Juliet had it easy; she never had to kill Romeo! von misscantarella ================================================================================ Kapitel 49: Goodbye ------------------- „Hör auf Ruki als deinen Konkurrenten zu sehen!“ Sakura griff nach Sasukes Hand. „Ich wollte Ruki doch nur helfen, weil er mein bester Freund ist. Weißt du wie schrecklich ich mich gefühlt habe, als er mit rotglühenden Augen und durstig nach Blut in meiner Wohnung aufgetaucht ist. Ich hatte keine andere Wahl?“ sagte sie. „Hast du überhaupt die leiseste Ahnung welches Leid du Ruki zugefügt hast? Ihm dein Blut anzubieten war so ziemlich das Dümmste, was du hättest tun können und hat nichts mit Freundschaft zu tun. Stattdessen wurdest du von deinem puren Egoismus angetrieben, weil du nicht in der Lage warst seinen Tod zu akzeptieren. Dafür hast du alles in Kauf genommen – auch wenn du Ruki damit Qualen ausgesetzt hast. Und sag mir nicht, du hättest keine andere Wahl gehabt. Du hättest jederzeit zu mir oder Kakashi kommen können, es sogar müssen. Immerhin bist du eine Vampirjägerin, Sakura. Es wäre deine Pflicht gewesen Ruki schnellstmöglich von seinen Qualen zu befreien.“ knurrte Sasuke. Langsam begann Sakura endlich zu realisieren was sie in den vergangenen Tagen und Wochen angerichtet hatte. „Ich konnte es einfach nicht, Sasuke. Niemals könnte ich Ruki töten.“ wisperte Sakura mit feuchten Augen. Sasuke zog seine Hand zurück und erhob sich. Sakura senkte ihren Blick. „Hat Ruki dir auch verraten wer ihn verwandelt hat?“ fragte sie. „Es war mein Onkel, aber das wusstest du ja auch bereits.“ antwortete Sasuke. „Hmn.“ nickte die Jägerin. „Warum hast du mich angelogen? Ich verstehe es einfach nicht. Hast du während dieser Zeit einmal an mich gedacht? An meine Gefühle?“ Sasuke konnte es einfach nicht begreifen. Hatte er sich in Sakura getäuscht? Waren die Ideale von Menschen und Vampire wirklich zu verschieden? „Natürlich habe ich auch an dich gedacht!!“ betonte Sakura. „Leider habe ich davon nie etwas gemerkt.“ bemerkte der Uchiha betrübt. Diese Worte trafen Sakura wie ein Schlag. „Es tut mir...-“ „Spar dir diese Worte.“ Sasuke wollte keine weiteren Entschuldigungen mehr hören. Er hatte genug davon. Das Klingeln der Wohnungstür unterbrach das Gespräch des Paares und Sasukes Laune sank noch weiter ins negative. „Dieser Bastard hat vielleicht Nerven.“ brummte Sasuke vor sich hin. Sakura verstand sofort. Momentan gab es wohl nur einen Mann, auf den Sasuke so empfindlich regierte. Ruki! Es konnte nur er sein. Als Sakura aus dem Bett sprang, war Sasuke bereits auf den Weg nach unten und erreichte vor ihr die Wohnungstür. „Sei bitte nett.“ ermahnte Sakura den Vampir, als sie neben ihm auftauchte. Obwohl Sakura nur wenige Meter gelaufen war, schnaufte die Jägerin bereits schwer. Ein Zustand, der Sasuke noch mehr beunruhigte. Sakura war eine durchtrainierte Frau. Ihre schlechte Kondition muss etwas mit ihrer Vergiftung zu tun haben. „Ich versuche es.“ sagte Sasuke und öffnete die Tür. „Dir zu liebe.“ Diese drei zusätzlichen Worte ließen Sakura sanft lächeln. Wenn Sasuke noch solche Dinge sagte, dann gab es sicher noch eine Chance um alles wieder gut zu machen! Bei den unerwarteten Besuch handelte es sich tatsächlich um Ruki. Da seine Verwandlung durch das Blut von Sasuke nun vollkommen abgeschlossen war, wirkte der Mann wie ausgewechselt. Sein Auftreten wirkte frischer und seine blasse Haut wirkte nicht mehr so kränklich. „Darf ich reinkommen?