen Artikel bereits gelesen hatte? Sakura schaltete ihren Laptop aus und legte ihn wieder auf den Tisch. Die Haruno ließ sich in das Polster sinken, starrte die Decke an. Eine Hand landete auf ihrer Brust, welche so merkwürdig schmerzte. Warum hatte sie denn nun dieses Stechen? In letzter Zeit tauchten so viele Gefühle auf, die Sakura noch nie zuvor gefühlt hatte. Woher kamen diese Gefühle? Eigentlich passierte es nur, wenn sie mit Sasuke zusammen war oder es um ihn ging. War er also schuld daran? Und wichtiger noch, was bedeuteten diese ganzen Empfindungen? Sakura hatte überhaupt keine Ahnung. In ihrer Ausbildung zur Vampirjägerin hatte sie nun einmal gelernt jegliche Gefühle auszublenden, darum war sie nun auch so verwirrt. Die Haruno spürte ja selbst, dass sie sich mehr und mehr veränderte...Ob es Sasuke genau so ging? Bestimmt nicht. Im Gegensatz zu ihr, verhielt er sich ja wie immer. Während sie sich zur Seite drehte schloss Sakura ihre Augen. Ruki würde ihr in dieser Situation bestimmt helfen können! „Ruki...Warum hast du mich alleine gelassen? Ich brauche dich, mehr denn je!“ „Wie? Sie wissen noch nicht wer hinter diesem Artikel steckt? Für was bezahle ich Sie überhaupt?“ brüllte ein wütender Sasuke in sein Handy, während er die Tür zur Suite mit einem lauten Knall ins Schloss fallen ließ. Bei diesem Geräuschpegel schreckte Sakura verschlafen hoch. Die junge Frau war eingeschlafen, weshalb sie sich erst einmal verwundert umsah. „Ich will, dass dieser Redakteur umgehend aus dem Verkehr gezogen wird! Außerdem werde ich diese ganze Zeitung verklagen.“ knurrte der Uchiha und knallte die Unterlagen der Konferenz sowie seinen Laptop auf den Schreibtisch im Wohnbereich. „Gut. Bis ich zurück in Konoha bin wenden Sie sich an meinen Vater. Meine Sekretärin wird Sie dann bezüglich eines Termins mit mir persönlich anrufen.“ Sasuke ließ sein Handy in der Hosentasche verschwinden. „Fuck!“ Er fuhr sich durch die Haare und drehte sich um. Sasuke stockte, als er in das grüne Augenpaar von Sakura blickte. Kapitel 28: Oh Crêpe! --------------------- „Wie dein Tag war frage ich lieber nicht, oder?“ wollte Sakura wissen. „Du weißt davon?“ Natürlich wusste sie es. Sasuke sah es in ihrem Blick. „Ja...Ich habe mit Karin telefoniert und sie hat mir von der Sache erzählt.“ antwortete die Haruno. „Verstehe.“ Sasuke ließ sich in den Sessel neben ihr sinken. Das Wüstenklima von Sunagakure machte dem Vampir wirklich zu schaffen. Es war viel zu warm, die Sonne schien erbarmungslos. Vampire reagierten ziemlich empfindlich, wenn der rote Feuerball am Himmel ohne Gnade seine Strahlen auf die Erde schickte. An solchen Tagen hielten sich Vampire deshalb auch meistens drinnen auf. Dazu kamen die neunstündigen Verhandlungen, die er hinter sich hatte und dieser gottverdammte Artikel über seine angebliche Verlobung mit Yuki. „Ist denn wenigstens die Konferenz gut gelaufen?“ erkundigte sich die rosahaarige. Als Vampirjägerin spürte sie natürlich sofort seine Trägheit, aber auch seine kochende Wut. Und selbst Sakura hatte Respekt vor einem wütenden Vampir! Vor allem wenn es jemand mit Sasukes Fähigkeiten war. Ein falsches Wort von ihr und er könnte die Beherrschung verlieren. „Geht so. Auf dem Papier klang einiges doch vielversprechender.“ antwortete er seufzend. Warum musste all das ausgerechnet heute passieren? Dieser Tag war für Sasuke doch eh schon die reinste Qual. „Oh...tut mir leid.“ Sakura sah ihn mit einem entschuldigenden Blick an. „Du kannst ja nichts dafür.“ meinte der Uchiha. Es kehrte Stille zwischen den Beiden ein. Sasuke checkte immer wieder sein Handy und Sakura überlegte, wie sie den schwarzhaarigen etwas aufmuntern konnte. Sein angespannter Gesichtsausdruck gefiel ihr nämlich gar nicht. Aber wie munterte man einen Vampir auf? Der jungen Frau fielen zwar tausend Möglichkeiten ein einen Vampir zu töten, aber seine Stimmung aufzuheitern? Das war schon etwas schwieriger. „Darf ich dich zum Abendessen einladen? An der Strandpromenade gibt es einige hervorragende Restaurants.“ meinte der Vampirfürst schließlich. Er brauchte nun einfach etwas Ablenkung und würde sich dafür sogar nach draußen in die Sonne wagen. Beim Stichwort 'Essen' musste Sakura kurz schmunzeln. Sie konnte sich noch gut erinnern, wie seine erste Einladung zum Abendessen verlaufen war. „Dieses Mal wirklich!“ betonte Sasuke. In ihm waren auch die Erinnerungen an ihre erste gemeinsame Verabredung wach geworden. „Gerne.“ lächelte sie. „Super. Ich würde nur eben duschen und mich umziehen.“ sagte Sasuke. „Ja.., ich muss auch etwas anderes anziehen.“ Sakura stand auf. Hatte sie überhaupt etwas legeres zum Anziehen dabei? Ich hätte doch shoppen gehen sollen! „Ach, Sakura.“ hielt er die Haruno auf. „Was ist?“ fragte die Angesprochene und drehte sich noch einmal zu ihm um. „Blau steht hier.“ grinste Sasuke. Ihre Kleiderwahl war ihm natürlich nicht entgangen. Es störte ihn auch keineswegs, er war darüber nur etwas verwundert. Sakura strich sich den Pony zur Seite und seufzte. Oh man! „Halt einfach den Mund.“ brummte sie lachend, bevor die rosahaarige ging. Sasuke stand auf und begab sich ebenfalls in sein Schlafzimmer. Dort fiel ihm natürlich sofort auf, dass jemand Ordnung gemacht hatte. Wie zuvorkommend, Miss Haruno. „Glaubst du, dass dieser Artikel wahr ist?“ fragte Ino schmollend und blickte zu Karin. Diese sah kurz von ihrem Bildschirm auf. „Selbst wenn, es sollte dir egal sein!“ wies sie ihre Freundin zurecht. „Ist es mir auch!!“ brummte Ino sofort. „Ist es nicht. Mach mir nichts vor.“ seufzte Karin. Jeder Blinde konnte Ino ansehen, dass sie ein Auge auf Sasuke geworfen hatte. „Hmn.“ Die Yamanaka kritzelte mit dem Kugelschreiber etwas auf das Blatt Papier, welches vor ihr lag. „Aber findest du nicht auch, dass Sakura und Sasuke in letzter Zeit ziemlich oft zusammen sind?“ bemerkte sie dabei. „Was willst du damit andeuten?“ hakte die Brillenträgerin nach. „Meinst du Sakura könnte sich in ihn verlieben?“ Allein bei den Gedanken daran wurde Ino eifersüchtig. „Wir reden hier von Sakura! Sie war noch nie in ihrem Leben verliebt und ich glaube Ruki war der Einzige, der ihr Herz hätte erobern können.“ gab Karin zurück und hoffte sehr, dass sie sich auf ihr Gefühl verlassen konnte. Sakura und ein Vampir? Nein. Karin konnte sich solch eine Beziehung einfach nicht vorstellen. Zum Einen wusste Sakura nicht einmal was romantische Liebe war und zum Anderen hasste sie Vampire! Dazu kam, dass eine solche Beziehung eh verboten wäre. Damit sollte sich auch Ino endlich abfinden. Sie hatte einfach keine Chancen bei Sasuke. „Ja, vielleicht hast du Recht.“ meinte die Blondine. „Außerdem seid ihr beste Freundinnen! Kein Typ der Welt ist es wert eine Freundschaft aufs Spiel zu setzen.“ sagte Karin noch einmal deutlich. „Ich weiß!“ Ino fuhr sich durch das Haar. Sakura und sie waren schon seit frühester Kindheit miteinander befreundet. Natürlich gab es immer mal wieder Streit, doch nichts konnte die Beiden trennen. Und zusammen mit Karin ergaben die Drei nun einmal das perfekte Team. „Wir drei gegen den Rest der Welt.“ Das war ihr Motto gewesen! Wollte Ino diese Freundschaft wirklich wegen einer Schwärmerei für Sasuke aufgeben? Die junge Frau kämpfte mit sich. Sie war nicht dumm. Ino wusste, dass sie wohl möglich nie bei ihm landen könnte. Doch da war noch dieser kleine Funken Hoffnung in ihrem Herzen. Dieser Funke hatte sie die letzten Jahre begleitet. Was sollte sie tun? Mit Sakura darüber sprechen? Ja! Nur ein offenes Gespräch würde alle Fragen klären. Sie musste einfach wissen was Sakura von Sasuke hielt! Was die Beiden wohl gerade taten? Sasuke würde ja nicht den ganzen Tag arbeiten. Sie verbrachten also bestimmt einige Stunden zusammen...Ino schüttelte den Kopf. Sakura...bitte verlieb dich nicht in Sasuke! „Ich habe nichts zum Anziehen!!“ zischte die Haruno, während sie den gesamten Inhalt ihres Koffers durch das Zimmer warf. Immerhin hatte sie nur Business Klamotten mitgenommen. Schlussendlich blieb nur noch ein schwarzes Crop T-Shirt übrig. Die Jägerin konnte sich gar nicht erinnern dieses Kleidungsstück eingepackt zu haben. Egal! Es war besser als nichts. Sakura zog das Sweatshirt von Sasuke und ihr weißes Top aus, schlüpfte in das schwarze Shirt. Die rosane Spitzenshorts behielt sie gleich an. Eine andere Hose hätte sie eh nicht gehabt. Ihre Haare wurden noch einmal zu einem halbwegs ordentlichen Dutt gebunden. Danach verschwand Sakura erneut im Badezimmer, um sich wenigstens etwas zu schminken. Bevor sie das Zimmer verließ schlüpfte Sakura in ein Paar weiße Turnschuhe und schnappte sich ihre Handtasche, in der sie ihr Handy und ihre Geldbörse verstaute. Als sie den Gang entlang schritt vernahm sie sofort den Duft von Sasukes Parfum. Sie hätte wirklich nichts dagegen, wenn er sich darin baden würde! Er roch einfach immer so unwiderstehlich gut. Dieses rauchig orientalische in Kombination mit der samtigen Note war einfach nur perfekt. Als Sasuke sie erblickte ließ er sein Handy in der Hosentasche verschwinden und sein ernster Gesichtsausdruck wich einem schwachen Lächeln. „Das ging ja schnell.“ bemerkte er. Frauen brauchten ja bekanntlich immer eine halbe Ewigkeit, um sich hübsch zu machen. „Bei den Temperaturen ist weniger mehr.“ gab Sakura zurück. Ihre grünen Augen musterten dabei seinen Körper. Genau wie ihr Outfit war auch seines sehr schlicht. Eine ausgewaschene Jeans, dazu ein lockeres schwarzes Shirt mit einem weiten Rundhalsausschnitt, welcher etwas von seiner Brust entblößte. Auf dem Kopf trug Sasuke noch ein schwarzes Baseball-Cap. Sakura lachte. Wie konnte man Gleichzeitig nur so knuffig und verdammt sexy aussehen? „Was ist so lustig?“ wollte der Vampir wissen. „Nichts.“ Sakura trat vor ihn, stellte sich auf die Zehenspitzen und zog sein Cap etwas zurück, damit man mehr von seinem Gesicht sah. „Jetzt sag schon.“ forderte Sasuke ungeduldig. „Eine Lady schweigt und genießt.“ antwortete die Angesprochene spitz und ging an ihm vorbei. „Kommst du?“ fragte Sakura, als sie vor der Tür stehen blieb. Bevor Sasuke zur wartenden Sakura ging, sah er noch einmal unauffällig auf sich herab. Er hatte weder einen Fleck auf den Klamotten noch konnte er etwas anderes finden, worüber man lachen konnte. Was fand sie also so witzig? Die Zwei nahmen einen Fahrstuhl und fuhren nach unten in die Lobby. Mit ihren legeren Klamotten fielen sie unter all den Geschäftsmännern durchaus auf, weshalb nicht nur ein Blick an ihnen haften blieb. „Brauchen Sie ein Taxi, Sir?“ fragte der Portier, als er den Beiden die Tür öffnete. „Nein, danke.“ lehnte Sasuke freundlich ab. „Zum Strand sind es nur 10 Minuten zu Fuß.“ meinte er als Erklärung zu Sakura. Diese kannte sich ja überhaupt nicht in Sunagakure aus, da sie noch nie zuvor in dieser Stadt gewesen war. „Bist du eigentlich öfters hier?“ wollte Sakura wissen, während sie durch die Straßen gingen. „So 4 bis 6 mal im Jahr.“ antwortete der Uchiha. „Mir wäre das viel zu warm.“ seufzte sie und wedelte sich etwas Luft mit der Hand zu. Obwohl es bereits nach 17 Uhr war, schien die Sonne noch ziemlich stark. Die Luft war trocken und heiß. Kein Klima, welches Sakura zusagte. „Hmn.“ Auch Sasuke schien diese Hitze nicht zu gefallen. Er machte ein ernstes Gesicht und hatte sein Cap wieder tiefer ins Gesicht gezogen. Seine schlechte Laune lag aber bestimmt nicht nur am Wetter, sondern auch an den merkwürdigen Zeitungsartikel über seine angebliche Verlobung. Die junge Frau seufzte innerlich. Im Moment konnte sie statt mit Sasuke auch mit einer Wand sprechen. Das Ergebnis wäre wahrscheinlich dasselbe gewesen. So kam es auch, dass beide wieder schwiegen. Als sie die gut besuchte Strandpromenade erreichten, machte Sakura ein begeistertes Gesicht. Vor ihnen lag ein traumhafter Strand und dahinter erstreckte sich der unendliche Ozean. Was konnte es schöneres geben? „Bekommen wir überhaupt noch einen Tisch? Da scheint überall viel los zu sein.“ meinte Sakura, während sie sich umsah. „Dort vorne gibt es ein kleines Fisch-Restaurant. Ich esse dort immer wenn ich in der Stadt bin..darum habe ich dort sozusagen einen Stammtisch.“ gab der Uchiha zurück. „Du magst doch Fisch, oder?“ wollte er wissen. „Ich esse alles.“ antwortete Sakura. „Gut.“ Sasuke führte Sakura zum besagten Restaurant und wie er es gesagt hatte, bekamen sie auch sofort einen Tisch. Bevor sie sich ihr Essen ausgesucht hatten, bestellte der Vampir erst einmal eine Flasche seines Lieblingsweines. „Trinkst du überhaupt irgendetwas anderes außer Wein?“ fragte Sakura lachend. Sasuke sah von der Speisekarte auf, doch kam gar nicht dazu zu antworten. „Ich korrigiere mich. Außer Wein und Blut?“ fügte sie nämlich noch hinzu. Hinata verließ gerade ein großes Bürogebäude und blickte in den roten Abendhimmel. Ein Seufzten verließ ihren Mund. In zwei Tagen würde ihr zukünftiger Verlobter und gleichzeitig auch Cousin Hyuga Neji wieder nach Konoha zurückkehren. Sie hatten sich über 10 Jahren nicht mehr gesehen, da Neji beruflich um die ganze Welt gereist war. Zwei Tage... Diese Heirat wurde bereits bei Hinatas Geburt beschlossen und nun war es tatsächlich soweit. Hinata würde heiraten. Einen Mann, den sie kaum kannte, und den sie nicht liebte! Die hübsche Vampirin setzte sich in Bewegung. Sollte sie nicht eigentlich glücklich sein? Hinata wäre es sicherlich, wenn sie Neji lieben würde...was sie aber einfach nicht tat. Ihr Herz gehörte doch schon lange jemand anderem. Einen blondhaarigen Chaoten, welcher gleichzeitig der beste Freund von ihr und Sasuke war. Was soll ich denn nur machen? Die Hyuga schüttelte ihren Kopf. Im Moment sollte sie lieber Sasuke zur Seite stehen. Natürlich hatte auch Hinata den Artikel gelesen und war entsetzt. Wer steckte nur hinter diesen falschen Meldungen? Diese Behauptung drängte Sasuke in eine Ecke. Zwar wurde in den letzten Stunden ein offizielles Statement der Uchiha Familie veröffentlicht, welches die Verlobung mit Yuki dementierte. Dennoch blieb das Gerede hinter vorgehaltener Hand. „Hinata?“ ertönte eine vertraute Stimme. Die Angesprochene hob ihren Blick. „Naruto-kun! Was machst du denn hier?“ wollte sie wissen. Naruto hielt seine Einkaufstaschen in die Luft. „Ich habe mir schon einmal meinen Anzug für den Ball abgeholt.“ erklärte der Vampir. „Der Ball ist in drei Wochen.“ lachte Hinata und die beiden gingen zusammen Richtung Innenstadt. „Ich weiß. Aber du kennst mich. Mein Gedächtnis ist nicht das Beste.“ Der Blondschopf kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf. „Da kann ich dir leider nicht widersprechen.“ nickte Hinata. „Wusstest du, dass Sasuke mit dieser Vampirjägerin...Sakura in Sunagakure ist?“ lenkte Naruto das Gespräch in eine neue Richtung. Die Hyuga sah ihn verwundert an. „Nein. Ich hatte keine Ahnung.“ antwortete sie ehrlich. „Ich habe es auch erst durch Fugaku erfahren. Warum tut sich Sasuke das bloß an? Noch dazu an einem Tag wie heute...am Todestag seiner Liebsten.“ meinte der Uzumaki nachdenklich. Er machte sich Sorgen um seinen besten Freund! „Und dann auch noch dieser Zeitungsartikel...“ murmelte er weiter. „Ich habe Sasuke bereits gesagt, dass er sich lieber auf seine Pflichten als Vampirfürst konzentrieren soll. Doch in letzter Zeit wirkt er so verändert. Er sollte sich lieber von dieser Frau fernhalten! Sonst endet das alles noch in einem großen Drama.“ bemerkte Hinata. „Apropos Pflichten. Neji kommt bald zurück, oder?“ Narutos Blick wurde trüb. „Ja, übermorgen.“ bestätigte die blauhaarige. „Verstehe.“ Die Freunde blieben an einer Straßenecke stehen. „Wäre es möglich, dass du morgen Abend noch einmal zu mir kommst?“ wollte Naruto wissen. „Das ist keine gute Idee.“ Hinata sah ihn mit einem unsicheren Blick an. „Ja..vielleicht hast du Recht. Also, man sieht sich.“ verabschiedete sich der Uzumaki, bevor er die Straße überquerte und zu seinem Wagen hastete. Hinata folgte ihm mit ihrem Blick. „Es tut mit leid, Naruto-kun!“ flüsterte sie. Es soll einfach nicht sein... Sakura und Sasuke verließen gerade das Restaurant, indem sie zuvor zu Abend gegessen hatten, und überquerten gerade die Straße. Auch das gemeinsame Essen verlief relativ stumm zwischen ihnen. Sakura hatte zwar ein paar mal versucht ein längeres Gespräch mit Sasuke zu beginnen, doch seine Antworten waren immer so knapp und abgehakt, dass es irgendwann in einer Sackgasse endete. Die Jägerin seufzte. Natürlich konnte sie die schlechte Laune von Sasuke verstehen, aber konnte er sich nicht wenigstens etwas bemühen und ein freundlicheres Gesicht aufsetzen? Immerhin wollte er ja mit ihr Essen gehen und so langsam steckte er sie mit seiner schlechten Laune an. „Oh.Mein.Gott!“ Sakura blieb urplötzlich stehen und machte große Augen. „Was ist?“ fragte der schwarzhaarige. „Da gibt es Crêpes!!!“ sagte Sakura, bevor die Haruno auch schon auf den Stand zuging. Schlechte Laune?...Adieu! Zumindest bei Sakura. Sasuke hob eine Augenbraue. Hatte sie sich nicht schon eben im Restaurant einen Nachtisch bestellt? Wie konnte sie jetzt noch mehr wollen? Als der Vampir bei Sakura ankam hatte diese schon einen großen Crêpe mit Erdbeeren, Vanilleeis und Schokoladensoße in der Hand. „Willst du auch einen?“ wollte sie wissen. „Nein...zu süß.“ murmelte der Angesprochene und sah sich um. „Komm, lass uns dort hinsetzen.“ Sasuke griff nach ihrer Hand, bevor er sich in Bewegung setzte. „Ich kann auch alleine gehen.“ bemerkte die Jägerin und zog ihre Hand zurück. Da war sie wieder...dieser Hauch von schlechter Laune bei Sakura. Sasuke brummte kurz. Warum zickte sie ihn jetzt so an? Die Beiden setzten sich auf eine freie Bank an der Strandpromenade und hatten einen herrlichen Blick zum Meer hinaus. Trotz der atemberaubenden Umgebung um sich herum blieb Sasukes Blick an Sakura hängen. Wenn man sie so ansah, mit ihrem riesen Crêpe in der Hand, konnte man sich gar nicht vorstellen, dass die junge Frau beruflich auf Vampirjagd ging. Als der Uchiha einige männliche Stimmen vernahm, hob er seinen Blick. Ihnen schräg gegenüber stand eine kleine Männergruppe, die eindeutig Interesse an Sakura zeigten. Die Blicke der Männer gingen immer wieder zur rosahaarigen, die dies gar nicht zu bemerken schien. Sasuke verengte seine schwarzen Augen. Er sah wieder zu Sakura, beugte sich zu ihr und biss kurzerhand von ihrem Crêpe ab. Mit leicht geröteten Wangen beobachtete die Haruno ihn dabei. „Ich dachte du magst nichts süßes.“ bemerkte sie und sah zu Sasuke. „Mag ich auch nicht.“ gab dieser zurück, bevor er auch schon das Gesicht verzog. Wie konnte man nur so etwas pappsüßes freiwillig essen? „Außer dein Blut. Das mag ich, obwohl es so süß ist.“ hauchte er ihr ins Ohr und rückte näher an Sakura heran, legte einen Arm um ihre Schultern. Sein Blick ging dabei noch einmal zu den fremden Männern, die alle ein wenig begeistertes Gesicht machten und sich wegdrehten. Der Vampir dagegen grinste breit. Und Sakura? Diese verstand nur Bahnhof, ihre Wangen glühten. Was machte Sasuke denn da nur? Seine Launen änderten sich ja beinahe schon im Sekundentakt. „Lass das.“ meinte Sakura schließlich und nahm den Arm des Mannes von ihren Schultern. Ihr war die Situation ziemlich unangenehm. Nun machte Sasuke ein wenig begeistertes Gesicht, doch er sagte nichts dazu. Stattdessen klingelte im nächsten Moment sein Handy. „Entschuldige.“ Er wandte sich von Sakura ab. „Da muss ich ran gehen!“ meinte Sasuke, als er die Nummer auf dem Display las. Es war sein Anwalt. „Und? Ist die Sache geklärt?“ meldete sich Sasuke und er ging einige Schritte. Seine Stimme klang das ganze Gespräch über nicht sonderlich freundlich. Die Jägerin sah einige Male zu ihm. Bisher war jeder ihrer Aufmunterungsversuche fehlgeschlagen. Mit Ruki hätte sie ein paar Gläser Whiskey getrunken und seine Welt wäre wieder in Ordnung gewesen. Aber mit Sasuke? Vielleicht kannten sie sich dafür einfach zu wenig, denn was wusste Sakura schon groß über Sasuke? Eigentlich doch fast nichts. Wohl möglich wäre es am Besten, wenn sie ihn einfach in Ruhe lassen würde. Die junge Frau checkte kurz ihr Handy. Karin hatte sich noch nicht gemeldet und auch sonst gab es nichts neues. Als Sasuke das Gespräch mit seinem Anwalt beendet hatte und wieder zu Sakura ging, hatte diese ihren Crêpe fertig aufgegessen und stand auf. „Können wir zurück ins Hotel?“ fragte sie kühl. Ihr war die Lust auf den Abend vergangen. Der Uchiha nickte. Toll gemacht, Sasuke! Jetzt hat sie schlechte Laune. Und mit schlecht gelaunten Vampirjägern sollte man sich bekanntlich nicht anlegen. „Hier lang.“ Sasuke ging voran, Sakura folgte. Auch der Fußmarsch zurück zum Hotel erinnerte an einen Trauermarsch. Niemand sagte etwas und jeder ging seinen eigenen Gedanken nach. Ich hätte in Konoha bleiben sollen!, dachte sich die Haruno und sah zu Sasuke. Dieser blickte stur nach vorne, wirkte mit seinem strengen Blick etwas angst einflößend. „Kannst du bitte aufhören mit diesem Killer Blick rumzulaufen? Die Leute gucken schon.“ brummte die junge Frau schließlich. Sasuke sah kurz im Seitenwinkel zu ihr. „Dann sollen sie halt gucken.“ gab er zurück. Sakura schnaubte. Arschloch! In der Hotellobby angekommen liefen sie dann auch noch in die Arme ihres persönlichen Butlers, Yuma. „Hay.“ lächelte Sakura. Vielleicht würde er ihren Abend noch retten können? „Guten Abend. Hatten Sie einen schönen Tag?“ erkundigte sich der braunhaarige mit einem Lächeln auf den Lippen. „Mehr oder weniger.“ antwortete Sakura mit einem Blick zu Sasuke. Dieser schien Sakura und Yuma einfach zu ignorieren. Zumindest reagierte er nicht auf ihre Aussagen, sondern stand stumm neben der jungen Frau. „Verstehe. Darf ich Sie auf einen Drink in der Hotelbar einladen, Miss Haruno?“ bot Yuma an. Uhh da geht aber jemand ran! Sakuras Augen funkelten. Yuma war definitiv kein Mann, den sie von der Bettkante stoßen würde! Und ein gemeinsamer Drink an der Bar war doch schon mal ein guter Anfang. Der Kiefer von Sasuke knackte und Sakura spürte, wie sich seine Aura verdunkelte. Was hatte er nun denn schon wieder? „Liebend ger...-“ setzte sie zur Antwort an. „Miss Haruno hat keine Zeit!“ unterbrach der Vampir Sakura und zog sie auch schon mit sich. „Spinnst du? Weißt du wie peinlich diese Aktion war?“ zischte sie leise. Immerhin mussten es ja nicht die anderen Gäste mitbekommen. „Wer ist hier peinlich und will mit dem Butler vögeln?“ knurrte Sasuke, drückte sich und Sakura noch schnell in einen Fahrstuhl. „Mit wem ich ins Bett steige kann dir egal sein.“ Die rosahaarige riss ihre Hand los und verschränkte die Arme unter der Brust. „Glaub mir, ist es mir auch! Aber ich hab keine Lust auf das Gerade, dass meine Begleitung sich durch das Hotel vögelt.“ erklärte er. „Tze.“ Sakura rümpfte die Nase. „Kümmere dich lieber um deine Verlobte, bevor DU durch die Gegend vögelst!“ meinte die Jägerin. Sasuke biss die Zähne zusammen. Im selben Moment stiegen andere Gäste dazu, weshalb er sich einen Konter verkneifen musste. Kaum hatte der Vampir jedoch die Tür zur Suite geschlossen, packte er knurrend einen Arm von Sakura und presste sie gegen die nächste Wand. Es ging ihm gewaltig gegen den Strich, dass die junge Frau seine Berührungen den ganzen Abend über zurückgewiesen hatte. Und dann auch noch diese Sache mit Yuma in der Lobby und das weitere Gespräch im Aufzug. Tat sie das mit Absicht? Eigentlich wollte er ihr nun einmal ganz deutlich seine Meinung sagen. Stattdessen drückte er seine Lippen fest gegen ihre, während seine Zunge in ihre Mundhöhle vordrang. Der Kuss schmeckte leicht süßlich nach Erdbeeren. Ein Geschmack, an dem Sasuke mehr und mehr Gefallen fand. Sakura sah ihn vollkommen überrumpelt an, ließ sich dennoch von Sasuke hochheben und schlang ihre Beine um seine Hüften. Dabei rutschte das Cap von seinem Kopf, landete hinter ihm auf dem Boden. Während er sich ihren Hals hinab küsste, wanderte eine Hand unter ihr Oberteil. Mit einem festen Druck knetete ihre Brüste und Sakura konnte sich nur mit Mühen ein Keuchen unterdrücken. Eben hätten sie sich fast die Köpfe eingeschlagen und jetzt fielen sie über einander her. Wie schnell sich die Dinge doch ändern konnten. Sasuke begann seine Hüften zu bewegen und sein Atem ging bereits etwas schwerer. Warum wurde er ihr gegenüber nur immer so schnell schwach? Fuck! Sakura schluckte. Ihr Körper reagierte sofort auf das, was sie da durch den dünnen Stoff ihrer Hose spürte. „Sasuke..“ quengelte die Jägerin deshalb ungeduldig. Für sie war es einfach unmöglich seinen Berührungen für lange Zeit zu widerstehen. War sie vor einigen Minuten noch total von ihm genervt gewesen, wollte Sakura nun nur noch seinen Körper spüren. „Wenn du was willst, musst du es sagen.“ raunte Sasuke gegen ihren Hals, bevor er wieder ihre Lippen suchte. Natürlich wusste er ganz genau, was Sakura wollte. Jedoch würde sie ihn nicht so schnell bekommen! Nun sollte sie etwas leiden~ Doch Sakura hatte keine Lust auf die Spielchen des Vampirs, weshalb sie ihm fast schon trotzig in die Lippe biss. Sasuke lachte. Es war ein tiefes und verruchtes Lachen, welches Sakura eine Gänsehaut bereitete. „Das war nicht gerade nett, Sakura!“ Er leckte sich über seine Lippe, welche etwas blutete. Danach packte Sasuke ihre Hüften und steuerte sein Schlafzimmer an. „Ich werde dir etwas Benehmen beibringen müssen~“ Kapitel 29: "You're such a good girl!" -------------------------------------- Sasuke warf Sakura aufs Bett und ging zu seinem Koffer, steckte sich eine dunkelrote Krawatte in die Gesäßtasche seiner Jeans. „Was wird das?“ fragte die rosahaarige amüsiert. „Das Lachen wird dir schon noch vergehen.“ Die schwarzen Augen des Uchihas funkelten für den Bruchteil einer Sekunde rot auf. Sakura schluckte. Was hatte er denn mit ihr vor? Sasuke tigerte auf und ab, beobachtete Sakura ganz genau. Diese folgte ihm etwas unsicher mit ihren Blick. Der Vampir wirkte wie ein Raubtier, welches seine Beute in die Ecke gedrängt hatte. „Willst du dich nicht bei mir entschuldigen?“ Sasuke blieb am Fuße des Bettes stehen. „Wofür?“ hakte Sakura mit hochgezogener Augenbraue nach. „Dafür, dass du mich heute so angeschnauzt hast!“ antwortete der Angesprochene. „Du warst doch kein Stück besser! Ich lasse mir eben nicht alles gefallen.“ murrte die Haruno sofort und pustete ihre Wangen auf. „Ist das so? Mal sehen, wie dir das Kommende gefallen wird.“ Sasuke tauchte vor ihr auf der Matratze auf. „Gib mir deine Hände!“ sagte er. „Was hast du vor?“ wollte die junge Frau misstrauisch wissen. „Mach schon.“ gab Sasuke fordernd zurück. Sie wartete einen Moment, streckte ihm schließlich doch leicht zögerlich ihre Arme entgegen. Der Vampir zog derweilen die Krawatte aus seiner Hosentasche und band damit die Handgelenke von Sakura fest zusammen. „Tut es weh?“ Sakura schüttelte den Kopf. „Nein.“ Er grinste kurz und drückte sie nach hinten. Wer hätte gedacht, dass Sakura ganz ohne Widerstand mitspielen würde. „Leg die Arme über den Kopf und greif dich im Kissen fest. Du darfst erst loslassen, wenn ich es sage.“ erklärte Sasuke ruhig. Die Jägerin sah kurz ihre zusammengebundenen Handgelenke an, bevor sie seiner Anweisung folgte. Bereits jetzt schlug ihr das Herz bis zum Hals. So etwas hatte sie noch nie gemacht, weshalb sie einmal beruhigend laut ausatmete. Der schwarzhaarige küsste ihre Lippen. „Keine Angst, es wird dir gefallen. Vertrau mir!“ Ihre sichtliche Nervosität amüsierte ihn. „Die Tatsache, dass ich dir vertraue macht mir ja Angst.“ brummte Sakura leise. „Ach ja? Dann darfst du mich nun weder anfassen...noch ansehen.“ knurrte Sasuke und zog das kurze Oberteil von Sakura nach oben, bis es wie eine Augenbinde über ihren Seelenspiegeln lag. Die Haruno zog scharf die Luft ein. Nun war sie ihm vollkommen ausgeliefert. Trotzdem fühlte sich Sakura überraschenderweise keineswegs unwohl. Sasuke sah äußerst zufrieden auf die junge Frau hinab, während er sein Shirt auszog. Sakura schwieg und wartete ruhig ab, etwas anderes blieb ihr in dieser Situation auch nicht übrig. Alles was sie hörte war Sasukes gleichmäßiger Atem und das raschelnde Geräusch von Stoff, der auf den Boden fiel. Ein Schauer durchfuhr ihren Körper, als Sasuke seinen Kopf senkte und mit seinen Lippen über ihre nackte Haut fuhr. Sakura krallte sich augenblicklich im Kissen fest, biss sich auf die Unterlippe. Da sie nichts sehen konnte nahm sie Sasuke nun ganz anders wahr. Sein Atem, sein Duft, seine Berührungen, die Wärme seiner Haut. Alles wirkte auf einmal so anders...intensiver! „Ach übrigens.“ Er knabberte an ihrem Ohrläppchen. „Ein Mucks von dir und ich höre sofort auf.“ hauchte er Sakura ins Ohr, während er eine Hand unter ihren BH schob. Sie keuchte. „A-Aber..“ wollte die Haruno protestieren. „Schhhh!“ unterbrach Sasuke sie sofort grinsend. „Du darfst nur etwas sagen, wenn ich es dir erlaube. Und du musst mich mit Sasuke-sama ansprechen.“ Man konnte es ja einmal versuchen. Eine stolze Vampirjägerin wie sie müsste einem Vampir in aller höchster Form ansprechen? Damit würde er Sakura auf jeden Fall gewaltig ärgern! „Träum weiter.“ zischte Sakura. „Werden wir ja noch sehen.“ Das Grinsen auf seinen Lippen wurde immer größer. Seine schlechte Laune war schon längst verflogen und Sasuke war heiß auf dieses Spielchen. Wann hatte man schon eine halbnackte gefesselte Vampirjägerin unter sich liegen? Jetzt musste er sich nur noch selbst lange genug zurückhalten können, um Sakura quälend langsam in den Wahnsinn zu treiben. „Ich wusste gar nicht, dass du so eine unterwürfige Seite in dir hast.“ bemerkte Sasuke und verteilte über ihr komplettes Dekolleté sanfte Küsse. Ihre Haut war durch die Sonne noch angenehm warm. Die junge Frau brummte leise. Ich knall dir gleich eine! „Mal sehen, ob du dazu noch fähig bist wenn ich mit dir fertig bin.“ sagte der Vampir lachend gegen ihre Haut. Sakura presste die Lippen zusammen. Warum musste er ausgerechnet jetzt ihre Gedanken lesen? Das tat er doch sonst nicht...was Sakura zumindest hoffte. Ein Knurren holte sie aus ihren Gedanken. Als Sasuke nämlich den sichtbar teuren BH der rosahaarigen öffnen wollte, stieß er auf ein Problem. Er konnte ihn unmöglich über ihre Arme streifen. Sasuke legte den Kopf leicht fragend zur Seite, als sein Blick an den cremefarbenen Trägern haften blieb, die er schließlich einfach nacheinander durchbiss. Danach öffnete Sasuke seelenruhig den BH Verschluss und warf das Kleidungsstück achtlos zur Seite. Sofort begann er die Brüste von Sakura mit seinen Lippen und Händen zu verwöhnen. „Willst du mich immer noch schlagen?“ wollte Sasuke wissen, als er kurz in eine ihrer Brustwarzen biss. Zischend griff sich die rosahaarige noch stärker im Kissen fest. Für diese miese Aktion wollte sie den Vampir mit ihrem Knie stoßen, doch daraus wurde nichts. Denn Sasuke drückte ihr Bein augenblicklich wieder nach unten. Seine Hand wanderte von ihrem Knie hinauf bis zum Bund ihrer Hose. Als er seine Hand in ihre Hose gleiten ließ entwich Sakura ein keuchen. Wie sollte sie nur still bleiben, während er solche Dinge tat? Das war wirklich gemein von Sasuke! „Scheinbar gefällt es dir ja sehr gut.“ bemerkte der schwarzhaarige, nachdem er begonnen hatte mit seinen langen Fingern über das Zentrum ihrer Lust zu streichen. „Du bist schon ganz feucht.“ Sein Gesicht tauchte neben ihrem Ohr auf. Die Jägerin bog sich ihm entgegen und presste ihren Körper gegen seine Hand, die in ihrem Schoß ruhte. Nur mit Mühe konnte Sakura dabei möglichst still bleiben, auch wenn sie bereits schwer atmete. „Willst du dich noch besser fühlen?“ raunte Sasuke in ihr Ohr. Sakura nickte. Was war das denn für eine Frage?! Natürlich wollte sie!! „Dann sag es.“ befahl der Uchiha. Die Wangen von Sakura wurden noch röter. Er dürfte mittlerweile wissen, dass sie so etwas nicht gerne tat. „S-a-k-u-r-a!“ Da sie nichts sagte wurde Sasuke ungeduldig. „L-Lass mich noch besser fühlen...“ Mittlerweile glühten ihre Wangen tiefrot. „...Sasuke...sama..“ flüsterte Sakura kaum noch hörbar. Noch nie zuvor hatte die Haruno eine Person mit so einer respektvollen Anrede angesprochen. Schon gar nicht einen Vampir...Schon gar nicht einen Vampir, mit dem sie gerade körperlich intim war. Da wir gerade schon bei Vampir waren. Sasuke blinzelte vollkommen überrascht. Sie hatte es wirklich gesagt?! Und er musste sie dazu nicht einmal zwingen! „Du bist so ein braves Mädchen.“ lobte er die junge Frau und küsste Sakura hitzig. Mit seinen Zähnen zog er etwas an Sakuras Lippen, während die Zungen der Beiden sich gar nicht mehr voneinander lösen wollten. Plötzlich riss Sakura ihre Augen auf, denn Sasuke ließ zwei Finger in sie gleiten und bewegte diese mit schnellen Bewegungen. Da der Vampirfürst nun begann in den Kuss zu keuchen gingen die unterdrückten Laute von Sakura glücklicherweise etwas unter. Sie hatte nämlich wirklich Angst, dass er einfach aufhören würde sollte sie ihren Mund nicht halten können. Und er sollte nicht aufhören. Bei Gott, Nein! Nachdem Sasuke auch noch anfing mit seinem Daumen über ihren Kitzler zu streichen dauerte es auch nicht mehr lange, bis er Sakura damit in ihren ersten Höhepunkt trieb. Sie atmete laut aus, was mehr eine Mischung aus einem Stöhnen und Keuchen war. Ihr ganzer Körper bebte und Sakura schnappte nach Luft. Es war unbeschreiblich wie sehr sich das Empfinden verändern konnte, wenn einem die Sicht genommen wurde. „Kannst du überhaupt noch?“ lachte Sasuke. Die Haruno drehte ihren Kopf in seine Richtung und obwohl er ihre Augen nicht sehen konnte, wusste Sasuke ganz genau welchen Blick sie aufgesetzt hatte. Noch so eine dumme Frage und ich knall dir wirklich eine! Der schwarzhaarige lachte erneut. Sakura war die erste Frau, die ihm in so eine Situation ernsthaft Gewalt androhte. „Das war nicht besonders nett. Immerhin will ich doch nur, dass du dich gut fühlst.“ Erneut fanden ihre Lippen in einen hitzigen Kuss zueinander. Während Sakura weiterhin aufreizend seine Lippen verwöhnte drückte sie ihr Knie gegen die Beule in seiner Hose. Sasuke zischte. Damit hatte sie ihm am Vortag schon die Selbstbeherrschung geraubt. Augenblicklich zog er der hübschen Jägerin die Hose und den Slip von den Hüften. Ganz langsam rieb er danach sein Becken gegen ihres. Und dadurch wurde das Spannen in seiner Jeans einfach unerträglich, weshalb er sich von Sakura lösen musste und aus dem Bett stieg. Als Sakura hörte wie der Uchiha den Reißverschluss seiner Jeans öffnete grinste sie zufrieden. „Da freut sich aber jemand.“ lachte Sasuke, während er seine restlichen Klamotten auszog. Sakura nickte hastig. Wie könnte sie sich nicht freuen? Immerhin musste sie schon lange genug auf ihn warten. Ungeduldig rieb sie ihre Handgelenke aneinander und bewegte erwartungsvoll ihre Hüfte. „Ich bin ja schon da.“ Der Uchiha küsste sich ihren Körper hinauf, bis seine Lippen über ihren schwebten. Sakura zuckte unter jeden seiner Küsse, die wie ein Feuer auf ihrer Haut brannten. Am liebsten würde sie mit ihm dasselbe machen. Natürlich genoss die junge Frau diese vollkommen neue und aufregende Erfahrung...dennoch. Es quälte Sakura, dass sie ihn nicht sehen oder berühren durfte. Zwar strich Sasuke mit einer Hand ihren Arm entlang, weshalb Sakura für einen Moment hoffte er würde sie losbinden. Stattdessen hielt Sasuke ihre Handgelenke fest und führte derweilen seinen Penis in sie. Während er laut keuchte wurde es für Sakura zunehmend schwerer möglichst still zu bleiben. Deshalb biss sich die Jägerin fest auf die Unterlippe, trotzdem hörte man immer wieder ein leises Stöhnen. Auch seine Stöße fühlten sich für Sakura so feurig anders an. Wenn sie ihn nur sehen könnte! Shannarooo!!! Als Sasuke begann seine Hüften schneller zu bewegen wurde es für Sakura einfach unmöglich weiterhin still zu bleiben. Ein lautes, befreiendes Stöhnen kam über ihre Lippen. „Ja...stöhn für mich, Baby~“ keuchte der Vampir und warf den Kopf in den Nacken. Wie konnte ihn der Klang ihre Stimme noch mehr erregen? Sakura presste derweilen ihre Lippen wieder fest zusammen. Hatte er sie eben wirklich Baby genannt? Und warum musste er dieses Wort mit seiner heißen Stimme auch noch so betonen? Der schwarzhaarige sah auf sie herab. Er hatte die Jägerin genau so wie er sie immer haben wollte, ihm vollkommen unterworfen. Trotzdem fehlte ihm irgendetwas. Und auch die Sehnsucht von Sakura wurde stärker...Wie gerne würde sie das Gesicht des Vampirs sehen, seine Haut berühren. Ob seine Augen das Verlangen seiner Stimme widerspiegelten? Sie musste es einfach wissen! „D-Darf...ich dich ansehen..bitte.“ hauchte die junge Frau deshalb zittrig. Sasuke stockte. Sie wollte ihn sehen? In seinem Kopf machte es plötzlich 'klick' und nun wusste er auch was ihm fehlte. Sofort band der Uchiha ihre Hände los und zog Sakura hastig ihr Oberteil über den Kopf. Sasuke hob ihren Oberkörper an, setzte sich dabei nach hinten und positionierte Sakura auf seinem Schoß. Er wollte sie auch sehen! Ihr wunderschönes Gesicht mit den leichten Sommersprossen, die durch die Hitze in Sunagakure zum Vorschein gekommen waren. Dazu diese atemberaubenden Augen mit den vollen Wimpern. Sasuke bemerkte erst jetzt die hellen Sprenkel in ihrem Grün. Warum waren ihm all diese kleinen Details nicht schon früher aufgefallen? Die rosahaarige begann ihre Hüften zu bewegen und legte ihre Arme über seine Schultern, streichelte seinen Nacken. Endlich durfte sie das wunderschöne Gesicht des Vampirs sehen. Seine Wangen waren leicht gerötet. „S-Sakura!“ stöhnte er ungehalten ihren Namen, während er sich ihrem Rhythmus anpasste. Sasuke rückte näher an Sakura heran, sofern dies überhaupt noch möglich war, bevor er sie auch schon in einen langen Kuss verwickelte. Wie oft hatten sie sich an diesem Abend schon geküsst? Sakura blinzelte überrascht. Dieser Kuss fühlte sich irgendwie...anders an, was auch Sasuke bemerkte. Zu ihrer schier unstillbaren Leidenschaft hatte sich noch etwas anderes gesellt. Doch was? Keiner der Zwei konnte sich diese Veränderung erklären. Aus halbgeöffneten Augen trafen sich ihre Blicke. Langsam färbten sich Sasukes Seelenspiegel rot. Konnte er sich am Vortrag gerade noch so zurückhalten, war es für den Vampir nun einfach unmöglich! „Ich will dein Blut.“ Sasuke brauchte diesen Satz gar nicht aussprechen, denn die Vampirjägerin verstand es auch so. Etwas zögerlich nickte sie. Ob es sich genau so wie beim ersten Mal anfühlen würde? Der Uchiha wanderte mit seinem Mund zu ihrem Hals. Er stöhnte noch öfters laut und ungezügelt, immerhin bewegten beide immer noch ihre Hüften. Auch Sakura hielt sich nicht mehr zurück und sie rief laut seinen Namen. Schließlich biss Sasuke aber zu und als das warme Blut von Sakura in seinen Mund strömte fühlte es sich für ihn an, als würde in seinem Körper ein Feuerwerk losgehen. Jeder Millimeter seiner Haut prickelte. Sasuke hatte zwar schon unzählige Male eine Frau, mit der er gerade Sex hatte, gebissen. Doch genau wie bei dem Kuss eben fühlte es sich mit Sakura einfach anders an. Die Jägerin krallte sich in seinen Haaren fest und zog etwas an ihnen. Sie konnte ja nicht ahnen was dieser Biss noch mit ihr anstellen würde, denn durch diesen letzten Kick erreichte Sakura ihren zweiten Höhepunkt, welcher von einer unbeschreiblichen Intensität war. Ihre Muskeln waren ganz angespannt...zogen sich zusammen, während die rosahaarige abgehackt stöhnte. Aber warum hatte sie so leicht zugestimmt? War sie nun schon so schwach geworden? Wenige Sekunden später löste sich Sasuke von ihrem Hals und drückte ihr Becken nach unten, damit sie ihn noch einmal in seiner vollen Länge spürte, bevor auch der Uchiha dem Rausch ihrer Leidenschaft entfloh und mit zittrigen Lauten den eigenen Höhepunkt erlebte. Erschöpft lehnte Sasuke seine Stirn gegen ihre Schulter, atmete laut und unregelmäßig. Das war wohl der intensivste Sex, den er je gehabt hatte. Nicht nur körperlich intensiv, sondern auch irgendwie...auf der emotionalen Ebene. Nur langsam entspannten sich ihre Körper und Sasuke hob Sakura leicht an, glitt aus ihr. Danach ließ sich der Vampir nach hinten in die Matratze sinken. „Scheiße...“ Er strich sich die leicht feuchten Haare aus dem Gesicht. „Wir w-waren viel zu laut!“ schnaufte Sasuke. Bei ihrer Lautstärke wusste nun bestimmt das ganze Hotel, dass sie Sex gehabt hatten. Sakura sah auf ihn herab und ein heiseres Lachen verließ ihren Mund. „Jetzt ist es eh zu spät...Baby.“ schnurrte die Jägerin. Der Mann brummte. Es war ihm einfach über die Lippen gekommen, er hatte nicht darüber nachgedacht. Außerdem machte er sich gerade über etwas ganz anderes Gedanken. Sein Blick ging zu ihrem Hals. Man konnte ganz deutlich seine Bissspur erkennen. Zwei kleine rote Punkte, ein perfekter Biss. Warum hatte sich Sakura von ihm beißen lassen? Normalerweise war ihm das Warum vollkommen egal, doch nicht bei einer Frau wie Sakura. Nicht bei ihr... „Das Trinken von meinem Blut berechne ich dir übrigens extra.“ meinte die Haruno schließlich. „Egal wie viel du verlangst, diese Rechnung werde ich mit dem größten Vergnügen begleichen.“ gab Sasuke grinsend zurück und setzte sich wieder auf. Er leckte noch einmal über die zwei roten Punkte, bevor der Vampir die Stelle küsste. „Schmeckt mein Blut denn so gut?“ wollte sie währenddessen wissen. „Gut ist kein Ausdruck dafür.“ murmelte der Vampir gegen ihre Haut. Als Sasuke sich von Sakura löste war an ihrem Hals keine Spur mehr von seinem Biss zu sehen. „Ist das so?“ Nachdenklich rieb sich Sakura über die Handgelenke. Man konnte erkennen, dass sie festgebunden waren und sie brannten etwas. Was stimmte bloß nicht mit ihr? Bereits zum zweiten Mal ließ sie sich vollkommen freiwillig von Sasuke beißen. Das war doch nicht normal! Immerhin verabscheute sie nach wie vor Vampire. Naja es gab eine Ausnahme. „Es war doch zu fest.“ bemerkte Sasuke, während er Sakura beobachtete. „Ich werde es überleben.“ lachte sie und sah ihn wieder an. „Machst du so etwas eigentlich öfters?“ fragte Sakura interessiert. „Was genau meinst du?“ hakte er nach. „Naja...so was wie eben.“ meinte die Haruno nun doch etwas verlegen. „Ja.“ antwortete der Mann ganz ehrlich. Sasuke war normalerweise nicht der Typ, der beim Sex groß berührt werden wollte. Darum hinderte er seine One Night Stands meistens einfach daran ihn anzufassen. „Verstehe.“ nickte Sakura. „Es hat dir nicht gefallen.“ Der Vampir strich über ihre Wange. „So würde ich es nicht sagen. Als Vampirjägerin bin ich es eben nicht gewohnt mich in so einer Situation zu befinden...Schon gar nicht mit einem Vampir.“ erklärte die rosahaarige. „Hmn.“ Sasuke drückte sie nach hinten in die Kissen. „Das nächste Mal gehört mein Körper ganz dir, du darfst machen was du willst.“ sagte er während er sich ihren Hals hinauf küsste. „Wie findest du das?“ fragte Sasuke, als er ihren Mund erreicht hatte. „Klingt nach einer Abmachung.“ meinte die Angesprochene. „Gut.“ Mit einem schwachen Lächeln versiegelte Sasuke seine Lippen mit ihren. Sakura legte ihre Hände auf seine Wangen, zog ihn zu sich. Noch nie hatte es sich so gut angefühlt Regeln zu brechen. Für diesen Moment schob die Jägerin ihre Bedenken erst mal wieder beiseite, denn sie fühlte sich in der Nähe von Sasuke einfach zu gut. Sie würde sich noch früh genug mit den Konsequenzen auseinandersetzten müssen. „Ich wollte noch etwas mit dir besprechen.“ sagte der Uchiha zwischen den Küssen. Sakura seufzte unzufrieden und löste sich von Sasuke. „Ach ja? Das wäre?“ fragte sie. „Morgen Abend findet im Anwesen von Gaara, dem Oberhaupt von Sunagakure und langjährigem Geschäftspartner von mir, eine Dinner Party als Abschluss für unsere Verhandlungen statt. Ich wollte dich fragen, ob du mich begleiten würdest.“ erläuterte Sasuke. „Dinner Party?“ wiederholte die Haruno. „Oh nein, vergiss es!“ lehnte sie sofort ab und wollte aufstehen. Sakura brauchte unbedingt eine kühlende dusche. „Komm schon.“ Der Vampir griff nach ihrem Handgelenk und hinderte sie so am Aufstehen. „Nein!“ brummte Sakura. Für sie gab es nichts schlimmeres, als solche langweiligen 'Partys'. Die Männer dort meinten sie wären die Größten und Reichsten auf der Welt. Ihre Liebhaberinnen oder Escort Damen suchten sich gleich ihre nächste Partie aus und die armen Ehefrauen saßen zu Hause, ohne zu wissen was ihre schäbigen Ehemänner so trieben. Das wollte sich Sakura wirklich nicht antun! Am Ende würde einer dieser Typen noch denken, dass sie käuflich wäre. „Bitte.“ schnurrte Sasuke mit der verführerischsten Stimme die er aufsetzten konnte. Auch er war kein großer Fan dieser Veranstaltungen, aber als einer der Hauptinvestoren von Gaaras Firma konnte Sasuke nicht absagen. Trotzdem wollte er nicht alleine hingehen. Mit Sakura würde es bestimmt lustig werden. Sakura drehte ihr Gesicht in seine Richtung. „Ich hätte nicht einmal etwas zum Anziehen für so eine Party.“ meinte sie. „Kein Problem! Hier in Sunagakure gibt es eine kleine Boutique in der ich auch immer einkaufe. Dort würdest du ein passendes Outfit bekommen. Ich würde selbstverständlich zahlen. Also?“ Sasuke ließ nicht locker. Er würde Sakura schon noch überreden, da war er sich sicher. Die Jägerin hatte jedoch andere Pläne. So leicht würde sie auf keinen Fall nachgeben! „Wir machen es wie folgt.“ Ein breites Grinsen schlich sich auf ihre Lippen. „Ich werde morgen auf deine Kosten ein nettes Outfit einkaufen. Ob ich jedoch mitkomme hängt davon ab, ob mir dein Geschenk gefällt.“ begann Sakura. „Geschenk? Welches Geschenk?“ fragte Sasuke mit hochgezogener Augenbraue. „Du wirst mir morgen ein Geschenk kaufen. Es muss nichts großes sein, aber gefallen muss es mir natürlich. Wenn dem so ist, und ich werde wirklich ehrlich sein, komme ich mit.“ erklärte Sakura. „Aber ich muss morgen doch tagsüber arbeiten. Da habe ich keine Zeit um irgendwelche Geschenke zu kaufen.“ bemerkte der schwarzhaarige. „Tja, dann komme ich eben nicht mit.“ Sakura löste sich aus seinem Griff und stand auf, steuerte das Badezimmer an. Brummend sah Sasuke ihr nach. Was zur Hölle sollte er ihr bitte schenken? Er hatte absolut keine Ahnung. Obwohl... Da gab es eine Sache! Nun grinste der Vampir breit. Man konnte sogar seine Reißzähne erkennen. „Du wirst mitkommen, Baby!“ Kapitel 30: Dear heart, why him? -------------------------------- Karin schlug gerade die Tür ihres Wagens zu und nahm die Zigarette aus dem Mund. Sie stand vor dem Schloss der Toyotomi, der alten Herzogsfamilie von Konoha. Vor einigen Tagen war Ruki hier ums Leben gekommen, nachdem er eine unglaubliche Entdeckung gemacht hatte. „Das musst du dir ansehen, Sakura! Hier hängt ein Bild eines Mädchens, welches deine Zwillingsschwester sein könnte.“ rief sich Karin seine Worte wieder ins Gedächtnis. Diese Aussage ging ihr seit diesem Tag nicht mehr aus dem Kopf. Ein Mädchen, welches so aussah wie Sakura?! Karin hatte natürlich sofort Nachforschungen betrieben, doch sie konnte kein Bild eines solchen Mädchens finden. Stattdessen hatte die rothaarige einen Namen. Toyotomi Kohana. Sie soll laut zeitgenössischen Berichten zumindest dieselbe Haarfarbe wie Sakura gehabt haben. Und darum war sie nun hier, um sich dieses Bild anzusehen. Karin setzte sich in Bewegung. Die Jägerin hatte alle Informationen, die sie über Kohana finden konnte zusammen getragen und war noch auf etwas anderes gestoßen. „Gibt es ein Gift oder eine ähnliche Substanz, die selbst ein Vampir nicht bemerken kann?“ Diese Frage hatte Sakura ihr bei ihrem Telefonat gestellt. Laut Karins Informationen soll Kohana auch ganz plötzlich und unerwartet gestorben sein...wahrscheinlich durch ein Gift. Doch warum haben die Vampire in ihrer Umgebung dies nicht gemerkt? Schließlich war Kohana mit einem Vampir verlobt gewesen...mit genau dem Vampir, der gerade zusammen mit Sakura in Sunagakure war. Karin betrat das alte Schloss und ging denselben Weg, den auch Ruki genommen hatte. Nach wenigen Minuten erreichte die rothaarige ihr Ziel. Mit ihrer Taschenlampe leuchtete Karin die einzelnen Bilder an, bis sie schließlich jenes von Kohana fand. Karin stockte und rückte ungläubig ihre Brille zurecht. „Mein Gott...“ Ruki hatte tatsächlich recht! Man könnte glauben, dass man ein Bild von Sakura vor sich hatte. Aber wie ist so etwas nur möglich? Es gab keine einzige Verbindung zwischen Sakura und der Herzogsfamilie. Nicht ein einziges Mal wurde die Blutlinie der Harunos mit der der Toyotomis gekreuzt. Beim längeren Betrachten des Bildes verspürte die Jägerin die selbe Trauer, wie auch Ruki vor ihr. Warum musste ein 16 jähriges Mädchen so früh sterben? Was hatte sie getan, um so bestraft zu werden? Karin holte ihr Handy aus der Hosentasche und fotografierte das Porträtbild ab. Anfangs wollte sie das Bild umgehend an Sakura schicken, doch Karin tat es nicht. Aus einem ihr unerklärlichen Grund spürte Karin, dass ihre Freundin Sakura über die Existenz dieses Mädchens bereits informiert war. Sie musste es gewesen sein, sonst hätte Sakura Karin doch nicht angerufen und nach diesem Gift gefragt, oder? Das wäre ja sonst ein gewaltiger Zufall gewesen und die Jägerin glaubte nicht an Zufälle! Aber wusste Sakura auch über die Beziehung zwischen Kohana und Sasuke bescheid? Wenn ja, was hatte die Haruno nun vor? „Warum versuchst du immer alles alleine zu regeln, Sakura?“ murmelte Karin. Ob sie Kakashi informieren sollte? Er war immerhin Sakuras Vater und außerdem machte sich Karin langsam wirklich Sorgen um ihre Freundin. Erst kürzlich wurde sie von diesem Gabriel attackiert, dann starb Ruki ganz plötzlich durch einen angeblichen Schlangenbiss. Diese ganzen Vorfälle warfen einen Schatten über die Vampirjäger. Du solltest dich von Sasuke fernhalten! Ich habe nämlich ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache. Mit einem letzten Blick sah Karin das Bild von Kohana an. Plötzlich verengte die junge Frau ihre roten Augen. Irgendetwas gefiel ihr an Kohanas Gesichtsausdruck nicht. So zeigte sie zwar ein sanftes Lächeln, doch die grünen Augen des Mädchens hatten etwas dunkles...Die Jägerin schüttelte ihren Kopf und machte sich wieder auf den Weg zurück zu ihrem Wagen. Vampirjäger waren zwar bekannt für ihren scharfsinnigen Blick, doch hier musste sich Karin getäuscht haben. Ein so junges Mädchen konnte doch nichts böses in sich tragen! Oder vielleicht doch? Was sagte Sakura noch gleich immer? Traue niemanden! Am nächsten Morgen wurde Sakura durch den herrlichen Duft von frischem Kaffee geweckt. Etwas verschlafen setzte sich die rosahaarige auf, und rieb sich über die Augen. Ihr Blick ging zur leeren Betthälfte neben sich. Natürlich war Sasuke schon lange vor ihr aufgestanden, sofern er überhaupt geschlafen hatte. Wie es wohl wäre, wenn sie mal gemeinsam wach wurden und langsam in den Tag starteten? Zwar war der Sex zwischen ihnen um einiges intensiver als zuvor, doch der Rest blieb unverändert. Sie hatten nacheinander geduscht und während sich Sakura gleich schlafen legte, meinte Sasuke er würde noch etwas arbeiten. Nie blieb er die ganze Nacht bei ihr, immer verschwand er und ließ sie alleine. Allein beim Gedanken daran schmerzte ihr Herz... Er sollte bei ihr bleiben, für immer. Schnell schüttelte die Jägerin den Kopf. An was dachte sie denn nun schon wieder? Wollte sie nicht von Anfang an genau das?! Nur Sex, keinerlei Gefühle oder ähnliches. Sasuke gab ihr genau was sie erwartete und doch genügte es Sakura nicht länger. Warum? Warum sehnte sie sich nach mehr...nach viel mehr? Dafür musste es doch einen Grund geben. Hatte sie sich etwa in Sasuke...Nein!! „Wage es ja nicht, Haruno! Verlieb dich nicht! Nicht in einen Vampir!!“ Sie schnappte sich ein Kissen, drückte es sich ins Gesicht und stampfte wild mit den Füßen. „Shannarooooo!“ Warum er? Diese Frage quälte Sakura seit sie Sasuke das erste Mal getroffen hatte. Warum ein Vampir? Konnte sich Sakura nicht einfach in einen stinknormalen Menschen verlieben? Am Besten in einen Vampirjäger. So hatte sie es sich immer erträumt. Ich liebe ihn nicht. Vampire und Menschen können sich nicht lieben!! Sakura war noch nie in jemanden verliebt gewesen, sie hatte also keine Ahnung wie sich Liebe anfühlte. Vielleicht war es auch nur höchstens eine kleine Schwärmerei. Immerhin war Sasuke nun einmal extrem gutaussehend und da würde doch jede Frau schwach werden, oder? Bitte lass es so sein! Bitte! Ich darf mich nicht in Sasuke verlieben, bitte! Doch während sich ihr Kopf noch immer dagegen sträubte, hatte sich ihr Herz bereits entschieden... Als die Tür leise geöffnet wurde hob sie das Kissen von ihrem Gesicht. Sasuke stand mit einem Frühstückstablett in der Tür. Der Vampir trug bereits einen seiner Maßanzüge und war perfekt gestylt, wie immer. „Guten Morgen.“ sagte Sasuke, während er auf das Bett zuging. Er stellte das Tablett auf ihren Schoß und setzte sich auf den Bettrand. „Morgen.“ murmelte Sakura. Etwas verwundert sah sie derweilen auf ihren Schoß und hob eine Augenbraue. „Ich lasse mich nicht bestechen!“ bemerkte die Haruno sofort misstrauisch. Noch nie hatte ihr jemand Frühstück ans Bett gebracht. Sasuke musste also Hintergedanken gehabt haben! Dieser lächelte schwach. „Das soll keine Bestechung sein! Ich will nur sichergehen, dass du gut versorgt in diesen langen Tag startest. Außerdem...“ Er holte eine goldene Kreditkarte aus der Brusttasche seines Anzuges. „...ist mir zu Ohren gekommen, dass man eine Haruno Sakura wenn überhaupt nur mit Geld bestechen könnte.“ beendete Sasuke seinen Satz und hielt Sakura die Kreditkarte entgegen. Nun schlich sich auf ihre Lippen ein Lächeln. In ihren Augen konnte man beinahe schon die Doller Zeichen sehen. „Die ist nicht zufällig mein Geschenk oder?“ fragte Sakura lachend. „Nein. Wenn du so eine willst müsstest du mich schon heiraten.“ gab der Vampir ebenfalls mit einem Lachen zurück. Sakura stockte und lief rot an, ihr Herz setzte für einen Moment aus. Heiraten?! „I-Ich verzichte.“ stammelte die rosahaarige. Sasuke verengte die Augen. Was war denn heute mit ihr los? Sie wirkte irgendwie ganz nervös, als würde sie versuchen etwas zu verstecken. „Hier ist übrigens die Adresse der Boutique von der ich gesprochen habe.“ Sasuke gab Sakura eine Visitenkarte. „Es ist ein wirklich schöner Laden und du wirst dort bestimmt etwas passendes finden. Und wenn du schon mal dort bist kannst du mir gleich ein paar neue Oberteile kaufen. Meine verschwinden in letzter Zeit auf mysteriöse Weise.“ meinte Sasuke und zupfte leicht am Ärmel des Shirts, welches Sakura trug. Es war eines von seinen. „Musst du nicht arbeiten?“ brummte Sakura. Er hatte ihr letzte Nacht doch sein Shirt gegeben, freiwillig! Hatte er das nur gemacht, um sie nun ärgern zu können? „In einer Stunde.“ gab er mit einem leichten Grinsen zurück. Wie leicht sie sich an diesem Tag doch reizen ließ. „Dann solltest du die Zeit nutzen und mein Geschenk kaufen.“ bemerkte die Vampirjägerin, während sie begann ihren Joghurt zu essen. „Dein Geschenk ist bereits gekauft und ich hole es heute Mittag ab.“ sagte er. Was Sakura nicht wusste war, dass Sasuke die halbe Nacht damit verbracht hatte einen Laden in Sunagakure zu finden, wo er so kurzfristig noch das geplante Geschenk für Sakura kaufen konnte. Als er sich dann zu Sakura legen wollte hatte die sich bereits über das ganze Bett ausgebreitet und da Sasuke sie nicht wecken wollte setzte sich der Vampir hinter den Schreibtisch und arbeite noch etwas. Außerdem wollte Sasuke keine Grenzen überschreiten. Immerhin waren sie doch nur Freunde, die hin und wieder zusammen im Bett landeten...oder? Er beobachtete Sakura, die seelenruhig ihr Frühstück aß. Natürlich war sich Sasuke schon längst bewusst, dass er viel mehr von ihr wollte. Er wollte bei ihr sein und das mehr als sie es sich wahrscheinlich denken konnte! Er wollte jeden Tag ihren Duft wahrnehmen, ihre Wärme spüren, ihre zarte Haut berühren, ihre weichen Lippen küssen und noch so vieles mehr. Aber das konnte er unmöglich von Sakura verlangen. Der Vampirfürst und eine Vampirjägerin..eine Beziehung dieser Art wäre zum Scheitern verurteilt. Es wäre also am Besten, wenn er weiterhin einfach die Rolle des Liebhabers spielen würde. So konnte er immerhin bei Sakura sein und damit musste sich der Vampir abfinden. Aber war er überhaupt in der Lage sich damit abzufinden? Wollte er doch bereits jetzt jeden Mann aus dem Weg schaffen, der es überhaupt wagte Sakura nur anzusehen. Man konnte sagen, dass Sasuke etwas besitzergreifend war. Während der Uchiha noch etwas mit seinen Gedanken beschäftigt war, warf Sakura noch einmal einen genauen Blick auf die Visitenkarte. Der Name der Inhaberin machte sie stutzig. „Amano Cordelia? Sag bloß die ist mit einem Freund Goro verwandt?“ Sie sah Sasuke an. „Ja. Cordelia ist eine ferne Verwandte von Goro, aber sie haben kein gutes Verhältnis.“ erklärte er. „Gibt es überhaupt jemanden, der sich gut mit Goro versteht? Außer seine eingebildete Tochter natürlich.“ fragte Sakura. Unter den Vampirjägern war Goro nicht sonderlich beliebt, da er sich schon öfters negativ den Jägern gegenüber geäußert hatte. „Er ist schon lange ein enger Freund meiner Familie. Und Yuki ist auch nicht arrogant, so wie alle es immer behaupten.“ bemerkte Sasuke. Seine Stimme klang dabei harscher, als gewollt. Erst Hinata und jetzt auch Sakura. Was hatten alle nur gegen Yuki? „Naja..wie auch immer.“ winkte die Jägerin schnell ab. Etwa eine Stunde später verließen Sasuke und Sakura zusammen die Suite und machten sich auf den Weg nach unten in die Lobby. Während sie im Fahrstuhl standen blickte die junge Frau immer wieder zum schwarzhaarigen. Dieser hatte wieder seinen typischen nichtssagenden und eher kühl wirkenden Gesichtsausdruck aufgesetzt, was wirklich schade war. Wenn Sasuke lächelte sah er um so vieles schöner aus! Gerade als Sakura ihren Blick wieder von ihm abwandte hafteten sich die schwarzen Augen von Sasuke an ihr fest. Was war nur los mit ihr? Sie sah so nachdenklich aus und Sasuke gefiel dieser Gesichtsausdruck überhaupt nicht! Ob er sie darauf ansprechen sollte? Nein... Der Vampir seufzte innerlich. Warum stellten sie sich so an und schwiegen lieber vor sich hin, anstatt zu reden? Im selben Moment öffneten sich auch schon die Türen. „Also, bis später!“ meinte Sakura und setzte sich die schwarze Sonnenbrille auf. „Ich hoffe, ich sehe dich und meine Kreditkarte überhaupt jemals wieder.“ sagte er. „Siehst du ja dann, ob ich heute Abend noch da bin oder dein Konto schon leergeräumt und mich aus den Staub gemacht habe.“ gab die Haruno zwinkernd zurück. Sasuke schmunzelte kurz. Wenn er jemanden so etwas zutraute, dann Sakura. Aber auf der anderen Seite wusste er, dass sie es mit ihm nicht machen würde! „Jetzt aber weg mit dir. Immerhin musst du heute schön fleißig Geld verdienen, während ich es mit vollen Händen ausgebe!“ Mit diesen Worten setzte sich Sakura in Bewegung und verließ das Hotel. Auch Sasuke machte sich auf den Weg, welcher ihn zu den Konferenzräumen führte. Der Uchiha wurde bereits von den anderen Geschäftsmännern erwartet. Sakura nahm sich ein Taxi und fuhr zur Adresse der Boutique die Sasuke ihr empfohlen hatte. Nach etwa einer viertel Stunde hatte die junge Frau ihr Ziel erreicht. Bevor Sakura den Laden betrat warf sie erst einmal einen Blick durch das Schaufenster. Sie schluckte. Zum Glück musste sie nicht mit ihrem eigenen Geld bezahlen, denn diese Preise hauten sie beinahe aus den Socken. Aber es überraschte sie kein Stück, dass Sasuke hier einkaufte. Dieser Laden passte perfekt zu seinem Geschmack. „Du kannst auch gerne reinkommen, ich beiße nicht.“ ertönte plötzlich eine weibliche Stimme neben Sakura. Vampir! Die Jägerin drehte sich der Frau zu, welche neben ihr aufgetaucht war. Bei der Vampirin handelte es sich um die Inhaberin der Boutique, Amano Cordelia. Sie war eine bildschöne Frau, etwa so groß wie Ino und mit einem ähnlich kurvigen Körper. Ihr hüftlanges violettes Haar trug sie zu leichten Locken gedreht. Das Auffälligste an ihrer Erscheinung waren jedoch ihre giftgrünen Augen mit den tiefrot geschminkten Lippen. „Du musst Haruno Sakura sein. Ich habe Dich bereits erwartet.“ meinte Cordelia und reichte Sakura die Hand. Sasuke hatte zuvor bei ihr angerufen und Cordelia über das Kommen von Sakura informiert. Und auch ihr alter Freund Madara hatte sie bezüglich Sakura um einen Gefallen gebeten. „Amano Cordelia.“ stellte sie sich vor. „Freut mich.“ lächelte Sakura. Die Haut der Vampirin war ganz zart. Wann hatte sie je solch eine zarte Hand berührt? „Wie kann ich Dir weiterhelfen? Ich darf doch 'Du' sagen, oder?“ Cordelia schob die junge Frau in ihren kleinen Laden. „Heute Abend ist wohl eine Dinner Party bei einem Typen namens Gaara und Sasuke will mich dort mit hinschleppen.“ erklärte Sakura, während sie sich etwas umsah. „Verstehe.“ nickte die Amano und musterte Sakura. „Besonders viel ist ja nicht an dir dran.“ bemerkte sie dabei. „Stimmt. Bei mir hat der liebe Gott an allem gespart. Dafür habe ich Haare wie ein Kaugummi.“ gab die Angesprochene zurück. „Dein Humor gefällt mir.“ gestand Cordelia ehrlich. Sie kannte Vampirjäger sonst nur als steife Personen, die zum Lachen in den Keller gingen. „Hast du schon eine Vorstellung was du haben willst?“ erkundigte sich die Vampirin. „Ehrlich gesagt habe ich keinen Plan.“ gestand Sakura etwas verlegen. Immerhin war Sakura noch nie in ihrem Leben auf so einer Veranstaltung gewesen. „Hmn. Wie wäre es damit?“ Cordelia ging einige Schritte, schnappte sich ein cremefarbenes Chiffonkleid mit goldenen Stickereien und hielt es Sakura entgegen. „Ähm...schön, aber ist das nicht etwas zu viel? Immerhin will ich ja Sasuke nur auf eine Dinner Party begleiten und nicht unsere Hochzeit unter freiem Himmel feiern.“ meinte die Haruno, während ihr Blick an einem anderen Kleid haften blieb. Cordelia folgte ihr mit ihren Augen und lächelte. „Ein exquisiter Geschmack. Die Spitze wurde in Frankreich handgefertigt und das Blumenmuster ist mit echten Swarovski Steinen verziert.“ sagte die violetthaarige. Sakura interessierte sich für ein bordeauxfarbenes Kleid im Meerjungfrauen-Stil. Über den eigentlichen Stoff befand sich eine Schicht Spitze, ebenfalls in bordeaux. Das Kleid besaß einen tiefen V-Ausschnitt und auch der Rücken war weit ausgeschnitten. „Oh.“ Sakura schluckte. Das klang verdammt teuer! „Zieh es doch einfach mal an.“ meinte Cordelia und hatte das Kleid auch schon in der Hand, führte Sakura zur Umkleidekabine. Kurze Zeit später steckte der Körper von Sakura in diesem traumhaftem Kleid und die Jägerin hatte sich verliebt. „Das ist wie für Dich gemacht, meine Liebe. Du siehst fabelhaft aus!“ gab Cordelia mit einem Lächeln zu und musterte die junge Jägerin genau. Mit diesem Kleid würde sie Sasuke garantiert sprachlos machen! „Ich weiß nicht.“ murmelte Sakura, als sie sich im Spiegel betrachtete. Immerhin war es Sakura einfach nicht gewohnt so sexy auszusehen. Diese Rolle gehörte sonst immer Ino. „Etwas mehr Selbstvertrauen!“ versuchte Cordelia sie aufzumuntern. „Hmn.“ Sakura presste die Lippen zusammen. Damit würde sie Sasuke sicher beeindrucken, oder? Beeindrucken? Spinne ich jetzt vollkommen?! „Ich habe übrigens einen Anzug in der passenden Farbe sogar in Sasukes Größe hier. Willst du ihn dir einmal ansehen?“ Cordelia sah Sakura erwartend an. „Klar.“ nickte die Angesprochene. „Komm.“ Die beiden Frauen gingen zu der Herrenabteilung. „Rot steht Sasuke ausgesprochen gut. Außerdem könnte seine Garderobe etwas mehr Farbe vertragen.“ erklärte die Amano. „Ja..stimmt schon.“ stimmte Sakura zu. „Ich habe bereits mehrmals versucht diesen Anzug an Sasuke zu verkaufen. Doch er meinte immer, dass er damit zu sehr auffallen würde. Unser Vampirfürst steht nicht gerne im Mittelpunkt.“ erklärte Cordelia. Sakura blickte die Vampirin verwundert an. Galt unter adeligen Vampiren nicht das Motto: Sehen und gesehen werden? Die Jägerin lächelte. Scheinbar war Sasuke wirklich kein typischer Vampir, sondern ziemlich bodenständig. Nach einem oder auch zwei Gläsern Sekt und noch etwas Small Talk hatte Sakura schlussendlich ganz schön eingekauft. Ihr Kleid, Schuhe, eine kleine Handtasche, Schmuck, das komplette Outfit für Sasuke und drei neue Sweatshirts für ihn. Für diese Gesamtrechnung hätte man sich auch gut einen neuen Mittelklassewagen kaufen können. Da die Haruno sich noch etwas die Stadt ansehen wollte bot Cordelia an die Sachen direkt ins Hotel bringen zu lassen, damit sich Sakura nicht mit den Tüten quälen musste. Sakura schlenderte durch die Straßen und nach einer Weile entdeckte sie einen Laden, bei dem die rosahaarige nur zu gerne ihr Geld ausgab. Victoria's Secret. Sie hatte noch nicht vergessen, dass Sasuke letzte Nacht ihren nagelneuen BH ruiniert hatte. Es war also nur fair, dass sie sich jetzt auf seine Kosten einen neuen kaufen würde. Und wann hatte man schon einmal die Kreditkarte eines Millionärs zur freien Verfügung? Diese einmalige Chance musste man doch nutzen! Eine halbe Stunde später verließ eine überglückliche Sakura den Laden und hatte eine große und prallgefüllte Tüte in der Hand. Danach machte die Vampirjägerin noch einen auf Touristen und sah sich ein paar Sehenswürdigkeiten von Sunagakure an, bevor es am frühen Nachmittag zurück ins Hotel ging. Dort angekommen nutzte Sakura noch das umfangreiche Wellnessangebot voll aus. Zuerst gönnte sie sich eine Massage, dann ging es weiter zur Maniküre und Pediküre. Außerdem folgte noch ein Besuch bei der Kosmetikerin und beim Frisör. Dort ließ sich Sakura bezüglich einer Frisur und dem passenden Make Up für den Abend beraten. Mit einer gefühlten Flasche Sekt intus kehrte Sakura schließlich in die Suite zurück, denn scheinbar trank man in den gehobenen Kreisen zu jeder Gelegenheit Alkohol. Eine Tatasche, an die sich Sakura durchaus gewöhnen konnte! Wie Cordelia es versprochen hatte, hatte man ihren Einkauf bereits ins Zimmer gebracht. Nachdem Sakura die Sachen von Sasuke in sein Schlafzimmer gebracht hatte, schnappte sie sich ihre neuen Schmuckstücke und brachte diese ins Ankleidezimmer. Und da sie gerade in Stimmung war ließ sich Sakura von ihrem Butler noch ein Glas Sekt bringen. Mit dem Glas in der Hand betrat die Haruno die große Dachterrasse, welche noch mit zur Suite gehörte, und ließ sich in eine der Sonnenliegen sinken. Um kurz nach 16 Uhr verließ ein ausgesprochen gutgelaunter Sasuke die Konferenzräume und begab sich nach oben in seine Suite. Er konnte an diesem letzten Tag noch einige lukrative Geschäfte abschließen und es stand ja auch noch die Dinner Party an. Er öffnete die Hotelzimmertür und ging zielsicher Richtung Wohnbereich. Der Vampir legte seine Unterlagen auf den Schreibtisch und öffnete die Tür zur Terrasse. Diesen Anblick würde er am Liebsten jeden Tag haben. Normalerweise wartete ja niemand auf ihn wenn er nach Hause kam. In solchen Momenten fühlte man sich doch ziemlich einsam. Ganz leise näherte sich Sasuke und beugte sich schließlich über Sakura, küsste ihre Lippen. Er würde wohl nie genug davon bekommen. Sakura öffnete ihre Augen und blinzelte überrascht. „Was? Darf ich dich nur küssen wenn wir Sex haben?“ fragte der Uchiha leicht grinsend. „N-Nein.“ Die Angesprochene schüttelte ihren Kopf. „War deine Shopping Tour erfolgreich?“ wollte Sasuke wissen und setzte sich auf die Liege neben Sakura. „Jap.“ grinste diese breit. Zwar bereute sie keinen ihrer Einkäufe, dennoch hatte sich ein schlechtes Gewissen in Sakura ausgebreitet. Immerhin hatte sie das Geld von Sasuke doch etwas achtlos ausgegeben und er arbeitete schließlich hart daran. „Also...es kann sein, dass ich vielleicht etwas mehr eingekauft habe.“ gestand die Haruno deshalb ehrlich. „Habe ich mitbekommen.“ bemerkte der schwarzhaarige. Sobald mit einer seiner Kreditkarten gezahlt wurde bekam Sasuke eine Benachrichtigung auf sein Handy. Er wusste also bereits über ihren Großeinkauf bei Cordelia und Victoria's Secret Bescheid. Aber es störte ihn keineswegs! Sasuke gab nicht viel auf Geld, außerdem hatte er mehr als genug davon. „Sorry. Du bekommst das Geld auch wieder zurück!“ meinte Sakura sofort. „Quatsch. Mir reicht es vollkommen, wenn du mir deine neuen Errungenschaften einmal privat vorführst~“ Ein vielsagendes Grinsen schlich sich auf die Lippen von Sasuke. „Damit du mir die Sachen wieder kaputt beißen kannst?“ gab die Haruno brummend zurück. „Ich werde mich hüten.“ versicherte Sasuke. „„Und? Bereit für dein Geschenk?“ grinste er schließlich. Die Jägerin stockte kurz. Stimmt ja.. Sakura hatte dieses Detail ihrer 'Abmachung' vollkommen vergessen. Mittlerweile wäre sie auch ohne irgendein Geschenk mitgekommen. Immerhin wollte Sakura unbedingt ihr neues Kleid ausführen und Sasukes Meinung dazu wissen. „Komm.“ Er griff nach ihrer Hand und führte die junge Frau zum Essbereich. „Hinsetzen und Augen zumachen.“ sagte Sasuke. „Jetzt mach nicht so eine große Sache daraus!“ murmelte Sakura und verdrehte die Augen. Trotzdem setzte sie sich auf einen Stuhl und schloss ihre grünen Seelenspiegel. In ihr stieg derweilen die Aufregung. Der Vampir winkte kurz mit einer Hand vor ihren Augen, damit sie auch ja nicht schummelte und doch heimlich etwas sah. Als dies ausgeschlossen werden konnte verschwand Sasuke kurz, um das besagte Geschenk zu holen. Nur wenige Sekunden später war er auch schon wieder beim Tisch. Selbst etwas aufgeregt stellte er eine Schachtel auf den Tisch. „Augen auf.“ meinte der Uchiha danach. Zwar war sich Sasuke ziemlich sicher, dass es Sakura gefallen würde...dennoch fühlte er eine Unsicherheit. Sakura öffnete zuerst ein Auge, bevor sie beide weit aufriss und schluckte. Vor ihr stand eine schwarze Schachtel mit einer weißen Schleife. Sowohl auf dem Schleifband, als auch auf der Mitte des Kartons stand ein Name. Chanel. Ungläubig sah die rosahaarige Sasuke an. Das musste ein Scherz sein! „Willst du es nicht aufmachen?“ fragte er. Zwar schüttelte Sakura den Kopf, dennoch zog sie die Schleife auf und hob den Deckel an. Ihre grünen Seelenspiegel begannen zu funkeln. Sasuke hatte ihr tatsächlich eine Chanel Handtasche gekauft. Die Chanel 2.55, eine Ikone unter den Handtaschen. „W-Woher wusstest du..?“ Sakura sah wieder zu Sasuke. „Ein Vöglein hat mir gezwitschert, dass du schon lange so eine Tasche haben wolltest.“ antwortete der Angesprochene. „Ein Vöglein?“ wiederholte sie. Natürlich! Sie selbst war dieses Vöglein gewesen. An ihrem ersten Abend hier in Sunagakure hatte Sasuke ihr ja die Aufgabe seiner Firma erklärt. Dabei hatte sie erwähnt, dass sie schon immer mal eine Chanel Handtasche haben wollte. Aber Sakura hätte nie im Leben gedacht, dass er sich das merken und ihr solch eine Tasche wirklich kaufen würde! Immerhin kosteten diese ein kleines Vermögen. „Du bist echt unglaublich.“ lachte Sakura und fuhr sich durch das rosa Haar. „Gefällt es dir?“ hakte Sasuke nach. „Musst du eigentlich immer so dumme Fragen stellen?“ knurrte die Haruno, bevor sie ihm auch schon in die Arme sprang. „Du gottverdammter Idiot! Klar freue ich mich, sehr sogar! Danke!!!“ Von ihrer Freue überrollt gab sie ihm einen dicken Kuss auf die Wange. Der Vampir war anfangs ziemlich überrumpelt. