Juliet had it easy; she never had to kill Romeo! von misscantarella ================================================================================ Kapitel 47: Star Crossed Lovers ------------------------------- Mikoto atmete laut aus und lehnte sich etwas nach hinten. Ihr gegenüber saß Sasuke, welcher seiner Mutter eben seine Beobachtungen von Sakuras Gesundheitszustandes geschildert hatte. „Die Lage scheint wirklich ernst zu sein.“ sagte Mikoto. Dabei las sie noch einmal ihre Mitschriften durch. „Wirst du Sakura helfen?“ erkundigte sich Sasuke. „Leider kann ich das nicht.“ antwortete die Uchiha. Sasuke zog ungläubig die Augenbrauen zusammen. „Hast du nicht eben noch gesagt, dass die Lage ernst ist? Warum kannst du Sakura nicht helfen? Du bist Ärztin!!“ Die Stimme des Mannes wurde lauter. „Wie soll ich etwas behandeln, was ich nicht sehen kann?“ wollte Mikoto wissen und blieb vollkommen ruhig. „Du bist die einzige Person mit einem Mangekyō Sharingan. Nur du bist im Stande die Ausgeburten der Hölle zu sehen, welche auf Sakuras Tod warten.“ sprach sie weiter. „Also soll ich dabei zusehen wie Sakura stirbt?!“ zischte Sasuke aufgebracht. „Solange Sakura keine schwerwiegenden Symptome oder Ausfallerscheinungen zeigt gibt es keinen Grund sich so aufzuregen.“ erklärte Mikoto. „Sakura konnte sich während einem Kampf von einer Sekunde auf die andere nicht mehr bewegen. Das ist eine schwerwiegende Ausfallerscheinung.“ gab der Vampirfürst knurrend zurück. Sasuke konnte es einfach nicht glauben, wie ruhig seine Mutter in dieser Situation blieb. Es ging hier immerhin um Sakuras Leben! „Willst du Sakura jetzt einsperren, oder wie sieht dein Plan aus?“ hakte Mikoto nach. „Untersuche sie wenigstens einmal.“ bat Sasuke. Mikoto warf einen Blick auf ihren Terminkalender. „Schick sie im Laufe des Tages vorbei.“ bemerkte die Vampirin. „Danke!“ hauchte Sasuke. „Mach dir aber nicht zu viele Hoffnungen. Wie gesagt. Ich kann nur Dinge behandeln, die ich auch sehen kann.“ betonte Mikoto noch einmal deutlich. Sasuke nickte schwach. „Findest du nicht auch, dass es damals bei Kohana nicht genau so war? Bei ihr hat es auch so schleichend begonnen.“ meinte er. „Hmn. Daran habe ich auch schon gedacht.“ stimmte Mikoto ihrem Sohn zu. „Nur leider wissen wir bis heute nicht woran genau Kohana gestorben ist. Höchstwahrscheinlich Gift, aber welches? Wenn wir das nur wüssten, hätte Sakura eine Chance.“ murmelte Mikoto grübelnd. Sasuke stand auf. „Sakura wird leben! Und wenn ich mein eigenes Leben opfern muss um sie zu retten.“ verkündete der schwarzhaarige. „Hast du dabei einmal an deinen Vater und mich gedacht? Glaubst du, wir lassen es zu dich zu verlieren?“ fragte Mikoto mit glasigen Augen. „Was empfindest du für diese Frau? Warum würdest du für sie sterben?“ In ihre Stimme mischte sich ein vorwurfsvoller Ton. „Ich liebe Sakura und irgendwann wird sie meine Frau sein.“ antwortete Sasuke. Mikoto riss die Augen auf. Die Gerüchte waren also wahr. Sasuke hatte seinen Anspruch auf Sakura erhoben, auf einen Menschen. Jetzt erklärte sich auch seine krankhafte Sorge um die Jägerin. Und nun konnte Mikoto etwas Verständnis aufbringen. Es ging hier um die Frau, die er liebte. Auf der anderen Seite war Sasuke ihr einziges noch lebendes Kind. Ihn auch noch zu verlieren würde Mikoto nicht verkraften. „Mit Itachi würden du und Vater sicher keinen solchen Ärger haben. Aber auch ich wünsche mir manchmal, dass ich damals an seiner Stelle gestorben wäre.