“ fragte Ruki und wagte einen kurzen Blick zu Sakura. Auch ihm hatte Sasuke klar gemacht, dass er den Kontakt zu Sakura meiden sollte. „Nein.“ sagte der Vampirfürst im ersten Moment. Für seine Antwort kassierte Sasuke einen Schlag durch Sakura in die Rippen. Wollte er nicht nett sein? „Fünf Minuten.“ grummelte Sasuke schließlich. „Danke.“ Ruki trat in die Wohnung und schloss hinter sich die Tür. „Wie bist du eigentlich so unbemerkt hier her gekommen?“ erkundigte sich Sakura, während sie ihrem besten Freund die Jacke abnahm. „Dieser Schuppen ist nicht gerade optimal bewacht. Ist dir das noch nie aufgefallen?“ antwortete Ruki. „Na ja...“ Sakura kratzte sich den Hinterkopf. „Sakura.“ ertönte Sasukes Stimme aus dem Esszimmer. „Komm. Wir sollten Sasuke nicht länger warten lassen.“ bemerkte die Haruno und ging voran. Ruki folgte. Wie auch Sakura bei ihrem Besuch vor vielen Wochen, war Ruki ebenso von der luxuriösen Wohnung des Vampirfürsten beeindruckt. „Willst du etwas trinken?“ fragt Sakura, als sie den Essbereich erreicht hatten. Sasuke, welcher bereits Platz genommen hatte, schnaubte. Er selbst würde Ruki natürlich nichts anbieten. Immerhin war er nicht die Wohlfahrt. „Nein, danke.“ lehnte der Angesprochene ab und nahm gegenüber von Sasuke platz. Nichts desto trotz reichte Sakura ihrem besten Freund ein Glas Whiskey und setzte sich neben Sasuke. „Also, was wollen Sie hier?“ wollte Sasuke wissen. Ruki umfasste sein Glas mit beiden Händen. Eigentlich durfte er gar nicht hier sein. „Die Sache ist kompliziert.“ begann er. „Was Sie nicht sagen.“ Sasuke lehnte sich etwas nach hinten und verschränkte beide Arme vor der Brust. Ruki fixierte Sasuke mit seinen violetten Augen. „Lassen Sie Ihren Onkel verhaften.“ sagte er. Sasuke und Sakura sahen sich verwundert an. „Und warum sollte ich das tun?“ hakte Sasuke nach. „Für Ihre missglückte Verwandlung wird sich Madara zwar verantworten müssen, doch dafür werde ich ihn nicht festnehmen.“ erklärte er weiter. „Darum geht es mir nicht.“ entgegnete der Oda. Sakura ahnte worauf Ruki hinauswollte und wollte ihn unterstützen, doch Ruki warf ihr einen eindeutigen Blick zu. Sie sollte den Mund halten, um nicht noch größere Schwierigkeiten mit Sasuke zu bekommen. Ruki würde alles auf sich nehmen. „Madara hat mich wiedererweckt, damit ich ihn dabei helfe Goro und Yuki zu töten.“ Endlich waren die Karten auf dem Tisch und das Versteckspiel hatte ein Ende. „Goro ist maßgeblich für das Massaker an Ihrem Clan verantwortlich. Als er nicht von Ihrem Großvater zum nächsten Fürsten ernannt wurde, sondern der Thron an die nächste Uchiha Generation weitergegeben wurde, hatte sich Goro Rache geschworen. Die Ernennung ihres Vater zum neuen Fürsten und die damit verbundene Kränkung von Madara waren die perfekten Voraussetzungen für seinen teuflischen Plan. Er hat sich mit Raphael zusammengeschlossen und zusammen haben sie den Geist von Madara schleichend vergiftet. Nun möchte sich auch Madara rechen, doch er ist so vernarrt darauf, dass er den Bezug zur Realität verloren hat.