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Es war doch nur eine Handtasche, für ihn keine große Sache. Aber für Sakura scheinbar schon. Er legte einen Arm um ihre Taille. Den zweiten unter ihren Po und drehte seinen Mund in ihre Richtung, bevor sich die Beiden auch schon in einem langen Kuss wiederfanden. In diesem Moment realisierte zumindest Sasuke was hier vor sich ging. Nach so langer Zeit war sein Herz doch tatsächlich wieder zum Leben erwacht... Kapitel 31: At least out loud I won't say I'm in love ----------------------------------------------------- Sasuke band gerade die schwarze Fliege zu und schlug den Kragen seines weißen Hemdes um. Er war anfangs nicht sonderlich begeistert gewesen, als er den bordeauxfarbenen Anzug mit der gleichfarbigen Weste gesehen hatte. Doch wenn Sakura ausdrücklich darauf bestand, dass er ihn trug konnte Sasuke unmöglich ablehnen. Nun steckte er das weiße Einstecktuch in die kleine Tasche auf der linken Brustseite des Sakkos und legte Manschettenknöpfe an seinen Hemdärmeln an. Der Vampir blickte in den Spiegel. In diesem Moment war er recht froh, dass sein Herz nicht schlug. Es würde sonst wohl möglich wie ein Presslufthammer gegen seine Brust klopfen. Ja, er war nervös...mächtig nervös! Hatte er sich jemals so gefühlt? An einen ähnlichen Moment konnte er sich zumindest nicht erinnern. Sasuke griff nach einem Kamm, um sich nun um sein schwarzes Haar zu kümmern. Er kämmte es zuerst zu einem Mittelscheitel und steckte danach die rechte Hälfte hinter sein Ohr, fixierte die Haare mit etwas Gel. Mit einem strengen Blick begutachtete Sasuke sein Aussehen. Wie alle Vampire war auch Sasuke was sein Aussehen betraf ziemlich eitel. Zwar würde nicht einmal der größte Kritiker einen Makel an ihm entdecken und dennoch hatte Sasuke seine zweifel. War er gut genug? Diese Frage reflektierte er auf viele Situationen in seinem Leben. Ob im Beruf oder Privat. Ein Seufzen kam über seine Lippen. Dies war nicht der richtige Moment für solche Gedanken. Bevor der Uchiha das Badezimmer verließ sprühte er noch etwas von seinem Parfum auf die Haut seines Halses. Sasuke betrat das Wohnzimmer der Suite und setzte sich auf das Sofa, schlug die Beine übereinander. Es war nicht verwunderlich, dass er vor Sakura mit dem Umziehen fertig war. Aber bereits nach wenigen Minuten konnte Sasuke nicht mehr stillsitzen und stand wieder auf. Er schenkte sich ein Glas Rotwein ein und ging durch den ganzen Raum. Wie lange sie wohl noch brauchen würde? Wenn es etwas gab, dass der Vampirfürst nicht besaß, dann war es große Geduld. Für ihn gab es nichts schlimmeres als zu warten. Und Sakura ließ sich wirklich Zeit. Eine knappe Stunde, um genau zu sein. Sasuke saß mittlerweile wieder auf dem Sofa und sah ungeduldig zur Uhr. Was dauert da bloß so lange? Jede Minute fühlte sich für ihn wie eine Ewigkeit an! Doch plötzlich ertönten endlich Schritte, welche sich zögerlich näherten. Wurde auch Zeit! Er erhob sich und wandte sich Sakura zu. „Na endlich. Was hat so lange...-“ Sasuke stoppte, denn ihm blieben beim Anblick von Sakura buchstäblich die Worte im Hals stecken. Der Vampir stand wie versteinert da und starrte Sakura aus geweiteten Augen an. Er hielt es für unmöglich, doch sie war noch schöner geworden! Wie konnte ein Mensch nur so perfekt sein? Noch nie zuvor hatte er die Vampirjägerin so gesehen. Ihr traumhafter Körper in diesem figurbetontem Kleid. Wie gut ihr dieses Rot stand! Dazu ihr wunderschön geschminktes Gesicht mit den gelockten Haaren, welche locker hochgesteckt waren. Nur einige einzelne Strähnen umrahmten ihr Gesicht. Die Ohrringe und Armbänder waren aus Gold und funkelten mit ihren grünen Augen um die Wette. Bei Gott, wo sollte er nur hinsehen?! Mehrmals versuchte Sasuke etwas zu sagen, doch kaum setzte er zum Sprechen an waren ihm die Worte auch schon wieder entfallen. Doch was sein Mund nicht zu sprechen vermag tat sein Blick. Man konnte in seinen tiefschwarzen Augen jegliche Gefühlsregung erkennen. Endlich war der dunkle Schleier verschwunden, hinter den Sasuke sich all die Jahrhunderte versteckt hatte und ließ Sakura hinter seine steinerne Fassade blicken. Aber auch die junge Frau fand in dieser Situation keine Worte. Für sie war es natürlich nichts neues einen verdammt gutaussehenden Sasuke vor sich zu haben, doch er wirkte plötzlich so anders...beinahe schon menschlich. Es brach ihr fast das Herz. Vampire waren immer hin nicht gerade dafür bekannt ein großes Spektrum an Gefühlen zu zeigen. Und jetzt sahen sie diese funkelnden schwarzen Seelenspiegel an, welche gefüllt waren mit Emotionen. Konnte es etwas noch schöneres auf der Welt geben? Für Sakura nicht! Es verstrichen einige Augenblicke, in denen sich die Beiden einfach nur ansahen. Das Herz von Sakura schlug in dieser Zeit so laut, dass sie schon befürchtete Sasuke könnte es in dieser Stille hören. „K-Kannst du aufhören so zu starren? Bitte...“ bat Sakura schließlich. Ihr wurde das Ganze nun doch etwas unangenehm. Sasuke räusperte sich und wandte seinen Blick von ihr ab. „Tut mir leid.“ sagte er leise. Benimm dich gefälligst nicht so idiotisch! ermahnte sich der Vampir gedanklich. Sakura schluckte. Irgendwie fühlte sie sich vor Sasuke vollkommen nackt, als hätte man die schützende Außenmauer eingerissen und das verletzliche Innere offenbart. Es war eine gefährliche Situation für einen Vampirjäger, denn sobald die Maske fiel war man ein leichtes Opfer für Vampire. Ob Sasuke dies ausnutzen würde? Konnte sie ihm die Seite zeigen, die bisher nur Ruki kannte? Du brauchst unbedingt einen anderen Typen, Haruno! Dann benimmst du dich hoffentlich wieder normal.. „Du kannst ja richtig gut aussehen...für einen Vampir natürlich.“ meinte die Haruno grinsend und versuchte diese merkwürdige Stimmung etwas zu lockern. „Du auch.“ Sasuke tauchte vor ihr auf, legte seine Hände auf ihre Hüfte und zog Sakura nah zu sich. „Für einen Menschen...natürlich.“ raunte der Vampir in ihr Ohr, bevor er sein Gesicht in ihre Richtung drehte und seine Lippen sich denen von Sakura näherten. „W-Wir kommen noch zu spät!“ stammelte die rosahaarige und wich einen Schritt zurück. Sasuke sah sie an. Da war es schon wieder...ihr merkwürdiges Verhalten ihm gegenüber. Wo war nur ihre Unbefangenheit, die er so sehr an ihr mochte? Sakura wirkte ganz verkrampft. Er griff nach ihrer Hand und ließ seine Lippen ganz flüchtig über ihren Handrücken streichen. Die Haut der jungen Frau war ganz warm. Sakura beobachtete den Uchiha aus geweiteten Augen. Es war ein Wunder, dass ihr Herz nicht schon längst stehengeblieben war. Warum musste er sie eben auch so mit diesem Blick anstarren? Seine Augen wirkten in diesem Moment wie ein offenes Buch, welches endlich gelesen werden wollte. Doch hatte sie die Worte seiner Augen überhaupt richtig verstanden? Hatte sie verstanden was Sasuke ihr sagen wollte? Plötzlich tauchten seine Augen vor ihren auf. „Erlaubst du mir eine Bemerkung?“ wollte Sasuke wissen. Sakura nickte stumm. Im selben Moment schlug die Uhr zu vollen Stunde was die Aufmerksamkeit des schwarzhaarigen auf sich zog. „Jetzt müssen wir aber wirklich los.“ bemerkte er. „Sag ich ja.“ Sakura verdrehte die Augen und überprüfte noch einmal den Inhalt ihrer neuen Handtasche, damit sie auch ja nichts vergaß. Handy, Lippenstift, ihre Geldbörse und einen kleinen Revolver, denn Sakura verließ niemals unbewaffnet das Haus. „Nun komm.“ Sasuke legte eine Hand auf ihren Rücken und setzte sich in Bewegung. „Du bist wunderschön.“ Dies war die Bemerkung, die er eigentlich zu Sakura sagen wollte... In der Hotellobby angekommen trafen sie auch schon auf viele Geschäftspartner von Sasuke, die ebenfalls auf den Weg zu Gaara waren. Jeder von ihnen hatte eine junge und äußerst attraktive Dame als Begleitung. „So eine hättest du dir auch besorgen sollen. Wäre im Vergleich zu meiner Anwesenheit um einiges billiger gewesen und die haben bestimmt einen Gruppenrabatt bekommen.“ bemerkte Sakura im Flüsterton. Sasuke schmunzelte leicht und blickte zu seinen Geschäftspartnern, nickte ihnen zu. Da es sich fast ausschließlich um Herren im höheren Alter handelte war es nicht schwer zu erraten, dass ihre junge Damen für diesen Abend bezahlt wurden. „Täuschen mich meine Augen, oder haben Sie zum ersten Mal eine weibliche Begleitung dabei...Uchiha?“ fragte ein Mann, der auf die Zwei zukam. Er wirkte schon sichtlich angetrunken und war auch keine große Augenweide, um es milde auszudrücken. Sakura sah zu Sasuke hinauf. Als Vampirjägerin zog Sakura es vor sich im Hintergrund zu halten und überließ dem Uchiha die Antwort. Sie dagegen würde einfach ihre Klappe halten und nett lächeln! Dies war auch ihr Motto für diesen Abend. Sasuke grinste schwach und zog Sakura näher an seinen Körper. Es stimmte. Sasuke war bisher immer alleine bei allen möglichen Veranstaltungen aufgetaucht. Dieser Abend mit Sakura war also eine Art Premiere für den Vampirfürsten. „Wissen Sie. Ich habe mir immer geschworen, dass ich mich nur mit der schönsten Frau auf Erden in der Öffentlichkeit zeigen werden und mit Sakura habe ich sie nun gefunden.“ antwortete Sasuke schließlich. Sakuras Augenbraue zuckte. Wer sollte ihm diesen absoluten Blödsinn bitte abkaufen? „Ja, da hat sich das Warten wirklich gelohnt.“ Der Fremde wandte sich Sakura zu. „Sie sind wirklich eine Schönheit.“ lächelte er und sein Blick ging dabei mehr als offensichtlich zu ihrem tiefen Ausschnitt. „Vielen Dank.“ meinte die rosahaarige und konnte nur schwer ihre Abneigung verstecken. Auch Sasuke schien das Ganze nicht zu gefallen. Wie konnte dieser gewöhnliche Mensch es nur wagen Sakura so lüstern anzusehen? Sasuke hätte am Liebsten sein Sakko ausgezogen, um Sakuras Freizügigkeit damit zu verhüllen. „Wir sollten Gaara nicht länger warten lassen.“ sagte Sasuke nun mit einer bedrohlich tiefen Stimme und zog Sakura auch schon mit sich. Diese musste sich ein Lachen verkneifen. Scheinbar war da jemand wirklich eifersüchtig. Irgendwie war das ja schon etwas süß! Das Anwesen von Gaara war nach einer nicht einmal zehnminütigen Autofahrt erreicht. Sasuke öffnete Sakura die Tür und half der Jägerin beim Aussteigen. Der Weg zum Eingang wurde links und rechts mit Fackeln erleuchtet. Außerdem standen unzählige Kellner bereit, die die ankommenden Gäste begrüßten und mit einem ersten Glas Champagner versorgten. Sowohl Sakura, als auch Sasuke lehnten zu Beginn den Alkohol freundlich ab und betraten das Anwesen. Während die Zwei ihre ersten Schritte durch die Villa von Gaara machten, sah sich Sakura genau um. Wie sie es bereits erwartet hatte blickte die junge Frau in viele unbekannte Gesichter. Nur unter den anwesenden Vampiren erkannte sie überraschenderweise einige und ein ganz bestimmter Vampir unter ihnen zog die Aufmerksamkeit der weiblichen Gäste auf sich. „Jede Frau starrt dich an.“ bemerkte Sakura zwischen ihrem aufgesetzten Lächeln. Ihre Stimme klang dabei sogar etwas bissig. War sie nun die Eifersüchtige? Der Uchiha lächelte schwach. Normalerweise war diese Aussage durchaus berechtigt, doch nicht an diesem Abend. „Oh nein.“ begann er und beugte sein Gesicht zu ihrem Ohr. „Heute gelten alle Blicke allein dir!“ korrigierte Sasuke ihre Aussage flüsternd. Seine Hand rutschte dabei weiter ihren Rücken hinab und ruhte nun ganz knapp über ihren Po. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen sah Sakura ihn an. War das ein Scherz? Nein! Sasuke hatte vollkommen Recht. Sakura wurde von allen, besonders den Frauen, angestarrt. Immerhin war sie die erste Frau, die Sasuke bei einem seiner öffentlichen Auftritten begleitete. Um diese Aussage zu verkraften brauchte die Haruno nun doch ganz dringend Alkohol, weshalb sich sich beim nächstbesten Kellner ein Glas Champagner schnappte. Sie nippte kurz am Glas und sah sich dabei weiter um. Ihr Blick blieb an zwei Personen haften. Es waren beide Vampire. Der Mann hatte kurzes rotes Haar und eine Art Tätowierung über dem linken Auge, welche jedoch von seinem Pony fast vollständig verdeckt wurde. Er war ungefähr so alt wie Sasuke. Neben ihm stand eine Frau mit sandblondem Haar, welches zu einem Dutt gebunden war. Ihre blau-grünen Augen wirkten streng. Sie trug ein knielanges Kleid im klassischen Schwarz. „Wer ist das?“ fragte die Jägerin. Sasuke, welcher auch ein Glas Champagner in der Hand hielt, folgte dem Blick von Sakura. „Das sind Sabakuno Gaara und seine ältere Schwester Temari. Er ist das Oberhaupt von Sunagakure.“ erklärte der Angesprochene. „Verstehe.“ nickte Sakura. „Na wen haben wir denn hier!!!“ ertönte plötzlich eine Stimme neben Sasuke. „Cordelia.“ lächelte der schwarzhaarige und begrüßte die Amano mit einem Wangenkuss. „Gut siehst du aus.“ bemerkte er. Cordelia trug ein weißes Kostüm, bestehend aus einem knielangen Rock und dem passenden Blazer. Dazu noch eine dunkelblaue Chiffonbluse und eine cremefarbene Perlenkette um den Hals. Das lange violette Haar zur Seite gebunden. „Deine schmeichelnden Worte solltest du dir lieber für jemand anderes sparen.“ meinte Cordelia und wandte ihre Aufmerksamkeit nun Sakura zu. „Willkommen in der Welt der Schönen und Reichen, wo Intrigen an der Tagesordnung stehen. Es gibt nur eine Sache die Schlimmer ist und das ist der Vampiradel.“ Die Vampirin lachte und trank einen Schluck von ihrem Rotwein. „Tot sind mir Vampire eh am Liebsten.“ sagte Sakura trocken. „Na dann, Prost!“ Cordelia hob kurz ihr Glas und nahm einen großen Schluck. „Oh...sorry.“ Nun realisierte auch die junge Frau, dass sich sich ja gerade mit zwei Vampiren unterhielt, weshalb sich Sakura nervös auf die Lippe biss. Wollte sie nicht einfach ihre Klappe halten und nett Lächeln? Hat ja super funktioniert, Haruno! Sasuke strich währenddessen langsam mit seinem Zeigefinger ihre Wirbelsäule entlang. Wären sie jetzt alleine würde Sakura ihr Kleid schon längst nicht mehr tragen. Hatte sie etwa schon vergessen was beim letzten Mal geschah, als sie sich vor seinen Augen auf ihre so unglaublich verführerische Lippe beißen musste? Hatte sie nicht, denn Sakura erkannte sofort die Begierde, welche sich in seiner Berührung versteckte. „Ein Wunder, dass du noch lebst Sasuke.“ bemerkte die Amano und holte beide zurück ins Hier und Jetzt. „Mir gegenüber ist Sakura meistens ganz zahm. Nicht wahr?“ Mit einem eindeutigen Grinsen sah Sasuke zu Sakura. Diese wurde etwas rot um die Nase. „Idiot.“ brummte sie leise. „So so.“ Auch Cordelia zeigte kurz ein Grinsen auf den Lippen. „Ich glaube das Dinner beginnt gleich.“ sagte die violetthaarige weiter. Sasuke, Gentleman der er war, führte natürlich beide Damen zu Tisch. Sakura saß zwischen den Vampiren, mit Cordelia zu ihrer Linken und Sasuke rechts neben ihr. An der langen Tafel saßen etwa 40 Gäste und nach einer kurzen Ansprache von Gaara wurde auch schon der erste Gang serviert. „Danke Ihnen.“ Sasuke nahm zwei Gläser Rotwein entgegen und wollte wieder zu Sakura gehen. Nach dem Dinner waren Sasuke und Sakura nach draußen auf die Terrasse gegangen, denn am Abend wurde ist im heißen Sunagakure doch angenehm kühl. Doch der Vampir kam nicht weit. Bereits nach wenigen Schritten wurde Sasuke von unzähligen Frauen...Vampirinnen umzingelt. Eine altbekannte Situation für den Mann. Darum waren ihm solche Veranstaltungen auch so lästig. „Du hast mich noch gar nicht begrüßt, Sasuke~“ schnurrte eine braunhaarige die sich an die Brust des Mannes schmiegte und sich das Glas Wein schnappte, welches für Sakura bestimmt war. „Er hat bisher für keine von uns Zeit gefunden. Das ist wirklich gemein von dir.“ schmollte eine Blondine. Sasuke befand sich in einer Zwickmühle. Er wollte nicht unhöflich sein und die Frauen einfach so abwimmeln. Aber auf der anderen Seite konnte er Sakura nicht warten lassen. Immerhin war sie ja seine Begleitung für den heutigen Abend. Apropos Sakura. Diese sah brummend in Richtung des Uchihas. Warum hatte er sie überhaupt mitgenommen, wenn hier so viele hübsche Vampirinnen zur Auswahl standen? Wie sie ihn ansahen...Sakura fragte sich, ob auch nur eine von ihnen wirklich an Sasuke als Person interessiert war. Oder ob sie einfach nur seinen Namen und das Geld sahen? Aber konnte man ihnen das wirklich vorwerfen? In diesen Kreisen zählte tatsächlich nur der Name, die Herkunft. Nun stellte sich die nächste Frage. Warum war Sasuke noch immer unverheiratet? Kohana war bereits 300 Jahre tot, er müsste dieses Ereignis doch langsam mal verarbeitet haben. Außerdem könnte der Vampirfürst jede Vampirin haben und selbst Sakura musste zugeben, dass viele dieser Vampirinnen einfach nur unglaublich schön waren. Warum suchte er sich nicht einfach die Schönste unter ihnen? Seine Eltern mussten bestimmt auch schon sehnsüchtig auf die Heirat ihres Sohnes warten. Selbst unter den Vampirjägern stand dieses Thema oft zur Diskussion. War Sasuke doch der Erste Vampirfürst, welcher bei seiner Ernennung nicht verheiratet war. Sakura seufzte. Wenn Sasuke heiraten würde, dann würde er sie nicht länger brauchen. Ihre gemeinsame Zeit würde enden, bevor sie richtig angefangen hatte. Die Jägerin presste ihre Lippen zusammen. Vielleicht wäre es so am Besten! Sakura sollte sich auch langsam mal darum kümmern einen passenden Partner zu finden. Ein erneutes Seufzten kam über ihre Lippen. Unter den männlichen Vampirjägerin hatte Sakura es als Tochter von Kakashi nicht gerade einfach. Außer Ruki hatte sich niemals ein Jäger in ihre Nähe gewagt und außer Sasuke auch kein Vampir. Zumindest nicht, wenn der Vampir ihre wahre Identität kannte. Und da sie keinen der beiden Männer je haben könnte, würde sie bestimmt einmal als alte Frau mit hundert Hunden enden. Bei dieser Vorstellung musste Sakura lachen, doch ihr Blick war bedrückt. „Also so wird das nichts, Schätzchen!“ Cordelia trat neben die Vampirjägerin. „Was meinst du?“ hakte Sakura mit hochgezogener Augenbraue nach und sah Cordelia an. „Zeig diesen Schnepfen, dass Sasuke dein Mann ist.“ antwortete Cordelia. „Sasuke ist nicht mein Mann!“ murmelte die rosahaarige. Cordelia verengte ihre Augen. „Ich mag zwar bereits einige Jahrtausende durch diese Welt streifen und mein Blick ist vielleicht nicht mehr ganz so scharf wie damals, aber ich erkenne immer noch den Blick einer Person die verliebt ist.“ erklärte die Angesprochene. „V-Verliebt?!“ wiederholte Sakura fast schon panisch und sah automatisch zu Sasuke. „Ich bin nicht in ihn verliebt!!“ knurrte die Haruno. Cordelia lachte kurz. „Und wer soll dir das glauben?“ hakte sie nach. „Es ist mir ziemlich egal, ob mir jemand glaubt.“ meinte Sakura. „Das hier ist wohl möglich deine einzige Chance Sasuke für dich zu gewinnen.“ Die Vampirin blickte zu Sasuke. „Schau sie dir an. Jede von ihnen buhlt um seine Gunst, weil sie ganz genau wissen was für ein Leben sie erwartet, sollte sich Sasuke für eine von ihnen entscheiden. Prestige, unermesslicher Reichtum, einen wirklichen Traummann, die Aussicht irgendwann einmal den Namen Uchiha zu tragen...“ Cordelia wandte sich Sakura zu. Ihr vorher so strenger Blick wurde für einen Moment ganz weich. Ach Schätzchen, wärst du doch nur als Vampir geboren! Du wärst perfekt. „Sag es ihm!“ forderte sie. „Nein.“ Sakura schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Lust als Gespött zu enden. Die kleine Vampirjägerin verliebt sich in den Vampirfürst?! Noch klischeehafter geht es wohl kaum.“ sagte die Haruno. „Jetzt hast du es doch zugegeben.“ bemerkte Cordelia. „Nein. Ich bin eine Vampirjägerin! Ich kann, darf und will keinen Vampir lieben.“ zischte eine sichtlich genervte Sakura. „Mein Gott, jetzt lass mal diesen Kindergarten hinter dir und benimm dich wie eine erwachsene Frau.“ seufzte die Vampirin. „Lass mich einfach damit in Ruhe!!!“ funkelte Sakura wütend und stampfte davon. Cordelia sah ihr nach. „Ich glaube du hast dir das Ganze etwas zu einfach vorgestellt...Madara.“ Die Amano ließ ihren Blick wieder zu Sasuke schweifen. „Manche Dinge kann man eben nicht erzwingen.“ Im selben Moment hob Sasuke seinen Blick und suchte nach Sakura, doch er konnte sie nirgends entdecken. Dort wo sie zuletzt gestanden hatte befand sich nun Cordelia. Er zog die Augenbrauen zusammen. Ein Gefühl sagte ihm, dass er umgehend zu Sakura gehen sollte. Aber wo war sie bloß? „Würden mich die Damen bitte entschuldigen.“ lächelte der Vampir und ging mit schnellen Schritten auf die violetthaarige zu. „Cordelia, verzeih, aber hast du zufällig Sakura gesehen?“ fragte er. „Hättest du sie nicht so vernachlässigt, dann wüsstest du nun wo sie ist. Es schickt sich nicht so viel Zeit mit anderen Frauen zu verbringen wenn man in Begleitung einer Dame ist.“ meinte Cordelia und sah den Vampirfürsten streng an. „Ich weiß.“ brummte Sasuke. Er hasste es wie ein kleines Kind belehrt zu werden. Dies tat seine Mutter oft genug. „Was hat es eigentlich mit Sakura auf sich? Du hast deine Geliebten doch sonst nie der Öffentlichkeit präsentiert.“ lenkte Cordelia das Gespräch plötzlich in eine ganz neue Richtung. „Sakura ist nicht meine Geliebte.“ antwortete der Uchiha. „Was ist sie dann?“ wollte die Vampirin wissen. Sasuke sah Cordelia an. Was war Sakura für ihn? Jedenfalls war sie weder seine Geliebte, noch würde er Sakura als Freundin bezeichnen. Es war mehr, viel mehr was er für sie empfand und diese Tatsache bereitete dem Vampir bedenken. Warum musste sie auch die Wiedergeburt von Kohana sein? Denn unter diesen Umständen würde Sakura ihm niemals glauben, dass er sich in sie verliebt hatte. Seine Augen weiteten sich. Hatte sich Sasuke gerade wirklich seine wahren Gefühle Sakura gegenüber eingestanden? Ja...Ich liebe sie! Der schwarzhaarige drehte sich um und verschwand nach wenigen Schritten, ohne ein letztes Wort an Cordelia zu richten. Diese fasste sich kurz an die Stirn. „Warum ausgerechnet diese Frau, Madara? Warum ein Mensch?“ Sakura ging gerade durch den aufwendig angelegten Stadtpark von Sunagakure, welche direkt an die Anlage von Gaaras Villa anschloss, und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Zuvor hatte sie sich noch von einem freundlichen Kellner einen doppelten Whiskey bringen lassen, denn das Gespräch mit Cordelia hatte die Jägerin ziemlich aufgewühlt. Doch selbst der Alkohol vermochte es nicht Sakura auf andere Gedanken zu bringen. Liebe. Wer brauchte schon so etwas? Sie jedenfalls nicht! Das würde alles nur kompliziert machen und außerdem würde sich Sakura schon gar nicht in einen Vampir verlieben. Immerhin hatte ein Vampir ihre Eltern getötet. Wie könnte sie also jemals solch ein Wesen lieben? Vampire waren nichts weiter als Monster, die sich von Menschenblut ernährten. Doch wenn sie mit Sasuke zusammen war empfand Sakura ein unfassbares Glück, welches sie noch nie zuvor empfunden hatte. Aber sie und er lebten in zu unterschiedlichen Welten. Die Haruno blickte in den dunklen Abendhimmel und beim Anblick der Sterne erinnerte sie sich an den Tag zurück, an dem sie Sasuke zum ersten Mal gesehen hatte. Bereits damals war sie von seinen wunderschönen Augen fasziniert gewesen und mittlerweile hatte Sasuke sie vollkommen mit seiner Art verzaubert. Er gab ihr das, was ihr fehlte. Nur er konnte die Sehnsucht in ihrem Herzen stillen. Verdammt! Sakura konnte es einfach nicht länger leugnen! Ich...habe mich tatsächlich in Sasuke verliebt. Kapitel 32: I look at you & I'm home. ------------------------------------- Plötzlich schlangen sich von hinten zwei starke Arme um die schlanke Taille von Sakura. „Hier hast du dich also versteckt.“ Es war Sasuke. „Na? Bist du vor deinen Verehrerinnen geflohen?“ fragte die Haruno und versuchte so normal wie möglich zu klingen. Warum musste er ausgerechnet jetzt auftauchen? Einen schlechteren Moment konnte es gerade gar nicht geben. „Entschuldige bitte.“ meinte Sasuke und drehte Sakura zu sich um. Als er in die grünen Seelenspiegel von Sakura blickte stockte der Vampir für einen Moment. Ihr Blick hatte sich verändert. „Ist etwas?“ hakte die Haruno nach und wurde innerlich ganz panisch. Konnte man ihr jetzt schon ansehen, dass sie sich in ihn verliebt hatte? Oder stand ganz dick auf ihrer Stirn Ich liebe Sasuke Uchiha geschrieben? „Nein.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Was hältst du davon, wenn wir uns dezent davonstehlen.“ meinte der Vampir plötzlich. „Ohne 'Tschüss' zu sagen? Wäre das nicht ziemlich unfreundlich?“ bemerkte Sakura. Außerdem glaubte sie Sasuke kein Wort. Er würde doch niemals einfach so verschwinden. Schon gar nicht, wenn so viele schöne Vampirinnen auf ihn warteten. „Mir egal.“ gab Sasuke zurück und griff auch schon nach ihrer Hand. „Komm.“ Er zog Sakura mit sich. Diese wirkte nun doch ziemlich überrascht. Er würde es tatsächlich tun? Warum? Warum zog er sie vor? Könnte es etwa sein, dass er sich in sie...- Sakura schüttelte den Kopf. Das war unmöglich! Immerhin könnte er jede andere Frau auf der Welt haben. Warum sollte er sich also für sie entscheiden? Eine Vampirjägerin. „Weißt du wo wir hin müssen?“ erkundigte sich die junge Frau nach einer Weile. Sie selbst kannte sich immerhin in dieser Stadt überhaupt nicht aus und dieser Park schien riesig zu sein. „Nein, aber der Weg ist das Ziel.“ lachte Sasuke. Zwar war Sasuke mehrmals im Jahr in Sunagakure, doch hatte er noch nie zuvor den Park betreten. „Fang jetzt bloß nicht mit diesen albernen Kalendersprüchen an!“ warnte ihn Sakura brummend. Er blickte kurz über die Schulter zu ihr. Da war sie endlich wieder, Sakuras mürrische Art. Sasuke hätte nie gedacht, dass er jemals eine Frau mit solchen Charakterzügen anziehend finden würde. Bevorzugte er eigentlich nicht immer Frauen die etwas ruhiger und zurückhaltender waren? Sakura dagegen war das komplette Gegenteil. Laut und mit einem feurigen Temperament. „Sasuke!!!“ Die knurrende Stimme von Sakura holte den Uchiha aus seinen Gedankengängen. „Ich kann in dem Kleid nicht so schnell gehen!!!“ nörgelte Sakura, während sie wild an der Hand des Mannes zog. Im selben Moment stolperte die Haruno auch schon über ihre eigenen Füße und drohte hinzufallen. Doch Sasuke reagierte zum Glück schnell und fing Sakura auf, bevor diese fallen konnte. „Hab dich.“ Ihre Blicke fanden zueinander. „Alles in Ordnung?“ erkundigte er sich und strich zärtlich über ihre Wange. Die Angesprochene schüttelte mit Tränen in den Augen ihren Kopf. „Nichts ist in Ordnung.“ flüsterte Sakura. „Was ist denn los?“ hakte Sasuke nach. „Was los ist?“ wiederholte die Jägerin zischend. „Seit ich dich kenne ist mein Leben das reinste Chaos. Ich werde zu einer Person, die ich nie werden wollte und das alles nur wegen dir! Warum du, ein gottverdammter Vampir? Du bist das Schlimmste, was mir je passieren konnte.“ keifte Sakura. „Bitte was?“ Der schwarzhaarige konnte gar nicht glauben was er sich da anhören musste. „Ein gottverdammter Vampir sagst du? Aber wenn es darum ging gevögelt zu werden war dir mein Schwanz, der eines Vampirs, doch ganz recht und meine Rasse hat dich einen Dreck interessiert. Mein Geld konntest du auch ohne Probleme ausgeben, obwohl ich ein gottverdammter Vampir bin und deine hübsche neue Handtasche hast du ja auch von einem Vampir bekommen.“ brüllte Sasuke aufgebracht. „Dann steck dir diese scheiß Tasche doch in deinen hässlichen Arsch oder schenke sie einfach einer deiner Vampir Ladies, denn die haben es wirklich nur auf dein Geld abgesehen.“ knurrte die junge Frau und warf ihre nagelneue Chanel Tasche in den Rasen neben dem Kieselweg, bevor sie sich mit schnellen Schritten entfernte. „Ist das dein Ernst, mitten in einer Diskussion abhauen? Wie feige bist du eigentlich?“ rief ihr Sasuke nach. Sakura blieb stehen, ballte ihre Hände zur Faust. Er hatte recht. Ihr Verhalten war absolut feige. Statt sich ihren Gefühlen zu stellen rannte Sakura wie ein kleines Kind davon! Die Jägerin biss die Zähne zusammen und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten. War sie schon immer so feige gewesen? Sonst stellte sich Sakura doch jeder Situation, zeigte nie Schwäche. Warum also ausgerechnet jetzt dieser Rückzug? Langsam drehte sich die junge Frau zu Sasuke um. Dieser riss die Augen auf. Sakura weinte. „Ja, ich bin feige! Jahrelang habe ich mich hinter der Fassade der eiskalten Vampirjägerin versteckt, die für Geld jeden umbringen würde. Willst du wissen warum? Weil ich Angst habe verletzt zu werden...und zwar hier.“ Sakura legte eine Hand auf ihr Herz, welches wegen der Auseinandersetzung mit Sasuke höllisch schmerzte. „Sakura..“ murmelte der Uchiha. Er wollte sie nicht verletzen und schon gar nicht zum Weinen bringen! „Ich wünsche mir ich wäre dir nie begegnet! Dann würde ich jetzt nicht ständig an dich denken. Dann würde mein Herz nicht beginnen vor Freude zu tanzen, wenn du in meiner Nähe bist. Dann würde ich mir nicht wünschen, dass die Momente mit dir nie vergehen sollen. Dann würde ich mich nicht nach deinem Lächeln sehen. Hast du überhaupt eine Ahnung wie wundervoll dein Lachen ist? Wenn ich dir nie begegnet wäre, dann...hätte ich mich nie in dich verliebt.“ schluchzte die rosahaarige. Sasuke starrte die junge Frau mit weit aufgerissenen Augen an. Was hatte sie da eben gesagt? Sie liebte ihn...einen Vampir? Dieses Geständnis musste er erst einmal sacken lassen. Zwar bekam Sasuke fast täglich Liebesgeständnisse zu hören, doch keines von ihnen war auch nur im Ansatz so Aufrichtig wie das von Sakura gewesen. „Du hast dich wirklich in mich verliebt?!“ meinte Sasuke. „Keine Sorge. Sobald wir in Konoha sind werde ich aus deinem Leben verschwinden..“ Plötzlich tauchte Sasuke vor Sakura auf, nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie. Sakura riss ihre Augen auf. Warum tat er das? Sollte er ihr nicht zustimmen und sagen, dass sie ihn vergessen soll? Als Sasuke den Kuss löste und vorsichtig ihre Tränen beiseite strich sah ihn Sakura ungläubig an. „Hör zu. Ich bin kein Märchenprinz und ein Leben an meiner Seite hat auch überhaupt nichts märchenhaftes. Es gibt sicher hunderte Gründe sich nicht für mich zu entscheiden, besonders für dich. Ich bin weder ein Mann der Romantik, noch werde ich dir täglich sagen können wie viel du mir bedeutest. Diese Dinge liegen mir einfach nicht. Aber ich verspreche dir eins. Nimm meine Hand und ich lasse deine nie wieder los. Wenn du mich brauchst werde ich für dich da sein! Ich werde deine Sorgen und deine Schmerzen auf mich nehmen, damit du sie nicht ertragen musst. Selbst wenn ich dafür für immer nur dein Schatten sein kann. Nur...lass mich an deiner Seite sein!“ hauchte der Vampir, bevor sich seine Lippen auch schon wieder mit denen von Sakura versiegelten. „A-Aber was ist mit dem Pakt?“ fragte sie zwischen seinen hitzigen Küssen. „Egal.“ antwortete Sasuke. „Und dein Ruf?“ hakte die rosahaarige weiter nach. „Unwichtig.“ Er zog sie näher zu sich und seine Küsse wurden noch leidenschaftlicher. In ihren Augen sammelten sich neue Tränen. Wie konnte er so etwas nur so leicht sagen? Sollte sie sich nicht einfach darüber freuen, dass Sasuke genau so fühlte wie sie? Doch statt endlich mal auf ihr Herz zu hören grätschte der Kopf der Vampirjägerin sofort dazwischen. Könnte sie wirklich über die Tatsache hinwegsehen, dass Sasuke ein Vampir war? Würde sie das Risiko ihren Job zu verlieren in Kauf nehmen, um mit ihm zusammen zu sein? Und was war mit Kakashi, Karin und besonders Ino? Es stand einfach zu viel auf dem Spiel. Sasuke seufzte und löste sich von ihr. Er spürte, dass Sakura mit sich kämpfte. „Kapier es doch endlich.“ Sasuke fuhr mit seinem Daumen ihre Lippenkontur nach. „Ich...will einfach an deiner Seite sein...immer. Für alles andere werden wir schon eine Lösung finden!“ murmelte der Uchiha. Sakura nickte schwach. Er gab ihr so unglaublich viel Kraft und Sakura konnte seinen Worten Glauben schenken. Sie würden es schaffen! Zwar hatte Sakura immer noch so viele Gründe sich nicht auf Sasuke einzulassen. Doch auf der anderen Seite gab er ihr den einen Grund den sie brauchte, um an seiner Seite zu bleiben. Er liebte sie! „Würdest du es wenigstens einmal sagen?“ meinte Sakura. „Was soll ich sagen?“ fragte der schwarzhaarige. „Naja...du weißt schon..., dass du mich liebst.“ stammelte Sakura verlegen und mit tiefrotem Gesicht. Immerhin hatte sie noch nie in ihrem Leben ein Liebesgeständnis bekommen. „Ich habe dir doch eben erklärt, dass ich nicht der Typ für so etwas bin.“ bemerkte Sasuke trocken. Seiner Meinung nach hatte er bereits mehr als genug dazu gesagt. „Bitte...nur einmal!“ Sie sah ihn mit großen Augen an. Ihr Hundeblick ließ Kakashi schon immer schwach werden. Hoffentlich funktionierte es auch bei Sasuke. Der Vampir durchschaute zwar ihren kleinen Trick, trotzdem wurde auch er schwach. Seine Augen fixierten Sakura. „Ich liebe dich.“ sagte Sasuke aufrichtig und tippte mit zwei Fingern auf die Stirn von Sakura. Diese Geste hatte für den Uchiha eine ganz besondere Bedeutung. Sein älterer Bruder Itachi hatte ihn früher auch immer auf die Stirn getippt. Es bedeutete Sasuke also sehr viel. Zwar verstand Sakura nicht warum Sasuke ihr auf die Stirn tippte, dennoch zauberte er damit ein Lächeln in das Gesicht der Jägerin und einige Freudentränen rollten über ihre Wangen. Er meinte es also tatsächlich ernst! „Du bist ja rot geworden.“ erwähnte Sakura auf einmal überrascht. Man musste zwar genau hinsehen, doch auf den Wangen von Sasuke lag ein leichter Rotschimmer. „Weil du mich zwingst solche Sachen zu sagen.“ brummte der Angesprochene und drehte sein Gesicht zur Seite. Sakura kicherte. Wenn es nach ihr ginge könnte Sasuke ruhig öfters diese Seite zeigen. Zwischenzeitlich hatte Sasuke die Handtasche von Sakura wieder aufgehoben und klopfte den Dreck ab. Wie konnte er ihr überhaupt vorwerfen sie hätte es nur auf sein Geld abgesehen? Diese Tasche war doch ein Geschenk seinerseits gewesen. Du bist wirklich ein Idiot, Uchiha! Ruki saß an einem Tisch in der hintersten Ecke seiner und Sakuras Stammbar. Hier hatten sich die Freunde vor sechs Jahren kennengelernt. Ruki erinnerte sich noch gut an diesen Tag. Damals war er frisch nach Konoha gezogen, um dort als Vampirjäger zu arbeiten und kannte sich daher nicht sonderlich gut aus. So landete er in dieser Bar und traf auf Sakura. Für viele Monate trafen sie sich fast täglich hier und redeten einfach über Gott und die Welt. So bauten sie langsam ihre innige Freundschaft auf, wurden unzertrennlich. Doch dies lag nun in der Vergangenheit. Ruki war gegen seinen Willen zu einem Vampir geworden...und Sakura? Sie befand sich gerade mit Sasuke in Sunagakure. Der violetthaarige ahnte nicht was dort in den letzten Tagen alles passiert war, trotzdem hatte er ein unangenehmes Gefühl in der Brust. Sein Herz schlug zwar nicht mehr, dennoch spürte Ruki ganz deutlich den Schmerz. Dieses merkwürdige Gefühl sagte ihm, dass er Sakura an Sasuke verloren hatte. Wie konnte es nur so weit kommen? Wäre er doch nur stärker gewesen, dann hätte er diese Nacht im Schloss überlebt! Stattdessen kämpfte Ruki noch immer mit den Folgern seiner Verwandlung. Er schaffte es einfach nicht Blut zu trinken. Als ehemaliger Vampirjäger wusste der Oda natürlich was dies bedeutete. Sollte er nicht bald Blut trinken würde er zu einem Level E Vampir werden, einem unberechenbaren Monster. Es war ein Wunder, dass er bisher noch nicht von anderen Vampirjägern aufgespürt worden war. Immerhin trieb sich Ruki ohne Verkleidung umher. Aber früher oder später wurde man ihn garantiert festnehmen. Er konnte also nur hoffen, dass er rechtzeitig auf Sakura treffen würde. Sie würde ihn von seinem Leiden befreien! „Komm bitte schnell zurück! Ich habe nicht mehr viel Zeit...“ murmelte der Vampir und nahm einen Schluck von seinem Whiskey. „Sonst wird dich das Monster in mir verschlingen!“ Die violetten Augen von Ruki verengten sich und leuchteten rot auf. „Ist es noch weit bis zum Hotel?“ fragte eine leicht genervte Haruno. Sasuke seufzte. Dieselbe Frage hatte sie doch erst vor fünf Minuten gestellt. Als ein Wesen der Nacht genoss der Vampir natürlich diese dunkle Tageszeit, weshalb er unbedingt zu Fuß zum Hotel gehen wollte. Doch Sakura war von dieser Idee überhaupt nicht begeistert gewesen. „Mit dem engen Kleid laufe ich sicher keine weiten Strecken.“ hatte sie gesagt. Trotzdem folgte sie Sasuke, als dieser ihrem Protest keine Beachtung schenkte und einfach losging. „Gleich.“ antwortete er. Sie waren tatsächlich nur noch wenige Gehminuten von ihrem Ziel entfernt. „Ich kann nicht mehr. Diese Schuhe bringen mich um...und außerdem ist mir kalt.“ brummte die Jägerin. Es war nicht verwunderlich, dass Sakura fror. Denn kaum ging in Sunagakure die Sonne unter frischte es ziemlich ab und man brauchte nachts durchaus eine Jacke. Sasuke blieb stehen und zog sich sein Sakko aus, legte es Sakura über die Schultern. „Hier.“ meinte er. „Oh...Danke.“ murmelte Sakura. „Du würdest mir sonst am Ende noch die Schuld geben solltest du krank werden.“ bemerkte der Uchiha. „Ja...vielleicht.“ nickte sie mit einem leichten Lächeln und schlüpfte in die Ärmel des Sakkos. Sasuke beobachtete sie aus dem Seitenwinkel. „Ist dir noch kalt?“ erkundigte sich der schwarzhaarige. „Nein. Alles Gut.“ gab Sakura zurück. „Hmn.“ Sasuke steckte seine Hand in die Hosentasche. Zu Erleichterung von Sakura betraten sie kurz darauf die Lobby ihres Hotels. „Mister Uchiha!“ ertönte eine männliche Stimme. Ihr Butler, Yuma, ging auf die Beiden zu und Sakura machte ein fragendes Gesicht. Was er wohl von Sasuke wollte? „Ich habe alles wie gewünscht vorbereiten lassen. Kann ich sonst noch etwas für sie tun?“ meinte der braunhaarige. „Nein, danke!“ antwortete Sasuke und wandte sich Sakura zu. Diese hatte mittlerweile große Fragezeichen in den Augen. Über was sprachen sie? „Mitkommen.“ Ohne auf ihre Antwort zu warten setzte sich Sasuke in Bewegung. „Kommandiere mich nicht so rum!“ bemerkte Sakura knurrend und sah zu Yuma, welcher ihr sein strahlendes Lächeln zeigte. „Tut mir wirklich leid. Normalerweise weiß Sasuke sich zu benehmen.“ entschuldigte sie sich für das Verhalten des Uchihas. „Sie müssen sich nicht entschuldigen!“ winkte der junge Mann freundlich ab. Plötzlich spürte die Jägerin eine starke vampirische Präsenz und Sakura verdrehte die Augen. Sasuke wollte auf sich aufmerksam machen. „Ich muss los. Sorry nochmal.“ lächelte Sakura, bevor sie zu den Fahrstühlen ging. Dort wartete bereits ein ungeduldiger Vampirfürst. „Über was habt ihr geredet?“ fragte er sofort. „Ich habe mich entschuldigt, weil du immer so ein Arschloch zu ihm bist.“ erklärte die rosahaarige. „Er ist selber schuld.“ brummte Sasuke. „Was meinte Yuma übrigens mit 'Ich habe alles vorbereiten lassen'?“ wollte eine neugierige Sakura wissen, als sich die Fahrstuhltüren geschlossen hatten und sie nach oben zu ihrer Suite fuhren. „Nichts.“ antwortete er knapp. Die Haruno schnaubte. Warum sagte er ihr es nicht? Sasuke dagegen grinste schwach. In seiner Mittagspause hatte Sasuke nicht nur die Handtasche für Sakura besorgt, sondern auch noch eine zweite kleine Überraschung geplant. Er wollte sicherstellen, dass Sakura viele schöne Erinnerungen an diese Zeit hatte. Menschen waren ja ihre Erinnerungen so wichtig. Zumindest empfanden dies Vampire so. „Wenn es dir nicht zu kalt ist würde ich gerne noch ein Glas Wein mit dir auf der Terrasse trinken.“ meinte Sasuke, als er die Tür zur Suite schloss. „Klar. Ich bin ja jetzt bestens ausgerüstet.“ gab Sakura zurück und sah auf sich herab. Sie trug ja noch immer das Sakko des Vampirs. „Gut.“ lächelte der schwarzhaarige, während er mit einem Finger den tiefen Ausschnitt ihres Kleides entlangfuhr. „Geh schon mal vor, sonst werde ich noch schwach.“ bemerkte Sasuke mit einem eindeutigen Grinsen. „Lass mich aber nicht zu lange warten~“ sagte die Jägerin und biss sich kurz auf die Unterlippe, bevor sie ging. Sasuke fuhr sich durch die Haare, konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Flirteten sie gerade? Aber tat man das noch als Paar? Sie waren doch jetzt eins...oder? Der Uchiha brummte. Er hatte keinen blassen Schimmer wie eine moderne Liebesbeziehung funktionierte. Als Sakura die Dachterrasse betrat weiteten sich ihre Augen. „Was ist denn hier passiert?“ fragte sie sich. Auf dem Boden aus dunklem Holz standen unzählige Laternen, in denen große Kerzen brannten. Neben dem kleinen Pool stand die großzügige Sitzecke aus weißem Leder. Es waren unzählige Kissen in den verschiedensten Farben auf dem Polster drapiert und es lagen auch zwei dicke Wolldecken bereit. Auf dem Tisch standen kleine Häppchen und zwei Gläser. Dazu noch eine Flasche des teuersten Champagners. Hatte Sasuke all das vorbereiten lassen? Es musste so gewesen sein, denn nun ergab auch die Aussage von Yuma Sinn. Sakura schmunzelte und setzte sich hin, bevor sie sich die hohen Schuhe auszog. „Tut das gut.“ seufzte die rosahaarige erleichtert. Viel länger hätte sie es in diesen Haken nicht mehr ausgehalten. Kurz darauf tauchte Sasuke auf und genau wie Sakura wirkte auch er überrascht. „Oh.“ platzte es aus ihm, als er die Weinflasche auf den Tisch stellte und neben der Haruno platz nahm. Er wollte den Abend doch nur ganz gemütlich zusammen mit Sakura ausklingen lassen, aber Yuma schien das etwas falsch verstanden zu haben. Sein Blick ging zu Sakura. „Wie hast du eigentlich gemerkt, dass du mich liebst?“ wollte Sasuke plötzlich wissen. Sakura blinzelte kurz verdutzt und überlegte einen Moment. „Komm mal etwas näher her.“ forderte die junge Jägerin schließlich. Sasuke folgte ihrer Aufforderung, setzte sich dichter zu ihr. Sakura nahm Sasukes Hand und legte ihre Handfläche gegen seine. Ihre Hand wirkte so winzig, die Finger ganz dünn im Vergleich zu Sasukes. Der Vampirfürst beobachtete sie dabei und als sie ihre Finger mit seinen verschränkte tat er es ihr gleich. Die rosahaarige sah ihn an, ihre Wangen färbten sich leicht rot. „Ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll...“ begann sie. „Aber wenn ich bei dir bin fühle ich mich zu Hause. Ich hoffe, dass klingt irgendwie logisch.“ erklärte Sakura. Im selben Moment spürte sie auch schon die Lippen von Sasuke auf ihren. „Mir geht es genau so!“ gestand er und drückte Sakura sanft nach hinten in die Kissen, beugte sich über sie. „Versprich mir, dass du mich niemals verlassen wirst!“ Sasuke legte ihre verschränkten Hände auf seine Brust. „Ich verspreche es.“ gab die Haruno ohne zu zögern zurück. Sasuke machte ein glückliches Gesicht und legte sich neben Sakura. Es kehrte Stille zwischen ihnen ein, denn beide hatten ihren Blick Richtung Sternenhimmel gerichtet. „Als ich noch ein Kind war haben mein großer Bruder und ich uns einmal nachts aus dem Schloss geschlichen und die Sterne beobachtet. Dafür haben wir am nächsten Morgen ziemlichen Ärger von unseren Eltern bekommen, denn wir durften das Schloss nicht ohne Begleitung verlassen. Aber Itachi hat die Schuld auf sich genommen und in der Nacht lagen wir wieder im Gras...haben uns die Sterne angeschaut.“ erzählte der schwarzhaarige nach einer Weile. Sakura sah ihn überrascht an. Noch nie zuvor hatte Sasuke vor ihr über seinen älteren Bruder gesprochen. Es zeigte, dass er ihr vollkommen vertraute. „Wart ihr euch ähnlich?“ fragte Sakura. „Nicht wirklich.“ winkte Sasuke schnell ab. Für ihn war sein großer Bruder, genau wie Kohana, ein schwieriges Thema. Der Blick von Sakura wurde etwas betrübt. Einen Moment lang dachte sie, dass sich Sasuke endlich öffnen würde und sie mehr über seine Vergangenheit wissen lassen würde. „...Wenn du willst fahre ich mit dir die nächsten Tage mal zum Schloss. Dort kannst du dir ein altes Familiengemälde ansehen.“ sprach er weiter und blickte dabei zu Sakura. Ihm war natürlich nicht entgangen wie harsch seine Antwort auf ihre Frage doch gewesen war. „Gerne.“ nickte die rosahaarige und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sasuke lächelte schwach, während sein Blick wieder nach oben zum Sternenhimmel ging. Vor wenigen Stunden dachte er noch, dass er wohl möglich nie wieder richtig glücklich sein könnte. Er war kurz davor in der Leere und Dunkelheit seines trostlosen Lebens zu versinken, denn mit Kohana war auch er irgendwie gestorben. Noch nie zuvor hatte Sasuke jemanden so geliebt und er war mir sicher, dass er es nach ihrem Tod auch nie wieder tun könnte. Aber dann traf er auf ein Wunder, welches sich als störrische Vampirjägerin herausstellte. Er traf Sakura und das unmögliche ist geschehen. Sein kaltes Herz empfindet wieder Liebe, ist zum Leben erwacht. Der Uchiha wagte es kaum dies zuzugeben, doch diese Liebe war so stark, dass er befürchtete sein Herz war zu schwach dafür. Doch plötzlich verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck und Sasuke drückte den Körper von Sakura beschützend näher an seinen. Seine schwarzen Augen färbten sich tiefrot. Wer wagte es sein gerade erst gefundenes Glück zu bedrohen? „Spürst du das auch?“ wollte der Vampirfürst wissen, bekam jedoch keine Antwort. Sakura war bereits eingeschlafen. „Bist du dir sicher?“ fragte Goro streng. „Absolut. Madara hat diesen Vampirjäger zurück ins Leben geholt.“ antwortete Raphael. „Dieser Mistkerl!“ knurrte der erzürnte Goro und zerdrückte das Glas, welches er in der Hand hielt. „Außerdem hat er sich mit Cordelia zusammengeschlossen.“ berichtete Raphael weiter. Goro drehte sich zu dem Maskenträger um. „Cordelia?“ Dem blondhaarigen stand das Entsetzten ins Gesicht geschrieben. Hatte er nicht schon vor vielen Jahren einen Vampirjäger auf sie angesetzt, der sie töten sollte? Warum war sie also noch am Leben? „Wir müssen Madara schnellstmöglich wieder unter unsere Kontrolle bringen! Ich will nicht wissen was passiert, wenn er herausfindet was wir ihm angetan haben.“ meinte der Amano. „Ja. Es wäre bestimmt ein grausames Erlebnis zu erfahren, dass man an der beinahe kompletten Auslöschung seines Clans beteiligt war.“ gab Raphael zurück. „Wie es wohl wäre, wenn die Fürstenfamilie dieses schreckliche Geheimnis wüsste.“ bemerkte er noch. Goro verengte die Augen. „Was willst du damit andeuten?“ hakte der Vampir nach. „Nichts. Mir ist dieser Gedanke nur so durch den Kopf gegangen.“ war die Antwort. „Wie auch immer. Zuerst sollten wir uns um diesen Vampirjäger kümmern.“ sagte Goro. „Er soll der beste Freund von Miss Haruno sein. Vielleicht sollten wir dies ausnutzen. Ich bin mir sicher, dass er uns nützlich sein könnte.“ Raphael trat aus der dunklen Ecke des Büros. „Immerhin hat unser Vampirfürst einen Hang zur Eifersucht und außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass unsere kleine Sakura alles für ihren besten Freund tun würde. Vampirjäger sind ihren eigenen Männern gegenüber doch äußert loyal und würden sie niemals verraten.“ erklärte der schwarzhaarige. Goro lachte. „Das ist genial! So könnten wir uns um alle Probleme gleichzeitig kümmern.“ nickte er zufrieden. „Schon bald werdet ihr alle büßen...“ Kapitel 33: The unforgivable sin -------------------------------- „Tut mir leid, Sasuke. Ein anderes Mal!" Sasuke öffnete seine schwarzen Augen und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Dabei fuhr er langsam mit seinen Fingern über seine Stirn. „Du hast mich angelogen, großer Bruder. Immer und immer wieder...“ knurrte der Vampir. Warum musste er auch wieder anfangen über seinen Bruder Itachi zu sprechen? Er hatte seine Erinnerungen an ihn doch so gut verdrängt. Aber als er mit Sakura unter dem Sternenhimmel lag fühlte sich Sasuke so geborgen. Dasselbe Gefühl hatte er bisher nur, wenn er früher mit seinem Bruder zusammen war. Er hob seinen Kopf und ließ das warme Wasser, welches aus dem Duschkopf strömte, über seinen nackten Körper perlen. Plötzlich spürte der Uchiha einen kühlen Windhauch, als die Glastür zur Dusche geöffnet wurde. Sasuke grinste. Dieser Besuch kam ihn gerade durchaus gelegen~ „Na, ausgeschlafen?“ fragte er und drehte sich zu Sakura um. Kaum trafen ihn ihre grünen Seelenspiegel kam Sasuke innerlich wieder zur Ruhe. Immerhin war sie ja sein zu Hause. Trotzdem konnte er es nicht lassen und musterte ausgiebig den nackten Körper der rosahaarigen. Wie rosig ihre Haut an diesem Tag doch war. „Immer wache ich ohne dich auf.“ schmollte Sakura und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. „Nun ja. Mein Bedürfnis nach Schlaf ist nicht sonderlich groß.“ erklärte Sasuke. Nachdem Sakura eingeschlafen war hatte er sie in sein Zimmer gebracht und ins Bett gelegt. Aber Sasuke war einfach nicht in der Lage gewesen sich zu ihr zu legen. Stattdessen saß er bei ihr und wachte über ihren Schlaf. Er wollte langsam an die Sache herangehen. Für Sasuke war all das eben Neuland. „Ich weiß...tut mir leid.“ seufzte sie. Wie konnte sie nur von einem Vampir erwarten, dass er nachts neben ihr schlief? Ihre Hände strichen derweilen über seinen Rücken nach unten zu den Hüften des Mannes. Sasuke zog scharf die Luft ein. Es war plötzlich so heiß hier und das lag nicht an dem warmen Wasser, das auf Beide prasselte. „Erinnerst du dich noch an unsere Abmachung? Du bestimmst beim nächsten Mal über meinen Körper.“ Der Uchiha hob ihr Kinn an, damit Sakura ihn ansah. Sie nickte. „Können wir das verschieben?“ fragte er hitzig. Sakura nickte erneut. Es war ich ehrlich gesagt auch ganz recht, dass er diese Sache noch etwas hinauszögern wollte. Hatte die Vampirjägerin doch so gut wie keine Erfahrungen im dominieren von Männern. Zumindest nicht, wenn es um den sexuellen Part ging. Nur einen Wimpernschlag später drängte Sasuke ihren Körper gegen die Fliesenwand. Sakura legte ihre Hände auf seinen Bauch und erwiderte seine fordernden Küsse. Ein schweres Keuchen kam über ihre Lippen, als Sasuke seinen Mund über ihre Brüste wandern ließ und leicht an ihnen saugte. Mit roten Wangen sah sie auf ihn herab. Die Wasserperlen schmiegten sich sanft um seine angespannten Muskeln, die man gut durch seine blasse Haut erkennen konnte. Irgendwie konnte Sakura erst jetzt seine ganze Schönheit in vollen Zügen genießen. Plötzlich tauchte sein Gesicht vor ihrem auf. Seine Hand wanderte zwischen ihre Beine und er ließ langsam zwei Finger in sie gleiten. Dabei entwich Sakura ein Stöhnen. „Du fühlst dich so verdammt gut an.“ raunte Sasuke gegen ihre Lippen, bevor auch er knurrend stöhnte. „Du dich auch...Baby~“ schnurrte Sakura und ließ ihre Hand in einer gleichmäßigen Bewegung über sein Glied streichen. Er schloss kurz seine Augen, keuchte immer wieder erregt. In diesem Moment gab es nur sie beide. Alles andere blendete der Vampir vollkommen aus. Beide wussten, dass zurück in Konoha das große Versteckspiel beginnen würde. Niemand durfte vorerst von ihrer Beziehung erfahren! Deshalb wollte er diese letzten ungestörten Momente in Sunagakure mit jeder Faser seines Körpers genießen. Mit seiner freien Hand fuhr Sasuke die Konturen ihres Körpers nach, versuchte sich jedes kleinste Detail einzuprägen. Als er seine Augen wieder öffnete hob er Sakura blitzschnell hoch. „Mach du.“ meinte der Uchiha. Sakura nickte und schlang ihre Beine um seine Hüften, führte seinen steifen Penis in sie ein. Dabei mussten beide stöhnen. „Fuck...du bist so eng.“ knurrte Sasuke keuchend und begann seine Hüften zu bewegen. Bei jedem seiner tiefen Stöße entlockte er Sakura ein lautes Stöhnen. Die Jägerin versuchte es gar nicht mehr sich in irgendeiner weise zurückzuhalten. Sasuke würde sich sonst nur wieder beschweren. Sie legte eine Hand in seinen Nacken, mit der zweiten krallte sie sich in seinen Haaren fest. „Das geht noch lauter.“ grinste der schwarzhaarige und begann mit seinem Daumen über ihren Kitzler zu streichen. „Sasuke!“ keuchte Sakura schwer atmend. Ihre Wangen glühten mittlerweile. „E-Es macht mich so an, wenn du..meinen Namen stöhnst.“ hauchte er zittrig in ihr Ohr. Als der Atem von Sasuke immer abgehackter wurde spürte Sakura, dass er kurz vor seinem Höhepunkt stand. Der Vampirfürst lehnte seine Stirn gegen ihre und man hörte immer wieder sein raues Stöhnen. „Sasuke...ich...-“ Sakura biss sich auf die Lippe. Noch etwas mehr und Sasuke würde sie in ihren Höhepunkt treiben. Seine Berührungen waren einfach so intensiv. „Noch nicht.“ zischte er und drückte ihren Körper noch einmal fest gegen die Fliesen, stieß kräftig in sie. Mittlerweile war seine Stimme ganz kratzig. Die rosahaarige hielt mit großer Mühe ihren Höhepunkt zurück. Wie lange wollte er sie noch hinhalten? „J-Jetzt.“ schnaufte der Uchiha plötzlich, bevor er auch schon ein tiefes Knurren von sich gab und sich in ihr ergoss. Währenddessen zog Sakura äußerst unsanft an seinen Haaren und zog seine Hüften näher zu sich. Ein befreiendes Stöhnen verließ ihren Mund. Vorsichtig stellte Sasuke die junge Frau wieder auf den Boden. „Können wir das von nun an jeden Morgen tun?“ fragte er. „Vielleicht.“ gab die Haruno zwinkernd zurück. „Ich habe es noch nie in der Dusche getan.“ bemerkte Sasuke ganz beiläufig, während er begann seinen Körper einzuseifen. Immerhin war dies ja der eigentliche Grund gewesen, warum er unter der Dusche stand. Der Sex war aber eine äußerst angenehme Unterbrechung gewesen. „Also ich schon.“ lachte Sakura und verteilte seelenruhig Shampoo auf ihren Haaren. Der Uchiha sah sie an. „Na sieh mal einer an.“ Er zog die junge Frau näher zu sich, bevor Sasuke begann ihre Haare weiter einzuschäumen. „Meine Freundin ist ja ganz schön abenteuerlustig.“ neckte Sasuke sie. Sakura stockte kurz. Hatte er sie gerade wirklich als seine Freundin bezeichnet? Ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Daran würde sie sich erst noch gewöhnen müssen, aber es gefiel ihr...sehr sogar. „Du bist übrigens knallrot im Gesicht. War dir die Nummer doch etwas zu heiß?“ sagte Sasuke und lachte kurz. „Halt die Klappe!“ grummelte Sakura und zog eine Schnute. Hinata saß gerade mit ihrem Vater, Hyuga Hiashi, am gedeckten Frühstückstisch in der großen Residenz der Familie Hyuga. Als älteste Tochter von Hiashi und seiner verstorbenen Frau war Hinata die Stammhalterin des Clans, weshalb eine enorme Verantwortung auf ihren zarten Schultern lastete. „Heute ist es endlich soweit. Neji kehrt zu uns zurück.“ meinte Hiashi. Der Vampir hatte langes dunkelbraunes Haar und genau wie seine Tochter trug auch der die Augen der Hyuga, das Byakugan. Sein Gesichtsausdruck wirkte immer sehr streng, nur selten sah man ein Lächeln auf seinen Lippen. „Ja...er war lange fort.“ sagte Hinata. Im Beisein ihres Vaters war die schüchterne Frau noch verschlossener. „Wird Sasuke ihn empfangen?“ fragte der Hyuga und trank einen Schluck Kaffee. „Natürlich.“ nickte die blauhaarige. Zwar waren sie und auch Neji schon lange mit Sasuke befreundet, dennoch galt es als ein hohes Privileg vom Vampirfürsten persönlich in Konoha willkommen geheißen zu werden. „Sehr gut. Dann kann ich heute Abend gleich mit Sasuke das genaue Datum deiner Verlobung mit Neji besprechen.“ Hiashi griff nach der Zeitung und begann diese interessiert zu lesen. „Hmn. Die falsche Meldung über die Verlobung mit Sasuke ist selbst nach zwei Tagen noch immer das große Thema. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser Hund Goro diese Nachricht hat verbreiten lassen. Immerhin weiß jeder, dass Goro nach Macht strebt.“ murmelte der braunhaarige. Auch Hiashi war ein Mitglied im Vampirsenat und kannte Goro deshalb gut. Hinata hatte derweilen ihren Blick gesenkt und starrt auf ihre Hände, welche in ihrem Schoss ruhten. Am Liebsten würde die schöne Vampirin davonlaufen und sich ihrer Verantwortung entziehen, doch damit würde Hinata Schande über ihre Familie bringen. Deshalb würde Hinata lieber auf ihr Glück verzichten, um den Namen Hyuga in Ehre zu halten. Und wer weiß...vielleicht würde sie sich ja irgendwann in Neji verlieben. Aber tief in ihr wusste Hinata, dass dies nie passieren würde. Immerhin wollte ihr Herz nur einen. Vielleicht in einem anderen Leben...Naruto-kun. Um 15 Uhr landete das Flugzeug aus Sunagakure in Konoha. Sasuke und Sakura waren wieder zurück. Die Beiden wurden bereits vom Chauffeur des Vampirfürsten erwartet, welcher sie umgehend in die Stadt fuhr. Während der Fahrt ging Sasuke per Telefon seine wenigen Termine für diesen Tag durch. Immerhin fand am Abend ein kleiner Empfang für Neji statt und dort durfte Sasuke auf keinen Fall fehlen. Er freute sich schon darauf seinen langjährigen Freund wiederzusehen. Sakura betrachtete derweilen murrend den aktuellen Dienstplan, welchen sie eben per Mail erhalten hatte. Die Jägerin musste noch an diesem Abend zum Nachtdienst antreten. Wenigstens durfte sie mit Karin und Ino arbeiten. Aber konnte sie sich wirklich darüber freuen? Ino würde bestimmt wieder anfangen über Sasuke zu schwärmen. Plötzlich legte sich ganz unauffällig eine Hand auf ihre. Überrascht sah Sakura auf und blickte in das Gesicht von Sasuke. Der Vampir lächelte ihr schwach zu. Im selben Moment hielt der Wagen an, denn sie hatten die Wohnung der rosahaarigen erreicht. Nachdem Sasuke ihr beim Aussteigen geholfen hatte hob er gerade ihr Gepäck aus dem Kofferraum. „Soll ich deine Sachen noch nach oben bringen?“ bot der schwarzhaarige an. „Geht schon, danke.“ winkte Sakura ab und nahm ihr Gepäck an sich. Sasuke nickte. „Sehen wir uns dann morgen?“ fragte er. „Kann ich dir nicht sagen. In den letzten Tagen hat sich sicherlich einiges an Arbeit angehäuft. Außerdem wollte ich noch die Sachen von Ruki weiter durchsehen. Ich schicke dir später eine Mail mit allen Erkenntnissen, die Ruki bezüglich der Vampir Morde herausgefunden hat.“ gab die Jägerin seufzend zurück. Zwar drückte sich Sakura nie vor Arbeit, doch Papierkram war nicht gerade ihre Lieblingsbeschäftigung. „Hmn. Ruf mich einfach an, wenn du eine freie Minute für mich hast.“ meinte Sasuke. „Mach ich.“ nickte die Haruno und wollte gerade gehen, als das Räuspern von Sasuke sie aufhielt. „Hast du nicht etwas vergessen?“ bemerkte der Vampirfürst. Sakura sah ihn perplex an. Was sollte sie vergessen haben? Grinsend zog er die junge Frau zu sich und küsste Sakura zärtlich. Dabei wurde sie etwas rot um die Nase. „Ruhigen Dienst und pass auf dich auf.“ hauchte Sasuke gegen ihre Lippen. „Keine Angst. Mir passiert schon nichts!“ versicherte die Jägerin lachend. „Ich meine es ernst!“ sagte der Uchiha streng und hauchte ihr einen letzten Kuss auf die Lippen, bevor er sich von ihr löste. Sakura fuhr sich durch die Haare. Er klang ja beinahe schon wie Kakashi. „Schon gut. Ich habe es verstanden.“ seufzte sie. Wenn Sakura etwas nicht leiden konnte, dann war es übertriebene Sorge. Immerhin war sie kein kleines Kind mehr. „Das hoffe ich. Wir sehen uns!“ Sasuke stieg in den Wagen und Sakura begab sich in das Gebäude. „Beunruhigt Sie etwas, Sir?“ erkundigte sich der Chauffeur, als Sasuke mit verengten Augen aus dem Fenster blickte. „Ich hatte das Gefühl, dass uns jemand beobachtet hat.“ antwortete der Angesprochene nachdenklich. Genau wie am Abend zuvor in Sunagakure hatte Sasuke ein ungutes Gefühl. Irgendetwas trieb sich umher und es war nichts gutes! „Vielleicht sollten sie jemanden damit beauftragen ein Auge auf Miss Haruno zu haben. Nur zur Vorsicht.“ schlug der Fahrer vor. „Hmn...vielleicht.“ nickte Sasuke. Er wusste, dass Sakura davon bestimmt alles andere als begeistert wäre. Trotzdem wählte der Uchiha eine Nummer und hielt sich sein Handy ans Ohr. „Shikamaru! Ich bin es, kannst du bitte umgehend in mein Büro kommen?“ Als Sakura ihre Wohnung betrat spürte sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Leise schloss sie die Tür hinter sich und holte eine Pistole aus dem Versteck neben der Garderobe. Sakura hatte in ihrer ganzen Wohnung Waffen versteckt. Immerhin hatte die Vampirjägerin keinen guten Ruf und es wurde schon des öfteren versucht sie aus den Weg zu räumen. Ihre grünen Augen verengten sich. Ein Vampir war in ihrer Wohnung gewesen! Sie konnte seine Präsenz noch ganz deutlich spüren. Die Haruno machte einige Schritte und sah sich aufmerksam um. „Merkwürdig.“ Es wurde nichts verändert. Alles stand noch auf seinem Platz. Selbst nachdem Sakura die komplette Wohnung durchsucht hatte gab es keinerlei Anzeichen, dass etwas entwendet wurde. Warum war also ein Vampir hier gewesen? Und wichtiger noch. Wie zur Hölle war er nur hier reingekommen? Die Wohnung von Sakura wurde durch unzählige Siegel geschützt, welche ein gewaltsames eindringen durch einen Vampir verhindern sollten. Sollte sie diesen Vorfall Kakashi melden? Immerhin gab es Grund zu Annahme, dass es jemand auf Sakura abgesehen hatte. Sie seufzte und verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Kakashi würde bestimmt mit seiner Sorge übertreiben. Und Sasuke? Ob sie ihn anrufen sollte? Auch diese Überlegung wurde schnellstmöglich außer Betracht gezogen. Vielleicht hatte Sakura auch einfach nur überreagiert. Es war zwar ein Vampir in ihrer Wohnung gewesen, doch da nichts entwendet wurde sollte sie jetzt kein großes Drama daraus machen. Natürlich war es kein angenehmes Gefühl zu wissen, dass jemand in ihre Privatsphäre eingedrungen war. Trotzdem entschied sich Sakura dafür die Sache erst einmal für sich zu behalten und abzuwarten. Sollte so etwas erneut passieren könnte sie ja noch immer Kakashi oder Sasuke darüber in Kenntnis setzen. Plötzlich schoss von hinten ein Arm hervor und eine Hand legte sich auf den Mund von Sakura, hinderte die Jägerin somit zu schreien. Eine zweite Hand entriss ihr die Waffe. Die Augen von Sakura weiteten sich stark, trotzdem blieb sie ruhig. Es war ein Vampir. Ihre Augen füllten sich schlagartig mit Tränen. Sie kannte diese Person. Deshalb ließ sie sich auch ohne Widerstand zu leisten in das dunkle Badezimmer bringen. Nachdem der Vampir die Tür zum Badezimmer verschlossen hatte nahm er seine Hand von ihrem Mund. Man hörte nur sein schweres Keuchen, während er sich von Sakura entfernte und schließlich das schwache Licht über den Spiegel anmachte. Kaum war das Licht an wich die Haruno einige Schritte nach hinten. „Ruki.“ flüsterte Sakura. Ihr Gefühl hatte sie also tatsächlich nicht getäuscht...es war ihr bester Freund. Seine Augen funkelten rot, der Körper war so blass. Kopfschüttelnd ging sie langsam auf ihn zu. Er konnte es nicht sein! Ruki war in ihrer Anwesenheit gestorben. Er war tot!! TOT! „Sakura..bitte...es tut mir leid!“ sagte Ruki. Ihre Reaktion hatte ihm das Herz gebrochen. Sie hatte ihn als eine Bedrohung wahrgenommen, die Waffe in ihrer Hand war der beste Beweis gewesen. Natürlich...Immerhin strahlte er nun ja eine vampirische Aura aus. „Wer hat dir das angetan?“ wollte sie wissen. Der Angesprochene schüttelte den Kopf. Wenn sie wüsste, dass es Madara war würde sie den Uchihas die Hölle heiß machen. Er hatte Sakura zusammen mit Sasuke gesehen, wusste also von ihrer Beziehung. Ruki konnte es ihr also nicht sagen. „Warum hat er es getan?“ fragte Sakura stattdessen. „Ich weiß es nicht.“ schnaufte der violetthaarige. Sein Zustand verschlechterte sich sekündlich. „Und wie lange bist du schon...so?“ bohrte die Haruno weiter nach. „Seit der Nacht..im Palast.“ antwortete er. Auf einmal fasste Ruki sich an die Brust und ging nach hinten, bis sein Körper gegen die Wand prallte. Er schlug mit den Hinterkopf mehrmals gegen die Wand und sackte schließlich zu Boden. „Ruki!“ Besorgt kniete sich Sakura vor ihn und streckte die Hand nach ihm aus. „Bleib weg.“ zischte er und schlug ihre Hand beiseite. „Sakura, hör zu. Du musst..mich t-töten!“ keuchte der Oda angestrengt. „Auf keinen Fall.“ protestierte Sakura. „Bitte. Ich halte es nicht...länger aus.“ Ruki schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Die Jägerin wusste natürlich, warum es ihm so schrecklich ging. „Du hast noch kein Blut getrunken, nicht wahr?“ Ein frisch verwandelter Vampir musste unmittelbar nach seiner Verwandlung das erste Blut trinken. Tat er dies nicht drohte ein Verfall zu einem Level E Vampir. Diese Vampire hatten ihre Kräfte und den Blutdurst nicht unter Kontrolle. An Ruki konnte man dies gut sehen. Seine Augen schrien förmlich nach Blut, während er tief in sich drinnen noch versuchte dagegen anzukämpfen. Es musste eine Qual für ihn gewesen sein. „Ich will das nicht.“ meinte Ruki panisch. „Ich werde dich aber nicht töten!...Stattdessen werde ich dir mein Blut geben.“ gab die rosahaarige entschlossen zurück. Ruki riss die Augen auf. „Sakura, was sagst du denn da?“ fragte er schockiert. „So ist es am Besten. Wenn du mein Blut trinkst wird es dir besser gehen und dann sehen wir weiter.“ Sakura zog den Ärmel ihrer Bluse zurück. „Nein, bitte nicht. Ich kann es nicht.“ widersprach Ruki wimmernd. „Ich könnte mir sonst nie vergeben.“ hauchte er. „Ich weiß!“ Die Haruno rückte näher heran und hielt ihm ihren Arm vor den Mund. Keuchend senkte Ruki den Kopf, während er ihren Arm festhielt. Immer wieder öffnete er den Mund, zeigte seine Fänge. „Es tut mir leid, dass ich dir das antue.“ murmelte Sakura. Der Oda bohrte seine Finger in ihr Fleisch. Sein heißer Atem stieß gegen ihre Haut. Ruki zögerte noch lange, doch schließlich konnte er sich nicht mehr zurückhalten und biss zu. Sakura kniff kurz die Augen zusammen. Anders als bei Sasuke tat es furchtbar weh. Man merkte eben, dass dies der erste Biss von Ruki war. Kaum schmeckte der Vampir die ersten Tropfen von ihrem Blut, begann er eifrig zu saugen und trank viele Schlücke, presste ihren Arm fest gegen seinen Mund. Sakura beobachtete ihn stumm. Leise rollten unzählige Tränen über ihre Wangen. Wie konnte es nur soweit kommen? Die Schuldgefühle der Jägerin wurden unerträglich. Sakura war noch immer der Überzeugen, dass sie für den Tot ihres besten Freundes verantwortlich war. Und die Tatsache, dass Ruki nun ein Vampir war zerriss Sakura beinahe das Herz. Als Ruki sich wieder von ihr löste und Sakura ansah tropfte ihm ihr Blut von den Mundwinkeln. Seine Augen färbten sich wieder violett. „Es tut mir so leid, Saku-chan!“ schluchzte der Mann und zog seine beste Freundin zu sich, schlang seine Arme um ihren Körper. Auch Ruki wurde von Schuldgefühlen geplagt. Seine Schwäche war der Grund warum alles so gekommen war! „Schon gut.“ meinte Sakura und strich beruhigend über seinen Kopf. In dieser Position verharrten die beiden Freunde für einige Zeit, bevor Ruki wieder das Wort ergriff. „Liebst du diesen Uchiha?“ fragte er. Sakura sah ihn verwundert an. Woher wusste er das? „Du hast an ihn gedacht, während ich...dein Blut getrunken habe.“ erklärte Ruki. „Ja, ich liebe Sasuke.“ bestätigte die Jägerin. „Hat er dich auch gebissen?“ fragte der violetthaarige weiter. Ganz zärtlich strich er währenddessen über ihre Wange. Sakura nickte stumm. „Verstehe.“ Er zog ihr Gesicht schließlich näher zu seinem, bevor Ruki Sakura küsste. Obwohl Sakura ganz genau wusste wie falsch es doch war erwiderte sie seinen Kuss. Sie konnte Ruki einfach nicht zurückweisen. Ruki drückte Sakura nach hinten auf den Boden und beugte sich über sie, leckte ihren Hals entlang. Er konnte deutlich spüren, wie ihr Blut wie ein rauschender Fluss durch ihre Adern floss. „Er durfte dich also am Hals beißen.“ bemerkte Ruki. Da er die Augen eines Vampirs besaß konnte Ruki die Bissspuren von Sasuke erkennen, auch wenn diese nicht sichtbar waren. „Sogar zweimal.“ fügte der violetthaarige noch hinzu und strich über die Stelle an ihrem Hals. Sakura zuckte zusammen. „Hat es dir gefallen?“ wollte er wissen. „Ruki hör auf!“ flehte die Haruno. Augenblicklich löste sich ihr bester Freund von ihr und wischte sich nun das restliche Blut von seinem Mund. Schnell wischte er seine Hand an der Hose ab, bevor er diese noch sauber lecken wollte. „Sieh mich an. Das ist aus mir geworden...deshalb sollst du mich ja töten!“ knurrte Ruki. „Egal wie sehr du mich auch anflehst oder was du mir antust, ich werde dich niemals umbringen.“ Sakura stand auf und presste eine Hand auf die Bisswunde an ihrem Unterarm. „Was wirst du stattdessen tun?“ Auch der Oda erhob sich. Dabei löste sich sein lockerer Zopf und seine langen Haare fielen auf seinen Rücken. „Dir mein Blut geben.“ antwortete Sakura, während sie zum Waschbecken ging. „Aber das ist etwas unverzeihliches. Jeder wird uns dafür hassen.“ Er trat hinter Sakura und sah sie durch den Spiegel an. „Mag sein. Trotzdem würde ich lieber zur Hölle fahren, als dir etwas anzutun.“ Es war absolut selbstsüchtig so zu denken, aber Sakura würde Ruki unter keinen Umständen eine Chance geben erneut zu sterben. „Ich soll Haruno Sakura beschatten?“ fragte Shikamaru verwundert. Der Nara war nach Sasukes Anruf natürlich umgehend zum Tower gefahren und stand nun vor dem Schreibtisch des Vampirfürsten. „Du sollst einfach sicherstellen, dass ihr nichts passiert. Ich will wissen er sich alles in ihrer Nähe aufhält.“ gab Sasuke kühl zurück. Er stand mit dem Rücken zu Shikamaru gedreht da und beobachtete den Sonnenuntergang. „Gibt es einen bestimmten Grund für deine plötzliche Sorge um diese Frau?“ hakte der braunhaarige nach. „Meine Beweggründe können dir egal sein! Tu einfach worum ich dich gebeten habe und sieh zu, dass Sakura dich nicht entdeckt.“ meinte Sasuke. „Wie du wünscht.“ nickte Shikamaru, bevor er aus dem Büro verschwand. Kaum war Shikamaru fort ließ sich Sasuke in seinen Sessel sinken und lockerte die Krawatte. Er schnappte sich sein Handy und tippte schnell eine Nachricht, ehe sich der Uchiha murrend die Schläfe rieb. „Worüber zerbrichst du dir den Kopf?“ Mikoto war neben Sasuke aufgetaucht und strich ihrem Sohn über den Kopf. „Mama?“ Der schwarzhaarige blickte zu ihr. Sollte sie um diese Uhrzeit nicht im Krankenhaus sein? „Mama? So hast du mich schon eine Ewigkeit nicht mehr genannt.“ bemerkte Mikoto lächelnd. Sasuke räusperte sich. „Verzeih. Ich war in Gedanken.“ entschuldigte er sich. „Beschäftigt dich noch immer dieser Zeitungsartikel? Unsere Anwälte haben bereits dafür gesorgt, dass der verantwortliche Redakteur gefeuert wurde.“ sagte Mikoto. „Habe ich mitbekommen, danke!“ Sasuke fuhr sich durch die Haare und stand auf. „Ich muss mich für den Empfang umziehen.“ meinte er. „Dich bedrückt doch etwas.“ bemerkte die Uchiha mit einem besorgten Blick. „Es ist alles in Ordnung, Mutter!“ versicherte Sasuke und lächelte schwach. „Entschuldige mich bitte.“ Sasuke senkte kurz seinen Blick und verschwand. Zurück blieb eine seufzende Mikoto. „Warum vertraust du niemanden deine Sorgen an und versuchst stattdessen alles selbst zu regeln?“ fragte sie sich. Dieses Verhalten ihres Sohnes gefiel der Uchiha überhaupt nicht. Aber so war Sasuke schon immer gewesen. Nur seinem großen Bruder konnte er alles erzählen. „Ach Itachi, mein geliebtes Kind. Ich glaube Sasuke könnte dich im Moment gut gebrauchen. Du fehlst ihm bestimmt sehr!“ „Wann beginnt dein Dienst?“ wollte Ruki wissen. Er stand in der Tür und wollte gerade die Wohnung von Sakura verlassen. „Um 18 Uhr.“ antwortete die Angesprochene. „Kann ich dich anrufen, wenn ich etwas brauche?“ meinte er. „Klar.“ nickte Sakura. „Wo wohnst du jetzt eigentlich?“ fragte sie. „In einem verlassenen Haus am Stadtrand.“ sagte Ruki. „Gut. Sieh zu, dass du diese Nacht noch unentdeckt bleibst. Ich werde dich unter einem falschen Namen registrieren. So solltest du dich ohne Probleme frei bewegen können.“ erklärte Sakura. „Danke!“ hauchte der Vampir. „Dafür sind Freunde doch da!“ gab Sakura zurück. Ruki nickte nur schwach und verschwand. Als Sakura die Wohnungstür geschlossen hatte sank die junge Frau zu Boden. Heute Morgen war alles noch wie im Traum, so unbeschreiblich schön. Doch nun hatte sich dieser Traum innerhalb weniger Stunden in einen Alptraum verwandelt. Plötzlich vibrierte ihr Handy. Sakura holte es aus der Hosentasche und öffnete die Mail. Bereits der Name des Absenders brachte die Jägerin zum Weinen. „Sasuke...“ schluchzte sie. „Es tut mir so leid!“ ~~~ Von: Sasuke Uchiha Betreff: / Datum: 07. Oktober 2014 17:10 An: Sakura Haruno Du fehlst mir! Sasuke ~~~ Kapitel 34: "I'll kill the man who tries to wake us." ----------------------------------------------------- Kurzes blondes Haar wehte in alle Richtungen. Naruto saß in einem dunkeln Anzug gekleidet auf der Spitze des Towers und blickte in den atemberaubenden Sonnenuntergang. Die Sonne war schon beinahe ganz untergegangen und tauchte den Himmel in ein dunkelrotes Licht. Ein schweres Seufzen kam über seine Lippen. Für Naruto standen nun mit die schwersten Stunden seines Lebens an. Heute Abend würde er seine große Liebe für immer verlieren. Anfangs hatte Naruto geplant Konoha für einige Zeit zu verlassen und zu seinen Eltern aufs Land zu fahren. Doch damit würde es nicht leichter werden. Stattdessen hatte sich Naruto dazu entschieden hier zu bleiben und im stillen zu leiden. „Es ist doch sonst nicht deine Art solch ein ernstes Gesicht zu machen.“ Sasuke tauchte neben Naruto auf. Der Vampirfürst trug einen maßgeschneiderten dunkelblauen Anzug mit einem schwarzen Hemd und einer dunkelgrauen Anzugweste darunter. Dazu noch eine dunkelblaue Krawatte. „Tut mir leid, dass ich dir deinen Part wegnehme.“ lachte der Uzumaki und sah zu seinem besten Freund auf. „Du siehst ja richtig glücklich aus.“ bemerkte er dabei. Sasuke fuhr sich durch die Haare und setzte sich zu Naruto. „Bin ich auch.“ gestand der schwarzhaarige ehrlich. „Lass mich raten. Du hast dich in die kleine Vampirjägerin verliebt?“ Naruto lehnte sich etwas zurück. „Wir sind ein Paar.“ antwortete Sasuke, während er weiter geradeaus blickte. „WAS?! Wie? Also so richtig zusammen? Ich dachte diese Frau hasst Vampire.“ quasselte der Blondschopf wild drauf los. Er konnte gar nicht glauben was er da gehört hatte. „Hmn. Stimmt schon, aber Meinungen können sich ändern.“ erklärte der Uchiha. „Du bist mir ja einer. Angelst dir die berüchtigtste Vampirjägerin.“ seufzte Naruto. „Aber glaubst du, dass dir diese Frau wirklich Kohana ersetzen kann?“ fragte der Uzumaki plötzlich ganz ernst. „Niemand könnte Kohana jemals ersetzten. Außerdem ist es mit Sakura etwas ganz anderes.