“ Sasuke sagte dies mit einer unheimlichen Trockenheit in der Stimme, die wirklich beängstigend war. „Sag solche Dinge nicht. Wir lieben dich genau so wie deinen großen Bruder! Ihr seid Brüder, niemals würden wir einen von euch bevorzugen.“ entgegnete die Vampirin. „Natürlich, verzeih. Wie konnte ich die Vernachlässigung durch meine eigenen Eltern nur als Bevorzugung meines großen Bruders deuten.“ lachte Sasuke spöttisch. „Jetzt reicht es!!“ knurrte Mikoto und schlug mit der Hand auf den Tisch. „Fugaku und ich haben dir nie etwas verboten und dir immer deine Freiheiten gelassen. Wir haben sogar deiner Heirat mit einem Menschen zugestimmt. Und auch nun bin ich bereit deiner menschlichen Freundin zu helfen. Sprich also nicht so respektlos mit mir, verstanden!! Und solltest du noch einmal Itachi in ein falsches Licht rücken wird das für dich Konsequenzen haben.“ Ihre schwarzen Augen färbten sich rot. Sasuke griff wortlos nach seinem Mantel und verschwand aus dem Büro seiner Mutter. Mikoto strich sich einige lose Haarsträhnen aus dem Gesicht. Es kam selten vor, dass sie so die Fassung verlor. Aber Sasuke reizte momentan seine Grenzen extrem aus. Diese rebellische Art kannte Mikoto nicht an ihrem Sohn. Seit dem frühen Morgen saß Karin bereits in ihrem Wagen und beobachtete das Gebäude auf der anderen Straßenseite. Die Jägerin war in eigener Sache unterwegs. In den vergangenen Tagen hatte sie immer wieder von einem mysteriösen Level E Vampir gehört. Einige Quellen behaupteten sogar, dass dieser Vampir einmal ein Vampirjäger war und hier wurde das Interesse der jungen Frau geweckt. Zumal das Gebäude, welches sie beschattete, einem Mitglied der Fürstenfamilie gehörte. Sakura könnte ihr in dieser Sache bestimmt helfen, doch durch ihre Beziehung mit Sasuke war sie irgendwie an die Uchiha Familie gebunden. Würde sie also noch wirklich gegen einen Uchiha vorgehen? Langsam aber sicher keimten Zweifel in Karin auf. Ihre beiden engen Freundinnen hatten sich in den letzten vollkommen verändert. Sakura liebte einen Vampir und Ino. Nun...Ino galt noch immer als verschwunden. Niemand wusste wo sich die Yamanaka aufhielt. Es war eine wirklich kritische Situation. Sollte Ino nicht bald wieder auftauchen, würde sie auf der Liste der Verräter landen. Jeder Vampirjäger schwor zu Beginn seiner Ausbildung einen Eid. Diese Eid zwang einen Vampirjäger zur absoluten Loyalität gegenüber ihrem Job. Niemals durften die Geheimnisse der Hunter in falsche Hände gelangen. Aus diesem Grund wurden auch jedem Jäger, der seinen Job aufgab, die Erinnerungen gelöscht. So, dass er nie eine Bedrohung darstellen konnte. Mit Inos verschwinden war sie nun aber zu einer akuten Bedrohung geworden. Sollte sie in Gefangenschaft geraten oder auf dumme Gedanken gekommen sein, könnten viele intime Informationen der Vampirjäger an die Öffentlichkeit kommen. Aus diesem Grund hatte Kakashi bereits ein Team aus Anbu Mitgliedern auf Ino angesetzt, um sie zu finden. Bis jetzt jedoch ohne Erfolg. Gerade wollte Karin nach ihrem Kaffeebecher greifen, als eine Person auftauchte und die Villa von Madara ansteuerte. „Sakura?