“ erzählte Ruki weiter. Die ganze Zeit über blieb Sasuke überraschenderweise ruhig und unterbrach Ruki kein einziges Mal. Stattdessen hörte er aufmerksam zu und setzte diese neuen Informationen mit seinem Wissen zusammen. Trotzdem traf ihn eine Aussage besonders. War Madara wirklich der Drahtzieher hinter dem grausamen Mord an dem Großteil seiner Familie? Und was war mit Goro? Er diente bereits seit Jahrtausenden den Uchihas und galt als äußerst loyal. Warum haben Sasuke, sein Vater oder ein anderes Mitglied des Clans nie gemerkt, dass Goro nur etwas vorspielte. „Kakashi wurden Informationen zugespielt, die Madara als den einzigen Bösewicht darstellen. Angeblich plant Madara die Absetzung von Sasuke.“ berichtete Sakura. „Wann warst du denn bei Kakashi?“ wollte Sasuke wissen. „Letzte Nacht. Das war auch die Sache, die ich dir erzählen wollte...“ Sakura wurde zum Ende des Satzes ganz leise, denn plötzlich waren die Bilder ihres heftigen Streits mit Sasuke wieder präsent. Ruki hatte die bedrückte Stimmung des Paares bereits von Anfang an gespürt. Wenn er Sakura in diese Sache nicht mit hineingezogen hätte, dann wäre es sicherlich niemals soweit gekommen. „Tut mir leid, Saku-chan. Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen.“ Die Aufrichtigkeit in Rukis Stimme war deutlich zu hören. „Diese Einsicht kommt etwas spät. Sakura hat ihre Gesundheit riskiert und kämpft nun um ihr Leben!“ zischte Sasuke. „Beruhig' dich.“ Sakura legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. „Nein, Sakura. Jetzt ist die Gelegenheit diese Angelegenheit zu klären und dazu gehört nun einmal auch, dass du dich freiwillig hast vergiften lassen.“ meinte der schwarzhaarige. „Woher weißt du...“ murmelte Sakura mit geweiteten Augen. „Ich habe es mit meinem Mangekyō Sharingan gesehen, als ich den Aufenthaltsort von Ruki herausfinden wollte. Und es tut mir so unendlich weh, was du alles alleine geschultert hast, um mich zu schützen.“ gestand Sasuke und legte seine Hand auf die von Sakura. „Warum hast du das getan!! Warum setzt du dein Leben so leichtsinnig aufs Spiel?!“ Ruki schlug mit einer Hand auf den Tisch und erhob sich. „Weil wir handfeste Beweise brauchen, wenn wir Goro dran kriegen wollen.“ schnauzte Sakura zurück. „Aber doch nicht so.“ seufzend fuhr sich Ruki durch die Haare. „Da muss ich ihm zustimmen.“ meldete sich Sasuke wieder zu Wort. „Und nun?“ fragte Ruki. „Nun werde ich meinen Onkel einen Besuch abstatten und ihn auf Ihre Vorwürfe ansprechen. Sollten sie wahr sein, dann...wird er sich dafür verantworten müssen.“ Ein roter Schleier legte sich über die schwarzen Augen von Sasuke. Ruki und Sakura schwiegen. Während der Ausbildung zum Vampirjäger lernte man eine Sache gleich zu Beginn. Wenn adelige Vampire Familienangelegenheiten unter sich regelten, dann endete dies immer in einem Blutbad. Goro betrat gerade das Krankenhaus und macht sich auf den Weg zu Yukis Zimmer. Vor Stunden hatte Mikoto ihn bereits von dem Überfall auf seine Tochter berichtet, doch Goro hatte erst jetzt Zeit gefunden. Eine Besprechung mit dem Vampirsenat war für den Amano wichtiger gewesen. Als Goro in das Krankenzimmer von Yuki trat, war auch Mikoto anwesend. „Da sind Sie ja.“ bemerkte die Uchiha. „Ich hatte viel zu tun.“ gab Goro zurück und blickte zu Yuki. Überall an ihrem Körper befanden sich Schläuche. Außerdem wurde Yuki künstlich beatmet und sie erhielt über Transfusionen frisches Blut, damit sie sich schnell wieder regenerieren konnte. „War Besuch hier?“ fragte Goro, als er einen Strauß Blumen entdeckte. „Ich glaube heute morgen, kurz vor der Visite.“ antwortete Mikoto und schlug den Order mit Yukis Krankenakte zusammen. „Sasuke?“ hakte Goro weiter nach. „Nein.