“ sagte Sasuke ruhig. „Ja, bestimmt um einiges komplizierter. Oder ist sie bereit für dich ein Vampir zu werden? Als Mensch kannst du sie nicht heiraten.“ meinte Naruto. Nun seufzte Sasuke. Wie lästig ihm mittlerweile das Thema Heirat doch war. „Hast du eigentlich noch einmal mit Hinata gesprochen, während ich weg war?“ lenkte Sasuke deshalb schnell ab. „Nein. Sie wollte nicht mit mir sprechen und ich hätte es eh nicht übers Herz gebracht.“ antwortete der Angesprochene. „Verstehe.“ murmelte Sasuke. „Aber ich freue mich wirklich so sehr für dich, Sasuke! Du hast es dir verdient endlich wieder glücklich zu sein.“ Naruto klopfte seinem besten Freund auf die Schulter. Der Uchiha lächelte kurz. „Komm, es geht gleich los.“ Sasuke stand auf. „Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach.“ meinte Naruto. „Lass dir aber nicht zu viel Zeit. Nicht, dass jemand deine Abwesenheit falsch versteht.“ bemerkte Sasuke. „Die denke Hiashi wäre ganz froh, wenn ich nicht auftauchen würde.“ knurrte der Uzumaki. „Vergiss Hiashi. Tu es für Hinata. Sie wäre sicher traurig solltest du nicht kommen.“ Mit diesen Worten verschwand der Vampirfürst und ließ Naruto alleine auf dem Dach zurück. Ein starker Windhauch kam auf, welcher die Tränen von der Wange des blondhaarigen mit sich nahm. Auf einmal kam dem Vampir ein grausamer Gedanke. Die Freundin seines besten Freundes würde für die richtige Stumme doch bestimmt jeden Vampir töten, oder? Was also, wenn Neji urplötzlich verschwinden würde? Hätten er und Hinata dann vielleicht eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft? Naruto schüttelte den Kopf, bevor er aufstand. Wie konnte er nur auf solch einen Gedanken kommen? So etwas könnte er Hinata und auch Sasuke nicht antun.Trotzdem würde es sicher nicht schaden sich mit Sakura gut zustellen. Nur für den Fall... „Willkommen zurück, Saku-chan~“ quiekte eine fröhliche Ino und warf sich ihrer besten Freundin gleich um den Hals, als Sakura das Büro von Karin betrat. Wenn die drei Freundinnen zusammen Dienst hatten hielten sie sich immer im Büro der rothaarigen auf, da dieses das Größte war. Immerhin standen hier unzählige technische Geräte. „Du tust fast so als wäre ich eine Ewigkeit weg gewesen.“ meinte Sakura. „Ich glaube Ino freut sich eher darüber, dass Sasuke wieder in der Stadt ist.“ bemerkte Karin und sah von ihrem Bildschirm auf. „Red keinen Unsinn!“ grummelte Ino mit einem hochroten Kopf. Sakura lachte kurz. Wie sie es befürchtet hatte wurde sofort das Thema Sasuke angesprochen. „Wie war es in Sunagakure? Hattest du ein schönes Zimmer? Sah Sasuke gut aus? Habt ihr etwas zusammen unternommen.“ löcherte Ino ihre Freundin sofort mit Fragen. Sakura stellte ihren Laptop auf einen freien Tisch ab und schnappte sich einen Stuhl. Da für diese Nacht keine Einsätze anstanden, trugen die Frauen weder ihren Brustpanzer oder Armschienen. Stattdessen nur die schwarze Hose und das farblich passende Oberteil. „Was soll ich groß sagen? Es war verdammt heiß und ich durfte eben den Aufpasser spielen.“ erzählte die rosahaarige ihre Version und sah dabei kurz du Karin. Diese nickte schwach. Karin war kein großer Freund von Lügen, doch in diesem Fall war es besser so. „Wow. Jetzt fühle ich mich, als wäre ich dabei gewesen.“ schmollte die Yamanaka. „Sakura ist bestimmt müde vom Flug. Halte dich also etwas zurück, Ino!“ sagte Karin. „Ist ja gut. Tut mir leid.“ murmelte Ino und schnappte sich ihre Modezeitschrift, die sie sich mitgebracht hatte. „Wir haben übrigens alle Sachen von Ruki ins Archiv bringen lassen. Nur damit du Bescheid weißt.“ berichtete die Brillenträgerin etwas zögerlich. Sofort blickte Ino von ihrer Zeitschrift auf und sah zu Sakura. Diese nickte schwach, presste ihre linke Hand auf den rechten Arm. Da Ruki kein adeliger Vampir war konnte er seine Bissspuren nicht verschwinden lassen. Aus diesen Grund hatte Sakura sich den Arm etwas aufgeschnitten, um den Biss zu verdecken und danach einen Verband angelegt. Immerhin durfte niemand davon erfahren. Schon gar nicht Sasuke! „Stimmt etwas nicht?“ erkundigte sich Karin. „Mir geht es gut!“ versicherte Sakura. In Wirklichkeit ging es der jungen Jägerin schrecklich. Nicht wegen der Wunde am Arm, aber wegen dem dunklen Geheimnis von Ruki und ihr. Das Schlimmste war jedoch der Kuss. Wie konnte Sakura nur so etwas tun? Sie hätte ihren besten Freund ganz klar zurückweisen müssen! Immerhin war sie nun mit Sasuke zusammen. Niemand außer er hatte sie zu berühren. Sie hatte ihn betrogen und allein beim Gedanken daran musste Sakura mit Mühe das Würgegefühl unterdrücken. Ihre Tat widerte sie an. Sie musste irgendwie mit Sasuke darüber sprechen – sofort! Doch wie? Sasuke hatte ihr von dem Empfang erzählt, welcher gerade im Tower stattfand. Dort konnte sie unmöglich hineinplatzen und ein Gespräch unter vier Augen mit Sasuke führen. Das wäre doch etwas sehr auffällig. Außerdem war sie selbst im Dienst. Was nun? Konnte sie wirklich ihren besten Freund verraten? Sie durfte über ihr Blut doch frei bestimmen, oder? Nur weil sie nun mit einem Vampir zusammen war hatte Sasuke doch kein Alleinrecht auf ihr Blut. Es gehörte nach wie vor Sakura. Wenn da nur nicht dieser verdammte Kuss gewesen wäre!! „Ich werde im Archiv die Sachen von Ruki aussortieren. Ruft mich einfach an sollte was sein.“ meinte Sakura schließlich und stand auf. Die Jägerin brauchte etwas Zeit für sich um nachzudenken. „Bist du sicher, dass du alleine ins Archiv willst?“ fragte Ino besorgt nach. An diesem Ort wurde Sakura schließlich von Gabriel angegriffen. „Keine Sorge. Es wird schon nichts passieren.“ Die rosahaarige griff nach ihrem Laptop und verließ das Büro. „Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.“ gestand die Blondine. „Hmn. Sie wird schon wissen was sie tut.“ Karin rückte ihre Brille zurecht und widmete sich wieder ihrem Bildschirm. Das hoffe ich zumindest. „Hoheit.“ Ein Bediensteter verbeugte sich und öffnete Sasuke die Tür zu einem kleinem Saal im Tower. Der Vampirfürst nickte schwach, während er den Raum betrat. Dort wurde er bereits sehnsüchtig erwartet. Alle hohen Mitglieder des Hyuga Clans hatten sich versammelt, unterhielten sich angeregt. Dazwischen erblickte Sasuke seine beste Freundin Hinata. Die wunderschöne Vampirin war in einen traumhaften mitternachtsblauen Neckholderkleid gehüllt. Auf dem ganzen Kleid befanden sich aufwendige Goldapplikationen und die Korsage funkelte wie ein Sternenhimmel. Der fordere Teil des Rockes ging bis zu ihrem Knie, während das Kleid nach hinten in einer langen Schleppe endete. Ihr glänzendes Haar war elegant hochgesteckt. Als ihre Blicke sich trafen lächelte Hinata schwach. „Da bist du ja, Sasuke-kun.“ Yuki trat neben den schwarzhaarigen. „Du siehst heute Abend besonders gut aus.“ bemerkte die Amano lächelnd. Sasuke küsste kurz ihren Handrücken. „Mit den anwesenden Damen kann ich trotzdem nicht mithalten.“ sagte er dabei. Im selben Moment tauchte auch Naruto auf, doch er verkroch sich gleich in eine Ecke. „Ich hatte schon befürchtet du würdest mich meiden.“ sagte Yuki und ihr Blick wurde betrübt. „Wegen dem Artikel?“ hakte der Uchiha nach. Sie nickte. „Ich habe damit wirklich nichts zu tun! Das musst du mir glauben!“ meinte die braunhaarige und sie sprach die Wahrheit. In diesem Fall war Yuki tatsächlich unschuldig. „Dachtest du wirklich ich würde dich verdächtigen? So ein Unsinn!“ gab Sasuke zurück. Der Gesichtsausdruck von Yuki erhellte sich und ein warmes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich würde dich niemals belügen!“ versicherte Yuki. „Das weiß ich.“ bestätigte er. Nun trat Hiashi zu Sasuke. „Bitte verzeiht, mein Fürst. Neji wird jeden Moment eintreffen.“ Der Hyuga verbeugte sich kurz. Jeder Vampir empfand tiefen Respekt vor Sasuke und ganz gleich wie groß der Altersunterschied zwischen Hiashi und Sasuke auch war. Der Fürst stand über allen und jeder musste ihm den nötigen Respekt zollen. „Gut. Ich freue mich schon sehr Neji wiederzusehen.“ nickte Sasuke. „Unsere ganze Familie erwartet seine Rückkehr auch schon lange.“ gab Hiashi zurück. „Das kann ich wirklich gut verstehen.“ gestand der Uchiha. Stand die Familie für einen Vampir doch an erster Stelle. Als die Tür geöffnet wurde verstummt der ganze Raum. „Endlich.“ flüsterte Hiashi. Nach zehn Jahren war er nach Konoha zurückgekehrt. Hyuga Neji. Ein Vampir der Sasuke in Anmut und Schönheit nicht nachstand. Sein glattes braunes Haar reichte ihm bis zur Brust. Er trug einen seitlichen Pony, welcher das Mal auf seiner Stirn beinahe komplett verdeckte. Da Neji nicht dem Hauptzweig der Familie Hyuga entstammte erhielt er als seine zukünftige Braut Hinata drei Jahre alt wurde dieses Mal. Es war ein grünes X mit einem geschwungenen Strich links und rechts neben dem Zeichen. Somit war Neji für immer an Hinata gebunden, denn diese konnte ihn durch dieses Mal kontrollieren. „Willkommen zurück!“ Sasuke ging auf den Vampir zu und schloss ihn in seine Arme. „Ich danke dir, Sasuke. Es tut gut wieder hier zu sein.“ sagte Neji. „Du wurdest auch schrecklich vermisst.“ bemerkte der Uchiha, als er sich von Neji löste. Sasuke trat einen Schritt zur Seite wodurch Hinata in das Blickfeld ihres Cousins rückte. „Willkommen daheim.“ lächelte sie. Natürlich freute sie sich, dass Neji wieder hier war. Immerhin gehörte er zur Familie. „Hinata.“ Neji trat zu ihr heran und küsste ihre Stirn. „Du bist ja noch schöner geworden.“ meinte er mit zärtlicher Stimme. Gerade als Hinata antwortet wollte unterbrach sie ihr Vater. „Lass dich ansehen!“ Hiashi zog Neji zu sich und musterte ihn genau. „Ich habe nur gutes von dir gehört! Ich bin wirklich sehr stolz auf dich.“ sagte das Oberhaupt der Hyuga Familie. „Vielen Dank, Hiashi-san. Es freut mich diese Worte zu hören.“ gab Neji zurück. Hinata senkte ihren Blick. Zu ihr hatte ihr Vater noch nie gesagt, dass er stolz auf sie sei. Diese bedrückte Stimmung entging Sasuke keineswegs. Hier zeigte sich wieder wie sehr das Leben eines adeligen Vampirs doch an die alten Regeln und Traditionen gebunden war. Hinata liebte Neji nicht. Sie würde ihn nur heiraten um ihre Pflichten gegenüber ihrer Familie zu erfüllen. Ihr blieb also gar keine andere Wahl. Mit seinen schwarzen Augen suchte Sasuke nach Naruto. Der Uzumaki funkelte Neji mit einem düsteren Blick an. Kaum bemerkte Naruto, dass Sasuke ihn beobachtete verließ der blondhaarige den Raum. Naruto ertrug diese Situation nicht länger. Du fehlst mir! Immer wieder las Sakura die Nachricht von Sasuke, während die junge Frau durch das Hauptquartier schritt und das Archiv ansteuerte. Sie waren doch die letzten Tage ständig zusammen gewesen, wie konnte sie ihm also bereits nach wenigen getrennten Stunden schon fehlen? Sollte er nicht froh sein, dass er etwas ruhe von ihr hatte? Aber irgendwie war es ja schon süß von ihm. „Hmn?“ Eine Diskussion zwischen zwei Jägern erregte plötzlich ihre Aufmerksamkeit. „Du bringst den Bericht in den Tower!“ brummte ein junger Mann. „Warum denn jetzt ich? Du hast ihn geschrieben, also bringst du ihn auch rüber.“ gab sein Kollege schnippisch zurück und verschränkte die Arme unter der Brust. Sakura blieb stehen. Wenn das nicht ein Wink des Schicksals war. „Ich übernehme das!“ sagte die rosahaarige und trat an die Männer heran. Beide sahen sie überrascht an. Normalerweise war das nicht gerade Sakuras Art, dennoch überreichten sie der Jägerin dankbar den dicken Ordner. Wenigstens musste nun keiner von ihnen in den Tower gehen. Nachdem Sakura also ihren Laptop in das eigene Büro gebracht hatte stand sie nun vor dem Eingang des imposanten Towers. Egal wie oft sie auch schon hier gewesen war. Dieses Gebäude wirkte immer wieder so einschüchternd. Sakura schüttelte den Kopf, bevor sie durch die Eingangstür schritt. Zwar hätte sie den Bericht einfach am Empfang abgeben und wieder gehen können. Doch nun, wo sie schon einmal hier war, könnte Sakura ja eventuell doch kurz mit Sasuke sprechen. „Könnten Sie das bitte an den Fürsten weiterleiten?“ Sakura gab den Ordner bei einer der Damen ab. „Natürlich. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“ fragte die nette Vampirin. „Ähm ja. Ich würde gerne meinen alten Freund N-Neji begrüßen. Für ihn findet doch gerade eine kleine Party statt.“ meinte die Haruno. „Da müssen Sie in den 10ten Stock.“ antwortete die Empfangsdame. „Danke.“ Sakura hastete schnell zu den Fahrzügen. Wer hätte gedacht, dass sie damit durchkommen würde. Jetzt musste sie sich nur noch überlegen wie sie unbemerkt mit Sasuke sprechen könnte. Wenn ihr doch bloß nicht so unfassbar schlecht wäre. Naruto schlenderte durch die dunklen Gänge des Towers und suchte einen Ort, wo er seine Ruhe haben würde. Die Whiskey Flasche in seiner Hand war bereits bis zur Hälfte geleert. „Naruto!“ ertönte die Stimme von Neji plötzlich hinter dem Uzumaki. „Nicht dein Ernst.“ nuschelte der blondhaarige zu sich und drehte sich zum Hyuga um. „Wo willst du denn hin?“ erkundigte sich Neji freundlich. „Ich suche ein schönes Plätzchen für mich und meinen Kumpel.“ Naruto hielt die Whiskey Flasche hoch. „Ich glaube, du hast bereits genug getrunken...Naruto.“ meinte der braunhaarige und ging näher auf Naruto zu, um ihm die Flasche aus der Hand zu nehmen. „Genug? Das Einzige wovon ich genug habe bist du!“ knurrte der Blondschopf mit dunkler Stimme. Nun verlor Neji seinen freundlichen Gesichtsausdruck. „Ich habe dir nichts getan!“ sagte er und wurde auch etwas lauter. „Halt die Schnauze!!“ Naruto warf die Flasche beiseite und packte Neji am Kragen. „Sei froh, dass du ein Freund von Sasuke bist, sonst hätte jetzt dein letztes Stündchen geschlagen.“ brüllte Naruto während sich seine Augen rot färbten. Die Fangzähne in seinem Mund wurden größer. „Weil ich Hinata heiraten werde? Mein Gott, Naruto. Du kennst die Regeln! Ich kann nichts dafür, dass du dich in sie verliebt hast.“ gab der braunhaarige zischend zurück. „Dafür hättet ihr euch keinen unpassenderen Moment aussuchen können.“ murrte Shikamaru. Er war gerade auf den Weg zu Sasuke, als der lautstarke Streit von Naruto und Neji seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Naruto ließ den Hyuga los und sah zu Shikamaru. Seine Augen wurden langsam wieder blau und seine Zähne zogen sich zurück. „Tze..ich bin weg.“ Der Uzumaki verschwand von einer Sekunde auf die andere. „Ich habe nichts getan!“ verteidigte sich Neji sofort, als er strengen Blick von Shikamaru sah, welcher auf ihn ruhte. „Ich hatte gehofft, dass er besser damit klar kommen würde.“ sagte der Nara mehr zu sich, als zu Neji, während er weiterging. Neji ballte derweilen die Hand zur Faust und seine Augen verengten sich. „Neji...“ Hinata trat an ihren zukünftigen Verlobten heran. Sie hatte einen Teil des Streits mitgehört. Der Angesprochene drehte sich halb zu ihr um. „Lass mich in Ruhe.“ sagte er streng und ging. Hinata sah ihm traurig nach. Sie hätte nie gedacht, dass die Rückkehr von Neji einen solch gewaltigen Trubel losrollen würde. Das war aber eindeutig nur ein Wunschdenken der Vampirin gewesen. Sie kannte den impulsiven Charakter von Naruto nur zu gut. „Wo gibt es hier Toiletten?“ erkundigte sich Sakura gerade bei einem der Mitarbeiter. Der Jägerin war mittlerweile so übel, dass sie befürchtete jeden Moment erbrechen zu müssen. „Den Gang entlang und dann rechts, Miss.“ antwortete der Mann freundlich. „Danke!“ Sakura folgte der Anweisung des Mann und ging mit schnellen den Gang entlang. Nach einigen Metern kam sie an einer Tür vorbei, die einen Spalt geöffnet war. Man hörte leise Musik und verschiedene Stimmen. Neugierig blieb Sakura stehen, bevor sie die Tür noch ein kleines Stück aufschob und in den Saal hineinblickte. Da war sie wieder, die Glitzerwelt des Adels - genau wie auf der Dinner Party in Sunagakure. Für Sakura war diese Welt noch immer etwas befremdliches. Wie konnte sich Sasuke hier nur wohlfühlen? Man musste sehr aufpassen was man zu wem sagte und konnte nur wenigen vertrauen. Zwar galten Vampirjäger auch nicht als besonders vertrauenswürdig, doch ein Jäger würde niemals die eigenen Männer verraten. Ein Vampir dagegen schon. Für sie galt die Regel: Blut ist dicker als Wasser. Und obwohl ihre Welten so verschieden waren hatten sich Sakura und Sasuke gefunden. Als ihre Augen Sasuke erblickten wurde ihr Herz schwer. Wie konnte sie ihn nur so hintergehen? Sasuke unterhielt sich gerade mit einem anderen Vampir...Shikamaru. Sakura hatte ihn damals im Uchiha Schloss gesehen, weshalb ihr auch das Gesicht des braunhaarigen bekannt vorkam. Plötzlich sah das schwarze Augenpaar von Sasuke in ihre Richtung. Er hatte ihre Anwesenheit bemerkt. Ertappt wich Sakura zurück und rannte schließlich schnell davon. „Ist etwas?“ fragte Shikamaru, als Sasuke auf einmal zur Tür sah. Der Nara hatte dem Fürsten gerade von dem heftigen Streit zwischen Naruto und Neji berichtet. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. Warum war Sakura hier gewesen? Musste sie nicht arbeiten? Vielleicht war ja etwas vorgefallen. „Nein. Alles Bestens!“ antwortete der Angesprochene nachdenklich. „Ich werde nach Naruto sehen. Hab du bitte ein Auge auf Neji.“ meinte der schwarzhaarige und ging aus dem Raum. Shikamaru steckte seufzend die Hände in die Hosentasche. „Wie ätzend.“ Dem Nara war das ganze Getümmel schon wieder viel zu lästig. Ziellos irrte Sakura durch das verwinkelte Stockwerk. Jeder Gang sah gleich aus und die unzähligen Türen erleichterten die Orientierung keineswegs, ganz im Gegenteil. Sakura hatte sich schlichtweg verlaufen. Gerade bog die junge Frau um eine Ecke, als sie wie versteinert stehen blieb. Vor ihr war Sasuke aufgetaucht. „Warum bist du eben weggelaufen?“ fragte der schwarzhaarige, während er auf die junge Frau zuging. Je näher er kam, desto übler wurde ihr. „Tut mir leid. Mir ist so...-“ Sakura hielt sich die Hände vor den Mund und öffnete die nächstbeste Tür, stürmte in das leere Büro. Mit einem panischen Blick sah sich die Haruno um, bevor sie sich auch schon über den Mülleimer beugte...und sich übergeben musste. „Ist alles in Ordnung?“ Ein besorgter Sasuke trat hinter die junge Frau. „Mir geht es blendend.“ krächzte Sakura und spuckte noch einmal in den Mülleimer. Tolle Leistung, Haruno! Jetzt kotzt du schon vor Sasuke in einen Mülleimer. Bravo!! „Du bist jetzt aber nicht schwanger, oder?“ scherzte Sasuke lachend. Die Jägerin drehte sich mit einem finsteren Blick zu ihm um. „Glaubst du ernsthaft ich lasse mich einfach so schwängern? Ich bin doch diejenige, die sich überhaupt um Verhütung kümmert.“ brummte sie. Selbstverständlich nahm Sakura die Pille und außerdem wurde Vampirjägerinnen ein spezielles Mittel verabreicht, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Die Chance als Mensch von einem Vampir ein Kind zu bekommen war eh äußert gering. Genauer gesagt lag die Wahrscheinlichkeit bei unter 5%. Ihre Stimme klang zickiger als gewollt, aber für solche Scherze hatte sie gerade wirklich keine Nerven. „Es tut mir leid, ich habe nur einen Witz gemacht. Du musst mich also nicht gleich so anpflaumen.“ meinte der Uchiha. „Außerdem hättest du nur etwas sagen müssen und ich hätte selbstverständlich immer ein Kondom benutzt. Nein. Ich hätte es von Anfang an tun sollen.“ sagte er weiter. Sasuke nahm die Worte von Sakura natürlich ernst und eigentlich achtete der Vampirfürst auch selbst peinlichst genau auf Verhütung. „Nein...Nein. Lass uns jetzt nicht wegen so etwas einen Streit anfangen!“ gab Sakura seufzend zurück und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. „Sorry! Ich wollte dich nicht so an zicken.“ entschuldigte sie sich. „Schon gut.“ versicherte Sasuke, während er über ihren Kopf strich. „Ist irgendetwas passiert? Du wirkst so unruhig.“ bemerkte er. Sakura riss die Augen auf. Was sollte sie tun? Ihm die Wahrheit sagen, oder doch lieber schweigen? „Ich...-“ Sie versuchte zwar Sasuke alle zu gestehen, doch das Geständnis wollte einfach nicht über ihre Lippen kommen. Sakura konnte Ruki einfach nicht verraten! „Es ist nur...Ich habe Angst, dass ich eines Tages aufwache und alles mit dir nur ein Traum war.“ flüsterte die Jägerin stattdessen. „Selbst wenn es nur ein Traum ist wirst du nicht aufwachen, das verspreche ich dir!“ Sasuke löste sich etwas von ihr und sah Sakura tief in die Augen. „Denn ich werde jeden töten, der versucht uns zu wecken.“ versicherte er. Sakura stockte. Wie ernst Sasuke dabei klang, fast schon bedrohlich. Nun war sie fast schon etwas froh, dass sie nichts von der Sache mit Ruki erzähl hatte. Das wäre sein sicheres Ende gewesen! Sasuke würde ihn umbringen... „Warum bist du eigentlich hier?“ wollte Sasuke nun wissen. Immerhin hatte er noch keine Erklärung für das plötzliche Auftauchen von Sakura erhalten. „Du hast doch geschrieben, dass ich dir fehle. Also dachte ich mir ich komme mal vorbei und kotze nebenbei noch einen Mülleimer voll.“ antwortete die junge Frau. Ihr war dieser Vorfall mächtig peinlich! „Soll dich meine Mutter mal untersuchen? Ich kann dich ins Krankenhaus fahren.“ meinte der Uchiha. Er war ernsthaft um ihre Gesundheit besorgt. „Das ist nicht nötig! Scheinbar habe ich den Flug nicht ganz so gut überstanden.“ gab Sakura zurück. „Sicher?“ hakte Sasuke eindringlich nach. „Ganz sicher! Ich muss zurück. Wenn ich so lange weg bin wird es auffällig und du wirst sicherlich auch schon vermisst.“ bemerkte die Jägerin. „Hmn.“ Sasuke spielte mit einer Strähne ihres rosafarbenen Haares. Plötzlich klingelte das Handy von Sakura. Die Haruno nahm das Gerät aus der Hosentasche und ihre Augen weiteten sich. Es war Ruki. Sofort drückte sie den Anruf ihres besten Freundes weg. „Ich muss zurück ins Hauptquartier!“ sagte die rosahaarige hastig und machte sich auf den Weg. Sasuke blickte ihr nach, folgte jedoch nicht. „Was verheimlichst du mir bloß?“ Kapitel 35: She was an angel craving chaos... --------------------------------------------- Die Uhr zeigte schon weit nach Mitternacht an und die Nacht hatte ihre volle Dunkelheit erreicht. Gebettet zwischen Millionen von Sternen ruhte der gewaltige Vollmond, welcher versuchte diese düstere Nacht zu erhellen. Ein eiskalter Wind wehte durch die Wiesen und brachte dicken Nebel mit sich. Unter einem mächtigen Ahornbaum kniete die Figur eines Engels über einem Grabstein und trauerte. Obwohl dieses Grab schon so lange existierte strahlte der weiße Marmor noch in seiner vollen Pracht. In der Ferne konnte man den Umriss eines Schlosses erkennen. Langsam näherte sich eine Silhouette dem Grab. Der Besucher hielt einen Strauß aus blauen Kornblumen und tiefrotem Mohn in seiner Hand, die Lieblingsblumen der verstorbenen Person. Als die Strahlen des Mondes das Gesicht des Mannes trafen erkannte man das Gesicht von Sasuke und das Grab gehörter seiner geliebten Kohana. Der Vampir kniete sich hin, bevor er die Blumen vor den Grabstein legte. „Mit mir hast du sicher nicht gerechnet, oder?“ meinte Sasuke entschuldigend. Nach all den Jahren war er nun das erste Mal am Grab seiner verstorbenen Verlobten. Selbst bei ihrer Beerdigung suchte man vergebens nach Sasuke. Er konnte es einfach nicht. Zu groß war der Schmerz. Warum er ausgerechnet diese Nacht für seinen ersten Besuch ausgesucht hatte wusste der Uchiha auch nicht so recht. Vielleicht wegen der Auseinandersetzung zwischen Neji und Naruto? Sasuke konnte seinen Freund danach nirgends finden, scheinbar war er nach Hause gegangen. Oder war er wegen Sakura hier? Warum verheimlichte sie ihm etwas? Vertraute sie ihm noch immer so wenig? „Bist du mir wegen Sakura böse?“ fragte er. „Immerhin war ich bereit dir die ewige Treue zu schwören.“ An seiner Stimme konnte man erkennen, dass es ihn wirklich beschäftigte. „Glaub mir, ich hatte mich schon damit abgefunden nur meinen Eltern zu liebe eine Vampirin zu heiraten. Doch dann traf ich Sakura. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, dafür war sie mir zu störrisch und hochnäsig. Aber irgendwann ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie hat meine Welt auf den Kopf gestellt, in mir ganz unbekannte Seiten geweckt. Diese Frau ist einfach unglaublich...“ Sasuke stoppte. „Du willst das alles bestimmt gar nicht wissen, nicht wahr?“ seufzte der schwarzhaarige. Welche Frau würde schon gerne hören, wie ihr Mann über eine andere schwärmte? Noch heute, über 300 Jahre nach dem Tod von Kohana, fühlte sich Sasuke ihr gegenüber schuldig. Hatte er diese Frau doch geliebt, liebte sie noch immer... Doch gleichzeitig war da jetzt auch noch Sakura. Die Beziehung zu ihr hatte nur eine Zukunft, wenn nichts zwischen ihnen stand. Sasuke wusste wie ungern Sakura über Kohana sprach. Nicht ein einziges Mal hatte Sakura bisher den Namen von Kohana ausgesprochen. Nicht einmal... Wie sollte es weitergehen? Bereits jetzt hatte Sakura Geheimnisse vor ihm. Waren sie doch zu verschieden? Nein! Für nichts auf der Welt würde Sasuke diese Frau gehen lassen! Deshalb hatte der Uchiha auch einen Entschluss gefasst. Er griff in die innere Brusttasche des schwarzen Sakkos und holte ein Tuch zum Vorschein. Es war das Ziertuch von Kohana, welches die Damen früher immer um das Handgelenk trugen. Seit ihrer ersten Begegnung trug Sasuke dieses Tuch jeden Tag bei sich. Der Stoff hatte sich mittlerweile bereits verfärbt, doch man konnte noch gut die gestickten Initialen von Kohana erkennen. Auch den längst verflogenen Duft vernahm der Vampir noch ganz genau. Nie würde er ihn vergessen. Sasuke konnte sich nie überwinden das Grab seiner Liebsten zu besuchen, dennoch dachte der jeden Tag an sie. „Ich glaube, es ist an der Zeit dich loszulassen.“ Er umklammerte fest das Tuch in seiner Hand und presste es gegen seine Lippen. Sasuke zögerte. War er wirklich bereit dafür? Konnte er diesen Teil seines Lebens hinter sich lassen? „Verzeih...ich komme ein anderes Mal wieder.“ Der Uchiha konnte es nicht, noch nicht. Ein starker Windstoß ließ die Blätter des Baumes rascheln und einzelne Blätter vielen zu Boden. Als sich der Wind wieder gelegt hatte war der Vampirfürst verschwunden - nur der Blumenstrauß blieb zurück. Sakura klappte ihren Laptop zu und fuhr sich durch die Haare. Die ganze Nacht hatte die Jägerin im Archiv verbracht, um die Unterlagen von Ruki zu sichten. Bei jedem noch so kleinen Geräusch waren bei ihr die Alarmglocken angegangen. Glücklicherweise ließ sich weder Gabriel noch ein anderer ungebetener Besucher blicken. Trotzdem hatte Sakura ihre Waffe jederzeit griffbereit, nur für den Fall. Ihr Arm schmerzte mittlerweile höllisch. Scheinbar stimmte etwas nicht mit der Wunde. Ob sie zu Tsunade gehen sollte? Tsunade war die Ärztin der Vampirjäger. Manch Abergläubischer hielt sie für eine Hexe und andere behaupteten sie sei sogar ein Vampir, der ihre wahre Gestalt verbarg. Immerhin schien diese Frau nicht zu altern. Sakura war zu müde für einen Arztbesuch, außerdem mochte sie Ärzte nicht allzu gern. Gerade heftete sie alle Papiere in einen Ordner, den sie Sasuke vorbeibringen wollte. Er sollte auch endlich über den Verdacht von Ruki in Kenntnis gesetzt werden. „Es kann sein, dass ich mich getäuscht habe. Scheinbar waren die Täter keine Vampire und auch keine Menschen.“ Das waren die Worte von Ruki gewesen. Vielleicht konnte ja Sasuke etwas mit den Informationen anfangen. Als Sakura gehen wollte betrat Karin das Archiv. „Du bist noch hier?“ fragte die rosahaarige verwundert. Ihr Dienst war doch bereits seit über zwei Stunden zu Ende. „Ja, ich habe die letzten Tage damit verbracht deiner Bitte nachzugehen. Ein Gift zu finden, welches nicht einmal ein Vampir bemerkt.“ gab Karin zurück. „Hast du etwas herausgefunden?“ hakte Sakura sofort interessiert nach. „Nun ja.“ Karin rückte ihre Brille zurecht. „Es gibt einige Berichte aus dem Mittelalter, die von einer Art Schlangendämon erzählen. Demnach soll es eine achtköpfige weiße Schlange gegeben haben die sich in einen Menschen verwandeln konnte. Scheinbar verfügte diese Schlange über ein Gift, welches man erst bemerkte wenn es bereits zu spät war. Man gab dieser Kreatur den Namen Orochimaru.“ erzählte sie. „Aber wenn du mich fragst klingt das nicht besonders glaubwürdig.“ sprach Karin weiter. „Ja, finde ich auch. Trotzdem danke für deine Mühen!“ meinte Sakura. „Keine Ursache. Sollte ich noch etwas finden gebe ich dir Bescheid.“ Die beiden Frauen verließen zusammen das Archiv. Karin gähnte unentwegt und freute sich schon auf ihr Bett. „Soll ich dich mitnehmen?“ bot die rothaarige an, als sie aus dem Hauptquartier schritten. „Nein, danke. Ich muss das noch in den Tower bringen.“ Sakura hielt den Ordner hoch. Karin nickte. „Dann sehen wir uns übermorgen.“ Sie zündete sich eine Zigarette an und ging zu ihrem Wagen. Sakura sah ihrer Freundin kurz nach, bevor sie zum Tower eilte. Allein bei dem Gedanken Sasuke gleich zu sehen musste die Jägerin lächeln. „Hier sind Ihre heutigen Termine, Sasuke-sama. Möchten Sie Änderungen vornehmen?“ Die Sekretärin von Sasuke überreichte dem Mann seinen Terminkalender. „Nein. Das geht so in Ordnung.“ antwortete der Uchiha. Obwohl es erst 9 Uhr morgens war saß Sasuke bereits seit mehreren Stunden an seinem Schreibtisch. Zwar hatte ihm sein Vater in den letzten Tagen etwas Arbeit abgenommen, dennoch war während Sasukes Abwesenheit einiges liegengeblieben. „Sollten Sie etwas benötigen lassen Sie es mich bitte wissen.“ sagte die Vampirin und verbeugte sich kurz, ehe sie verschwand. Kaum hatte sich Sasuke in die Arbeit gestürzt, wurde er bereits nach wenigen Minuten durch das Klopfen an seiner Tür unterbrochen. „Herein.“ ertönte seine kräftige Stimme. Vorsichtig wurde die Tür geöffnet und Sakura lugte in das Büro. „Guten Morgen.“ sagte sie. In diesem Moment hob Sasuke seinen Blick. „Guten Morgen. Feierabend?“ lächelte der schwarzhaarige. „Jap.“ nickte Sakura und trat vor den Schreibtisch. „Hier, ich wollte dir doch die Sachen von...R-Ruki bringen. Wegen den Vampirmorden.“ erklärte die Haruno und hielt ihm den Ordner vor die Nase. „Ah, danke. Ich werde es mir später genau durchlesen.“ Sasuke nahm den Ordner entgegen und legte diesen zu seinen anderen Unterlagen. „Geht es dir eigentlich wieder besser?“ fragte der Vampir, während er sich wieder seiner Arbeit widmete. „Ja...alles gut.“ antwortete Sakura. „Du...Sasuke?“ begann sie nun. „Hmn?“ Der Angesprochene hob wieder seinen Blick. „Was ist?“ fragte er. „Kann ich bei dir schlafen? Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht...“ meinte die Jägerin. Sie wollte nicht in ihre Wohnung. Zu aufwühlend waren noch die Erinnerungen an die Geschehnisse des vergangenen Abends. „K-Klar.“ nickte Sasuke überrascht. Man sah ihm an, dass er mit so einer Frage nicht gerechnet hatte. „Ich muss aber bis mindestens 18 Uhr arbeiten.“ erklärte er mit einem flüchtigen Blick auf seinen vollen Terminkalender. „Ich werde eh bis abends schlafen.“ sagte Sakura. „Gut. Ich bringe dich nach oben.“ Sasuke tauchte vor Sakura auf und ging zur Tür. Die Haruno sah ihn etwas verwundert nach, folgte jedoch ohne etwas zu sagen. Kein Kuss zur Begrüßung? Nachdem das Paar mit dem Fahrstuhl eine Etage nach oben gefahren war betraten sie gerade die Wohnung des Mannes. Die Tür war noch nicht einmal ganz ins Schloss gefallen, als Sasuke die junge Frau in seine Arme zog und sie stürmisch küsste. Zwar war der Tower der wohl unpassendste Ort, um eine Beziehung mit einem Menschen geheim zu halten - immerhin lebten hier ausschließlich Vampire. Doch die Wohnung von Sasuke war sein privater Bereich. Wenigstens in seinen eigenen vier Wänden konnte der Vampirfürst tun was immer er wollte. Mit einer Hand strich er über ihre Brust, bevor Sasuke sich räuspernd von Sakura löste. „Du bist sicherlich müde.“ meinte er. Die Haruno kicherte etwas und nickte. „Willst du noch etwas frühstücken?“ fragte der Uchiha, als sie an der Küche vorbeigingen. „Nein, danke. Ich will einfach nur schlafen.“ gab Sakura zurück. Ihre Lider wurden immer schwerer und die rosahaarige gähnte. Als Sasuke dies bemerkte hob er Sakura kurzerhand in seine Arme und nur einen Wimpernschlag später setzte der Vampir sie im Schlafzimmer wieder ab. Sakura machte ein überraschtes Gesicht. Das kam unerwartet. „Mit einem Vampir zusammen zu sein hat eben auch seine Vorteile.“ bemerkte Sasuke und ging in sein Ankleidezimmer. Kurz darauf warf er Sakura auch schon ein dunkles Shirt entgegen. „Wie aufmerksam.“ lachte die Jägerin. Natürlich hatte sie keine Wechselklamotten dabei. Immerhin hatte Sakura doch recht spontan entschieden bei Sasuke zu schlafen. „Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn du ganz ohne Kleidung in meinem Bett liegen würdest.“ grinste der schwarzhaarige. „So wie die hundert Frauen vor mir?“ fragte Sakura spitz nach, während sie begann sich umzuziehen. Sie machte ihm keinen Vorwurf. Er war auch nicht der erste Mann in ihrem Bett gewesen. „Nicht ganz. Du bist die Erste.“ meinte Sasuke. Die Wohnung und ganz besonders sein Bett waren für die zahllosen unbedeutenden Affären des Vampirfürsten schon immer tabu gewesen. „Jetzt bist du baff, eh?“ lachte Sasuke, als er den Blick der Haruno bemerkte. „Etwas.“ gestand Sakura und schlüpfte gerade in das Shirt des Uchihas. Jetzt erst bemerkte Sasuke den Verband an ihrem Arm. „Was ist mit deinem Arm?“ wollte er wissen. „N-Nichts...ich habe mich nur geschnitten.“ log die Angesprochene bei ihrer Antwort. Diese Worte brannten schmerzhaft in ihrer Kehle, doch Sakura hatte sich entschieden. Nie würde sie Ruki verraten! Ihr blieb also nur die Möglichkeit diese Sache vor Sasuke zu verheimlichen, auch wenn es ihr gar nicht gefiel. Aber nur so konnte sie das Leben ihres besten Freunde schützen. „Das solltest du im Augen behalten. So eine Wunde kann sich schnell entzünden.“ erklärte der Vampir. „Wird gemacht.“ versicherte Sakura mit einem Lächeln. „Braves Mädchen~ Und jetzt ab ins Bett mit dir.“ knurrte Sasuke. „Ohne dich?“ Sakura sah ihn mit großen Augen an. „Netter Versuch, aber ich muss arbeiten. Außerdem hast du eben noch gesagt, dass du müde bist.“ wies sie der Uchiha grinsend zurück. Selbstverständlich würde er lieber bei ihr bleiben! „Wie gemein.“ bemerkte die junge Frau und krabbelte in das Bett. Es war um einiges größer als ihr eigenes und viel bequemer! Sasuke trat zu ihr heran und deckte Sakura behutsam zu, bevor er ihre Lippen zärtlich küsste. „Wenn du etwas brauchst, dann ruf mich an! Heute Mittag werde ich einmal nach dir sehen.“ flüsterte er. „Könntest du mir dann vielleicht mein Handy geben? Ist in meiner Hosentasche.“ sagte die rosahaarige. „Wehe du rufst mich wegen irgendwelchen dummen Sachen an, anstatt zu schlafen!“ warnte Sasuke sie, dennoch kam er umgehend ihrer Bitte nach und legte ihr Handy auf das Nachtkästchen. „Sonst noch etwas?“ fragte der Vampir. „Vorerst nicht.“ antwortete Sakura. Ein Lachen kam über seine Lippen. „Vorerst..“ wiederholte Sasuke, während er aufstand. Danach ging Sasuke zu den Fenstern und zog die Vorhänge zu. Kaum verdunkelte sich der Raum schlossen sich die Augen von Sakura. „Schlaf gut.“ Sasuke hauchte ihr einen letzten Kuss auf die Stirn, ehe der Mann das Zimmer verließ. Kurz darauf schlief Sakura tief und fest. Seufzend starrte Ruki auf den Bildschirm seines Handys. Warum hatte Sakura am Vorabend seinen Anruf weggedrückt und sich danach nicht mehr bei ihm gemeldet? Das war so gar nicht ihre Art. Als die Tür zu dem großzügigen Wohnzimmer geöffnet wurde blickte der Vampir auf. „Du siehst ja richtig frisch aus.“ bemerkte Madara und setzte sich gegenüber des Mannes. „Scheinbar wollte Sakura dich nicht töten.“ sagte er weiter. Ruki brummte. Mit einem Uchiha wollte er nun wirklich nicht über dieses Thema sprechen. „Trotzdem werde ich früher oder später zu einem Monster werden. Egal wie viel Blut ich auch trinke.“ meinte Ruki. „Das stimmt. Nur mein Blut oder das eines anderen Vampirs meiner Blutlinie könnte dich vor dem Verfall zu einem Level E retten. Doch bist du nicht in der Lage mein Blut zu trinken...“ nickte der schwarzhaarige. „Toll. Dann ende ich also als verrücktes Wesen, welches elendig vor sich hin vegetiert?“ zischte der Oda. „Mach mich nicht dafür verantwortlich! Immerhin bist du ja nicht in der Lage mein Blut zu trinken!“ bemerkte Madara. „Aber du hast mich erst zu einem Vampir gemacht!!“ meckerte Ruki. „Sei doch froh, dass du jetzt nicht im Reich der Toten versauern musst.“ gab der Vampir zurück. „Spiel dich jetzt bloß nicht als großer Retter auf.“ Ruki verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. Madara fuhr sich entnervt durch die Haare. Führte er gerade wirklich eine solch alberne Diskussion mit einem Mann in den zwanzigern? Waren sie nicht etwas zu alt für so etwas? „Hilf mir Goro zu vernichten! Wenn du danach noch immer sterben wirst, werde ich dich friedlich einschlafen lassen...für immer. Der große Showdown meines Plans soll auf dem Ball in drei Wochen stattfinden. Solange solltest du durchhalten ohne ein Level E zu werden.“ Madara sah Ruki ernst an. Dieser nickte. „Nun gut. Aber nur unter einer Bedingung!“ meinte der violetthaarige. „Sakura darf nichts passieren.“ forderte er. „Solange sie bei Sasuke ist wird ihr nichts passieren. Er wird es nicht zulassen, dass er sie noch einmal verliert.“ murmelte Madara. „Noch einmal?“ wiederholte Ruki mit zusammengezogenen Augenbrauen. Was meinte er damit? Musste dieser Mann immer in Rätseln sprechen? Plötzlich klopfte es an der Tür und zwei Gestalten betraten den Raum. „Du hast ganz schön Nerven mich in diese Stadt zu beordern. Am Ende laufe ich noch diesem Nichtsnutz Goro über den Weg.“ knurrte Cordelia. „Meine Rolle in diesem Plan habe ich auch noch nicht ganz verstanden.“ Raoul Blanc, der berühmte Schneider, trat neben die schöne Amano. Ruki blinzelte verdutzt. Was hatten diese Vampire hier zu suchen? Madara erhob sich. „Könnt ihr aus ihm schnellstmöglich einen Mann machen, der im Vampiradel bestehen kann?“ fragte der Uchiha. „Was heißt schnellstmöglich?“ hakte Cordelia nach. „In weniger als drei Wochen.“ erklärte Madara. „Du weißt ganz genau, dass dies unmöglich ist! Hast du bereits vergessen wie lange du unterrichtet wurdest, Madara?“ sagte Raoul und musterte Ruki. „Es würde Monate dauern, bis man ihn halbwegs vorzeigen kann.“ bemerkte der Modemacher. „Warum soll ich das überhaupt über mich ergehen lassen?“ mischte sich Ruki in das Gespräch. „Weil du dich um Goros Tochter kümmern sollst.“ erklärte Madara. „Jeder weiß, dass sie verrückt nach Sasuke ist. Warum sollte sie den Fürsten für einen verwandelten Menschen aufgeben?“ seufzte Cordelia. Diese Aussage traf das Ego von Ruki. Was fanden alle nur an Sasuke so toll? Immerhin kam auch Ruki aus einer angesehenen Familie, hatte Geld und musste sich optisch nicht von Sasuke verstecken! „Das werden wir ja noch sehen! Schon bald wird die kleine Yuki nur noch an mich denken.“ Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des ehemaligen Vampirjägers. Nach einigen Stunden wurde der Schlaf von Sakura plötzlich unruhig. Sie drehte sich von einer Seite auf die andere, murmelte unverständliche Dinge vor sich hin. In ihrem Kopf spielte sich gerade ein schrecklicher Alptraum ab. Beinahe schon krampfhaft krallte sich die junge Frau im Kissen fest. „Nein...hört bitte auf..“ „Du hast mich betrogen?!“ brüllte Sasuke wütend. „N-Nein.“ Sakura schüttelte eingeschüchtert den Kopf. „Schrei Sakura gefälligst nicht so an!“ keifte Ruki dazwischen. Die Jägerin stand zwischen den zwei Männern und sah vom einen zum anderen. „Misch du dich da nicht ein.“ Sasuke packte den Oda am Kragen. „Du elender Hund hast meine Freundin angefasst.“ knurrte der Uchiha und aktivierte sein Sharingan. „Hört auf.“ rief Sakura verzweifelt. „Willst du mir gerade ernsthaft vorschreiben was ich zu tun oder zu lassen habe?“ zischte Sasuke. Dieser eiskalte Ton mit diesem hasserfüllten Blick versetzte Sakura einen unbeschreiblichen Stich ins Herz. „Kapier es doch einfach. Sakura gehört zu mir, darum hat sie mir auch sofort ihr Blut gegeben...und mich geküsst!!“ provozierte Ruki den Vampirfürsten weiter. Damit brachte er das Fass zum Überlaufen, denn Sasuke begann dem violetthaarigen die Luft abzudrücken. „Ich bringe dich um!“ drohte er. Sakura riss die Augen auf. Was hatte sie nur angerichtet? „SASUKE!!!“ Wie angekündigt verließ Sasuke zur Mittagszeit seinen Schreibtisch und ging gerade die Treppe nach oben in das zweite Stockwerk seiner luxuriösen Wohnung. Obwohl er Sakura erst vor wenigen Stunden gesehen hatte war die Vorfreude, sie wieder zu sehen, groß. Doch seine Vorfreude wurde von einem unguten Gefühl überschattet. Er spürte eine unglaubliche Unruhe, welche von der Haruno ausging. Als dann plötzlich ein lauter Schrei ertönte stürmte Sasuke los. „Sasuke!“ Sakura schreckte schreiend hoch. Die schöne Jägerin schnappte panisch nach Luft, ihr Herz schmerzte unerträglich. Im selben Moment wurde die Tür aufgerissen und Sasuke ging mit schnellen Schritten auf das Bett zu. „Was ist passiert?“ fragte der schwarzhaarige besorgt. Zuerst wich Sakura beim Anblick von Sasuke erschrocken zurück. „Ich habe nur geträumt...?“ antwortete Sakura schließlich realisierend und wischte sich mit zittrigen Händen über die feuchten Augen. Vorsichtig setzte sich der Mann zu ihr. Da Sakura seinen Namen gerufen hatte musste sich von ihm geträumt haben. Aber warum wirkte sie im ersten Moment so verängstigt als sie ihn sah? „Es war schrecklich. D-Du warst so wütend auf mich...hast mich a-angeschrien und...-“ schluchzte die Haruno. Sasuke zog Sakura an seine Brust und strich ihr mit der Hand über den Kopf. „Es war nur ein Alptraum!“ sagte er ruhig. Warum träumte sie nur solche Dinge über ihn? Durch die zarten Berührungen von Sasuke beruhigte sich Sakura glücklicherweise relativ schnell. „Geht es wieder?“ erkundigte sich der Vampir. Sakura nickte mehrmals. „Tut mir leid...“ entschuldigte sie sich leise. „Dummkopf!“ brummte Sasuke. „Warum entschuldigst du dich?“ Er hob ihr Kinn an, damit ihre Blicke sich trafen. „I-Ich...“ Die Jägerin schüttelte den Kopf und drückte sich wieder an Sasuke, legte ihre Arme um seinen Oberkörper. Er tat es ihr gleich. „Jage mir nie wieder solch einen Schrecken ein! Hast du verstanden?“ meinte Sasuke streng. „Verstanden.“ nickte Sakura. „Gut.“ Sasuke lehnte seinen Kopf gegen ihren. Auf einmal weiteten sich ihre Augen. Der Uchiha zitterte etwas. Hatte er sich wirklich so sehr erschrocken? Natürlich hatte er sich das. Für Sasuke könnte es nichts schlimmeres geben, als Sakura in irgendeiner Weise zu verlieren. Er konnte Kohana damals nicht beschützten. Diesen Fehler wollte Sasuke kein zweites Mal begehen! „Kann ich die nächsten Tage bei dir bleiben?...Bitte.“ murmelte die rosahaarige nach einigen Momenten der Stille. „Natürlich!“ stimmte Sasuke umgehend zu. „Ich werde dich zu deiner Wohnung fahren, damit du einige Sachen packen kannst.“ sagte er weiter. Ehrlich gesagt wollte Sakura nicht, dass er mit in ihre Wohnung kam. Sie fürchtete Sasuke würde irgendetwas merken. Doch wenn sie ihm den Zutritt verweigern würde wäre es bestimmt auffällig. „Aber musst du nicht arbeiten? Ich will dich wirklich nicht aufhalten.“ bemerkte Sakura dennoch. „Du hältst mich nicht auf. Wenn du mich brauchst werde ich für dich da sein. Das habe ich dir doch versprochen.“ gab der Vampir zurück. „Danke...“ hauchte Sakura mit glasigen Augen. Kurz darauf saßen sie auch schon in einem von Sasukes Wagen und fuhren zur Wohnung der Vampirjägerin. Je näher sie kamen, desto mulmiger wurde Sakura. Zwar hatte sie ihre ganze Wohnung penibel geputzt, um den Vampirgeruch von Ruki wegzubekommen. Jeder Zentimeter des Badezimmers wurde geschrubbt und desinfiziert. Aber reichte das? Im Seitenwinkel sah Sakura zu Sasuke. Dieser konzentrierte sich ganz auf den Straßenverkehr, wirkte vollkommen ruhig. Nun versuchte sich auch die junge Frau zu entspannen und lehnte sich nach hinten in den Sitz. „Was machen wir eigentlich mit meinem Auto? Ich kann es schlecht die ganze Zeit auf dem Parkplatz des Towers stehen lassen.“ meinte Sakura. „Du kannst es in meine Garage stellen.“ antwortete der Angesprochene und Sasuke legte eine Hand auf ihren Oberschenkel. In diesem Moment dachten Beide an dasselbe. Sie mussten sich und ihre Liebe verstecken, als wären sie Verbrecher. Für Sasuke war es eigentlich gar nicht so ein Problem. Da er so wie so andauernd in der Öffentlichkeit stand wollte er sein Privatleben auch wirklich privat halten. Trotzdem konnte er gut nachvollziehen wie sich Sakura wohl fühlen musste. Eine Vampirjägerin liebte einen Vampir! Dies war keine leichte Situation für sie. Immerhin brach sie damit sämtliche Regeln der Hunter. Und wofür? Um seine heimliche Liebe zu sein. Sie riskierte so viel und er konnte ihr im Gegenzug nur wenig zurück geben. Sakura war jung. Mit jedem anderen Mann könnte sie eine unbeschwerte Zeit genießen. Doch mit ihm musste alles hinter verschlossenen Türen stattfinden. Wollte sie das wirklich? „Ich mag diesen Gesichtsausdruck an dir nicht.“ riss ihn die Stimme von Sakura aus seinen Gedanken. Verwundert sah er sie kurz an. „Was meinst du?“ hakte der Uchiha nach. „Du wirktest so bedrückt. Es macht mich traurig dich so zu sehen.“ erklärte sie. Der Blick von Sasuke wurde ganz weich und er griff nach ihrer Hand, küsste ihren Handrücken. „Verzeih. Das wollte ich nicht!“ sagte Sasuke. Nun erreichten sie Sakuras Wohnung und der Wagen kam zum Stehen. Doch bevor Sasuke ausstieg lehnte er sich zu Sakura, küsste die Haruno leidenschaftlich. Er konnte ihr nicht viel geben, doch Sasuke würde Sakura alles was er hatte zu Füßen legen. Dazu gehörte an oberste Stelle seine unerbittliche Liebe. „Hast du Sasuke gesehen?“ fragte Fugaku, als er zu Mikoto in die Küche trat. Auch der Fürstenvater fand nun Zeit für seine Mittagspause. „Nein. Ist er denn nicht im Büro?“ gab die Uchiha verwundert zurück. Immerhin verbrachte Sasuke fast immer den ganzen Tag in seinem Büro. „Nein eben nicht und auch seine Sekretärin weiß nicht wo genau er ist. Angeblich hatte er einen unerwarteten Termin.“ meinte Fugaku. „Der Junge arbeitet zu viel!“ seufzte Mikoto. „Als ich ihn gestern Abend gesehen habe wirkte er ziemlich erschöpft.“ bemerkte sie noch. „Ich glaube das liegt an dem bevorstehenden Ball und der Verlobung von Hinata.“ sagte der braunhaarige nachdenklich. „Weil Sasuke noch immer keine Frau hat? Meinst du, dass er sich dies bezüglich wirklich so unter Druck setzt?“ hakte Mikoto nach. „Bestimmt. Der Vampirsenat drängt schon lange zu einer Heirat.“ antwortete Fugaku. „Ich denke wir sollten uns die nächsten Tage einmal mit Sasuke zusammensetzten und darüber sprechen. Er soll auf keinen Fall denken wir würden genau wie der Senat denken!“ sagte sie. „Ja...Das ist eine gute Idee.“ nickte der Uchiha. „Und wie wäre es mit einem Familienessen? Wir beide, Madara und Sasuke.“ schlug Mikoto plötzlich hellauf begeistert vor. „Darüber würde sich Madara bestimmt freuen. Immerhin haben wir uns alle noch so viel zu erzählen. Aber was koche ich bloß? Ich muss dringend einkaufen gehen. Was war noch gleich das Lieblingsessen von Madara? Und für das Dessert brauche ich noch eine nicht süße Alternative für Sasuke.“ quasselte die Vampirin wild darauf los. Fugaku lachte, während er sich an der Schläfe kratzte. Kaum hatte sich seine Frau etwas in den Kopf gesetzt musste sie auch umgehend zur Tat schreiten. So war es schon immer gewesen. Wenn es um Familienangelegenheiten ging war Mikoto immer die Erste, die die Initiative ergriff. „Bekomme ich jetzt trotzdem noch etwas zum Essen? Ich habe bereits in 20 Minuten meinen nächsten Termin.“ versuchte Fugaku wieder die Aufmerksamkeit seiner Frau zu bekommen. „Mikoto? Liebes?“ Erst gegen 21 Uhr endete der Arbeitstag von Sasuke, als er die letzte Mail abschickte und sich seufzend durch die Haare fuhr. Den ganzen Nachmittag über war der Vampirfürst von einer Besprechung zur anderen gehastet. Hatte vier Telefonkonferenzen hinter sich gebracht und die letzten Stunden damit verbracht die ganzen Mails zu bearbeiten. So kam es auch, dass er um einiges länger als am Morgen noch angenommen arbeiten musste. Normalerweise störte es ihn nicht das Büro erst spät am Abend zu verlassen, doch an diesem Tag wartete ja jemand ganz besonderes in seiner Wohnung auf ihn - Sakura. Ob es ihr wieder gut ging? Als er zusammen mit Sakura in ihrer Wohnung war, um einige Sachen in eine Tasche zu packen, war die Jägerin so merkwürdig angespannt gewesen. Und ausgerechnet in so einer Situation musste er sie wegen seiner Arbeit alleine lassen. Sasuke wusste, dass er seinen Alltag nun komplett neu gestalten musste. Aber fürs Erste freute er sich wenigstens den restlichen Abend zusammen mit Sakura verbringen zu können. Schnell wurde der Computer ausgeschaltet und die losen Blätter auf dem Schreibtisch zusammengeräumt, bevor Sasuke nach einem langen Tag endlich sein Büro verließ. Der Vampir fuhr mit dem Fahrstuhl ein Stockwerk nach oben und sperrte gerade die Wohnungstür auf, als er leise Klaviermusik vernahm. Scheinbar hatte Sakura seine Plattensammlung entdeckt und sein altes Grammophon in Gang gesetzt. Während Sasuke in den Wohnbereich ging lockerte er seine Krawatte. „Das mit dem pünktlich nach Hause kommen üben wir noch.“ sagte die junge Frau und hob ihren Blick. Sakura saß mit einem Buch in der Hand auf dem großen Sofa. „Es gibt doch nichts schöneres, als nach Hause zu kommen und sich gleich Ärger einzuholen.“ lachte Sasuke und ließ sich neben Sakura in das Polster sinken. Die Haruno legte das Buch beiseite. „Du siehst abgespannt aus.“ bemerkte Sakura, nachdem sie Sasuke genauer betrachtet hatte. „Die letzten Tage waren einfach etwas stressig.“ gab der Uchiha zurück. „Verstehe.“ Sie sah ihn nachdenklich an. „Soll ich dich vielleicht massieren?“ bot die Jägerin schließlich an. „Gerne.“ nickte Sasuke. „Ok. Bleib einfach so sitzen!“ Sakura kniete sich hinter den Vampir und zog ihm zuerst das schwarze Sakko von den Schultern. Mit einem leichten Druck begann Sakura seine Schultern zu massieren. Bereits nach wenigen Sekunden seufzte Sasuke wohlig, lehnte seinen Kopf etwas nach vorne. Er schloss die Augen und sein ganzer Körper entspannte sich. „Fester.“ murmelte der schwarzhaarige nach einer Weile. „So?“ fragte Sakura und verstärkte etwas den Druck. „Perfekt.“ schnurrte der Vampir genüsslich. In diesem Moment kam Sakura eine Idee. Es wäre doch die perfekte Gelegenheit, um...Zuerst öffnete Sakura die Krawatte und während sie mit einer Hand den Nacken des Mannes knetete, knöpfte sie mit der Zweiten langsam sein Hemd auf. „Hmn?“ Sasuke öffnete seine Augen. Was hatte sie vor? Sakura schluckte und biss sich auf die Unterlippe. Ob sie es wirklich tun sollte? Mach jetzt bloß keinen Rückzieher! ermahnte sich Sakura gedanklich. Zwar traute Sasuke der Sache noch nicht so ganz, dennoch schlossen sich seine Lider. Für ihn war dies eine ungewohnte Situation. Sonst gab er ja immer den Ton an. Etwas zögerlich hauchte Sakura zu Beginn federleichte Küsse auf seinen Nacken und entlockte ihm ein erstes leises Keuchen. Er war wirklich überrascht, wie empfindlich er scheinbar an dieser doch Stelle war. Vielleicht lag es auch nur daran, dass Sakura ihn berührte. Mit ihrer freien Hand strich die Haruno über seine nackte Brust und küsste sich seinen Hals hinauf. Sasuke drehte sein Gesicht in ihre Richtung. Er wollte ihre Lippen auf seinen spüren! „Wenn du etwas willst musst du mich schon darum bitten~“ kicherte Sakura amüsiert in sein Ohr und konnte sich schon denken was er wollte. „Küss mich...bitte.“ sagte der Uchiha. Man konnte die Ungeduld in seiner Stimme deutlich heraushören. Noch bevor Sasuke seinen Satz ganz aussprechen konnte küsste Sakura ihn auch schon. Sofort öffnete er leicht seinen Mund, damit auch ihre Zungen aufeinandertreffen konnten. Derweilen wanderte ihre Hand weiter seinen Körper nach unten und öffnete schließlich zuerst den Gürtel. Als Sakura beim Reißverschluss jedoch stoppte knurrte Sasuke sofort unzufrieden. Wie konnte sie jetzt aufhören? „Mach weiter!“ forderte er schroff. „In diesem Ton schon einmal gar nicht.“ brummte Sakura und strich provozierend den Reißverschluss entlang. „Wärst du bitte so gütig und würdest weiter machen?“ sagte Sasuke zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Geht doch.“ bemerkte die Jägerin zufrieden grinsend und machte sich ans Werk. Im selben Moment stöhnte Sasuke. Wie schnell sie seiner Bitte doch nachgekommen war. Ein Schmunzeln zierte seine feinen Lippen. Scheinbar konnte sie es auch kaum mehr erwarten. Die Hand von Sakura hatte schnell den Reißverschluss geöffnet und war ganz flink in seine Hose geschlüpft, hatte nun sein heißes Glied fest umschlossen. In einem gleichmäßigen Rhythmus bewegte Sakura ihre Hand über seinen Penis, welcher vor Erregung pochte. Sasuke lehnte sich etwas nach hinten und stöhnte immer wieder lautstark. Da er seine Augen wieder geschlossen hatte konnte er sich ganz auf ihre Berührungen konzentrieren. Wie vollkommen anders es sich doch anfühlte. Trotzdem stieß er auf das selbe Problem wie Sakura damals, als er ihr die Augen verbunden hatte. Er wollte sie sehen! Da Sakura hinter ihm saß hinderte sie ihn daran in ihr Gesicht zu blicken. In seinen Gedanken vertieft merkte der Vampir gar nicht wie Sakura ihren Griff verstärkte. Die junge Frau wusste zwar noch immer nicht ganz so recht was sie hier tat, doch wie es schien fand Sasuke durchaus gefallen daran. Immerhin war ihre Hand bereits durch die Liebestropfen des Mannes benetzt. „S-Sakura...ich..k-komme.“ keuchte Sasuke plötzlich angestrengt. Im selben Moment riss er seine Augen auf und schnappte knurrend nach Luft. Jeder Muskel seines Körpers spannte sich an. Als die Haruno reagieren wollte war es bereits zu spät, denn nachdem Sasuke noch einmal kratzig gestöhnt hatte spürte sie eine warme Flüssigkeit über ihre Finger laufen. Sakura wurde knallrot im Gesicht. Das war ihr jetzt doch etwas unangenehm.„Würdest du deine Hand wegnehmen? Dann kann ich das schnell sauber machen.“ sagte der Vampir noch immer schwer atmend. „S-Sicher.“ nickte Sakura und zog umgehend ihre Hand zurück. Sasuke drehte sich zu ihr um – er grinste. „Das eben war...unglaublich!“ meinte der schwarzhaarige und strich kurz mit seinen Lippen über die ihren. „Ich hätte nun wirklich Lust auf mehr~“ raunte Sasuke weiter. „Mal sehen.“ lachte Sakura. Der Mann knurrte. Mal sehen? Was war das für eine Aussage? Leicht schmollend erhob sich Sasuke und ging die Treppe hinauf. Zurück blieb eine breit grinsende Sakura. „Ganz wie du willst.“ Schnell folgte sie dem Uchiha, holte ihn auf der letzten Stufe ein. Im Schlafzimmer angekommen wollte Sasuke gleich ins angrenzende Bad gehen, doch Sakura packte ihn am Arm und zog den Vampir zum Bett. „Was hast du vor?“ fragte er überrascht. Auf eine Antwort wartete Sasuke anfangs jedoch vergebens. Trotzdem ließ er sich bereitwillig von Sakura auf die Matratze schubsen und wartete ruhig auf das Kommende. Die rosahaarige trat an den Rand des Bettes. Ihr Blick ging über seinen Körper. Ohne es zu merken biss sich Sakura auf die Unterlippe. „Mein Gott sieht er heiß aus!!!“ kreischte ihre innere Stimme. Durch das offene Hemd konnte man zwar gut seinen trainierten Oberkörper erkennen, dennoch wurde der Großteil seiner Haut noch durch den Stoff verdeckt was durchaus etwas verführerisches hatte. Auch sein halb entblößter Intimbereich hatte eine ganz bestimmte Wirkung. Schließlich setzte sich Sakura rittlings auf seinen Schoss. „Du willst also mehr?“ schnurrte sie. Mit einem verschmitztem Grinsen ließ Sakura ihre Lippen über ihre Hand gleiten, leckte sich seinen Saft von der Haut. Sasuke schluckte, bevor seine Mundwinkel zuckten. War das ihr 'Mal sehen'? Wenn ja, konnte er es kaum erwarten. Kapitel 36: He was a demon seeking peace. ----------------------------------------- „Du willst also mehr~?“ schnurrte Sakura und legte ihre Hände auf seinen Bauch. Sasuke nickte stumm. Diese Seite der Jägerin kannte er noch nicht. Ob Sakura seine todgeweihten Artgenossen auch so verführte, bevor sie durch ihre Hand starben? Zwar wollte Sasuke sich nie vorstellen was Sakura bisher mit anderen Männern alles gemacht hatte. Sei es beruflich oder privat. Trotzdem konnte er in diesem Moment nicht anders. Dafür war sie einfach zu anders als sonst. Zu sündhaft...zu verboten~ Außerdem reizte ihn diese verruchte Seite seiner Freundin ungeheuerlich! Kaum spürte Sasuke ihren Atem auf seiner Haut breitete sich in seinem ganzen Körper ein feuriges Kribbeln aus. Sakura beugte sich nach vorne und schob das Hemd zur Seite, bevor ihre Lippen ganz flüchtig über die heiße Haut des Vampirs glitten. Ohne Sasuke richtig berührt zu haben entlockte Sakura ihm bereits nach kurzer Zeit ein Keuchen. Seine Reaktion ließ Sakura leicht grinsen. Hatte er sich sonst nicht immer besser im Griff gehabt? Als sie dann begann sich richtig um ihn zu kümmern brummte Sasuke leise vor sich ihn. Er wollte ihr nicht zu früh zeigen wie gut es ihm doch gefiel. Die Haruno verpasste ihm einige Knutschflecken auf dem Hals und an den Schlüsselbeinen. Obwohl Sasuke tief knurrte wusste Sakura, dass er alles andere als abgeneigt war. Immerhin sprach sein Körper eine ganz eigene Sprache, denn kaum umschlossen ihre Lippen seine Brustwarze zog Sasuke scharf die Luft ein und ein leichter Schauer durchfuhr ihn. Warum hatte Sakura das nicht schon früher gemacht? Sasuke lachte kurz. Er hatte ihr ja nie die Gelegenheit dazu gegeben. Doch nun würde er sich vollkommen zurückhalten – er versuchte es zumindest. Immerhin wollte er Sakura zu gerne berühren, mehr von ihrem Körper sehen. Mit ihr dieselben Dinge tun, die sie auch mit ihm machte. Aber Sakura hatte ihre eigenen Pläne. Ihr Mund wanderte seinen muskulösen Oberkörper entlang und küsste sich nach unten in eine ganz bestimmte Region...Sasuke besaß in seiner Leistengegend den, bei Frauen so begehrten, V-Muskel. Dieser Muskel grenzte seitlich den Bauch ab und verlief in den Intimbereich des Mannes. Kurz sah Sakura zum Uchiha hinauf. Seine tiefschwarzen Augen glühten vor Lust, die Wangen waren leicht gerötet. Die ganze Zeit über hatte keiner der Beiden etwas gesagt und auch nun waren keine Worte notwendig. Er hob seine Hüfte leicht an, damit Sakura ihn ganz deutlich spürte. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen senkte Sakura ihren Kopf und zog die Hose des schwarzhaarigen ein Stück nach unten. Sasuke schob derweilen seinen Körper noch etwas weiter auf die Matratze. Kaum hatte Sakura begonnen seinen Penis aufreizend mit ihrer Zunge zu verwöhnen hallte sein lautes Stöhnen durch den Raum. Sasuke war mittlerweile buchstäblich Wachs in ihren Händen, denn er zuckte bei jeder ihrer Berührungen. Keine Spur mehr von seiner Selbstbeherrschung. Von Anfang an bewegte er seine Hüfte und stöhnte schwer. Mit einem tiefroten Schleier auf seinen Wangen beobachtete Sasuke die junge Frau wie sie hingebungsvoll seine blasse Haut küsste und so die Spuren seines ersten Höhepunktes verschwinden ließ. Als Sakura ihn ansah und sich dabei über die glänzenden Lippen leckte schluckte er. Der Vampir setzte sich auf, bevor er ihr eine Hand in den Nacken legte und Sakura ruckartig zu sich zog. Während ihre Münder sich in einem leidenschaftlichen Kuss trafen rollte er die rosahaarige unter sich. „Was machst du bloß mit mir?“ hauchte Sasuke. Seine Stimme klang so weich, dass Sakura für einen Moment stockte. Das Schwarz seiner Augen funkelte wie tausend Sterne. Warum versteckte Sasuke diese zarte Seite immer hinter einer kühlen Fassade? Warum konnte er nicht immer so sein? Bereitwillig ließ sich die Haruno von Sasuke ausziehen. Nach und nach landete ein Kleidungsstück nach dem anderen auf dem Boden. Gerade zog sich der Uchiha das weiße Hemd von den Schultern, bevor er sich ganz über Sakura beugte. Er spreizte ihre Beine und strich kurz mit seinen Fingern über ihre heiße Mitte. Die Jägerin stöhnte, krallte sich in der Bettdecke fest. Sie hatte seine Berührungen schon sehnsüchtig erwartet. Nur Sasuke schaffte es diese Lust in Sakura zu wecken...und zu stillen! Ein erneutes Stöhnen kam über ihre Lippen. Sasuke ließ seine Zunge über ihre Brüste gleiten, saugte immer wieder an ihren Brustwarzen. Doch plötzlich hielt Sakura es nicht länger aus und übernahm erneut die Kontrolle. Geschickt brachte sie den Uchiha wieder in die passive Stellung, indem sie mit ihm die Position tauschte. Überrascht sah Sasuke sie an. Eigentlich wollte er Sakura noch etwas liebkosen, trotzdem sagte Sasuke nichts. Als Sakura seinen Penis in sich einführen wollte griff er jedoch ein. „W-Warte!“ stoppte Sasuke die Jägerin im letzten Moment. „Was ist?“ brummte Sakura. „Bist du sicher, dass...wir es weiterhin ohne Kondom tun sollen?“ fragte er. Sasuke hatte ihre Worte noch nicht vergessen. „Dein Ernst?“ zischte die rosahaarige. Shannaro! Dieser Idiot. Wie konnte er jetzt nur mit diesem Thema anfangen? Irgendwie war es ihr sogar peinlich, weshalb sich ein roter Schimmer über ihre Wangen legte. „Hätte ich dich sonst gefragt?“ meinte der Uchiha. „Aber doch nicht jetzt.“ gab Sakura zurück. „Wann denn sonst?“ seufzte Sasuke. Murrend fuhr sich die junge Frau durch die Haare. Einen ungünstigeren Moment hätte er sich wirklich nicht aussuchen können! „Sakura~“ Ungeduldig rieb er mit der Spitzte seines Penis über ihr Geschlecht. „Hast du überhaupt Kondome hier?“ fragte die Angesprochene. Sasuke schüttelte den Kopf und machte ein verdutztes Gesicht. Soweit hatte er gar nicht gedacht. „Dann ist hier wohl Schluss. Nicht, dass ich mir von dir doch noch irgendwelche Krankheiten hole.“ meinte Sakura ganz ernst. Der Blick des schwarzhaarigen sprach Bände. Von dieser Aussage war er ganz und gar nicht begeistert gewesen. „A-Aber..“ stammelte Sasuke. „A-Aber.“ äffte Sakura den Vampir lachend nach, während sie sich zu Sasuke beugte. „Manchmal solltest du einfach deinen hübschen Mund halten.“ flüsterte die Haruno gegen seine Lippen. „Von mir aus gerne.“ raunte Sasuke mit einem vielsagenden Grinsen. Nur einen Wimpernschlag später hörte man das laute Stöhnen von Sakura. Sasuke hatte kurzerhand ihr Becken gepackt und war mit einem kräftigen Stoß in sie eingedrungen. „Immerhin klingt deine Stimme so unfassbar gut.“ Der schwarzhaarige bewegte mit einem schnellen Tempo seine Hüfte. „B-Besonders...wenn du meinen Namen stöhnst.“ keuchte er. „I..I-Idiot.“ schnaufte Sakura. Erst machte er so ein großes Drama, von wegen Kondom benutzen, und jetzt blieb trotzdem alles wie immer. Sasuke griff derweilen nach ihrer Hand, verschränkte seine Finger mit denen von Sakura. Mit der freien Hand massierte er abwechselnd ihre Brüste. Durch das aufregende Vorspiel durch die junge Frau hatte Sasuke schnell sein Limit erreicht. Um auch Sakura ausreichend Vergnügen zu bereiten riss sich Sasuke zusammen. Er wollte auf keinen Fall zu früh kommen und seine Anstrengungen blieben nicht unbemerkt. „Du musst es nicht zurückhalten.“ meinte sie keuchend. Obwohl Sasuke angestrengt nickte unterdrückte er weiterhin seinen Höhepunkt, auch wenn ihm dies zunehmend schwerer fiel. Er legte den Kopf weit in den Nacken und biss sich auf die Unterlippe. „Fuck.“ knurrte der Vampir. „Schon gut!“ Sakura presste ihre Lippen gegen seine und raubte Sasuke durch diesen hitzigen Kuss endgültig den Verstand. Die Haruno verschränkte ihre zweite Hand mit seiner, positionierte seine Arme links und rechts neben seinem Kopf. Kaum trafen ihre Blicke aufeinander hielt es Sasuke nicht mehr länger aus. Während er sich mit einem tiefen Stöhnen in Sakura ergoss verstärkte Sasuke den Griff seiner Hände. Dieser Höhepunkt war noch intensiver als der Erste. Sakura beobachtete den Vampir in diesen Sekunden ganz genau. Er hatte seinen Mund leicht geöffnet und die Wangen des Mannes waren nun tiefrot gefärbt. Nach einigen Augenblicken entspannte sich der Körper von Sasuke wieder, trotzdem atmete er noch schwer. Für heute hatte er wirklich seine Grenzen erreicht. Sasuke legte einen Arm um ihre Taille und positionierte die Haruno neben sich. Nebenbei tastete der Vampir nach der Bettdecke, mit der er beide zudeckte. Danach beugte er sich leicht über Sakura und verwöhnte noch etwas ihren Hals mit unzähligen Küssen. Immerhin hatte er zuvor kaum Zeit dafür gehabt. „Das kitzelt.“ lachte Sakura nach wenigen Sekunden. „Ach ja? Was hältst du dann davon?“ raunte der schwarzhaarige, bevor er Sakura tatsächlich kitzelte. „Sasuke!!!“ quiekte sie und strampelte wild mit den Beinen. Ihr herzliches Lachen erwärmte das Herz des Uchihas. An dieses ungewohnte Gefühl in seiner Brust musste er sich erst noch gewöhnen. Es fühlte sich beinahe so an, als würde sein Herz wirklich schlagen und das alles nur dank Sakura. Für einen Moment entwich auch Sasuke ein ehrliches Lachen. „Ich lie...-“ Seine Stimme brach abrupt ab. Warum fiel es ihm nur so schwer diese Worte auszusprechen? Ich liebe dich. Diese drei einfachen Worte wollten einfach nicht über seine Lippen kommen. „Es ist okay.“ meinte die Jägerin verständnisvoll. „Ich setzte das eben auch auf die Liste der Dinge, die du noch üben musst.“ sprach sie weiter. „Hmn.“ Sasuke ließ sich in die Kissen fallen und legte eine Hand in den Nacken. „Das wird eine ziemlich lange Liste werden.“ bemerkte der Uchiha. Sakura drehte sich zu ihm. „Wir werden die nächsten Jahre Zeit haben, um alle Punkte abzuarbeiten.“ grinste Sakura. Dabei legte sie eine Hand auf seine Brust. „Glaubst du, dass du es überhaupt so lange mit mir aushältst?“ fragte Sasuke nachdenklich und sah sie dabei an. „Ich könnte dich dasselbe fragen.“ murmelte Sakura betrübt. Immerhin war sie es doch, die ihn anlog. „Wie meinst du das?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Kurz erwiderte sie seinen Blick, bevor sich die junge Frau aufsetzte. „Es war ein Vampir in meiner Wohnung. Gestern...nachdem du mich nach Hause gebracht hast.“ erzählte die Jägerin schließlich. Mehr konnte Sakura jedoch nicht sagen. Das Leben von Ruki stand auf dem Spiel! Trotzdem sollte Sasuke wenigstens einen Teil erfahren. „WAS!?“ Augenblicklich setzte sich Sasuke auf und sah Sakura mit einem strengen Blick an. Sie hatte ihm also tatsächlich etwas verschwiegen. „Warum hast du mir das nicht schon gestern gesagt? Ist denn wenigstens Kakashi informiert?“ knurrte er finster. Sakura schluckte. Mit dieser Reaktion hätte sie rechnen müssen. Immerhin kannte sie das aufbrausende Gemüt von Sasuke bereits etwas. Dies bestärkte aber auch ihren Entschluss Ruki nicht zu erwähnen. Sasuke würde ihn töten, da war sie sich sicher! „I-Ich habe es dir nicht gesagt, weil...-“ Für andere mag dies unbegreiflich klingen, doch die Freundschaft mit dem Oda bedeutete Sakura die Welt und stand über allem! - auch über Sasuke? „Weil??“ drängte Sasuke, als er ihr Zögern bemerkte. Als die Haruno nicht antwortete war auch für ihn das Gespräch beendet. Er schlug die Decke zurück und setzte sich auf die Bettkante, drehte Sakura den Rücken zu. Keine Spur mehr von der vorher so gelösten Stimmung. „Ich wollte dich wirklich nicht verärgern.“ sagte die rosahaarige ehrlich. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seine Schulter. „Lass das.“ brummte Sasuke, bevor er endgültig aufstand. Ohne ein weiteres Wort ging der Mann zuerst in sein Ankleidezimmer und zog sich schnell etwas an. Danach verschwand er nach unten in den ersten Stock. Kaum tauchte er dort auf ging Sasuke angespannt den gesamten unteren Bereich seiner Wohnung auf und ab. Vergebens versuchte sich der Vampir dadurch zu beruhigen, denn innerlich kochte er! Waren Ehrlichkeit und Vertrauen nicht die Grundpfeiler jeder Beziehung? Auf der einen Seite hatte Sasuke sogar etwas Verständnis für das Verhalten von Sakura. Die Beiden kannten sich erst seit Kurzem und vielleicht brauchte Sakura einfach noch etwas Zeit, bevor sie sich ihm öffnen konnte. Trotzdem tat er sich schwer. Sein Hunger nach Glück war jedoch so groß, dass der Vampirfürst seine Augen vor der Wahrheit verschloss. Er wollte Sakura nicht verlieren! Lieber würde er selbst zu Grunde gehen. Sasuke blieb stehen und drehte seinen Kopf Richtung Treppe. Von oben hörte er Schritte. Was machte Sakura bloß? Plötzlich ertönte ein stumpfes Poltern und es dämmerte dem schwarzhaarigen. „Verdammte scheiße!!“ knurrte Sakura gereizt. In ihren Augen hatten sich Tränen gesammelt. Die junge Frau befand sich in dem geräumigen Ankleidezimmer von Sasuke und hatte versucht an ihre Reisetasche zu kommen. Ihrer Meinung nach war es das Beste, wenn sie in ihre eigene Wohnung zurückkehrte. Der so geschaffene Abstand würde vielleicht helfen die Gemüter wieder zu beruhigen. Sasuke hatte ihr am Nachmittag sogar ein Fach freigeräumt, wo sie ihre Klamotten verstauen konnte. Ihre Tasche legte er in die Ablage über dem Schuhregal. Leider war Sakura nicht groß genug und hatte beim Versuch an ihre Tasche zu kommen einige Schuhe von Sasuke auf den Boden geworfen. „Was hast du vor?“ ertönte im selben Moment die Stimme des Vampirs. Sakura drehte sich zu ihm um. „Ich glaube es ist besser, wenn ich doch lieber nach Hause fahre.“ bemerkte die rosahaarige. „Nein.“ sagte Sasuke und tauchte vor ihr auf. „Bleib hier. Ich hätte sonst keine Ruhe.“ meinte er mit sanfter Stimme. Noch während Sasuke sprach legte er seine Arme um ihren Körper und drückte sie nah an sich, seine Lippen küssten ihre Stirn. Die Tatsache, dass sie sein Hemd trug ließ ihn kurz schmunzeln. Was hatte Sakura nur mit seinen Klamotten? Ihr waren sie doch viel zu groß. „Es tut mir leid!!“ schluchzte die Haruno, welche von ihrem schlechten Gewissen geplagt wurde. „Hör auf zu weinen.“ flüsterte Sasuke. Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände und hauchte leichte Küsse auf ihren Mund. Nicht eine Sekunde zögerte Sakura, bevor sie seine Küsse erwiderte. Aus den Anfangs noch ganz zarten Liebkosungen entbrannte kurz darauf die unstillbare Leidenschaft der Zwei. Sasuke drängte Sakura aus dem Zimmer. Wenige Momente später landete sie auch schon auf dem Bett und der Vampir beugte sich über sie. „Ich bin schrecklich durstig.“ meinte er ruhig. „Dann musst du schnellstmöglich etwas trinken.“ gab Sakura, wohl wissend was genau Sasuke gemeint hatte, zurück. Den Durst eines Vampirs konnte nur eins stillen. Sofort färbten sich die Augen des schwarzhaarigen rot und er senkte seinen Kopf. Nach einigen Küssen auf ihre schöne Haut biss der Vampirfürst auch schon zu. Sakura zog scharf die Luft ein. Zwar würde die Jägerin nicht so weit gehen und sagen, dass sie mittlerweile gefallen daran gefunden hatte gebissen zu werden. Doch damit war sie Sasuke so nah. Außerdem...solange sie ihm ihr Blut gab würde er sicher bei ihr bleiben, egal was sie tat. Immerhin schlangen sich bereits jetzt die ersten Fäden ihres Netzes aus Lügen um sie und ihr Märchen würde sich schon bald in einen schrecklichen Alptraum verwandeln. Nachdem Sasuke seinen Durst nach ihrem Blut gestillt hatte wanderten seine Lippen ihren Hals hinauf, bis hin zu ihrem Mund. Anfangs schmeckten seine Küsse nach Blut, doch Sakura störte es nicht weiter. Gierig beanspruchte sie seine Lippen und wollte diese gar nicht mehr freigeben. Sasuke ging es nicht anders. Wenn es in seiner Macht gestanden hätte, hätte er in diesem Moment die Zeit angehalten. Er wollte keine Sekunde mehr ohne Sakura verbringen. „Ich liebe dich..Sasuke!“ wisperte Sakura gegen seine samtigen Lippen. Der Angesprochene nickte hastig. Er wusste, dass ihre Worte keine Lüge waren! Ihre Gefühle ihm gegenüber kamen wirklich von tiefstem Herzen. „Würdest du mir einen Gefallen tun?“ fragte sie nun. „Alles was du willst.“ antwortete Sasuke umgehend. Ihr Blick wurde verlegen. „B-Bleib heute Nacht hier!“ bat die Haruno. Wenigstens einmal wollte Sakura neben Sasuke aufwachen. „In Ordnung.“ nickte Sasuke und strich Sakura einige lose Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dabei fuhr er mit seinem Daumen kurz über ihre Lippen, bevor er sie noch einmal küsste. Wie gerne würde Sasuke ihr sagen wie sehr er sie doch liebte. Da er dies bis dato aber noch nicht konnte versuchte er es Sakura wenigstens durch diese vielen kleinen Gesten zu zeigen. „Komm her.