“ Fragend zog Karin die Augenbrauen zusammen. Was hatte sie hier zu suchen? Hatte Sakura etwas auch von den Gerüchten über diesen Level E Vampir gehört? War sie hier, um dieser Sache nachzugehen? Aber Sakura wusste doch, dass sie nichts auf eigene Faust tun durfte! Immerhin war sie noch immer beurlaubt. Karin atmete laut aus. Warum hatten sie nur diesem dummen Auftrag bezüglich der Überwachung des Uchiha Balls übernommen? Seit sie auf Sasuke getroffen waren, geriet alles aus den Fugen. Sakura und Ino hatten sich zerstritten, die beste Vampirjägerin durfte ihrem Job nicht mehr nachgehen und ein eingeschworenes Team war zerbrochen. Jahrelang hatten die drei Frauen zusammengearbeitet, waren perfekt aufeinander abgestimmt. Nun lag all das in Scherben. Und wofür? Alle Beteiligten litten unter diesen Umstand, doch niemand tat etwas dagegen. In diesem Moment fasste sich Karin ein Herz. Sie stieg aus ihrem Wagen und schlich sich zu Madaras Villa. Egal was geschehen war, Sakura und sie waren noch immer Freundinnen und Karin spürte die Rastlosigkeit von Sakura genau. Es fühlte sich an, als würde Sakura die Zeit davonlaufen... Sakura näherte sich der Villa von Madara. Ruki hatte sie kontaktiert und gebeten zu kommen, um etwas zu besprechen. Worüber dieses Gespräch gehen sollte ahnte Sakura zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Viel mehr interessierte sie der Zustand ihres besten Freundes. Seit seiner Verwandlung war bereits einige Zeit vergangen. Wie weit war sein Zerfall schon fortgeschritten? Gab es noch Rettung für ihn? Die Jägerin schmunzelte. Sollte sie sich nicht viel mehr Sorgen um sich selbst machen? Ihr ging es von Minute zu Minute schlechter. Goro schien gute Arbeit geleistet zu haben. Das Gift breitete sich ganz schleichend in ihrem Körper aus. Aber es ging viel schneller, als bei Kohana damals. Scheinbar wollte Goro Sakura schnellstmöglich los haben. Mit zittrigen Fingern klingelte Sakura an der Tür, welche umgehend von Ruki geöffnet wurde. Ihre grünen Augen weiteten sich. Wie sehr er sich verändert hatte. Sein langes Haar hatte er abgeschnitten und Ruki trug doch tatsächlich einen Anzug. So kannte Sakura ihn gar nicht. „Schön dich zu sehen.“ begrüßte Ruki seine beste Freundin. „Komm rein.“ Er trat einen Schritt zur Seite und ließ Sakura eintreten. Bevor er die Tür schloss scannte der Vampir für einen kurzen Moment die Umgebung und verengte seine Augen. Kaum trat Ruki neben Sakura, drückte sie ihn gegen die Wand. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass ER es war?!?!“ knurrte sie. „Es hätte nichts geändert.“ antwortete Ruki und griff nach ihrer Hand. „Madara erwartet dich und ich bitte dich ihn nicht mit dieser Sache zu konfrontieren. Er leidet schon genug.“ flüsterte der Oda. „Wie kann ein grausames Wesen wie er leiden! Madara hat mir damals im Archiv aufgelauert und mich beinahe ausgesaugt, er ist Gabriel und damit der Mörder seines eigenen Clans!“ zischte Sakura, hielt ihre Stimme jedoch bedeckt. „Madara ist nicht er selbst. In den letzten Tagen habe ich ihn mehrmals beobachtet, wie er zu sich selbst spricht. Als wäre eine Stimme in seinem Kopf, die ihm schreckliche Dinge zuflüstert.