“ Mikoto schüttelte den Kopf. „Verstehe.“ murmelte Goro und näherte sich etwas dem Bett. Mit seinen langen Fingern strich er über eine der Rosen. „Yuki hatte wirklich Glück! Wäre sie nur etwas später ins Krankenhaus eingeliefert worden, hätten wir sie wahrscheinlich nicht mehr retten können. Aber nun hat sie gute Chancen und sollte schon bald wieder aufwachen.“ berichtete Mikoto, da Goro nicht einmal nach dem Gesundheitszustand seiner Tochter gefragt hatte. Mikoto wusste zwar, dass Goro selbst unter Vampiren als äußerst kalt und frei von Gefühlen galt, doch wie konnte ihm der Zustand seines einzigen Kindes nur so gleichgültig sein? „Ich werde später noch einmal nach ihr sehen.“ sagte Mikoto und verließ das Krankenzimmer. Auch Goro wollte nach diesem äußerst kurzen Besuch wieder gehen, als sich Yuki rührte. „Ruki.“ murmelte die Vampirin. Goro stoppte in seiner Bewegung. Seine blonden Brauen zogen sich zusammen. Woher kannte seine Tochter Ruki? Das grüne Augenpaar des Mannes wanderte wieder zu den Rosen. War Ruki hier gewesen? Waren die Blumen von ihm? Aber warum? Plötzlich machte es klick und Goro verstand. „Madara, du elender Mistkerl.“ brummte er. Hatte Madara seinen Schützling auf Yuki angesetzt, um durch sie an Goro heranzukommen? Und als Ruki keinen Nutzen mehr für sie hatte, wollte er Yuki aus dem Weg schaffen. „Nein. Er war ein Vampirjäger. Wieso ist Yuki also noch am Leben und was sollen die Blumen? Er hat sich doch nicht etwa-...“ grübelte der blondhaarige. „Uns läuft die Zeit davon.“ Raphael tauchte neben Goro auf. „Sasuke ist auf den Weg zu Madara. Er weiß Bescheid.“ berichtete er. „Was? Wer hat ihm davon erzählt?“ hakte Goro panisch nach. „Unser guter Freund Ruki und die liebe Miss Haruno scheint auch involviert zu sein.“ erklärte Raphael. „Wie sieht dein Plan aus?“ erkundigte sich der Maskenmann weiter. „Sasuke soll sich ruhig um Madara kümmern, dann ist er eine Weile beschäftigt und wir können derweilen seiner Menschenfreundin und ihren geliebten besten Freund einen kleinen Besuch abstatten.“ gab Goro zurück. „Warum locken wir sie nicht einfach in eine Falle und machen sie unschädlich.“ schlug Raphael stattdessen vor. Goro schmunzelte. „Ja...vielleicht sollten wir es so machen.“ Der Vampir widmete seine Aufmerksamkeit wieder seiner bewusstlosen Tochter. Für dich lasse ich mir auch noch etwas einfallen, darauf kannst du Gift nehmen. Sakura trat in das Ankleidezimmer. „Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden dich alleine gehen zu lassen.“ Ihre Augen fixierten Sasuke, welcher sich eben umgezogen hatte. Er drehte sich zu ihr um. „Versuch es erst gar nicht. Ich werde dich nicht mitnehmen, Sakura.“ sagte der Uchiha. „Dann lass dich wenigstens von Ruki oder Shikamaru begleiten.“ bemerkte Sakura. „Ach Sakura.“ Sasuke strich über ihre Wange. „Es geht hier um Madara...meinen Onkel. Ich muss alleine gehen.“ erklärte er. „Aber was ist mit Goro?“ fragte die Jägerin. Ihre Sorge um Sasuke war ihr anzusehen. „Mach dir um ihn keine Sorgen! Er wird dir nichts tun.“ versuchte Sasuke seine Freundin zu beruhigen. Vorsichtig umspielte sein Daumen ihre Lippenkontur. „Ich glaube im Moment bist du mehr in Gefahr.“ meinte Sakura besorgt. Sasukes Gesichtszüge wurden ganz weich. In Momenten wie diesen merkte er, dass es keinen Grund gab an Sakuras Gefühlen zu zweifeln. „Alles wird gut gehen! Das verspreche ich dir. Mir und dir wird nichts passieren und wenn das alles vorbei ist fangen wir noch einmal ganz von vorne an, okay?