“ Sasuke legte sich neben die Jägerin und deutete auf seine Brust. Sakura wurde etwas rot um die Nase, folgte jedoch schnellstmöglich seiner Aufforderung. Während die Jägerin nach einiger Zeit einschlief döste Sasuke dagegen nur etwas vor sich hin und öffnete bei jeder kleinsten Bewegung von Sakura seine Augen, um nach ihr zu sehen. Er fürchtete sie würde wieder einen Alptraum haben. Zwar veränderte die junge Frau mehrmals ihre Schlafposition, ansonsten blieb sie relativ ruhig. Doch Stunden später hob Sakura auf einmal ihren Kopf. „Sasuke?“ murmelte sie. „Was ist? Hast du schlecht geträumt?“ fragte der Vampir. „Nein...Ich wollte nur sehen, ob du noch hier bist.“ gab Sakura gähnend zurück. „Dummkopf!“ brummte Sasuke und zog Sakura wieder dicht an seine Brust. „Ich habe doch gesagt, dass ich bleibe. Also schlaf weiter.“ meinte er. „So kann ich aber nicht schlafen.“ grummelte die rosahaarige. Mit diesen Worten drückte sie Sasuke ein Stück von sich weg. Knurrend legte der Mann seinen Arm locker um ihre Taille. Ihm passte ihre Entscheidung ganz und gar nicht. Viel zu sehr hatte er ihre Nähe in den letzten Stunden genossen. Nach ein oder auch zwei, drei weiteren Anläufen einigte sich das Paar auf eine gemeinsame Schlafposition und es kehrte wieder ruhe ein. Ruki stand vor einem gewaltigen Spiegel und betrachtete sein Spiegelbild mit leeren Augen. Er trug einen weißen Yukata, sein langes Haar hatte er auf einer Seite über die Schulter gelegt. „Und du bist dir wirklich sicher?“ Raoul trat hinter ihn. Ihre Blicke trafen sich durch den Spiegel. „In drei Wochen bin ich sowieso tot. Es gibt kein zurück mehr.“ gab der Oda zurück. „Der Vampir in mir hat meine menschliche Seite gefressen.“ sagte er noch leise. „Warum tust du dir das an? Du könntest dich jederzeit selbst töten.“ bemerkte Raoul. Für ihn war die Entscheidung von Ruki nur schwer verständlich. „Waren Sie schon einmal verliebt?“ fragte Ruki. „Natürlich. Meine geliebte Frau war der größte Schatz meines Lebens.“ antwortete der Angesprochene. Die Frau des Modeschöpfers starb während der französischen Revolution, als Vampirjäger das Anwesen der Familie stürmten und dessen Bewohner wahllos töteten. Raoul hatte nur überlebt, weil er zu dieser Zeit bei den Uchihas im weit entfernten Konoha weilte. „Als ich noch ein Mensch war klopfte mein Herz immer ganz wild wenn ich in ihrer Nähe war. Sie musste mich nur mit ihren atemberaubenden Augen ansehen und ich vergaß alles um mich herum. Für diese Frau würde ich alles tun, darum werde ich Madara auch bei seinem Plan helfen. Um so das Leben meiner Liebe zu beschützen.“ erklärte der violetthaarige. „Diese Frau muss wirklich etwas besonderes sein, wenn du dich für sie selbst zerstören willst.“ meinte Raoul. Er wusste ja nicht, dass er diese Frau bereits getroffen hatte. Sakura. „Das ist sie auch.“ stimmte Ruki zu. Danach griff der junge Vampir nach der Schere, welche auf einem kleinen Tischchen lag. Ein letztes Mal betrachtete er sein altes Ich, bevor Ruki begann seine Haare abzuschneiden. Immer mehr violette Strähnen landeten auf dem Boden. Nachdem der Oda sein Haar grob gekürzt hatte übernahm Raoul und so langsam nahm die Frisur Gestalt an. Als dies geschafft war erhielt Ruki seine neue Kleidung. Um seine neue Rolle perfekt spielen zu können musste er frühere Vampirjäger alles hinter sich lassen. Langsam strich sich Ruki den Yukata von den Schultern. Er blickte auf seine schneeweiße Haut hinab. Die Haut eines Vampirs. Diese Tatsache konnte man nicht länger verleugnen. Den Menschen Ruki gab es nicht länger. Ruki schlüpfte in eine schwarze Hose. Die goldene Gürtelschnalle trug das Wappen seiner Familie. Nun reichte ihm Raoul ein weißes Hemd, darüber legte Ruki noch eine graue Weste an. Um den Hals wurde ein blutrotes Tuch gebunden und die beiden Enden des Kragens waren durch eine Art goldene Kette verbunden. Komplettiert wurde das Outfit durch einen langen schwarzen Mantel mit einem roten Einstecktuch auf der linken Seite. Während dem ganzen Prozess schwiegen die Männer. Gerade als sich der Vampir die dunklen Handschuhe anzog betrat Madara den Raum und ging auf seinen Schützling zu. „Ich hätte nie gedacht, dass du es wirklich tust.“ gestand der Uchiha gleich zu Beginn. „Etwas anderes blieb mir nicht übrig. Wenn ich sie so beschützen kann werde ich eben zum Bösen.“ gab Ruki ruhig zurück. Für Sakura würde Ruki alle Sünden der Welt begehen, für sie allein würde er jeden töten, für Sakura würde Ruki sich selbst opfern. „Liebe ist wohl möglich der edelste Grund für die eigenen Taten.“ Für einen kurzen Moment wirkte Madara abwesend. An was er wohl dachte? Raoul verließ mit leisen Schritten das Geschehen. Er hatte Madara gebeten ihn nicht in seinen ganzen Plan einzuweihen, weshalb er sich nun zurückzog. Madara und Ruki blickten dem grauhaarigen kurz nach. „Für deine neue Identität fehlt aber noch ein kleines Detail.“ bemerkte Madara und reichte Ruki eine pechschwarze Maske. Ruki nahm die Maske an sich und setzte diese umgehend auf. Als er seinen Blick hob glühten seine Augen rot. „Jetzt siehst du aus wie einer von uns.“ sagte Madara mit einem leichten Grinsen. Viel mehr ähnelte Ruki in seiner neuen Gestalt einem ganz bestimmtem Vampir... Kapitel 37: Troublemaker ------------------------ Gerade kehrte Yuki von einem Opernbesuch zurück und betrat die große Villa ihres Vaters, welche sich etwas außerhalb von Konoha befand. In dieser Nacht war die Vampirin ganz alleine hier. Weder ihr Vater, noch einer der Angestellten war anwesend. Als sie durch einen der langen Gänge schritt spürte Yuki plötzlich einen kühlen Windhauch, bei dem sich ihr die Nackenhaare aufstellten. Bildete sie sich das nur ein, oder war sie scheinbar doch nicht alleine? Hatte sich jemand unbefugten Zutritt verschafft? Im selben Moment begann das Licht zu flackern, bevor es erschloss und es wurde eiskalt. Yuki konnte sogar ihren Atem sehen. Ruhig bleiben! Zwar war Yuki ein adeliger Vampir, doch ihre Fähigkeiten waren begrenzt. Sie hatte es nie gelernt diese einzusetzen. „Guten Abend.“ Erschrocken drehte sich Yuki um. Ihre grünen Augen weiteten sich. Nur wenige Meter von ihr entfernt trat ein maskierter Mann aus dem Schutz der Dunkelheit. Eine der Lampen war wieder angesprungen und befreite die Amano aus der düsteren Umgebung. Doch nicht das Auftauchen dieses, ihr fremden, Vampirs machte Yuki angst. Es lag viel mehr an der Tatsache, dass der Maskenmann jemandem so ähnlich sah. „Sasuke...?!“ murmelte sie geschockt unter vorgehaltener Hand. Wie war das möglich? War es wirklich Sasuke? Dieser Mann hatte dieselbe Haltung wie der Vampirfürst, eine ähnlich tiefe Stimme, selbst seine Aura glich der von Sasuke. Nein - sie musste sich irren! Warum sollte ihr Sasuke so einen Schrecken einjagen? Das würde er niemals tun. Ein finsteres Lachen drang in ihre Ohren. „Hab vor mir keine Angst!“ Ruki kam auf die braunhaarige zu. Vor wenigen Stunden hatte er seinen Platz als Schachfigur von Madara angetreten und bereits jetzt war er vollkommen von seinem neuem Ich verschlungen worden. „Was willst du von mir?“ zischte Yuki und wich einen Schritt zurück. „Ich möchte Dich einladen. Für den Ball der Uchiha brauche ich noch eine wunderschöne Begleitung.“ antwortete er. „Kein Interesse.“ lehnte die Vampirin zischend ab. Was erlaubte er sich nur. „Da habe ich jetzt wohl einen Korb kassiert.“ meinte Ruki und tippte sich auf die Schläfe. „Wie kann ich Dich nur überzeugen?“ fragte der Oda nachdenklich. „Gar nicht und jetzt verschwinde von hier!“ keifte Yuki. „Du solltest Deine Entscheidung noch einmal überdenken.“ bemerkte Ruki knurrend. Seine Augen glühten für einen Wimpernschlag rot auf. Yuki schluckte. Natürlich war ihr nicht entgangen, dass der Vampir vor ihr nicht adelig war. Trotzdem schlummerte eine unglaubliche Kraft in ihm. „Willst Du wirklich noch länger nach der Pfeife Deines Vaters tanzen? Du bist für ihn nichts als ein Mittel zum Zweck. Ich dagegen gebe Dir was Dir fehlt. Komm mit mir und tauche zusammen mit mir in den Rausch der Dunkelheit ein – wenn wir zusammen tanzen. Auf dem Ball, welcher unser aller Schicksal besiegeln wird.“ Ruki tauchte vor Yuki auf. Er strich ihr über die Wange und obwohl das Leder seiner Handschuhe eiskalt war spürte die Amano ein heißes Prickeln auf ihrer Haut. Was macht er nur mit mir? Warum fühle ich mich zu ihm hingezogen? Zögerlich öffnete sie etwas ihren Mund, bevor sich die beiden Vampire in einem hitzigen Kuss wiederfanden. Eigentlich hatte sich Yuki geschworen ihren ersten Kuss für Sasuke aufzuheben. Doch in diesem Moment war in ihrem Kopf kein Platz für den schönen Uchiha. Stattdessen konnte Yuki nur noch an diesen Fremden denken. Sie kannte ja noch nicht einmal seinen Namen. Während sie vollkommen in ihren Gedanken versunken war grinste Ruki in den Kuss. Madara hatte Recht behalten. Mit Yuki würde er ein leichtes Spiel haben. Immerhin gehörte es früher zu seinem Job Vampirinnen zu verführen. Als das hier war also keine große Sache für den Oda. Doch als Yuki nach seiner Maske greifen wollte packte er sie am Handgelenk. Dabei drängte er ihren Körper gegen die Wand. „Na na!“ tadelte Ruki sie zurecht. „Erst um Mitternacht des großen Balles werden alle Masken fallen.“ hauchte er schnurrend gegen die Lippen von Yuki. „Ich will aber jetzt wissen wer du bist!“ forderte die Vampirin. „Niemand. Ich bin nichts außer ein Schatten, der bald für immer verschwinden wird.“ gab Ruki kühl zurück. Nur einen Moment später war der violetthaarige verschwunden. Kaum war Ruki fort kam Yuki wieder zu Sinnen und presste entsetzt die Hände gegen ihre Lippen. Was hatte sie nur getan? Wie konnte sie bloß so schwach werden? Ihr Körper zitterte, die Augen waren mit Tränen gefüllt. Für einen verwandelten Menschen hatte sie ihren heiligen Schwur gebrochen. Ihr Körper sollte doch nur Sasuke allein gehören. Nur seine Hände und Lippen sollten ihre Haut berühren. Sasuke... Um halb fünf Uhr morgens begann der Wecker von Sasuke wild zu ringen. Zwar schlief er nur selten in seinem Bett, dennoch stellte Sasuke auch hier immer einen Wecker...nur für den Fall. „Mach sofort dieses Ding aus.“ zischte Sakura und boxte gegen den Arm des Vampirs. Brummend drehte sich Sasuke auf die andere Seite. Warum musste sie ihn jetzt schlagen? „Sasuke!“ quengelte die Haruno knurrend. „Hmn.“ Sasuke tastete mit einer Hand nach dem Störenfried, bevor er mit der Faust auf den Wecker schlug und das Gerät doch glatt kaputt machte. Dem schwarzhaarigen war der Schaden egal. Hauptsache es war wieder still. Eigentlich war dies die Uhrzeit, um sich für die Arbeit fertig zu machen. Doch Sasuke hatte sich dazu entschieden an diesem Tag nicht ins Büro zu gehen. Stattdessen rückte er wieder zu Sakura, kuschelte sich an seine Freundin. „Musst du nicht arbeiten?“ murmelte sie. „Nicht heute.“ antwortete Sasuke. Kurz lachte Sakura leise. Der Vampirfürst machte also tatsächlich blau? Wer hätte gedacht, dass sie diesen Tag jemals erleben würde. „Böser Vampir.“ bemerkte die Jägerin. „Hmn...ganz böse.“ gähnte er. Der Uchiha war in den letzten Stunden wirklich müde geworden und schloss seine schweren Lider. Während Sasuke seinen Kopf in ihre Halsgrube verbarg, streichelte er mit seinen Fingern über ihren nackten Oberschenkel. Wie sehr er doch die Wärme ihrer Haut liebte. Eine Wärme, die ihn eine Vampirin nie geben könnte. Seine Berührungen ließen die Wangen der Jägerin glühen. Es überraschte Sakura immer wieder wie zärtlich Sasuke doch sein konnte. Immerhin war sie erst am Vorabend erneut Zeuge von Sasukes aufbrausender Art geworden. Sakura griff nach seiner Hand und drückte sie dicht an ihre Brust. An ihrer Liebe zu ihm änderte dies nichts! Da Sasuke nun ihren gleichmäßigen Herzschlag deutlich spürte schlief er nach wenigen Minuten sein. Auch die Haruno kehrte noch für einige Stunden in ihr Land der Träume zurück. Während beide friedlich schliefen konnten sie nicht ahnen wie bald sie doch aus ihrem gemeinsamen Traum von der unerschütterlichen Liebe geweckt werden würden. Kakashi stand mit einer Tasse Kaffee in der Hand in seiner Küche und blickte aus dem Fenster, beobachtete den Sonnenaufgang. Der Hatake war unruhig. Irgendetwas gefiel dem Oberhaupt der Vampirjäger ganz und gar nicht. Ein Gefühl sagte ihm, dass schon bald etwas tragisches passieren würde. Sakura. War sie in Gefahr? In letzter Zeit verhielt sich seine Tochter so merkwürdig. Was war nur los mit ihr? Warum verschloss sie sich so sehr vor ihm? Hatte er nicht immer alles für Sakura getan? Alles begann mit dem Auftrag von Sasuke den Ball seiner Familie zu beschützen. Welchen Einfluss hatte Sasuke auf Sakura? Kakashi hatten beunruhigende Gerüchte erreicht. Scheinbar waren sich seine Tochter und der Vampirfürst in Sunagakure näher gekommen – wie nahe? Brach Sakura für einen Vampir alle Regeln? Setzte sie für Sasuke alles aufs Spiel? Täglich tötete Sakura Vampire, wie konnte sie also einem Vampir verfallen? Und dann auch noch ausgerechnet Sasuke, dem stärksten Vampir der Welt. Wusste sie denn nicht wie gefährlich es war die Deckung vor einem Uchiha zu verlieren? So viele Fragen quälten Kakashi und nur eine Person konnte ihm Antworten liefern. Hier ging es aber nicht allein um eine familiäre Angelegenheit. Dies betraf alle Vampirjäger! „Bitte lass als das nicht wahr sein!“ Es war der verzweifelte Wunsch eines besorgten Vaters. Immerhin liebte Kakashi die Haruno wie sein eigen Fleisch und Blut. Kakashi ging einige Schritte. Seine Augen fixierten die vielen Bilder, welche an der Wand hingen. Wie sehr er doch diese unbeschwerte Zeit vermisste. Damals war ihr Wesen noch so unschuldig und rein gewesen. Ihr Hass auf Vampire schlummerte ganz tief in ihr. Hatte Kakashi in ihrer Kindheit etwas falsch gemacht? Von Beginn an wusste Sakura die Wahrheit über ihre Eltern. Hätte er ihr diese Sache verschweigen sollen? Er schüttelte den Kopf. Nichts wahr wichtiger als Ehrlichkeit! Nur mit der Wahrheit konnte man voran kommen. Leider schien der diese Tugend nicht an Sakura weitergegeben zu haben. Diese war bereits gefangen in Lügen. Das prasselnde Geräusch von Regentropfen, welche durch den Wind gegen die Fenster geschlagen wurden, war das Erste was Sakura vernahm als sie am späten Morgen wach wurde. Während sich die junge Frau erst einmal ausgiebig streckte erweckte ein ganz anderes Geräusch ihre Aufmerksamkeit. Sakura setzte sich auf und blickte zur anderen Betthälfte. Ihre Gesichtszüge wurden ganz weich. Nach diesem Anblick hatte sie sich gesehnt. Endlich erblickten ihre strahlend grünen Augen einen schlafenden Sasuke. Der Vampir hatte seinen Mund leicht geöffnet und schnarchte leise in sein Kissen. Vorsichtig strich Sakura ihm das schwarze Haar aus dem Gesicht. Dabei folgte sie der Länge einer Strähne, welche kurz vor seinem Kinn endete. Als sich Sasuke rührte zog Sakura sofort ihre Hand zurück. Hatte sie ihn geweckt? Doch der Mann gähnte nur. Wie süß war das denn bitte?! dachte sich Sakura mit Herzen in den Augen. Gerne hätte die rosahaarige noch weiter über ihren Freund geschwärmt, doch nun meldete sich ihr knurrender Magen. Es war eindeutig Zeit für das Frühstück! Um Sasuke nicht zu wecken, schlich sie sich ganz leise aus dem Schlafzimmer und tapste auf leisen Sohlen nach unten in die Küche. Zwar gehörte kochen nicht gerade zu ihren Stärken, doch jeder liebte Sakuras Pfannkuchen. Selbst die figurbewusste Ino konnte nicht genug davon bekommen. Kakashi bezeichnete sie sogar als die Besten der Welt. Vielleicht sagte er das auch nur weil er ihr Vater war. Trotzdem machte sich Sakura hochmotiviert ans Werk. Aber bevor sie überhaupt beginnen konnte tauchten bereits die ersten Probleme auf. Sakura musste beim Suchen der benötigten Utensilien die ganze Küche auf den Kopf stellen. Erst im aller letzten Winkel eines Schrankes machte sie etwas Zucker ausfindig. Auch die Eier fand sie erst nach einer Weile im Kühlschrank. Dort entdeckte die Haruno etwas makaberes. In der untersten Schublade lagerten unzählige Blutkonserven. Für einen Moment verging Sakura glatt der Appetit. Trotzdem streckte sie einen Finger aus und drückte ihn gegen die Plastikverpackung. Wie wohl das Blut von anderen schmeckte? Beispielsweise das Blut von...Sasuke? Die Jägerin schreckte zurück. An was dachte sie da? Schnell griff Sakura nach den Eiern und der Milch, bevor sie den Kühlschrank wieder zuschlug. Kurze Zeit später wurde auch Sasuke wach. Sofort tastete er nach Sakura, doch sie war nicht da. Brummend setzte sich der Vampir auf und fuhr sich durch die Haare. Hatte sie sich zuletzt nicht beschwert, dass sie immer alleine aufwachte? Jetzt tat sie mit ihm doch dasselbe. Plötzlich stieg ihm ein herrlicher Duft in die Nase, weshalb Sasuke seinen Kopf zur Tür drehte. Das kam doch aus seiner Küche! Prompt stieg er aus dem Bett und ging gemütlich nach unten. Kaum betrat Sasuke die Küche musste er schmunzeln. Vor ihm bot sich ein äußert schmackhafter Anblick. Sakura stand mit dem Rücken zu ihm vor dem Herd. Da sie noch immer sein Hemd trug hatte er eine herrliche Sicht auf ihre nackten Beine. „Hör auf mich anzustarren!“ ertönte die Stimme von Sakura, welche sich kurz zu Sasuke umdrehte. Dieser trat hinter die junge Frau und schlang die Arme um ihre Taille. „Ich kann mich an dir nun einmal nicht sattsehen.“ erklärte er. „Setz dich. Die Pfannkuchen sind gleich fertig.“ meinte Sakura nur. „Ist da Zucker drinnen?“ hakte Sasuke nach, während er sich auf einen der Hocker setzte. Zwar gab es in seiner Wohnung auch einen gesonderten Essbereich, dennoch befand sich auch in der Küche des Mannes ein hoher Tisch mit zwei Hockern. Apropos Tisch. Diesen hatte Sakura bereits liebevoll gedeckt. „Du wirst es überleben.“ bemerkte die Haruno und trat zu Sasuke, legte ihn einen Pfannkuchen auf den Teller. „Ich wusste nur nicht was du trinken willst. Blutgruppe A, AB, B, 0 oder doch Kaffee und Orangensaft? Ach warte. Für dich gibt es ja immer Wein.“ grinste sie. Beim Stichwort 'Blut' kühlte die Stimmung bei Sasuke kurz ab, was er sich nicht anmerken ließ. Er wusste selbst am Besten was sich dort in seinem Kühlschrank befand. „Am Morgen immer frischen Kaffee. Schwarz.“ erklärte der Vampir und wollte aufstehen. „Bleib sitzen! Ich mach das.“ Sakura nahm seine Tasse und stellte diese unter die Kaffeemaschine, betätigte einen der Knöpfe. „Ich komme mir vor wie eine typische Hausfrau.“ bemerkte sie dabei. „Hmn.“ Während Sasuke die Jägerin beobachtete stützte er seinen Kopf mit einer Hand ab. „Diese Rolle könnte ich mir an dir ziemlich gut vorstellen.“ gestand er. „Wie ich dir jeden Morgen die Butterbrote für die Arbeit schmiere und mich danach um den Haushalt kümmere? Kochen, putzen, waschen, bügeln?“ lachte die Haruno. „Genau. Und während ich im Büro bin passt du auf unsere Kinderschar auf.“ sagte Sasuke. „Ohne mich!!! Ich hasse Kinder.“ Sakura brachte ihm seinen Kaffee und setzte sich gegenüber des Uchihas. „Schade. Ich habe mich jetzt schon so auf Mini Versionen von dir gefreut.“ lachte der Uchiha. „Hmn.“ Sakura wich seinem Blick aus. Was sollte sie darauf nur sagen? Natürlich wollte Sasuke einmal Kinder haben. Immerhin gab es nur noch vier Uchihas. Nur er konnte seinen Clan wieder neu aufblühen lassen. Doch nicht mit ihr! Menschliches Blut würde die Reinheit seiner Herkunft zerstören. Und hatte sie nicht schon immer gesagt, dass sie gar keine Kinder haben will? Außerdem war es so gut wie unmöglich für ein Paar, wie sie es waren, Kinder zu bekommen. Warum machte sie sich eigentlich jetzt Gedanken darüber? Ging das alles nicht viel zu schnell? Das zwischen ihnen war doch noch so frisch. Leise seufzte Sakura. Da Sasuke sie die ganze Zeit beobachtet hatte, entging ihm ihre Reaktion natürlich nicht. Es war nicht schwer zu erraten an was die Jägerin dachte. Wie sollte er sie wieder aufmuntern? „Die sind echt gut!“ lobte Sasuke fast schon schwärmend ihre Pfannkuchen, als er eine Gabel voll probiert hatte und er meinte es wirklich ernst! „Findest du?“ strahlte Sakura. Er nickte. „Habe ja auch ich gemacht.“ Etwas Eigenlob konnte auch nicht schaden. Sasuke schmunzelte nur vor sich hin und genoss das Frühstück. Ob jetzt schon der Richtige Zeitpunkt für seine Überraschung war? „Nein. Sasuke-sama ist heute leider nicht im Büro, tut mir wirklich sehr leid!“ Chiyo, die Chefsekretärin von Sasuke, beendete mit diesen Worten den gefühlt hundertsten Anruf des Tages, welcher eigentlich für den Vampirfürsten gedacht war. Im Tower war wegen der Abwesenheit des Uchihas die Hölle los. Jeder wollte etwas von Sasuke, doch dieser war einfach nicht in seinem Büro erschienen. Niemand wusste was los war und es traute sich auch keiner bei ihm zu klingeln. Selbst Chiyo wagte es nicht. „Chiyo! Was ist hier los?“ Fugaku tauchte neben der Blondine auf. „Ihr Sohn ist heute nicht zur Arbeit erschienen.“ antwortete die Angesprochene. „Mit welcher Begründung?“ hakte Fugaku sofort nach. „Mit keiner, Fugaku-sama. Er hat sich nicht abgemeldet.“ gab Chiyo zurück. „Was?“ Der Fürstenvater zog ungläubig die Augenbrauen zusammen. Solch ein Verhalten passte ganz und gar nicht zu seinem Sohn. Normalerweise war er doch immer so pflichtbewusst, arbeite von Montag bis Samstag unermüdlich. „Fugaku.“ Nun trat Goro zu den Beiden heran. „Was ist mit Sasuke?“ stellte auch er die Frage, dessen Antwort jeden im Tower brennend interessierte. „Gute Frage.“ lachte Fugaku nervös. Natürlich wurde jedes Fehlverhalten von Sasuke auf ihn zurückgeführt. „Ich werde am Besten gleich nach Sasuke sehen.“ meinte er schließlich. „Bitte tu das. Ich muss dringend mit Sasuke sprechen.“ drängte Goro. „Du kannst wichtige Anrufe auf mein Handy weiterleiten.“ sagte Fugaku noch zu Chiyo, bevor sich der braunhaarige auf den Weg machte. „Sollte Sasuke heute noch auftauchen geben Sie mir umgehend Bescheid!!“ knurrte der genervte Goro zur Vampirin und ging wieder in sein Büro. „Nicht in diesem Ton.“ grummelte Chiyo vor sich hin. „Ich bin hundemüde.“ gähnte Sasuke und ließ sich in sein Bett fallen. Nachdem das Paar ihr gemeinsames Frühstück beendet hatte waren sie nach oben gegangen, um zu duschen und sich umzuziehen. „Das kommt davon wenn man nie schläft.“ Sakura trat an den Bettrand heran und setzte sich zu ihm. Sofort legte Sasuke seinen Kopf in ihren Schoss. „Als Vampirfürst und Geschäftsführer des Familienunternehmens habe ich keine Zeit zum Schlafen.“ gab der Uchiha zurück. „Ist das nicht etwas viel für eine Person allein?“ fragte Sakura, während sie mit einer Hand durch seine Haare fuhr. „Hmn. Vielleicht.“ sagte er. Ehrlich gesagt hatte sich Sasuke bisher noch keine Gedanken darüber gemacht. Zwar bemerkte seine Mutter immer wieder, dass er sich zu viel zumutete – aber Sasuke empfand diese Sorge eher als lästig. „Du solltest nicht so Leichtsinnig mit deiner Gesundheit umgehen! Selbst Vampire müssen schlafen.“ meinte die rosahaarige. „Außerdem hattest du vor noch nicht all zu langer Zeit Kontakt mit einer Anti-Vampirwaffe. Dein Körper wird noch für mehrere Wochen geschwächt sein.“ erklärte Sakura weiter. „Mir geht es gut.“ versicherte Sasuke und blickte zur jungen Frau hinauf. Ihre Augen waren voller Sorge um ihn. „Wie könnte es mir schlecht gehen, wenn du hier bist?“ Die Worte des Mannes ließen Sakura kurz lächeln. „Idiot.“ zischte sie mit leicht roten Wangen. Warum musste er solche Dinge ausgerechnet immer dann sagen, wenn sie mit ihm eigentlich ein ernstes Wörtchen reden wollte? Denn Sakura machte sich wirklich große Sorgen um die Gesundheit von Sasuke. Nur ein gesunder Fürst konnte seine Aufgaben gut erledigen. „Solange ich dein Idiot bin.“ Sasuke erhob sich und setzte sich ihr gegenüber. Ihre Blicke fanden sofort zueinander. Jetzt war der richtige Moment für seine Überraschung gekommen! Er beugte sich zum Nachtkästchen und öffnete die Schublade, holte etwas heraus. „Hier. Ich wollte es dir bereits gestern Abend geben.“ meinte der Vampirfürst und überreichte Sakura eine Box. Diese sah ihn im ersten Moment fragend an, bevor sie die kleine Box öffnete. Ihre Augen weiteten sich. In rotem Samt gebetet lag ein silberner Schlüssel. „Was ist das?“ fragte Sakura verwundert. „Ein Schlüssel für meine Wohnung.“ erklärte Sasuke. „Ein Schlüssel für deine Wohnung?“ wiederholte die Haruno panisch. Welche Hintergedanken hatte Sasuke dabei? Wollte er etwa, dass sie zu ihm in den Tower zog? „Ich will dir einfach nur eine Möglichkeit geben jederzeit hierher zu kommen, wenn dir danach ist.“ sagte er. „Mal sehen, ob ich hier immer noch willkommen bin, wenn überall mein Krempel steht. Ich vergesse nämlich gerne Sachen in den Wohnungen anderer.“ bemerkte Sakura lachend. „Ich denke meine Wohnung ist...-“ Bevor Sasuke seinen Satz jedoch beenden konnte wurde er durch Sakura unterbrochen, welche ihre Lippen auf seine legte. „Danke.“ flüsterte sie. Zwar wusste sie noch immer nicht, was sie von seinem Geschenk halten sollte. Dennoch war Sakura unendlich für das Vertrauen von Sasuke dankbar. Sasuke legte ihr eine Hand auf die Wange und begann Sakura zärtlich zu küssen. Warum musste es 1200 lange Jahre dauern, bis er sie fand? Ihre Lippen waren für seine geschaffen, ihre Hände lagen so perfekt in seinen und ihr Körper gehörte zwischen seine Arme. Doch war es mit Kohana nicht dasselbe gewesen? Bei ihr dachte er genau so. Nur ihre Lippen durfte Sasuke nie spüren. Sasuke rückte näher an Sakura heran, seine Küsse wurden rauer – so wie es am Anfang ihrer Beziehung war, als sie noch keine Gefühle füreinander hatten. Damals wollte er nur ihren Körper und umgekehrt. Jetzt war jede Sekunde ohne Sakura verschwendete Zeit, selbst für einen Vampir wie er es war. Wie viel Zeit würde er wohl mit ihr verbringen dürfen. Wie viele Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre, Jahrzehnte? Vielleicht sogar die Ewigkeit? Plötzlich wurde die Tür zum Schlafzimmer aufgestoßen und ein ungeladener Gast stürmte herein. „Sasuke! Warum bist du nicht im Büro?“ zischte Fugaku. Sakura drückte Sasuke von sich weg und sah ihn panisch an, verhielt sich dennoch ruhig. Es hatte eh keinen Sinn zu versuchen irgendetwas zu verstecken. Die Situation war mehr als eindeutig gewesen. Trotzdem - was sollten sie nun tun? Immerhin stand der Vater von Sasuke vor ihnen! „Wie oft muss ich dir und Mutter noch sagen, dass ihr nicht einfach in meiner Wohnung auftauchen sollt?“ keifte Sasuke aufgebracht zurück und tauchte vor Fugaku auf. Dabei stellte er sich bewusst direkt vor Sakura, um sie vor dem Blick seines Vaters zu schützen. Jedoch vergebens, denn kaum erblickte Fugaku die Jägerin, räusperte sich der Uchiha verlegen und drehte sich etwas zur Seite. Erst jetzt realisierte der Vampir in was für einen denkbar schlechten Moment er aufgetaucht war. „Ich komme ungelegen, oder?“ bemerkte er deswegen. Während Sakura mit „Nein, Fugaku-san. Ä-Ähm übrigens...Hallo.“ stammelnd auf die Frage antwortete und sich kerzengerade neben Sasuke stellte, brummte dieser seinem Vater ein klares „Ja!“ entgegen. „Tut mir leid!“ entschuldigte sich Fugaku sofort. Ihm war das Ganze nun doch ziemlich unangenehm. „Es ist nur, du bist nicht im Büro und da keiner weiß was los ist wollte ich nach dir sehen.“ versuchte der braunhaarige sein plötzliches Auftauchen zu rechtfertigen. „Ich habe mir freigenommen.“ Der Ton von Sasuke wurde rauer. „Schön und gut. Nur ruf das nächste Mal wenigstens Chiyo an, damit nicht wieder solch ein Chaos wie heute entsteht.“ meinte Fugaku. „Noch etwas?“ hakte der Uchiha Erbe kühl nach. Sakura musste mit Mühe den Drang unterdrücken Sasuke in den Arm zu boxen. Wie konnte er nur so mit seinem Vater sprechen? Aber warum sagte Fugaku nichts dazu? Wollte er seinen Sohn nicht zurecht tadeln, weil sie anwesend war? Für einen Augenblick sah ihr Fugaku direkt in die Augen. Er wirkte keineswegs verärgert. Stattdessen lächelte er schwach. Wie sollte sie diese Geste nur deuten? Ein Uchiha war wirklich schwer zu durchschauen. Selbst Sasuke war für die junge Frau noch oft ein Rätsel. „Ja. Eine Sache wäre da noch!“ antwortete der Angesprochene. „Deine Mutter plant ein Familienessen für dich, mich und Madara. Halte dir also bitte Samstag Abend frei und komme zum Schloss.“ sagte Fugaku. „Muss das sein?“ brummte Sasuke. Er wollte am Wochenende eigentlich so viel Zeit wie möglich mit Sakura verbringen. Darum klang er auch alles andere als begeistert. „Befehl von der Chefin persönlich.“ lachte der braunhaarige. Sein Blick ging dabei erneut zu Sakura. „Vielleicht hast du ja auch Lust zu kommen. Mikoto würde ich über weibliche Unterstützung sicher freuen.“ bemerkte er und lud die Jägerin damit offiziell ein. „Das ist wirklich freundlich von Ihnen, Fugaku-san. Aber ich habe am Samstag einen Auftrag.“ lehnte Sakura freundlich ab. Nun galt ihr auch der Blick von Sasuke. Ein Auftrag? Sie würde sich also mit einem Vampir treffen...und was tun? Wie weit würde Sakura jetzt noch gehen? Würde sie sich von diesem Vampir anfassen lassen? Mit ihm...- Als diese Bilder in seinem Kopf auftauchten ballte Sasuke eine Hand zur Faust. „Wie schade. Solltest du es dennoch irgendwie einrichten können würden meine Frau und ich uns sehr darüber freuen.“ sagte der Fürstenvater. Sakura nickte. Auf einmal lag eine Art Verpflichtung auf ihren Schultern. Egal wie, sie musste zu diesem Familienessen kommen. Der Unterton von Fugaku verriet es ihr. „Gut. Dann will ich nicht länger Stören.“ Mit einem letzten Blick zu Sasuke verließ Fugaku die Wohnung seines Sohnes, hinterließ eine bedrückte Stimmung. „Glaubst du, dass dein Vater Kakashi etwas erzählen wird?“ fragte Sakura sofort, als sie und Sasuke wieder alleine waren. „Nein.“ antwortete er knapp. „Was beschäftigt dich?“ bohrte die rosahaarige etwas unsicher nach. „Wir müssen reden.“ Sasuke drehte sich zu ihr um. „Über deinen Job.“ deutete der Vampirfürst an, als er ihren fragenden Blick erkannte. „Was gibt es darüber zu reden?“ brummte Sakura. „Du wirst ihn nicht länger so ausüben können, wie du es in den letzten Jahren getan hast.“ antwortete Sasuke ernst. „Bitte?“ Die Haruno zog die Augenbrauen zusammen. „Auch wenn niemand es wissen darf bist du jetzt meine feste Freundin. Glaubst du ich dulde es, dass dich ein anderer anfasst? Oder du ihn? Dass ihr euch küsst? Miteinander ins Bett steigt?“ knurrte Sasuke. Einen Moment später hielt er sich die gerötete Wange. Sakura hatte ihm eine Ohrfeige verpasst... Kapitel 38: Decision -------------------- Sasuke legte eine Hand auf seine pochende Wange. Bereits in der Sekunde, in der er diese Dinge gesagt hatte bereute er es zutiefst. „Sakura...ich-“ „Hältst du mich für so eine billige Nutte?!?!“ rief die Jägerin aufgebracht. „Als ob ich jetzt noch mit jemand anderem als dir schlafen würde. Ich werde wegen dir nicht meinen Job aufgeben, doch natürlich werde ich Rücksicht auf die neue Situation nehmen. Wie kannst du nur glauben ich würde einfach so weiter machen wie bisher?“ Tränen sammelten sich in ihren grünen Augen. „Ich riskiere für dich alles! Ist dir das denn nicht genug?“ sagte Sakura mit einem vorwurfsvollen Ton in ihrer Stimme. In ihren Augen tat sie bereits mehr als genug für ihre Beziehung zum Uchiha. Sie würde ihren Job verlieren, sollte irgendjemand von ihnen erfahren! Sasuke dagegen hätte nichts zu befürchten, außer etwas schlechte Presse. „So langsam kotzt mich deine kack Eifersucht wirklich an.“ knurrte sie noch. Dass sich hinter der Eifersucht von Sasuke einfach nur seine unbeschreibliche Sorge um ihr Wohl verbarg konnte Sakura nicht sehen. Vielleicht wollte sie es auch einfach nicht sehen. „Ach ja? Wäre es dir lieber, wenn es mir egal wäre was du treibst?“ zischte der Vampirfürst. Warum begriff Sakura nicht, dass er sie nur schützen wollte? Immerhin war die Welt ein grausamer Ort. Sakura presste die Lippen zusammen und verließ wortlos das Schlafzimmer. Für solch eine Diskussion hatte sie momentan einfach keine Nerven. „Wo willst du hin?“ Natürlich folgte ihr Sasuke sofort. Ihm ging es gewaltig gegen den Strich, dass Sakura einfach ging. Genau wie vor ein paar Tagen in Sunagakure. Warum ergriff sie immer die Flucht, wenn es unangenehm wurde? Warum konnte oder wollte sich Sakura nicht unangenehmen Dingen stellen? Weglaufen würde die Sache nicht besser machen. „Weg von dir.“ antwortete die Angesprochene, als sie unten angekommen waren. „Gut, dann verpiss dich!!“ schnauzte ihr Sasuke nach. Damit war seine Grenze erreicht. Er hatte keine Lust ihr ständig nachzulaufen. Sakura reagierte gar nicht mehr auf seine Aussage, sondern schnappte sich ihre Handtasche und knallte die Wohnungstür hinter sich zu. Entnervt fuhr sich Sasuke durch sein schwarzes Haar. Würden diese Streitigkeiten nun zur Tagesordnung werden? Beide waren Sturköpfe, wollten immer ihren Willen durchsetzen. Ob diese Kombination auf Dauer gutgehen würde? Langsam keimten Zweifel auf. Auf den Schultern des Vampirs lastete so viel. Er brauchte eine Partnerin, die ihn durch ihre Ruhe seine Last für einige Zeit vergessen ließ. Sakura dagegen bereitete ihm ständig Sorgen. Aber würde er deshalb gleich aufgeben? Nein! Seit er Sakura kannte war sein Leben wieder lebenswert geworden. Trotzdem fragte Sasuke sich, ob ihre Liebe stark genug war um all diese Hindernisse zu überwinden. Durch den Regen völlig durchnässt betrat Sakura das Hauptquartier der Vampirjäger. Während sie durch die Tür trat breitete sich ein mulmiges Gefühl in der jungen Jägerin aus. Sakura fühlte sich mies, verdammt mies. Niemand der anderen Jäger ahnte, dass eine Verräterin durch ihre heiligen Hallen schritt. Warum war sie eigentlich hier her gekommen? Mit niemandem hier konnte Sakura über ihren erneuten Streit mit Sasuke sprechen. Aber wo sollte sie sonst hingehen? Sakura hatte hier ihr halbes Leben verbracht. Das Hauptquartier war wie ihr zweites zu Hause gewesen. Nach einer Weile blieb Sakura vor einer der vielen Bürotüren stehen und klopfte zögerlich gegen das Holz, bevor sie eintrat. Es war das Büro ihres Vaters – Kakashi. Dieser blickte auf und wirkte im ersten Moment wirklich überrascht über das Auftauchen von Sakura. „Wie komme ich zu der Ehre? Dich sehe ich in letzter Zeit ja nur noch selten.“ sagte Kakashi, als sich Sakura auf einen freien Stuhl vor seinem Schreibtisch setzte. „Hmn. Ich hatte viel um die Ohren.“ gab die Haruno zurück. „Besonders Sasuke beansprucht momentan den Großteil deiner Zeit, nicht wahr?“ bemerkte Kakashi. Sakura schluckte. Hatte Fugaku ihm doch etwas erzählt? „Was genau läuft da zwischen euch?“ fragte er streng. Kakashi musste endlich Gewissheit haben. In welcher Beziehung standen Sasuke und seine Tochter? Für Sakura wurde die Situation immer verzwickter. Sollte sie Kakashi die Wahrheit sahen? Er hatte ein Recht darauf, auf der anderen Seite würde sie damit seine heile Welt zerstören. „Bitte rede mit mir, Sakura! Ich mache mir wirklich Sorgen um dich.“ meinte Kakashi. Der Jäger sah seiner Tochter an, dass ein gewaltiges Geheimnis auf ihren zarten Schultern lastete. „Sasuke und ich...wir haben uns ineinander verliebt.“ gestand Sakura schließlich und wurde zum Ende ihres Satzes immer leiser. Eine bedrückende Stille füllte den Raum. „Dieser elendiger Mistkerl.“ knurrte der Hatake auf einmal wütend und schlug mit seinen zu Fäusten geballten Händen auf die Tischplatte seines Schreibtisches. Sakura zuckte etwas zusammen. Noch nie war Kakashi ihr gegenüber so laut geworden. „Ihr habt euch verliebt sagst du? Mein Gott, Sakura. Du hast dir ja schon wirklich einiges geleistet, aber das übertrifft wirklich alles. Es ist dir nicht erlaubt einen Vampir zu lieben. So steht es im Pakt!! Du riskierst mit dieser albernen Sache deinen Job. Und wofür? Für die Liebe eines Vampirs?“ Kakashi war aufgestanden und ging auf das Fenster zu. Von dort aus konnte der Mann direkt zum Tower blicken. „Ich habe es mir nicht ausgesucht, Dad. Es ist einfach passiert.“ versuchte Sakura sich zu erklären. „Ausgerechnet der Vampirfürst.“ zischte Kakashi. Wie konnte Fugaku nur solch ein Verhalten seines Sohnes dulden? Wie konnte er es nur zulassen, dass Sasuke es auch nur wagte Sakura anzufassen? Unglaubliche Wut keimte im Oberhaupt der Jäger auf. Kakashi fühlte sich verraten. Von Sakura, aber auch von seinem guten Freund Fugaku und besonders von Sasuke. Auf einmal stürmte Kakashi aus seinem Büro. „Dad?“ Sakura war umgehend aufgesprungen und folgte ihrem Vater. Sie ahnte schlimmes. Er würde bestimmt zu Sasuke gehen. Doch die Haruno kam nicht weit, denn kaum trat sie aus dem Raum erstarrte sie und riss die Augen auf. „Ino?“ Vor Sakura stand ihre beste Freundin. Die Blondine hatte das Gespräch zwischen Sakura und Kakashi mitgehört. „Du verlogene Schlampe.“ sagte Ino. „Wir reden später darüber. Ich muss ganz dringend Kakashi folgen.“ stammelte Sakura panisch und drängte sich an Ino vorbei. „Wie lange läuft das schon zwischen dir und Sasuke?“ fragte die Yamanaka, während sie Sakura folgte. „Antworte gefälligst!!“ Die Freundinnen verließen das Hauptquartier, als Ino Sakura packte und gegen das Glas neben der Eingangstür presste. Sakura seufzte. „Ungefähr drei Wochen.“ sagte sie leise. Ihr Blick ging dabei zum Tower, in den Kakashi kurz zuvor verschwunden war. „Verstehe. Was bist du nur für eine dreckige Hure. Immer große Sprüche reißen wie sehr du Vampire doch verachtest und dann vögelst du den Fürsten gleich bei der ersten Gelegenheit?! Und so etwas nennt sich meine beste Freundin!“ brüllte die Jägerin und funkelte Sakura mit einem wütenden Blick an. „Ich habe jetzt keine Zeit dafür.“ brummte Sakura und riss sich los. Sie musste zu Sasuke. Doch diese Rechnung hatte sie ohne ihre beste Freundin gemacht. Ino packte das Handgelenk von Sakura, drehte sie in ihre Richtung und verpasste Sakura eine kräftige Ohrfeige. „Was ist denn hier los?“ Karin stieß zu den beiden Frauen. Die rothaarige war gerade auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als sie die streitenden Freundinnen vor dem Hauptquartier entdeckte. „Diese Schlampe vögelt seit drei Wochen mit Sasuke und tut vor mir weiterhin einen auf beste Freundin.“ keifte die Yamanaka. Karin sah zu Sakura. Da war es nun, das unausweichliche Drama. „Du wusstest also davon und hast mir nichts gesagt?“ schlussfolgerte Ino. Sie wurde also von allen Seiten belogen und betrogen? „Als nächstes wären dann noch die neuen Verträge mit Sunagakure. Willst du wirklich so viel in diese Stadt investieren?“ fragte Fugaku. Er saß zusammen mit Sasuke in dessen Büro zusammen, nachdem Sasuke doch noch zur Arbeit angetreten war. Zwar nickte Sasuke stumm, doch sein Vater hätte ihm auch jede andere Frage stellen können und er hätte zugestimmt. Mit seinen Gedanken war er bei niemand anderem als Sakura. Fugaku legte die Unterlagen beiseite. Natürlich entging es ihm nicht, dass es seinem Sohn alles andere als gut ging. „Willst du darüber reden?“ bot der braunhaarige deshalb etwas unsicher an. Da sich Fugaku vollkommen aus dem Privatleben seines jüngsten Sohnes hielt gab es noch nie ein solches Gespräch. Denn womit er seinen ersten Sohn, Itachi, überschüttet hatte bekam Sasuke wohl möglich zu wenig – die vollkommene Aufmerksamkeit und Liebe eines Vaters. „Es ist kompliziert.“ winkte Sasuke schnell ab. „Dann geht es also um eine Frau.“ bemerkte Fugaku. Sasuke sah seinen Vater für einen Moment schweigend an, bevor er schwach nickte. „Ich bin nicht gut im Raten, aber ich vermute es geht um die Tochter von Kakashi, nicht wahr?“ hakte der Fürstenvater nach. Wieder nickte Sasuke. „Du hast dich in sie verliebt.“ Ein kurzes Lächeln erhellte den Gesichtsausdruck von Fugaku. „Keine Vorwürfe?“ meinte Sasuke verwundert. Als Sasuke damals seine Liebe zu Kohana gestand, war sein Vater alles andere als begeistert gewesen und hatte seinem Sohn deutlich von dieser Beziehung abgeraten. „Ich habe gesehen, wie Sakura dich ansieht. Nur ein Narr würde euch einen Vorwurf machen.“ erklärte Fugaku. „Erlaube mir dennoch die Bemerkung, dass du dir keine einfache Frau ausgesucht hast. Sakura passt nicht so ganz in unsere Welt.“ sprach er weiter. „Ich glaube genau deshalb bin ich so fasziniert von ihr. Eben weil Sakura so anders ist.“ gab Sasuke zurück. Er merkte gar nicht wie sanft seine Stimme klang, wenn er über Sakura sprach. „Wie hast du herausgefunden, dass du Sakura liebst?“ Fugaku wollte wissen, ob sein Sohn wirklich ehrliche und tiefe Gefühle für die Jägerin hegte. Immerhin würden die Beiden und auch Fugaku selbst und seine Frau Mikoto scharfe Kritik abbekommen, sobald die Beziehung seines Sohnes öffentlich werden würde. Nur eine starke Liebe würde dieser Last standhalten. Sasuke schwieg. Was sollte er darauf antworten? Für Sasuke war es nicht einfach seine Gefühle in Worten auszudrücken. „Es ist eine ganz einfache Frage, Sasuke. Wie hast du es herausgefunden?“ Fugaku war aufgestanden und ging einige Schritte, bevor er sich seinem Sohn zudrehte. „Weil ohne sie nichts mehr Sinn macht.“ antwortete der Uchihaerbe und sah Fugaku in die Augen. Dieser lächelte schwach. „Ja, ich weiß was du meinst.“ Ihm ging es mit Mikoto nicht anders. Ohne Vorwarnung wurde das Vater – Sohn Gespräch unterbrochen, als Kakashi in das Büro des Vampirfürsten stürmte. Da es draußen noch immer heftig regnete tropfte seine nasse Kleidung und das silberfarbene Haar klebte ihm im Gesicht. Sofort war Sasuke aufgestanden und ging auf den sichtlich aufgebrachten Jäger zu. „Ist etwas passiert?“ fragte Sasuke. War Sakura etwas zugestoßen? Ein naheliegender Verdacht, denn Sasuke hatte Kakashi noch nie so emotional angespannt erlebt. Trotzdem blieb der Gesichtsausdruck des Vampirfürsten nichtssagend. „Du Dreckskerl hast meine Tochter angefasst.“ brüllte Kakashi und packte Sasuke am Kragen. Der Hatake versuchte nicht einmal seine Wut zu verbergen. „Beruhige dich, Kakashi!“ versuchte Fugaku die Situation zu entschärfen. „Schon gut.“ hielt Sasuke seinen Vater zurück. Früher oder später hätte sich Sasuke sowieso diesem Gespräch stellen müssen. Immerhin war Kakashi der Vater von Sakura. „Nichts ist gut. Wie konntest du Sakura nur in solch eine Situation bringen? Sie riskiert für dich ihre ganze Existenz. Ich lasse nicht zu, dass du mit meinem Kind spielst.“ rief der Hatake, bevor er Sasuke die Faust in die Magengrube rammte. Sakura verzog weder die Miene, noch gab er einen Laut von sich. „Ich versichere dir, dass ich ehrliche und tiefe Gefühle für deine Tochter hege!“ sagte Sasuke mit kräftiger Stimme. Doch achtete er sehr darauf seinen Ton ruhig zu halten, um nicht zu klingen als würde er über Kakashi stehen. Auch wenn dies aufgrund der Stellung von Sasuke zutraf. In dieser Situation war der Vampirfürst ein einfacher Mann, welcher den Vater seiner Liebe von seiner Aufrichtigkeit überzeugen musste. „Ach ja? Vor ein paar Tagen machte deine angebliche Verlobung mit Goros Tochter Schlagzeilen und jetzt liebst du Sakura? Willst du mich verarschen?“ Noch einmal schlug der Jäger zu. Bei diesem Schlag keuchte Sasuke leise. „Es reicht.“ funkte Fugaku erneut dazwischen und wollte Sasuke nun zur Hilfe eilen. „Halte dich bitte da raus, Vater.“ hielt Sasuke ihn ein zweites Mal zurück. „Sasuke...?“ Fugaku sah seinen Sohn ungläubig an. Wieso ließ er sich von Kakashi verletzten? Dieses Verhalten passte so gar nicht zu Sasuke. Normalerweise nutze Sasuke seinen Namen und Einfluss, um zu bekommen was er wollte. Den Vater von Kohana hatte Sasuke damals gedroht ihn in den Ruin zu treiben, sollte er irgendwelche Einwände gegen ihre Heirat aussprechen. „Ich will, dass Sakura glücklich ist.“ versicherte Sasuke. „Das wird sie auch sein...aber nicht mit dir. Meine Tochter soll heiraten und ihre eigene Familie gründen können. Das kannst du ihr nicht geben, Sasuke. Such dir eine deiner Vampirinnen aus und lass Sakura in Ruhe. Vampire und Menschen sollten diese Grenzen nicht überschreiten. Bei deiner Ernennung hast du geschworen die Regeln des Paktes zu achten und einzuhalten. Halte dich an dein Wort.“ meinte Kakashi. Sasuke nickte schwach. Er konnte Kakashi nicht widersprechen. Er wusste ja selbst, welche Opfer Sakura für ihn in Kauf nahm. „Dad!!!“ Sakura stolperte völlig außer Atem in das Büro. Natürlich gehörte ihr umgehend die Aufmerksamkeit der anwesenden Männer. „Sakura.“ Sasuke befreite sich aus dem Griff von Kakashi und durchquerte mit schnellen Schritten den Raum. „Was ist passiert? Du blutest ja.“ sagte der schwarzhaarige mit besorgter Stimme, als er ihr Gesicht musterte. Ihre Unterlippe blutete etwas und auch über der Augenbraue hatte die junge Frau eine kleine Wunde. „Ist nicht weiter schlimm.“ meinte Sakura. Der Streit mit Ino war weiter eskaliert und es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen den früheren besten Freundinnen. Bevor Ino sich von Karin in das Hauptquartier der Jägerin hatte schleifen lassen hatte sie Sakura die Freundschaft gekündigt. Ein schwerer Einschnitt im Leben von Sakura, schließlich waren sie und Ino seit ihrer frühen Kindheit befreundet gewesen. Trotzdem lächelte sie, um Sasuke zu beruhigen. „Lass uns gehen, Sakura. Die Dinge hier sind geregelt.“ Kakashi trat neben Sakura. Diese sah erst zu ihrem Vater und danach zu Sasuke. Was war hier passiert? „Geh.“ hauchte Sasuke leise. Sakura schüttelte ungläubig den Kopf. Ihr gefiel der Ton seiner Stimme überhaupt nicht. Er klang so endgültig. „Nein! Wenn es wegen heute morgen ist. Es tut mir leid, ich wollte nicht...-“ „Tu bitte einmal was ich dir sage, ok?“ drängte der Vampir. Sakura wandte sich Fugaku zu. Auch er wirkte überrascht. Was dachte sich Sasuke nur dabei? Warum tat er das? Eben noch hatte er von seiner aufrichtigen Liebe Sakura gegenüber gesprochen. Wieso gab er jetzt auf? Hatte er keinen Kampfgeist? „Sakura.“ drang wieder die Stimme von Kakashi in ihr Ohr. Er stand bei der Tür und wartete auf sie. Noch ein letztes Mal blickte Sakura in die tiefschwarzen Augen von Sasuke, ehe sie zu Kakashi ging und beide ohne ein Wort des Abschieds das Büro verließen. Fugaku trat neben Sasuke. „Muss ich verstehen was das jetzt sollte?“ fragte er. „Sakura soll glücklich werden.“ wisperte Sasuke leise. Fugaku schloss seinen Sohn in die Arme. Sasuke machte ein überraschtes Gesicht und blinzelte ungläubig. Das Verhältnis zwischen ihm und seinem Vater war nie schlecht gewesen, dennoch gab es zwischen den Männern eine gewisse Distanz. Umarmungen standen also nicht an der Tagesordnung. „Lass dir von Kakashi nicht solche Dinge einreden! Natürlich ist er besorgt um Sakura, aber das ist doch ganz natürlich. Schließlich will er nur das Beste für seine Tochter.“ sagte Fugaku. „Das will ich auch und darum musste ich Sakura gehen lassen.“ gab Sasuke zurück und löste sich aus der Umarmung. In seinen Augen hatte Sakura einen besseren Mann als ihn verdient. Sakura sollte ihren Märchenprinzen bekommen und nicht einen Fürsten der Nacht, wie Sasuke es war. „Ich will mich wirklich nicht in deine Entscheidungen einmischen, aber es war ein Fehler diese Frau zu verlassen. Du hättest dich sehen sollen, als du über Sakura gesprochen hast. Diesen Gesichtsausdruck habe ich an dir noch nie zuvor gesehen.“ äußerte Fugaku seine ganz ehrliche Meinung. „Ich habe einen Termin mit Goro. Kümmer dich bitte um die Verträge mit Sunagakure.“ Von einer Sekunde auf die andere hatte sich Sasuke wieder hinter seiner Wand aus Eis versteckt, welche Sakura durch ihre Wärme und Liebe beinahe zum Einsturz gebracht hätte. „Ganz wie du wünschst.“ nickte Fugaku mit einer ähnlich kühlen Stimme. Doch innerlich versetze es Fugaku einen schmerzhaften Stich ins Herz sein eigenes Kind so zu sehen. Immerhin hatte er es sich immer gewünscht, dass seine Söhne einmal das gleiche Glück erleben wie er selbst mit Mikoto. Aber das Schicksal meinte es scheinbar nicht gut mit seiner Familie. Seinen ältesten Sohn hatte Fugaku in der blutigen Nacht vor 1000 Jahren verloren und Sasuke litt unter der schweren Bürde, welche sein Name und der Titel des Vampirfürsten mit sich brachten. Womit hatte seine Familie dies verdient? Ruki raste unaufhaltsam durch die Straßen von Konoha. Bei jeder Kurve quietschten die Reifen des schwarzen Sportwagens aufgrund der nassen Straße. Der Vampir hatte eine Schwäche für Geschwindigkeit und da er nun praktisch unsterblich war reizte Ruki diesen Nervenkitzel bis aufs äußerste aus. Durch das Adrenalin in seinem Blut fühlte er sich so unglaublich lebendig. Es war ein wunderbares Gefühl für den jungen Mann. Dieser Adrenalinkick erreichte jedoch plötzlich einen dramatischen Schub. Blitzschnell wechselte Ruki vom Gas auf die Bremse und drückte diese voll durch. Nach unendlich lang wirkenden Sekunden kam der Wagen schließlich zum Stehen und Ruki stieg aus. „Ey du Pisser! Hast du keine Augen im Kopf?“ rief der Vampir wütend. Mitten auf der Fahrbahn war auf einmal ein Mann aufgetaucht. „Moment. Dich kenne ich doch.“ Ruki verengte seine Augen. „Gut erkannt. Wir sind uns tatsächlich schon einmal begegnet.“ Es war Raphael, welcher sich Ruki in den Weg gestellt hatte. „Was willst du von mir?“ zischte Ruki. „Ich will dich nur warnen. Du und Madara solltet eure Pläne lieber schnellstmöglich verwerfen, denn solltet ihr meinen Meister noch einmal so verärgern wird er sich die kleine Sakura holen.“ warnte Raphael den Oda eindringlich. Ein Blitz erhellte den grauen Himmel über ihnen und es folgte ein lauter Donner. „Dein Meister? Also gehörst du zu Goro?“ meinte Ruki. „Richte Madara meine Worte aus. Lasst Goro und seine Tochter in Frieden, dann wird Sakura auch nichts passieren.“ sagte Raphael, ohne auf die Frage von Ruki einzugehen. „Ich werde es nicht zulassen, dass Sakura etwas passiert.“ zischte Ruki. „Du liebst sie, nicht wahr?“ Raphael ging auf den jungen Vampir zu. „Meine Gefühle gehen dich nichts an!“ sagte Ruki zähneknirschend. „Es muss schwer sein sie in den Armen eines anderen zu sehen.“ provozierte Raphael weiter. „Solange Sakura glücklich ist bin ich es auch.“ erklärte Ruki und folgte Raphael mit seinem Blick, als dieser an dem Oda vorbei ging. „Schon bald wird sich ihr Märchen in einen Alptraum verwandeln und ihr Märchenprinz wird zum Monster. Überlege dir also gut, ob du wirklich auf der Seite eines Uchihas stehen willst. Diese Familie wird Sakura in den Abgrund treiben. In ihrer Zukunft sehe ich nur den Tod, welcher bereits seine Schatten über Sakura ausbreitet. Wenn du sie liebst, dann halte sie von den Uchihas fern.“ Während Raphael diese Worte sprach löste er sich immer weiter auf, bevor er komplett verschwand. Zurück blieb ein verstörter Ruki. Sollte er den Worten dieses Mannes glauben schenken? Würde Sakura wirklich sterben, wenn sie noch länger in der Nähe von Sasuke blieb? Er musste Sakura sehen...und zwar sofort! Ruki stieg wieder in seinen Wagen und fuhr auf dem schnellsten Wege zur Wohnung seiner besten Freundin. Sakura schloss gerade ihre Wohnungstür und ging direkt in ihr Schlafzimmer. Kaum hatte sie mit Kakashi den Tower verlassen warf sie ihrem Vater schlimme Dinge an den Kopf, bevor sie ihr Auto aus der Tiefgarage von Sasuke geholt hatte und nach Hause gefahren war. Sakura wollte einfach nur noch alleine sein. Bis jetzt wirkte die junge Frau äußerlich vollkommen ruhig, als wäre nichts passiert. Als sie in ihr Schlafzimmer ging öffnete Sakura ihren Kleiderschrank. Sofort sprang ihr das rote Kleid ins Auge, welches sie auf der Dinner Party in Sunagakure getragen hatte. Nach einigen Momenten des Betrachtens strich Sakura über den edlen Stoff des Kleides. Vor ihrem inneren Auge spielte sich dieser besondere Abend in Sunagakure noch einmal ab. Wie schön Sasuke in seinem Anzug ausgesehen hatte. Dazu noch sein Liebesgeständnis – all seine wunderschönen Worte. Plötzlich wurde die Jägerin von ihren Gefühlen überrollt. „Dieser Bastard.“ schrie Sakura und riss das Kleid aus dem Kleiderschrank, warf das teure Kleidungsstück achtlos auf den Boden. Auch die Chanel Handtasche, die Sasuke ihr geschenkt hatte, landete kurz darauf neben dem Kleid. Danach sackte sie zusammen. Unaufhaltsam liefen ihr Tränen über die Wangen und Sakura schluchzte bitterlich. Ihre Brust schmerzte höllisch und für Sakura fühlte es sich an, als hätte man ihr das Herz herausgerissen. Wie konnte Sasuke ihr das nur antun? Immerhin hatte er ihr doch versprochen für immer bei ihr zu bleiben und jetzt hatte er sie einfach fallen gelassen. Er hatte ihr nicht einmal einen Grund genannt! Hatte sie sich wirklich so in ihm getäuscht? Warum hatte er sie verlassen? Sie hätte Kakashi nichts sagen dürfen. Sakura begann die Schuld auf sich zu schieben. Warum hatte sie nur schon wieder mit Sasuke gestritten? Wieso musste die Situation so eskalieren? Bestimmt war damit die Grenze von Sasuke erreicht und er hatte keine Lust mehr auf ihren Kindergarten. Darum hatte er sie nun verlassen. Oder vielleicht hielt er ihre Ähnlichkeit zu Kohana einfach nicht länger aus. Aber ganz gleich was sein Grund war. Wie sollte sie nun weitermachen? Konnte sie überhaupt noch ohne Sasuke? Sakura griff nach einer kleinen Box, welche unter ihrem Bett versteckt war. Als sie den Deckel öffnete glänzte ihr das Silber eines Revolvers entgegen. Ihre Hand griff nach der Waffe und betrachtete diese genau. Nie im Leben hätte Sakura gedacht, dass sie solche Schmerzen empfinden könnte. Unglaubliche leere übernahm ihren Körper. Genau deswegen wollte sich Sakura niemals verlieben. Wenn man liebt kann man verletzt und verlassen werden. Sakura presste den Lauf ihrer Waffe gegen ihre Stirn und beugte sich etwas nach vorne. „Sakura!“ Ruki schlug die Tür zum Schlafzimmer auf. Als er die Haruno auf dem Boden sitzend und mit der Waffe in der Hand sah, riss er die Augen auf. „Er hat mich abserviert.“ sagte Sakura erschreckend nüchtern. Der Waffenlauf rutschte zu ihrer Schläfe. „Ey, mach jetzt bloß keinen Unsinn!!!“ meinte Ruki panisch und nahm Sakura die Waffe weg. Es war keine Anti-Vampirwaffe, deshalb konnte er sie ohne Probleme anfassen. „Hatte ich auch nicht vor.“ versicherte sie. Ruki atmete erleichtert aus. Trotzdem war er alles andere als beruhigt. Sofort musste er an die Worte von Raphael denken. Stand ihr Leben tatsächlich auf dem Spiel? „Es tut so verdammt weh, Ruki!“ weinte Sakura und warf sich ihrem besten Freund in die Arme. Ihre Stimme klang dabei so gebrochen, es zerriss Ruki das Herz. Behutsam legte er seine Arme um ihren Körper. Als er jedoch ihren zarten Duft wahrnahm überkam es Ruki. Bevor er selbst oder Sakura es realisieren konnten lag die junge Haruno unter ihn auf dem Boden und der Vampir rammte seine Zähne in ihren Hals. Sakura gab einen dumpfen Schrei von sich. Die Bisse von Ruki waren so grob. Ganz anders als bei Sasuke. Sasuke... Selbst jetzt musste sie an ihn denken. Ihre grünen Augen schlossen sich, während Ruki weiterhin unaufhaltsam ihr Blut trank. Dabei bohrte er seine Finger in ihre Oberarme. Er fühlte sich wie beflügelt. Von nun an würde Sakuras Blut ihm gehören – ihm allein! Zwar spürte Sakura wie sie sich durch den zunehmenden Blutverlust immer schwächer fühlte, trotzdem hielt sie ihren besten Freund nicht auf. Sakura blieb ganz ruhig und beobachtete stumm wie alles um sie herum nach und nach schwarz wurde, bevor sie in völliger Dunkelheit versank... Kapitel 39: Right by your side ------------------------------ Es war mitten in der Nacht und Hinata saß gerade in der großen Bibliothek im Anwesen ihrer Familie und las eins der alten Bücher, als sie plötzlich die Präsenz eines Vampirs spürte. Sofort legte sie das Buch beiseite und trat an das große Fenster heran, welches zum Garten gerichtete war. Dort unten erkannte sie die Umrisse einer Person. Hinata legte eine Hand auf das kalte Glas, bevor sie verschwand. „Du solltest wirklich nicht hier sein, Naruto-kun.“ bemerkte sie, als sie hinter Naruto auftauchte. „Mein Vater wird ausrasten, wenn er dich hier sieht.“ Glücklicherweise war sie in dieser Nacht alleine zu Hause, da ihr Vater und Neji sich mit anderen Familienmitgliedern getroffen hatten. Die Runde besprach in diesen Minuten zusammen mit Sasuke die anstehende Verlobung von Hinata und Neji. Hinata selbst hatte kein Mitspracherecht. „Dafür hat er doch keinen Grund mehr. Ich stelle keine Gefahr mehr dar. Immerhin bist du doch so gut wie mit Neji verlobt.“ gab Naruto zurück. Seit Nejis Rückkehr hatte er sich in seiner Wohnung verkrochen und war erst jetzt wieder aus seinem 'Versteck' gekommen. „Und warum bist du dann hier?“ hakte die Vampirin nach. „Ich wollte dich sehen!“ gestand Naruto. Die violetten Augen der schönen Hyuga weiteten sich und wurden glasig. „Hör auf damit. So machst du es uns nur noch schwerer.“ sagte sie dennoch mit fester Stimme. „Was mache ich schwerer?“ Der Uzumaki drehte sich zu ihr um. „Keine Sorge! Ich werde deinem Glück nicht im Wege stehen. Wolltest du das andeuten?“ meinte er. „Du weißt ganz genau was ich gemeint habe.“ entgegnete Hinata. „Stimmt.“ Naruto ging auf die blauhaarige zu. Plötzlich packte er Hinata und presste seine Lippen fest gegen ihre. Seine Arme umschlangen dabei den Körper von Hinata. Diese blinzelte perplex und stand wie versteinert da, war unfähig sich zu rühren. Träumte sie, oder wurde sie gerade tatsächlich von Naruto geküsst? Danach hatte sie sich schon so lange gesehnt, aber es durfte nicht sein! Sie gehörte Neji, so wurde es nun einmal beschlossen. Deshalb stieß Hinata den Blondschopf von sich. „Was ist nur in dich gefahren?“ fragte sie mit tiefroten Wangen. „Das fragst du noch?“ brummte Naruto. „Ich liebe dich, Hinata! Ich liebe dich seit wir uns das erste Mal begegnet sind.“ rief er seine Gefühle laut aus. Naruto konnte einfach nicht länger schweigen. Hinata sollte wenigstens die Wahrheit erfahren, bevor er für immer aus ihrem Leben verschwinden würde. „Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft! Und keine Sorge, ich werde nichts unternehmen, um mich zwischen dich und Neji zu stellen.“ sagte Naruto leise. „Also heißt es nun Lebewohl?“ fragte Hinata. Der Uzumaki nickte. „Danke, dass ich mich als dein Freund bezeichnen durfte! Ich werde unsere gemeinsamen Erinnerungen niemals vergessen. Vielleicht werden wir uns irgendwann in einem anderen Leben wieder begegnen, welches für uns ein glückliches Ende bereithält.“ Ein letztes Mal berührten seine Lippen die ihren, bevor Naruto mit dem nächsten Windhauch verschwand. Hinata schlang die Arme um ihren Oberkörper und sank auf die Knie. „Naruto-kun...“ hauchte sie, während dicke Tränen auf das Gras tropften. Wollte er sie quälen, indem er ihr ausgerechnet jetzt seine Gefühle gestand? Falls ja, dann hatte Naruto sein Ziel erreicht. Hinata fühlte sich mehr denn je als Gefangene ihres eigenen Lebens. Trotzdem konnte die Vampirin nicht ausbrechen. Zu schwer waren ihre goldenen Fesseln. Nicht weit von der Hyuga Residenz entfernt saß eine Gruppe Vampire an einem großen Tisch zusammen. Hier wurde gerade über Hinatas Zukunft entschieden. Inmitten befand sich Sasuke, welcher den Gesprächen der Hyuga Mitglieder stumm folgte. Fast schon krampfhaft versuchte der Vampirfürst den Blick von Sakura zu verdrängen, welchen sie ihn zuletzt geschenkt hatte. In ihren Augen konnte er sehen wie ihr Herz durch seine Worte in tausend Stücke zerbrochen war. Ein grausamer Anblick für Sasuke. Aber er tat es für ihr Wohlergehen! Und dennoch schmerzte auch sein Herz. Immerhin hatte er die Frau verlassen, die ihm wichtiger war als sein eigenes Leben. Er würde für Sakura sterben, sollte sein Tod ihre Sicherheit garantieren. Für Sakura würde Sasuke die ganze Welt niederbrennen, wenn er sie damit vor Gefahren beschützen könnte. Deshalb würde er auch weiterhin über Sakura wachen und sie aus dem Schatten heraus beschützen. So konnte er zumindest einen Teil seines Versprechens halten. „Wann soll nun eigentlich die Verlobung stattfinden?“ fragte einer der Vampire. Alle Blicke gingen zu Sasuke. Dieser blickte in die Runde und nahm seine Hand von der Stirn. Jeder spürte die einschüchternde Aura des Uchihas. Selten hatte man ihn so abwesend erlebt. „Heute in einer Woche. Zwei Tage später soll die Hochzeit folgen.“ verkündete Sasuke. Diese zwei Sätze aus seinem Mund bestimmten über die Zukunft seiner besten Freundin Hinata. Sie durfte nicht einmal anwesend sein. „Aber der Ball deiner Familie findet doch bald statt. Würde meine Heirat dieses große Ereignis nicht überschatten?“ meinte Neji. Er saß gegenüber von Sasuke. „Nein. Eine Heirat im Vampiradel gab es schon lange nicht mehr bei uns in Konoha. Deshalb haben Hinata und du oberste Priorität.“ erklärte der Angesprochene. „Damit ist es beschlossen.“ meinte Hiashi zufrieden. Noch während Hiashi sprach stand Sasuke auf. Sein Part hier war erledigt, weshalb er nun gehen würde. Als Vampirfürst konnte sich Sasuke ein solch doch recht respektloses Verhalten erlauben. Niemand würde ihn dafür kritisieren, dass er einfach aufstand und wortlos ging. Neji sah Sasuke nach. Bei seiner Ankunft wirkte Sasuke so gelöst und glücklich. Was war passiert, dass er nun wieder so verschlossen war? „Jetzt müssen wir uns nur noch um diesen Uzumaki Burschen kümmern.“ sagte Hiashi und riss Neji aus seinen Gedanken. „Ich denke nicht, dass er Probleme machen wird. Immerhin sind er und Sasuke beste Freunde und Sasuke wünscht diese Verbindung zwischen mir und Hinata. Naruto würde seinem besten Freund niemals widersprechen.“ bemerkte Neji. „Wir sollten dennoch ein Auge aus ihn haben. Nur zur Sicherheit.“ meinte das Oberhaupt der Hyuga Familie. Insgeheim hatte er bereits einige seiner Männer auf Naruto angesetzt, welche jeden Schritt des Uzumakis verfolgen sollten. In den darauffolgenden fünf Tagen herrschte eine merkwürdige Stille in Konoha. Es war unglaublich ruhig geworden, es gab keine Schlagzeilen auf den Seiten der Vampire oder den Vampirjägern. Alles ging seinen gewohnten Lauf, doch nichts war wie zuvor. Da Sakura durch ihre Liebe zu Sasuke gegen den Pakt verstoßen hatte musste Kakashi seine eigene Tochter vorübergehend beurlauben und auch Ino erschien nicht mehr zur Arbeit. Die Yamanaka war wie vom Erdboden verschluckt. Aber auch im Tower spürte man eine Veränderung. Sasuke hatte sich seit der Besprechung mit Hiashi und den anderen Mitgliedern des Hyuga Clans nicht mehr blicken lassen. Stattdessen musste wieder einmal Fugaku für seinen Sohn einspringen. „Ist Sasuke heute schon wieder nicht zur Arbeit gekommen?“ erkundigte sich Mikoto, als sie in das Büro ihres Mannes trat. Fugaku schüttelte den Kopf. „Was ist denn nur mit ihm los? Warum willst du mir nicht sagen was zwischen Sasuke und Kakashi vorgefallen ist?“ fragte die besorgte Vampirin. Mikoto wusste nichts von der Trennung von Sasuke und Sakura. Sie war nicht einmal darüber informiert, dass die Beiden überhaupt ein Paar waren. „Ich will mich nicht in das Leben von Sasuke einmischen. Er soll es dir sagen.“ meinte Fugaku. „Aber er spricht ja nicht mit mir, geschweige denn lässt er mich in seine Wohnung.“ Ihre Stimme wurde lauter. „In dieser Sache können wir Sasuke nicht helfen! Er muss selbst herausfinden was die richtige Entscheidung ist!“ gab Fugaku zurück. Selten begegnete sich das Ehepaar mit solch einem harschen Tonfall. „Hab etwas mehr Vertrauen in mich und unseren Sohn. Es wird sich alles regeln, da bin ich mir sicher.“ sagte der braunhaarige. „Wir haben bereits ein Kind verloren. Ich will nicht mitansehen, wie unser zweiter Sohn leidet.“ erklärte Mikoto. Fugaku sah seiner Frau intensiv in die Augen, bevor er vor ihr auftauchte und sie in seine Arme schloss. Sofort schmiegte sich Mikoto an seine Brust. Obwohl die Beiden schon mehrere tausend Jahre verheiratet waren, liebten sie sich noch genau so stark wie am ersten Tag. Es brauchte nur eine Umarmung von Fugaku, um Mikoto zu beruhigen. Worte waren nicht nötig. Es würde alles gut werden! Naruto betrat gerade den Tower. Auch er hatte seit Tagen nichts von seinem besten Freund gehört. Sasuke reagierte weder auf seine Anrufe, noch Nachrichten. Das ließ den Uzumaki hellhörig werden. Es musste etwas schlimmes passiert sein, sonst hätte sich Sasuke nicht so abgeschottet. Er passierte gerade den Empfangsbereich, als die Sekretärin von Sasuke auf ihn zukam. „Gehen Sie zu Sasuke-sama?“ fragte die blondhaarige. Der Angesprochene nickte. „Könnten Sie ihm das geben? Es wurde heute für ihn abgegeben.“ Chiyo überreichte Naruto eine mittelgroße Schachtel. „Klar.“ nickte Naruto und nahm einen der Fahrstühle nach oben. Während der Fahrt fragte sich der Vampir was wohl in dieser Schachtel war? Es stand kein Absender darauf. Als sich die Türen des Fahrstuhles öffnete blickte Naruto auf und trat heraus. Nach mehrmaligem Klingeln hatte Sasuke die Wohnungstür noch immer nicht geöffnet, weshalb Naruto kurzerhand seine Vampirkräfte einsetzte und durch die Tür hindurch ging. Er schritt den langen Gang entlang und blieb im Wohnbereich stehen. Sasuke saß auf den Boden und lehnte gegen das Sofa. In einer Hand hielt er ein bis an den Rand gefülltes Weinglas. Es war untypisch für Sasuke. Normalerweise war er ein Genießer und füllte sein Glas nur immer bis maximal zur Hälfte. „Was willst du hier?“ brummte der Uchiha. „Du hast dich seit Tagen bei niemandem gemeldet. Wir machen uns Sorgen um dich.“ sagte Naruto und ging auf seinen besten Freund zu, setzte sich neben ihn. „Das wurde übrigens heute für dich abgegeben.“ Er stellte die Schachtel zu Sasuke. „Mir geht es gut.“ meinte Sasuke. Dabei schob der die Schachtel beiseite. „Willst du es nicht aufmachen?“ fragte Naruto verwundert. „Ich weiß was da drin.“ meinte der schwarzhaarige und fasste sich an die Stirn. In der Schachtel befanden sich das rote Kleid, welches Sakura bei der Dinner Party in Sunagakure trug und die Chanel Handtasche, die er ihr geschenkt hatte. „Bist du ein Hellseher oder was?“ Naruto wollte den Deckel anheben, um sich den Inhalt genauer anzusehen. Doch plötzlich schlug Sasuke mit seiner Hand auf den Deckel der Schachtel. „Die Sachen gehören Sakura. Fass sie also nicht an!!“ knurrte Sasuke finster. Er hatte sogar sein Sharingan aktiviert. „Schon gut, kein Grund gleich so an die Decke zu gehen.“ sagte der Uzumaki und zog seine Hand zurück. „Tut mir leid.“ entschuldigte sich Sasuke umgehend. „Es ist nur...“ Er stoppte. „Hat es etwas mit Sakura zu tun?“ hakte Naruto nach. Sasuke nickte leicht. „Hat sie was angestellt?“ bohrte der Blondschopf weiter nach. „Nein.“ antwortete Sasuke. „Ich habe sie verlassen.“ sagte er weiter. „Wieso? Du wirktest doch so glücklich.“ meinte Naruto überrascht. „Es ist besser so. Ich will Sakura bei der Erfüllung ihrer Träume nicht im Weg stehen.“ gab der Uchiha zurück. „Vielleicht war es auch die richtige Entscheidung. Immerhin habt ihr ganz schön für Unruhe gesorgt.“ bemerkte Naruto vorsichtig. Sasuke atmete hörbar aus. Was war schon die richtige Entscheidung? Egal was man tat, irgendjemanden würde man immer jemanden verletzten. „Es war nicht richtig!“ widersprach Sasuke. Aber es war die vernünftigste Entscheidung. „Trotzdem musst du Sakura loslassen!“ riet sein bester Freund. Naruto spürte, dass Sasuke trotz der Trennung noch immer an Sakura dachte. „So wie du Hinata losgelassen hast?“ fragte der Vampirfürst. „Ihr Vater hasst mich und Neji scheint Hinata wirklich sehr gern zu haben. Er wird ihr ein gutes Leben bieten können.“ erklärte Naruto. Er hatte sich damit abgefunden, dass er Hinata aufgeben musste. „Aber wird sie glücklich sein?“ murmelte Sasuke leise. Die Männer verstummten. Für einen adeligen Vampir war das Leben alles andere als leicht. Für alles gab es Regeln, welche eingehalten werden mussten. Immerhin wurde es schon seit Jahrtausenden so getan. Niemand sah einen Grund diese veralteten Sitten zu erneuern. Lieber nahm man in Kauf, dass die eigenen Kinder stumm unter ihrer Bürde litten. Und das alles nur für den Erhalt der eigenen Sippe. Wie selbstsüchtig Vampire doch waren. „Ich dachte du bist heute im Schloss.“ bemerkte Naruto nach einigen Minuten. „Warum sollte ich dort sein?“ hakte Sasuke mit hochgezogener Augenbraue nach. „Naja...ich habe mitbekommen, dass Sakura auf dem Weg dorthin ist. “ antwortete der Angesprochene. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. Was wollte Sakura im Uchiha Schloss? Wurde sie nicht beurlaubt und auch für die Überwachung des Balls abgezogen? Warum war sie also dort? Plötzlich presste Sasuke mit einem schmerzverzerrtem Gesicht seine Augen zu und legte eine Hand über sie. Sakuras Blick war stur auf das Gebäude vor sich gerichtet. Es war so schön und gleichzeitig auch so düster. Wie bereits bei ihrem ersten Besuch hatte die junge Jägerin kein gutes Gefühl beim Betrachten des Uchiha Schlosses. Hier hatte Kohana zusammen mit Sasuke gelebt. Und hier war Kohana gestorben. Selbst jetzt, nach 330 Jahren, konnte Sakura den Trauer und Schmerz dieses Ortes noch ganz deutlich spüren. „Warum hast du mich eigentlich hierher begleitet?“ erkundigte sich Karin. Die rothaarige war zum Schloss gekommen, um noch einige zusätzliche Kameras für den Ball zu installieren. Sakura dürfte eigentlich gar nicht hier sein. „Es gibt hier ein Zimmer, dass ich mir gerne etwas genauer ansehen würde.“ antwortete die Haruno. „Geht es um diese Kohana?“ wollte Karin wissen. Kurz zuvor hatte sie Sakura von ihrem Wissen über Kohana und Sasuke erzählt. Und auch Sakura selbst gab ihrer Freundin einige Informationen. So wusste Karin nun, dass Sakura die Wiedergeburt von Kohana war. „Als wir zum ersten Mal hier waren bin ich auf ein verschlossenes Zimmer gestoßen. Ein Gefühl sagt mir, dass es das Zimmer dieses Mädchens war.“ erklärte Sakura. Karin rückte ihre Brille zurecht. Für sie war es noch schwer an all diese Dinge zu glauben. Konnte es so etwas wie Wiedergeburten wirklich geben? „Sei vorsichtig. Ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Sache!“ warnte sie deshalb. „Das habe ich auch nicht.“ lachte Sakura leise und setzte sich in Bewegung. Normalerweise war dies für jeden Vampirjäger das Zeichen den Rückzug anzutreten, denn auf die Intuition eines Jägers sollte man immer hören. Es war also ein riskantes Vorhaben, trotz diesen unguten Gefühles dennoch erneut das Schloss zu betreten. Doch Sakura konnte nicht anders. Aus irgendeinen Grund wollte sie mehr über Kohana und ihr Leben herausfinden. Dazu gehörte auch der mysteriöse Umstand ihres Todes. Und jetzt, da sie vorerst nicht arbeiten durfte, hatte Sakura genügend Zeit dieser Sache auf den Grund zu gehen. In der Eingangshalle des Schlosses trennten sich die Wege der beiden Frauen. Sakura sah Karin noch kurz nach, ehe sie die erste Treppe hinauf ging. Danach folgte eine zweite Treppe und obwohl es so viele Zimmer im Schloss gab ging die Haruno zielstrebig den langen Gang entlang, als wäre sie schon hunderte Male hier gewesen. Es folgte die dritte Treppe und ihr Herz wurde schwerer. Instinktiv griff sich Sakura an die Hüfte, doch trug sie natürlich keine Waffe bei sich. Ein Seufzen kam über ihre Lippen. Immer schön ruhig bleiben, Haruno! mahnte sie sich. Schließlich blieb Sakura vor einer Tür stehen. Hier war es. Doch was nun? Beim letzten Mal war das Zimmer doch verschlossen gewesen. Wie sollte sie also hineinkommen? Einbrechen wäre eine Alternative gewesen, aber Sakura wollte nicht schon wieder für Ärger sorgen. Sie legte eine Hand um den Türgriff und drückte ihn nach unten. Verschlossen. „Fuck.“ zischte Sakura. Warum war dieses Zimmer überhaupt abgeschlossen? Warum quälte sich Sasuke damit? Er hätte diesen Bereich des Schlosses doch umbauen können. Ob er manchmal hier war? Hatte er vielleicht auch den Schlüssel für das Zimmer? „Dumme Frage. Natürlich hat er den Schlüssel.“ sagte die rosahaarige zu sich. Plötzlich hörte man ein Knarren und die Tür öffnete sich von selbst. Die Jägerin stockte. Was war passiert? Wie war die Tür aufgegangen? War sie doch nicht verschlossen gewesen? Ein kalter Schauer durchfuhr ihren Körper. Sollte sie es wirklich wagen? Sakura schüttelte den Kopf und schob die Tür weiter nach innen, bevor sie das Zimmer betrat. Dabei zitterte ihre Hand. In diesem Zimmer gab es keinen Lichtschalter. Es wurde allein durch die drei großen Bodenfenster erhellt, welche vom Boden fast bis zur Decke reichten. Neben der fehlenden Elektrizität wirkte auch sonst alles, als wäre hier vor langer Zeit die Uhren stehen geblieben. Obwohl der Großteil des Mobiliar mit weißen Tüchern bedeckt war sah es ziemlich alt aus. Sakura machte einige Schritte und sah sich weiter um. Das Zimmer war riesig und mit vielen Gemälden an den Wänden und aufwendigem Stuck an der Decke dekoriert. Es traf nicht ganz den Geschmack der jungen Frau. Für Sakura war all das viel zu kitschig. Auch die zart grün gehaltenen Wände mit einem aufwändigem Rosenmuster wäre nicht ihre erste Wahl gewesen. Sakura drehte sich nach rechts und entdeckte das große Bett. Je länger sie in diesem Raum war, desto unbehaglicher fühlte sie sich. Immerhin kam ihr alles so vertraut vor. Trotzdem siegte ihre Neugierde – eine große Schwäche der Menschen – und Sakura ließ ihren Blick durch das restliche Zimmer schweifen. Sie entdeckte ein kleines Tischen und einen Sessel. Dazu ein Regal, indem unzählige Flakons standen. Offensichtlich sammelte Kohana verschiedene Parfums. Ein ungewöhnliches Hobby für eine 16-jährige. An einer Wand stand eine große Uhr. Diese war irgendwann um 12 Uhr stehen geblieben. Sakura fuhr sich durch die Haare. Was genau hatte sie sich erhofft hier zu finden? Auf einmal rührten sich die Zeiger der Uhr und bewegten sich entgegen den Uhrzeigersinn. Die Jägerin zog die Augenbrauen zusammen. Sie hatte nichts angerührt. Warum fing nun diese Uhr wieder an zu funktionieren? Auf einmal begann sich ihre Umgebung zu verändern. Die weißen Stoffe verschwanden von den Möbeln, welche wie neu glänzten. Auf dem kleinen Tischen standen nun frische Blumen und die Vorhänge wehten leicht durch den Wind, welcher durch die geöffneten Fenster kam. „Du darfst nicht sterben!