“ erklärte Ruki. „Selbst wenn, warum stehst du auf seiner Seite?“ wollte die junge Frau wissen. „Madara hat mich erschaffen. Er ist mein Meister und er wird mich erlösen, sobald unser Plan vollendet ist.“ sagte Ruki. „Welcher Plan?“ hakte Sakura nach. „Ich werde ihn dir erzählen.“ ertönte auf einmal die Stimme von Madara, welche aus dem Wohnzimmer kam. Sakura sah Ruki an. Dieser nickte schwach, bevor er Sakura eine Hand auf den Rücken legte und sie ins Wohnzimmer brachte. Madara saß wieder in seinem Sessel und wärmte sich am Feuer des Kamins. „Wirst du mich nun töten?“ fragte der Uchiha gleich zu Beginn. „Glaubt Goro tatsächlich, dass du im Stande wärst mich umzubringen?“ Madara fixierte Sakura mit seinem Blick. Er war wirklich einschüchternd. Sakura biss die Zähne zusammen. Woher zum Teufel wusste Madara nur von ihrem Gespräch mit Goro? „Weiß mein Neffe, dass du hier bist?“ erkundigte sich Madara. „Bis jetzt noch nicht. Aber vielleicht sollte ich ihm mal erzählen wer Sie wirklich sind.“ gab Sakura zurück. Natürlich wusste Sasuke nichts von all dem hier. Außerdem schien er viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen zu sein. Die plötzliche Heirat von Naruto und Hinata hatte wirklich für großen Wirbel gesorgt. Und auch das Auftauchen von Sakura auf einer Vampirheirat wurde heiß diskutiert. „Es gibt keinen Grund Sasuke etwas zu erzählen. Alles wird sich schon bald von selbst aufklären.“ bemerkte Madara. „Ach ja? Dann klären Sie mich bitte auf.“ forderte Sakura und verschränkte die Arme unter der Brust. Ruki lehnte sich derweilen gegen die Wand und schloss seine Augen. Genau wie bei Sakura, verschlechterte sich seine Gesundheit zunehmend. „Ruki und ich arbeiten gerade daran Goro und seine Tochter aus dem Weg zu schaffen. Früher einmal war Gor ein guter Freund und mein Mentor. Ich habe ihn sehr geschätzt, ihm meine Sorgen anvertraut. Doch Goro hat all das ausgenutzt und mich zu seinem Spielzeug gemacht. Ja, ich war eine tragende Kraft bei der Auslöschung meiner eigenen Sippe. Aber ich werde mich den Konsequenzen stellen! Du dagegen hast auf Grund deiner Ähnlichkeit zu Kohana andere Sorgen, denn Goro plant schon lange Yuki mit Sasuke zu verheiraten. Es ist also nicht schwer zu erraten, dass du diesem Plan im Wege stehst. Ich wollte dir nie etwas böses! Sasuke sollte sich lediglich in dich verlieben, um Yuki ihre Chancen zu nehmen. Tut mit leid, dass ich dich so rücksichtslos ausgenutzt habe.“ sprach der Vampir. „Und was ist mit Raphael?“ informierte sich die Jägerin weiter. Madara erhob sich und ging auf Sakura zu. „Raphael ist nichts weiter, als eine hinterhältige Schlange. Sobald Goro aus dem Weg geschafft ist, sollten wir mit ihm keine Probleme mehr haben.“ antwortete er. „Wir? Warum sollte ich euch helfen?“ fragte Sakura. „Für Sasuke. Tu es für ihn.“ meinte Madara. Sakura drehte sich zu Ruki um. „Was ist dein Grund?“ wollte sie wissen. „Die Aussicht auf den Tod.“ gab der Angesprochene zurück. „Bist du jetzt vollkommen verrückt geworden?“ schrie Sakura wütend. „Ich habe dir gesagt, dass ich dich kein zweites Mal...-“ „Du hast nicht das Recht über mein Leben zu entscheiden!!“ unterbrach Ruki seine beste Freundin knurrend. „Sieh mich an, Sakura. Willst du eine Kreatur wie mich wirklich leben lassen? Ich bin sein Monster! Ich töte unschuldige Menschen!