“ Die Blicke der Beiden trafen aufeinander, ehe die Worte von Sasuke durch einen Kuss besiegelt wurden. Sakura schlang ihre Arme um seinen Körper. Ein Gefühl sagte ihr, dass sie Sasuke nicht gehen lassen sollte! Sasuke löste als Erster den Kuss. „Mach nicht solch ein trauriges Gesicht.“ meinte der Vampir und tippte Sakura auf die Stirn. „Ich muss los.“ Als Sasuke jedoch gehen wollte, hielt ihn Sakura auf. „Warte.“ Sie packte Sasuke am Handgelenk und drehte sich zu ihm um. „Nimm das bitte mit.“ sagte die Haruno und legte Sasuke ein in schwarzen Stoff gehülltes Objekt in die Hand. „Was ist das?“ hakte Sasuke verwundert nach. „Ein Silberdolch.“ antwortete Sakura. Sasuke hob die Augenbraue. Silber? Damit konnte man einem Vampir großen Schaden zufügen. „Er gehörte meiner Mutter und ich will, dass du ihn bei dir trägst. Nur für den Notfall.“ erklärte Sakura. „Wenn du damit besser fühlst, dann werde ich ihn an mich nehmen.“ Sasuke verstaute den Dolch zwischen Gürtel und Hose. „Bis später.“ Ein letztes Mal küsste er Sakura, bevor sich der Vampir nach unten begab. Dort hatte Ruki die ganze Zeit über gewartete. „Und Sie wollen wirklich alleine gehen?“ wollte Ruki wissen, als Sasuke ohne Sakura an ihm vorbeiging. „Ja. Sakura muss sich schonen und außerdem möchte ich das innerhalb der Familie klären.“ gab der Angesprochene zurück. „Verstehe.“ Ruki wollte nach seiner Jacke greifen. „Sie bleiben hier und haben ein Auge auf Sakura! Ich will mir um sie keine Sorgen machen müssen.“ sagte Sasuke. „Sollte ich nicht den Kontakt zu Sakura meiden?“ bemerkte Ruki. Sasuke fuhr sich seufzend durch das schwarze Haar. Einen Augenblick später presste er Ruki gegen die Wand. „Hier geht es um Leben und Tod. Tun Sie einfach was ich sage und sorgen Sie dafür, dass Sakura nichts passiert. Haben wir uns verstanden?“ knurrte der Vampirfürst. Ruki nickte, woraufhin Sasuke von ihm abließ. Er drehte sich noch einmal der Treppe zu und blickte nach oben. Sakura. Wie besorgt sie um ihn war. Als hätte sie eine böse Vorahnung gehabt. Ich werde zurückkommen! Sasuke schlüpfte in seinen Mantel und verließ die Wohnung. Tief in seinem Inneren spürte auch er, dass dieser Tag nicht gut enden wird. Doch für wen? Kaum war die Wohnungstür ins Schloss gefallen, näherten sich Schritte. „Sasuke!“ Es war Sakura, die sich noch einmal vom Uchiha verabschieden wollte. „Du hast ihn knapp verpasst.“ berichtete Ruki und musterte seine beste Freundin. „Ist alles in Ordnung?“ erkundigte er sich. „Ja.“ nickte die junge Frau. „Es ist nur...ich habe Angst um Sasuke.“ gestand Sakura. Ruki zog die Augenbrauen zusammen. „Madara ist sein Onkel. Ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen.“ bemerkte Ruki. „Du hast selbst gesagt, dass Madara nicht mehr zurechnungsfähig ist.“ entgegnete Sakura. „Sasuke gilt als stärkster Vampir auf diesen Planeten. Du solltest etwas mehr Vertrauen in ihn haben.“ erklärte der Oda. „Hast du gerade Sasuke und seine Fähigkeiten gelobt? Was für ein Sinneswandel.“ Sakura verschränkte die Arme unter der Brust und grinste. „Unsinn.“ winkte Ruki sofort ab. „Ich könnte es nur nicht ertragen, wenn du ihn verlierst.