“ ertönte eine nun eine männlich Stimme. Sakura riss die Augen auf und drehte sich wieder zum Bett um. Dort saß Sasuke auf einem Stuhl und hielt die Hand von Kohana, welche in ihrem Bett lag. Was war passiert? Warum sah Sakura plötzlich diese Bilder? War sie nun wirklich verrückt geworden oder war sie irgendwie in die Vergangenheit gereist? „Sasuke?“ sagte sie und ging etwas näher an das Bett heran, doch der Uchiha reagierte nicht auf sie. Konnte er sie überhaupt hören und sehen? „Es tut mir leid...Sasuke.“ meinte Kohana. Sie sah sehr kränklich auch. Ihre Haut war extrem blass und sie hatte dunkle Ringe unter ihren Augen. „Warum lässt du mich dich nicht in einen Vampir verwandeln?“ fragte Sasuke. Für Sakura wurde es nun interessant. Kohana hatte ihr ja erzählt, dass sie es Sasuke verboten hatte sie in einen Vampir zu verwandeln. Aber warum? Wollte sie sich nicht zu ihrer Hochzeit verwandeln lassen? Warum also nicht in dieser Situation, in der es um Leben und Tod ging? Das passte alles nicht zusammen. „Wenn es mein Schicksal ist zu sterben, werde ich es akzeptieren. Ich verbiete dir mich in einen Vampir zu verwandeln!! Hast du mich verstanden?“ antwortete das Mädchen. Sakura biss die Zähne zusammen. Wie konnte sie nur auf solch zynische Art mit Sasuke sprechen? Doch nicht nur der Tonfall von Kohana ließ das Gemüt der Haruno aufkochen. Auch die Reaktion von Sasuke war alles andere als gewöhnlich, denn er sagte kein Wort. Stattdessen nickte er schwach. Warum in aller Welt tat er nichts? Warum ließ er sie sterben? Versuchte er nicht immer seinen Willen durchzusetzen? Sakura konnte es einfach nicht begreifen. Doch ihre eigentliche Wut galt ganz klar Kohana! Im nächsten Moment befand sich Sakura in einer völlig anderen Szene. Zwar saß Sasuke noch immer auf seinem Stuhl, doch das Bett war leer. Hatte sich diese Situation nach Kohanas Tod abgespielt? Sakura fasste sich an die höllisch schmerzende Brust. Ja...sie spürte die Trauer von Sasuke. Er war ganz in schwarz gehüllt. „Warum hast du das getan?“ fragte der Vampir. Dieser Anblick brach Sakura das Herz. Vor ihr saß nicht der Fürst der Vampire – das stärkste und anmutigste Wesen der Welt. Stattdessen sah Sakura einen gebrochenen Mann vor sich. Am Liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen und ganz dicht an sich gedrückt, um Sasuke zu trösten. Deshalb trat Sakura auch etwas näher heran. Nun stand Sasuke auf und sie standen sich direkt gegenüber. Sein Blick ging jedoch durch sie hindurch. Als sie sein Gesicht sah weiteten sich die grünen Augen der Jägerin. Sasuke weinte. Die schmerzen in ihrer Brust wurden noch stärker, waren kaum noch auszuhalten. Es war so grausam. Immerhin wirkte Sasuke doch immer so stark und hatte seine Gefühle vollkommen unter Kontrolle. Plötzlich färbten sich seine Tränen tiefrot. Sakura stockte. Weinte er etwa...Blut? In diesem Moment trafen sich ihre Blicke und Sakura erstarrte beim Anblick seiner Augen. Er hatte sein Sharingan aktiviert, doch es veränderte sich auf einmal. Beim normalem Sharingan war die komplette Pupille rot gefärbt. Aber die Pupille von Sasuke färbte sich zuerst wieder tiefschwarz, bevor eine Art sechseckiger roter Stern auftauchte. Dieser Stern glühte wie Höllenfeuer und dieser Anblick machte Sakura wirklich Angst! Ihr schnürte es förmlich den Hals zu. Sasuke strahlte solch eine dunkle Aura aus – es wirkte fast schon bösartig. Trotzdem wich Sakura nicht zurück. Ja, sie hatte etwas Angst vor Sasuke. Immerhin wusste Sakura ganz genau, dass Sasuke ihr nie im Leben etwas antun würde. Zwar hatte er ihr vor einigen Tagen das Herz gebrochen, doch er würde niemals die Hand gegen sie erheben! Vorsichtig nahm sie sein Gesicht zwischen ihre Hände. Sasuke zeigte keine Reaktion. Spürte er sie nicht? Konnte er nicht spüren, dass er nicht alleine war? Sie war hier und würde ihn trösten. Niemals würde Sakura ihn verlassen! All das realisierte sie in diesem Moment. Ein Leben ohne Sasuke war für die junge Frau unmöglich. Sie wollte immer an seiner Seite sein. Sakura wollte alle Seiten von Sasuke kennenlernen – ihn lachen, weinen, wütend, traurig und glücklich sehen. Er sollte sich nicht länger vor ihr verstecken. Zwei Arme legten sich um ihre Taille und Sakura zuckte. „Sakura.“ hauchte Sasuke und ließ seine Hände über ihren Körper wandern. „Wo bist du?“ fragte der Uchiha. „Hier. Direkt an deiner Seite. Dort, wo ich hingehöre!“ antwortete Sakura. Ich werde immer bei dir sein. Kapitel 40: Silent Snow ----------------------- Als Sasuke sich plötzlich eine Hand über die Augen legte und leise brummte klingelten bei Naruto die Alarmglocken. „Geht es dir gut?“ erkundigte er sich deshalb sofort. „Meine Augen.“ krächzte Sasuke und nahm seine Hand von den Augen. Der Vampir erstarrte. „Was ist damit?“ Naruto wurde panisch. Immerhin waren die Augen eines Uchihas extrem empfindlich und die Reaktion von Sasuke ließ nichts gutes ahnen. „Ich kann nichts mehr sehen.“ meinte der Uchiha. Obwohl Sasuke seine Augen offen hatte war alles um ihn herum pechschwarz. Er konnte seine Umgebung von einer Sekunde auf die andere nicht mehr sehen. „Das ist schlecht.“ bemerkte Naruto. „Was du nicht sagst.“ knurrte Sasuke während er versuchte aufzustehen. „Warte, ich helfe dir.“ bot der Uzumaki an und half seinem besten Freund sich auf das Sofa zu setzen. „Kannst du meine Eltern informieren?“ meinte Sasuke. Er fühlte sich in diesem Moment so hilflos und wollte seine Eltern gerne um sich haben. Vielleicht würde ihm ja besonders seine Mutter helfen können. Immerhin war sie ja Ärztin, kannte sich also in diesem Gebiet aus. „Natürlich. Bin gleich wieder da.“ nickte Naruto, bevor er aus der Wohnung verschwand. Obwohl Sasuke keine Minute warten musste kam ihn diese Zeit so unendlich lange vor. Er hätte nie gedacht, dass der Verlust seines Augenlichts seine anderen Sinne so extrem beeinflussen würde. Da es in der Wohnung vollkommen still war konnte Sasuke gut die Zeiger der Uhr hören und begann die Sekunden zu zählen. Was war nur so plötzlich mit seinen Augen los? Warum konnte er nichts mehr sehen? Mit der Zeit wurde dem Vampir das Geräusch der tickenden Uhr furchtbar unangenehm, weshalb er seine Augen schloss und versuchte auf andere Gedanken zu kommen. Sofort tauchte das Bild von Sakura vor seinem inneren Auge auf. Würde er wirklich nie wieder ihr wunderschönes Gesicht sehen können? Nach all den langen Jahren sah Sasuke durch Sakura endlich wieder Licht in seinem Leben und nun sollte es für immer erlöschen? Er fasste sich ans Herz. Seit Sakura vor einigen Tagen sein Büro verlassen hatte litt Sasuke unter einem erdrückenden Gefühl in der Brust. Stand dies vielleicht im Zusammenhang mit seinem jetzigen Zustand? Kaum hörte Sasuke Schritte hob er seinen Kopf und wusste mit welch einem besorgten Gesicht seine Mutter ihn gerade ansah. „Was ist genau passiert?“ erkundigte sie sich. „Ich hatte plötzlich einen stechenden Schmerz in meinen Augen und kann nun nichts mehr sehen.“ antwortete der Angesprochene. „Hast du deine Augen in letzter Zeit besonders beansprucht? Dein Sharingan häufiger verwendet?“ fragte Mikoto weiter und sah sich die Augen ihres Sohnes genau an. Ein grauer Schleier hatte sich über die Seelenspiegel von Sasuke gelegt. „Nicht mehr als sonst.“ gab Sasuke zurück. „Komisch.“ bemerkte die Fürstenmutter mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Was fehlt ihm denn?“ wollte der sichtlich besorgte Fugaku wissen. Seine Frau drehte sich zu ihm um. „Sasuke leidet glücklicherweise nur unter einer vorübergehenden Erblindung und sein Augenlicht sollte im Verlauf der nächsten Stunden wieder zurückkehren.“ antwortete Mikoto. „Aber was ist der Grund dafür?“ wollte Sasuke wissen. „Da du das Mangekyō Sharingan besitzt sind deine Augen extrem anfällig für emotionale Reize und je öfters du dein Mangekyō Sharingan aktivierst, desto schwächer wird dein Sehvermögen.“ sagte Mikoto. Sasuke nickte. Er wusste was das bedeutete. Früher oder später würde der Tag kommen, an dem Sasuke für immer sein Augenlicht verlieren würde. „Was ist ein Mangekyō Sharingan?“ klinkte sich Naruto nun in das Gespräch. „Eine stärkere Form des normalen Sharingans, welches auch unter bestimmten Voraussetzungen aktiviert wird.“ erzählte Sasuke die Kurzfassung. Dabei drehte er sein Gesicht in die Richtung, in der Fugaku stand. Fugaku räusperte sich leise. Die Uchihas machten schon immer ein großes Geheimnis um ihr Erbgut, das Sharingan. Niemand der nicht ein Uchiha war sollte je genaue Informationen über diese Waffe erhalten. Selbst Naruto nicht, auch wenn er der beste Freund von Sasuke war. Zwar versuchte der neugierige Naruto noch mehr über dieses mysteriöse Sharingan herauszufinden, doch Fugaku und Mikoto lenkten das Gespräch geschickt in eine andere Richtung. Sasuke befand sich derweilen wieder in seiner Gedankenwelt. Aber dieses Mal konnte er sich Sakura nicht mehr vorstellen, so sehr er es auch versuchte. Alles war schwarz und vollkommen dunkel. Kälte breitete sich in seinem Körper aus. Es war genau wie damals...kurz nachdem Kohana gestorben war. Nein. Dieses Mal war es viel schlimmer! Noch nie hatte sich seine Einsamkeit so schmerzhaft angefühlt. Wieder drang dieser unerträgliche Klang der Uhr in sein Gehör. Sasuke verzog das Gesicht. Tick. Tack. Tick. Tack. Dieses Geräusch wurde immer lauter, bis Sasuke weder Naruto noch seine Eltern mehr hören konnte. Auf einmal befand sich der Vampirfürst nicht mehr in seinem Wohnzimmer. Stattdessen saß er auf einem Stuhl und starrte in das Gesicht von Kohana. Er hielt ihre Hand, welche so schrecklich kalt geworden war. Warum erinnerte er sich plötzlich wieder an die Ereignisse kurz vor Kohanas Tod? Sasuke hatte doch alles getan, um sich nie wieder daran erinnern zu können. Er hatte dafür sogar Teile seines Gedächtnisses gelöscht. Im Hintergrund hörte er wieder diese grässliche Uhr. Sie sollte endlich aufhören zu schlagen! „Du darfst nicht sterben, Kohana.“ flehte er. Ihre Uhr sollte nicht stehen bleiben. Niemals. „Es tut mir leid.“ meinte Kohana. Mehr hatte sie nicht zu sagen? „Warum lässt du mich dich nicht in einen Vampir verwandeln?“ fragte Sasuke verzweifelt. Damit könnte er immerhin ihr Leben retten! „Ich verbiete es dir mich zu verwandeln!! Hast du mich verstanden?“ antwortete das Mädchen zischend und versetzte Sasuke damit einen Stich ins Herz. Sie würde also lieber sterben, anstatt ein Vampir zu werden. Warum tat sie ihm das an? Warum quälte sie den Mann, den sie liebte? Mit jeder Minute musste Sasuke mitansehen, wie das Leben mehr und mehr aus Kohana wich. Schließlich hob sich ihre Brust ein letztes Mal, bevor es still wurde. Die Uhr blieb stehen...es war Mitternacht. Die Zeit der Vampire hatte begonnen. Plötzlich drehte sich Sasuke zur Seite und er stand auf, ging einige Schritte. Er spürte wie sich seine Augen veränderten. Eine unglaubliche Kraft durchströmte seinen Körper. Über seine Wangen lief Blut. Auf einmal spürte Sasuke eine Berührung an seinen Wangen. Nur eine Person berührte ihn so zärtlich. „Sakura.“ Wie kam sie hierher? Es waren doch seine Erinnerungen. „Wo bist du?“ fragte er und tastete nach ihr. „Ich bin hier! Direkt an deiner Seite, dort wo ich hingehöre.“ ertönte ihre Stimme. Der Uchiha riss seine Augen auf. Er hatte Sakura von sich gestoßen und dennoch sah sie ihren Platz an seiner Seite? Warum? Sie wollte ihn hassen. „Aber ich kann dich nicht sehen...meine Augen.“ meinte Sasuke. „Du musst sie nur aufmachen.“ sagte Sakura. „Mach deine Augen auf!“ Sasuke schreckte hoch und schnappte nach Luft. Es war wirklich so einfach gewesen? Die Augen öffnen und plötzlich konnte er wieder sehen? Mikoto bemerkte als Erste die Veränderung an ihrem Sohn. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie. „Ja. Mir geht es gut.“ antwortete der Angesprochene. Nun drehten sich auch Fugaku und Naruto zu Sasuke um. „Sasuke, deine Augen.“ bemerkte Naruto. Sie glänzten wieder und hatten ihre pechschwarze Farbe zurück. „Hmn. Ich kann wieder sehen.“ meinte Sasuke. „Mehr oder weniger.“ Seine Sicht war noch etwas verschwommen, doch langsam klärte sich sein Blick wieder. Er setzte sich in Bewegung und schnappte sich einen Schlüssel für einen seiner unzähligen Wagen. „Wo willst du hin?“ erkundigte sich Fugaku. „Du solltest in deinem Zustand wirklich nicht Auto fahren.“ sagte Mikoto besorgt. „Du könntest jederzeit wieder erblinden.“ versuchte sie Sasuke ins Gewissen zu reden. „Ich muss gehen!“ Mehr sagte Sasuke nicht, bevor er seine Wohnung verließ. „Was ist nur mit ihm los?“ seufzte Mikoto. „Das sind bestimmt die Hormone. Verliebte verhalten sich doch immer merkwürdig.“ lachte Naruto und kassierte sich umgehen eine Kopfnuss von Fugaku. „Halt deinen Mund.“ brummte der braunhaarige leise. „Verliebt?“ wiederholte Mikoto überrascht. „In wen ist Sasuke verliebt?“ Sie sah zwischen den Männern hin und her. Einen strengen Blick warf sie ihrem Ehemann zu. Was wusste Fugaku, was sie nicht wusste? „Es ist nichts!“ versicherte Fugaku. Er wollte, dass Sasuke persönlich mit Mikoto über dieses Thema sprach. „Du verheimlichst mir etwas.“ knurrte Mikoto finster. Es gab nichts, was die Vampirin mehr hasste. In dieser Sache war sie wirklich streng. „Sasuke wird die ganze Sache aufklären. Sei jetzt also nicht sauer auf mich.“ versuchte Fugaku die Stimmung zu beruhigen. Dabei stieß er Naruto mit dem Ellenbogen gegen den Arm. Er sollte auch etwas dazu sagen. „Ähm...Nehmen sie mich nicht ernst, Mikoto-san.“ stammelte der Uzumaki. „Immerhin bin ich im Moment nicht der richtige Ansprechpartner wenn es um Gefühle geht.“ Naruto senkte seinen Blick. Er dachte an Hinata. „Naruto-kun...“ Die Stimme von Mikoto wurde ganz weich. „Machen Sie sich keine Sorgen um Sasuke. Dieses Mal wird alles anders.“ Naruto hob seinen Kopf und grinste breit. Du schafft es, Sasuke! „Hast du dich jetzt schon für ein Kleid für unsere Verlobung entschieden?“ erkundigte sich Neji interessiert. Er und Hinata saßen gerade beim Dinner im Esszimmer der Hyuga Residenz. „Ja.“ nickte Hinata. In zwei Tagen würden sie und Neji sich verloben. In vier Tagen wäre sie seine Frau. Die Beiden wären dann für die Ewigkeit durch den heiligen Bund der Ehe miteinander verbunden. Vampire heirateten schließlich nur ein einziges Mal. „Welche Farbe hat es?“ wollte Neji wissen. „Schwarz.“ antwortete sie. „Das ist aber keine Farbe für eine glückliche Braut.“ bemerkte der Hyuga ernst. Hinata sah ihn überrascht an. „Ich weiß nicht was du meinst.“ sagte Hinata und lächelte etwas. „Natürlich bin ich glücklich.“ Ihr Lächeln wurde verzweifelte. Sie war unglücklicher denn je. Immerhin würde sie durch ihre Heirat Naruto für immer verlieren. Neji legte sein Besteck ab und stand auf. Er ging den langen Holztisch entlang, ließ dabei eine Hand über die Tischplatte geleiten. „Ich habe mir geschworen, dass ich dich niemals zu etwas zwingen werde.“ erklärte der Vampir ruhig. „Ich werde dir ein guter Ehemann sein und ein liebevoller Vater für unsere Kinder. Unsere Ehe soll nicht aus Zwang bestehen.“ Als Neji bei Hinata ankam blieb er stehen. Seine Hand legte er nun auf ihre Schulter. „Aber wenn es nötig ist werde ich dich zu deinem Glück zwingen!!“ Seine Worte klangen beinahe wie eine Drohung. Hinata erstarrte. Was meinte er damit? Würde er sie vor den Traualtar zerren? Sie zwingen ihn zu heiraten? „Ich kenne meine Pflichten und ich werde diese auch erfüllen.“ gab die blauhaarige zurück. Sie wollte wenigstens einmal von ihrem Vater hören, dass er stolz auf sie war. Ein einziges Mal sollte er ihr die Liebe eines Vaters schenken. Nur einmal. „Gut. Entschuldige mich bitte. Ich habe noch einen Termin.“ Neji lächelte kurz und verließ das Esszimmer, ließ Hinata allein zurück. Diese wischte sich über die feuchten Augen. Wie lange würde sie dies noch durchstehen können? Wie lange würde sie noch stillschweigend ihr Schicksal akzeptieren? Sakura saß in eine dicke Decke gekuschelt auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer. Im Fernsehen lief gerade ein Horrorfilm, welcher einer Frau wie Sakura jedoch kaum gruselte. Dafür hatte die Jägerin in ihrem Leben schon zu vieles gesehen. Außerdem konnte sich Sakura nicht wirklich auf den Film und dessen Handlung konzentrieren. Immer wieder musste sie an die Ereignisse am Nachmittag denken. An Kohanas Zimmer und an die Szenen aus Sasukes Vergangenheit. War sie wirklich in die Vergangenheit gereist? Haben diese Gespräche zwischen Sasuke und Kohana tatsächlich stattgefunden? Warum ließ sich Kohana nicht in einen Vampir verwandeln? Woran ist Kohana gestorben? Wer ist schuld an ihrem Tod? Es waren so viele Fragen, auf die Sakura unbedingt eine Antwort haben wollte. Doch die Antwort auf eine ganz bestimmte Frage hatte für Sakura oberste Priorität. Ging es Sasuke gut? Der Anblick seiner Tränen aus Blut ließ sie nicht mehr los. Merkwürdig, oder? Das Wohlergehen des Mannes, der sie ohne Grund verlassen hatte stand für Sakura noch immer an erster Stelle. Mehrmals hatte Sakura schon Sasukes Nummer gewählt und wollte ihn anrufen, hat es aber nie getan. Auch gerade hielt sie wieder ihr Handy in der Handy. Gerade als sie die Nummer von Sasuke wählen wollte klingelte es an der Tür. Vor Schreck zuckte Sakura zusammen, da genau in diesem Moment auch ein Schrei aus dem Fernsehen zu hören war. Natürlich wusste Sakura sofort wer es war und stürmte zur Tür. „Sasuke!“ Ihre Stimme klang bei seinem Anblick irgendwie erleichtert. Es ging ihm also gut und es gab keinen Grund zur Sorge! „Können wir reden?“ fragte Sasuke. Ihre Reaktion ließ in ihm einen Funken Hoffnung aufkeimen. Hatte er vielleicht doch noch eine Chance? „Ich habe auch Pizza dabei...und Disney Filme.“ meinte der schwarzhaarige weiter. „Sogar die Special Editions.“ Er hielt die DVDs in die Luft. „Glaubst du ernsthaft eine Pizza und Disney Filme machen die Sache wieder gut?“ brummte die Haruno. Obwohl sie sich innerlich über seine Geste freute hatte Sakura nicht vergessen wie sehr Sasuke sie verletzt hatte. Einen Moment lang dachte sie sogar nach ihm die Tür vor der Nase wieder zuzuschlagen. Doch schließlich trat Sakura einen Schritt zur Seite. „Komm rein.“ Sasuke hätte bestimmt die ganze Nacht vor ihrer Tür gestanden, wenn sie ihn nicht hereingebeten hätte. Damit Sasuke sich den Mantel ausziehen konnte nahm ihm Sakura die Pizzen und DVDs ab, ging damit schon einmal ins Wohnzimmer. „Laut dem Wetterbericht soll der Winter dieses Jahr recht früh beginnen.“ erzählte Sakura mit einem kurzen Blick aus dem Fenster. Warum sie diese irrelevant Information nannte wusste sie auch nicht so recht. Vielleicht um die Stimmung aufzulockern? „Ja, habe ich auch gehört. Angeblich soll es bereits heute Nacht den ersten Schnee geben.“ meinte Sasuke und ging auf Sakura zu. Dabei sah er kurz zum Fernseher. Sasuke mochte keine Horrorfilme. Ihm war das Geschrei zu lästig. Er sah sich weiter um und musste feststellen, wie unglaublich wohl er sich in Sakuras Wohnung doch fühlte. Hier war alles so persönlich eingerichtet und jeder Zentimeter spielte ihre Persönlichkeit wieder. Nun fixierten seine Augen Sakura. Würde er den Tag wirklich erleben, an dem er ihre Schönheit nicht mehr sehen konnte? Wie würde Sakura reagieren? Würde sie ihren Platz noch immer an seiner Seite sehen? Als sich Sakura zu ihm umdrehte waren ihre grünen Augen voller Tränen. „Ich hasse Winter.“ schluchzte sie. „Und am meisten hasse ich dich, du verdammter Idiot.“ zischte die Jägerin. „Dazu hast du auch allen Grund.“ stimmte ihr Sasuke zu. „Warum hast du das getan?“ fragte Sakura. „Warum hast du mich einfach so abserviert?“ rief sie vorwurfsvoll und krallte sich in seinem Oberteil fest. „Ich dachte es wäre das Beste für dich.“ sagte der Uchiha. „Falsch gedacht.“ Sakura boxte mehrmals gegen seine Brust. „Das ist mir nun klar geworden.“ meinte Sasuke und legte seine Arme um ihren Körper. Zwar versuchte sich Sakura aus seiner Umarmung zu befreien, doch ihr Widerstand war zwecklos. Sasuke würde sie nie mehr loslassen. Nie mehr! „Durch dich sehe ich endlich wieder Licht.“ Er strich ihr mit einer Hand über den Kopf. „Du bist mein Licht.“ hauchte Sasuke und hob ihr Kinn an. Zärtlich strich er mit seinen Lippen über ihre. „Ich habe die letzten Tage Qualen erlitten, die ich kein zweites Mal erleben möchte.“ gestand der Vampir. „Mir ging es nicht anders.“ flüsterte Sakura und streckte sich Sasuke entgegen. Ihre Lippen berührten sich in einem zögerlichen Kuss. Nie war das Band zwischen ihnen so stark gewesen wie in diesen Moment. Plötzlich hob Sasuke die junge Frau kurzerhand hoch und warf sie sich über die Schulter. „Sasuke!!!“ quiekte Sakura, welche wild mit den Beinen strampelte und auf seinen Rücken einhämmerte. „Spar dir eine Energie. Wir haben eine lange Nacht vor uns.“ meinte Sasuke und steuerte das Schlafzimmer von Sakura an. Genug der sentimentalen Worte! Sasuke würde Sakura nun auf seine Art zeigen wie sehr er sie vermisst hatte und wie sehr er von der schönen Jägerin abhängig war. Mit einem klopfendem Herzen ließ sich Sakura nach hinten in die Matratze sinken, während sich Sasuke über sie beugte. Ihre Kleider lagen bereits auf dem Boden verteilt und es lag dieselbe feurige Stimmung in der Luft, wie bei ihrer ersten gemeinsamen Nacht. Seine Küsse bedeckten jede freie Stelle ihrer weichen Haut. Wie immer begann ihr Körper unter seinen Zärtlichkeiten zu beben. „Ich spüre deine Wut auf mich.“ bemerkte Sasuke und küsste ihren Bauchnabel. Sakura drehte ihr gerötetes Gesicht zur Seite. Es war ihr unangenehm, dass er ihre Gefühle so direkt ansprach. Aber Sasuke hatte Recht. Noch war ihre Wut auf ihn noch nicht verflogen. Dennoch tat Sakura nichts um Sasuke in irgendeiner Weise zu stoppen. Ganz im Gegenteil! Sie streckte sich ihm entgegen, so sehr sehnte sich die junge Frau nach ihm. Noch vor wenigen Wochen hätte sich Sakura solch ein Verhalten nicht zugetraut. Sie, eine berüchtigte Vampirjägerin, wollte von einem Vampir berührt werden? Dessen Küsse spüren? Aber Sasuke hatte es geschafft ihre eiserne Rüstung abzulegen. Er war in ihr innerstes vorgedrungen. Beim Anblick von Sakuras Körpers begannen die Augen von Sasuke zu funkeln. Ihre Schönheit nahm ihn immer wieder aufs Neue gefangen. Wie sollte er nur weiterleben, wenn er diese Perfektion nicht mehr sehen konnte? Zwar war seine Sehkraft wieder vollständig zurückgekehrt, doch seine Mutter hatte ihn ja gewarnt. Sasuke könnte jederzeit wieder erblinden. Er würde also zu einem gegebenem Zeitpunkt mit Sakura darüber sprechen müssen. „Du wirkst nachdenklich.“ meinte Sakura und legte eine Hand auf seine Wange. An was dachte er nur so angestrengt? Warum sah er sie mit diesem Blick an? „Keine Sorge! Meine ganze Aufmerksamkeit gehört dir allein.“ versicherte der Uchiha. Um dies zu beweisen übersäte Sasuke jeden freien Zentimeter von Sakuras Haut mit hitzigen Küssen. Zuerst lachte Sakura, bevor ein Keuchen ihren Mund verließ. Kaum hörte Sasuke den Ausstoß ihrer Erregung war der Vampir nicht mehr zu halten. Er würde auf ihrem ganzen Körper seine Spuren hinterlassen und Sakura so intensiv lieben, wie noch nie zuvor~ Es war eine ausgesprochen kühle Nacht und es wehte ein eisiger Wind. Ruki zog den Kragen seines Mantel etwas mehr nach oben. Der junge Vampir schlich durch sein altes Wohnviertel, als er vor dem Haus stehen blieb, in dem Sakura wohnte. Es brannte Licht, sie war also zu Hause. Jedoch war die Jägerin nicht alleine. Zum einem spürte Ruki die Anwesenheit eines unglaublich starken Vampirs, zum anderem stand ein sündhaft teurer Sportwagen auf einem der Parkplätze. Uchiha Sasuke Ruki biss die Zähne zusammen. Hatte er Sakura nicht das Herz gebrochen? Warum war er nun also in ihrer Wohnung? Ob Sakura ihm verziehen hatte? Wut kochte in dem violetthaarigen auf. Wie konnte Sakura nur so naiv sein? Scheinbar machte Liebe tatsächlich blind. Er musste an die Begegnung mit Raphael denken. Als Madara von der offensichtlichen Drohung Raphaels erzählt hatte, drängte der Uchiha zur Eile. Sowohl Goro, als auch Yuki sollten schnellstmöglich aus dem Weg geschaffen werden. Eigentlich war Ruki gekommen, um sich von seiner besten Freundin zu verabschieden. Immerhin gab es keine Garantie, dass er die Ausführung dieses Plans überleben würde. Noch immer wünschte sich Ruki zu sterben. So würde man ihm endlich von seinem Leid ertragen. Sakura in den Armen eines anderen zu sehen konnte Ruki nicht länger mit ansehen. Sollte er sterben würde Sakura um ihr trauern. Wenigstens als Toter würde eine Art Liebe ihrerseits spüren. „Lebewohl.“ hauchte Ruki, während er nach oben zur Wohnung von Sakura blickte. Wie gerne hätte er sie noch ein letztes Mal gesehen – Ihr wunderschönes Lachen gehört, noch ein Mal in ihre funkelnden Augen geblickt, noch ein Mal ihren lieblichen Duft gerochen. Gerade als Ruki gehen wollte schwebte ein zerbrechlicher weißer Punkt an seinen Augen vorbei. Überrascht hob er seinen Kopf und vom Himmel kamen unzählige Flocken herab auf die Erde. Es begann zu schneien, mitten im Oktober. Ruki strecke eine Hand aus und auf seinen schwarzen Lederhandschuhen landeten einige Schneeflocken. Er lächelte kurz, bevor sich der junge Mann in Bewegung setzte. Es gab wohl möglich keine friedlichere Umgebung zum Sterben, als in einer Wiese zu liegen und von Schnee bedeckt zu werden. „Du mutest dem Jungen zu viel zu!“ bemerkte Cordelia mit einem strengen Ton in der Stimme. Sie saß zusammen mit Madara im Wohnzimmer der Villa des Uchihas, in der auch Ruki lebte. Beide hielten eine Tasse Tee in der Hand und im Hintergrund hörte man das brennende Holz im Kamin knistern. „Er hat dem Plan freiwillig zugestimmt.“ gab Madara ruhig zurück. „Was hat dir Goro getan, dass du ihn auslöschen willst?“ fragte die interessierte Vampirin. Immerhin waren sie und Goro miteinander verwandt. „Er hat mich verraten und mich zu einer grausamen Tat angestiftet.“ erklärte Madara knapp. Mehr wollte er eigentlich nicht erzählen. Die Erinnerungen waren einfach zu brutal. Niemand, außer er, kannte die ganze Wahrheit. „Hat es etwas mit dem Anschlag auf den Uchiha Clan zu tun?“ bohrte Cordelia dennoch weiter nach. Sie konnte Madara ansehen, dass ihn etwas belastete. Warum wollte er sich ihr nicht anvertrauen? Der Angesprochene nickte nur schwach und sah zum Kaminfeuer. „Ich bin Gabriel.“ sagte er. Cordelia riss geschockt die Augen auf. Madara war der Vampir, der für die Ermordung hunderte Uchihas verantwortlich war? Er hatte rücksichtslos Frauen und Kinder getötet? „Es war eine ähnliche Nacht wie heute. Der Wind war eiskalt und hallte unaufhaltsam durch die Wälder. Unser Clan hatte sich im Schloss versammelt, um die anstehende Verlobung meines ältesten Neffen, Itachi, zu feiern.“ In den schwarzen Augen des Vampirs spiegelte sich das Feuer wieder und Madara versetzte sich in die Nacht vor 1000 Jahren zurück. „Nachdem Abendessen befand sich die ganze Familie im großen Salon. Während die Kinder ausgelassen spielten unterhielten wir Erwachsenen uns über anstehende Entscheidungen, welche die Zukunft des Clans betrafen. Goro war der einzige anwesende Vampir, welcher nicht Mitglied des Uchiha Clans war. Doch war er ein Kindheitsfreund meines Vaters gewesen und außerdem mein Mentor. Schon Wochen vorher hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, die mir schlimme Dinge zuflüsterte. In dieser Nacht war diese Stimme präsenter denn je. Sie sagte mir, dass ich die Uchihas ausrotten musste. Angeblich planten meine Familienmitglieder einen Putsch gegen die anderen adeligen Vampirfamilien, um die alleinige Herrschaft über alle Vampire auf der Welt zu erlangen. Ich war damals ein leichtes Opfer, denn mein Vater hatte meinen jüngeren Bruder Fugaku zum nächsten Fürsten bestimmt. Ein Titel, der laut dem Protokoll mir zustünde. Doch da mein Bruder und meine Schwester sich ineinander verliebt hatte gestattete mein Vater die Heirat der Beiden und durch die Geburt meiner Neffen hatte Fugaku seine Stellung gesichert. Ich hasste ihn dafür, denn auch ich liebte Mikoto!“ Die Stimme von Madara brach ab und der Vampir stand auf. „Goro muss sterben!! Entweder hilfst du mir dabei, oder aber du reist nach Sunagakure zurück.“ meinte er streng, ehe er das Zimmer mit schnellen Schritten verließ. Cordelia stellte ihre Teetasse auf dem Tisch ab. Nun musste sie sich entscheiden. Würde sie Madara folgen und genau wie er ein Mitglied der eigenen Familie töten? Kapitel 41: Romeo x Juliet -------------------------- Als am nächsten Morgen die Sonne aufging war Sakura bereits hellwach. Wirklich geschlafen hatte sie nicht. Zum Einen, weil sie und Sasuke beinahe die ganze Nacht mit ihrer Versöhnung beschäftigt waren. Und zum Anderen, weil Sakura den friedlich herabfallenden Schnee beobachtet hatte. Vor einigen Stunden hatte es angefangen zu schneien und bis jetzt fielen dicke Flocken vom Himmel herab. Ihr Blick ging zu Sasuke. Er schlief ganz friedlich, sein Kopf ruhte in ihrem Schoss. Schwach lächelnd streichelte sie seinen Nacken. Der Vampir schnurrte und drehte sich noch etwas mehr ihr zu. Überall auf seinem Körper sah man Abdrücke von Fingernägeln und an einigen Stellen zierten violette Knutschflecken seine blasse Haut. Sakura gefiel es irgendwie, dass man ihre Spuren ganz deutlich auf seinem Körper sehen konnte. Ob Sasuke sich ähnlich fühlte, wenn er sie biss? Insgesamt vier Mal hatte er sie in der vergangenen Nacht gebissen und ihr Blut getrunken. Wie es sich wohl anfühlte jemanden zu beißen? Sasuke hatte einmal erwähnt wie unbeschreiblich gut ihr Blut schmeckte, aber er hat nie von dem Gefühl erzählt, wenn er seine Zähne in ihre Haut bohrte. „Hör nicht auf.“ grummelte Sasuke. Als sie seine Stimme hörte bemerkte Sakura, dass sie aufgehört hatte seinen Nacken zu streicheln. „Du bist ja wach.“ meinte sie. „Hmn. Seit eben.“ Sasuke streckte sich ausgiebig, bevor er sich aufsetzte. „An was denkst du?“ fragte der Uchiha und sah zu Sakura, küsste ihre Schulter. Ihre Unruhe hatte ihn geweckt. „Nichts besonderes.“ antwortete die rosahaarige. „Warum willst du mir nicht sagen was dich beschäftigt?“ hakte Sasuke nach. „Du kannst mit mir über alles reden!“ betonte er. „Erinnerst du, als ich uns einmal Frühstück gemacht habe?“ begann die Jägerin schließlich. Sasuke nickte. „Auf der Suche nach den Zutaten für die Pfannkuchen bin ich auf Blutkonserven in deinem Kühlschrank gestoßen. Ich weiß wirklich nicht warum, aber ich habe vorgestellt wie wohl dein Blut schmeckt und seitdem lässt mich dieser Gedanke nicht mehr los.“ erklärte Sakura und lehnte ihren Kopf gegen seinen Oberarm, damit Sasuke nicht ihr beschämtes Gesicht sehen konnte. „Schau mich an.“ Sasuke drehte ihr Gesicht zu sich. „Es gibt keinen Grund dich für deine Gedanken zu schämen.“ meinte der Vampir. „Doch! Welcher normale Mensch denkt denn bitte an solche Sachen?“ fragte sie. „Welcher normale Mensch wäre in der Lage einen Vampir wie mich zu lieben?“ stellte Sasuke die Gegenfrage. „Jemanden zu lieben oder dessen Blut zu trinken ist ein kleiner Unterschied, mein Lieber.“ bemerkte die Haruno. „Da liegst du falsch!“ widersprach Sasuke. Dabei strich er mit seinen Fingern über ihren Hals. „Wenn ein Vampir dich sein Blut trinken lässt kannst du dir sicher sein, wie abgöttisch er dich liebt! Denn für Vampire gibt es keinen größeren Liebesbeweis, als das gegenseitige trinken ihres Blutes.“ erklärte er. Es lag eine Schwere in seiner Stimme, die Sakura sonst nur kannte, wenn sie und Sasuke miteinander schliefen. Erregte es ihn etwa, dass sie an solche Dinge dachte? Plötzlich drückte Sasuke die junge Frau nach hinten. „Du weißt gar nicht was allein die Vorstellung daran, dass du mich beißt und mein Blut trinkst, in mir auslöst.“ gestand der Vampir keuchend. „Mir macht die Vorstellung eher Angst.“ flüsterte Sakura mit zittriger Stimme. „Natürlich. Für euch Menschen ist so etwas bestimmt befremdlich.“ Sasuke strich ihr die Haare hinter das Ohr und küsste ihre Stirn. „Ist heute Abend nicht das von deiner Mutter geplante Familienessen im Schloss?“ lenkte Sakura vom Thema ab. „Ja. Aber du musst nicht kommen, wenn du nicht willst. Mein Vater hat dir seine Einladung ziemlich harsch aufgebunden.“ meinte Sasuke. „Ich würde aber furchtbar gerne hingehen.“ sagte die rosahaarige. „Dann hole ich dich heute Abend ab.“ gab Sasuke zurück, bevor er aus dem Bett stieg und begann sich anzuziehen. „Wo willst du hin?“ fragte Sakura verwundert. „In drei Tagen heiratet meine beste Freundin und ich muss noch ein passendes Geschenk für sie finden.“ erklärte der Angesprochene, als er gerade den Gürtel seiner Hose schloss. „Du hast mir nie von ihr erzählt.“ bemerkte Sakura. „Warum begleitest du mich nicht auf ihre Hochzeit? Dann lernst du sie kennen.“ schlug der Uchiha vor. „Ich auf einer Vampirhochzeit?“ hakte die Jägerin mit hochgezogener Augenbraue nach. „Es gibt keine Regel, dir mir eine Vampirjägerin als Begleitung verbietet und ich glaube auch nicht, dass Hinata etwas dagegen hätte.“ Es war nicht ganz die Wahrheit. Zwar verbat nicht der Pakt die Anwesenheit von Sakura auf der Heirat zweier Vampire. Viel mehr galt hier die Hofetikette des Vampiradels. Menschen hatten auf solchen Feierlichkeiten nichts zu suchen, doch für Sakura würde Sasuke auch diese Regel brechen. „Sollten wir dann nicht zusammen ein Geschenk aussuchen?“ überlegte Sakura. „Willst du wirklich noch länger nach der Pfeife deines Vaters tanzen?“ Seufzend legte Yuki ihre Arbeitsunterlagen beiseite. Seit ihrer Begegnung mit Ruki musste sie ständig an seine Worte denken. Viel mehr jedoch an seine Berührungen. Yuki musste nur an den Kuss denken und ihre Lippen kribbelten. „Diese verdammte Hexe.“ Ein sichtlich aufgebrachter Goro betrat das Büro seiner Tochter. „Was ist denn passiert?“ erkundigte sie sich. Mit Hexe meinte ihr Vater ja für gewöhnlich Sakura. Was hatte sie also angestellt, um ihn so zu verärgern? „Sasuke hält es scheinbar seit Tagen nicht für nötig zur Arbeit zu erscheinen, aber für eine kleine Shopping Tour mit dieser Haruno Schlampe hat er Zeit.“ erzählte Goro und strich sich die losen Strähnen aus dem Gesicht. „Was?“ Nun wurde Yuki hellhörig. „Ich habe sie zusammen in ein Juweliergeschäft gehen sehen.“ meinte der Vampir. „Aber das heißt ja noch nichts, oder?“ bemerkte Yuki. „Mein Gott. Er hat ihre Hand gehalten!!“ brüllte Goro. „Er hat was?“ Yuki riss die Augen auf. „Du hast mir versprochen, dass Sasuke mich heiraten wird!!! Warum hält er nun in aller Öffentlichkeit ihrer Hand?“ knurrte die Amano. „Du wirst ihn heiraten.“ versicherte Goro. „Und um diese Vampirjägerin werde ich mich auch kümmern. Hab keine Angst. Sasuke und du werdet die Ewigkeit miteinander verbringen. Du hast mein Wort.“ Ein schwaches Grinsen schlich sich auf die Lippen des Vampirs. Er hatte ganz eigene Pläne was seine Tochter betraf. „Wie wirst du sie umbringen? Schnell und schmerzlos und ganz langsam?“ fragte Yuki. „Ich werde mich erst einmal auf eine Tasse Tee mit Miss Haruno treffen. Immerhin sollte jemand ihr noch einmal die Regeln des Paktes näher bringen.“ erklärte der Angesprochene. Yuki lachte. „Genau wie bei ihr damals. Hoffentlich mag auch unsere Miss Haruno eine Tasse guten Tee.“ Den ganzen Nachmittag über waren Sasuke und Sakura in der Stadt unterwegs gewesen, um ein passendes Hochzeitsgeschenk für Hinata zu finden. Unzählige Geschäfte hatten sie dabei abgeklappert, jedoch mit wenig Erfolg. „Wieder nichts.“ murrte Sakura, als die Beiden ein weiteres Geschäft verließen. „Es wird schwierig etwas zu finden, wenn wir nicht einmal wissen wonach wir suchen.“ bemerkte Sasuke und trat neben die rosahaarige. Dabei griff er wie selbstverständlich nach ihrer Hand, verschränkte seinen Fingern mit ihren. „Hältst du das für eine gute Idee?“ fragte Sakura. „Was meinst du?“ hakte er nach. „Das mit dem Händchen halten. Jemand könnte uns sehen.“ erklärte die Jägerin mit geröteten Wangen. „Mir doch egal.“ gab Sasuke schulterzuckend zurück und setzte sich in Bewegung. „Böser Vampirfürst.“ Sakura lehnte sich etwas an ihn, lachte gegen seinen Oberarm. Sasuke schmunzelte etwas. Genau so hatte er es sich immer vorgestellt. Kein Versteckspiel mehr! Stattdessen sollte jeder die Person sehen, die Sasuke für immer an seiner Seite haben wollte. Und das Paar wurde tatsächlich von unzähligen Passanten angestarrt. Da Sasuke es gewohnt war angestarrt zu werden, bemerkte er die Blicke gar nicht mehr und Sakura versuchte sie einfach zu ignorieren. Plötzlich klingelte das Handy von Sakura. „Haruno?“ meldete sie sich. Es war eine unbekannte Nummer, weshalb ihre Stimme etwas unterkühlt klang. „Ah...Sie sind es. Was wollen Sie?“ brummte Sakura. Sasuke sah im Seitenwinkel zu ihr. Mit wem telefonierte sie wohl? Scheinbar mochte Sakura diese Person nicht wirklich. „Nein, heute habe ich keine Zeit. Morgen vielleicht.“ Die Haruno sah zu Sasuke und verdrehte die Augen. Er lachte. „Gut, dann bis morgen.“ seufzend legte Sakura auf. „Wer war es?“ erkundigte sich der schwarzhaarige. „Mein Freund Goro. Er will mit mir über irgendetwas reden.“ antwortete sie. Sasuke hob die Augenbraue. Über was könnte Goro wohl mit Sakura sprechen wollen? Zufrieden betrachtete sich Madara im Spiegel seines Ankleidezimmers. Das Familienessen war der perfekte Anlass, um wieder einen seiner edlen Anzüge zu tragen. Madara trug eine schwarze Hose mit einem blutrotem Hemd. Gerade knöpfte er die Weste aus schwarzem Samt zu, welche mit einem Ornamenten Muster verziert war. Danach band er seine Krawatte und warf sein gesund glänzendes Haar nach hinten. „Wir müssen reden.“ Cordelia platzte in den Raum. „Wo hast du deine gute Erziehung gelassen? Ich hätte nackt sein können.“ sagte der Uchiha und drehte sich zu ihr um. „Außerdem kommst du äußerst ungelegen. Meine Geschwister erwarten mich im Uchiha Schloss.“ bemerkte er. „Glücklicherweise musste ich deinen nackten Anblick nicht ertragen. Ich habe eben nämlich vorzüglich gegessen und wollte dieses herrliche Mahl nicht erbrechen.“ gab Cordelia mit spitzer Zunge zurück. „Ich mochte deinen Humor schon immer.“ gestand Madara. „Das tut jetzt nichts zur Sache. Ich bin wegen unserem Gespräch von gestern hier.“ winkte die Vampirin ab. „Sollten deine Worte von wirklich wahr sein hast du etwas unverzeihliches getan, mein lieber Freund. Doch wenn ein Mitglied meiner Familie zum Teil für deine Taten verantwortlich ist werde ich dir natürlich bei dessen Vernichtung helfen. Immerhin soll der Name Amano auch weiterhin für Ehrlichkeit und Loyalität stehen.“ Cordelia hatte ihren Entschluss gefasst. Sie würde Madara zur Seite stehen! Nicht nur, weil sie selbst großen Groll gegen Goro hegte. Ihre Motive waren viel emotionaler. Cordelia wollte herausfinden, ob es den alten Madara noch gab. Früher war Madara ein ganz anderer gewesen. Man hat ihn immer lachend und scherzend gesehen. Vor allem im Umgang mit seinen beiden Neffen, Sasuke und Itachi. Vielleicht war dieser friedlicher Madara noch irgendwo hinter seiner Maske aus schillernden Stoffen und dem nichtssagenden Gesicht versteckt. Nur darum würde Cordelia ihn helfen – um Madara noch einmal Lächeln zu sehen. So wie in ihrer Kindheit. „Meine liebe Cordelia.“ Madara ging auf sie zu. „Es tut gut zu wissen einen Freund an seiner Seite zu haben.“ hauchte er und strich über ihre Wange. Seine Lippen drückte er kurz gegen ihren Mundwinkel. „Entschuldige mich nun. Ich werde erwartet.“ Sasuke öffnete die Beifahrertür seines Wagens und half Sakura beim Aussteigen. Fast wäre sie dabei gestolpert. „Es gibt keinen Grund nervös zu sein! Verhalte dich einfach wie immer.“ sagte Sasuke, um Sakura zu beruhigen. Man konnte die Nervosität der Vampirjägerin ganz deutlich spüren. „Mein natürliches Verhalten ist glaube ich nicht bei einem Abendessen einer Adelsfamilie angebracht.“ brummte Sakura. Das Paar schritt die Stufen empor und wurden bereits von Mikoto erwartet. Die Fürstenmutter glänzte mal wieder mit ihrem ausgesprochen guten Geschmack für Mode. Sie trug eine beigefarbenen Bleistiftrock mit einer bordeauxfarbenen Seidenbluse. Die durch die Luft fliegenden Schneeflocken ließen ihre Haut noch strahlender wirken. Scheinbar waren Vampire im Winter noch viel schöner. „Seid willkommen.“ begrüßte Mikoto die Beiden. „Guten Abend, Mikoto-san.“ Ganz förmlich reichte Sakura der Vampirin die Hand. „Ich bitte dich, nenn mich einfach Mikoto.“ meinte die Uchiha und umarmte Sakura kurzerhand. Diese sah etwas verwundert zu Sasuke. „Wenn du so weitermachst erdrückst du sie, Mutter.“ sagte er. „Oh entschuldige.“ Mikoto löste sich umgehend von Sakura. „Schon gut.“ winkte die Haruno ab. „Kommt herein. Fugaku wartet bereits im Esszimmer auf euch.“ sagte die Vampirin und setzte sich in Bewegung. „Ist Onkel noch nicht da?“ hakte Sasuke nach. „Er wird etwas später zu uns stoßen. Scheinbar wurde er aufgehalten.“ erklärte Mikoto. Als sie den Eingangsbereich des Schlosses betraten, tauchte eine Vampirin auf und nahm Sakura und Sasuke die Mäntel ab. „Hier entlang.“ Sasuke legte Sakura eine Hand auf den Rücken und schob sie schnellstmöglich Richtung Esszimmer. Verwundert sah Sakura über ihre Schulter nach hinten. Ihre Augen weiteten sich ein Stück. Diese Vampirin sah Sasuke mit einem eindeutigen Blick nach. Konnte es sein, dass Sasuke und sie einmal... Nun sah Sakura zu Sasuke. Sein Gesichtsausdruck wirkte auf den ersten Blick wie immer, doch Sakura kannte ihn besser. Sasuke war angespannt. Die Drei betraten das große Esszimmer, wo Fugaku bereits wartete. „Da seid ihr ja. Ich hatte schon befürchtet ihr würdet euch aufgrund des starken Schneefalls verspäten.“ sagte Fugaku. „Bei Sasukes Tempo eher unwahrscheinlich.“ bemerkte Sakura lachend und reichte Fugaku die Hand. „Du sollst doch nicht so schnell fahren!“ tadelte Mikoto ihren Sohn sofort zurecht. Der Vampirfürst brummte leise. Warum wurde er jetzt als Raser dargestellt? So schnell war er gar nicht gefahren. „Darf ich euch etwas zum Trinken anbieten?“ erkundigte sich Fugaku und ging auf einen kleinen Tisch zu. Sasuke brauchte gar nicht zu antworten, denn sein Vater schenkte bereits Rotwein in ein Glas. „Haben Sie einen Scotch?“ fragte Sakura. Etwas Alkohol würde ihre Nerven sicher beruhigen. „Natürlich.“ nickte Fugaku. „Übertreibe es aber nicht.“ flüsterte Sasuke in ihr Ohr. „Ich vertrage mehr als dir wahrscheinlich lieb ist.“ gab die Jägerin spitz grinsend zurück. Im selben Moment tauchte Fugaku bei ihnen auf und überreichte die Getränke. „Sag, wie geht es Kakashi?“ wollte der Fürstenvater wissen, als er Sakura ihr Glas gab. „Gut.“ antwortete Sakura knapp. Ehrlich gesagt wusste sie es nicht. Immerhin hatte Sakura ihn seit Tagen nicht gesehen. Fugaku nickte. Diese Frage war wohl etwas unpassend. Kurz darauf traf auch Madara ein. Kaum betrat er das Esszimmer richtete Sakura ihren Blick auf ihn. Er war so anders, als die restlichen Familienmitglieder. Madara wirkte viel präsenter, aggressiver und irgendwie auch gefährlicher. Sasuke und seine Eltern dagegen verbargen sich eher im Schatten – wie man es von Vampiren eigentlich erwartete. Plötzlich sah Madara direkt in Sakuras Augen. „Miss Haruno? Was machen Sie denn hier?“ fragte er und wirkte tatsächlich etwas verwundert. Dabei ging er auf die junge Frau zu. „Nun ja. Sie haben noch immer keinen schriftlichen Beweis für ihre adelige Herkunft eingereicht. Also dachte ich mir, ich erinnere Sie noch einmal persönlich daran. Auf der anderen Seite habe ich bereits eine gemütliche Gefängniszelle für Sie ausgesucht.“ sagte die Haruno. „Reizend wie immer.“ Madara küsste ihren Handrücken. „Sakura ist heute Abend unser Gast.“ erklärte Mikoto. „Ich verstehe.“ nickte er und sah dabei kurz zu Sasuke. „Geht es dir gut? Du wirkst so verändert. Gibt es Probleme?“ richtete Madara seine Worte nun an seinen Neffen. „Es ist alles Bestens.“ winkte Sasuke mit einem schwachen Lächeln ab. „Mit dem 'verändert' liegst du gar nicht so falsch, Bruder. Ich kann mich nämlich gar nicht erinnern, wann ich meinen Sohn das letzte Mal nicht im Anzug gesehen habe.“ lachte Fugaku. „Vater, bitte.“ brummte Sasuke und musterte kurz sein Outfit – eine graue Hose und ein dunkelblauer Rollkragenpullover. Hatte er etwas falsches angezogen? Seine Augen scannten Sakura. Diese trug einen weiten cremefarbenen Strickpullover mit einer schwarzen Jeans. „Hör auf Sasuke zu Ärgern, Darling.“ tadelte Mikoto ihren Mann zurecht. „Setzt euch. Das Essen ist fertig.“ lächelte die Uchiha daraufhin freundlich. Die kleine Gruppe setzte sich an den gedeckten Esstisch. Während Fugaku am Kopf des Tisches platz nahm, saß Sakura zu seiner rechten, gegenüber von Mikoto und neben Sasuke. Die Jägerin war noch immer nervös. Normalerweise aß sie nicht mit Vampiren zu Abend, ohne kurz darauf einen von ihnen aufgrund eines Auftrags zu töten. Deshalb verweilte Sakura auch überwiegend schweigend, während sich die Uchiha Familie während dem Abendessen angeregt unterhielt. Nur als Fugaku eine etwas peinliche Geschichte aus Sasukes Kindheit erzählte, beteiligte sich auch Sakura an dem Gespräch. „Erinnert ihr euch noch daran, als Itachi zu Sasuke gesagt hat, dass er eine Katze wäre und Sasuke deshalb angefangen hat Mäuse zu fangen?“ plauderte Fugaku munter darauf los. Mikoto und Madara konnten sich nur schwer ein Lachen verkneifen und Sakura verschluckte sich an ihrem Wein. „Das hast du nicht wirklich getan?“ hakte sie ungläubig nach. „Hat er, aber dafür hatten wir eine ganze Zeit lang keine Probleme mehr mit Mäusen im Schloss.“ sagte Madara. „Es freut mich, dass ich zu eurer Belustigung dienen kann.“ meldete sich Sasuke zu Wort. Er sah alles andere als begeistert aus, was Sakura noch mehr zum Lachen brachte. „Falls du mal einen Snack brauchst. Im Keller unseres Hauptquartiers sollen sich auch einige Mäuse herumtreiben.“ neckte sie den Vampir. Doch plötzlich verstummte Sakura, denn Sasuke hatte unauffällig eine Hand auf ihren Oberschenkel gelegt und drückte leicht zu. „In eurem Hauptquartier gibt es wirklich einen Snack, den ich von nun an gerne täglich haben möchte.“ sagte Sasuke so leise, dass nur Sakura es hören konnte. Mit dieser Aussage brachte er ihr Blut in Wallung. Sakura lehnte sich etwas zu Sasuke. „Wo gibt es hier eine Toilette?“ fragte sie flüsternd. „Vom Esszimmer aus gehst du links den Gang entlang und dann die Treppe hinauf. Gleich rechts ist ein Gästebad.“ antwortete der Angesprochene. „Soll ich mitkommen?“ bot Sasuke mit einem vielsagenden Grinsen an. Seine Hand wanderte dabei ihren Oberschenkel entlang. Die Haruno funkelte ihn finster an und schlug seine Hand beiseite, bevor sie aufstand. „Entschuldigen Sie mich bitte.“ Sakura lächelte etwas und verließ den Raum. Kaum schloss Sakura die Tür hinter sich, lehnte sie sich seufzend gegen die Wand. Ihr war die Situation auf einmal zu viel geworden. Warum hat Sasuke seiner Familie nicht gesagt, dass er und sie nun ein Paar waren? Stattdessen berührte er sie heimlich und flüsterte ihr Dinge zu. Wollte er sie nicht als seine offizielle Freundin vorstellen? Kopfschüttelnd stieß sich Sakura von der Wand ab und ging zum Gästebad, um sich etwas frisch zu machen. „Ist mit Sakura alles in Ordnung?“ erkundigte sich Mikoto, nachdem die Haruno das Esszimmer verlassen hatte. Sasuke nickte nur wortlos. Er wusste es selbst nicht so recht. Hatte er etwas falsch gemacht? „Wie kam es eigentlich dazu, dass Miss Haruno an unserem Familienessen teilnimmt?“ wollte nun Madara wissen. Fugaku räusperte sich. Der Vampirfürst sah erst zu seinem Vater und Onkel, danach zu seiner Mutter. Erwarteten sie nun eine Antwort von ihm? Was sollte er sagen? Die Wahrheit? Sasuke würde es gerne zusammen mit Sakura seiner Familie erzählen – Sakura endlich als Frau an seiner Seite vorstellen. „Das würde mich auch interessieren. Du scheinst ja viel Zeit mit Sakura zu verbringen.“ sagte Mikoto. Leicht seufzend stand Sasuke auf. „Ich werde nach Sakura sehen. So wie ich sie kenne hat sie sich bestimmt verlaufen.“ meinte der Uchiha und ging. „Sasuke?“ Verwundert sah Mikoto ihrem Sohn nach. „Was hat er denn?“ fragte Madara und nippte an seinem Weinglas. „Gute Frage.“ Auch Fugaku nahm einen Schluck Wein. „Kann es sein, dass Sasuke sich...“ Mikoto hielt sich die Hand vor den Mund. War ihr Sohn etwa verliebt? „Na super.“ zischte Sakura und sah sich etwas verloren um. So wie es aussah hatte sie sich in dem großen Schloss tatsächlich verlaufen und hatte nun keine Ahnung wo es zurück zum Esszimmer ging. Planlos schritt die junge Frau einen Gang entlang. Wie konnte sie sich nur so schnell verlaufen? Je länger Sakura durch das Schloss irrte, desto verzweifelter wurde sie. Alle Gänge sahen so vollkommen gleich aus, weshalb Sakura irgendwann einfach stehen blieb. Sie stand nun direkt vor einer der vielen Türen. Doch ein Gefühl zog die rosahaarige in den Raum. Ob sie hineingehen sollte? Es war nicht das Zimmer von Kohana, den Weg dorthin kannte Sakura nämlich überraschenderweise im Schlaf. Welches Zimmer war es dann? Kurzerhand öffnete Sakura die Tür und lugte in das Zimmer. Da es draußen schon ziemlich dunkel war, schaltete sie erst einmal das Licht an und betrat den Raum – wurde von dessen imposanten Erscheinung beinahe erschlagen. Es sah einfach so majestätisch aus. Sie machte die ersten Schritte auf dem royal blauen Teppichboden und sah sich um. Die weiße Decke und die Deckenleiste waren mit aufwendigem, aber vom Muster her eher klassisch gehaltenen, Stuck verziert. In dem Zimmer befanden sich vier bodentiefe Fenster, dich sich in regelmäßigen Abständen nebeneinander befanden. Mit einer Hand strich sie vorsichtig über die schweren Vorhänge aus einem dunkelblauen Samt, bevor sich Sakura dem riesigen Bett zuwandte. Der Bettrücken war mit einem dunkelroten Stoff bezogen, der mit einem feinem goldenen Muster versehen war. Neben beiden Betthälften stand jeweils ein Nachtkästchen, auf denen eine Lampe in der Form eines Kerzenständers stand. Die Lampen waren aus Gold und das Holz der Nachtkästchen waren aus einem dunklen rotbraunem Holz. An der Wand gegenüber des Bettes erblickte Sakura einen großen Kamin, dessen Fassade, genau wie die Wände, aus einem dunklen Holz war. Davor stand ein Sessel mit einem kleinen Tischchen. Über dem Kamin hing ein Gemälde von Sasuke, zusammen mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder. Sasuke war damals noch ein kleines Kind gewesen. Er sah damals schon mehr wie Mikoto aus, während sein älterer Bruder sehr nach Fugaku kam. Neugierig ging die junge Frau auf das Gemälde zu. Kann es sein, dass sie sich in Sasukes Schlafzimmer befand? Ja! Das waren die Gemächer von Sasuke Uchiha, ihrem geliebten Vampirfürst. „Wie bist du denn hier gelandet?“ Sakura drehte sich zu Sasuke um, welcher auf einmal hinter ihr aufgetaucht war. „Hab mich verlaufen.“ antwortete sie etwas schmollend. Durch sein schwaches Lächeln wurden die Gesichtszüge des Vampirs ganz weich. „Kein Wunder. Das Schloss ist mit seinen tausenden Zimmern nicht gerade klein.“ meinte Sasuke und ging an Sakura vorbei, betrachtete das Gemälde an der Wand. „Wie alt warst du da?“ fragte die Jägerin. „Gerade 200 Jahre alt geworden. Wenige Monate später war der Großteil meines Clans tot.“ antwortete Sasuke. „Diese Nacht muss schrecklich gewesen sein.“ sagte Sakura und umarmte Sasuke tröstend. „Schrecklich waren die ersten 200 Jahre meines Lebens, in denen ich für jeden nur der zweite Sohn war und im Schatten meines großen Bruders aufgewachsen bin. Er war der ganze Stolz meines Vaters und der des ganzen Uchiha Clans. Darum bekam Itachi auch von jedem die vollkommene Aufmerksamkeit, während ich in den Hintergrund rückte.“ begann der Uchiha zu erzählen. Dabei sah Sasuke weiterhin das Gemälde an. „Was muss ich tun, damit du dich nie wieder so fühlst?“ fragte Sakura und sah zu ihm hoch. Er schüttelte nur den Kopf. „Sag es!“ forderte die Haruno. Sasuke fuhr mit seinem Daumen über ihre Lippen. „Trink mein Blut...“ Kapitel 42: Forevermore ----------------------- Sakura wich einen Schritt zurück und sah Sasuke fast schon verstört an. Er wollte tatsächlich, dass sie sein Blut trank? Diese Worte aus seinem Mund zu hören war für Sakura nur schwer zu verarbeiten. Immerhin war sie ein Mensch, eine Vampirjägerin. Das Blut eines Vampirs zu trinken wäre gegen ihre Natur. „Vergiss einfach was ich gesagt habe.“ meinte Sasuke daraufhin. Ihm war ihre Reaktion natürlich nicht verborgen geblieben, weshalb der Vampir nun wieder zurückruderte. „Ich werde es versuchen.“ gab die Haruno zurück. „Gut.“ Sasuke drückte seine Lippen gegen ihre Schläfe. „Wir sollten wieder nach unten gehen. Meine Mutter wartet sicher schon mit dem Dessert.“ sagte er. Sakura nickte und griff kurz nach seiner Hand. „Wir bleiben doch für immer zusammen, richtig?“ fragte Sakura. „Richtig.“ bestätigte der schwarzhaarige. „Wie lange dauert eigentlich die Ewigkeit?“ wollte Sakura nun wissen. „Unsere Ewigkeit dauert solange du lebst. Und wenn dein irdisches Leben eines Tages endet, werde ich dir ins Jenseits folgen – damit wir nie wieder ohne den anderen sein müssen.“ erklärte Sasuke. Sakuras Augen weiteten sich. Sasuke würde tatsächlich für sie sterben? Er würde sein Leben für sie opfern? „Komm, wir sollten nun wirklich wieder gehen.“ meinte Sasuke und verstärkte seinen Griff um ihre Hand, bevor er die Tür ansteuerte und mit Sakura zurück ins Esszimmer ging. Dort wurden sie schon sehnsüchtig von Mikoto erwartet. „Ist alles in Ordnung bei euch?“ erkundigte sich die Uchiha sofort. „Ja. Ich habe mich nur verlaufen.“ antwortete Sakura und presste ihre Hände gegen ihre Oberschenkel. Bevor Sasuke ihr die Tür zum Esszimmer geöffnet hatte, hatte er ihre Hand losgelassen und nicht wieder genommen. Eine Geste, die die Jägerin durchaus kränkte. Wieso tat er das? In aller Öffentlichkeit hielt er sorglos ihre Hand und schenkte ihr liebende Blicke. Aber vor seiner Familie tat Sasuke noch immer so, als wären er und Sakura nur...befreundet? Merkte Sasuke nicht, dass er sie mit diesem Verhalten verletzte? Kurz huschten ihre grünen Augen zum Vampirfürsten. Er unterhielt sich bereits mit seinem Vater und Onkel. „Würdest du mir mit dem Dessert helfen?“ riss Mikoto Sakura aus ihren Gedanken. „Ähm..klar.“ nickte sie und die beiden Frauen machten sich auf den Weg in die Küche. Was Sakura nicht merkte war, dass Sasuke ihr mit seinem Blick folgte. „Was hast du angestellt? Unser Gast wirkt verärgert.“ meldete sich Madara zu Wort. „Vielleicht liegt es auch daran, dass du dich nicht um deine verdammte Papiere kümmerst.“ konterte Sasuke kühl. „Nicht in diesem Ton. Madara ist immerhin dein Onkel.“ zischte Fugaku seinem Sohn ins Ohr. „Schon gut. Ich will nicht der Grund für einen Streit sein.“ sagte Madara und nahm einen Schluck Cognac. Einige Minuten später kehrten Mikoto und Sakura mit dem Dessert zurück. Da Sasuke und auch Fugaku keine Süßspeisen mochten, hatte Mikoto für sie einen Espresso mitgebracht. Für die anderen gab es ein, von Mikoto selbst gemachtes, Erdbeer – Rosen – Sorbet. So ließen die Uchiha Familie und Sakura den Abend ausklingen. Zur späten Stunde herrschte bei Sasuke jedoch plötzlich Aufbruchsstimmung. „Es ist spät. Ich werde Sakura nach Hause fahren.“ erklärte er und stand auf. „Das ist nicht nötig. Ich habe für Sakura bereits ein Gästezimmer vorbereiten lassen.“ entgegnete Mikoto, welche ebenfalls aufgestanden war. „Ich will wirklich keine Umstände machen.“ betonte Sakura. „Keineswegs. Mein Sohn scheint wohl die Gastfreundschaft unserer Familie vergessen zu haben.“ Obwohl Mikoto ein freundliches Gesicht machte, hatte sie einen äußerst strengen Unterton. Sakura sah zu Sasuke. Dieser war sichtlich genervt, doch er widersprach seiner Mutter nicht. Stattdessen deutete er Sakura mit einer Kopfbewegung an, dass sie ihm folgen sollte. Die Haruno verabschiedete sich bei den Uchiha Geschwistern, bevor sie schnell Sasuke folgte, welcher ohne auf sie zu warten losgegangen war. „Deine Mutter kann ziemlich einschüchternd sein.“ bemerkte Sakura nach einer Weile, während sie zusammen mit Sasuke durch das Schloss ging. Gerade waren sie an den Gemächern des Vampirfürsten vorbeigekommen und Sakura wäre am Liebsten demonstrativ vor der Tür stehen geblieben. „Ja. Man mag es kaum glauben, aber sie war auch schon immer strenger als mein Vater gewesen.“ gab Sasuke zurück. „Ich sollte mir von ihr ein paar Tipps geben lassen, damit du auf mich auch so gut hörst.“ lachte die Jägerin. Sasuke sah sie nur mit hochgezogener Augenbraue an. „Wir sind da.“ Er blieb stehen und öffnete die Tür, bevor er das Licht anmachte und Sakura in das Gästezimmer schob. „Wow...das ist ziemlich...pink.“ sagte Sakura, während sie sich umsah. Von den Wänden, bis hin zur Bettwäsche und den Vorhängen. Dieses Zimmer erfüllte wahrscheinlich den Kindheitstraum vieler Mädchen, ein pinkes Prinzessinnenzimmer. „Eigentlich sollte ich diese Räumlichkeiten bewohnen, aber da ich entgegen aller Erwartungen ein Junge geworden bin, wurden meine Zimmer in den Nebenflügel des Schlosses verlegt.“ erklärte der Vampir und durchsuchte den Inhalt des Kleiderschrankes nach etwas passendem, was Sakura zum Schlafen anziehen konnte. „Du wärst bestimmt voll das süße Mädchen geworden.“ begann Sakura zu schwärmen. „Ich denke wir sind beide froh, dass ich ein Mann bin.“ Sasuke tauchte vor der jungen Frau auf und zog sie dicht an sich heran, bevor er sie küsste. Dabei drängte er Sakura so lange nach hinten, bis sie auf das Bett fiel und Sasuke sich über sie beugte. Erst jetzt gab er ihre Lippen wieder frei. „Danke, dass du mich heute Abend begleitet hast.“ hauchte er. „Bekomme ich denn keine Belohnung?“ schnurrte Sakura und ließ ihre Hände unter seinen Pullover gleiten. „Das ist wirklich verlockend...“ Sasuke griff nach ihren Händen. „Aber nicht heute.“ Er sah sie mit einem entschuldigenden Blick an, bevor der schwarzhaarige sich von Sakura löste und aus dem Bett stieg. Sakura setzte sich auf. „Hab ich was falsch gemacht?“ fragte sie. „Nein. Ich bin...einfach nicht in Stimmung.“ antwortete Sasuke. Die Haruno zog die Augenbrauen zusammen. Nicht in Stimmung? Seit seinem Geständnis vor ein paar Stunden, benahm sich Sasuke irgendwie merkwürdig. Trotzdem wagte Sakura es nicht dieses Thema erneut anzusprechen. Immerhin hatte Sasuke ihr ja gesagt, dass sie seine Worte vergessen sollte. „Wir sehen uns morgen früh. Schlaf gut.“ meinte Sasuke und küsste ihre Wange, bevor der Vampirfürst verschwand. „Gute Nacht.“ brummte Sakura. Ihr gefiel das Verhalten ihres Freundes ganz und gar nicht. Aber was sollte sie dagegen tun? Sakura war nun einmal kein Vampir und konnte deshalb nicht so einfach seinem Wunsch nachkommen und sein Blut trinken. Ein Seufzen kam ihr über die Lippen. Kaum war ein Problem aus der Welt geschafft, tauchte ein neues auf. Hatte Sasuke deshalb seine Familie noch nicht über ihre Beziehung in Kenntnis gesetzt? Wegen ihren ständigen Höhen und Tiefen? Da Sakura wirklich müde war, beschloss sie sich bettfertig zu machen und zu schlafen. Immerhin war es ein langer Tag gewesen. Ruki saß in seinem Bett und lehnte mit dem Rücken gegen der Lehne hinter sich. In einer Hand hielt er eine beinahe leere Whiskey Flasche. Aus seinen violetten Augen war jegliches Leben gewichen und der Vampir starrte mit einem stumpfen Blick die Decke an. „Ruki-kun~“ schnurrte eine wunderschöne Blondine, welche neben ihm lag. „Lass uns noch etwas Spaß haben.“ An ihrem Hals konnte man mehrere Bisswunden sehen und das Blut lief über ihre gebräunte Haut. „Er soll sich erst um mich kümmern.“ mischte sich eine Frau mit feurig rotem Haar ein. Auch an ihr befanden sich unzählige Abdrücke von Vampirzähnen. Eindutzend weiterer Frauen lagen auf dem Fußboden. Den meisten hatte Ruki selbst den aller letzten Tropfen Blut ausgesaugt, während andere wie in Trance waren und sich immer und immer wieder von dem jungen Vampir beißen lassen wollten. Eine Orgie aus Sex, Alkohol und Blut hatte im Zimmer des ehemaligen Jägers stattgefunden, doch Ruki fand keine Befriedigung. Mit jeder Sekunde verlor er mehr und mehr die Beherrschung über seinen Körper und Blutdurst. Sein Zerfall zu einem Level E Vampir schritt unaufhaltsam voran. Mittlerweile hatte Madara sogar etwas von seinem Blut an Ruki weitergegeben, doch selbst das Blut seines Erschaffers konnte Ruki nicht mehr retten. Madara hatte zu lange mit seiner Entscheidung gewartet. Ruki hatte nur noch wenige Tage Zeit, um alles zu regeln. Bis zum Ball würde er es in seinem momentanen Zustand nicht mehr schaffen. „Tut mir leid, aber der Spaß ist vorbei.“ sagte der Oda und stieß die nackten Frauen von sich weg, bevor er aus dem Bett stieg und sich seinen schwarzen Morgenmantel überzog. Er verließ sein Zimmer und stand nur eine Sekunde später auf dem Balkon der Villa. Ruki stützte sich seufzend gegen das Marmorgeländer. Was trieb ihn eigentlich dazu solche unverzeihliche Sünden zu begehen? Immerhin tötete er mittlerweile sogar unschuldige Frauen, um zu versuchen seinen Blutdurst zu stillen. Doch wozu? Wieso beendete er die ganze Sache nicht einfach? – Weil er es nicht konnte. Ruki konnte sich nicht selbst töten, noch hatte er den Mut sich von einem Vampirjäger töten zu lassen. Plötzlich wurde der Oda aus seinen Gedanken gerissen. Er lehnte sich weiter nach vorne und scannte mit verengten Augen die Umgebung. Jemand schlich durch den Garten. Ruki grinste, bevor er zurück in die Villa ging und kurz darauf durch den Garten ging. Zwar trug er noch immer seinen Morgenmantel, doch hatte Ruki nun eine Zigarette im Mund und verbarg sein Gesicht hinter seiner Maske. „Hat dir dein Vater nicht beigebracht, dass man nicht durch fremde Gärten schleichen soll. Schon gar nicht mitten in der Nacht.“ ertönte seine amüsierte Stimme, als Yuki aus dem Schatten trat. „Oder hattest du etwa Sehnsucht nach mir?“ lachte Ruki. „Warum bist du hinter meinem Vater her?“ fragte Yuki und ignorierte seine Worte. Endlich hatte sie das Versteck von Ruki gefunden. Nun sollte er ihr Rede und Antwort stehen. „Hier draußen ist es ziemlich kalt, findest du nicht auch? Lass uns reingehen.“ bemerkte der Vampir. Zwar traute Yuki der Sache nicht, dennoch folgte sie Ruki und betrat zusammen mit ihm die Villa...Ob sie diese Entscheidung noch bereuen würde? Nach zwei geschlagenen Stunden des vergeblichen Versuches einzuschlafen gab es Sakura endgültig auf und schlug seufzend die Bettdecke zurück. Ihr Blick ging zur leeren Betthälfte neben sich. Ohne Sasuke war es einfach nicht mehr dasselbe. Selbst wenn Sakura schlief wollte sie Sasuke bei sich haben. Er gab ihr immer dieses sichere Gefühl, dass ihr niemand etwas antun konnte. Außerdem quälte die junge Jägerin etwas. Ihr ging das Gespräch mit Sasuke nicht mehr aus dem Kopf. Er sehnte sich also wirklich nach einem Biss durch sie? Warum? Es gab sicherlich tausende von Vampirinnen, die den schönen Uchiha mit größtem Vergnügen beißen würden. Wurde Sasuke überhaupt schon einmal gebissen? Über seine Vergangenheit wusste Sakura noch immer so wenig. Immerhin sprach Sasuke so gut wie nie über sein Leben. Ich will bei ihm sein.. dachte sich Sakura und ehe sie sich versah, stand sie bereits vor der Tür zu seinem Zimmer. Ihre Beine hatten sie wie von selbst hierher gebracht. Das Herz von Sakura begann schneller zu schlagen, als sie die Tür öffnete und nach drinnen blickte. Trotz der schwachen Beleuchtung war Sasuke schnell gefunden. Der Vampirfürst lag in seinem Bett. Ein aufgeschlagenes Buch lag auf seinem Bauch. War er beim Lesen eingeschlafen? So schnell und leise es ging huschte die Jägerin zum Bett und krabbelte unter die Decke, kuschelte sich ganz dicht an Sasuke. Dieser öffnete schmunzelnd seine Augen. Natürlich hatte er Sakura schon lange bemerkt. „Was meine Eltern jetzt wohl denken?“ fragte Sasuke leicht lachend und drehte sich zu Sakura, nachdem er das Buch beiseite gelegt hatte. Sakura kicherte etwas. „Vielleicht, dass ihr Sohn seine Position als Vampirfürst ausnutzt und eine arme Jägerin dazu nötigt bei ihm zu schlafen.“ antwortete sie ganz unschuldig. „Ich nötige dich also?“ knurrte der Uchiha, während er ihren Hals küsste. „Du bist doch zu mir gekommen.“ flüsterte er. „Weil ich ohne dich in diesem Schloss keine Ruhe finde.“ gestand Sakura und wurde ganz ernst. „Darum wollte ich dich auch nach Hause bringen. Weil ich mir so etwas schon gedacht habe.“ sagte Sasuke. „Willst du bei mir schlafen?“ bot er daraufhin an. Sakura nickte. „Tut mir leid.“ murmelte sie. „Was meinst du?“ wollte Sasuke wissen. „Naja. Du willst mich doch gar nicht hier haben...-“ „Das ist Unsinn und du weißt das auch!“ fiel ihr Sasuke knurrend ins Wort. Sakura fixierte ihn mit ihren grünen Augen. „Warum verhältst du dich seit dieser Sache so komisch?“ fragte die Haruno. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen, als ich dir gesagt habe wonach ich mich sehne. Ich habe dich angewidert.“ antwortete Sasuke und setzte sich auf. „Lass mich dein Blut trinken!“ meinte Sakura, bevor sie sich rittlings auf seinen Schoss setzte. „Bist du dir wirklich sicher?“ fragte er verwundert. „Ich glaube schon.“ nickte die Jägerin. „So schlimm ist es nicht. Einfach zubeißen.“ meinte Sasuke und versuchte Sakura durch seine ruhige Stimme zu beruhigen. „Ich will dir aber nicht wehtun.“ Sakura sah ihn mit großen Augen an. „Deine Beißerchen werden mir nicht wehtun!“ lachte der Vampir amüsiert. „Und was, wenn ich alles mit deinem Blut voll saue?“ überlegte Sakura weiter. „Was nicht passieren wird, außer du schlitzt mich auf.“ gab Sasuke zurück. Ihre Blicke trafen sich und die Augen von Sasuke färbten sich langsam rot, als er sein Sharingan aktivierte. „Du musst nichts tun, was du nicht willst.“ betonte Sasuke noch einmal. Sakura schüttelte den Kopf und legte ihre Hände in seinen Nacken. „Leg los. Mach aus mir einen Vampir.“ sagte sie entschlossen. Als Sasuke breit grinsend seine spitzen Zähne zeigte, verstand Sakura, dass man ihre Aussage so oder so auffassen konnte. Sasuke könnte sie durch die Illusion seines Sharingans in einen Vampir verwandeln, oder aber auch durch einen Biss. „Vergiss es, Uchiha!“ brummte Sakura deswegen. Beim Sprechen fiel ihr eine Veränderung an sich auf. Leicht panisch tastete sie ihre Zähne ab und sah Sasuke mit geweiteten Augen an. „Wann hast du das gemacht?“ hakte sie nach. „In dem Moment, in dem du in mein Sharingan geblickt hast.“ erklärte der schwarzhaarige. Sakura hörte ihm jedoch kaum zu. Die Vampirjägerin war dafür viel zu sehr mit den Dingen beschäftigt, die sie plötzlich mit ihren Augen sehen konnte. Sakura konnte nun sehen, wie das Blut von Sasuke durch seine Adern floss. War dies der Blick eines Vampirs? Unsicher sah Sakura Sasuke an. Sie hatte keinen blassen Schimmer was sie nun tun sollte. Einfach zubeißen, so wie er es gesagt hatte? Mit diesen Gedanken konnte sie sich jedoch nicht so recht anfreunden. Immerhin war Sakura ja kein Vampir! All das war nur eine Illusion, welche von Sasuke hervorgerufen wurde. „Hier ist es am Leichtesten.“ meinte Sasuke und deutete auf eine Stelle seines Halses. Er atmete bereits flacher, so groß war seine Vorfreude. „Ich trau mich nicht.“ gestand Sakura. Sie konnte jemanden nicht einfach so in den Hals beißen und dessen Blut trinken. „Dann lassen wir es.“ Zärtlich strich Sasuke über ihre Wange. Sakura seufzte. Hatte sie sich nicht geschworen nie wieder ihrer Feigheit nachzugeben? Es ist nicht real, Sakura. Das ist alles nicht echt!! wiederholte Sakura in Gedanken. Sasuke nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, bevor er Sakura zarte Küsse auf die Lippen hauchte. Danach drehte er seinen Kopf etwas zur Seite und atmete hörbar ein und aus. Sakura zögerte noch eine Weile, bevor sie sich schließlich überwinden konnte. Erst schwebten ihre Lippen über der blassen Haut des Vampirs und das Herz von Sakura pochte laut gegen ihre Brust. Für Sasuke verging die Zeit quälend langsam. Sein Körper war völlig aufgeheizt, rechnete jeden Moment mit dem erlösenden Gefühl eines Bisses. Plötzlich zuckte Sasuke keuchend zusammen, als sich die Zähne von Sakura langsam in sein Fleisch bohrten. Es war ein komisches Gefühl für die Vampirjägerin. Irgendwie war es so furchtbar einfach und dennoch hatte sie große Schwierigkeiten sein warmes Blut zu schlucken. Obwohl ihr Biss unbeholfen und grob war, befand sich Sasuke in einem Rauschzustand. Mit einer Hand krallte er sich an ihrem Hinterkopf fest, während er mit der zweiten ihre Taille entlangstrich. So fühlte es sich also an – seine erster Biss! Ganz anders als erwartet und trotzdem so unfassbar gut. Noch nie hatte jemand sein Blut getrunken. Und ausgerechnet Sakura, ein Mensch, tat es als Erste. Dieser Moment brannte sich in sein Gedächtnis. Niemals wollte Sasuke dieses Gefühl vergessen, doch vorerst musste ein Ende kommen. „Sakura...“ keuchte Sasuke ihren Namen, bevor er vorsichtig ihren Kopf nach hinten zog. Zwei rote Augen sahen ihn an und sein Blut klebte an ihren Mundwinkeln. Sasuke leckte das Blut von ihrer Haut, bevor er Sakura hitzig küsste. In diesem Moment löste der Vampir auch seine Illusion. Die Augen von Sakura färbten sich wieder grün und ihre spitzen Zähne verschwanden. „Danke.“ hauchte er zittrig gegen ihre Lippen. „Geht es dir gut? Ist dir kalt?“ erkundigte sich Sakura besorgt. Immerhin zitterte Sasuke etwas. Hatte sie am Ende zu viel von seinem Blut getrunken? Sie schmeckte es noch immer in ihrem Mund. Etwas metallisch und dennoch süß. „Mach dir um mich keine Sorgen!“ meinte Sasuke mit schwerer Stimme. „Aber mir würden durchaus einige Dinge einfallen, um uns etwas aufzuwärmen~“ raunte Sasuke und rollte sich über Sakura. Diese boxte ihm gegen die Brust. „Du bist so ein Perversling.“ brummte sie. Sasuke griff grinsend nach ihren Händen und positionierte sie neben ihrem Kopf. „Wolltest du nicht eine Belohnung?“ Er funkelte sie mit einen schwarzen Augen lüstern an. „Hast du nicht gesagt, du wärst heute nicht in Stimmung?“ gab Sakura spitz zurück. „Da musst du dich verhört haben.“ sagte der Vampir und ehe sie sich versah trug Sakura nur noch ihre schwarze Unterwäsche. Wie jedes Mal beobachtete Sakura ganz genau den Blick von Sasuke, während er ihren Körper musterte. Unbewusst leckte er sich dabei über seine Lippe. Sasuke senkte seinen Kopf und küsste Sakuras Dekolleté, knetete nebenbei ihre Brüste. Die Haruno zog scharf die Luft ein. Allein seinen Atem auf ihrer Haut zu spüren ließ jeden Millimeter ihrer Haut vor Erregung beben. „Wie kann man nur so ungeduldig sein.“ wurde Sakura von Sasuke geneckt, als sie sich ihm entgegenstreckte. Im selben Moment ließ er eine Hand in ihren Slip gleiten. „Sagt der Richtige.“ keuchte sie und warf den Kopf in den Nacken, begann zu stöhnen. Geschickt hatte Sasuke zwei Finger in sie eingeführt und bewegte diese nun. „Du weißt doch, dass Geduld nicht zu meinen Stärken gehört.“ lachte der schwarzhaarige. Ein weiteres Lachen verließ seinen Mund, als sich Sasuke von Sakura löste, um sich seiner Kleidung zu entledigen und Sakura doch tatsächlich unzufrieden murrte. „Lach mich nicht aus.“ Schmollend sah Sakura Sasuke ungeduldig beim Ausziehen zu. Seine perfekt definierten Muskeln drängten sich angespannt gegen seine Haut und sein Penis war bereist vollst erigiert – hart wie Stahl, heiß wie Höllenfeuer und so breit wie ihre Faust. Würde der Tag kommen, an dem sich die Jägerin die Finger verbrennen würde? Ihre Beziehung zu Sasuke war immerhin äußerst impulsiv. „Ich habe dich nicht ausgelacht.