“ rief er. „Wir haben keine Zeit für Streitigkeiten. Mit jeder Minute, die Goro auf freiem Fuß ist, wird er gefährlicher. Ein dunkler Schatten hat sich bereits über uns allen ausgebreitet.“ unterbrach Madara die beiden Freunde. „Ich kann das nicht! Sasuke länger Dinge zu verheimlichen halte ich nicht länger aus.“ sagte Sakura. Ruki stieß einen unzufriedenen Ton aus. „Wäre dein Freund nicht so verweichlicht, hätte er Goro schon längst durchschaut.“ zischte der Oda gereizt. „Wage es nicht so über Sasuke zu sprechen!“ Sakura ging auf Ruki zu und packte ihm am Kragen, funkelte ihn finster an. „Ich hatte schon die Befürchtung, du hättest dich verändert. Aber du bist so aufbrausend wie immer.“ lachte Ruki. „Ihr könnt mich mal.“ fauchte Sakura, ehe sie aus dem Zimmer stürmte. „Was nun?“ wollte Madara wissen. „Sie wird uns helfen. Dafür kenne ich Sakura zu gut.“ versicherte Ruki. „Das hoffe ich. Ich werde nicht noch einmal diese Mitleids - Nummer spielen.“ brummte Madara. Karin lief so schnell sie konnte zu ihrem Auto zurück. Hatte sie das eben wirklich gehört? Die junge Frau war um die Villa geschlichen und konnte Teile des eben stattgefunden Gespräches zwischen Madara, Sakura und Ruki mitanhören. Ruki. Er war also dieser Vampir. Wie konnte es nur so weit kommen? Und warum hatte Sakura ihr nichts erzählt? Zusammen hätten sie sicherlich eine Lösung gefunden. Gerade wollte Karin die Fahrertür öffnen, als sie am Arm gepackt und gegen ihr Auto gedrückt wurde. „Es ist unfreundlich die Gespräche anderer zu belauschen.“ Es war Ruki, der seiner ehemaligen Kollegin aufgelauert hatte. Karin gefror das Blut in den Adern. Wie konnte sie Ruki nicht bemerken? Normalerweise ließ ihr Spürsinn sie niemals im Stich. Doch Ruki war kein gewöhnlicher Vampir. Er war einmal ein Vampirjäger gewesen, kannte also alle Techniken. „Was auch immer du vor hast. Halte Sakura aus der Sache raus!“ sagte Karin. „Das kann ich nicht, aber deine Intelligenz könnte von Nutzen sein. Warum schließt du dich mir nicht an?“ äußerte Ruki sein Angebot. Er hatte die Anwesenheit von Karin schon lange vorher gespürt. Sie auf seiner Seite zu wissen, wäre ein wirklicher Vorteil. „Vergiss es!“ schlug Karin das Angebot umgehend aus. „Aber wenn du mir nicht helfen willst, wirst du bestimmt zu Kakashi gehen und das kann ich nicht zulassen. Solltest du mich verraten wollen, muss ich dich leider töten.“ raunte der Vampir und nahm Karin die Brille ab. Ihre Sicht wurde verschwommen. „Ich hatte keine Ahnung wie schön du bist. Es wäre eine Schande dich umzubringen.“ bemerkte Ruki, bevor er Karin ihre Brille wieder aufsetzte. „Du kannst Informationen haben, aber ich werde niemanden für dich töten!“ Mit diesen Worten riss sich Karin los und stieg in ihren Wagen. „Dieser verdammte Mistkerl!!“ brüllte Sakura wütend und warf die Tür hinter sich zu. „Ich hoffe, du meinst damit nicht mich.“ Sasuke tauchte vor Sakura auf. Er konnte ihre schlechte Laune schon spüren, als sie den Tower betreten hatte. „Keine Sorge. Du bist unschuldig.“ meinte die Haruno lächelnd. „Das freut mich zu hören.“ grinste Sasuke und zog Sakura zu sich heran. „Also, wer ist dieser Mistkerl?“ fragte er. „Ruki.