“ flüsterte er leise zu sich. Sasuke hatte derweilen in einem seiner Sportwagen platz genommen und ließ den lautstarken Motor aufheulen. Danach verließ er die Tiefgarage des Towers, bevor Sasuke mit hohem Tempo zu der Villa von Madara fuhr. Während der Fahrt gingen Sasuke tausend Dinge durch den Kopf. Zum Massaker an dem Uchiha Clan hatte sie damals ein Mann Namens Gabriel bekannt. Dieser Mann war also Madara? Sein eigener Onkel? Dann war Madara es auch, der Sakura vor einigen Wochen im Archiv der Vampirjäger angegriffen hatte. Kochend vor Wut biss der Vampir die Zähne zusammen und umgriff das Lenkrad seines Wagens noch stärker. Sein eigener Schmerz und Enttäuschung über Madara waren für Sasuke nicht das Schlimmste. Es war die Tatsache, dass der Frau die er liebte durch ein Mitglied seiner Familie solch ein Schaden zugefügt worden war. Dafür würde Madara bezahlen! Auch für die Qualen, die Sasukes Eltern durch Madara erleiden mussten schürten den Hass des Uchiha Erben an. Sie haben durch Madara ihren Sohn verloren. Itachi. Er starb zusammen mit hundert anderen Uchihas und wofür? Für den perfiden Plan von Madara und...Goro. Wie konnte sich Sasuke nur so in seinen Vertrauten täuschen? Goro hatte ihn seit seiner Ernennung zum Vampirfürsten in jeglicher Art und Weise unterstützt und war ihm immer zur Seite gestanden. Auch während der Regentschaft von Fugaku hatte sich Goro nie irgendetwas zu Schulden kommen lassen. Ganz im Gegenteil. Als es darum ging einen Nachfolger für Fugaku zu finden, hat Goro keine Einwände gezeigt, als Sasukes Name fiel. Konnte er seine düsteren Pläne wirklich für so lange Zeit vor allen verstecken? War Goro tatsächlich so unberechenbar? Sasuke dachte an Sakuras Erinnerungen, die er mit seinen eigenen Augen gesehen hatte. Goro hatte Sakura bewusst vergifteten Tee angeboten und Sakura wusste davon! Sie hat den Tee getrunken, um Sasuke Beweise zu liefern. Weil sie ganz genau wusste, dass es schwer sein würde Sasuke von Goros Schuld zu überzeugen. Also hat sie alles in Kauf genommen – auch die Opferung ihres eigenen Lebens. Wie viel Zeit ihr wohl noch blieb? Es war früher Abend, als Mikoto noch einmal nach Yuki sehen wollte, ehe sie ihren Dienst für diesen Tag beendete. Auf den Gängen des Krankenhauses herrschte eine merkwürdige Stille. So ruhig war es nur selten. Niemand war da. Keine aufgewühlten Angehörigen, kein Personal oder Patienten. Mikoto spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Mit schnellen Schritte eilte sie zu Yukis Zimmer. Dort ereilte Mikoto ein Schock, woraufhin sie ihre Unterlagen fallen ließ. Das Bett der Amano war leer. Panisch suchte Mikoto das ganze Zimmer ab, doch es fehlte jede Spur von Yuki. Eines der Fenster stand weit auf und die weißen Vorhänge wehten sanft im Abendwind. Mikoto trat an das Fenster – ihr Blick ging über Konoha. Auch über der restlichen Stadt lag diese beängstigende Stille. Diese Situation erinnerte die schwarzhaarige an jene Nacht vor tausend Jahren. Erinnerungen, die Mikoto gerne verdrängt hätte. Dicke weiße Schneeflocken fielen vom Himmel herab und ließen den Wald rund um das Uchiha Schloss wie verzaubert erscheinen. Zwar preschte ein kalter Wind durch die Luft, doch es war ein friedlicher Abend gewesen...bis zu jenem Moment. Schreie. Unzählige verzweifelte Schreie hallten plötzlich durch die Gegend und der Geruch von Blut stieg in die Luft. Es war das Blut hunderter Uchihas, die in dieser Nacht auf grausame Weise abgeschlachtet wurden. Inmitten des Chaos versuchte Mikoto ihre beiden Söhne in Sicherheit zu bringen. Krampfhaft hielt