“ versicherte er und hob ihre Hüfte etwas hoch, um Sakura den Slip auszusehen. Danach küsste er sich an ihrem Bein entlang, bis hin zu ihrem Baunabel, hoch zu ihren Brüsten. Nun musste auch der BH weichen und Sasuke beugte sich ganz über die junge Frau. Ihre nackten Körper berührten sich, als Sasuke ihre Beine noch etwas mehr spreizte und schließlich ganz langsam in sie eindrang. Der Lustschrei von Beiden hallte durch das Schlafzimmer des Vampirs, wobei das Stöhnen von Sakura ganz klar dominierte. Mit einem gleichmäßigen Rhythmus stieß Sasuke immer mit seiner vollen Länge in Sakura und stöhnte dabei genussvoll in ihr Ohr. Seine Berührungen waren so zärtlich, seine Stöße so gefühlvoll und seine Küsse waren liebevoller denn je. Es war eigentlich gar nicht Sasukes Art, doch ihm war irgendwie danach. Auch an seinem Gesichtsausdruck konnte Sakura erkennen, dass er diesen sinnlichen Moment in vollen Zügen genoss. Ihre Blicke fanden kurz zueinander und Sasuke lehnte seine Stirn gegen ihre, bewegte seine Hüfte noch immer sehr sanft. Es war dieser Moment, der Sakura etwas entscheidendes realisieren ließ. Ihre Körper waren im absolutem Eingang, waren zu einem Ganzen geworden. Wie sonst hätten sie so perfekt zueinander passen können? Es kam ihr vor, als wäre sie geboren worden, um Sasuke zu treffen – ihn zu lieben. Und er liebte sie! „Unsere Ewigkeit dauert solange du lebst. Und wenn dein irdisches Leben eines Tages endet, werde ich dir ins Jenseits folgen – damit wir nie wieder ohne den anderen sein müssen.“ Unweigerlich stiegen Sakura Tränen in die Augen und sie krallte sich an seinen Schultern fest. Wenn es ihr Schicksal war einen Vampir zu lieben, warum wurde es ihnen dann durch einen Pakt, welcher vor Jahrhunderten geschlossen wurde, so furchtbar schwer gemacht? Zum ersten Mal in ihrem Leben begann die Jägerin an ihren Idealen zu zweifeln. Für sie waren Vampire immer die Bösen gewesen, doch im Grunde war die Menschheit kein Stück besser. Auch Vampire mussten leiden, sehnten sich nach Unerreichbarem, waren Gefangene eines veralteten Systems. Plötzlich hob Sasuke ihr Kinn an und durch den Blick in sein Sharingan wurde aus Sakura wieder ein 'Vampir'. Sie hätte protestieren können, tat es aber nicht. Durch ihr Wissen über Vampire wusste Sakura, worauf Sasuke hinaus wollte. Mit einem ruckartigen Stoß drängte sich Sasuke noch näher an ihren Körper und biss ihr in den Hals. Gleichzeitig ließ auch die Haruno ihre spitzen Eckzähne in seiner Haut verschwinden. Ihre Nägel bohrten sich tief in sein hartes Fleisch und Sasuke drückte ihre Hüfte knurrend gegen seine. Er stieß noch einige Male sein, wie Feuer brennendes, Glied in ihre Nässe, bevor er sich in einer Intensität in ihr ergoss, welche die Beiden an ihre Grenzen brachte. Nach Atem ringend zog Sakura ihren Kopf zurück und stöhnte unaufhaltsam. „Nicht so laut.“ brummte der Uchiha jedoch und hielt Sakura leicht den Mund zu. Diese sah ihn missbilligend an. Was war nur los mit Sasuke? Erst wollte er gar keinen Sex, dann hielt er sich fast schon krampfhaft zurück, wurde zum Schluss hin von seiner Leidenschaft überrollt und tadelte sie nun wieder zurecht? Auch als der Vampirfürst seinen Höhepunkt erreichte hatte, saugte er nur leise knurrend an ihrer Bisswunde, anstatt wie sonst ein letztes lustvolles Stöhnen aus seiner Kehle zu pressen. „Scheiße..“ fluchte Sasuke, als er sich aufrichtete und durch seine Haare fuhr. Danach stieg er aus dem Bett und Sekunden später trug er Alltagskleidung. „Zieh dich an. Ich bringe dich nach Hause.“ sagte er nur. Sakura blinzelte überrumpelt. Langsam bereitete ihr sein merkwürdiges Verhalten wirklich Sorgen! Kapitel 43: Promises -------------------- „Zieh dich an. Ich fahre dich nach Hause.“ sagte der Vampir. Sakura hob ungläubig die Augenbraue. Das konnte unmöglich sein ernst sein. „Was ist jetzt dein verdammtes Problem?“ keifte sie deshalb zurück. „Nichts.“ Sasuke fuhr sich durch das schwarze Haar. Wie sollte er ihr die Sache bloß erklären. Er griff nach seinem Pyjamaoberteil und reichte es Sakura. „Ich will dir etwas zeigen.“ meinte Sasuke daraufhin. Obwohl Sakura sichtlich verwirrt war, zog sie sich das Oberteil an und stieg aus dem Bett. Sasuke griff nach ihrer Hand, bevor er sich in Bewegung setzte. Er führte Sakura aus dem Schlafzimmer und die Beiden durchquerten ein geräumiges Wohnzimmer mit einem großen Bücherregal, bevor sie im Ankleidezimmer von Sasuke stehen blieben. Mitten im Raum befand sich ein goldener Podest. Darauf stand eine Schneiderpuppe, die eine Uniform trug – die Uniform des Vampirfürsten. Diese bestand aus einer schwarzen Hose mit jeweils einem dunkelroten Streifen an den Außenseiten der Beine. Dazu die passende Uniformjacke in schwarz und mit goldenen Knöpfen bestückt. Über die rechte Schulter zur linken Hüfte lag eine dunkelrote Schärpe. Am äußeren Ende der schwarzen Schulterklappen befand sich das gestickte Wappen der Uchiha. Ein goldener Orden auf der linken Brust ließ jeden wissen, dass der Träger dieser Uniform der Fürst der Vampire war. Sakura ging näher heran und strich fasziniert mit einer Hand über die Schärpe. „Wirst du sie auf dem Ball tragen?“ fragte die junge Frau. „Ja.“ Sasuke trat neben Sakura und betrachtete ebenfalls seine Uniform. Für einen Moment wurde es still, bis Sasuke wieder das Wort ergriff. „Auf meinen Schultern lastet so viel mehr, als die Pflichten des Vampirfürsten. Immerhin bin ich auch der Erbe des Uchiha Geschlechts und muss mich sowohl an den Pakt halten, als auch die Hofetikette des Vampiradel waren. Seit ich dich kenne breche ich ohne jegliche Reue sämtliche Regeln. Aber heute Abend habe ich den Bogen überspannt. Indem ich dich in einen Vampir verwandelt habe und du mein Blut getrunken hast, habe ich unsere Zukunft besiegelt.“ begann er. Sakura hörte Sasuke aufmerksam zu und spürte wie sehr ihn etwas belastete. „Aber ich habe doch alles freiwillig getan!“ meinte die Haruno. „Darum geht es auch nicht.“ erklärte Sasuke und drehte ihren Körper dem Spiegel zu, welcher eine halbe Wand des Zimmers einnahm. Als sie ihr Spiegelbild erblickte, weiteten sich die grünen Augen der Jägerin. Die rote Schärpe von Sasukes Uniform lag nun über ihrer Schulter. Ein erdrückendes Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus. „Ich bin ein Adeliger, Sakura. Als solcher ist es meine Pflicht meine Blutlinie zu erhalten. Mein Blut war für meine zukünftige Frau reserviert, die eigentlich eine Vampirin sein müsste. Doch nun kann ich keine Vampirin mehr heiraten. Mit mir, meinen Eltern und meinem Onkel wird die Uchiha Blutlinie also irgendwann einmal aussterben.“ Seine Worte trafen Sakura wie ein Schlag. Warum tat Sasuke das? „Ich habe einmal gehört, dass Menschen verrückte Dinge tun, wenn sie verliebt sind. Scheinbar trifft dies auch auf Vampire zu.“ sagte Sasuke. „Du bist so ein Idiot!!“ Sakura drehte sich zu ihm um. „Wenn ich gewusst hätte was für dich alles auf dem Spiel steht, hätte ich das doch nie im Leben gemacht.“ warf sie ihm ihre Vorwürfe an den Kopf. „Aber jetzt kann mich der Vampirsenat nicht mehr so schnell mit irgendeiner Vampirin verheiraten.“ begründete der schwarzhaarige. „Ja, jetzt musst du wohl mich heiraten.“ bemerkte Sakura nachdenklich. Für sie stand die Sache mittlerweile fest. Entweder Sasuke, oder gar keinen! „Hast du nicht einmal gesagt, dass du nicht heiraten willst?“ hakte Sasuke nach. War ihre Aussage überhaupt ernst gemeint? „Ich habe auch einmal gesagt, dass ich niemals einen Vampir lieben würde.“ gab Sakura etwas grinsend zurück und sah Sasuke erwartend an. Er zog die Augenbrauen zusammen. Dachten die Beiden gerade wirklich an dasselbe? Konnte Sasuke an seinem Traum von einer eigenen Familie weiterhin festhalten? So schön die Vorstellung auch war, würde seine Familie einen Mensch an seiner Seite akzeptieren? Bei Kohana kam diese Frage nicht auf, da sie bereit gewesen war sich vor der Hochzeit von Sasuke in einen Vampir zu verwandeln. Doch von Sakura konnte Sasuke eine Verwandlung nicht fordern. Immerhin war sie eine Vampirjägerin und ihre Eltern wurden von einem Vampir ermordet. Wie würden also seine Eltern darauf reagieren? Mal ganz davon abgesehen, dass eine Ehe zwischen einem Vampir und einem Menschen durch den Pakt verboten war. Aber ein Leben ohne Sakura war für Sasuke unvorstellbar und für Sakura war er bereit alles aufzugeben! Wenn es sein musste auch seinen Titel als Vampirfürst, denn der Senat und besonders Goro würde niemals einer Heirat mit Sakura zustimmen. Sasuke griff nach ihrer rechten Hand und fuhr mit seinem Daumen über ihren Ringfinger. Nun sah er Sakura direkt in die Augen. Ihr Herz begann ab diesen Moment zu rasen, weshalb der Vampir etwas schmunzelte. „Mit mir wirst du es nicht einfach haben.“ begann der Uchiha. „Erzähl mir was Neues.“ entgegnete Sakura spitz. „Lieber nicht. Sonst willst du mich am Ende nicht mehr.“ sagte er. „Ich wäre ziemlich dumm einen stinkreichen und gutaussehenden Typen von der Angel zu lassen.“ lachte die Haruno und stellte sich etwas auf die Zehenspitzen, um Sasuke einen Kuss auf seine Lippen zu hauchen. Er legte seine Hände auf ihre Hüfte. „Warte noch ein klein wenig länger auf mich. Schon bald werde ich auf ewig der Deine sein.“ flüsterte Sasuke gegen ihre Lippen. Sakura riss die Augen auf. „Heißt das etwa, dass du...-“ „Ja.“ Der Vampirfürst unterbrach Sakura und tippte ihr auf die Stirn. Die Wangen der jungen Frau färbten sich rot. Zwar hatte er ihr noch nicht die Frage aller Fragen gestellt, trotzdem waren seine Worte bereits ein erstes Versprechen. Und sie würde auf ihn warten, egal wie lange! Immerhin hatte sie in Sasuke den Mann gefunden, mit dem sie ihr restliches Leben verbringen wollte. Eines Tages würde sie seine Frau werden! Als Sakura diese Tatsache vollkommen realisiert hatte, warf sich sich kreischend in seine Arme. „Schrei doch nicht so! Wir sind immerhin nicht alleine im Schloss.“ brummte Sasuke, musste dennoch selbst etwas lachen. Bei seiner ersten Begegnung mit Sakura war Sasuke sich sicher gewesen, dass diese Frau unerreichbar für ihn war und nun waren sie an diesem Punkt angekommen. In diesem Moment war er wohl der glücklichste Mann auf der Welt. „Hast du dich deshalb vorhin so merkwürdig verhalten?“ hakte Sakura neugierig nach. „Was meinst du?“ fragte der Uchiha und trug Sakura zurück in sein Schlafzimmer. „Naja...normalerweise kann dir der Sex nicht laut genug sein und eben hast du mir gesagt ich soll leiser sein. Und also ob das schon nicht komisch genug war, hast du dir sogar die Mühe gemacht dich anzuziehen und wolltest mich sogar loswerden, indem du mich nach Hause fährst.“ erklärte die rosahaarige. „Wie gesagt sind wir nun einmal nicht alleine im Schloss und es kann jederzeit jemand hier hereinplatzen. Außerdem muss keiner wissen, was wir so treiben.“ gab Sasuke zurück. „Es ist wegen deinen Eltern, oder? Sie wollen nichts mitbekommen, weil es dir peinlich ihnen gegenüber wäre.“ sagte sie mit einem Grinsen. „Du würdest doch auch nicht wollen, dass Kakashi uns nackt in deinem Bett erwischt. Mein Vater hat uns bereits gesehen, oder hast du das schon vergessen?“ grummelte Sasuke. „Aber das war doch etwas ganz anderes. Wir waren brav angezogen und haben nur etwas rumgemacht.“ bemerkte die Jägerin. „In meinem Bett.“ ergänzte Sasuke. „Was ist so schlimm daran?“ fragte Sakura. „Eigentlich nichts.“ seufzte er und setzte Sakura auf der Matratze ab. Danach nahm Sasuke die Schärpe seiner Uniform wieder an sich, bevor er für den Bruchteil einer Sekunde verschwand und kurz darauf neben Sakura lag. „Versteh das jetzt nicht falsch, denn weder ich noch meine Eltern sind prüde. Aber wir gehören nun einmal einer sehr sehr alten Adelsfamilie an und der Adel hat eben seine ganz eigenen Regeln. Sex vor der Ehe ist noch immer ein Tabu und jegliche Form von Zuneigung gehört hinter verschlossene Türen.“ meinte Sasuke. Dabei rückte er ironischerweise noch näher zu Sakura, suchte bewusst ihre Nähe. „Darum benimmst du dich also manchmal so...komisch.“ bemerkte die Haruno. Sasuke lachte und küsste ihre Stirn, bevor er seinen Kopf auf ihre Brust legte und seine Augen schloss. Der Vampir war ziemlich erschöpft, denn das Erschaffen einer Illusion durch sein Sharingan kostete ihn jedes Mal viel Energie. Sakura zog die Decke über ihre Körper. „Glaubst du deine Eltern mögen mich?“ fragte sie und begann seinen Nacken zu massieren. „Natürlich tun sie das.“ antwortete der Uchiha. „Obwohl ich eine Vampirjägerin mit einem ziemlich schlechten Ruf bin?“ bohrte Sakura weiter nach. „Unsere Väter sind miteinander befreundet. Ich glaube also kaum, dass meine Eltern sich von deinem Beruf beeinflussen lassen.“ sagte Sasuke. Er öffnete seine Augen ein Stück. Sein damaliges Verhältnis mit Kakashi bereitete ihn wirkliche Sorgen. Wie sollte er den Vampirjäger nur von seiner Aufrichtigkeit überzeugen? Sasuke tastete nach ihrer freien Hand und verschränkte seine Finger mit ihren, küsste ihre weiche Haut. „Du bekommst dein Märchen, dass verspreche ich dir.“ Es war das Versprechen eines Vampirs. Das zweite in dieser Nacht. Beide würde Sasuke zu Lebzeiten nicht einhalten können. „Ich kann es nicht fassen, dass du uns den Feind ins Haus geholt hast.“ brüllte Madara und funkelte Ruki wütend aus seinem Sharingan an. Ruki saß, vom Alkoholkonsum der letzten Tage völlig berauscht, in seinem Sessel und hielt ein Glas Wein in der Hand. „Wir haben uns nur nett unterhalten. Ich verstehe dein Problem nicht.“ gab der violetthaarige gelassen zurück. „Du solltest Goro nicht unterschätzen. Solange seine Tochter für ihn von Nutzen ist, wird er sie wie seinen Augapfel hüten.“ sagte Madara. „Über was habt ihr euch eigentlich unterhalten?“ wollte er dennoch höchst interessiert wissen. Ruki lachte heißer und leerte sein Glas. Ich habe ihr schöne Augen gemacht und wollte sie verführen. Aber dann ist sie mir ausgerissen.“ meinte Ruki. Der schöne Mann klang darüber sogar etwas verbittert. „Vergiss bei all deiner Hingabe nicht unseren Plan. Yuki wird zusammen mit ihrem Vater untergehen.“ bemerkte Madara. „Wir werden alle untergehen.“ prophezeite Ruki. „Erspare mir bitte deine Melancholie!“ seufzte der Uchiha. „Es gibt Probleme!“ Einer von Madaras Spionen tauchte auf. „Sprich.“ forderte Madara. „Ich habe wie befohlen das Büro von Goro mit Wanzen ausgestattet, um seine Gespräche abhören zu können.“ begann der Spion. „Was hast du gehört??“ knurrte Madara. „Goro hat sich heute mit der Vampirjägerin Sakura Haruno getroffen und einen Deal mit ihr ausgehandelt. Miss Haruno wird Euch suchen, Madara-sama...und sie soll Euch töten. Er hat ihr verraten, dass Sie für die Verwandlung von Ruki-sama verantwortlich seid.“ berichtete der Vampir. „Was?“ Ruki sprang auf. Niemals hätte Sakura dies erfahren dürfen! Niemals! Er wandte sich Madara zu. Dieser wirkte überraschenderweise ganz ruhig. Blieb er so ruhig, weil er sich im Vorteil sah? Immerhin gehörte er zu den legendären Uchihas und weder Ruki noch Sakura kannten die Kräfte des Sharingan. Sakura hätte wohl möglich keine Chance gegen Madara. Ich muss sie aufhalten., dachte sich der besorgte Ruki. Am Nachmittag des nächsten Tages saß Sakura im Büro von Goro. Noch nie zuvor wurde sie zu einem Vieraugen Gespräch mit Goro bestellt, weshalb Sakura etwas angespannt war. „Also, worüber wollten Sie mit mir sprechen?“ fragte die Jägerin und musterte den Vampir, welcher ihr gegenüber saß. Er hielt eine Tasse Tee in der Hand und nippte kurz daran. „Es geht um einen Vampirjäger. Sein Name ist Oda Ruki.“ begann Goro zu erzählen. Sakura stockte, versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen. Woher kannte Goro Ruki? „Ruki ist kürzlich während einer Mission ums Leben gekommen.“ gab sie zurück. Goro lachte leise. „Ich weiß, dass ihr Freund am Leben ist und nun als Vampir durch Konoha streift. Außerdem weiß ich auch wer ihn verwandelt hat.“ sagte der Vampir. Sakura presste die Lippen zusammen. „Wenn Sie über solche Informationen verfügen, warum haben Sie diesen Fall nicht Sasuke gemeldet?“ Bluffte Goro, oder wusste er es tatsächlich? Kannte er den Namen von Rukis Erschaffer? Goro schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück. „Sasuke wäre sicher äußerst verärgert, wenn er erfährt, dass seine Geliebte einem Vampir ihr Blut gibt und ihn deckt.“ erklärte er. Nun riss Sakura vor Schock die Augen auf. Woher hatte Goro diese Informationen? „Was wollen Sie von mir?“ brummte sie. „Ich werde Sasuke nichts von Ihrem kleinem Geheimnis erzählen, wenn Sie mir im Gegenzug einen Gefallen tun.“ Goro beobachtete Sakura genau. „Welchen Gefallen?“ bohrte die Haruno nach. „Schaffen Sie Madara aus dem Weg.“ antwortete der Angesprochene und trank erneut einen Schluck Tee. „Ich soll Madara töten?“ wiederholte Sakura ungläubig und blickte auf die Teetasse in ihrer Hand herab – betrachtete ihr Spiegelbild. War sie noch die eiskalte Vampirjäger, die ohne zu zögern das Leben eines Vampirs auslöschen würde? Außerdem sprach Goro von Sasukes Onkel. Sakura könnte Sasuke diesen Verlust nicht antun. Auf der anderen Seite hatte Goro sie mit seinem Wissen über Ruki in der Hand. Was sollte sie tun? Gedankenversunken führte Sakura die Teetasse zu ihrem Mund. Als ihre Lippen das warme Getränk berührten stoppt die junge Frau. Ihr Blick ging zu Goro und Sakura verengte die Augen. „Madara Uchiha gehört zu dem stärksten Vampirclan der Geschichte. Sein Tod sollte Ihnen etwas mehr wert sein, als die Informationen über einen angeblich in einen Vampir verwandelten Hunter.“ bemerkte Sakura. „Ich denke nicht, dass Sie in der Position sind um Forderungen zu stellen.“ sagte Goro. „Finden Sie?“ hakte Sakura nach. „Eine Vampirjägerin, die mit dem Vampirfürsten ins Bett steigt lebt gefährlich. Sasuke ist noch nicht lange unser Fürst. Er sollte also jeglichen Skandal vermeiden.“ erläuterte der Amano ruhig. „Wollen Sie mir drohen?“ fragte Sakura und klang dabei nicht ganz so gelassen, wie sie es eigentlich wollte. Goro war ein angesehenes Mitglied des Vampirsenates. Wenn jemand eine Gefahr darstellte, dann er. „Als eine Drohung würde ich es nicht sehen. Viel mehr als ein gutgemeinter Ratschlag.“ meinte Goro. Sakura stellte ihre Tasse auf den Tisch ab und stand auf, ehe sie die Tür des Büros ansteuerte. „Dann will ich Ihnen auch einen Ratschlag geben. Noch so eine Aktion und Sie sind derjenige, der getötet wird.“ gab Sakura zurück und wollte gerade die Tür öffnen. „Vielleicht ändert sich Ihre Meinung, wenn diese gewisse Person für das Leid ihres Freundes verantwortlich ist.“ Sakura erstarrte. Wollte Goro ihr damit sagen, dass Madara der Erschaffer von Ruki war? Die Jägerin drehte sich zu Goro um. „Ich denke wir haben nun eine Abmachung.“ Grinsend trank er erneut einen Schluck Tee. Damit hatte er Sakura genau da, wo er sie haben wollte. Denn ganz gleich welche Gefühle Sakura auch für Sasuke hegte. Sie war noch immer eine Vampirjägerin und das Töten von Vampiren war nach wie vor ihr Beruf. Mit einem stummen Nicken besiegelte Sakura den Deal mit Goro. Aber sie würde das Ganze auf ihre Weise angehen. Ob es Goro passte oder nicht. „Es versteht sich hoffentlich von selbst, dass Sasuke nichts von diesem Gespräch erfährt.“ sagte Goro mit einem warnenden Ton in der Stimme. Auf diese Aussage reagierte Sakura jedoch nicht mehr, denn sie hatte das Büro bereits verlassen, bevor Goro sein Satz beenden konnte. „Hat es funktioniert?“ Yuki tauchte neben ihrem Vater auf. „Ich weiß es nicht.“ zischte er. „Was heißt das?“ fragte Yuki schnippisch. „Keine Ahnung, ob sie etwas von diesem verfluchtem Tee getrunken hat!!!“ keifte Goro und warf den Tisch um. Dabei zerbrach das Geschirr unter lautem Gepolter. Yuki beobachtete ihren Vater aus verengten Augen. Scheinbar würde sie die Sache wohl selbst in die Hand nehmen müssen und sie wusste auch bereits, wer ihr dabei helfen könnte. Shikamaru holte noch einmal tief Luft, bevor er anklopfte und das Büro von Sasuke betrat. Der Vampirfürst saß hinter seinem Schreibtisch und schien ziemlich beschäftigt gewesen zu sein. „Hast du kurz Zeit für mich?“ fragte Shikamaru, während er auf Sasuke zuging. „Um was geht es?“ erkundigte er sich. „Ich sollte doch diese Vampirjägerin beschatten...Sakura Haruno.“ sagte der Nara. Sasuke hob seinen Blick. „Deinem Gesichtsausdruck nach hast du etwas herausgefunden, was mir nicht gefallen wird.“ bemerkte Sasuke. „Kann man so sagen.“ Shikamaru steckte die Hände in die Hosentasche seiner Jeans. „Sie hat Kontakt zu einem Vampir.“ begann er zu erzählen. „Für eine Vampirjägerin ist das nichts ungewöhnliches.“ meinte der Uchiha, dennoch war Sasuke hellhörig geworden. „Ich weiß. Aber dieser Vampir war früher ein Mensch gewesen.“ erklärte Shikamaru weiter. Nun kühlte die Stimmung bei Sasuke drastisch ab. War es derselbe Vampir, der in Sakuras Wohnung gewesen war? Falls ja, hatte sie ihn eiskalt angelogen. Denn Sakura hatte ja behauptet, den Vampir nicht gesehen zu haben – geschweige denn ihn zu kennen. „Weißt du auch wer dieser Vampir ist?“ hakte der Vampirfürst nach. „Bis jetzt noch nicht. Er ist gut darin seine Identität zu verstecken, aber früher oder später wird auch er einen Fehler machen.“ sagte Shikamaru zuversichtlich. „Finde bitte heraus wo er sich versteckt hält und erstatte mir umgehend Bericht, sollte er sich noch einmal mit Sakura treffen.“ forderte Sasuke. „Natürlich.“ nickte der braunhaarige. „Diese Frau scheint dir ziemlich am Herzen zu liegen...oder?“ tastete sich Shikamaru vorsichtig an dieses Thema heran. Schon lange machten Gerüchte über eine Liebesbeziehung zwischen dem Vampirfürsten und Sakura die Runde. Seufzend stand Sasuke auf und ging einige Schritte. „Seit dem Tag meiner Geburt dienst du mir schon, Shikamaru. Du sollst mein Schild sein und mich vor jeglicher Gefahr beschützen. Heute befreie ich dich von dieser Bürde und bitte dich von nun dein Leben dem Schutz von Sakura zu widmen.“ Sasuke drehte sich Shikamaru zu, welcher sich vor Sasuke verneigte. Wenn dies Sasukes Wunsch war, würde Shikamaru auch einen Menschen beschützen. „Ich denke du hast nun eine Antwort auf deine Frage.“ meinte der Uchiha. „Ich werde diese Frau so beschützen, wie ich dich beschützen würde. Selbst unter dem Einsatz meines Lebens, darauf hast du mein Wort!“ verkündete Shikamaru. „Sakura hat noch immer Misstrauen uns Vampiren gegenüber. Lass dich also nicht von ihr erwischen.“ riet Sasuke. Ein kurzes Lächeln zeichnete sich auf den Lippen von Shikamaru ab. „Und trotzdem hast du es scheinbar geschafft diese Frau zu beeindrucken.“ Mit dieser Bemerkung brachte Shikamaru seinen Freund zum Lachen – ein seltener Anblick. Sein Lächeln verschwand jedoch plötzlich, als die Tür zu seinem Büro aufgestoßen wurde und ein sichtlich aufgewühlter Neji eintrat. „Hinata ist verschwunden.“ berichtete er. „Habt ihr gestritten?“ wollte der Uchiha sofort wissen. „Nein.“ versicherte Neji. „Ich weiß nicht was mit ihr los ist. Immerhin werden wir uns heute Abend verloben.“ sagte er weiter. „Aber wie kann ein adeliger Vampir wie Hinata einfach so verschwinden? Wird sie nicht überwacht?“ erkundigte sich Shikamaru. Weibliche Vampire des Adels wurden in der Regel immer von anderen Familienmitgliedern überwacht, um ihre Sicherheit zu garantieren. In Vampirfamilien wurden nur selten Mädchen geboren, weshalb jeder weiblicher Nachkomme besonders behütet wurde. „Irgendwie hat Hinata es geschafft dem Sicherheitspersonal zu entwischen und ist seit Stunden unauffindbar.“ antwortete der Hyuga. „Das ist ein wirklich merkwürdiges Verhalten für Hinata. Sie gilt doch sonst als äußerst zuverlässig.“ bemerkte Shikamaru nachdenklich. Sasuke war derweilen wieder zu seinem Schreibtisch gegangen und hielt sich den Hörer des Telefons ans Ohr, während er eine Nummer wählte. „Hay, hier ist Sakura. Momentan habe ich keine Zeit oder Lust auf ein Telefonat. Falls es wichtig ist, dann hinterlasse einfach eine Nachricht. Bye.“ ertönte ihrer Mailbox. Der Vampir brummte und wählte eine andere Nummer. „Hatake.“ meldete sich Kakashi auf der anderen Leitung. „Sasuke hier. Ich brauche deine Hilfe. Die Tochter von Hiashi Hyuga ist verschwunden.“ gab Sasuke zurück. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Vampirjäger, legte Sasuke auf und setzte sich in Bewegung. „Was hast du vor?“ fragte Neji, als er die Aufbruchstimmung seines Freundes bemerkte. „Wir treffen uns mit Kakashi. Er wird uns bei der Suche nach Hinata helfen.“ erklärte der Fürst. „Können wir das Ganze nicht ohne Vampirjäger klären?“ fragte der Hyuga. Neji gehörte nämlich zu den Vampiren, die kein besonders gutes Bild von Vampirjägern hatte und deshalb versuchte jegliche Begegnungen mit einem Hunter zu meiden. „Es ist der Job eines Vampirjägers Vampire aufzuspüren und da wir momentan keine andere Wahl haben, wirst du dich mit dieser Tatsache abfinden müssen.“ sagte Sasuke. In dieser Situation war Sasuke die Meinung von Neji egal. Hier ging es immerhin auch um seine beste Freundin und Sasuke würde Hinata finden, egal wie! Doch neben der Sorge um Hinata musste der Vampirfürst auch an Sakura denken. Warum war sie nicht ans Telefon gegangen? Ihr Termin mit Goro war schon längst vorbei. Wo steckte Sakura also? „Kakashi ist ein Ehrenmann. Ihm kannst du vertrauen.“ versuchte Shikamaru die Abneigung von Neji zu lindern. Dieser seufzte. „Nun gut. Hauptsache wir finden Hinata.“ lenkte Neji schließlich ein. Sasuke hatte zwischenzeitlich das Büro bereits verlassen, weshalb Shikamaru und Neji sich nun auch auf den Weg machten. Auf dem großen Platz vor dem Tower wartete bereits Kakashi. Obwohl es sich bei diesen Fall um eine vermisste adelige Vampirin handelte, war der Mann recht entspannt. Seit er Sakura vor einigen Tagen beurlauben musste, hatte der Jäger ganz andere Sorgen, als eine vermisste Vampirin. Es hatte sich natürlich schnell herumgesprochen, dass die berüchtigte Sakura Haruno momentan nicht mehr arbeitete. Auch der mögliche Grund für ihre Beurlaubung wurde heiß diskutiert und es fiel mehrmals der Name von Sasuke. Zwar versuchte Kakashi alles, um die Gerüchte zu stoppen – jedoch vergebens. Viele Kollegen der Haruno hatten das Vertrauen in sie verloren und es wurde unruhig im Hauptquartier. Doch nicht nur unter den Vampirjägern machte sich das Fehlen von Sakura bemerkbar. Auch immer mehr Level E Vampire brachten unangenehmen Ärger ein. Kakashi hatte deshalb schon mehrmals versucht mit seiner Tochter zu sprechen, doch Sakura blockte noch immer ab. Als sich Sasuke, Shikamaru und Neji näherten, kam ihnen Kakashi etwas entgegen. Er reichte jedem die Hand und stellte sich Neji vor. „Habt ihr schon etwas herausgefunden?“ informierte sich Sasuke über die aktuelle Lage. Die Stimmung zwischen ihm und Kakashi war noch immer unterkühlt. „Uns ist ehrlich gesagt bereits vor geraumer Zeit ein Vampir aufgefallen, welcher die Sperrzone betreten hat. Bis jetzt ist das unser einzige Anhaltspunkt wo sich Miss Hyuga befinden könnte.“ brachte Kakashi die Vampire auf den neuesten Stand. „Was ist diese Sperrzone?“ hakte Neji nach. „Ein gesicherter Bereich, indem sich Level E Vampire legal aufhalten dürfen. Die Sperrzone befindet sich im alten Industriegebiet und darf normalerweise weder von anderen Vampiren, noch von uns Vampirjägern betreten werden.“ erläuterte der Hatake. „Warum wurde ich darüber nicht informiert?“ knurrte Sasuke. Kakashi sollte doch am Besten wissen, wie gefährlich die Sperrzone war. Dort hielten sich üble Typen auf. „Ich wollte die Situation erst weiter beobachten, bevor ich...-“ Plötzlich stoppte Kakashi, als sein Handy klingelte und er Sakuras Namen auf dem Display las. Als der Vampirjäger abhob mischte sich zu seiner Freude über den Anruf seiner Tochter auch große Sorge, den scheinbar befand sich Sakura mitten in einem Kampf. „Tut mir leid, Dad. Aber ich steckte etwas in Schwierigkeiten.“ gestand die junge Frau. „Wo bist du, Sakura?“ fragte Kakashi und konnte nur kaum ein Wort verstehen, da die Verbindung extrem schlecht war. „...Sperrzone...“ Kapitel 44: Rescue ------------------ Hinata hatte es tatsächlich geschafft sich unbemerkt aus dem Anwesen ihrer Familie zu schleichen. So kurz vor der Verlobung und Heirat mit Neji wurde Hinata besonders stark bewacht, was den Druck auf sie noch zusätzlich erhöhte. Deshalb wollte die Vampirin wenigstens ihre letzten Stunden in Freiheit genießen. Ziellos irrte Hinata durch Konoha und hatte sich schon bald weit vom ihr so vertrauten Stadtzentrum entfernt. Aber dieser Anflug von Freiheit brachte auch eine Schattenseite mit sich. Hinata kannte sich kaum in Konoha aus, da sie die meiste Zeit zu Hause verbrachte. Nachdem weitere Minuten vergangen waren, hatte Hinata vollkommen die Orientierung verloren und stand nun vor einem verlassen wirkenden Gebiet. Ein, zum Teil rostiger, Zaun grenzte den Bereich ein. Wo war sie hier nur gelandet? Warum gab es im sonst so hochmodernen Konoha solch einen heruntergekommenen Stadtteil? Zwar wusste die schöne Hyuga, dass sie schnellstmöglich gehen sollte...doch plötzlich vernahm sie den verzweifelten Schrei eines Kindes. Ohne nachzudenken nutzte Hinata ihre Vampirkräfte und tauchte einen Wimpernschlag später hinter dem Zaun. Mit einem Blick zur untergehenden Sonne aktivierte Hinata die Geheimwaffe des Hyuga Clans, das Byakugan. Die Adern um ihre Augen verdichteten sich und mit dem Byakugan war Hinata in der Lage ihre Umgebung wie mit einer Art Wärmebildkamera zu scannen. Leider erkannte Hinata zu spät, dass sie direkt in eine Falle zuging. Wie sollte sie es auch anders wissen? Für eine adelige Vampirin wie sie es war es schwer Gut und Böse auseinanderzuhalten. Hinata kannte nur ihre heilte Welt. „Na, wen haben wir denn da? Ein kleines Püppchen.“ Ein fremder Vampir trat aus seinem Versteck heraus. Obwohl es gerade wieder angefangen hatte zu schneien, trug er ein schwarzes T-Shirt, welches seine Tattoos zeigte und eine locker sitzende Jeans. Sein helles blaues Haar trug er zu einem kurzen Pferdeschwanz und eine Zigarette glimmte zwischen seinen Lippen. Hinata wich einen Schritt zurück. „Wer bist du?“ fauchte sie. „Was ist das hier für ein Geschrei?“ brummte ein zweiter Vampir. Sein blondes Haar war auf einer Seite abrasiert und einige Piercings schmückten sein Gesicht. „Ey, Suigetsu. Ist das deine Freundin?“ fragte er seinen Kumpel. „Hast du keine Augen im Kopf, Deidara?! Die Kleine ist eine Hyuga.“ gab Suigetsu zurück. „Wirklich?“ Der blondhaarige blickte zu Hinata. „Bleibt bloß weg von mir!“ zischte Hinata. Wo war sie hier nur hineingeraten? Zwar war sie als adelige Vampirin Kräfte technisch viel Stärker, doch Hinata erweckte ihre volle Kraft erst bei Einbruch der Dunkelheit. Dazu kam, dass sie noch nie in einen Kampf verwickelt war. Eine solche Erfahrung gehörte nicht zu den Qualifikationen einer adeligen Vampirin. „Eine Hyuga, also. Du könntest uns ziemlich viel Geld einbringen.“ meinte Deidara und ließ eine Strähne von Hinatas Haaren zwischen seine Fingern gleiten. „Natürlich, nachdem wir unseren Spaß mit dir gehabt haben.“ grinste der Vampir. „Krümme ihr auch nur ein Haar und ich ziehe dir bei lebendigem Leibe die Haut ab!“ mischte sich eine neue Stimme in das Gespräch... Sakura blieb vor einem drei Meter hohen Zaun stehen und sah sich kurz um. Offiziell durfte sie gar nicht hier sein, denn hinter diesem Zaum befand sich eine Art kleine verbotene Stadt. In diesem Bereich von Konoha durften Level E Vampire leben, ohne eine Verfolgung von Vampirjägern befürchten zu müssen. Doch da sich Sakura noch nie um Regeln oder Gefahren gekümmert hatte, kletterte die junge Frau kurzer Hand über den Zaun. Kaum berührten ihre Füße den Boden auf der anderen Seite, schlich sich sofort ein Grinsen auf ihre Lippen. Ihre Anwesenheit war natürlich nicht unbemerkt geblieben. Schon bald war sie von Vampiren umzingelt, welche in der Abenddämmerung langsam aus ihren Verstrecken krochen. „Dich habe ich hier schon lange nicht mehr gesehen, Sakura.“ ertönte eine männliche Stimme. Sakura wandte sich der Stimme zu. „Und das obwohl wir doch solch gute Freunde sind...Kiba.“ gab die Jägerin spitz zurück. Kiba lachte und fuhr sich durch das wilde braune Haare. Sein voller Name war Kiba Inuzuka. Er war um die 1,80m groß und war der wohl stärkste Level E Vampir, der sich in Konoha herumtrieb. Kiba trug eine zerrissene Jeans mit einem schwarzen Rollkragen Pullover und einer olivfarbenen Jacke mit schwarzem Fell darüber. Außerdem trug er schwarze Fingerlose Handschuhe und knöchelhohe Stiefel. Auf Grund seiner Stärke war Kiba der Anführer einer der Gangs, welche sich hier gebildet hatte. „Wobei kann ich dir helfen?“ fragte er. Obwohl es illegal war, pflegten Kiba und Sakura eine Art Geschäftsbeziehung. So kam es, dass Kiba bereits des öfteren Level E Vampire aus den anderen Gangs im Auftrag von Sakura getötet hatte. Im Gegenzug ließ Sakura viele seiner Straftaten unter den Tisch fallen. Der Gesichtsausdruck von Sakura wurde ernst. „Ruki wurde in einen Vampir verwandelt und ich bin auf der Suche nach seinem Versteck. Ich habe gehofft, dass er vielleicht hier ist.“ erklärte die Haruno. Einen Moment lang wirkte Kiba sichtlich geschockt. Auch er kannte Ruki gut. „Tut mir leid, aber Ruki ist nicht hier.“ antwortete der braunhaarige. „Habe ich mir fast gedacht.“ seufzte Sakura. „Aber ich habe Gerüchte gehört. Scheinbar soll ein starker Vampir verstärkt im Stadtrandgebiet aktiv sein. In diesem Bereich sind in den letzten Tagen unzählige Frauen spurlos verschwunden.“ erzählte Kiba nachdenklich. Dieser Tipp ließ Sakura hellhörig werden. Soweit sie es herausgefunden hatte, besaß Madara eine Villa in diesem Gebiet. Natürlich! Warum war sie nicht schon früher darauf gekommen? Versteckte sich Ruki in dieser Villa? „Okay, ich werde mich dort einmal umsehen. Danke für die Info.“ Sakura lächelte schwach. „Noch etwas. Kann ich kurz mit Shino reden?“ sprach die rosahaarige weiter. Kiba steckte seufzend die Hände in die Hosentasche. „Shino ist vor einigen Tagen verschwunden. Ich weiß nicht wo er ist, geschweige denn ob er noch lebt.“ gab der Inuzuka zurück. „Verschwunden?“ wiederholte Sakura überrascht. Ein Vampir verschwand für gewöhnlich nicht einfach so. „Was wolltest du denn von ihm?“ fragte Kiba. „Privater Kram.“ winkte die Angesprochene schnell ab. Shino Aburame war bis vor seiner Verwandlung in einen Vampir als Forscher mit dem Schwerpunkt Tiergifte tätig gewesen. An ihn hätte Sakura einige wichtige Fragen gehabt, doch daraus wurde nichts. Der Kinderschrei unterbrach das Gespräch und versetzte die Vampirjägerin sofort in Alarmbereitschaft. „Ein Kind?!“ platzte es aus Sakura. „Nein. Diese Masche benutzen Suigetsu und seine Gang, um ihre Opfer anzulocken.“ erklärte Kiba ruhig. Zwar zog Sakura fragend die Augenbrauen zusammen, doch im nächsten Moment verstand sie es von selbst. Ein adeliger Vampir hatte sich genähert. „Scheiße.“ fluchte Sakura. Zwar war sie nicht im Dienst und durfte ja nicht hier sein, doch als Mitglied der Anbu war sie verpflichtet adeligen Vampiren zu helfen. „Du könntest noch schnell abhauen. Ich würde auch nicht petzen.“ bemerkte Kiba mit einem Grinsen. Er kannte Sakura bereits einige Jahre und wusste genau wie die junge Frau zu Vampiren stand. Sie zu töten war für Sakura kein Problem, aber ihnen helfen? Da wurde es schon etwas schwieriger. „Das kann ich nicht machen.“ brummte Sakura und sah sich um, versuchte die Vampire ausfindig zu machen. „Hier entlang.“ wies ihr Kiba den Weg und setzte sich in Bewegung. „Das wäre nicht nötig gewesen.“ bemerkte Sakura schnippisch. Von einem Vampir ließ sie sich ganz sicher nicht durch die Gegend scheuchen. „Kein Grund gleich eingeschnappt zu sein.“ lachte Kiba mit bereits glühend roten Augen. Es war Jagdzeit und der Vampir hatte Hunger. Dieser Sache war sich auch Sakura bewusst, weshalb sie ein wachsames Auge auf ihn hatte. In der Entfernung tauchten plötzlich die Umrisse von drei Personen auf. „Das ist doch...“ murmelte Sakura. Diese Vampirin. Sie war eine Hyuga, dass erkannten die geschulten Augen der Vampirjägerin sofort. War sie wohl möglich Hinata? „War ja klar, dass es Suigetsu und Deidara sind.“ seufzte Kiba. „Scheint, als bräuchten die Zwei mal eine kleine Abreibung!“ sagte Sakura und blieb neben Hinata stehen. „Krümme ihr auch nur ein Haar und ich ziehe dir bei lebendigem Leibe die Haut ab!“ drohte die Jägerin. Hinata blickte zu Sakura. Die Vampirin wusste sofort wer diese Frau war. Es war, als würde Hinata in das Gesicht einer Kohana des 21. Jahrhunderts blicken. „Du hast uns hier gar nichts zu sagen.“ zischte Deidara und wandte sich Sakura zu. Diese wirkte nach außen weiterhin vollkommen ruhig und unbeeindruckt. Doch plötzlich ballte sie die Hand zur Faust. „Shannarooooo!“ Sakura schlug dem Vampir mit ganzer Kraft ins Gesicht. Deidara wurde durch die Wucht ihres Schlages mehrere Meter nach hinten geschleudert, bevor er in eine Mauer einschlug. Hinata riss die Augen was. Was war das bloß für eine unglaubliche Kraft? Auch Kiba machte große Augen. Man sollte eine Sakura Haruno wirklich nicht reizen. „Fuck.“ zischte Sakura derweilen und fuhr sich durch die Haare. Das würde sicherlich Ärger geben. Nicht nur mit Suigetsu und seiner Gang, sondern auch mit Kakashi – mal wieder. „Du solltest lieber von hier verschwinden!“ bemerkte Sakura und drehte sich zu Hinata um, doch kaum hatte sie ihren Satz beendet, verengten sich ihre Augen. „Du solltest deinem Feind niemals den Rücken zudrehen.“ hörte man Suigetsus Stimme und bevor Sakura überhaupt eine Chance hatte zu reagieren, lag sie bereits einige Meter weiter im eiskalten Schnee. „Sakura!!“ schrie Hinata verzweifelt. „Mir geht’s gut.“ meinte Sakura zwischen zusammengebissenen Zähnen und während sich die junge Frau wieder aufrichtete, tropften einige Tropfen Blut aus ihrer Nase und färbten den Schnee rot. „Ich glaube, du solltest nun wirklich gehen.“ richtete Kiba seine Worte an Hinata. „Aber wir müssen ihr helfen!“ protestierte die blauhaarige. „Sieh dich doch an! Du würdest nur im Weg sein.“ keifte Kiba. Hinata presste die Lippen zusammen. War sie wirklich so schwach? Sie war ein Vampir und brauchte dennoch den Schutz einer Sterblichen...wie lächerlich. „Nein. Sie bleibt hier.“ mischte sich Sakura in die Diskussion. „Hier kann ich sie besser beschützen.“ Die Haruno kramte ihr Handy aus der Hosentasche und wählte eine Nummer. Doch gerade als Kakashi sich auf der anderen Leitung meldete, wurde Sakura das Handy durch Suigetsu aus der Hand gerissen. „Tut mir leid, Dad. Aber ich stecke etwas in Schwierigkeiten.“ Suigetsu war ein Meister darin Stimmen zu kopieren, weshalb er sich exakt wie Sakura anhörte. „Du dreckiger Bastard!“ murrte Sakura und schlug des Vampir ihr Handy aus der Hand. Zuvor war noch das Wort 'Sperrzone' gefallen. Kakashi wusste also nun wo Sakura sich aufhielt und Rettung war bereits auf dem Weg... „Muss diese Geschwindigkeit sein?“ fragte Shikamaru vorsichtig mit einem beunruhigten Blick auf die Tachoanzeige. Als Vampir würde er zwar so gut wie jeden Autounfall überleben, dennoch hatte Shikamaru keine Lust an irgendeiner Scheibe oder auf der Straße zu kleben. Sasuke antwortete nicht und ließ seinen Wagen weiterhin mit 200 Stundenkilometer durch Konoha rasen. Mit seinen Gedanken war der Uchiha ganz wo anders. Wie waren Sakura und wahrscheinlich auch Hinata bloß in diese Situation gekommen? Gut, bei Sakura war es ja irgendwie nicht ungewöhnliches. Aber Hinata? Diese Sache konnte Sasuke einfach nicht verstehen. Seine beste Freundin war doch gar nicht der Typ dafür. Auf der Rücksitzbank saß ein angespannter Neji und neben ihm der besorgte Kakashi. Unter den Männern herrschte eine erdrückende Stimmung – besonders zwischen Sasuke und Kakashi. Sakura. Warum musste sich sich immer in Schwierigkeiten bringen? Konnte sie sich nicht einmal zurückhalten? „Hinata ist in der Nähe! Ich kann ihre Präsenz wieder wahrnehmen.“ meldete sich Neji zu Wort. „Ah..und sie ist nicht alleine.“ sagte Sasuke und erhöhte noch einmal die Geschwindigkeit. Ein feiner Blutgeruch hatte die Nase des Vampirfürsten erreicht – es war Sakuras Blut. Doch ihr Blut roch anders als sonst, weniger intensiv. Kurz darauf kam der Wagen vor dem ehemaligen Industriegebiet stehen und die Männer machten sich auf die Suche nach Hinata und Sakura. „Dort sind sie!“ rief Shikamaru, als er die beiden Frauen entdeckte. Sakura befand sich mitten in einem Kampf mit Suigetsu, während Hinata und Kiba etwas abseits standen. „Hinata.“ schrie Neji und tauchte neben der Vampirin auf. „Geht es dir gut?“ erkundigte er sich. Die Angesprochene nickte nur schwach. „Aber Sakura....“ murmelte Hinata und sah zu Sasuke. Apropos Sasuke. Beim Anblick von Sakura war dieser vollkommen erstarrt. Ein Gefühl von Angst überkam ihn. Nun hatte er den Grund für den veränderten Geruch ihres Blutes. Über Sakura hatten sich die dunklen Flügel des Todes ausgebreitet. Kleine schwarze Kreaturen mit Hörnern und Flügeln kreisten um die junge Frau, welche Sasuke nur dank seines Mangekyō Sharingan sehen konnte. Sein Sharingan hatte sich von selbst aktiviert, als wollte es Sasuke vor diesem Ereignis warnen. Was war geschehen? Warum sah Sasuke diese Kreaturen? Sakura war doch gesund! Was wollte also der Tod von ihr? Im selben Moment spitzte sich die Situation zu und es wurde hektisch. Sowohl Shikamaru, als auch Kakashi stürmten in Richtung Sakura. Diese war kurz davor nach einen Schlag durch Suigetsu auf den Boden geworfen worden und schien nicht mehr auf die Beine zu kommen. Shikamaru erreichte zuerst Sakura und schützte sie mit seinem eigenen Körper vor einem weiteren Angriff von Suigetsu. Es war eine Art Instinkt des Naras gewesen. Sasuke hatte ihn mit dem Schutz von Sakura beauftragt und der Körper von Shikamaru hatte sich wie von selbst bewegt. Shikamaru kassierte also den Schlag und wurde zusammen mit Sakura weitere Meter nach hinten geworfen. „Ist das alles in Ordnung?“ fragte Shikamaru und blickte auf Sakura hinab. Sakura blinzelte Shikamaru überrascht an. Irgendwie war er ihr ziemlich nah...zu nah. Der Vampir lag über ihr und ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. „Shikamaru.“ Das Knurren von Sasuke ließ nicht nur den angesprochenen Shikamaru einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Auch Sakura war kurz zusammengezuckt und blickte an Shikamaru vorbei, direkt hinauf in die feuerroten Augen des Uchihas. „Sasuke?!“ rief Sakura perplex. Warum war er hier? „Hier.“ Shikamaru reichte Sakura eine Hand und half ihr beim Aufstehen, bevor sich der braunhaarige einige Schritte entfernte. Nun standen sich Sasuke und Sakura direkt gegenüber. Die junge Frau begann zu zittern. Eben konnte sie urplötzlich ihren Körper nicht mehr bewegen, ihr Herz hatte angefangen zu rasen und der Blick von Sakura war trüb geworden. Hatte es etwa schon begonnen?...Sasuke zog seinen Mantel aus und legte ihn Sakura über die Schulter. „Tut mir leid.“ entschuldigte sie sich. „Darüber reden wir später.“ winkte Sasuke ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf Suigetsu, schob Sakura dabei hinter sich. Sofort wurde die junge Frau durch eine Barriere aus violetten Flammen geschützt. „Na sieh mal einer an. Der Vampirfürst höchstpersönlich.“ bemerkte Suigetsu und stemmte eine Hand in die Hüfte. „Ich wusste gar nicht, dass du solche Kontakte hast...Sakura.“ lachte er verschmitzt mit einem Blick zur Vampirjägerin. „Halt die Klappe.“ brummte Sakura vor sich hin. „Dir sollte mal jemand etwas Manieren beibringen.“ meinte Sasuke mit einem gleichgültigen Ton in der Stimme. Dieser Mann hatte Sakura verletzt und dafür musste er nun bezahlen! Innerhalb einer Zehntelsekunde stand Sasuke direkt vor Suigetsu und hatte ihn am Kragen gepackt, hob ihn in die Luft. Dabei drückte Sasuke Suigetsu immer weiter die Luft ab. Der Level E Vampir begann wild mit den Beinen zu strampeln. „Lass mich runter!!!“ keuchte er dabei. „Abschaum wie du es bist sollte man ausrotten.“ zischte Sasuke und verstärkte seinen Griff. Das Genick von Suigetsu brach und sein Kopf legte sich auf eine Seite. Tod war Suigetsu jedoch noch nicht. Ein Genickbruch konnte keinen Vampir töten, aber es waren unglaubliche Schmerzen. Wenige Augenblicke später hallten bereits die ohrenbetäubenden Schreie von Suigetsu durch die Gegend. Alle anderen beobachteten diese Szene stillschweigend. Neji hatte Hinata an seine Brust gezogen, um ihr wenigstens den grausamen Anblick zu ersparen. Und auch Shikamaru stellte sich als Hindernis vor Sakura. Es war das erste Mal, dass die Jägerin Sasuke so grausam erlebt hatte. Sasuke zeigte keinerlei Mitleid mit Suigetsu. Damit verstieß Sasuke gegen all seine Prinzipien. „Hör auf.“ flüsterte Sakura zuerst ganz leise und grub ihre Finger in den Boden. Das war nicht ihr Sasuke! Er würde so etwas niemals tun. „HÖR AUF DAMIT, SASUKE!!!“ schrie die Jägerin verzweifelt. Sasuke riss die Augen auf. Er hatte sich vollkommen seiner Wut hingegeben und realisierte erst jetzt was er getan hatte. „Du elendiger Bastard.“ röchelte Suigetsu vor sich hin und Blut lief aus seinen Mundwinkeln. „Wenn du dich auch nur noch einmal Sakura oder Hinata näherst, schicke ich dich höchstpersönlich in die Hölle.“ sagte Sasuke, bevor er Suigetsu auf den Boden fallen ließ. „Schaff ihn mir aus den Augen.“ befahl der Vampirfürst und drehte sich Kiba zu. Der Inuzuka wollte sich gerade unbemerkt aus dem Staub machen, doch er nickte hastig und hob Suigetsu über seine Schulter. Danach waren die beiden Level E Vampire verschwunden. „Verzeih, Sasuke. Das ist alles meine Schuld.“ meinte Hinata. „Entschuldige dich lieber bei Neji. Er hat sich große Sorgen um dich gemacht.“ gab Sasuke zurück. Seine beste Freundin nickte zustimmend. „Sakura hat mich gerettet. Mach ihr bitte keine Vorwürfe.“ bemerkte die Hyuga noch. Schweigend entfernte sich Sasuke und ging auf Sakura zu. Zuvor gab er Shikamaru ein Zeichen, dass er sich zurückziehen sollte. Der Nara stand nun neben Kakashi. Für Kakashi war es eine schwierige Situation. Auch er hatte Sasuke noch nie so brutal erlebt. Scheinbar lag ihm Sakura wirklich sehr am Herzen. Immerhin hatte Sasuke für Sakura seine eigenen Überzeugungen von einem friedlichen Miteinander über Bord geworfen. Kakashi blickte zu Sakura, welche gerade aufgestanden war und Sasuke mit ihren grünen Augen fixiert hatte. Etwa eine Armlänge vor Sakura, kam der Vampirfürst zum Stehen. Sasuke sagte noch immer nichts, als er eine Hand ausstreckte, nach Sakuras Oberarm griff und die junge Frau in seine Arme zog. Für Sakura vergingen diese Sekunden wie in Zeitlupe, in denen er seine starken Arme um ihren Körper schlang. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht!“ flüsterte Sasuke und drückte Sakura noch näher an sich heran. Die Haruno riss ihre Augen auf. Man konnte die Sorge in seiner Stimme deutlich hören. Sasuke senkte seinen Kopf etwas und drückte seine Lippen gegen ihre Stirn. „Bring dich nie wieder so leichtsinnig in Gefahr.“ ertönte seine tiefe Stimme mit einem leichten Knurren. Sakura zog die Augenbrauen zusammen. Irgendwie benahm sich Sasuke merkwürdig. Er hatte ihr nicht einmal Vorwürfe gemacht oder sie zurecht gewiesen. Normalerweise tat er dies ja nur zu gerne. „Ich brauche dich doch an meiner Seite.“ gestand Sasuke. „Du hörst dich an, als würde ich im Sterben liegen.“ bemerkte Sasuke kratzig lachend. „Red keinen Unsinn!“ fiel ihr Sasuke harsch ins Wort. „Das war doch nur ein Scherz.“ betonte Sakura und löste sich aus der Umarmung. Vollkommen unerwartet setzte ihr Körper erneut aus und Sakura kippte nach vorne, wurde aber noch rechtzeitig von Sasuke aufgefangen. „Was ist los?“ wollte der besorgte Vampir sofort wissen. „Ich bin irgendwie vollkommen erschöpft.“ antwortete Sakura und sah Sasuke in die Augen. „Bring mich nach Hause.“ flüsterte die Jägerin leise. „Natürlich!“ Sasuke hob Sakura vorsichtig in seine Arme und wollte den Ort des Geschehens verlassen, doch Kakashi stellte sich dem Vampir in den Weg. „Mach den Weg frei.“ knurrte Sasuke finster. „Nein. Ich werde Sakura ins Krankenhaus bringen.“ gab Kakashi zurück. Die Stimmung zwischen den Männern kühlte drastisch ab. „Ich habe keine Zeit für solch einen Kindergarten. Siehst du nicht wie schlecht es Sakura geht?!“ zischte Sasuke und ging an Kakashi vorbei. „Sakura ist meine Tochter.“ rief ihm Kakashi nach. Sasuke blieb stehen, blickte über seine Schulter zum Vampirjäger. „Und meine Frau.“ sagte Sasuke ruhig. Diese Tatsache versetzte nicht nur Kakashi einen Schock. Auch Neji, Hinata und Shikamaru tauschten verwirrte Blicke aus. Wurde Sakura eben von Sasuke tatsächlich als seine Frau bezeichnet? Ohne die anderen weiter zu beachten verließ Sasuke das Industriegebiet. „Das kann nicht Sasukes ernst sein! Diese Frau ist ein Mensch.“ fand Neji als Erster Worte für das eben geschehene. „Dieser Mensch hat deiner Verlobten das Leben gerettet. Sprich also nicht so abwertend über Sakura.“ bemerkte Kakashi, bevor auch er ging. Was er eben gehört hatte musste der Hatake erst einmal verarbeiten. Wie sollte er die Aussage von Sasuke nur deuten? Vor ein paar Wochen hatte Sakura noch über Sasuke gespottet und ihn, wie jeden anderen Vampir, verachtet. Darum war es für Kakashi auch so schwer diese Veränderung an seiner Tochter zu verstehen. Ihre Liebe zu Sasuke musste wirklich enorm sein, wenn er es geschafft hatte ihre Einstellung zu ändern. „Lass uns nach Hause gehen. Unsere Gäste werden bald eintreffen.“ sagte Neji, unbeeindruckt von Kakashis Worten, und zog Hinata mit sich. Zurück blieb Shikamaru. Seufzend fuhr er sich durch die braunen Haare. Als enger Vertrauter und Freund von Sasuke würde Shikamaru niemals eine Entscheidung des Uchihas in Frage stellen. Aber war sein öffentliches Zugeständnis Sakura gegenüber wirklich die richtige Entscheidung gewesen? In dieser Gesellschaft waren Verbindungen zwischen Menschen und Vampiren nun einmal verboten und selbst ein mächtiger Vampir wie Sasuke hatte sich diesen Regeln zu beugen. Rebellion war normalerweise nicht die Art des Vampirfürsten. Aber genau das würde schon bald beginnen – eine Rebellion. Doch wer würde gewinnen? Die Vernunft oder eine scheinbar unerschütterliche Liebe? In der Zwischenzeit hatte Sasuke seine Wohnung erreicht und legte Sakura gerade in sein Bett. „Wolltest du mich nicht nach Hause bringen?“ bemerkte Sakura, nachdem Sasuke sie zugedeckt und sich zu ihr gesetzt hatte. „Bist du das nicht? Hier, bei mir?“ gab der Uchiha zurück. Sakura nickte lächelnd. „Was ist eigentlich genau passiert? Warum warst du in der Sperrzone?“ fragte Sasuke und legte ihr eine Hand auf die Stirn. Fieber hatte sie schon einmal keines. „Ich war auf der Suche nach einem Vampir, bis ich einen Schrei gehört und die Anwesenheit eines adeligen Vampirs gespürt habe.“ antwortete Sakura wahrheitsgemäß. Überraschenderweise gab sich Sasuke mit dieser Antwort zufrieden und ging nicht weiter darauf ein. Der Gesundheitszustand von Sakura war im Moment wichtiger. „Diese Frau war Hinata, richtig?“ wollte die Jägerin wissen. „Ja. Du hast sie gerettet und wurdest dabei selbst verletzt.“ gab Sasuke zurück. „Das sind nur ein paar Kratzer.“ winkte Sakura ab. „Für mich sind es Zeichen meines Versagens dich zu beschützen.“ hauchte der schwarzhaarige. Sakura griff nach seiner Hand und sofort verschränkten sich ihre Finger, doch auf einmal blickte Sasuke zur Tür. „Was ist, Shikamaru?“ fragte er. Der Angesprochene tauchte im Schlafzimmer auf. „Neji wird Hinata bereits heute Nacht heiraten. Hiashi übernimmt die volle Verantwortung dafür.“ berichtete Shikamaru. Sasuke atmete hörbar aus. Eigentlich hatte er vorgehabt die Verlobungsfeier zu schwänzen, um bei Sakura sein zu können. Doch da es nun um eine Heirat ging, konnte Sasuke dieser Veranstaltung nicht fern bleiben. Zumal er dringend mit Hiashi sprechen musste. Immerhin hatte sich der Hyuga über Sasukes Entscheidung hinweg gesetzt. Er sah wieder zu Sakura. „Ich komme mit!“ verkündete Sakura umgehend und setzte sich auf. Sie konnte sich bereits denken was Sasuke vorhatte. „Nein. Du bleibst hier und ruhst dich aus. Shikamaru wird ein Auge auf dich haben.“ entgegnete Sasuke bestimmend. Sakura schnaubte. „Sei nicht böse. Ich bin bald wieder zurück.“ sagte Sasuke und schnippte gegen ihre Stirn, bevor er Vampirfürst aufstand um sich umzuziehen. „Pass auf, dass sie keinen Unsinn anstellt.“ Wurde Shikamaru im Vorbeigehen von Sasuke gewarnt. Der Nara nickte und wandte sich Sakura zu. Sie grinste ihn frech an. Ob Shikamaru wusste, worauf er sich da eingelassen hatte? Kapitel 45: Change of heart --------------------------- In dieser Nacht richtete sich die Aufmerksamkeit aller adeligen Vampire auf das Anwesen der Hyuga Familie. Die Nachricht der vorgezogenen Heirat zwischen Neji und Hinata hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen. Aber trotz dieser spontanen Entscheidung war das ganze Haus festlich geschmückt geworden und es herrschte eine ausgelassene Stimmung unter den Gästen. Es wurde Champagner und kleine Snacks serviert. Für Hiashi war dies der Höhepunkt im Leben seiner Tochter. Durch ihre Heirat würde Hinata endlich in der Lage sein den Fortbestand der Familie Hyuga zu sichern und für ihn konnte es keinen besseren Schwiegersohn als Neji geben. Neji war ein begehrter Mann, nicht nur unter den Frauen des Hyuga Clans. Viele der weiblichen Gäste waren extra wegen dem schönen Vampir angereist. Es war also nicht verwunderlich, dass die Ankunft des Bräutigams rauschend gefeiert wurde. Als Neji den großen Festsaal betrat verstummten alle für einen Moment. Dem Anlass entsprechend trug Neji einen wunderschönen Anzug und beeindruckte damit alle – besonders den sichtlich stolzen Hiashi. Eine bessere Partie hätte er für seine Tochter nicht finden können. Das Oberhaupt der Hyuga ging auf Neji zu. „Hiashi-sama.“ Neji verneigte sich ehrfürchtig vor Hiashi. „Ich bin gekommen, um Ihrer Tochter mein Herz zu schenken.“ sagte er. „Steh auf, mein Sohn.“ meinte Hiashi und legte seine Hände auf die Schulter von Neji. „Mit Freude übergebe ich dir heute die Hand meiner Tochter. Möge die Zukunft unseres Clans weiterhin so hell erstrahlen.“ sprach der Hyuga. Neji nickte und blickte die goldene Treppe empor. Schon bald würde er Hinata von dort oben abholen und sie zu seiner Frau machen. Die Tatsache, dass sich auch Naruto unter die Gäste geschlichen war bis jetzt noch unbemerkt geblieben. Naruto hielt sich bewusst zurück und stand abseits in einer Ecke – beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung. Während im unteren Stockwerk bereits ausgelassen gefeiert wurde, befand sich die Braut noch in ihrem Zimmer. Von zwei Tanten war Hinata in ihr Brautkleid gehüllt, geschminkt und frisiert worden. Ihr Brautkleid war ein Traum. Es hatte einen ausladenden mehrschichtigen Rock und eine aufwendig mit Spitze und weißen Blumen verzierten Korsage. Dazu trug Hinata lange Handschuhe, welche ebenfalls Verzierungen aus Spitze hatten. Ein zarter Schleier verdeckte den direkten Blick auf das wunderschöne Gesicht der Hyuga. Glücklicherweise hatte Neji ihrem Vater nichts von den Geschehnissen am Nachmittag erzählt, dennoch stellte sich Hinata die berechtigte Frage weshalb ihre Heirat auf ihr Verlobungsdatum vorverlegt wurde. „Wenn deine Mutter dich heute sehen könnte. Sie wäre so stolz auf dich.“ sagte eine der Frauen. Die Mutter von Hinata war kurz nach der Geburt ihrer Tochter verstorben. „Könnte ich bitte einen Augenblick alleine sein?“ bat Hinata, ohne auf die Worte ihrer Tante einzugehen. Zwar sahen sich die beiden Frauen kurz verwundert an, dennoch kamen sie ohne Wiederworte der Bitte ihrer Nichte nach und verließen das Zimmer. Kaum war die Tür geschlossen verließ ein Seufzen den Mund der blauhaarigen. Dabei betrachtete sich Hinata im großen Spiegel, welcher vor ihr stand. Sie würde also tatsächlich heute heiraten. Aber sie war alles andere, als eine glückliche Braut. Hinata würde Neji nur heiraten, weil ihr Vater diese Verbindung wünschte. Gefühle waren hier nicht im Spiel! Wie gerne würde sie eine Beziehung wie Sasuke und Sakura haben. Heute war sie Zeuge ihrer Liebe geworden. Besonders Sasuke hatte viel gewagt, indem er Sakura als seine Frau bezeichnet hat. Warum hatte nicht auch Hinata diesen Mut zu ihren Gefühlen zu stehen? In der Wohnung von Sasuke langweilte sich Sakura derweilen bereits zu Tode. Für Sakura gab es nämlich nichts schlimmeres, als Nichtstun. „Willst du dich nicht einmal hinsetzen?“ fragte die Haruno und sah zu Shikamaru. Dieser lehnte schon die ganze Zeit über schweigend neben der Schlafzimmertür. „Ich bin nicht zum herumsitzen hier.“ antwortete Shikamaru. „Ich verstehe so wie so nicht, warum du hier bleiben musstest.“ gestand Sakura. „Es ist meine Aufgabe dich zu beschützen, solange Sasuke nicht in der Nähe ist.“ erklärte der Vampir. „Mich zu beschützen?“ flüsterte Sakura überrascht. Aber sie konnte doch gut auf sich selbst aufpassen. Vertraute Sasuke nicht auf ihre Stärke? Ja. Sakura war ein Mensch, doch sie war nicht schwach und brauchte keinen Schutz – von niemandem! „Er tut das aus Liebe zu dir. Stelle dich also nicht gegen seine Entscheidungen.“ sagte Shikamaru. Die Blicke der Beiden trafen sich und Sakuras Herz wurde schwer. Jetzt verstand sie es. Es war genau wie bei Kakashi. Sowohl er, als auch Sasuke, sorgten sich ständig um Sakura und konnten dadurch ziemlich nervig sein. Doch damit zeigten sie nur, wie sehr sie die junge Frau doch liebten. Kakashi als Vater und Sasuke als ihr...Mann. Ihre Mundwinkel zucken kurz. Ihr Mann. Diese zwei Worte klangen verdammt gut. „Was hast du vor?“ fragte der Nara, als Sakura plötzlich aus dem Bett stieg. „Ich muss zu dieser Hochzeit.“ meinte Sakura und verschwand bereits im Ankleidezimmer, begann dort etwas zu suchen. „Aber Sasuke hat doch gesagt, dass du hierbleiben sollst.“ bemerkte Shikamaru. „Stimmt. Aber es macht mir einfach viel zu viel Spaß Sasuke zu ärgern, indem ich nicht auf ihn höre.“ gab die Jägerin zurück und fand wonach sie gesucht hatte. Mittlerweile befand sich bereits ein Großteil ihrer Kleidung bei Sasuke. Darunter befand sich auch ihre Dienstuniform für offizielle Anlässe. Damit konnte sie sich auf jeden Fall sehen lassen. Für Frauen bestand diese aus einem schwarzen Knielangen Rock und einer dunkelgrauen Langarmbluse mit schwarzer Krawatte. Über der Bluse wurde die Blazer ähnliche Dienstjacke mit zwei goldenen Knopfreihen getragen, ebenfalls in schwarz. Dazu noch Absatzschuhe. An den Schulterklappen konnte man den Rang des Trägers erkennen. Silber stand für normale Vampirjäger, die Anbu trug Gold. Nur Kakashi, Sakura und wenige andere Mitglieder trugen neben den goldenen Schulterklappen noch eine goldene Achselschnur. Es war eine geflochtene Kordel welche rechts getragen wurde. Die Kordel wurde erst unter die Schulterklappe geführt und schließlich unter den Arm, bevor sie an der äußeren Knopfleiste befestigt wurde. Diese Kordel zeichnete einen als ranghöchstes Mitglied der Vampirjäger aus. „Das ist eine wirklich schlechte Idee!!“ betonte Shikamaru und drehte sich mit roten Wangen um, als Sakura einfach begann sich umzuziehen. „Du hast doch nur Angst Ärger zu bekommen.“ lachte die rosahaarige. „Sasuke macht mich einen Kopf kürzer.“ prophezeite der Vampir und allein beim Gedanken daran musste er schwer schlucken. „Keine Panik.“ Die umgezogene Sakura trat neben Shikamaru. „Ich nehme alles auf meine Kappe und solange du bei mir bist, machst du ja deinen Job.“ sagte sie zuversichtlich. „Du bist wirklich anstrengend.“ seufzte Shikamaru, dennoch folgte er Sakura. Innerlich bereitete sich Shikamaru schon einmal auf eine gewaltige Standpauke durch Sasuke vor. Im selben Moment traf Sasuke gerade noch rechtzeitig als letzter Gast ein. Über die Entscheidung von Hiashi war er zwar noch immer verärgert, dennoch wollte Sasuke auf keinen Fall die Heirat seiner besten Freundin verpassen. Er trug seine festliche Uniform, welche er am Vorabend noch Sakura gezeigt hatte. Sasuke war es auch, der Naruto bemerkte und zuerst auf seinen besten Freund zuging. „Ich habe nicht mit deinem Kommen gerechnet.“ gestand der Uchiha. „Am liebsten würde ich auch sofort von hier verschwinden.“ sagte Naruto ehrlich. „Kann ich verstehen.“ nickte Sasuke. „Du bist alleine hier?“ wollte sich Naruto noch einmal vergewissern, da er Sakura nirgends entdecken konnte. „Ja. Heute gab es einen Vorfall, bei dem Sakura leicht verletzt wurde. Darum habe ich sie in der Obhut von Shikamaru gelassen.“ antwortete Sasuke. „Und das hältst du mit deinem Hang zur Eifersucht aus?“ fragte der Blondschopf. Sasuke lächelte schwach. „Ich glaube kaum, dass ich mir da bei Shikamaru Sorgen machen müsste.“ bemerkte er. „Und am Ende kommen sie so gut miteinander aus, dass sie beste Freunde werden.“ lachte Naruto. Es war eine absurde Vorstellung. Als ob Shikamaru sich jemals mit einer Menschenfrau anfreunden könnte. Frauen waren für den Nara eh lästig. Auch Sasuke musste lachen. Shikamaru mit dem Schutz von Sakura zu beauftragen war vielleicht doch etwas zu viel verlangt. Immerhin war Sakura alles andere, als eine einfache Frau. „Der Arme tut mir richtig leid.“ gestand Naruto. „Ich sehe es schon vor mir, wie er Sakura hinterherläuft und versucht sie vor Dummheiten zu bewahren.“ sagte er. Wie recht Naruto damit doch hatte. „Komm sofort da runter!“ keifte Shikamaru. Er musste gerade mitansehen, wie Sakura eine Hauswand des Hyuga Anwesen hinaufkletterte. Da alle offiziell geladenen Gäste bereits eingetroffen waren, hatte man alle Türen verschlossen. Aber Sakura war auf die Idee bekommen einfach eine Wand hinaufzuklettern, um einen der Balkone zu erreichen. „Du könntest mir ruhig etwas helfen, anstatt mir unter den Rock zu glotzen.“ schnauzte die Haruno zurück. Ihre Uniform war nicht gerade für einen Kletterausflug geeignet und es war verdammt kalt draußen. „Ich glotze nicht.“ verteidigte sich der Vampir sofort. „Mal sehen was Sasuke dazu sagt, wenn ich ihm das erzähle.“ meinte Sakura daraufhin und sah überlegen zu Shikamaru herab. Dieser schnaubte. Wie konnte sie es wagen ihm mit solch einer linken Aussage zu drohen? „Ich frage mich so wie so, wie Sasuke es mit dir aushält.“ bemerkte Shikamaru und tauchte plötzlich neben Sakura auf, stand mitten in der Luft. „Du kannst fliegen?“ fragte sie. „Natürlich. Immerhin bin auch ich ein adeliger Vampir.“ antwortete Shikamaru und dieses Mal war er der Überlegene. Er legte einen Arm um ihre Taille und einen Moment später befanden sich Beide auf dem Balkon. Aus dem dahinterliegende Zimmer trat Licht, weshalb Sakura sofort die Balkontür ansteuerte. Shikamaru versuchte es gar nicht mehr die rosahaarige aufzuhalten. Es hatte ja eh keinen Zweck. „Kannst du uns dort reinbringen?“ Sakura drehte sich zum Nara um. „Ich will keine Scheibe einschlagen. Das würde Sasuke sicher nicht gefallen.“ zwinkerte sie unschuldig. „Du bist eine Vampirjägerin. Müsste es für dich nicht ein leichtes sein irgendwo einzubrechen?“ seufzte Shikamaru. Warum er? Warum nur? Gerade kehrte Ruki von einem kleinen Raubzug wieder zurück und hing gerade seinen Mantel an die Garderobe, als er aus dem Wohnzimmer Stimmen hörte. Ruki zog die Brauen zusammen. Er spürte nur die Anwesenheit eines Vampir. Warum vernahm er also zwei Stimmen? Leise schlich der Oda zum Wohnzimmer und öffnete vorsichtig die Tür einen kleinen Spalt. Madara saß in seinem Sessel vor dem lodernden Kamin und hatte Ruki den Rücken zugekehrt. „Ich halte das nicht länger aus.“ wimmerte der Uchiha. Ruki wurde hellhörig. Mit wem redete er da nur? „Nein! Bald habe ich mein Ziel erreicht.“ ertönte erneut die Stimme von Madara, doch dieses Mal klang sie extrem anders. So eiskalt und gnadenlos. So etwas hatte Ruki noch nie gesehen. Madara schien wirklich zu leiden, wirkte verzweifelt. Dieser Mann stand im vollen Kontrast zum sonst so unberechenbaren Onkel des Vampirfürsten. Vor Ruki saß ein Stück Elend. Was sollte er nun tun? Eigentlich hatte er kein Interesse sich in die Angelegenheiten von Madara einzumischen, doch er war nun einmal sein Meister – sein Erschaffer. Deshalb hatten die beiden Männer eine Art Verbindung. „Ich muss mich stellen und für meine Sünden büßen.“ Madara fixierte seine offenen Handflächen mit seinen schwarzen Augen. Das Blut seiner Familie klebte an ihnen. Es war die Stimme in seinem Kopf, welche Madara seit jener Nacht vor 1000 Jahren hörte, die ihn zu dieser Tat getrieben hatte. „Ich bin zurück, Meister.“ meldete Ruki seine Rückkehr. „Du hast mich warten lassen.“ bemerkte Madara und schien wieder ganz der Alte zu sein. „Sorry.“ entschuldigte sich Ruki. „Wie auch immer.“ winkte der Uchiha ab. „Ich habe einen kleinen extra Auftrag für dich.“ sagte er weiter. „Einen Auftrag?“ wiederholte Ruki verwundert. „Bring mir diese Frau.“ meinte Madara nachdenklich und schloss seine Augen. „Welche Frau? Meinst du Yuki?“ hakte der violetthaarige nach. „Nein. Bring mir Sakura.“ Bei Hinata klopfte es an der Tür, weshalb die Vampirin tief durchatmete. „Wo bleibst du? Es warten bereits alle auf dich.“ Es war Hiashi, der gekommen war, um seine Tochter zu holen. „Ich komme gleich.“ meinte Hinata und musterte noch einmal ihr Spiegelbild, zwang sich zu einem Lächeln. Sie musste die Sache positiv sehen! Neji war einer feiner Kerl und hatte sie bis jetzt auch immer gut behandelt. Vielleicht brauchte sie einfach nur etwas Zeit, um sich in ihn zu verlieben. „Lass Neji aber nicht mehr all zu lange warten.“ sagte Hiashi und verschwand wieder. Nun gab es kein zurück mehr. Hinata bedeckte ihr Gesicht mit ihrem Schleier, ehe sie ihr Zimmer verschwand. Der Weg der Braut führte einen langen Flur entlang, bevor man die große Treppe erblickte. Zur Feier des Tages war ein roter Teppich ausgerollt worden. Links und Rechts standen große Vasen mit weißen Lilien, den Lieblingsblumen von Hinata. Obwohl das Herz eines Vampir nicht schlug, verspürte Hinata einen unglaublichen Druck in der Brust. Als sie an die oberste Stufe herantrat, verstummten alle Stimmen. Hunderte Augenpaare waren nun ganz auf sie gerichtet. Hinata begann zu zittern. Sie fühlte sich in solch einer großen Runde immer extrem unwohl. Dazu kam, dass sie nun vollkommen im Mittelpunkt stand. Jeder Fehler würde sofort bemerkt werden. Als erstes erblickte Hinata ihren zukünftigen Ehemann, Neji. Er wartete am Ende der Treppe und sah zu Hinata hinauf. Neji sah aus, als hätte er gerade den größten Deal seines Lebens abgeschlossen. Aber nicht wie ein Bräutigam. Wahrscheinlich war seine Heirat tatsächlich der größte Deal seines Lebens. Um nicht noch länger den Blick aller ertragen zu müssen, setzte sich Hinata in Bewegung und ging die Stufen hinab. Sasuke stand noch immer mit Naruto zusammen. Eben hatte Hiashi die baldige Ankunft der Braut verkündet, weshalb sich nun alle Gäste bereits stellten. Dabei entdeckte Naruto zwei blinde Passagiere. „Sind das nicht Sakura und Shikamaru?“ fragte der Uzumaki etwas verwirrt. Sasuke folgte dem Blick seines besten Freundes. „Hast du nicht gesagt, dass Sakura nicht kommen wird?“ hakte Naruto weiter nach. „Davon bin ich ausgegangen.“ antwortete Sasuke. Dabei knackste sein Kiefer. Warum zur Hölle waren sie hier? Hatte er nicht ausdrücklich betont, dass Sakura im Bett bleiben und sich ausruhen sollte? „Diese Frau.“ seufzte Sasuke und fuhr sich durch die Haare. „Das muss Liebe sein.“ lachte Naruto. Wenigstens hatte Sakura es geschafft seine Laune etwas aufzubessern. „Anders hält man so etwas auch nicht aus.“ bemerkte der Vampirfürst und bahnte sich seinen Weg durch die Menge. Sprach er chinesisch, oder warum machte Sakura immer genau das Gegenteil, von dem was er sagte? Höchstwahrscheinlich tat sie das sogar mit Absicht, um ihn zu ärgern. Er schmunzelte. Obwohl es ihn gewaltig nervte, war es dennoch amüsant. Abrupt blieb Sasuke stehen. Erst jetzt erkannte er das Outfit der Jägerin. Sie trug ja ihre Uniform. Es kam selten vor, dass man einen Vampirjäger in seiner ganz formellen Uniform sah. Und Sakura sah unglaublich schön aus. Sasuke hätte Sakura noch stundenlang bewundern können, doch er hastete schnell zu ihr, bevor sie doch noch etwas anstellte. „Hier ist ja ganz schön was los.“ sagte Sakura und sah sich um. „Was hast du erwartet? Es ist immerhin die Hochzeit von zwei adeligen Vampiren.“ gab Shikamaru zurück. Plötzlich wurde Sakura am Arm gepackt und nach hinten gezogen. „Was machst du hier?“ fragte Sasuke leise knurrend. Sakura sah über die Schulter zurück zu ihrem Freund. Erst jetzt konnte sie die Schönheit seiner Uniform vollkommen bewundern. „Irgendjemand muss ja aufpassen, dass du nichts anstellst. Vor allem nicht, wenn hier so viele Vampirinnen um dich herumschwirren.“ antwortete die Haruno frech und drehte sich ganz zu Sasuke um. „Du solltest lieber aufpassen, was ich mit dir mache sobald wir zu Hause sind. Warum bist du also nicht in meiner Wohnung?“ meinte Sasuke. „Ich wollte zusammen mit dir hier sein. So hatten wir es doch abgesprochen.“ gab Sakura zurück. Die schwarzen Augen von Sasuke weiteten sich ein kleines Stück. Er hatte ja keine Ahnung, wie sehr Sakura ihn auf diese Hochzeit begleiten wollte. „Es wäre trotzdem schön, wenn du wenigstens einmal auf mich hören würdest.“ bemerkte der Uchiha und strich über ihre Hand, bevor er seine Finger mit ihren verschränkte. „Außerdem bekommt Shikamaru nun wegen dir Ärger.“ sagte er mit einem strengen Blick zum Nara. „Lass mich das erklären.“ versuchte sich Shikamaru aus dieser Situation zu retten. „Ich habe ihn einfach mit mir mitgeschleppt. Shikamaru hatte keine andere Wahl.“ lenkte Sakura berechtigterweise die Schuld auf sich. „Seht nur, die Braut.“ platzte es begeistert aus einer Vampirin, die neben dem Trio stand. „Noch einmal Glück gehabt.“ bemerkte Sasuke daraufhin und gesellte sich zusammen mit Sakura zu den anderen Gästen. Shikamaru hielt sich im Hintergrund. Der Vampirfürst und die Jägerin waren die nächsten beiden Personen, die Hinata auf ihrem Weg entdeckte. Es überraschte sie, dass Sakura hier war. Als Naruto nun neben Sasuke trat, blieb Hinata augenblicklich stehen. Er war also tatsächlich bekommen, obwohl er nie auf eine der Einladungen reagiert hatte. Aber warum? Warum tat er sich das an? Und ihr? Es fiel Hinata schon schwer genug und nun wurde es ihr noch schwerer gemacht. Naruto fixierte sie mit seinen blauen Augen und ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. Die Tränen, welche in seinen Augen glänzten, versetzten Hinata in eine Starre. In diesem Moment zerbrach das Herz der Hyuga in tausend Stücke. Niemals würde sie sich eine falsche Entscheidung verzeihen. Aber was war denn schon richtig? Durch ihren Schleier konnte man nicht erkennen, dass Hinata weinte. Neji zog derweilen die Augenbrauen zusammen. Was war plötzlich los mit ihr? Er drehte sich etwas um und hatte die Antwort auf seine Frage. Naruto. In diesem Moment trafen die Blicke der beiden Männer aufeinander. Würde Hinata tatsächlich jemanden wie Naruto bevorzugen? Niemals! Mittlerweile tuschelten die Gäste untereinander und Hiashi wurde langsam nervös. Wie konnte ihm seine Tochter das nur antun? Er würde zum Gespött aller werden. Auf einmal setzte sich Neji in Bewegung und stieg die Treppe empor, bevor er Hinata am Handgelenk packte. „Unsere Gäste warten.“ Kapitel 46: Kingdom of Love --------------------------- „Komm jetzt.“ zischte Neji und packte Hinata am Handgelenk. Danach zog er seine Verlobte mit sich – schleifte sie die Treppe hinab. Der ganze Raum hielt in diesen Sekunden die Luft an. „Er kann sie doch nicht zwingen ihn zu heiraten!“ bemerkte Sakura und wollte eingreifen, doch sie wurde von Sasuke aufgehalten. „Nicht.“ meinte er. „Aber...-“ begann die rosahaarige zu protestieren. „Misch dich da nicht ein. Alles was du von nun an tust und sagst fällt auf mich zurück.“ Sasuke sah Sakura einen Moment an. Zum ersten Mal gab Sakura nach, auch wenn sie so gerne etwas getan hätte. Doch sie wollte Sasuke nicht in aller Öffentlichkeit bloßstellen und entschied sich deshalb schweren Herzens zu schweigen...vorerst. Naruto hatte derweilen den Entschluss gefasst die Feier zu verlassen. Mit stummen Tränen, welche über sein Gesicht rollten, setzte sich der Vampir in Bewegung. „Naruto!“ Die Stimme von Neji ließ Naruto stehen bleiben und er drehte sich etwas um. „Jetzt tu doch was.