“ platzte es aus Sakura. „Ruki?“ hakte Sasuke verwundert nach. Wie konnte Ruki für die schlechte Laune von Sakura verantwortlich sein? „Ach weißt du. Er hat mir so viel Arbeit hinterlassen.“ versuchte sich Sakura aus dieser verzwickten Situation zu retten. „Soll ich dir helfen?“ bot der schwarzhaarige an. „Nein. Nicht nötig, danke.“ winkte Sakura ab und schlang ihre Arme um Sasuke. Ihr Gesicht vergrub sie in seiner Brust. „Du bist heute so anhänglich.“ bemerkte Sasuke und lehnte seinen Kopf gegen den von Sakura. Es störte ihn keineswegs! Immerhin liebte er ihre Nähe. „Sasuke!“ grummelte Sakura. Musste er das unbedingt erwähnen? „Jetzt siehst du mal wie es ist, wenn man ständig aufgezogen wird.“ lachte Sasuke und hob ihr Kinn an, damit Sakura ihn direkt ansehen musste. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen näherte sich Sasuke ihrem Gesicht, ehe er Sakura in einen langen und intensiven Kuss verwickelte. Seit der Heirat von Naruto und Hinata vor zwei Tagen, hatten Sasuke und Sakura kaum Zeit für Zweisamkeit gehabt. Sasuke versank beinahe vor Arbeit und Sakura. Ja, was sie so den ganzen Tag anstellte wusste der Uchiha auch nicht so recht. Aber so lange er Sakura nichts negatives über Sakura hörte, wollte sich Sasuke nicht in das Machen und Tun seiner Freundin einmischen. Einen Moment später befand sich das Paar im Essbereich von Sasukes Wohnung und er setzte Sakura auf die Tischplatte. „Oho wie stürmisch.“ lachte die junge Frau, wurde von Sasuke aber auch gleich durch einen Kuss zum Schweigen gebracht. Knurrend drückte Sasuke ihren Körper gegen seinen, fuhr mit einer Hand unter ihren Pullover. Ihre Haut war so weich wie immer, doch an diesem Tag war sie kälter als sonst. Plötzlich legte Sakura eine Hand auf seine Wange und ihre Blicke trafen sich. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie. Sasuke wirkte so abwesend – als würde ihn etwas ziemlich beschäftigen. „Wären deine Gefühle für mich anders, wenn ich ein Mensch wäre?“ wollte Sasuke wissen. Sakura hob die Augenbraue. Wie kam er plötzlich auf diesen Gedanken? „Du weißt genau so gut wie ich, dass du als Vampir kein Mensch werden kannst.“ sagte Sakura. „Und was, wenn doch?“ hakte Sasuke weiter nach. „Selbst dann würde sich nichts ändern! Mir wäre es egal, ob du ein Vampir oder Mensch bist. Immerhin wirst du immer Sasuke bleiben und in Sasuke habe ich mich verliebt, nicht in deine Rasse.“ antwortete sie. „Also hör auf über solch einen Unsinn nachzudenken.“ Die Jägerin strich Sasuke einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht, bevor sie ihn küsste. Sasuke drückte seine Lippen nur kurz gegen ihre. Er konnte diesen Gedanken nicht mehr abschütteln. Schon gar nicht nach dem Gespräch, welches er letzte Nacht geführt hatte. Niemand wusste von diesem heimlichen Treffen. Weder Sakura, noch sonst ein Vertrauter des Vampirfürsten. Im Schutze der Dunkelheit war Sasuke an diesem verlassenen Ort gekommen. Er befand sich mehrere hundert Kilometer von Konoha entfernt, doch der Grund war diese Anreise wert! Sasuke tauchte mitten in einem dunklen Wald auf und blieb vor einer Holzhütte stehen. Zwar brannte kein Licht, doch der Vampir spürte, dass er hier war. Seit seiner ersten Begegnung mit dieser Kreatur vor einigen Wochen hatte Sasuke alles getan, um herauszufinden wer diese Person war. Nach vielen Nächten der Recherche wusste Sasuke nun zumindest, wo er sich aufhielt. Der Uchiha setzte sich in Bewegung und steuerte die verlassen wirkende Hütte an. Ohne anzuklopfen trat er ein. Automatisch aktivierte sich dabei sein Sharingan. Mit seinem scharfen Blick scannte Sasuke den leeren Raum. „Ich habe deinen Besuch schon erwartet.