Juliet had it easy; she never had to kill Romeo! von misscantarella ================================================================================ Kapitel 41: Romeo x Juliet -------------------------- Als am nächsten Morgen die Sonne aufging war Sakura bereits hellwach. Wirklich geschlafen hatte sie nicht. Zum Einen, weil sie und Sasuke beinahe die ganze Nacht mit ihrer Versöhnung beschäftigt waren. Und zum Anderen, weil Sakura den friedlich herabfallenden Schnee beobachtet hatte. Vor einigen Stunden hatte es angefangen zu schneien und bis jetzt fielen dicke Flocken vom Himmel herab. Ihr Blick ging zu Sasuke. Er schlief ganz friedlich, sein Kopf ruhte in ihrem Schoss. Schwach lächelnd streichelte sie seinen Nacken. Der Vampir schnurrte und drehte sich noch etwas mehr ihr zu. Überall auf seinem Körper sah man Abdrücke von Fingernägeln und an einigen Stellen zierten violette Knutschflecken seine blasse Haut. Sakura gefiel es irgendwie, dass man ihre Spuren ganz deutlich auf seinem Körper sehen konnte. Ob Sasuke sich ähnlich fühlte, wenn er sie biss? Insgesamt vier Mal hatte er sie in der vergangenen Nacht gebissen und ihr Blut getrunken. Wie es sich wohl anfühlte jemanden zu beißen? Sasuke hatte einmal erwähnt wie unbeschreiblich gut ihr Blut schmeckte, aber er hat nie von dem Gefühl erzählt, wenn er seine Zähne in ihre Haut bohrte. „Hör nicht auf.“ grummelte Sasuke. Als sie seine Stimme hörte bemerkte Sakura, dass sie aufgehört hatte seinen Nacken zu streicheln. „Du bist ja wach.“ meinte sie. „Hmn. Seit eben.“ Sasuke streckte sich ausgiebig, bevor er sich aufsetzte. „An was denkst du?“ fragte der Uchiha und sah zu Sakura, küsste ihre Schulter. Ihre Unruhe hatte ihn geweckt. „Nichts besonderes.“ antwortete die rosahaarige. „Warum willst du mir nicht sagen was dich beschäftigt?“ hakte Sasuke nach. „Du kannst mit mir über alles reden!“ betonte er. „Erinnerst du, als ich uns einmal Frühstück gemacht habe?“ begann die Jägerin schließlich. Sasuke nickte. „Auf der Suche nach den Zutaten für die Pfannkuchen bin ich auf Blutkonserven in deinem Kühlschrank gestoßen. Ich weiß wirklich nicht warum, aber ich habe vorgestellt wie wohl dein Blut schmeckt und seitdem lässt mich dieser Gedanke nicht mehr los.“ erklärte Sakura und lehnte ihren Kopf gegen seinen Oberarm, damit Sasuke nicht ihr beschämtes Gesicht sehen konnte. „Schau mich an.“ Sasuke drehte ihr Gesicht zu sich. „Es gibt keinen Grund dich für deine Gedanken zu schämen.“ meinte der Vampir. „Doch! Welcher normale Mensch denkt denn bitte an solche Sachen?“ fragte sie. „Welcher normale Mensch wäre in der Lage einen Vampir wie mich zu lieben?“ stellte Sasuke die Gegenfrage. „Jemanden zu lieben oder dessen Blut zu trinken ist ein kleiner Unterschied, mein Lieber.“ bemerkte die Haruno. „Da liegst du falsch!“ widersprach Sasuke. Dabei strich er mit seinen Fingern über ihren Hals. „Wenn ein Vampir dich sein Blut trinken lässt kannst du dir sicher sein, wie abgöttisch er dich liebt! Denn für Vampire gibt es keinen größeren Liebesbeweis, als das gegenseitige trinken ihres Blutes.