“ bettelte Sakura und rüttelte an Sasukes Arm. „Ich kann mich da nicht einmischen.“ gab der Uchiha zurück. „Hinata und Naruto sind deine Freunde! Hilf ihnen gefälligst.“ zischte Sakura. Sasuke sah seine Freundin überrascht an. Wie sehr sie sich für seine Freunde einsetzte. Dieses Verhalten beeindruckte ihn wirklich. Aber dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Laut ausatmend verfolgte Sasuke wieder das Geschehen zwischen Naruto und Neji. „Liebst du Hinata?“ wollte Neji von Naruto wissen. Diese direkte Frage versetzte alle Anwesenden in einen kurzen Schock. „Was soll das, Neji?“ Hiashi trat einen Schritt nach vorne. Der junge Hyuga hob seine Hand, um das Oberhaupt des Clans zum Schweigen zu bringen. „Ich hätte gerne eine Antwort auf meine Frage.“ sagte Neji. Naruto blickte zu Hinata. In ihren Augen sah er seine Zukunft – seine ganze Welt. „Ja...ich liebe sie.“ antwortete Naruto und sah Hinata weiterhin tief in die Augen. Hinata gefror das Blut in den Adern. Nach all den Jahrhunderten, die sie als beste Freundin des Uzumakis gelebt hatte, gestand er endlich seine wahren Gefühle für sie. Neji nickte realisierend. Er drehte sich zu seiner Verlobten um, ehe er den Schleier von Hinata lüftete. Ihr verweintes Gesicht sprach Bände. Das Herz von Hinata würde nie ihm gehören! Dieser Tatsache war er sich nun bewusst geworden. „Wenn es sein muss werde ich dich zu deinem Glück zwingen.“ erklärte der Vampir kühl. „Erinnerst du dich noch an diese Worte?“ hakte Neji nach. Hinata begann laut zu schluchzen und nickte. Plötzlich griff Neji nach ihrer Hand. Seine Berührung war ganz zärtlich. „Ich will nicht der Grund dafür sein, dass du in deinem goldenen Käfig zerbrichst. Darum werde ich dich nicht heiraten.“ erklärte er. „Wenn du das tust, werdet ihr beide die Schande unserer Familie sein.“ mischte sich erneut Hiashi ein. Neji ignorierte die Worte von Hinatas Vater und wandte sich wieder Naruto zu. „Mach Hinata glücklich. Das ist meine einzige Bedingung.“ meinte der braunhaarige. Doch Neji war nicht in der Position, um darüber zu entscheiden. Wen ein adeliger Vampir heiratete lag in den Händen des Vampirfürsten. Deshalb lagen nun alle Blicke auf Sasuke. Auch Sakura sah ihn erwartend an. Alles hing nun von seiner Entscheidung ab. Halt suchend verstärkte Sasuke seinen Griff um Sakuras Hand. Eigentlich war die Sache klar. Wie könnte er etwas verbieten, was er selbst hatte? – Liebe. Niemand hatte das Recht darüber zu bestimmen. Und trotzdem musste Sasuke es tun. Auf der anderen Seite war es eine Jahrtausend alte Tradition innerhalb der Familie zu heiraten. Mit seinen pechschwarzen Augen fixierte er Sakura. Für sie würde der Vampir jede Tradition brechen! „Wenn Neji auf sein Recht verzichtet und Naruto es wirklich ehrlich meint, sehe ich keinen Grund zu widersprechen.“ ertönte schließlich Sasukes Stimme. Sakura lächelte. Vielleicht steckte selbst in einem Vampir ein Funken Menschlichkeit und scheinbar hatte sie diesen Funken in Sasuke entzündet. Wenigstens einmal in ihrem Leben schien sie etwas richtig gemacht zu haben. „Aber was ist mit Vater...“ bemerkte Hinata. Ohne den Segen ihres Vaters konnte sie nicht heiraten! Zwar hatten die Beiden kein sonderlich gutes Verhältnis, dennoch liebte Hinata ihren Vater sehr. Hiashi trat zu seiner Tochter. „Liebst du diesen Burschen?“ wollte er wissen. Die Hyuga nickte. „Und dennoch hättest du mir zu liebe Neji geheiratet?“ schlussfolgerte Hiashi. Wieder nickte Hinata. „Ich würde alles tun, um dich glücklich zu machen.“ erklärte sie. „Du klingst wie deine Mutter.“ Hiashi strich Hinata behutsam die Tränen aus dem Gesicht, bevor er ihre Hand ergriff und zusammen mit Hinata auf Naruto zu ging. Die uneingeschränkte Loyalität seiner Tochter hatte in Hiashi ein umdenken ausgelöst. Hinata würde für ihn auf ihr persönliches Glück verzichten und einen Mann heiraten, den sie nicht liebte. Welcher Vater könnte seinem Kind solch ein Leid aufbürden? Lieber begrüßte Hiashi einen Uzumaki in seiner Familie, als seine Tochter zu verlieren. Wenn diese Einsicht bereits früher eingetroffen wäre, wäre Hinata vieles erspart geblieben. Doch lieber spät, als nie! Zeiten änderten sich und vielleicht war es Zeit mit alten Traditionen zu brechen, um neuen Platz zu schaffen. Immerhin war Liebe auch für einen Vampir das größte Glück, welches man sich erhoffen konnte. Der Uzumaki räusperte sich und sah sich hilfesuchend um. „Sollte meine Tochter auch nur einmal wegen dir weinen, breche ich dir alle Knochen!“ Mit diesen Worten übergab Hiashi die Hand von Hinata an Naruto. „Verstanden, Sir.“ stammelte der Blondschopf. Ihm ging das Ganze etwas zu schnell. Plötzlich applaudierte der ganze Saal, was Naruto noch mehr überforderte. Was passierte jetzt? Er würde doch nicht tatsächlich Hinata heiraten...oder etwa doch? Er blickte zur blauhaarigen und sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. „Ehrlich gesagt bin ich gerade ziemlich überfordert.“ gestand Naruto. „Nicht nur du.“ lachte Hinata verlegen. „Du siehst übrigens bezaubernd aus.“ sagte der Uzumaki. Die Wangen von Hinata färbten sich etwas rot. Endlich fühlte sie sich wie eine richtige Braut. Als Naruto ihr dann seinen Arm entgegenhielt, hakte sich die Vampirin sofort ein. „Dann lasst die Party mal beginnen!“ verkündete Naruto. Sowohl Hiashi, als auch Sasuke seufzten laut. „Wie wäre es, wenn du Hinata erst einmal das Jawort gibst?“ erinnerte der Uchiha seinen besten Freund an den eigentlichen Grund dieser Feier. „Ich verstehe nicht, was Hinata an diesem Kerl findet.“ meinte Hiashi, als Neji neben ihn trat. „Die Liebe ist ein großes Mysterium. Sie kennt weder soziale Unterschiede, noch Rassen.“ antwortete der braunhaarige mit einem Blick zu Sasuke und Sakura. Wenn ein mächtiger Vampir wie Sasuke in der Lage war eine Vampirjägerin zu lieben, gab es vielleicht auch noch für Neji Hoffnung auf dieses Glück namens Liebe. „Hiashi, ich...-“ begann Neji, doch wurde er von Hiashi unterbrochen. „Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen! Wie gerne hätte ich dich als Sohn in meiner Familie willkommen geheißen, doch wie man sieht, kann man das Schicksal nicht beeinflussen.“ erklärte der Vampir. Auch Hiashi hatte Sakura an der Seite von Sasuke bemerkt. Ein Mensch und ein Vampir. Scheinbar hatten sich die Zeiten tatsächlich geändert. Doch war die Gesellschaft wirklich bereit dafür? Einen anderen Vampir konnte Hiashi als Schwiegersohn akzeptieren, doch niemals einen Menschen. Ob Fugaku diese Beziehung wirklich guthieß? Hiashi schüttelte den Kopf. Die Angelegenheiten der Uchihas gehörten ihm nichts an und er würde sich auch auf keinen Fall einmischen. Immerhin galt diese Familie als verflucht. Jeder der ihnen zu nahe kam, stürzte in sein Verderben. Auch wenn Sasuke der Vampirfürst war, hatte Hiashi lieber Naruto in seiner Familie, als Sasuke. Jedoch würde er dies niemals zugeben. Im selben Moment legte sich ein grünes Augenpaar auf Hiashi. Es war Sakura. Über diese Frau hatte der Hyuga schon vieles gehört. Unerwartet schön war sie. Das musste sich Hiashi eingestehen. Allein mit ihrem Aussehen konnte sie wohl ein ganzes Königreich zum Fall bringen. Hatte sie Sasuke mit ihrer Schönheit verzaubert? Viele Vampire bezeichnetet Sakura als Hexe, denn kein Mensch konnte so unfassbar stark sein. Als Sakura etwas lächelte, nickte Hiashi ihr nur schwach zu und widmete sich wieder der Feierlichkeit. „So langsam habe ich das Gefühl, dass du auf mich stehst. Oder warum tauchst du ständig bei mir auf?“ lachte Ruki amüsiert, als ihn das plötzlich Auftauchen von Yuki aus einem Nickerchen geweckt hatte. Gerade noch rechtzeitig konnte er sein Gesicht hinter seiner Maske verstecken. „Als ob ich einen dreckigen Level E lieben würde.“ zischte die Amano und drehte sich Augen rollend zur Seite, als Ruki aus seinem Bett stieg und seinen nackten Körper in den schwarzen Morgenmantel hüllte. „Stimmt ja.“ Ruki fuhr sich durch das zerzauste Haar. „Du stehst auf Typen, die du nicht haben kannst.“ bemerkte er. „Genau. Und mein unerreichbarer Typ vergnügt sich lieber mit der, für dich, unerreichbaren Frau.“ gab Yuki zurück. „Solltest du planen mich zu benutzen, um die Beiden auseinander zu bringen, dann muss ich dich enttäuschen. Da mache ich nicht mit.“ stellte Ruki gleich einmal mit ernster Stimme klar und setzte sich seufzend auf den Bettrand. Er hatte eben so unfassbar gut geschlafen. Warum musste ihn Yuki jetzt stören? „Willst du sie nicht für dich haben?“ fragte Yuki interessiert. Sie hatte sich große Hoffnung auf Rukis Hilfe gemacht. Ruki sah sie an. „Sakura liebt diesen Uchiha. Niemals würde ich ihr Glück kaputt machen.“ meinte der violetthaarige. „Und du solltest dir Sasuke aus dem Kopf schlagen. Du könntest doch jeden anderen haben.“ sprach Ruki weiter. „Ich will aber keinen anderen!“ brummte Yuki. „Dann viel Spaß bei deinem unsinnigen Plan. Würdest du mich nun bitte nicht weiter stören? Ich habe wichtigeres zu tun.“ sagte der Vampir. Doch statt zu verschwinden, setzte sich Yuki neben Ruki auf das Bett. „Wie kannst du sie so einfach aufgeben?“ hakte sie nach. „Aufgeben werde ich Sakura nie. Nur ist mir ihr Glück wichtiger, als meins. Sollte dir Sasuke wirklich so viel bedeuten, dann stell dich ihm nicht in den Weg.“ Es war ein gutgemeinter Ratschlag von Ruki, denn sich Yuki wirklich zu Herzen nehmen sollte. Yuki beobachtete Ruki und hörte ihm genau zu. Sasuke aufgeben? Niemals! Dafür hatte sie schon zu vieles riskiert und geopfert. Außerdem sah sich Yuki als die Einzige, die es verdient hatte an der Seite des Vampirfürsten zu leben. Ihrem Wunschleben stand nur eine Person im Weg – Sakura. Yuki biss die Zähne zusammen. Gegen einen Menschen wollte sie garantiert nicht verlieren. Schon gar nicht, wenn ihr dieser Mensch bereits zum zweiten Mal in die Quere kam. Kohana kam damals bei einem, für Yuki, glücklichen Umstand ums Leben. Doch bei Sakura war die Sache nicht ganz so leicht. Niemand wusste, ob die Vampirjägerin tatsächlich etwas von dem vergifteten Tee getrunken hat. „Sasuke.“ murmelte Ruki gedankenversunken. „Was ist mit ihm?“ wollte Yuki wissen. „Sakuras Schwachstelle ist Sasuke.“ antwortete Ruki und drückte Yuki auf die Matratze, beugte sich dabei über sie. „Hast nicht eben noch gesagt, dass du ihrem Glück nicht im Weg stehen willst?“ bemerkte die überraschte Amano. „Das habe ich. Aber sollte Sasuke sie verlassen, werde ich mich um Sakura kümmern.“ erklärte Ruki. Yuki brummte. „Du willst also, dass ich die Drecksarbeit mache?“ schlussfolgerte sie. „Wenn du herausfindest, wo sich ein Typ namens Raphael aufhält, werde ich dir helfen. Dein geliebter Vater scheint Kontakt zu ihm zu haben.“ stellte Ruki seine Bedingung. Dies war die perfekte Gelegenheit, um an Goro heranzukommen. Yuki musste nur im Glauben bleiben, dass Ruki ihr tatsächlich helfen würde. „Sollte machbar sein.“ nickte die schöne Vampirin. „Gut~“ schnurrte Ruki und ließ seine Lippen flüchtig über ihre gleiten. Langsam fand er wirklich gefallen daran der Bösewicht zu sein. Zumal er mit seinen Taten seinen größten Feinden schaden konnte – Vampiren. Denn selbst jetzt hasste Ruki diese Kreaturen. Aus diesem Grund hatte Ruki tief in sich das Bedürfnis, Sasuke aus dem Weg zu schaffen. Denn so wie Sakura der größte Feind von Yuki war, kämpfte Ruki gegen Sasuke um die Liebe seiner besten Freundin. „Sehnst du dich nach seinen Berührungen?“ raunte Ruki, während er Yuki auf den Mundwinkel küsste. „Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht.“ gab die Angesprochene zurück. Trotzdem legte sich ein leichter Schimmer auf ihre Wangen. „Du kannst dir ja vorstellen, dass ich er bin.“ lachte Ruki heißer. Dieses Mal küsste er Yuki direkt auf den Mund, seine Hand wanderte dabei ihren Körper entlang. Yuki zog scharf die Luft ein und schloss ihre Augen. Noch nie war sie mit einem Mann intim geworden. Ruki hatte ihren ersten Kuss gestohlen. Würde sie nun auch ihr erstes Mal mit ihm haben? Und nicht mit Sasuke? „Warte!“ stoppte Yuki den Oda und krallte sich in seinem Arm fest. „Hab keine Angst und überlasse alles einfach nur mir.“ sagte Ruki beruhigend. Als er dabei in die grünen Augen von Yuki blickte, verlor er sich beinahe in ihnen. Zu sehr erinnerten ihn diese Augen an Sakura, auch wenn das Grün der Haruno viel heller und intensiver war. Plötzlich legten sich die Lippen von Yuki auf seine. Ruki blinzelte verwundert. Würde sie tatsächlich mit ihm schlafen? Einen Moment lang überlegte Ruki seine Maske abzunehmen, um Yuki sein Gesicht zu zeigen. Doch er entschied sich dagegen. Zu sehr fürchtete Ruki eine Zurückweisung. Stürmisch erwiderte er schließlich ihren Kuss. Yuki konnte der Versuchung nicht länger widerstehen. Viel zu sehr sehnte sie sich nach jemanden, der ihr den Weg wies und sie berührte. Ob sie diese Person bereits unterbewusst in Ruki gefunden hatte? „Ob du auch so nervös wärst?“ fragte Sakura schmunzelnd. Sie und Sasuke standen in der ersten Reihe und verfolgten gespannt die Trauung von Naruto und Hinata, welche kurz davor begonnen hatte. Eben hatte Naruto mit zittriger Stimme sein Gelübde abgegeben. „Nein.“ antwortete Sasuke selbstsicher, weshalb Sakura ihn ansah. Ihre Blicke trafen sich. „Außer du wärst meine Braut, denn dann würden mir die Knie zittern.“ gestand er. Die Wangen von Sakura färbten sich rot. „Vor Angst oder Aufregung?“ hakte die Jägerin weiter nach, um ihre Scham zu überspielen. „Eine Mischung aus Beidem würde ich sagen.“ gab Sasuke grinsend zurück. Sakura pustete die Wangen auf. Eine Antwort wie diese wollte keine Frau hören. „Vor Aufregung, weil ich die Ehre hätte dir meinen Nachnamen zu geben. Und aus Angst, weil ich befürchten würde, dass ich dich nicht glücklich machen könnte.“ erklärte er. Schnell blinzelte Sakura die aufkommenden Tränen beiseite. Nicht weinen, Haruno! Nicht weinen!! ermahnte sie sich innerlich. Deshalb widmete Sakura ihre Aufmerksamkeit auch wieder Naruto und Hinata, ohne etwas zu Sasukes Aussage zu sagen. Sasuke wiederum fixierte Sakura mit seinem Blick. Ihre sonst so rosige Haut war ganz blass. Warum hatte sich ihr Gesundheitszustand bloß so drastisch verschlechtert? Warum wartete der Tod auf Sakura? Warum? „Uzumaki Naruto. Willst du die hier anwesende Hyuga Hinata zu deiner Frau nehmen. Sie lieben und ehren, bis der Tod euch scheidet?“ ertönte die Frage des Priesters. Naruto lächelte Hinata an und griff nach ihrer Hand. „Ich will. Und sollte unser ewiges Leben einmal wirklich enden, will ich selbst im Jenseits mit dir zusammen sein.“ antwortete er. Dabei steckte er ihr einen goldenen Ring an den Finger. „Naruto-kun...“ murmelte Hinata. „Ich frage auch die, Hyuga Hinata. Willst du den hier anwesenden Uzumaki Naruto zu deinem Mann nehmen. Ihn lieben und ehren, bis der Tod euch scheidet?“ richtete der Priester seine Worte an die Braut. „Ich will! Von heute an will ich keinen Tag mehr ohne Naruto-kun sein.“ beantwortete Hinata die Frage. Auch sie strich einen goldenen Ring an Narutos Ringfinger. „Da ihr Beide meine Frage mit einem Ja beantwortet habt, erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau.“ verkündete der ältere Vampir. „Du darfst die Braut nun küssen.“ bemerkte er mit einem Blick zu Naruto. Dieser wurde doch glatt etwas rot um die Nase und sah kurz Richtung Hiashi. Als das Oberhaupt der Hyuga zustimmend nickte, hatte Naruto ganz offiziell den Segen von Hiashi erhalten. Mit einer zittrigen Hand zog Naruto seine Frau zu sich heran, bevor er ganz zärtlich seine Lippen auf die von Hinata legte. Wie lange hatte er auf diesen Moment gewartet. Endlich war der mit der Liebe seines Lebens zusammen, sogar verheiratet. Die Gäste beglückwünschten das frischvermählte Paar mit einem lauten Applaus. Einige der anwesenden Frauen, darunter auch Sakura, mussten sich einzelne Tränen von den Wangen wischen. Wer hätte gedachte, dass diese Nacht solch eine Wendung nehmen würde. Doch scheinbar kannte wahre Liebe wirklich keine Grenzen. Obwohl Naruto kein Hyuga war und Hinata von nun an den Nachnamen ihres Mannes trug, erhielt Hiashi von allen Seiten Glückwünsche zur Vermählung seiner Tochter. Jeder gratulierte ihm persönlich. Auch Sasuke und Sakura. „Tut mir leid, dass ich unsere Abmachung gebrochen haben.“ entschuldigte sich Sasuke dennoch. Er selbst hatte ja Anfangs der Hochzeit von Neji und Hinata zugestimmt. „Schon gut. Für Hinata war es das Beste Neji nicht zu heiraten.“ winkte Hiashi ab. „Dennoch war ich von deinem plötzlichen Meinungsumschwung ziemlich überrascht. Normalerweise hältst du dich doch peinlichst genau an die Etikette.“ bemerkte der Hyuga. „Ich versuche einfach nur meinen Weg zu finden. Ich werde wahrscheinlich nie wie mein Vater oder Großvater sein.“ meinte Sasuke. „Solange du nicht vergisst wo deine Wurzeln sind.“ sagte Hiashi, woraufhin Sasuke nickte. Er sollte niemals vergessen, dass er ein Vampir war. Nichts konnte an dieser Tatsache etwas ändern. Sakura bemerkte sofort die umgeschlagene Stimmung und wusste, dass sie der Grund dafür war. Aber der jungen Jägerin bereitete etwas ganz anderes Sorgen. Ihr wurde immer wieder schwarz vor den Augen. „Würdet Ihr mich einen Moment entschuldigen.“ lächelte Sakura und entfernte sich zügig von den beiden Männern, steuerte den großen Balkon an. Sasuke wollte ihr folgen, doch der Vampirfürst wurde von einigen Mitgliedern des Vampirsenates in ein Gespräch verwickelt. Diese wollte natürlich umgehen wissen, warum der Vampirfürst mit einer Menschenfrau als Begleitung erschienen war. Sakura atmete die kalte Winterluft aus und lehnte sich gegen das Geländer des Balkons. Es schneite wieder unaufhörlich und ganz Konoha war mittlerweile in eine dicke weiße Schneedecke gehüllt. Normalerweise war Sakura kein großer Winter Fan, doch dieses Jahr war es irgendwie anders. Die Friedlichkeit dieser Jahreszeit gab ihr innerlich Frieden. „Bei mir hat es damals genau so angefangen.“ Kohana stand auf einmal neben Sakura. „Verstehe. Dann habe ich mit meiner Vermutung also tatsächlich recht.“ sagte Sakura ruhig. „Welche Vermutung?“ hakte Kohana nach und wandte sich Sakura zu. „Das Gift ist im Tee und Goro steckt hinter all dem, nicht Gabriel.“ antwortete die Haruno mit einem kurzen Blick zu Kohana. Diese riss ihre Augen weit auf. „Goro?“ wiederholte sie perplex. „Aber wenn du bereits diese Vermutung hattest, warum hast du dann den Tee getrunken und dich damit vergiften lassen? Du könntest daran sterben!!“ bemerkte Kohana mit einer besorgten Stimme. „Wir brauchen handfeste Beweise, um Goro als Täter zu überführen. Und heutzutage gibt es bestimmt ein Gegengift, welches ich einnehmen kann.“ erklärte Sakura. Ganz überzeugt von ihrem Plan war sie jedoch nicht. Goro würde sich auf keinen Fall so leicht ergeben. Außerdem hatte Sakura keinen Anhaltspunkt, dass es tatsächlich ein rettendes Gegengift für sie gab. Doch Sakura war sich dieses Risiko von Anfang an bewusst gewesen. Warum sie dennoch so weit ging und ihr Leben aufs Spiel setzte konnte sich die Jägerin selbst nicht erklären. Innerlich wusste Sakura jedoch, dass Sasuke und auch Kohana nur Frieden finden konnten, wenn der Mörder von Kohana gefunden wurde! Als die Jägerin Schritte hinter sich hörte, drehte sie sich um. Es war Neji. „Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt.“ begann der Vampir und trat neben Sakura, lehnte sich gegen das Geländer. „Wofür?“ Auch Sakura nahm wieder ihre vorherige Position ein. „Dafür, dass du Hinata heute Nachmittag gerettet hast.“ antwortete Neji. „Es ist mein Job adelige Vampire zu beschützen. Außerdem ist Hinata eine Freundin von Sasuke.“ meinte Sakura. „Trotzdem. Du hättest ernsthaft verletzte werden können.“ bemerkte Neji weiter. Sakura sah ihn für einen Moment an. „Hinata scheint dir am Herzen zu liegen.“ sagte sie. „Sie ist meine Cousine. Natürlich bin ich besorgt um Hinata.“ erklärte der braunhaarige. „Verstehe.“ murmelte Sakura. Sie streckte eine Hand aus und sofort legten sich winzige Schneeflocken auf ihre Haut. „Ich hatte keine Ahnung, dass du und Sasuke...-“ begann Neji. „Wir haben es auch niemanden gesagt. Immerhin verstoßen wir damit gegen den Pakt.“ gab die Haruno seufzend zurück. „Aber Sasuke wirkt ausgesprochen glücklich. So habe ich ihn ehrlich gesagt noch nie gesehen.“ Neji wirkte nachdenklich. „Wie glücklich wäre Sasuke wohl, wenn ich ein Vampir wäre?“ fragte Sakura. Neji wollte etwas sagen, doch plötzlich näherte sich eine weitere Person. Wenn man vom Teufel sprach. Sasuke blieb einige Schritte vor Sakura und Neji stehen. Kaum hatte sich Sakura zu ihm umgedreht, wich ihr kühler Gesichtsausdruck einem strahlenden Lächeln. „Ich habe mich bei Sakura für die Rettung von Hinata bedankt.“ erklärte Neji die Situation. „Es gibt also keinen Grund zur Aufregung. Neji hat sicherlich nicht vor mich zu heiraten.“ lachte Sakura. Es amüsierte die junge Frau einfach köstlich, wie wirklich jeder Vampir in Sasukes Gegenwart so unfassbar respektvoll und gleichzeitig eingeschüchterte war. Während Neji ein geschocktes Gesicht machte, schmunzelte Sasuke. Macht sie sich gerade wirklich über seine Eifersucht lustig? „Nur ein Verrückter würde dich heiraten.“ sagte der Uchiha. „Und deine Zukünftige tut mir jetzt schon leid.“ zwinkerte Sakura. „Lass uns tanzen.“ Sasuke schnappte sich Sakura und führte sie zurück zur Gesellschaft. Neji sah dem Paar schweigend nach. Was Sasuke wohl in dieser Frau sah? Ob es ihr feines Blut war? Der Vampir konnte den leichten Duft von Sakuras Luft riechen. Es war verlockend. „Ich wollte wirklich nicht solch einen Wirbel verursachen.“ versicherte Naruto noch einmal deutlich. Er tanzte gerade mit Hinata, seiner Frau. „Wärst du nicht bekommen, hätte ich wahrscheinlich Neji geheiratet.“ sagte Hinata. „Hoffentlich nimmt ihn die Sache nicht all zu sehr mit.“ bemerkte Naruto nachdenklich. „Unser Clan hat noch viele Frauen im heiratsfähigem Alter. Ich bin mir sicher, dass Neji eine passende Frau finden wird.“ meinte Hinata zuversichtlich. Naruto nickte und sah sich im Saal um. „Momentan scheint es ja viele Happy Ends zu geben.“ sagte der Uzumaki. Dabei blickte er zu Sasuke. Sasuke tanzte bereits seit geraumer Zeit mit Sakura. Während sie miteinander sprachen trug das Paar ein Lächeln auf den Lippen und endlich erkannte Naruto etwas an seinem besten Freund, was er beinahe schon vergessen hatte. Die schwarzen Augen von Sasuke funkelten. Scheinbar hatte Sasuke endlich sein Glück gefunden. Leider würde dieses Glück schon bald einer großen Bedrohung ausgesetzt sein. Ein ungekrönter Vampirfürst breitete sich nämlich in diesen Sekunden auf seinen Auftritt vor. Kapitel 47: Star Crossed Lovers ------------------------------- Mikoto atmete laut aus und lehnte sich etwas nach hinten. Ihr gegenüber saß Sasuke, welcher seiner Mutter eben seine Beobachtungen von Sakuras Gesundheitszustandes geschildert hatte. „Die Lage scheint wirklich ernst zu sein.“ sagte Mikoto. Dabei las sie noch einmal ihre Mitschriften durch. „Wirst du Sakura helfen?“ erkundigte sich Sasuke. „Leider kann ich das nicht.“ antwortete die Uchiha. Sasuke zog ungläubig die Augenbrauen zusammen. „Hast du nicht eben noch gesagt, dass die Lage ernst ist? Warum kannst du Sakura nicht helfen? Du bist Ärztin!!“ Die Stimme des Mannes wurde lauter. „Wie soll ich etwas behandeln, was ich nicht sehen kann?“ wollte Mikoto wissen und blieb vollkommen ruhig. „Du bist die einzige Person mit einem Mangekyō Sharingan. Nur du bist im Stande die Ausgeburten der Hölle zu sehen, welche auf Sakuras Tod warten.“ sprach sie weiter. „Also soll ich dabei zusehen wie Sakura stirbt?!“ zischte Sasuke aufgebracht. „Solange Sakura keine schwerwiegenden Symptome oder Ausfallerscheinungen zeigt gibt es keinen Grund sich so aufzuregen.“ erklärte Mikoto. „Sakura konnte sich während einem Kampf von einer Sekunde auf die andere nicht mehr bewegen. Das ist eine schwerwiegende Ausfallerscheinung.“ gab der Vampirfürst knurrend zurück. Sasuke konnte es einfach nicht glauben, wie ruhig seine Mutter in dieser Situation blieb. Es ging hier immerhin um Sakuras Leben! „Willst du Sakura jetzt einsperren, oder wie sieht dein Plan aus?“ hakte Mikoto nach. „Untersuche sie wenigstens einmal.“ bat Sasuke. Mikoto warf einen Blick auf ihren Terminkalender. „Schick sie im Laufe des Tages vorbei.“ bemerkte die Vampirin. „Danke!“ hauchte Sasuke. „Mach dir aber nicht zu viele Hoffnungen. Wie gesagt. Ich kann nur Dinge behandeln, die ich auch sehen kann.“ betonte Mikoto noch einmal deutlich. Sasuke nickte schwach. „Findest du nicht auch, dass es damals bei Kohana nicht genau so war? Bei ihr hat es auch so schleichend begonnen.“ meinte er. „Hmn. Daran habe ich auch schon gedacht.“ stimmte Mikoto ihrem Sohn zu. „Nur leider wissen wir bis heute nicht woran genau Kohana gestorben ist. Höchstwahrscheinlich Gift, aber welches? Wenn wir das nur wüssten, hätte Sakura eine Chance.“ murmelte Mikoto grübelnd. Sasuke stand auf. „Sakura wird leben! Und wenn ich mein eigenes Leben opfern muss um sie zu retten.“ verkündete der schwarzhaarige. „Hast du dabei einmal an deinen Vater und mich gedacht? Glaubst du, wir lassen es zu dich zu verlieren?“ fragte Mikoto mit glasigen Augen. „Was empfindest du für diese Frau? Warum würdest du für sie sterben?“ In ihre Stimme mischte sich ein vorwurfsvoller Ton. „Ich liebe Sakura und irgendwann wird sie meine Frau sein.“ antwortete Sasuke. Mikoto riss die Augen auf. Die Gerüchte waren also wahr. Sasuke hatte seinen Anspruch auf Sakura erhoben, auf einen Menschen. Jetzt erklärte sich auch seine krankhafte Sorge um die Jägerin. Und nun konnte Mikoto etwas Verständnis aufbringen. Es ging hier um die Frau, die er liebte. Auf der anderen Seite war Sasuke ihr einziges noch lebendes Kind. Ihn auch noch zu verlieren würde Mikoto nicht verkraften. „Mit Itachi würden du und Vater sicher keinen solchen Ärger haben. Aber auch ich wünsche mir manchmal, dass ich damals an seiner Stelle gestorben wäre.“ Sasuke sagte dies mit einer unheimlichen Trockenheit in der Stimme, die wirklich beängstigend war. „Sag solche Dinge nicht. Wir lieben dich genau so wie deinen großen Bruder! Ihr seid Brüder, niemals würden wir einen von euch bevorzugen.“ entgegnete die Vampirin. „Natürlich, verzeih. Wie konnte ich die Vernachlässigung durch meine eigenen Eltern nur als Bevorzugung meines großen Bruders deuten.“ lachte Sasuke spöttisch. „Jetzt reicht es!!“ knurrte Mikoto und schlug mit der Hand auf den Tisch. „Fugaku und ich haben dir nie etwas verboten und dir immer deine Freiheiten gelassen. Wir haben sogar deiner Heirat mit einem Menschen zugestimmt. Und auch nun bin ich bereit deiner menschlichen Freundin zu helfen. Sprich also nicht so respektlos mit mir, verstanden!! Und solltest du noch einmal Itachi in ein falsches Licht rücken wird das für dich Konsequenzen haben.“ Ihre schwarzen Augen färbten sich rot. Sasuke griff wortlos nach seinem Mantel und verschwand aus dem Büro seiner Mutter. Mikoto strich sich einige lose Haarsträhnen aus dem Gesicht. Es kam selten vor, dass sie so die Fassung verlor. Aber Sasuke reizte momentan seine Grenzen extrem aus. Diese rebellische Art kannte Mikoto nicht an ihrem Sohn. Seit dem frühen Morgen saß Karin bereits in ihrem Wagen und beobachtete das Gebäude auf der anderen Straßenseite. Die Jägerin war in eigener Sache unterwegs. In den vergangenen Tagen hatte sie immer wieder von einem mysteriösen Level E Vampir gehört. Einige Quellen behaupteten sogar, dass dieser Vampir einmal ein Vampirjäger war und hier wurde das Interesse der jungen Frau geweckt. Zumal das Gebäude, welches sie beschattete, einem Mitglied der Fürstenfamilie gehörte. Sakura könnte ihr in dieser Sache bestimmt helfen, doch durch ihre Beziehung mit Sasuke war sie irgendwie an die Uchiha Familie gebunden. Würde sie also noch wirklich gegen einen Uchiha vorgehen? Langsam aber sicher keimten Zweifel in Karin auf. Ihre beiden engen Freundinnen hatten sich in den letzten vollkommen verändert. Sakura liebte einen Vampir und Ino. Nun...Ino galt noch immer als verschwunden. Niemand wusste wo sich die Yamanaka aufhielt. Es war eine wirklich kritische Situation. Sollte Ino nicht bald wieder auftauchen, würde sie auf der Liste der Verräter landen. Jeder Vampirjäger schwor zu Beginn seiner Ausbildung einen Eid. Diese Eid zwang einen Vampirjäger zur absoluten Loyalität gegenüber ihrem Job. Niemals durften die Geheimnisse der Hunter in falsche Hände gelangen. Aus diesem Grund wurden auch jedem Jäger, der seinen Job aufgab, die Erinnerungen gelöscht. So, dass er nie eine Bedrohung darstellen konnte. Mit Inos verschwinden war sie nun aber zu einer akuten Bedrohung geworden. Sollte sie in Gefangenschaft geraten oder auf dumme Gedanken gekommen sein, könnten viele intime Informationen der Vampirjäger an die Öffentlichkeit kommen. Aus diesem Grund hatte Kakashi bereits ein Team aus Anbu Mitgliedern auf Ino angesetzt, um sie zu finden. Bis jetzt jedoch ohne Erfolg. Gerade wollte Karin nach ihrem Kaffeebecher greifen, als eine Person auftauchte und die Villa von Madara ansteuerte. „Sakura?“ Fragend zog Karin die Augenbrauen zusammen. Was hatte sie hier zu suchen? Hatte Sakura etwas auch von den Gerüchten über diesen Level E Vampir gehört? War sie hier, um dieser Sache nachzugehen? Aber Sakura wusste doch, dass sie nichts auf eigene Faust tun durfte! Immerhin war sie noch immer beurlaubt. Karin atmete laut aus. Warum hatten sie nur diesem dummen Auftrag bezüglich der Überwachung des Uchiha Balls übernommen? Seit sie auf Sasuke getroffen waren, geriet alles aus den Fugen. Sakura und Ino hatten sich zerstritten, die beste Vampirjägerin durfte ihrem Job nicht mehr nachgehen und ein eingeschworenes Team war zerbrochen. Jahrelang hatten die drei Frauen zusammengearbeitet, waren perfekt aufeinander abgestimmt. Nun lag all das in Scherben. Und wofür? Alle Beteiligten litten unter diesen Umstand, doch niemand tat etwas dagegen. In diesem Moment fasste sich Karin ein Herz. Sie stieg aus ihrem Wagen und schlich sich zu Madaras Villa. Egal was geschehen war, Sakura und sie waren noch immer Freundinnen und Karin spürte die Rastlosigkeit von Sakura genau. Es fühlte sich an, als würde Sakura die Zeit davonlaufen... Sakura näherte sich der Villa von Madara. Ruki hatte sie kontaktiert und gebeten zu kommen, um etwas zu besprechen. Worüber dieses Gespräch gehen sollte ahnte Sakura zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Viel mehr interessierte sie der Zustand ihres besten Freundes. Seit seiner Verwandlung war bereits einige Zeit vergangen. Wie weit war sein Zerfall schon fortgeschritten? Gab es noch Rettung für ihn? Die Jägerin schmunzelte. Sollte sie sich nicht viel mehr Sorgen um sich selbst machen? Ihr ging es von Minute zu Minute schlechter. Goro schien gute Arbeit geleistet zu haben. Das Gift breitete sich ganz schleichend in ihrem Körper aus. Aber es ging viel schneller, als bei Kohana damals. Scheinbar wollte Goro Sakura schnellstmöglich los haben. Mit zittrigen Fingern klingelte Sakura an der Tür, welche umgehend von Ruki geöffnet wurde. Ihre grünen Augen weiteten sich. Wie sehr er sich verändert hatte. Sein langes Haar hatte er abgeschnitten und Ruki trug doch tatsächlich einen Anzug. So kannte Sakura ihn gar nicht. „Schön dich zu sehen.“ begrüßte Ruki seine beste Freundin. „Komm rein.“ Er trat einen Schritt zur Seite und ließ Sakura eintreten. Bevor er die Tür schloss scannte der Vampir für einen kurzen Moment die Umgebung und verengte seine Augen. Kaum trat Ruki neben Sakura, drückte sie ihn gegen die Wand. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass ER es war?!?!“ knurrte sie. „Es hätte nichts geändert.“ antwortete Ruki und griff nach ihrer Hand. „Madara erwartet dich und ich bitte dich ihn nicht mit dieser Sache zu konfrontieren. Er leidet schon genug.“ flüsterte der Oda. „Wie kann ein grausames Wesen wie er leiden! Madara hat mir damals im Archiv aufgelauert und mich beinahe ausgesaugt, er ist Gabriel und damit der Mörder seines eigenen Clans!“ zischte Sakura, hielt ihre Stimme jedoch bedeckt. „Madara ist nicht er selbst. In den letzten Tagen habe ich ihn mehrmals beobachtet, wie er zu sich selbst spricht. Als wäre eine Stimme in seinem Kopf, die ihm schreckliche Dinge zuflüstert.“ erklärte Ruki. „Selbst wenn, warum stehst du auf seiner Seite?“ wollte die junge Frau wissen. „Madara hat mich erschaffen. Er ist mein Meister und er wird mich erlösen, sobald unser Plan vollendet ist.“ sagte Ruki. „Welcher Plan?“ hakte Sakura nach. „Ich werde ihn dir erzählen.“ ertönte auf einmal die Stimme von Madara, welche aus dem Wohnzimmer kam. Sakura sah Ruki an. Dieser nickte schwach, bevor er Sakura eine Hand auf den Rücken legte und sie ins Wohnzimmer brachte. Madara saß wieder in seinem Sessel und wärmte sich am Feuer des Kamins. „Wirst du mich nun töten?“ fragte der Uchiha gleich zu Beginn. „Glaubt Goro tatsächlich, dass du im Stande wärst mich umzubringen?“ Madara fixierte Sakura mit seinem Blick. Er war wirklich einschüchternd. Sakura biss die Zähne zusammen. Woher zum Teufel wusste Madara nur von ihrem Gespräch mit Goro? „Weiß mein Neffe, dass du hier bist?“ erkundigte sich Madara. „Bis jetzt noch nicht. Aber vielleicht sollte ich ihm mal erzählen wer Sie wirklich sind.“ gab Sakura zurück. Natürlich wusste Sasuke nichts von all dem hier. Außerdem schien er viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen zu sein. Die plötzliche Heirat von Naruto und Hinata hatte wirklich für großen Wirbel gesorgt. Und auch das Auftauchen von Sakura auf einer Vampirheirat wurde heiß diskutiert. „Es gibt keinen Grund Sasuke etwas zu erzählen. Alles wird sich schon bald von selbst aufklären.“ bemerkte Madara. „Ach ja? Dann klären Sie mich bitte auf.“ forderte Sakura und verschränkte die Arme unter der Brust. Ruki lehnte sich derweilen gegen die Wand und schloss seine Augen. Genau wie bei Sakura, verschlechterte sich seine Gesundheit zunehmend. „Ruki und ich arbeiten gerade daran Goro und seine Tochter aus dem Weg zu schaffen. Früher einmal war Gor ein guter Freund und mein Mentor. Ich habe ihn sehr geschätzt, ihm meine Sorgen anvertraut. Doch Goro hat all das ausgenutzt und mich zu seinem Spielzeug gemacht. Ja, ich war eine tragende Kraft bei der Auslöschung meiner eigenen Sippe. Aber ich werde mich den Konsequenzen stellen! Du dagegen hast auf Grund deiner Ähnlichkeit zu Kohana andere Sorgen, denn Goro plant schon lange Yuki mit Sasuke zu verheiraten. Es ist also nicht schwer zu erraten, dass du diesem Plan im Wege stehst. Ich wollte dir nie etwas böses! Sasuke sollte sich lediglich in dich verlieben, um Yuki ihre Chancen zu nehmen. Tut mit leid, dass ich dich so rücksichtslos ausgenutzt habe.“ sprach der Vampir. „Und was ist mit Raphael?“ informierte sich die Jägerin weiter. Madara erhob sich und ging auf Sakura zu. „Raphael ist nichts weiter, als eine hinterhältige Schlange. Sobald Goro aus dem Weg geschafft ist, sollten wir mit ihm keine Probleme mehr haben.“ antwortete er. „Wir? Warum sollte ich euch helfen?“ fragte Sakura. „Für Sasuke. Tu es für ihn.“ meinte Madara. Sakura drehte sich zu Ruki um. „Was ist dein Grund?“ wollte sie wissen. „Die Aussicht auf den Tod.“ gab der Angesprochene zurück. „Bist du jetzt vollkommen verrückt geworden?“ schrie Sakura wütend. „Ich habe dir gesagt, dass ich dich kein zweites Mal...-“ „Du hast nicht das Recht über mein Leben zu entscheiden!!“ unterbrach Ruki seine beste Freundin knurrend. „Sieh mich an, Sakura. Willst du eine Kreatur wie mich wirklich leben lassen? Ich bin sein Monster! Ich töte unschuldige Menschen!“ rief er. „Wir haben keine Zeit für Streitigkeiten. Mit jeder Minute, die Goro auf freiem Fuß ist, wird er gefährlicher. Ein dunkler Schatten hat sich bereits über uns allen ausgebreitet.“ unterbrach Madara die beiden Freunde. „Ich kann das nicht! Sasuke länger Dinge zu verheimlichen halte ich nicht länger aus.“ sagte Sakura. Ruki stieß einen unzufriedenen Ton aus. „Wäre dein Freund nicht so verweichlicht, hätte er Goro schon längst durchschaut.“ zischte der Oda gereizt. „Wage es nicht so über Sasuke zu sprechen!“ Sakura ging auf Ruki zu und packte ihm am Kragen, funkelte ihn finster an. „Ich hatte schon die Befürchtung, du hättest dich verändert. Aber du bist so aufbrausend wie immer.“ lachte Ruki. „Ihr könnt mich mal.“ fauchte Sakura, ehe sie aus dem Zimmer stürmte. „Was nun?“ wollte Madara wissen. „Sie wird uns helfen. Dafür kenne ich Sakura zu gut.“ versicherte Ruki. „Das hoffe ich. Ich werde nicht noch einmal diese Mitleids - Nummer spielen.“ brummte Madara. Karin lief so schnell sie konnte zu ihrem Auto zurück. Hatte sie das eben wirklich gehört? Die junge Frau war um die Villa geschlichen und konnte Teile des eben stattgefunden Gespräches zwischen Madara, Sakura und Ruki mitanhören. Ruki. Er war also dieser Vampir. Wie konnte es nur so weit kommen? Und warum hatte Sakura ihr nichts erzählt? Zusammen hätten sie sicherlich eine Lösung gefunden. Gerade wollte Karin die Fahrertür öffnen, als sie am Arm gepackt und gegen ihr Auto gedrückt wurde. „Es ist unfreundlich die Gespräche anderer zu belauschen.“ Es war Ruki, der seiner ehemaligen Kollegin aufgelauert hatte. Karin gefror das Blut in den Adern. Wie konnte sie Ruki nicht bemerken? Normalerweise ließ ihr Spürsinn sie niemals im Stich. Doch Ruki war kein gewöhnlicher Vampir. Er war einmal ein Vampirjäger gewesen, kannte also alle Techniken. „Was auch immer du vor hast. Halte Sakura aus der Sache raus!“ sagte Karin. „Das kann ich nicht, aber deine Intelligenz könnte von Nutzen sein. Warum schließt du dich mir nicht an?“ äußerte Ruki sein Angebot. Er hatte die Anwesenheit von Karin schon lange vorher gespürt. Sie auf seiner Seite zu wissen, wäre ein wirklicher Vorteil. „Vergiss es!“ schlug Karin das Angebot umgehend aus. „Aber wenn du mir nicht helfen willst, wirst du bestimmt zu Kakashi gehen und das kann ich nicht zulassen. Solltest du mich verraten wollen, muss ich dich leider töten.“ raunte der Vampir und nahm Karin die Brille ab. Ihre Sicht wurde verschwommen. „Ich hatte keine Ahnung wie schön du bist. Es wäre eine Schande dich umzubringen.“ bemerkte Ruki, bevor er Karin ihre Brille wieder aufsetzte. „Du kannst Informationen haben, aber ich werde niemanden für dich töten!“ Mit diesen Worten riss sich Karin los und stieg in ihren Wagen. „Dieser verdammte Mistkerl!!“ brüllte Sakura wütend und warf die Tür hinter sich zu. „Ich hoffe, du meinst damit nicht mich.“ Sasuke tauchte vor Sakura auf. Er konnte ihre schlechte Laune schon spüren, als sie den Tower betreten hatte. „Keine Sorge. Du bist unschuldig.“ meinte die Haruno lächelnd. „Das freut mich zu hören.“ grinste Sasuke und zog Sakura zu sich heran. „Also, wer ist dieser Mistkerl?“ fragte er. „Ruki.“ platzte es aus Sakura. „Ruki?“ hakte Sasuke verwundert nach. Wie konnte Ruki für die schlechte Laune von Sakura verantwortlich sein? „Ach weißt du. Er hat mir so viel Arbeit hinterlassen.“ versuchte sich Sakura aus dieser verzwickten Situation zu retten. „Soll ich dir helfen?“ bot der schwarzhaarige an. „Nein. Nicht nötig, danke.“ winkte Sakura ab und schlang ihre Arme um Sasuke. Ihr Gesicht vergrub sie in seiner Brust. „Du bist heute so anhänglich.“ bemerkte Sasuke und lehnte seinen Kopf gegen den von Sakura. Es störte ihn keineswegs! Immerhin liebte er ihre Nähe. „Sasuke!“ grummelte Sakura. Musste er das unbedingt erwähnen? „Jetzt siehst du mal wie es ist, wenn man ständig aufgezogen wird.“ lachte Sasuke und hob ihr Kinn an, damit Sakura ihn direkt ansehen musste. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen näherte sich Sasuke ihrem Gesicht, ehe er Sakura in einen langen und intensiven Kuss verwickelte. Seit der Heirat von Naruto und Hinata vor zwei Tagen, hatten Sasuke und Sakura kaum Zeit für Zweisamkeit gehabt. Sasuke versank beinahe vor Arbeit und Sakura. Ja, was sie so den ganzen Tag anstellte wusste der Uchiha auch nicht so recht. Aber so lange er Sakura nichts negatives über Sakura hörte, wollte sich Sasuke nicht in das Machen und Tun seiner Freundin einmischen. Einen Moment später befand sich das Paar im Essbereich von Sasukes Wohnung und er setzte Sakura auf die Tischplatte. „Oho wie stürmisch.“ lachte die junge Frau, wurde von Sasuke aber auch gleich durch einen Kuss zum Schweigen gebracht. Knurrend drückte Sasuke ihren Körper gegen seinen, fuhr mit einer Hand unter ihren Pullover. Ihre Haut war so weich wie immer, doch an diesem Tag war sie kälter als sonst. Plötzlich legte Sakura eine Hand auf seine Wange und ihre Blicke trafen sich. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie. Sasuke wirkte so abwesend – als würde ihn etwas ziemlich beschäftigen. „Wären deine Gefühle für mich anders, wenn ich ein Mensch wäre?“ wollte Sasuke wissen. Sakura hob die Augenbraue. Wie kam er plötzlich auf diesen Gedanken? „Du weißt genau so gut wie ich, dass du als Vampir kein Mensch werden kannst.“ sagte Sakura. „Und was, wenn doch?“ hakte Sasuke weiter nach. „Selbst dann würde sich nichts ändern! Mir wäre es egal, ob du ein Vampir oder Mensch bist. Immerhin wirst du immer Sasuke bleiben und in Sasuke habe ich mich verliebt, nicht in deine Rasse.“ antwortete sie. „Also hör auf über solch einen Unsinn nachzudenken.“ Die Jägerin strich Sasuke einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht, bevor sie ihn küsste. Sasuke drückte seine Lippen nur kurz gegen ihre. Er konnte diesen Gedanken nicht mehr abschütteln. Schon gar nicht nach dem Gespräch, welches er letzte Nacht geführt hatte. Niemand wusste von diesem heimlichen Treffen. Weder Sakura, noch sonst ein Vertrauter des Vampirfürsten. Im Schutze der Dunkelheit war Sasuke an diesem verlassenen Ort gekommen. Er befand sich mehrere hundert Kilometer von Konoha entfernt, doch der Grund war diese Anreise wert! Sasuke tauchte mitten in einem dunklen Wald auf und blieb vor einer Holzhütte stehen. Zwar brannte kein Licht, doch der Vampir spürte, dass er hier war. Seit seiner ersten Begegnung mit dieser Kreatur vor einigen Wochen hatte Sasuke alles getan, um herauszufinden wer diese Person war. Nach vielen Nächten der Recherche wusste Sasuke nun zumindest, wo er sich aufhielt. Der Uchiha setzte sich in Bewegung und steuerte die verlassen wirkende Hütte an. Ohne anzuklopfen trat er ein. Automatisch aktivierte sich dabei sein Sharingan. Mit seinem scharfen Blick scannte Sasuke den leeren Raum. „Ich habe deinen Besuch schon erwartet.“ ertönte eine männliche Stimme, die Sasuke sofort erkannte. Raphael. Ihn hatte er all die Zeit gesucht. „Ist dem so?“ fragte Sasuke und sah sich weiter um. „Ja. Bei unserer ersten Begegnung konnte ich in deinen Augen erkennen, dass du mich aufsuchen wirst.“ Raphael tauchte vor Sasuke auf. Genau wie Gabriel und Ruki, verbarg auch er sein Gesicht hinter einer Maske. Dazu war sein Körper in einen langen schwarzen Mantel gehüllt. Sasuke steckte die Hände in seine Manteltaschen, seine Mundwinkel zuckten. „Die Augen eines Uchihas sind gefährlich. Du solltest sie also nicht zu lange ansehen.“ bemerkte er dabei. „Und dennoch habe ich tief in dein Herz blicken können und deine Sorgen erkannt.“ sagte Raphael unbeeindruckt. „Man erzählt sich, dass du dich mit Giften auskennst. Sag mir, wurde Sakura vergiftet?“ kam Sasuke zur Sache. „Die Zukunft dieser Frau ist düster und egal was du versuchst, du kannst sie nicht retten. Nicht einmal die Verwandlung in einen Vampir.“ begann der Maskenmann zu erzählen. „Ihr Herz wird schon bald aufhören zu schlagen. Außer...jemand gibt ihr neues.“ meinte Raphael mit einem Blick zu Sasuke. „Gib ihr dein Herz und sie wird leben. Im Austausch mit deinem vampirischen Kräften, wirst du zu einem Mensch werden. Es ist die einzige Möglichkeit.“ erklärte Raphael. Sasuke atmete ruhig aus. Wenn er sich dazu entschied sein ewiges Leben aufzugeben, würde Sakura also leben? Für Sasuke stand die Entscheidung bereits fest! „Dann soll es so sein.“ „Sasuke?“ Sakura legte den Kopf etwas zur Seite. Der Vampir war völlig weggetreten und reagierte nicht auf ihre Fragen. Stattdessen schlang er beide Arme um ihren Körper und drückte die Frau dich an sich. „Du darfst mich niemals alleine lassen, hast du verstanden?“ fragte er. Sakuras Augen weiteten sich. Wusste er etwas? „Ich werde immer bei dir sein, solange ich lebe!“ meinte Sakura und erwiderte seine Umarmung. Ihre Augen waren ganz glasig geworden. War dies ihr Schicksal? Waren sie und Sasuke dazu bestimmt, niemals glücklich zu werden? Standen sie wirklich unter solch einem schlechten Stern? Warum? Warum mussten sie so leiden? Was haben sie getan, um so bestraft zu werden? War die Liebe zwischen einem Mensch und Vampir einfach eine unmögliche Konstellation? Wie die Sonne und der Mond? Immer so nah und doch so fern, nicht in der Lage zur selben Zeit zu existieren. „Nichts wird uns jemals trennen, dass verspreche ich dir.“ flüsterte die Jägerin. Wenn sie in diesem Leben nicht zusammen sein durften, dann im nächsten oder dem danach. Sakura wollte so lange wiedergeboren werden, bis sie und Sasuke endlich Frieden finden konnten. Dafür würde sie alles aufgeben! Auch ihr Leben...und das seine. Wenn das Diesseits ihre Liebe verweigerte, würde vielleicht das Jenseits gnädiger sein. Kapitel 48: Demons ------------------ „Was führt dich zu mir, Mutter?“ erkundigte sich Sasuke und hob seinen Blick, als Mikoto sein Büro betrat. „Sakura war heute bei mir.“ begann die Uchiha zu erzählen. „Und? Konntest du etwas feststellen?“ fragte Sasuke neugierig. Gab es einen Weg, um Sakura zu retten? Oder musste er die Dinge selbst in die Hand nehmen? „Du hast sie mehrmals gebissen.“ sagte Mikoto. „Ja, dass habe ich.“ nickte der Vampirfürst und erhob sich. „Aber was Sakura und ich privat machen kann dir egal sein. Hier geht es allein um ihren Gesundheitszustand.“ bemerkte er. „Ist dir nie aufgefallen, dass sie auch von einem anderen Vampir gebissen wurde? Und damit meine ich nicht den Vorfall mit Gabriel. Sakura hat ihr Blut auch einem anderen Vampir gegeben.“ Mikoto hatte ihren Sohn fest mit ihren schwarzen Seelenspiegel fixiert. „Ich weiß.“ ertönte Sasukes Stimme flüsternd. Mikotos Augen weiteten sich. Er wusste davon und hat trotzdem nie etwas gesagt? „Warum?“ fragte sie. Warum blieb Sasuke still? „Weil ich gehofft habe, dass Sakura es mir von sich aus erzählen würde.“ erklärte Sasuke. „Weißt du auch, wer dieser Vampir ist?“ wollte Mikoto wissen. „Nein.“ seufzte Sasuke und blickte aus dem Fenster. Die letzten Strahlen der Abendsonne trafen sein Gesicht. Sakura war wirklich ein Meister auf ihrem Gebiet, denn sie schaffte es die Identität dieses mysteriösen Vampirs geheim zu halten. Keiner von Sasukes Männer war in der Lage herauszufinden, mit dem sich Sakura immer wieder traf. Sie führte jeden hinters Licht, selbst ihn – ihren Geliebten. Mikoto traf neben ihren Sohn. „Ihre Zeit ist bald abgelaufen. Wäre es nicht das Beste, sie loszulassen?“ Mit diesen Worten wollte Mikoto keineswegs einen Keil zwischen Sasuke und Sakura treiben. Es waren viel mehr die Worte einer besorgten Mutter, die ihren Sohn nicht länger leiden sehen konnte. „Ich liebe Sakura.“ hauchte Sasuke. „Wärst du in der Lage Vater aufzugeben, sollte er jemals an der Schwelle zum Jenseits stehen?“ Die Blicke der Vampire trafen sich. „Niemals! Ich wurde geboren, um deinen Vater zu lieben und ich werde ihn für immer lieben. Ihn aufzugeben wäre für mich unmöglich.“ antwortete Mikoto. „Warum verlangst du also von mir das unmögliche? Weil Sakura ein Mensch ist?“ hakte der Uchiha nach. „Nein. Sakura ist für mich wie eine Tochter, die ich nie hatte. Ich ertrage euer verzweigtes Schicksal nicht.“ gab die Angesprochene zurück. Sasuke wandte sich seiner Mutter zu und griff nach ihrer Hand. Mikoto war alt geworden. Natürlich wirkte sie auf jeden wie eine Frau, die in der Blüte ihres Lebens stand. Doch Sasuke konnte als Vampir hinter diese Fassade blicken. „Ich weiß, welche Bürde noch immer auf deinen Schultern lastet. Die späte Geburt von Itachi und das ausbleiben einer erhofften Tochter hat dich zum Gespött des Adels gemacht. Ich konnte dir und Vater niemals Itachi ersetzen, oder euch das Glück einer Tochter bringen. Aber du ahnst nicht, wie stolz ich bin dich meine Mutter nennen zu dürfen. Du weinst an meiner Stelle. Du stellst dein Wohlergehen hinter das meine. Du hast in keinerlei Hinsicht versagt, vergiss das bitte niemals. Verzeih, dass ich dir nur Ärger bereite.“ sagte Sasuke. Die Augen von Mikoto wurden glasig. Sasuke sprach, als würde er sich von ihr verabschieden... Ruki stand an einer Straßenecke und zündete sich gerade eine neue Zigarette an, als Yuki neben ihn auftauchte. „Das ging ja schnell.“ grinste Ruki. Er hatte mit solch einem schnellen Treffen nicht gerechnet. Scheinbar hatte Yuki tatsächlich angebissen. „Wir hatten immerhin einen Deal.“ sagte Yuki und zog die Kapuze ihrer Jacke näher ins Gesicht. Niemand sollte mitbekommen, dass sie sich mit einem Level E Vampir traf. „Also? Was gibt es über Raphael zu wissen.“ wollte Ruki interessiert wissen. „Mein Vater hat Raphael bereits vor einigen Jahrtausenden zum ersten Mal engagiert. Damals war er noch unter den Namen Orochimaru bekannt und lebte zurückgezogen in einem dunklen Wald. Orochimaru ist weder ein Mensch, noch ein Vampir. Was für eine Kreatur ist weiß niemand. Es gibt Gerüchte, er sei in Wahrheit eine gigantische weiße Schlange...doch das sind nur alte Erzählungen.“ berichtete Yuki. Zwischenzeitlich hatten sie und Ruki sich in Bewegung gesetzt und gingen durch die verschneiten Straßen von Konoha. „Ich wurde durch den Biss einer Schlange getötet. Es könnte also Raphael....Orochimaru oder wie auch immer er in Wirklichkeit heißt gewesen sein. Aber warum? Was sind seine Motive?“ grummelte der Oda vor sich hin, bevor er schwach den Kopf schüttelte. „Hast du auch herausgefunden, wo genau er sich versteckt hält?“ Ruki blieb vor Yuki stehen. Sie schüttelte den Kopf. „Mein Vater hat keinerlei Informationen darüber.“ sagte sie. „Du lügst.“ brummte Ruki und sah Yuki tief in die Augen, strich ihr die Kapuze vom Kopf. Sofort legten sich feine Schneeflocken auf ihr braunes Haar. „Vertrau mir! Hör endlich auf deinen Vater zu schützen.“ hauchte der Vampir mit zarter Stimme. Yuki schluckte. In der Gegenwart von Ruki fühlte sie sich so schwach, verletzlich und dennoch geborgen. „Im Wald hinter Konoha. Bei den großen Klippen.“ gab die Amano die letzten Informationen, die sie über Raphael hatte, preis. Ruki lächelte. Nun wusste er alles, was er wissen musste. Yuki hatte ihren Teil der Abmachung erfüllt, doch Ruki hatte nicht vor sich nun an seinen Part zu halten. Er hatte Yuki nur benutzt – ein falsches Spiel mit ihr gespielt. In einem unbeobachteten Moment schlug Ruki die nichtsahnende Yuki bewusstlos und verschwand mit ihr in seinen Armen. Sie tauchten wieder auf einer hohen Klippe auf. Keine halbe Autostunde von Konoha entfernt, befand sich im Westen das Meer und gleichzeitig der von Yuki erwähnte Wald, indem sich Raphael versteckt hielt. Einen Strand suchte man jedoch vergebens. Hier gab es nur einen dichten Wald und eine kilometerlange Kliffküste. Heute war die See besonders rau und hohe Wellen schlugen gegen das Gestein. Über den Nachthimmel zogen langsam dicke graue Wolken auf und der Geruch von Schnee vermischte sich mit der salzigen Luft. Es war kurz vor Mitternacht, als Sakura in das Hauptquartier der Vampirjäger huschte. Kakashi hatte sie um sofortiges erscheinen gebeten, weshalb sich die junge Frau auch umgehend auf den Weg gemacht hatte. Dafür hatte sie sogar die Aussprache mit Ruki versetzt und ließ ihren besten Freund warten. Noch immer wurde Sakura von ihren Kollegen und Kolleginnen mit einem argwöhnischen Blick gemustert. Doch davon ließ sich die taffe Jägerin jedoch nicht beeindrucken. Sakura war sich ihrer Fähigkeiten bewusst und wusste, dass man auf sie angewiesen war. Zwei Mal wurde angeklopft, bevor sich ihr dünner Körper in das Büro von Kakashi bewegte. Der Hatake blickte auf und legte seine Unterlagen beiseite. „Hier bin ich. Was gibt’s?“ ertönte die Stimme von Sakura und ließ sich in einen Stuhl sinken. Kakashi betrachtete seine Tochter für einen Moment. Dünn war sie geworden und ihre Haut war so ungewöhnlich blass – als wäre sie krank. „Ich habe dich herbestellt, um deine Beurlaubung aufzuheben.“ sagte er schließlich. Sakura zog die Augenbrauen zusammen. „Du willst meine Beurlaubung aufheben?“ hakte die rosahaarige ungläubig nach. „Woher dieser Sinneswandel?“ bohrte sie weiter nach. „Ich brauche dich bei einer äußerst kritischen Mission.“ begann der Hatake. Sakuras Mundwinkel zuckten. Kaum wurde sie wieder gebraucht, war ihre Beziehung zu Sasuke also kein Thema mehr? „Welche Mission denn?“ fragte Sakura. Im selben Moment surrte das Handy der Jägerin, weshalb Sakura das Gerät kurzerhand ausschaltete und wieder in ihre Hosentasche steckte. „Madara muss schnellstmöglich aus dem Weg geschafft werden.“ Kakashi fixierte Sakura mit seinem Blick und übergab ihr einige Blätter Papier. Sakura nahm die Blätter an sich und las sich diese genau durch. „Woher hast du diese Informationen?“ wollte die Haruno wissen. „Sie wurden uns von einer anonymen Quelle zugespielt, aber das tut nichts zu Sache.“ antwortete Kakashi. „Madara ist der Mörder seiner eigenen Familie, er hat dich überfallen und will nun die Position von Sasuke einnehmen. Das dürfen wir auf keinen Fall zulassen.“ erklärte er. Für Kakashi war die Sache klar. Er glaubte fest an die Richtigkeit der Informationen, die er bekommen hatte. Sakura fuhr sich durch das rosafarbene Haar. „Madara ist nicht unser Problem.“ sagte die junge Frau. „Kannst du das bitte genauer erklären?“ bat der Hatake. Was wusste Sakura? „Goro ist die treibende Kraft hinter all dem. Er hat Madara benutzt, um die Uchihas aus dem Weg zu schaffen, damit Goro selbst zum Vampirfürst ernannt wird. Goro war es, der Madara zu einem Monster gemacht hat. Goro arbeitet mit Raphael zusammen. Der Raphael, der Ruki getötet hat.“ setzte Sakura ihren Vater über die Wahrheit in Kenntnis. Kakashi atmete laut aus. „Warum hast du nicht schon früher mit mir darüber geredet? Weiß wenigstens Sasuke Bescheid?“ fragte Kakashi. Sakura schüttelte den Kopf. „Ich konnte es dir einfach nicht sagen und Sasuke tappt auch noch im dunklen.“ antwortete die Angesprochene. „Du musst mit Sasuke reden! Immerhin geht es hier um seinen Onkel und zum anderen...seit ihr ein Paar. Wenn du ihn jetzt schon belügst hat das zwischen euch keine Zukunft. Ich habe eingesehen, dass du Sasuke liebst. Darum will ich deinem Glück nicht länger im Weg stehen. Also fasse dir ein Herz und sprich mit Sasuke.“ bemerkte er. „Sind Sie wirklich sicher?“ fragte ein älterer Vampir. Er war der Anwalt von Sasuke und saß mit ihm zusammen im Büro des Vampirfürsten. „Ja. Alles soll genau so geschehen, wie ich es Ihnen eben mitgeteilt habe.“ betonte Sasuke noch einmal seine Entscheidung. Der Anwalt seufzte und reichte Sasuke ein Papierstück. „Dann fehlt nur noch Ihre Unterschrift.“ sagte er. Sasuke griff nach seinem goldenen Füllfederhalter und unterschrieb mit einer eleganten Handbewegung. „Bringen Sie die Unterlagen bitte in mein Bankschließfach – darin befindet sich ein schwarzes Kästchen. Legen Sie das Papier in das Kästchen.“ gab der Uchiha weitere Anweisungen und überreichte seinem Anwalt das unterschriebene Schriftstück. „Wie Sie wünschen, Sir.“ nickte der Mann. Er erhob sich, reichte Sasuke die Hand und verließ das Büro. Sasuke wartete noch einen Moment, bevor er die oberste Schublade seines Schreibtisches öffnete und eine kleine rote Schachtel herausnahm. Eine perfekt gebundene Schleife war um die Schachtel gebunden und Sasuke strich mit einem leichten Lächeln über das Satinband. Ob sich Sakura darüber freuen würde? Immerhin galt der Inhalt der Schachtel nur ihr. Auf einmal hob Sasuke seinen Blick und seine Miene wurde wieder nichtssagend. Goro war vor ihm aufgetaucht. „Was kann ich für dich tun?“ fragte Sasuke und ließ die Geschenkschachtel wieder in der Schublade verschwinden. „Ich habe deinen Anwalt getroffen und wollte nach dem Rechten sehen.“ erklärte der Angesprochene und nahm Platz. „Deine Sorge ist unberechtigt.“ winkte der Uchiha ab. Goro strich mit einer Hand über sein Kinn. „Ehrlich gesagt nagt etwas seit geraumer Zeit an mir und ich kann es dir nicht länger verheimlichen.“ begann er zu erzählen. Sasuke hob eine Braue. „Wovon sprichst du?“ hakte Sasuke nach. „Erinnerst du dich noch an diesen armen Vampirjäger, welcher vor einigen Wochen auf tragische Weise ums Leben gekommen ist? Ich glaube sein Name war...Ruki, Oda Ruki.“ meinte Goro. „Ja, ich erinnere mich.“ nickte Sasuke. Niemals würde er die Ereignisse dieser Nacht vergessen. Der Tod ihres besten Freundes hatte Sakura völlig aus der Bahn geworfen. „Er lebt und steht im engen Kontakt zu Miss Haruno und deinem Onkel.“ ließ der Amano die Bombe platzen. Sasuke entglitten alle Gesichtszüge. Natürlich Alles ergab nun einen Sinn. Das merkwürdige Verhalten von Sakura, ihre Heimlichtuerei, die Berichte von Shikamaru über einen unbekannten Vampir. Ruki steckte hinter all dem! „Wo steckte dieser Kerl?“ knurrte Sasuke düster. „Ich fürchte die Antwort auf diese Frage weiß nur Miss Haruno. Es tut mir so leid, dass ich dir diese schlechten Nachrichten übermitteln musste. Aber als dein treuer Diener konnte ich nicht länger schweigen.“ heuchelte Goro sein Mitleid vor. In Wahrheit war es für ihn eine Genugtuung die Beziehung zwischen Sasuke und Sakura entzwei zu reißen. Sasuke hatte derweilen versucht Sakura anzurufen, doch die junge Frau ging nicht an ihr Handy. Der Vampirfürst kochte vor Wut. Wo trieb sie sich herum? War sie etwa in diesen Minuten bei Ruki? Sasuke erhob sich. „Entschuldige mich bitte, aber ich muss dieser Sache umgehend nachgehen.“ Mit diesen Worten verschwand Sasuke. Zurück blieb Goro und ein zufriedenes Grinsen zierte seine feinen Lippen. „Hoffentlich bekommen Sie nun keinen Ärger wegen mir, Miss Haruno.“ lachte er. Sein Grinsen würde ihm aber schon bald vergehen, denn Goro hatte keine Ahnung wie sehr er Ruki und dessen Kräfte unterschätzt hatte. Während Goro also noch selbstsicher im Büro von Sasuke saß, war Ruki gerade dabei Goros wichtigste Spielfigur aus dem Weg zu schaffen... Yuki war noch immer bewusstlos und alles um sie herum war schwärzer als die Nacht. Dennoch spürte sie den Wind auf ihrer Haut und ihre Ohren vernahmen das Rauschen des Meeres. Was machte sie hier? Träumte sie? Es wirkte irgendwie so beruhigend auf sie. Ihr Atem war gleichmäßig und ruhig. „Ich habe gehört, dass du das Meer liebst. Also tu ich dir den Gefallen und lasse dich deine ewige Ruhe in den Tiefen des Meeres finden.“ murmelte Ruki. Rot glühende Augen fixierten das blasse Gesicht von Yuki. Einen Moment lang zögerte Ruki. Stattdessen ging er in die Knie, um Yuki das Haar aus dem Gesicht zu streichen. Danach bohrten sich seine Reißzähne in das zarte Fleisch ihres Halses. Ruki saugte unaufhörlich das Blut der adeligen Vampirin. Es schmeckte wunderbar, beinahe so gut wie das von Sakura. Trotzdem verließen Tränen seine Augen. Warum weinte er nun? Aus Mitleid? Nein! Sie hatte es nicht anders verdient. Solange Yuki lebte war sie eine Bedrohung für Sakura und Ruki musste Sakura um jeden Preis schützen. Ganz gleich wie sehr es ihn auch quälen würde. Aber bevor Ruki den letzten Tropfen von Yukis Blut aus ihren Körper saugte, ließ er von ihr ab. Er konnte es nicht. So konnte er Yuki nicht umbringen. Ihr Körper würde sich in einigen Wochen wieder regenerieren. Ruki brauchte also eine endgültigere Lösung. Sein Blick ging aufs Meer hinaus. Bei der momentanen Wetterlage hätte Yuki kaum eine Überlebenschance. Es wäre ein äußerst qualvoller Tod, denn Yuki würde ganz langsam ertrinken. Doch Ruki wusste keinen anderen Ausweg. Sie wusste zu viel und könnte sich jederzeit gegen ihn stellen. Er musste diese Bedrohung um jeden Preis eliminieren – koste es was es wolle. Vorsichtig stand der junge Mann auf und trat näher an die Klippen heran. „Danke.“ waren seine letzten Worte, bevor Ruki seine grausame Tat ausübte und Yuki losließ. Die Vampirin stürzte unaufhörlich in die Tiefe. Ihr Körper tauchte ins Wasser ein und sank nach sofort unten. Es war kalt, eiskalt. Die Kälte fühlte sich an, als würde man Yuki tausend Nadeln in den Körper stechen. Sie sah nach oben und streckte ihre Hand dem Licht entgegen. Ruki Hatte er ihr das wirklich angetan? Warum? War sie für ihn auch nur eine Spielfigur gewesen, die er loswerden wollte sobald er sie nicht mehr benötigte? Bitte hilf mir, Ruki... In ihrer Brust breitete sich ein brennender Schmerz aus. Ruki hatte sie tatsächlich verraten. Sie hatte ihn vertraut, ihr alles gegeben. Plötzlich kam die junge Vampirin wieder zu sich und rang panisch nach Luft. Dabei verschluckte Yuki immer wieder das salzige Wasser. Normalerweise war das kein Problem für einen Vampir, schon gar nicht für einen Adeligen. Aber durch den enormen Blutverlust war Yukis Körper schwächer als der eines Menschen. Ihr Kampf ums Überleben wurde immer verzweifelte. Yuki schlug wild mit ihren Armen und Beinen, doch die rettende Oberfläche wurde immer unerreichbarer. Ihre grünen Augen wurden trüb. Sollte dies ihr Ende sein? Ganz allein und in vollkommener Dunkelheit. Ihr Blick verdunkelte sich weiter und Yuki stieß den letzten Rest an Sauerstoff aus. Bevor sie jedoch weiter nach unten sank, tauchte etwas ins Wasser ein und über Yuki tauchte ein Schatten auf. Eine Hand streckte sich nach ihr aus und packte die Amano am Handgelenk. Die schöne Vampirin blickte nach oben. Ruki! Er war gekommen, um sie zu retten? Ruki zog Yuki zu sich und umfasste ihre Taille. Die Blicke der Beiden trafen sich, bevor sich ihre Lippen berührten. Ruki konnte es einfach nicht. Er konnte Yuki nicht töten. So schnell er konnte schwamm Ruki an die Oberfläche zurück. Kaum waren sie aufgetaucht fing Yuki wild an zu husten und klammerte sich am Vampir fest. Ruki sah hoch zur Klippe. Dort oben stand Madara, doch er verschwand bevor Ruki ans Ufer zurückkehrte. „Sasuke? Sasuke bist du zu Hause?“ rief Sakura, als sie kurz darauf in die Wohnung von Sasuke zurückkehrte. „Hier.“ ertönte seine Stimme aus dem Wohnbereich. Mit schnellen Schritten ging Sakura den Flur entlang und erblickte den Vampir. „Ich muss dringend mit dir reden!“ schnaufte die rosahaarige. „Das trifft sich gut. Ich habe auch einiges mit dir zu besprechen.“ Sasuke drehte sich zu Sakura um. Ihr gefror das Blut in den Adern. „Du wirkst angespannt.“ bemerkte Sakura vorsichtig. „Angespannt ist noch nett ausgedrückt.“ erklärte Sasuke und ging auf seine Freundin zu, bevor er sie am Arm packte. „Wo hält sich Ruki versteckt?“ fragte der Uchiha. „Ruki ist to...-“ „Hör auf mich zu verarschen.“ unterbrach Sasuke die junge Frau brüllend. Sakura fuhr erschrocken zusammen. „Shikamaru hat dich beobachtet und mir berichtet, dass du dich mit einem fremden Vampir getroffen hast. Dieser Vampir ist Ruki und ich will jetzt sofort wissen wo er ist.“ sagte Sasuke. „Du hast mich beobachten lassen?“ zischte die Jägerin. „Es war nicht so geplant, aber anders hätte ich nie von deinen heimlichen Treffen erfahren. Du hältst es ja nicht für nötig mit mir zu sprechen.“ entgegnete Sasuke. „Ich bin nicht dein Eigentum, Sasuke. Nur weil wir zusammen sind habe ich noch immer ein eigenes Leben.“ keifte Sakura und schubste Sasuke etwas von sich weg. „Du bist meine Frau, zwar nicht vor dem Gesetz, aber dennoch erwarte ich von dir Ehrlichkeit und Loyalität. Ist das wirklich zu viel verlangt?“ Man konnte Sasuke die Enttäuschung über Sakuras Reaktion ansehen. „Ich frage dich ein letztes Mal. Wo ist er?“ Sasuke konnte sich nur noch mit Mühe zurückhalten, denn am liebsten würde er alles kurz und klein schlagen. Auf eine Antwort wartete er aber vergebens. Der Mund von Sakura blieb verschlossen. Sie würde Ruki nie im Leben verraten! Auch wenn sie damit gerade die Beziehung zu Sasuke gefährdete. Einen Moment später wurde Sakura von Sasuke gegen die Fensterfront gedrückt. „Mach jetzt endlich deinen Mund auf.“ brüllte der Vampirfürst. „Ich kann nicht.“ flüsterte Sakura. „Verstehe.“ Sasuke ließ von ihr ab und trat einen Schritt zurück. „Sei nicht sauer auf mich, aber ich kann nicht anders.“ meinte sie. „Ich bin sauer auf dich und ich habe einen guten Grund dafür, verdammt nochmal!!“ schrie der Uchiha einschüchternd. „Sasuke...“ Tränen stiegen ihr in die Augen. „Bitte schrei mich nicht so an.“ schluchzte Sakura. „Komm mir jetzt bloß nicht mit der Nummer!“ brummte er streng. Seine tiefe Stimme war immer noch laut. „Es tut mir leid.“ Die Haruno senkte ihren Blick. Auf einmal hob Sasuke ihr Kinn an, damit Sakura ihn ansehen musste. „Wenn du nicht reden willst, dann schweige.“ knurrte der Uchiha. „Diese Augen werden die Wahrheit auch so erfahren.“ Die Augen des Mannes färbten sich rot, verwandelten sich dann in sein Sharingan und änderten ihr Äußeres erneut. Diese Art von Sharingan hatte Sakura noch nie in ihrem Leben gesehen. Ihr Blick wurde trüb, bevor alles um Sakura herum schwarz wurde. Ruki saß in eine dicke Decke gekuschelt vor dem Kamin und versuchte sich aufzuwärmen. Nachdem er Yuki in ein Krankenhaus gebracht hatte, war er nach Hause zurückgekehrt um mit Madara zu sprechen. Doch vom Uchiha fehlte jede Spur. Dem ehemaligen Vampirjäger ging es verdammt schlecht. Schuldgefühle plagten ihn. Warum war er nicht in der Lage gewesen Yuki aus dem Weg zu schaffen? Früher hatte er doch auch keine Probleme damit gehabt Vampire zu töten. Was war an Yuki also anders? Seine Augen leuchtete unaufhörlich rot. Sakura. Vielleicht würde ihr Blut ihm helfen wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Apropos Sakura. Wollte sie nicht schon längst hier sein? Im selben Moment wurde die Tür aufgestoßen. „Hier hältst du dich also versteckt.“ knurrte Sasuke. Der Oda sprang überrascht auf. Was machte Sasuke hier? Wo war Sakura? Nur einen Wimpernschlag später stand Sasuke bereits vor ihm, packte Ruki am Kragen und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen die Wand neben dem Kamin. Sasuke wendete dabei so viel Kraft auf, dass der Körper von Ruki eine Mulde in die Wand schlug. Ruki stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus, während er zu Boden sank. „Was soll das?“ krächzte er. „Das wagst du noch zu fragen?“ Der Uchiha trat heran und kniete sich vor Ruki. Er betrachtete den violetthaarigen genau. „Was hat sich mein Onkel nur dabei gedacht dich Abschaum zu erschaffen? Und dann war er nicht einmal in der Lage einen vollwertigen Vampir aus dir zu machen.“ sagte Sasuke mit einem abwerteten Ton. Seine Hand umfasste den Hals von Ruki und drückte zu. „Du Bastard hast es gewagt das Blut von Sakura zu trinken und dachtet ihr wirklich ich finde es nicht heraus?“ Ruki schnappte mehr und mehr nach Luft. „S-Sie..wollte mir..n-nur helfen.“ keuchte Ruki und griff nach der Hand von Sasuke, versuchte den Griff des schwarzhaarigen zu lockern. „Töte mich! Erlöse mich von all dem...“ bettelte Ruki verzweifelt. Er konnte es einfach nicht länger. Mit jedem Tag, den er als Vampir lebte, verlor er mehr und mehr an Willenskraft. Auch der gescheiterte Mord an Yuki veranlasste Ruki zu dieser Entscheidung. „Diesen Wunsch würde ich dir nur zu gerne erfüllen, doch es würde Sakura das Herz brechen. Wegen dir soll sie nicht leiden müssen! Ich werde dir helfen, doch nicht deinetwegen. Ich tue das nur für Sakura. Für sie allein.“ meinte der Vampirfürst und ließ von Ruki ab. Dieser sah ihn verwundert an. Was meinte er damit? Sasuke legte seine Hand auf den Hinterkopf von Ruki und drückte dessen Gesicht gegen seinen Hals. Zuvor hatte Sasuke sein Hemd etwas aufgeknöpft. „Durch mein Blut wird deine Verwandlung abgeschlossen und dein Durst nach Blut wird sich normalisieren.“ erklärte Sasuke. Ruki sollte etwas von seinem Blut trinken! Eine Entscheidung, die Sasuke für Sakura getroffen hatte. Wenn ihr dieser Mann so sehr am Herzen lag, dann sollte er leben. Die grünen Seelenspiegel von Sakura öffneten sich zögerlich. Sie befand sich im Schlafzimmer und war auch nicht alleine. „Du bist wieder wach.“ bemerkte Sasuke, welcher mit dem Rücken zu ihr stand und aus dem Fenster blickte. „Was ist mit Ruki?“ fragte Sakura sofort. Immerhin wusste Sasuke ja nun wo er sich aufhielt. War er bei ihm gewesen? „Ihm geht es gut. Er ist nun ein vollwertiger Vampir und hat seine Blutgelüste unter Kontrolle.“ antwortete Sasuke während er sich umdrehte und auf das Bett zu ging. „Gott sei Dank!“ murmelte Sakura erleichtert. Der Uchiha setzte sich derweilen an den Rand des Bettes. „Du wirst dich in Zukunft von ihm fernhalten und ich will seinen Namen nie wieder hören!“ sagte er streng. Augenblicklich setzte sich Sakura auf. „Was? Du kannst mir den Umgang mit Ruki nicht verbieten.“ widersprach die Haruno. „Ich kann! Denn wenn du den Kontakt zu ihm nicht abbrichst werde ich ihn höchstpersönlich ins Jenseits schicken und sicherstellen, dass er dieses Mal sein Ziel auch erreicht.“ drohte Sasuke. Er tat es nicht gerne, doch Sakura musste ihre Grenzen kennen. „Er hat dir doch nichts getan.“ meinte Sakura. „Hast du vergessen, was ich dir einst versprochen habe? Ich werde jeden töten, der versucht unser Glück zu stören.“ flüsterte Sasuke mit seinem aktivierten Sharingan. „Ich erkenne dich nicht wieder! Das bist nicht du, Sasuke!!“ entgegnete Sakura. Innerhalb kürzester Zeit hatte Sasuke sich vollkommen verändert. Wirkte so kühl und unnahbar wie nie zuvor. „Du hast mir keine Wahl gelassen. Niemand wird dich mir wegnehmen...niemand!“ Kapitel 49: Goodbye ------------------- „Hör auf Ruki als deinen Konkurrenten zu sehen!“ Sakura griff nach Sasukes Hand. „Ich wollte Ruki doch nur helfen, weil er mein bester Freund ist. Weißt du wie schrecklich ich mich gefühlt habe, als er mit rotglühenden Augen und durstig nach Blut in meiner Wohnung aufgetaucht ist. Ich hatte keine andere Wahl?“ sagte sie. „Hast du überhaupt die leiseste Ahnung welches Leid du Ruki zugefügt hast? Ihm dein Blut anzubieten war so ziemlich das Dümmste, was du hättest tun können und hat nichts mit Freundschaft zu tun. Stattdessen wurdest du von deinem puren Egoismus angetrieben, weil du nicht in der Lage warst seinen Tod zu akzeptieren. Dafür hast du alles in Kauf genommen – auch wenn du Ruki damit Qualen ausgesetzt hast. Und sag mir nicht, du hättest keine andere Wahl gehabt. Du hättest jederzeit zu mir oder Kakashi kommen können, es sogar müssen. Immerhin bist du eine Vampirjägerin, Sakura. Es wäre deine Pflicht gewesen Ruki schnellstmöglich von seinen Qualen zu befreien.“ knurrte Sasuke. Langsam begann Sakura endlich zu realisieren was sie in den vergangenen Tagen und Wochen angerichtet hatte. „Ich konnte es einfach nicht, Sasuke. Niemals könnte ich Ruki töten.“ wisperte Sakura mit feuchten Augen. Sasuke zog seine Hand zurück und erhob sich. Sakura senkte ihren Blick. „Hat Ruki dir auch verraten wer ihn verwandelt hat?“ fragte sie. „Es war mein Onkel, aber das wusstest du ja auch bereits.“ antwortete Sasuke. „Hmn.“ nickte die Jägerin. „Warum hast du mich angelogen? Ich verstehe es einfach nicht. Hast du während dieser Zeit einmal an mich gedacht? An meine Gefühle?“ Sasuke konnte es einfach nicht begreifen. Hatte er sich in Sakura getäuscht? Waren die Ideale von Menschen und Vampire wirklich zu verschieden? „Natürlich habe ich auch an dich gedacht!!“ betonte Sakura. „Leider habe ich davon nie etwas gemerkt.“ bemerkte der Uchiha betrübt. Diese Worte trafen Sakura wie ein Schlag. „Es tut mir...-“ „Spar dir diese Worte.“ Sasuke wollte keine weiteren Entschuldigungen mehr hören. Er hatte genug davon. Das Klingeln der Wohnungstür unterbrach das Gespräch des Paares und Sasukes Laune sank noch weiter ins negative. „Dieser Bastard hat vielleicht Nerven.“ brummte Sasuke vor sich hin. Sakura verstand sofort. Momentan gab es wohl nur einen Mann, auf den Sasuke so empfindlich regierte. Ruki! Es konnte nur er sein. Als Sakura aus dem Bett sprang, war Sasuke bereits auf den Weg nach unten und erreichte vor ihr die Wohnungstür. „Sei bitte nett.“ ermahnte Sakura den Vampir, als sie neben ihm auftauchte. Obwohl Sakura nur wenige Meter gelaufen war, schnaufte die Jägerin bereits schwer. Ein Zustand, der Sasuke noch mehr beunruhigte. Sakura war eine durchtrainierte Frau. Ihre schlechte Kondition muss etwas mit ihrer Vergiftung zu tun haben. „Ich versuche es.