“ ertönte eine männliche Stimme, die Sasuke sofort erkannte. Raphael. Ihn hatte er all die Zeit gesucht. „Ist dem so?“ fragte Sasuke und sah sich weiter um. „Ja. Bei unserer ersten Begegnung konnte ich in deinen Augen erkennen, dass du mich aufsuchen wirst.“ Raphael tauchte vor Sasuke auf. Genau wie Gabriel und Ruki, verbarg auch er sein Gesicht hinter einer Maske. Dazu war sein Körper in einen langen schwarzen Mantel gehüllt. Sasuke steckte die Hände in seine Manteltaschen, seine Mundwinkel zuckten. „Die Augen eines Uchihas sind gefährlich. Du solltest sie also nicht zu lange ansehen.“ bemerkte er dabei. „Und dennoch habe ich tief in dein Herz blicken können und deine Sorgen erkannt.“ sagte Raphael unbeeindruckt. „Man erzählt sich, dass du dich mit Giften auskennst. Sag mir, wurde Sakura vergiftet?“ kam Sasuke zur Sache. „Die Zukunft dieser Frau ist düster und egal was du versuchst, du kannst sie nicht retten. Nicht einmal die Verwandlung in einen Vampir.“ begann der Maskenmann zu erzählen. „Ihr Herz wird schon bald aufhören zu schlagen. Außer...jemand gibt ihr neues.“ meinte Raphael mit einem Blick zu Sasuke. „Gib ihr dein Herz und sie wird leben. Im Austausch mit deinem vampirischen Kräften, wirst du zu einem Mensch werden. Es ist die einzige Möglichkeit.“ erklärte Raphael. Sasuke atmete ruhig aus. Wenn er sich dazu entschied sein ewiges Leben aufzugeben, würde Sakura also leben? Für Sasuke stand die Entscheidung bereits fest! „Dann soll es so sein.“ „Sasuke?“ Sakura legte den Kopf etwas zur Seite. Der Vampir war völlig weggetreten und reagierte nicht auf ihre Fragen. Stattdessen schlang er beide Arme um ihren Körper und drückte die Frau dich an sich. „Du darfst mich niemals alleine lassen, hast du verstanden?“ fragte er. Sakuras Augen weiteten sich. Wusste er etwas? „Ich werde immer bei dir sein, solange ich lebe!“ meinte Sakura und erwiderte seine Umarmung. Ihre Augen waren ganz glasig geworden. War dies ihr Schicksal? Waren sie und Sasuke dazu bestimmt, niemals glücklich zu werden? Standen sie wirklich unter solch einem schlechten Stern? Warum? Warum mussten sie so leiden? Was haben sie getan, um so bestraft zu werden? War die Liebe zwischen einem Mensch und Vampir einfach eine unmögliche Konstellation? Wie die Sonne und der Mond? Immer so nah und doch so fern, nicht in der Lage zur selben Zeit zu existieren. „Nichts wird uns jemals trennen, dass verspreche ich dir.“ flüsterte die Jägerin. Wenn sie in diesem Leben nicht zusammen sein durften, dann im nächsten oder dem danach. Sakura wollte so lange wiedergeboren werden, bis sie und Sasuke endlich Frieden finden konnten. Dafür würde sie alles aufgeben! Auch ihr Leben...und das seine. Wenn das Diesseits ihre Liebe verweigerte, würde vielleicht das Jenseits gnädiger sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)