die Mutter die Hände ihrer Kinder. Der damals noch kleine Sasuke war kaum in der Lage mit dem Tempo von Mikoto mitzuhalten. Immer wieder wurden die Drei aneinander geschubst oder andere Familienmitglieder versuchten sich zwischen sie zu drängen. Jeder versuchte sein Leben zu retten! Besonders dramatisch wurde es, als das Uchiha Schloss plötzlich in Flammen stand. Zwar galt Feuer als das Element der Uchihas, doch in dieser Nacht wurden die Flammen zu einer unüberwindbaren Barriere für viele der im Schloss gefangenen Uchihas. Plötzlich begann Sasuke lauthals nach seinem Bruder zu schreien. „Itachi! ITACHI!!!“ Der ältere der Brüder war jedoch unauffindbar. Auch Mikoto bemerkte das Verschwinden ihres Sohnes, doch sie hatte keine Zeit um nach ihn zu suchen. Sie wurde bereits von ihrem Mann getrennt und Mikoto folgte blind den Instinkt einer Mutter, wenigstens eins ihrer Kinder zu retten. Da Itachi verschwunden war, musste wenigstens Sasuke in Sicherheit gebracht werden. Sasuke jedoch war erschöpft und konnte nicht mehr laufen. „Ich kann nicht mehr, Mutter.“ weinte der kleine Vampir. Aus seinen runden Augen rollten dicken Tränen. Mikoto hielt an und nahm Sasuke auf den Arm, ehe sie ihre Flucht fortsetzte. Doch wohin sollte sie gehen? Die Eingänge waren versperrt und eine mysteriöse Barriere erlaubte es ihr nicht ihre vampirischen Kräfte einzusetzen. Schlussendlich erreichten die Beiden ein verlassenes Zimmer. Damals waren weite Teile des Schlosses mit Dienstbotengänge versehen. Sasuke hatte immer zusammen mit seinem Bruder in diesen Gängen gespielt und kannte sich bestens aus. Nachdem sich Mikoto vergewissert hatte, dass ihnen niemand gefolgt war, öffnete sie eine geheime Tür und setzte Sasuke in den dunklen Gang. „Hör mir jetzt genau zu.“ Sie strich Sasuke die Haare aus dem mit Ruß bedecktem Gesicht. „Ich will, dass du durch diesen Gang das Schloss verlässt und dich in Sicherheit bringst. Ganz gleich was du hören und sehen magst, kehre nicht um!! Gehe immer weiter, bis du weit genug von hier entfernt bist. Hast du mich verstanden?“ meinte die Uchiha. „Aber was ist mit Itachi, Vater und dir?“ fragte Sasuke. Er zitterte vor Angst. „Deinem Vater und Bruder geht es gut. Ich werde mit ihnen nachkommen.“ versicherte Mikoto. Aber in Wahrheit wusste auch sie nicht wo sich ihr Mann und ältester Sohn aufhielten. Mikoto und Fugaku wurden eben so getrennt, wie die beiden Brüder. „Wir werden nicht lange von einander getrennt sein.“ Sie küsste die Stirn ihres jüngsten Sohnes. Auf einmal ertönte ein lautes Poltern und unzählige Schritte näherten sich. Ein letztes Mal musterte Mikoto ihr Kind und lächelte schwach. Danach verschloss sie die Tür zum Dienstbotengang. „Mutter!!“ hörte man Sasuke verzweifelt nach Mikoto schreien. „MAMA!“ Mikoto schreckte aus ihren Gedanken und Tränen liefen über ihr Gesicht. „Sasuke.“ Hatte er eben nach ihr gerufen? Sie konnte nicht genau sagen, ob es sich bei den Schrei um ihre Erinnerungen handelte, oder ob Sasuke versucht hatte Kontakt zu ihr aufzunehmen. Die Uchiha Familie hatte ein inniges Verhältnis. Es war also gut möglich, dass sie die Gedanken von Sasuke hören konnte, sofern sie stark genug waren. Als das schwarz in ihren Augen rot flackerte und sich das Sharingan von Mikoto von selbst aktivierte wusste sie, dass eine große Bedrohung über ihre Familie hereingebrochen war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)