“ sagte Sasuke und öffnete die Tür. „Dir zu liebe.“ Diese drei zusätzlichen Worte ließen Sakura sanft lächeln. Wenn Sasuke noch solche Dinge sagte, dann gab es sicher noch eine Chance um alles wieder gut zu machen! Bei den unerwarteten Besuch handelte es sich tatsächlich um Ruki. Da seine Verwandlung durch das Blut von Sasuke nun vollkommen abgeschlossen war, wirkte der Mann wie ausgewechselt. Sein Auftreten wirkte frischer und seine blasse Haut wirkte nicht mehr so kränklich. „Darf ich reinkommen?“ fragte Ruki und wagte einen kurzen Blick zu Sakura. Auch ihm hatte Sasuke klar gemacht, dass er den Kontakt zu Sakura meiden sollte. „Nein.“ sagte der Vampirfürst im ersten Moment. Für seine Antwort kassierte Sasuke einen Schlag durch Sakura in die Rippen. Wollte er nicht nett sein? „Fünf Minuten.“ grummelte Sasuke schließlich. „Danke.“ Ruki trat in die Wohnung und schloss hinter sich die Tür. „Wie bist du eigentlich so unbemerkt hier her gekommen?“ erkundigte sich Sakura, während sie ihrem besten Freund die Jacke abnahm. „Dieser Schuppen ist nicht gerade optimal bewacht. Ist dir das noch nie aufgefallen?“ antwortete Ruki. „Na ja...“ Sakura kratzte sich den Hinterkopf. „Sakura.“ ertönte Sasukes Stimme aus dem Esszimmer. „Komm. Wir sollten Sasuke nicht länger warten lassen.“ bemerkte die Haruno und ging voran. Ruki folgte. Wie auch Sakura bei ihrem Besuch vor vielen Wochen, war Ruki ebenso von der luxuriösen Wohnung des Vampirfürsten beeindruckt. „Willst du etwas trinken?“ fragt Sakura, als sie den Essbereich erreicht hatten. Sasuke, welcher bereits Platz genommen hatte, schnaubte. Er selbst würde Ruki natürlich nichts anbieten. Immerhin war er nicht die Wohlfahrt. „Nein, danke.“ lehnte der Angesprochene ab und nahm gegenüber von Sasuke platz. Nichts desto trotz reichte Sakura ihrem besten Freund ein Glas Whiskey und setzte sich neben Sasuke. „Also, was wollen Sie hier?“ wollte Sasuke wissen. Ruki umfasste sein Glas mit beiden Händen. Eigentlich durfte er gar nicht hier sein. „Die Sache ist kompliziert.“ begann er. „Was Sie nicht sagen.“ Sasuke lehnte sich etwas nach hinten und verschränkte beide Arme vor der Brust. Ruki fixierte Sasuke mit seinen violetten Augen. „Lassen Sie Ihren Onkel verhaften.“ sagte er. Sasuke und Sakura sahen sich verwundert an. „Und warum sollte ich das tun?“ hakte Sasuke nach. „Für Ihre missglückte Verwandlung wird sich Madara zwar verantworten müssen, doch dafür werde ich ihn nicht festnehmen.“ erklärte er weiter. „Darum geht es mir nicht.“ entgegnete der Oda. Sakura ahnte worauf Ruki hinauswollte und wollte ihn unterstützen, doch Ruki warf ihr einen eindeutigen Blick zu. Sie sollte den Mund halten, um nicht noch größere Schwierigkeiten mit Sasuke zu bekommen. Ruki würde alles auf sich nehmen. „Madara hat mich wiedererweckt, damit ich ihn dabei helfe Goro und Yuki zu töten.“ Endlich waren die Karten auf dem Tisch und das Versteckspiel hatte ein Ende. „Goro ist maßgeblich für das Massaker an Ihrem Clan verantwortlich. Als er nicht von Ihrem Großvater zum nächsten Fürsten ernannt wurde, sondern der Thron an die nächste Uchiha Generation weitergegeben wurde, hatte sich Goro Rache geschworen. Die Ernennung ihres Vater zum neuen Fürsten und die damit verbundene Kränkung von Madara waren die perfekten Voraussetzungen für seinen teuflischen Plan. Er hat sich mit Raphael zusammengeschlossen und zusammen haben sie den Geist von Madara schleichend vergiftet. Nun möchte sich auch Madara rechen, doch er ist so vernarrt darauf, dass er den Bezug zur Realität verloren hat.“ erzählte Ruki weiter. Die ganze Zeit über blieb Sasuke überraschenderweise ruhig und unterbrach Ruki kein einziges Mal. Stattdessen hörte er aufmerksam zu und setzte diese neuen Informationen mit seinem Wissen zusammen. Trotzdem traf ihn eine Aussage besonders. War Madara wirklich der Drahtzieher hinter dem grausamen Mord an dem Großteil seiner Familie? Und was war mit Goro? Er diente bereits seit Jahrtausenden den Uchihas und galt als äußerst loyal. Warum haben Sasuke, sein Vater oder ein anderes Mitglied des Clans nie gemerkt, dass Goro nur etwas vorspielte. „Kakashi wurden Informationen zugespielt, die Madara als den einzigen Bösewicht darstellen. Angeblich plant Madara die Absetzung von Sasuke.“ berichtete Sakura. „Wann warst du denn bei Kakashi?“ wollte Sasuke wissen. „Letzte Nacht. Das war auch die Sache, die ich dir erzählen wollte...“ Sakura wurde zum Ende des Satzes ganz leise, denn plötzlich waren die Bilder ihres heftigen Streits mit Sasuke wieder präsent. Ruki hatte die bedrückte Stimmung des Paares bereits von Anfang an gespürt. Wenn er Sakura in diese Sache nicht mit hineingezogen hätte, dann wäre es sicherlich niemals soweit gekommen. „Tut mir leid, Saku-chan. Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen.“ Die Aufrichtigkeit in Rukis Stimme war deutlich zu hören. „Diese Einsicht kommt etwas spät. Sakura hat ihre Gesundheit riskiert und kämpft nun um ihr Leben!“ zischte Sasuke. „Beruhig' dich.“ Sakura legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. „Nein, Sakura. Jetzt ist die Gelegenheit diese Angelegenheit zu klären und dazu gehört nun einmal auch, dass du dich freiwillig hast vergiften lassen.“ meinte der schwarzhaarige. „Woher weißt du...“ murmelte Sakura mit geweiteten Augen. „Ich habe es mit meinem Mangekyō Sharingan gesehen, als ich den Aufenthaltsort von Ruki herausfinden wollte. Und es tut mir so unendlich weh, was du alles alleine geschultert hast, um mich zu schützen.“ gestand Sasuke und legte seine Hand auf die von Sakura. „Warum hast du das getan!! Warum setzt du dein Leben so leichtsinnig aufs Spiel?!“ Ruki schlug mit einer Hand auf den Tisch und erhob sich. „Weil wir handfeste Beweise brauchen, wenn wir Goro dran kriegen wollen.“ schnauzte Sakura zurück. „Aber doch nicht so.“ seufzend fuhr sich Ruki durch die Haare. „Da muss ich ihm zustimmen.“ meldete sich Sasuke wieder zu Wort. „Und nun?“ fragte Ruki. „Nun werde ich meinen Onkel einen Besuch abstatten und ihn auf Ihre Vorwürfe ansprechen. Sollten sie wahr sein, dann...wird er sich dafür verantworten müssen.“ Ein roter Schleier legte sich über die schwarzen Augen von Sasuke. Ruki und Sakura schwiegen. Während der Ausbildung zum Vampirjäger lernte man eine Sache gleich zu Beginn. Wenn adelige Vampire Familienangelegenheiten unter sich regelten, dann endete dies immer in einem Blutbad. Goro betrat gerade das Krankenhaus und macht sich auf den Weg zu Yukis Zimmer. Vor Stunden hatte Mikoto ihn bereits von dem Überfall auf seine Tochter berichtet, doch Goro hatte erst jetzt Zeit gefunden. Eine Besprechung mit dem Vampirsenat war für den Amano wichtiger gewesen. Als Goro in das Krankenzimmer von Yuki trat, war auch Mikoto anwesend. „Da sind Sie ja.“ bemerkte die Uchiha. „Ich hatte viel zu tun.“ gab Goro zurück und blickte zu Yuki. Überall an ihrem Körper befanden sich Schläuche. Außerdem wurde Yuki künstlich beatmet und sie erhielt über Transfusionen frisches Blut, damit sie sich schnell wieder regenerieren konnte. „War Besuch hier?“ fragte Goro, als er einen Strauß Blumen entdeckte. „Ich glaube heute morgen, kurz vor der Visite.“ antwortete Mikoto und schlug den Order mit Yukis Krankenakte zusammen. „Sasuke?“ hakte Goro weiter nach. „Nein.“ Mikoto schüttelte den Kopf. „Verstehe.“ murmelte Goro und näherte sich etwas dem Bett. Mit seinen langen Fingern strich er über eine der Rosen. „Yuki hatte wirklich Glück! Wäre sie nur etwas später ins Krankenhaus eingeliefert worden, hätten wir sie wahrscheinlich nicht mehr retten können. Aber nun hat sie gute Chancen und sollte schon bald wieder aufwachen.“ berichtete Mikoto, da Goro nicht einmal nach dem Gesundheitszustand seiner Tochter gefragt hatte. Mikoto wusste zwar, dass Goro selbst unter Vampiren als äußerst kalt und frei von Gefühlen galt, doch wie konnte ihm der Zustand seines einzigen Kindes nur so gleichgültig sein? „Ich werde später noch einmal nach ihr sehen.“ sagte Mikoto und verließ das Krankenzimmer. Auch Goro wollte nach diesem äußerst kurzen Besuch wieder gehen, als sich Yuki rührte. „Ruki.“ murmelte die Vampirin. Goro stoppte in seiner Bewegung. Seine blonden Brauen zogen sich zusammen. Woher kannte seine Tochter Ruki? Das grüne Augenpaar des Mannes wanderte wieder zu den Rosen. War Ruki hier gewesen? Waren die Blumen von ihm? Aber warum? Plötzlich machte es klick und Goro verstand. „Madara, du elender Mistkerl.“ brummte er. Hatte Madara seinen Schützling auf Yuki angesetzt, um durch sie an Goro heranzukommen? Und als Ruki keinen Nutzen mehr für sie hatte, wollte er Yuki aus dem Weg schaffen. „Nein. Er war ein Vampirjäger. Wieso ist Yuki also noch am Leben und was sollen die Blumen? Er hat sich doch nicht etwa-...“ grübelte der blondhaarige. „Uns läuft die Zeit davon.“ Raphael tauchte neben Goro auf. „Sasuke ist auf den Weg zu Madara. Er weiß Bescheid.“ berichtete er. „Was? Wer hat ihm davon erzählt?“ hakte Goro panisch nach. „Unser guter Freund Ruki und die liebe Miss Haruno scheint auch involviert zu sein.“ erklärte Raphael. „Wie sieht dein Plan aus?“ erkundigte sich der Maskenmann weiter. „Sasuke soll sich ruhig um Madara kümmern, dann ist er eine Weile beschäftigt und wir können derweilen seiner Menschenfreundin und ihren geliebten besten Freund einen kleinen Besuch abstatten.“ gab Goro zurück. „Warum locken wir sie nicht einfach in eine Falle und machen sie unschädlich.“ schlug Raphael stattdessen vor. Goro schmunzelte. „Ja...vielleicht sollten wir es so machen.“ Der Vampir widmete seine Aufmerksamkeit wieder seiner bewusstlosen Tochter. Für dich lasse ich mir auch noch etwas einfallen, darauf kannst du Gift nehmen. Sakura trat in das Ankleidezimmer. „Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden dich alleine gehen zu lassen.“ Ihre Augen fixierten Sasuke, welcher sich eben umgezogen hatte. Er drehte sich zu ihr um. „Versuch es erst gar nicht. Ich werde dich nicht mitnehmen, Sakura.“ sagte der Uchiha. „Dann lass dich wenigstens von Ruki oder Shikamaru begleiten.“ bemerkte Sakura. „Ach Sakura.“ Sasuke strich über ihre Wange. „Es geht hier um Madara...meinen Onkel. Ich muss alleine gehen.“ erklärte er. „Aber was ist mit Goro?“ fragte die Jägerin. Ihre Sorge um Sasuke war ihr anzusehen. „Mach dir um ihn keine Sorgen! Er wird dir nichts tun.“ versuchte Sasuke seine Freundin zu beruhigen. Vorsichtig umspielte sein Daumen ihre Lippenkontur. „Ich glaube im Moment bist du mehr in Gefahr.“ meinte Sakura besorgt. Sasukes Gesichtszüge wurden ganz weich. In Momenten wie diesen merkte er, dass es keinen Grund gab an Sakuras Gefühlen zu zweifeln. „Alles wird gut gehen! Das verspreche ich dir. Mir und dir wird nichts passieren und wenn das alles vorbei ist fangen wir noch einmal ganz von vorne an, okay?“ Die Blicke der Beiden trafen aufeinander, ehe die Worte von Sasuke durch einen Kuss besiegelt wurden. Sakura schlang ihre Arme um seinen Körper. Ein Gefühl sagte ihr, dass sie Sasuke nicht gehen lassen sollte! Sasuke löste als Erster den Kuss. „Mach nicht solch ein trauriges Gesicht.“ meinte der Vampir und tippte Sakura auf die Stirn. „Ich muss los.“ Als Sasuke jedoch gehen wollte, hielt ihn Sakura auf. „Warte.“ Sie packte Sasuke am Handgelenk und drehte sich zu ihm um. „Nimm das bitte mit.“ sagte die Haruno und legte Sasuke ein in schwarzen Stoff gehülltes Objekt in die Hand. „Was ist das?“ hakte Sasuke verwundert nach. „Ein Silberdolch.“ antwortete Sakura. Sasuke hob die Augenbraue. Silber? Damit konnte man einem Vampir großen Schaden zufügen. „Er gehörte meiner Mutter und ich will, dass du ihn bei dir trägst. Nur für den Notfall.“ erklärte Sakura. „Wenn du damit besser fühlst, dann werde ich ihn an mich nehmen.“ Sasuke verstaute den Dolch zwischen Gürtel und Hose. „Bis später.“ Ein letztes Mal küsste er Sakura, bevor sich der Vampir nach unten begab. Dort hatte Ruki die ganze Zeit über gewartete. „Und Sie wollen wirklich alleine gehen?“ wollte Ruki wissen, als Sasuke ohne Sakura an ihm vorbeiging. „Ja. Sakura muss sich schonen und außerdem möchte ich das innerhalb der Familie klären.“ gab der Angesprochene zurück. „Verstehe.“ Ruki wollte nach seiner Jacke greifen. „Sie bleiben hier und haben ein Auge auf Sakura! Ich will mir um sie keine Sorgen machen müssen.“ sagte Sasuke. „Sollte ich nicht den Kontakt zu Sakura meiden?“ bemerkte Ruki. Sasuke fuhr sich seufzend durch das schwarze Haar. Einen Augenblick später presste er Ruki gegen die Wand. „Hier geht es um Leben und Tod. Tun Sie einfach was ich sage und sorgen Sie dafür, dass Sakura nichts passiert. Haben wir uns verstanden?“ knurrte der Vampirfürst. Ruki nickte, woraufhin Sasuke von ihm abließ. Er drehte sich noch einmal der Treppe zu und blickte nach oben. Sakura. Wie besorgt sie um ihn war. Als hätte sie eine böse Vorahnung gehabt. Ich werde zurückkommen! Sasuke schlüpfte in seinen Mantel und verließ die Wohnung. Tief in seinem Inneren spürte auch er, dass dieser Tag nicht gut enden wird. Doch für wen? Kaum war die Wohnungstür ins Schloss gefallen, näherten sich Schritte. „Sasuke!“ Es war Sakura, die sich noch einmal vom Uchiha verabschieden wollte. „Du hast ihn knapp verpasst.“ berichtete Ruki und musterte seine beste Freundin. „Ist alles in Ordnung?“ erkundigte er sich. „Ja.“ nickte die junge Frau. „Es ist nur...ich habe Angst um Sasuke.“ gestand Sakura. Ruki zog die Augenbrauen zusammen. „Madara ist sein Onkel. Ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen.“ bemerkte Ruki. „Du hast selbst gesagt, dass Madara nicht mehr zurechnungsfähig ist.“ entgegnete Sakura. „Sasuke gilt als stärkster Vampir auf diesen Planeten. Du solltest etwas mehr Vertrauen in ihn haben.“ erklärte der Oda. „Hast du gerade Sasuke und seine Fähigkeiten gelobt? Was für ein Sinneswandel.“ Sakura verschränkte die Arme unter der Brust und grinste. „Unsinn.“ winkte Ruki sofort ab. „Ich könnte es nur nicht ertragen, wenn du ihn verlierst.“ flüsterte er leise zu sich. Sasuke hatte derweilen in einem seiner Sportwagen platz genommen und ließ den lautstarken Motor aufheulen. Danach verließ er die Tiefgarage des Towers, bevor Sasuke mit hohem Tempo zu der Villa von Madara fuhr. Während der Fahrt gingen Sasuke tausend Dinge durch den Kopf. Zum Massaker an dem Uchiha Clan hatte sie damals ein Mann Namens Gabriel bekannt. Dieser Mann war also Madara? Sein eigener Onkel? Dann war Madara es auch, der Sakura vor einigen Wochen im Archiv der Vampirjäger angegriffen hatte. Kochend vor Wut biss der Vampir die Zähne zusammen und umgriff das Lenkrad seines Wagens noch stärker. Sein eigener Schmerz und Enttäuschung über Madara waren für Sasuke nicht das Schlimmste. Es war die Tatsache, dass der Frau die er liebte durch ein Mitglied seiner Familie solch ein Schaden zugefügt worden war. Dafür würde Madara bezahlen! Auch für die Qualen, die Sasukes Eltern durch Madara erleiden mussten schürten den Hass des Uchiha Erben an. Sie haben durch Madara ihren Sohn verloren. Itachi. Er starb zusammen mit hundert anderen Uchihas und wofür? Für den perfiden Plan von Madara und...Goro. Wie konnte sich Sasuke nur so in seinen Vertrauten täuschen? Goro hatte ihn seit seiner Ernennung zum Vampirfürsten in jeglicher Art und Weise unterstützt und war ihm immer zur Seite gestanden. Auch während der Regentschaft von Fugaku hatte sich Goro nie irgendetwas zu Schulden kommen lassen. Ganz im Gegenteil. Als es darum ging einen Nachfolger für Fugaku zu finden, hat Goro keine Einwände gezeigt, als Sasukes Name fiel. Konnte er seine düsteren Pläne wirklich für so lange Zeit vor allen verstecken? War Goro tatsächlich so unberechenbar? Sasuke dachte an Sakuras Erinnerungen, die er mit seinen eigenen Augen gesehen hatte. Goro hatte Sakura bewusst vergifteten Tee angeboten und Sakura wusste davon! Sie hat den Tee getrunken, um Sasuke Beweise zu liefern. Weil sie ganz genau wusste, dass es schwer sein würde Sasuke von Goros Schuld zu überzeugen. Also hat sie alles in Kauf genommen – auch die Opferung ihres eigenen Lebens. Wie viel Zeit ihr wohl noch blieb? Es war früher Abend, als Mikoto noch einmal nach Yuki sehen wollte, ehe sie ihren Dienst für diesen Tag beendete. Auf den Gängen des Krankenhauses herrschte eine merkwürdige Stille. So ruhig war es nur selten. Niemand war da. Keine aufgewühlten Angehörigen, kein Personal oder Patienten. Mikoto spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Mit schnellen Schritte eilte sie zu Yukis Zimmer. Dort ereilte Mikoto ein Schock, woraufhin sie ihre Unterlagen fallen ließ. Das Bett der Amano war leer. Panisch suchte Mikoto das ganze Zimmer ab, doch es fehlte jede Spur von Yuki. Eines der Fenster stand weit auf und die weißen Vorhänge wehten sanft im Abendwind. Mikoto trat an das Fenster – ihr Blick ging über Konoha. Auch über der restlichen Stadt lag diese beängstigende Stille. Diese Situation erinnerte die schwarzhaarige an jene Nacht vor tausend Jahren. Erinnerungen, die Mikoto gerne verdrängt hätte. Dicke weiße Schneeflocken fielen vom Himmel herab und ließen den Wald rund um das Uchiha Schloss wie verzaubert erscheinen. Zwar preschte ein kalter Wind durch die Luft, doch es war ein friedlicher Abend gewesen...bis zu jenem Moment. Schreie. Unzählige verzweifelte Schreie hallten plötzlich durch die Gegend und der Geruch von Blut stieg in die Luft. Es war das Blut hunderter Uchihas, die in dieser Nacht auf grausame Weise abgeschlachtet wurden. Inmitten des Chaos versuchte Mikoto ihre beiden Söhne in Sicherheit zu bringen. Krampfhaft hielt die Mutter die Hände ihrer Kinder. Der damals noch kleine Sasuke war kaum in der Lage mit dem Tempo von Mikoto mitzuhalten. Immer wieder wurden die Drei aneinander geschubst oder andere Familienmitglieder versuchten sich zwischen sie zu drängen. Jeder versuchte sein Leben zu retten! Besonders dramatisch wurde es, als das Uchiha Schloss plötzlich in Flammen stand. Zwar galt Feuer als das Element der Uchihas, doch in dieser Nacht wurden die Flammen zu einer unüberwindbaren Barriere für viele der im Schloss gefangenen Uchihas. Plötzlich begann Sasuke lauthals nach seinem Bruder zu schreien. „Itachi! ITACHI!!!“ Der ältere der Brüder war jedoch unauffindbar. Auch Mikoto bemerkte das Verschwinden ihres Sohnes, doch sie hatte keine Zeit um nach ihn zu suchen. Sie wurde bereits von ihrem Mann getrennt und Mikoto folgte blind den Instinkt einer Mutter, wenigstens eins ihrer Kinder zu retten. Da Itachi verschwunden war, musste wenigstens Sasuke in Sicherheit gebracht werden. Sasuke jedoch war erschöpft und konnte nicht mehr laufen. „Ich kann nicht mehr, Mutter.“ weinte der kleine Vampir. Aus seinen runden Augen rollten dicken Tränen. Mikoto hielt an und nahm Sasuke auf den Arm, ehe sie ihre Flucht fortsetzte. Doch wohin sollte sie gehen? Die Eingänge waren versperrt und eine mysteriöse Barriere erlaubte es ihr nicht ihre vampirischen Kräfte einzusetzen. Schlussendlich erreichten die Beiden ein verlassenes Zimmer. Damals waren weite Teile des Schlosses mit Dienstbotengänge versehen. Sasuke hatte immer zusammen mit seinem Bruder in diesen Gängen gespielt und kannte sich bestens aus. Nachdem sich Mikoto vergewissert hatte, dass ihnen niemand gefolgt war, öffnete sie eine geheime Tür und setzte Sasuke in den dunklen Gang. „Hör mir jetzt genau zu.“ Sie strich Sasuke die Haare aus dem mit Ruß bedecktem Gesicht. „Ich will, dass du durch diesen Gang das Schloss verlässt und dich in Sicherheit bringst. Ganz gleich was du hören und sehen magst, kehre nicht um!! Gehe immer weiter, bis du weit genug von hier entfernt bist. Hast du mich verstanden?“ meinte die Uchiha. „Aber was ist mit Itachi, Vater und dir?“ fragte Sasuke. Er zitterte vor Angst. „Deinem Vater und Bruder geht es gut. Ich werde mit ihnen nachkommen.“ versicherte Mikoto. Aber in Wahrheit wusste auch sie nicht wo sich ihr Mann und ältester Sohn aufhielten. Mikoto und Fugaku wurden eben so getrennt, wie die beiden Brüder. „Wir werden nicht lange von einander getrennt sein.“ Sie küsste die Stirn ihres jüngsten Sohnes. Auf einmal ertönte ein lautes Poltern und unzählige Schritte näherten sich. Ein letztes Mal musterte Mikoto ihr Kind und lächelte schwach. Danach verschloss sie die Tür zum Dienstbotengang. „Mutter!!“ hörte man Sasuke verzweifelt nach Mikoto schreien. „MAMA!“ Mikoto schreckte aus ihren Gedanken und Tränen liefen über ihr Gesicht. „Sasuke.“ Hatte er eben nach ihr gerufen? Sie konnte nicht genau sagen, ob es sich bei den Schrei um ihre Erinnerungen handelte, oder ob Sasuke versucht hatte Kontakt zu ihr aufzunehmen. Die Uchiha Familie hatte ein inniges Verhältnis. Es war also gut möglich, dass sie die Gedanken von Sasuke hören konnte, sofern sie stark genug waren. Als das schwarz in ihren Augen rot flackerte und sich das Sharingan von Mikoto von selbst aktivierte wusste sie, dass eine große Bedrohung über ihre Familie hereingebrochen war... Kapitel 50: Hellfire -------------------- "Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe – ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen, für mich zu beten bei Gott, unserm Herrn." Leise knarrend öffneten sich die massive Holztür der Kathedrale und eine zierliche Silhouette betrat das Gotteshaus. Neben den Gebetsbänken standen goldene Kerzenleuchter, die in dieser dunklen Stunde nur schwaches Licht spendeten. Sakura ging den langen Gang entlang zum Altar, ehe sie auf die Knie viel. Ihre Hände faltete sie vor der Brust zusammen. Es waren Sekunden, Minuten, unendlich lange Stunden ohne ein Lebenszeichen von Sasuke vergangen und Sakura hatte es nicht mehr länger in der Wohnung des Vampirfürsten ausgehalten. „Ich hätte ihn nicht gehen lassen dürfen!“ sagte Sakura. „Sasuke ist stark. Ihm wird nichts passieren.“ Kohana tauchte neben Sakura auf und kniete sich zu ihr. „Wie hat es sich angefühlt zu sterben?“ wollte die Jägerin plötzlich wissen. Es war im Anbetracht der Situation eine ungewöhnliche Frage, weshalb Kohana auch für einen Moment perplex wirkte. „Anfangs war es schrecklich. Die Schmerzen und der Gedanke, dass nun alles vorbei ist waren unerträglich. Doch irgendwann hat es ganz plötzlich aufgehört wehzutun und alles wirkte so friedlich. Dein Körper entspannt sich und...da ist nur noch dieses warme Licht, welches dich immer mehr einhüllt. Sterben ist nicht schlimm, sondern das Loslassen!“ antwortete die Angesprochene daraufhin. „Also muss man keine Angst haben?“ hakte Sakura nach. Kohana sah Sakura an. „Nein.“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Meine größte Angst war es immer zu sterben.“ murmelte Sakura und blickte zum Kreuz, welches über dem Altar hing. „Aber nun kann ich mir nichts schlimmeres vorstellen, als ein Leben ohne Sasuke.“ Tränen verließen ihre Augen. „Sakura....“ flüsterte Kohana. „Ich könnte es mir nie verzeihen, sollte ihm irgendetwas geschehen! Er hat immer alles für mich getan und ich? Ich habe alles durch mein Verhalten kaputt gemacht – habe mir eingeredet, dass ich seine Hilfe nicht brauche. Immerhin bin ich doch so eine berüchtigte Vampirjägerin. Doch in Wahrheit bin ich nichts und brauche Sasuke mehr als jeden anderen.“ sagte die Haruno schluchzend. „Ich habe mich immer darüber geärgert, dass Sasuke es nie schaff 'Ich liebe dich' zu mir zu sagen. Dabei hat er es mir jeden Tag mit seinen Gesten und Taten gesagt. Nur war ich blind, so unfassbar blind.“ Sakura begann zu wimmern. In diesem Moment fühlte sie sich so schwach. Was sollte sie bloß tun? Was konnte sie überhaupt tun? „Hör auf zu weinen!“ meinte Kohana schließlich mit entschlossener Stimme. Sakura hob ihren Blick. „Wir werden Sasuke helfen...gemeinsam.“ Sie griff nach der Hand von Sakura. „Weder du noch Sasuke werdet sterben, dafür sorge ich.“ versprach Kohana. Vor der Kathedrale wartete Ruki. Immerhin konnte er als Vampir keinen geweihten Boden betreten und würde wohl möglich sofort verbrennen. Darum blieb er draußen und beobachtete die Umgebung. Währenddessen hatte er sich eine Zigarette angezündet und seine Maske angelegt, immerhin wollte er weiterhin nur ein Phantom bleiben. Aber mittlerweile war auch Ruki besorgt und diese Stille jener Nacht machte es nicht besser. Ruki wusste nur eins. Bei Sonnenaufgang würde alles endgültig vorbei sein. Plötzlich erregte etwas die Aufmerksamkeit des Vampirs. Hatte er eben nicht Schritte vernommen? Seine Muskeln spannten sich an. Nur einen Moment später riss Ruki seine violetten Augen auf. „Y-Yuki...?“ stammelte er. Was machte sie hier? Warum war sie nicht mehr im Krankenhaus? „Ich hatte ein Gefühl, dass du mich hintergehen würdest.“ begann Yuki. „Und trotzdem hast du mir geholfen?“ meinte Ruki verwundert. „Ja. Weil du genau so einsam bist wie ich. Deine Augen sind mit der selben Einsamkeit gefüllt, wie die meinen.“ Sie ging weiter auf den jungen Mann zu. „Aber warum hast du mich gerettet? Darauf finde ich keine Antwort.“ bemerkte Yuki. „Du kannst nichts für die Taten deines Vaters. Außerdem habe ich schon genug Unschuldige getötet.“ gab der Angesprochene zurück. Gerade als Yuki etwas sagen wollte, ertönte eine andere Stimme. „Gut gemacht, mein Kind. Dank dir habe ich endlich den Handlanger von Madara gefunden.“ Es war Goro. Sofort drehte sich Yuki zu ihrem Vater um. „Du hast mich also auch nur benutzt?“ stellte Ruki ernüchternd fest. Natürlich Was hatte er erwartet? „Damit habe ich nichts zu tun, dass schwöre ich!“ beteuerte die Vampirin aufrichtig. „Wie auch immer.“ Ruki warf seine Zigarette auf den Boden – seine Augen veränderten ihre Farbe und wurden rot. „Was willst du?“ wollte er von Goro wissen. „Dich und die kleine Haruno, am Besten tot.“ antwortete Goro grinsend. „Tja, daraus wird leider nichts. Wenn du Sakura haben willst, musst du erst an mir vorbei!“ Ruki ging in Angriffsstellung. Goro lachte etwas. „Als ob ich mir die Hände mit dem Blut eines erbärmlichen Level E schmutzig machen würde.“ sagte er dabei und hob seine Hand. Im nächsten Moment ertönte ein lautes Donnern und die Kathedrale stand in Flammen. „SAKURA!“ rief Ruki panisch und drehte sich zur Kirche um. „Wenn es sein muss werde ich ganz Konoha in Flammen hüllen, um diese Frau zu vernichten. Es ist aus, Ruki! Keiner von euch wird diese Nacht überleben.“ prophezeite Goro. Sasuke blieb stehen und hob seinen Blick. Das schwarze Haar des Uchihas wehte im Wind, während sich sein Sharingan aktivierte. „Ich habe dich bereits erwartet.“ Madara tauchte vor seinem Neffen auf. „Dann können wir ja gleich zur Sache kommen.“ zischte Sasuke und setzte zum ersten Schlag an, schleuderte Madara gegen eine der Säulen seiner Terrasse. Der massive Marmor gab unter der Wucht des Schlages nach und bröckelte auf den älteren Uchiha. „Verstehe. Du willst es also auf diese Weise klären.“ krächzte Madara, während er sich erhob. Als er Sasuke in die Augen blickte, war auch sein Sharingan aktiviert. Beide Vampire preschten aufeinander los und attackierten den jeweils anderen. Dabei wurde solch eine Geschwindigkeit eingesetzt, dass ein menschliches Auge nicht in der Lage gewesen wäre den Kampf zu verfolgen. Gerade hatte Sasuke Madara verfehlt und flog eine Sekunde später durch eines der Fenster, riss dabei die halbe Wand mit sich. „Was für eine Wut. Ruki muss dir also die Wahrheit erzählt haben.“ bemerkte Madara. „Warum?“ schrie Sasuke. „Warum hast du das getan? Nur wegen diesen beschissenen Titel? Musste dafür mein Bruder und unser Clan sterben?“ fragte der Vampirfürst vorwurfsvoll. „Ja. Ich konnte es nicht ertragen, dass mein Bruder so vom Glück geküsst wurde und ich auf der Strecke blieb. Zuerst durfte Fugaku unsere Schwester heiraten, dann bekamen sie zwei Söhne und Fugaku wurde der neue Vampirfürst. Aber ich. Ich musste stumm dabei zusehen und mein Herz öffnete sich für die Pläne von Goro.“ erklärte Madara. „Aber Goro dient unserer Familie schon so lange. Warum sollte er sich plötzlich gegen uns stellen?“ hakte Sasuke weiter nach und packte Madara am Kragen. „Goro strebte schon immer nach dem Titel des Vampirfürsten. Das wusste bereits mein Großvater, als er Goro damals als seinen Berater einstellte. Er hat zwischen der Gefahr von Goros Ehrgeiz und dessen Talent abwiegen müssen und sich schließlich für Goros Talent entschieden. So hatte Goro genügend Zeit seinen Plan auszureifen und ein perfektes Opfer zu finden. Denn hätte er selbst das Massaker angeführt, hätte man ihn niemals zum neuen Vampirfürsten ernannt. Ich war damals so dumm und habe Goro vertraut.“ erzählte Madara. „Glaube mir, Sasuke. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es sofort tun und alles verhindern.“ Madara konnte kaum aussprechen, als Sasuke begann immer und immer wieder auf ihn einzuschlagen. „Bring sie mir zurück. Meinen Bruder und meinen Clan. Erst dann werde ich dir verzeihen können.“ knurrte Sasuke wutentbrannt. Mittlerweile befanden sich auf seinem blassen Gesicht Spritzer von Madaras Blut, mit solch einer Kraft schlug Sasuke auf seinen Onkel ein. „Ich bitte auch nicht um Vergebung, denn meine Taten sind unverzeihlich.“ Madara griff nach Sasukes Handgelenk. Die beiden Männer sahen sich durch ihr Sharingan an, ehe Madara seinen Neffen in seine Arme zog und sich über ihn rollte. Einen Wimpernschlag später verzog Madara das Gesicht und seine Augen weiteten sich vor Schmerz. Auch Sasuke riss die Augen auf... „Ich verstehe nicht?“ Sakura zog die Brauen zusammen. Wie sollte ihr Kohana eine Hilfe sein? Immerhin war sie doch nicht mehr, als ein Geist – gefangen in Sakuras Körper. „Du bist unglaublich stark, Sakura. Zusammen können du und Sasuke etwas gegen Goro unternehmen.“ sagte Kohana. „Sasuke hat mir verboten ihm zu folgen.“ brummte die Haruno. „Es wäre mir neu, dass du auf Sasuke hörst.“ bemerkte Kohana. „Na du bist mir ja eine.“ Sakura pustete die Wangen auf. Da wollte Sakura einmal auf Sasuke hören und dann so etwas! „Also was...-“ Auf einmal hob Sakura eine Hand und brachte Kohana zum schweigen. „Scheiße.“ fluchte die Jägerin. „Was ist?“ erkundigte sich Kohana. „Er ist hier.“ meinte Sakura, bevor sie aufstand. Nun verstand auch Kohana was los ist. „Goro.“ Sie hielt sich geschockt die Hand vor den Mund. Ein lautes Donnern ließ die Frauen zusammenzucken. „Er will uns lebendig verbrennen.“ rief Sakura, als sie nach oben blickte und die hölzerne Decke in Flammen stand. Augenblicklich rannte Sakura in Richtung Tür, aber kurz vor dem Ziel fiel ein Balken von oben herab und versperrte der rosahaarigen den Weg. Panisch sah sich Sakura um. Wie sollte sie nun hier raus kommen? Verdammt! Die Vampirjägerin begann nach einem weiteren Ausgang zu suchen, doch es gab keinen. „Warum immer ich?“ seufzte Sakura und fuhr sich durch die Haare. Mittlerweile breitete sich dicker Rauch aus. Ihr musste also schnell etwas einfallen. Die grünen Augen von Sakura fixierten das große Kirchenfenster über dem Altar. Es war ihre einzige Möglichkeit. „Versuch es erst gar nicht.“ Sakura riss ihre Augen auf. Diese Stimme... Langsam drehte sich die junge Frau um. „So langsam habe ich das Gefühl, dass es dir Spaß macht nicht auf mich zu hören.“ brummte Sasuke. „W-Was machst du hier?“ platzte es überrascht aus Sakura und blinzelte mehrmals. Der Rauch machte es ihr zunehmend schwer die Augen offen zu halten. Als Sakura wieder einigermaßen klar sehen konnte, war Sasuke nicht länger hier. Es war nur eine Einbildung gewesen. „Sakura!“ Eine andere Stimme drang in ihr Ohr, doch Sakura war nicht länger in der Lage zu reagieren. Die Hitze der Flammen, der Rauch und das Gift in ihrem Körper waren zu viel für die Vampirjägerin. Ein letztes Mal hob Sakura ihren trüben Blick. Sie erkannte schwache Umrisse einer Person, die sich ihr näherte. „S-Sasuke...“ hauchte Sakura leise, ehe sie zusammenbrach. „SAKURA!“ hallte es aus Rukis Lungen und der Vampir bahnte sich seinen Weg in die brennende Kathedrale. Yuki wollte ihn aufhalten, doch ihr Körper rührte sich nicht. Goro hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt. „Ich tue das alles für dich, mein liebes Kind.“ sagte der Amano. „Ja..Vater.“ nickte Yuki eingeschüchtert und folgte Goro, als dieser sich in Bewegung setzte. Nach wenigen Schritten waren die beiden Vampire verschwunden. Bevor Yuki jedoch ganz verschwand, blickte sich noch einmal zurück. Einzelne Tränen verließen dabei ihre grünen Augen. Verzeih mir bitte... Ruki befand sich derweilen schon in der Kirche und suchte nach Sakura. Kein sicherer Ort für ihn. Immerhin befand er sich nun auf geweihtem Boden – Gift für jeden Vampir. Doch das Uchiha Blut, welches durch seine Adern floss, gab ihm ein kleines Zeitfenster der Sicherheit. Aber wie viel Zeit hatte er? Er musste Sakura schnell finden und sie in Sicherheit bringen. „Sakura?“ rief er immer wieder verzweifelt ihren Namen. Als Mensch war Ruki für sein gutes Gespür bekannt gewesen, doch der Rauch macht es ihm unmöglich Sakuras Geruch aufzunehmen. Kaum hatte Ruki endlich seine beste Freundin gefunden, verließen ihm allmählich seine Kräfte. Die Flammen rückten immer näher und hatten Sakura und Ruki schon bald eingekreist. Ruki hielt die bewusstlose Haruno in seinen Armen. Seine Haut begann bereits zu verbrennen, was höllische Schmerzen mit sich brachte. Doch Ruki gab keinen Laut von sich. Viel mehr versuchte er Sakura vor dem tödlichen Feuer zu beschützen. Er hatte ihr bereits sein Halstuch über den Mund gelegt, damit Sakura nicht so viel von dem stickigen Rauch einatmete. Es musste doch einen Weg geben Sakura zu schützen! Die Reinheit dieses Ortes machte Rukis vampirischen Kräfte nutzlos. Er konnte also nicht einfach zusammen mit Sakura verschwinden. Sie waren gefangen in Goros Flammen – Flammen der Hölle. „Sasuke.“ murmelte die Vampirjägerin plötzlich. „Ich will ihn sehen.“ Ruki drückte Sakura näher an sich. „Das wirst du auch.“ sagte er. Plötzlich erschien ein grelles Licht und eine Gestalt tauchte auf. Anfangs dachte Ruki, ihm wäre ein Engel erschienen. „Du bist doch..-“ Ruki stoppte. Es war, als würde Sakura vor ihm stehen. „Wer ich bin tut nichts zur Sache.“ erklärte Kohana. Der Geist des jungen Mädchens konnte den Körper von Sakura verlassen, da Sakura kaum noch Leben in sich hatte. „Ich habe Sakura versprochen, dass sie nicht sterben wird.“ begann Kohana. „Jedoch reicht meine Kraft nicht aus, um auch dich von hier wegzubringen.“ Ihre grünen Augen wanderten zu Sakura. „Dann soll es so sein.“ beschloss Ruki ohne zu zögern. Das Leben von Sakura stand über seinem eigenen. Aus diesem Grund gab es für den Vampir auch keinen Grund eine andere Entscheidung zu treffen. „Bring sie zu Sasuke!“ meinte der Oda noch. Kohana nickte und hob eine Hand. Nun wurde auch Sakura von einem hellen Licht umgeben und sie schwebte aus Rukis Armen. „Ich werde Sakura erzählen, welches Opfer du für sie gebracht hast.“ versicherte Kohana. „Das ist nicht nötig.“ Ruki lehnte sich etwas zurück. „Sie wird es auch so wissen.“ Er senkte seinen Blick. „Sag ihr bitte nur folgendes.“ bat er dennoch. „Lebe. Du sollst so lange du kannst leben! Das...ist mein l-letzter Wunsch.“ schluchzte Ruki. Kohana kniete sich zu ihm und legte Ruki eine Hand auf die Wange. „Du hast mein Wort. Sakura wird von deiner letzten Bitte erfahren.“ sagte die rosahaarige. „Gut.“ nickte der Vampir. Im selben Moment fielen mehrere Balken von der Decke und eine große Flammenwolke stieg auf, welche die ganze Umgebung verschlang. Kohana konnte im letzten Moment zusammen mit Sakura entkommen. Und Ruki? Sasuke blickte starr in ein grünes Augenpaar. „Goro?“ Der Vampirfürst konnte es noch immer nicht glauben. Hatte Goro gerade wirklich Madara eine Klinge durch den Rücken gestoßen? Madara presste derweilen eine Hand gegen seine Brust, um das ausströmende Blut zurückzuhalten. Goro hatte eine Klinge aus reinem Silber verwendet. Es würde also sehr sehr lange dauern, bis sich Madara von dieser Verletzung erholt hat. Sofern er überhaupt so lange lebte. „Du scheinst unverletzt zu sein.“ sagte Madara, nachdem er Sasuke gemustert hatte. Aus einem unerklärlichen Grund lächelte Madara sogar, während er langsam versuchte aufzustehen. „Wolltest du gerade wirklich meinen Neffen töten?“ knurrte der Uchiha finster. „Seine Liebste wartet bereits im Jenseits auf ihn. Ich wollte Sasuke nur einen Gefallen tun.“ antwortete Goro. Er klang dabei so abartig gleichgültig. Sasuke stockte. „Du lügst!!“ schrie er. Sakura war am Leben! Doch nur einen Atemzug später begann Sasuke zu schluchzen. Er spürte Sakuras Präsenz nicht mehr. Von einer Sekunde auf die andere war sie fort gewesen. Der Körper des Vampirfürsten bebte – so viele Gefühle trafen aufeinander. Auch Madara spürte es. Wo war Ruki? Zwar war Ruki durch das Trinken von Sasukes Blut auch mit ihm verbunden, doch Madara war sein Erschaffer gewesen. Ihn und Ruki verband also eine besondere Bindung. Aber von Ruki fehlte jede Spur. Dafür lag ein vertrauter Blutgeruch in der Luft. Anfangs dachte Madara es war sein eigenes...doch es handelte sich um den Geruch von Sasuke. Wieder sah Madara zu Sasuke. Der Vampirfürst hatte keine blutenden Wunden. Dieser Geruch musste also von Ruki kommen! Leider bedeutete dies nichts gutes. Immerhin wurde der Duft immer stärker. Ist das dein Lebewohl, Ruki? fragte sich der Vampir in Gedanken, als ein warmer Luftzug sein Gesicht strich. Obwohl es zwischen ihm und Ruki eigentlich nur Streit gab und Ruki Madara für seine Wiedererweckung hasste. So hatten sich die beiden Männer doch aneinander gewöhnt und Madara fühlte mittlerweile wie ein Vater für den jungen Oda. „Huh?“ Madara hob seinen Blick. Der Himmel hatte sich verdunkelt und Konoha in völlige Dunkelheit gehüllt, doch erschien ein unerwartetes Licht am Firmament. Es war so unerwartet warm und hell. „Was ist das?“ fragte Sasuke. Goro zog die Augenbrauen zusammen. Die Stille wurde durch einen Schuss und mit den Worten. „Hallo Arschloch.“ unterbrochen... Kohana hatte Sakura in der zwischen Zeit an einen sicheren Ort gebracht. Der Atem der Haruno war ganz flach und mit jedem Atemzug wich das Leben aus Sakura. Gab es überhaupt noch Hoffnung? Mittlerweile begann Kohana zu zweifeln. Hatte sie sich zu viel zugemutet? Das Mädchen schüttelte den Kopf. So durfte sie nicht denken! Sie hatte Sakura versprochen, dass jeder sie noch Sasuke sterben würden und Kohana wollte ihr Wort unter keinen Umständen brechen. Immerhin waren der Vampirfürst und die Jägerin füreinander bestimmt! So sehr es auch schmerzte. Kohana war nicht die Eine für Sakura gewesen. Zwar war Sakura ihre Wiedergeburt, doch Kohana sollte damals nicht auf Sasuke treffen. Ihre Begegnung mit Sasuke mit Sasuke vor über 300 Jahren in einem Schlossgarten war ein tragisches Unglück des Schicksals. Dessen war sich Kohana nun bewusst. Sie hatte Sasuke so viel Leid angetan, dass es dafür keine Entschuldigung gibt. Trotzdem war sie noch immer ein Teil von Sasukes Herz. Kohana konnte also nicht zulassen, dass Sasuke seine wahre Liebe verlor. Diesen Verlust konnte sie ihm nicht antun. Kohana nahm all ihre restliche Kraft zusammen, um ein letztes mal ihre Traumwelt zu erschaffen, in der sie immer mit Sakura gesprochen hatte. Nun waren sie unter sich. Doch dieses Mal war die Umgebung anders. Es war ein grauer und nebliger Herbstmorgen. Die Pflanzen waren noch vom Tau benetzt, während sie langsam ihre Köpfe dem Himmel entgegen streckten. Inmitten einer Blumenwiese lag ein sterbender Körper. Das lange rosafarbene Haar bewegte sich leicht, als der Wind über sie strich. Zögerlich öffnete Sakura ihre Augen. Wo war sie? War sie tot? Sie setzte sich auf. „Kohana?“ blinzelte Sakura verwundert. „Dort vorne unter dem großen Baum befindet sich mein Grab.“ bemerkte die Angesprochene und drehte sich zu Sakura um. Kohana hat die große Blumenwiese hinter dem Uchiha Schloss erschaffen. „Was hat das zu bedeuten?“ hakte Sakura nach. „Du stirbst, Sakura.“ sagte Kohana. „Erzähl mir was neues.“ Die Jägerin zuckte mit den Schultern. Sie wusste um ihren nahenden Tod. Sakura spürte es. „Ich werde es nicht zulassen.“ gab Kohana zurück. Im nächsten Moment standen sich beide Frauen gegenüber. Zumindest dachte Sakura, dass es so war. „W-Was?“ Als sie realisierte, dass sie ihr Spiegelbild sah, weiteten sich ihre Augen. Die Haare von Sakura waren plötzlich ganz lang und auf ihrer Stirn befand sich eine merkwürdige lilafarbene Raute. „Jedes Mal, wenn Sasuke dich gebissen hat, hat er gleichzeitig einen Teil seiner Kräfte in deinen Körper eingelagert.“ erzählte Kohana. „Ich verstehe nicht.“ gestand die überfragte Sakura. Was wollte Kohana damit sagen? Aber vor allem. Warum hat Sasuke das getan? Hatte er bereits damals eine Ahnung gehabt, was mit ihr passieren würde? „Akzeptiere Sasukes Kräfte und du wirst leben.“ erklärte die Toyotomi. „Als Vampir?“ fragte Sakura sofort panisch. „Als Haruno Sakura.“ antwortete Kohana. „Die Kräfte von Sasuke sind in dem Siegel auf deiner Stirn versiegelt. Aktivierst du es, erhältst du für einen begrenzten Zeitraum die Fähigkeiten eines Vampirs. Doch sei gewarnt. Jede Aktivierung kostet dich einen nicht geringen Teil deiner Lebenskraft, weshalb du das Siegel nicht unbegrenzt einsetzen kannst.“ erklärte sie. „Ein Tod auf Raten also?“ schlussfolgerte die Jägerin. Ihre Mundwinkel zuckten. Ob Sasuke das so geplant hatte? Bestimmt nicht. Er würde gewiss versuchen aus ihr irgendwann einen richtigen Vampir zu machen. „Wenn es nicht anders geht, dann lass es uns machen.“ entschied sich Sakura schließlich. „Gut. Eine letzte Sache noch. Durch deine Verwandlung werde ich verschwinden und meine Seele kann in den Himmel steigen. Du hast mich also endlich los.“ bemerkte Kohana lächelnd. Für sie war es eine Art Erlösung, denn nun würde sie Ruhe finden können, nach so langer Zeit. Es gab genügend Beweise, die Goro als ihren Mörder identifizierten. Kohana war also bereit endlich mit ihrem irdischen Dasein abzuschließen. „Dabei habe ich mich gerade an dich gewöhnt.“ Sakura ging auf Kohana zu und umarmte sie. „Danke!“ hauchte die Haruno mit unendlicher Dankbarkeit in der Stimme. Dank Kohana hatte Sakura begriffen, dass nicht alle Vampire schlecht waren und Liebe keine Rassen kennt. „Ich werde dich nicht vergessen!“ flüsterte sie. Kohanas geweitete Augen füllten sich mit Tränen. Sakura war eine Art Freundin geworden und durch sie konnte die Toyotomi auch Sasuke irgendwie nahe sein. Doch es war an der Zeit, Sasuke loszulassen! Ihr Körper wurde von einem warmen Licht umgeben und begann sich langsam aufzulösen. „Ich werde dich auch nie vergessen! Versprich mir nur eins. Und zwar, dass du und Sasuke leben werdet!“ sagte Kohana. „Ich verspreche es.“ versicherte Sakura. Kohana schloss erleichtert ihre Augen und ließ sich fallen. Ihr Körper fühlte sich so leicht an, während sie sich den Himmel näherte. „Lebewohl, Sakura.“ waren ihre letzten Worte, bevor Kohana für immer verschwand. Zuvor erhielt Sakura noch Rukis Worte an sie. „Lebe, Sakura. Lebe so lange du kannst!“ Sakura sank auf ihre Knie und faltete ihre Hände vor ihrer Brust zusammen. „Ruki.“ schrie sie voller Schmerz im Herzen. Hatte sie ihn tatsächlich ein zweites Mal verloren? Konnte sie ihn schon wieder nicht retten? Aber dieses Mal war es anders. Irgendwie konnte Sakura die Entscheidung ihres besten Freundes endlich verstehen. Er wollte kein Leben führen, über welches er nicht selbst bestimmen konnte. Genau wie Sasuke es ihr gesagt hatte. Indem Sakura Ruki krampfhaft am Leben hielt, hatte sie ihm unendliches Leid zugefügt. Ruki hatte es verdient in Frieden gehen zu können. Doch war er während seiner letzten Minuten alleine? Hatte er Schmerzen? Die Antwort auf diese Fragen kannte nur eine – Rukis Leidensgenossin. Kapitel 51: Now we are free --------------------------- Nur zögerlich wagte ein grünes Augenpaar sich zu öffnen. Sakura musste mehrmals blinzeln, um ihre Umgebung wahrnehmen zu können. Konoha. Sie war also noch am Leben! Die Jägerin setzte sich auf. Aber wo zur Hölle war sie genau? Jedenfalls nicht im Stadtzentrum. „Mensch, Kohana. Hättest du mich nicht wo anders absetzen können?“ grummelte Sakura und stand auf. Jetzt bemerkte sie erst, dass sie ihre Anbu Rüstung trug. Auch all ihre Waffen trug Sakura an ihrem Körper. Plötzlich zogen sich ihre Augen zusammen. Sasuke war in der Gegend! Sie konnte ihn ganz deutlich spüren. Er war hier und am Leben. Trotzdem lag der schwere Geruch von Vampirblut in der Luft. War er in einen Kampf verwickelt? Ihre Beine begannen sich wie von selbst zu bewegen und Sakura folgte dem Blutgeruch. Da Sakuras Sinne nun unmenschlich scharf waren, war sie sogar in der Lage Sasukes Bewegungen wahr zu nehmen. Er schien tatsächlich zu kämpfen. Dabei hielt er seine Kräfte jedoch zurück. Scheinbar wollte Sasuke seinen Gegner nicht töten. Doch gegen wen kämpfte er bloß? Es lagen zu viele Gerüche in der Luft, weshalb Sakura sich diese Frage nicht beantworten konnte. Sakura kletterte über eine Mauer und setzte ihren Weg mit Leichtigkeit fort. Jeder andere Vampirjäger wäre nicht in der Lage gewesen dieses Tempo zu halten, doch Sakura rannte und rannte. War dies ein Teil ihrer neuen Kräfte? Außerdem fühlte sich die Haruno so gesund, als hätte das Gift in ihrem Körper an Wirkung verloren. Konnte dies wirklich sein? War sie geheilt? Nach einigen Minuten erreichte Sakura endlich ihr Ziel. Ihre Augen weiteten sich. Sasuke lag auf dem Boden, mit Madara über sich. Hinter Madara stand Goro, welcher Madara scheinbar einen Dolch in den Rücken gerammt hatte. Sakura griff nach ihrem Revolver. Zwar hatte Madara, ihrer Meinung nach, dies durchaus verdient. Doch wollte sich Sakura zuerst um Goro kümmern. Immerhin hatte Goro sie und Ruki in einer Kirche grillen wollen. Es fiel ein Schuss. Schwer verletzt konnte Ruki im letzten Moment der brennenden Kirche entkommen und fand Zuflucht in einer Seitengasse. Seine glanzlosen Augen waren stur geradeaus gerichtet. Er war ganz alleine. Niemand war hier. Würde es dieses Mal so enden? Ganz auf sich alleine gestellt? Der Vampir war ganz ruhig, während er eine Hand auf eine große Wunde unterhalb seines Herzen drückte. Unaufhörlich strömte das Blut aus seinem Körper und Ruki wusste, dass es nun endgültig vorbei war. Egal wie sehr sein Körper es auch versuchte, die Wunden schlossen sich nicht mehr und brachen immer wieder auf. Ruki war zu lange in der Kirche gewesen. Nichts konnte ihn in dieser Situation noch retten. Als Ruki Schritte hörte sah er auf. Seine Mundwinkel zuckten kurz. „Was machst du hier?“ fragte er keuchend. Yuki sah auf den Vampir herab und ihr Blick war betrübt. Die schweren Verletzungen von Ruki waren nicht zu übersehen. „Ich bin dem Blutgeruch von Sasuke gefolgt.“ antwortete die Amano. Ruki lehnte sich lachend an die Wand hinter sich. „Bist du enttäuscht, dass ich es bin? Ich habe das Blut von Sasuke getrunken, darum rieche ich nach ihm.“ meinte er. „Ich wusste, dass du es bist.“ erklärte Yuki. Das Lachen verschwand aus Rukis Gesicht und er sah die Vampirin mit geweiteten Augen an. Obwohl sie wusste, dass er nicht Sasuke war, war Yuki zu ihm gekommen? „Du gehst?“ fragte Yuki nun. „Ja. Ich habe genug.“ gab der Angesprochene zurück. Im selben Moment sackte Ruki etwas zusammen. Seine Zeit war beinahe um. Yuki beugte sich zu Ruki und nahm ihm vorsichtig die halb zerstörte Maske ab. Zum ersten Mal sah sie sein Gesicht und obwohl es voller Blut war, war Yuki von Rukis Schönheit fasziniert. „Warum hast du dich die ganze Zeit hinter einer Maske versteckt?“ wollte sie wissen. „Ich wollte als Phantom von dieser Welt verschwinden und keinen Namen hinterlassen.“ erklärte Ruki. „Du hast mir nie deinen Namen verraten.“ bemerkte Yuki. „Ruki...Oda Ruki.“ sagte der Mann. „Ich werde dich nie vergessen, Oda Ruki. Du hast mir die Augen geöffnet und mich aus dem Bann meines Vaters befreit.“ Yuki strich ihm die mit Blut benetzten Haare aus dem Gesicht. „Dann versprich mir, dass du von nun an ein selbstbestimmtes Leben führen wirst und nicht länger als eine Marionette deines Vaters dienst.“ forderte Ruki. Die grünen Augen der Vampirin füllten sich langsam mit Tränen. Sie kannte Ruki kaum und dennoch sorgte er sich so sehr um sie. Wie gerne hätte sie noch etwas mehr Zeit mit ihm verbracht. „Ich verspreche es.“ nickte sie. Ruki lächelte schwach. Sein Körper begann in einem schwachen Licht zu leuchten und löste sich langsam auf. Es war soweit! Yuki wusste natürlich was vor sich ging. „Ich...-“ begann Yuki zu sprechen, doch Ruki unterbrach die braunhaarige. „Spar' dir diese Worte für unsere nächste Begegnung.“ sagte er. Mit einer zittrigen Hand strich Ruki über ihre zarte Wange und wischte ihre Tränen beiseite. „Wir sehen uns!“ lachte Ruki, ehe sein Körper vollkommen verschwand. Ruki Oda. Ein Mensch, der als Vampirjäger starb und als Vampir ins Leben zurückgekehrt war. Als Vampir war er nun endgültig von dieser Welt gegangen. Möge seine Seele Frieden finden. Yuki erhob sich. In ihrer Hand hielt sie Rukis Maske. Es war die einzige Erinnerung, die sie an ihn hatte. „Ich werde auf dich warten.“ flüsterte Yuki zu sich und blickte in den Himmel. Sie konnte nichts weiter tun. Auf ihren Vater hatte sie keinerlei Einfluss, weshalb sich die Vampirin zurückzog. Und dort, wo Yuki eben noch stand, traf nun einen Träne den Schnee. Goro blickte auf seine Brust herab. Nach einem kurzen Ziehen bildete sich langsam ein Blutfleck, welcher immer größer wurde. „Hallo Arschloch.“ brummte eine Stimme hinter ihm. „Unmöglich.“ Goro drehte sich um. Als er Sakura erblickte, riss der Vampir seine grünen Augen weit auf. „Du müsstest tot sein.“ sagte er. „Deine kleine Grillparty war ein Flop.“ brummte Sakura. „Ach ja? Und wo hast du deinen kleinen Freund gelassen?“ fragte der Amano grinsend. „Ruki ist nun an einem besseren Ort und muss nicht mehr die durch deine Anwesenheit verpestete Luft atmen.“ gab die junge Frau zurück. „Ruki ist nicht mehr am Leben?“ schlussfolgerte Madara. Dann war das warme Licht, welches er gespürt hatte, Ruki. Wollte er sich damit verabschieden? Plötzlich preschte ein Schatten nach vorne und Sakura wurde ein Stück nach hinten gerissen. Es war Sasuke, der Sakura fest in seine Arme geschlossen hatte. „Ich hatte solche Angst um dich.“ flüsterte er. „Mir geht es gut.“ versicherte Sakura. Sasukes Gesicht tauchte vor dem ihren auf. „Du hast es also geschafft?“ Er strich über das Mal auf ihrer Stirn. „Kannst du mir das bitte erklären?“ hakte Sakura nach. „Ich habe einen Teil meiner Kräfte in dein Blut eingelagert. Damit wollte ich verhindern, dass du stirbst.“ begann der Vampirfürst. „Scheinbar hat dein Körper meine Kräfte auf einen Punkt konzentriert, weshalb du nun dieses Mal trägst.“ sprach er weiter. „Aber dieses Mal wird mich umbringen, nicht wahr?“ Sakura sah Sasuke eindringlich an. Er nickte zögerlich. „Immer, wenn du das Mal aktivierst verbraucht es einen Teil deiner Lebensenergie. Du solltest es also nur in lebensbedrohlichen Situationen einsetzten.“ meinte Sasuke besorgt. Jeder menschliche Körper reagierte anders auf Vampirkräfte. Während es bei machen keinen Unterschied machte, so erhielten andere ein Mal, wie Sakura es hatte. Diese Menschen waren etwas besonderes, denn nur wenige waren stark genug dafür. Leider überlebte kaum ein solcher Mensch die Aktivierung des Mal. Darum wollte Sasuke auch verhindern, dass Sakura diese Kräfte jemals zum Einsatz brachte. „Eure kleine Wiedervereinigung ist ja ganz rührend, aber wollt ihr das nicht lieber im Jenseits vorführen?“ wurde das Gespräch von Goro unterbrochen. Sasuke drehte sich zu Goro um, dabei schob er Sakura schützend hinter sich. „Was ist nur aus dir geworden? Meine Familie hat dir über Jahrhunderte vertraut.“ sagte der Uchiha erzürnt. Im selben Moment bebte die Erde und eine Kreatur tauchte auf. Sakura wurde von dieser eingeschlossen und konnte die violette Barriere nicht durchbrechen. Sasuke hatte sie damit schon einmal beschützt. Damals, als die vier Vampire ermordet wurden und es eine Explosion gab. Aber hatte Sakura keine Ahnung, dass diese schützende Mauer in Wahrheit eine Art Bestie war. „Was soll das?“ zischte Sakura. „Du würdest nur stören.“ gab der Uchiha zurück und blickte kurz über die Schulter zu ihr. „Lass dich wenigstens ein mal von mir beschützen.“ sagte er dabei. „Dann sie zu, dass du auch gewinnst!“ brummte die Haruno. Er lächelte schwach. Obwohl sie sichtlich besorgt um ihn war, schnauzte sie ihn dennoch an. „Habe ich auch vor.“ Sasuke drehte sich wieder Goro zu. „Irgendwie fehlt diesem Kampf noch die nötige Dramatik, findest du nicht auch?“ fragte dieser. Plötzlich begann Madara lauthals zu schreien. Sasuke wich einen Schritt zurück. Was hatte das zu bedeuten? Die Präsenz seines Onkels verfinsterte sich und als Madara seinem Neffen gegenübertrat, wirkten Madaras Augen so leer. Als wäre er nicht anwesend. Außerdem befand sich ein kleiner roter Punkt zwischen seinen Augenbrauen. „Ein Kampf zwischen Onkel und Neffen auf Leben und Tod ist doch mal ein Anblick.“ lachte Goro. Er hatte es endlich geschafft und die vollkommene Kontrolle über Madaras Körper erhalten. Genau wie damals, als Madara seine eigene Familie abschlachtete. „Also steckst du tatsächlich hinter all dem?“ stellte Sasuke fest. „Heißt es nicht, dass ihr Uchiha mit eurem Sharingan alles erkennen könnt? Doch scheinbar wart ihr unfähig meine List zu erkennen.“ grinste Goro sichtlich amüsiert. Sasuke schwieg. Stattdessen schloss er seine Augen. „Amaterasu.“ Beim nächsten öffnen seiner Augen trat Blut aus seinem linken Auge und schwarze Flammen bahnten sich ihren Weg Richtung Goro. Bevor die Flammen jedoch ihr eigentliches Ziel erreichen konnten, stellte sich Madara schützend vor Goro und bekam den Angriff ab. Die schwarzen Flammen Amaterasus konnten nur von denjenigen gelöscht werden, welcher ein Mangekyō Sharingan besaß. Wurden die Flammen nicht gelöscht, so brannten sie für die Ewigkeit weiter. Selbst, nachdem ihr Opfer schon lange zu Asche verfallen war. Wieder begann Madara fürchterlich zu schreien. Für Vampire war Feuer kaum zu ertragen. „Verdammt.“ zischte Sasuke zähneknirschend und löschte umgehend die Flammen. Goro benutzte Madara als sein lebendes Schutzschild. Was sollte er bloß tun? Mit jedem Angriff würde Sasuke bloß seinem Onkel schaden. Sakura beobachtete die verzwickte Situation. Irgendwie musste sie Sasuke doch helfen! Aber jeder Angriff zwar zwecklos, solange Goro sich hinter Madara versteckten konnte. Die rosahaarige biss die Zähne zusammen. „Hast du einen Plan?“ rief sie Sasuke zu. „Nicht wirklich.“ gestand dieser und musste gerade einem Schlag von Madara ausweichen. Sakura dachte weiter nach. Wie konnte man Goro ausschalten, ohne Madara dabei verletzten zu müssen? „Es gibt eine Möglichkeit.“ sagte Sakura schließlich. Dabei meinte sie die ultimative Waffe, die ein Vampirjäger gegen einen Vampir anwenden konnte. Eine Waffe, welche erst ein einziges Mal in der Geschichte angewandt worden war. Sasuke wusste natürlich wovon Sakura sprach. Er riss seine Augen auf, welche sich leicht mit Tränen gefüllt hatten und sah zu ihr. „Wenn du das tust, dann...-“ „Ich weiß, aber nur so können wir Goro stoppen.“ unterbrach ihn Sakura. Sie wollte nicht hören, was mit ihr passieren würde. „Es muss einen anderen Weg geben.“ entgegnete der Vampir. „Und welchen?“ wollte Sakura wissen. Sasuke kannte jedoch keinen anderen Weg. Er selbst verfügte über keine Fähigkeit, die ihn in dieser Lage helfen konnte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als schwach zu nicken. Nur so konnte Goro ein Ende gesetzt werden. Doch Sakura brauchte etwas Zeit, weshalb Sasuke nun richtig begann gegen Madara zu kämpfen. So wollte der Vampirfürst Goros Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Madara hielt sich nicht zurück und bombardierte Sasuke mit Angriffen. Seine Fingernägel waren du langen Krallen geworden, mit denen Madara seinem Neffen tiefe Verletzungen zufügte. Trotz allem konzentrierte Sasuke sich weiterhin auf seine Verteidigung. Er wollte Madara nur ungern verletzen. „Von unserem Vampirfürst habe ich mehr erwartet.“ bemerkte Goro und hetzte seinen Sklaven unermüdlich auf Sasuke los. „Findest du es nicht erbärmlich sich hinter eine wehrlose Kreatur zu verstecken?“ fragte Sasuke spöttisch. „Ich habe mir lange genug die Finger für deine verdammte Familie schmutzig gemacht.“ knurrte der Amano. Währenddessen hatte Sakura mit ihrer Beschwörung begonnen. Sie würde ihre Seele dem Totengott anbieten und im Gegenzug konnte sie eine weitere Person mit in den Tod reißen. Diese Waffe wurde schon vor langer Zeit verboten, doch war Sakura dennoch an die alten Unterlagen gekommen und hatte die Beschwörungsformel studiert. Eigentlich wollte sie sich diese Waffe für den Vampir aufheben, der ihre Eltern auf dem Gewissen hatte. Nach der Erfüllung ihrer Rache gab es für Sakura keinen Grund mehr noch länger zu leben. Aber nun hatte sie einen Grund. Sasuke. Doch hatte Sakura nicht vor zusammen mit Goro zu sterben. Vielleicht konnte sie den Totengott ja austricksen. Kohanas Seele befand sich nicht länger in ihrem Körper, dafür ein Teil von Sasukes Kräften. Diese waren bestimmt genau so viel wert wie ein Menschenleben. Die Vampirjägerin biss sich in den Daumen und malte mit ihrem blutigen Finger ein Pentagramm in den Schnee. Danach begann sie ein Gebet zu sprechen. Kaum hatte Sakura die Beschwörung beendet, schrie die Jägerin vor Schmerzen auf. Aus ihrem Rücken schossen vier goldene Ketten, welche sich in den Boden gruben. Einen Moment später stieß auch Goro einen qualvollen Schrei aus. Die Ketten waren hinter ihm aus dem Boden aufgetaucht und bohrten sich ebenfalls in seinen Rücken. „Was zur Hölle?!“ krächzte der Vampir. Goro konnte sich nicht länger bewegen und ein brennender Schmerz nahm seinen ganzen Körper ein. Er blickte mit seinen glühenden Augen zu Sakura. „Versuch es gar nicht. Dein Körper bewegt sich nur, wenn ich es tue.“ sagte sie. Zur Demonstration hob die junge Frau ihren rechten Arm und Goros Arm folgte sofort ihrer Bewegung. Nun waren ihre Körper im wahrsten Sinne des Wortes Eins. „Du verfluchte Hexe.“ grollte Goro und versuchte sich die Ketten aus dem Körper zu reißen. Beim Versuch dies zu tun fügte er nicht nur sich, sondern auch Sakura Schmerzen zu. Doch Sakura gab keinen Ton von sich. „Sasuke, jetzt!!!“ schrie Sakura. Der Uchiha zögerte einen Moment. Sakura hatte sichtlich Schmerzen. „Kümmer dich nicht weiter um mich.“ meinte sie. Hinter ihr tauchte eine Art Geist auf – der Totengott. Er trug eine Dämonenmaske und hatte ein Messer zwischen seinen Zähnen. Er forderte seinen Preis. Sasuke erkannte, dass er nur noch wenig Zeit hatte und handelte. Während er auf Goro zulief, holte er etwas aus seiner Tasche. Es war der Dolch, den er von Sakura bekommen hatte. Damit konnte er Goro ausschalten und Madara hoffentlich befreien. Sasuke entfernte das schützende Tuch und nahm den silbernen Dolch fest in seinen Griff. Das Silber begann sofort seine Spuren auf der Haut des Vampirs zu hinterlassen, doch Sasuke versuchte den Schmerz auszublenden. Da Goro sich nicht bewegen konnte, rührte sich auch Madara nicht. Er stand wie eine leblose Puppe da. Goro hob seinen Blick. „Ich muss zugeben, dass ich deine kleine Menschenfreundin unterschätzt habe.“ keuchte er. „Doch sie wird sterben, genau wie ich.“ „Nein.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Für dich wäre es grausamer am Leben zu bleiben und auf ewig für deine Sünden Buße tun zu müssen.“ erklärte der schwarzhaarige. Goro zog die Augenbrauen zusammen. Was redete Sasuke da? Sakuras Beschwörung würde sowohl ihn, als auch Sakura töten. Sein Blick wanderte zu Sakura. Diese hatte nun ihr Katana in der Hand. „Es ist aus, Goro.“ Mit diesen Worte rammte Sasuke seinem Gegenüber den Dolch in die Brust. Zusammen mit seiner bereits vorhandenen Schussverletzung, war dies zu viel für den Vampir. Blutüberströmt brach Goro zusammen. Auch Madara ging zu Boden. Gleichzeitig hallte ein lautes „Shannaro!“ durch die Luft, als Sakura mit aller Kraft ihre Ketten durchschnitt. Sie hatte nie vorgehabt dem Totengott irgendeine Seele zu opfern. Leider ging ihr Plan nicht ganz auf. Zwar konnte Sakura ihre Ketten durchtrennen, doch der Totengott blieb. Die gewaltige Bestie nahm das Messer aus seinem Mund. Er würde nicht ohne eine Seele gehen! Sakura hatte es sich zu einfach vorgestellt, denn so leicht ließ sich ein Gott nicht täuschen. Er wollte eine Seele – die von Sakura. Die Gottheit holte aus und ließ sein Messer auf Sakura nieder. Sie schloss ihre Augen. Etwas anderes blieb ihr nicht übrig. An eine Flucht brauchte sie gar nicht zu denken, dafür war sie durch die Beschwörung zu geschwächt. „Nein!“ Sasuke eilte in Windeseile zu Sakura und fungierte nun selbst als lebendes Schutzschild. Der Vampir konnte seine Schreie nicht unterdrücken, während der Totengott versuchte die Seele des Mannes zu rauben. Im gleichen Moment öffnete Sakura ihre Augen wieder. Ein eiskalter Schauer durchfuhr ihren Körper. Vor ihr kniete Sasuke. Er blutete noch immer aus seinem linken Auge und mitten in seiner Brust klaffte ein großes Loch, aus dem ebenfalls Blut strömte. Mit Sasuke Seele in der Hand verschwand der Gott und auch die Barriere, die Sasuke aufgestellt hatte löste sich auf. Sasuke selbst sackte zusammen. „Was hast du getan?“ schluchzte Sakura, welche Sasuke aufgegangen hatte. „Du sollst leben.“ hauchte der schwarzhaarige kaum hörbar. „Nicht ohne dich.“ betonte Sakura unter Tränen. „Tut mir leid.“ Sasuke lehnte seine Stirn gegen ihre. Er wollte nicht gehen und Sakura damit alleine lassen. Etwas mehr Zeit, mehr wünschte sich Sasuke in diesem Moment nicht. Nur noch ein kleines bisschen mehr Zeit. „Würdest du es noch einmal sagen?“ fragte Sasuke leise. „Was soll ich sagen?“ hakte die Haruno noch. „Dass du mich...liebst.“ erklärte Sasuke. „Auf keinen Fall.“ zischte Sakura mit glasigen Augen. „Bitte.“ Seine Stimme war kaum mehr ein Hauchen. „Ich liebe dich.“ sagte Sakura. Dabei rollten unzählige Tränen über ihre Wangen. Sasuke lächelte. „Ich...habe noch eine letzte Bitte.“ Er griff nach ihrer Hand. „Beende du es.“ Da Sasuke ein so mächtiger Vampir war, würde sein Todeskampf noch eine ganze Weile andauern. Aus diesem Grund wollte er durch die Hand der Frau, die er liebte, erlöst werden. Obwohl es für Sakura nichts schlimmeres auf der Welt geben konnte, als Sasukes Leben ein Ende zu bereiten. So wusste sie auch, sie lange er noch leiden musste, sollte sie es nicht tun. Sakura positionierte ihren Revolver über dem Herzen des Vampirs. „Es..ist okay.“ Sasuke umschloss ihre zittrige Hand mit seiner. „Ich das kann nicht, Sasuke!“ sagte die Jägerin verzweifelt. Sie konnte den Mann, den sie liebte nicht töten! „Ey, das ist deine Chance...einen Uchiha zu töten.“ lachte Sasuke. Sein Galgenhumor überraschte ihn selbst etwas. „Es tut mir so unendlich leid, Sasuke.“ Sakura schloss ihre Augen und drückte schließlich ab. Der Vampir stockte, seine Augen weiteten sich und Blut trat aus seinen Mundwinkeln. Sein Blick wurde trüb und Sasuke nahm seine Umgebung kaum noch wahr. Er hörte verschiedene Stimmen, die seinen Namen riefen...doch für ihn waren diese Stimmen nicht mehr erreichbar. Nur eine Stimme hörte er noch ganz deutlich. Sasuke sah in wunderschöne grüne Augen, welche von vollen schwarzen Wimpern eingerahmt wurde. Blasse Haut, mit leichten Sommersprossen und rosafarbenes Haar. Es waren die letzten Dinge, die Sasuke sah, bevor sich seine schwarzen Augen schlossen. Sein Körper entspannte sich und wurde nur noch durch Sakura aufrecht gehalten. Sakura schrie sich weinend die Seele aus dem Leib. „Sasuke!“ wiederholte sich so oft seinen Namen. „Bitte mach die Augen auf.“ flehte Sakura. Sasukes Augen blieben jedoch verschlossen. „Du darfst mich nicht alleine lassen!!! Komm zurück, Sasuke. Komm zu mir zurück.“ wimmerte die junge Frau. Doch Sasuke kehrte nicht zurück. Für Sakura gab es also nur noch einen Weg. Wenn Sasuke nicht mehr zu ihr kommen sollte, so würde sie zu ihm gehen. Ironischerweise befand sich noch genau ein Schuss in Sakuras Revolver, als sie sich diesen gegen die Schläfe drückte. Dieses Mal war ihre Hand ganz ruhig. Sei bitte nicht sauer auf mich, Dad. Ich liebe dich! schenkte Sakura ihren letzten Gedanken ihrem geliebten Adoptivvater, Kakashi. Danach hörte man einen allerletzten Schuss, bevor es ganz ruhig wurde. Leise fiel der Schnee vom Himmel und eine neue weiße Schicht legte sich über den in Blut getränkten Boden. Inmitten dieser friedlichen Umgebung lagen vier Körper. Zwei von ihnen waren noch am Leben, die anderen Beiden hatten die irdische Welt soeben verlassen und sollten schon bald ihren verdienten Frieden finden. Nur wenige Minuten später blinkten die Lichter von Rettungswägen und der Ort des Geschehens war abgesperrt worden. Eine Reihe von Vampirjägern schirmte die Presse ab, die den Einsatz sonst unnötig erschwert hätten. „Mein Junge!“ Mikoto warf sich auf den leblosen Körper von Sasuke. Neben ihr standen Kakashi und Fugaku. Beide Männer waren kreidebleich, beim Anblick ihrer toten Kinder. „Mein armes Kind.“ schrie Mikoto und begann krampfartig zu weinen. „Vielleicht ist es für Sasuke und Sakura das Beste.“ meinte Fugaku. Kakashi blickte zu seinem alten Freund und Weggefährten. „Sieh doch wie friedlich beide aussehen.“ fügte Fugaku hinzu. Nun bemerkte es auch Kakashi. Sasuke und Sakura trugen Beide ein Lächeln auf den Lippen. Als währen sie froh, dass sie endlich von ihren Bürden befreit worden waren. Kakashi nickte. „Jetzt sind sie endlich frei.“ sagte der Vampirjäger und kniete sich zu Sakura. Ich hoffe du kannst mir verzeihen, Sakura. Mein Leben lang wollte ich dich vor allen Gefahren beschützen. Nun soll Sasuke auf dich aufpassen! Behutsam strich Kakashi seiner Tochter die Haare aus dem Gesicht, bevor auch er in Tränen über ihr zusammenbrach. Offiziell starben Sasuke, Sakura und auch Ruki beim Versuch den lange gesuchten Gabriel gefangen zu nehmen. Weder Goro, noch Madara wurden in den Berichten erwähnt. Um ein Zeichen des Friedens zu setzte wurde Goro verschont und aufs Land verbannt, wo er regelmäßig von Yuki besucht wurde. Man hatte ihm seine Erinnerungen genommen, weshalb er sich nicht mehr an seine grausame Taten erinnern konnte. Yuki heiratete nie und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Auch Madara wurde in einem Prozess freigesprochen, da er beim Uchiha Massaker nicht er selbst war. Da Fugaku es nichts übers Herz brachte Sasukes Platz als Vampirfürst einzunehmen, wurde Madara vom Vampirsenat und den Vampirjägern einstimmig zum neuen Fürsten ernannt. Außerdem verlobte er sich mit seiner langjährigen Freundin Cordelia. Ino und Raphael galten noch immer als vermisst und sie sollten nie gefunden werden. Kakashi blieb bis zu seinem Tod das Oberhaupt der Vampirjäger und gab seinen Titel an Karin weiter. Zuvor hatten Kakashi und Madara zusammen mit Fugaku, Mikoto, Karin und vielen anderen den Pakt zwischen Vampire und Vampirjäger aufgelöst. Jeder durfte lieben wen er wollte. Ganz gleich welcher Rasse er auch angehörte. So diente der Tod von Sasuke und Sakura als Augenöffner. Der Vampir und die Vampirjägerin wurden zusammen im Schlossgarten der Uchiha beigesetzt. Und wie Sasuke es in seinem letzten Willen festgehalten hatte, stand auf Sakuras Grabstein sein Nachname. Uchiha Sakura. Sasuke konnte seine Liebste zwar nicht zu Lebzeiten heiraten, aber so waren sie wenigstens jetzt im Tod auf ewig zusammen. Doch wo waren sie nun? Konnten die Beiden endlich zusammen sein? Epilog: -------- Als sich smaragdgrüne Augen öffneten, blickten sie auf eine goldene Tür. Sakura blinzelte verwundert. Sie war im Uchiha Schloss. Aber wie war das möglich? Sollte sie nicht irgendwo im Himmel sein? Die Tür öffnete sich und ihre Beine bewegten sich sie von selbst, als Sakura in den großen Ballsaal trat. Hier sollte der große Ball der Uchihas stattfinden, doch es war nie dazu gekommen – bis jetzt. Sakura ließ ihren Blick durch den Saal gleiten und Tränen sammelten sich in ihre Augen. Alle waren hier. Eine Reihe von Vampirjägern salutierten vor der Haruno, als diese an ihnen vorbei schritt. Früher einmal hatten sie zusammen gearbeitet. Kaum wandte sich Sakura dem Podest zu, konnte sie ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Dort standen Raoul und Karin. Auch Ruki und Yuki waren anwesend. Uns sogar Naruto zusammen mit seiner bezaubernden Hinata, welche während ihren Flitterwochen von Sasukes und Sakuras Tod erfuhren. Plötzlich trat Kakashi einen Schritt nach vorne und schenkte seiner Tochter ein warmes Lächeln. Hinter ihm entdeckte Sakura nun Madara mit Cordelia. Ihr Herz begann wild zu schlagen. Er war auch hier. Ihr Blick hob sich und tatsächlich erblickte sie Sasuke. Der Vampirfürst ging in all seiner Pracht die Stufen des Podestes hinunter, betrat die Tanzfläche und kam ihr entgegen. Er trug seine schwarze Uniform. Sakura atmete noch einmal tief ein und aus und ging schließlich weiter. Ihr ganzer Körper zitterte, als die Haruno vor Sasuke stehen blieb. „Tut mir leid, dass ich mich nicht an deine Worte gehalten habe und dir gefolgt bin.“ entschuldigte sich Sakura. „Dummkopf!“ Sasuke zog sie kurzerhand in seine Arme und küsste Sakura, drehte sich einmal mit ihr. Dabei begann ihre Kleidung zu leuchten. Aus ihrer Rüstung wurde ein traumhaftes Kleid aus zarten Pastelltönen. Die lange Schleppe und weiten Ärmel ließen die schöne Jägerin wie ein magisches Wesen aussehen – vollkommen makellos. „Ich habe dir doch gesagt, dass du leben sollst.“ bemerkte er. „Ich weiß. Aber ein Leben ohne dich ist für mich nicht lebenswert.“ Sakura konnte kaum aussprechen, als Sasuke sie erneut küsste und gar nicht mehr losließ. Die Tatsache, dass über 700 Augenpaare auf sie gerichtet waren, ignorierte der junge Fürst vollkommen. Erst das Räuspern von Madara holte die Beiden zurück in die Realität. „Ihr könnt ja später gerne weitermachen, aber wir alle warten auf eine Frage und eine hoffentlich positive Antwort.“ bemerkte er. Sasuke blickte zu Sakura und griff nach ihrer Hand, bevor der Fürst plötzlich auf seine Knie ging. „Willst du mich noch immer heiraten?“ fragte er. Zu Lebzeiten konnte Sasuke sein Versprechen nicht einhalten. Also würde er es nun tun. „Natürlich will ich.“ antwortete Sakura zittrig. Kaum hatten diese Worte ihre Lippen verlassen, trug Sakura einen goldenen Ring an ihrem rechten Ringfinger. „Es wird Zeit für dein Märchen.“ hauchte Sasuke und küsste den Ring seiner großen Liebe. Endlich konnten sie ein gemeinsames Leben führen. Sie würden alles nachholen was ihnen auf Erden verwehrt wurde. Zwar verloren Beide ihr Leben, mussten ihre Familien und Freunde auf der Erde zurücklassen. Doch ein Leben ohne den jeweils anderen war für sie keine Option gewesen. Sasuke erhob sich und hielt Sakura seinen Arm entgegen. Nachdem sie sich bei ihm eingehakt hatten, kehrten sie unter dem Applaus aller Anwesenden zum Thron des Vampirs zurück. Daneben stand nun ein zweiter Thron. Es war der Thron von Sakura. Gemeinsam würden sie nun über diese Welt wachen. Während Sasuke von seinen Eltern und dem geliebten großen Bruder beglückwünscht wurde, blickte Sakura in eine Ecke. Kohana war aufgetaucht und klatschte ihrer Freundin mit einem Lächeln zu. Die Geschichte war zwar anders ausgegangen, als beide Frauen es sich erhofft hatten. Dennoch war es ein Happy End für Sasuke und Sakura. Sie konnten nun für immer zusammen sein. Sakuras Mal auf der Stirn war noch immer da. Hätte sie es damals aktiviert, wäre sie noch am Leben. Doch wollte sie unbedingt bei Sasuke sein und verzichtete auf seine Kräfte. Neben Kohana erschienen nun auch Sakuras Eltern. Ihren Mörder hat man nie gefunden, doch waren sie unendlich stolz auf ihre Tochter und würden ihr nun all ihre Liebe schenken. Erneut griff Sasuke nach Sakuras Hand und beide sahen sich tief in die Augen. „Ich glaube, wir verdienen einen sanften Epilog, Liebste. Wir haben nichts unrechtes getan und mussten lange genug leiden.“ bemerkte der Vampir. Sakura nickte, ehe sie sein Gesicht zwischen ihre Hände nahm und ein Kuss alles besiegelte. Eine wunderschöne Königin und ihr König kommen in all ihrer Pracht. Eine wunderschöne Königin und ihr König sind eingetroffen. ~ ~ ~ ENDE ~ ~ ~ Sakuras Kleid: http://ilovefictionalmen.com/wp-content/uploads/2015/09/tumblr_nlqpsvNKiF1s8mzwjo1_500.jpg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)