“ erklärte er. Es lag eine Schwere in seiner Stimme, die Sakura sonst nur kannte, wenn sie und Sasuke miteinander schliefen. Erregte es ihn etwa, dass sie an solche Dinge dachte? Plötzlich drückte Sasuke die junge Frau nach hinten. „Du weißt gar nicht was allein die Vorstellung daran, dass du mich beißt und mein Blut trinkst, in mir auslöst.“ gestand der Vampir keuchend. „Mir macht die Vorstellung eher Angst.“ flüsterte Sakura mit zittriger Stimme. „Natürlich. Für euch Menschen ist so etwas bestimmt befremdlich.“ Sasuke strich ihr die Haare hinter das Ohr und küsste ihre Stirn. „Ist heute Abend nicht das von deiner Mutter geplante Familienessen im Schloss?“ lenkte Sakura vom Thema ab. „Ja. Aber du musst nicht kommen, wenn du nicht willst. Mein Vater hat dir seine Einladung ziemlich harsch aufgebunden.“ meinte Sasuke. „Ich würde aber furchtbar gerne hingehen.“ sagte die rosahaarige. „Dann hole ich dich heute Abend ab.“ gab Sasuke zurück, bevor er aus dem Bett stieg und begann sich anzuziehen. „Wo willst du hin?“ fragte Sakura verwundert. „In drei Tagen heiratet meine beste Freundin und ich muss noch ein passendes Geschenk für sie finden.“ erklärte der Angesprochene, als er gerade den Gürtel seiner Hose schloss. „Du hast mir nie von ihr erzählt.“ bemerkte Sakura. „Warum begleitest du mich nicht auf ihre Hochzeit? Dann lernst du sie kennen.“ schlug der Uchiha vor. „Ich auf einer Vampirhochzeit?“ hakte die Jägerin mit hochgezogener Augenbraue nach. „Es gibt keine Regel, dir mir eine Vampirjägerin als Begleitung verbietet und ich glaube auch nicht, dass Hinata etwas dagegen hätte.“ Es war nicht ganz die Wahrheit. Zwar verbat nicht der Pakt die Anwesenheit von Sakura auf der Heirat zweier Vampire. Viel mehr galt hier die Hofetikette des Vampiradels. Menschen hatten auf solchen Feierlichkeiten nichts zu suchen, doch für Sakura würde Sasuke auch diese Regel brechen. „Sollten wir dann nicht zusammen ein Geschenk aussuchen?“ überlegte Sakura. „Willst du wirklich noch länger nach der Pfeife deines Vaters tanzen?“ Seufzend legte Yuki ihre Arbeitsunterlagen beiseite. Seit ihrer Begegnung mit Ruki musste sie ständig an seine Worte denken. Viel mehr jedoch an seine Berührungen. Yuki musste nur an den Kuss denken und ihre Lippen kribbelten. „Diese verdammte Hexe.“ Ein sichtlich aufgebrachter Goro betrat das Büro seiner Tochter. „Was ist denn passiert?“ erkundigte sie sich. Mit Hexe meinte ihr Vater ja für gewöhnlich Sakura. Was hatte sie also angestellt, um ihn so zu verärgern? „Sasuke hält es scheinbar seit Tagen nicht für nötig zur Arbeit zu erscheinen, aber für eine kleine Shopping Tour mit dieser Haruno Schlampe hat er Zeit.“ erzählte Goro und strich sich die losen Strähnen aus dem Gesicht. „Was?“ Nun wurde Yuki hellhörig. „Ich habe sie zusammen in ein Juweliergeschäft gehen sehen.“ meinte der Vampir. „Aber das heißt ja noch nichts, oder?“ bemerkte Yuki. „Mein Gott. Er hat ihre Hand gehalten!!“ brüllte Goro. „Er hat was?“ Yuki riss die Augen auf. „Du hast mir versprochen, dass Sasuke mich heiraten wird!!! Warum hält er nun in aller Öffentlichkeit ihrer Hand?“ knurrte die Amano. „Du wirst ihn heiraten.“ versicherte Goro. „Und um diese Vampirjägerin werde ich mich auch kümmern. Hab keine Angst. Sasuke und du werdet die Ewigkeit miteinander verbringen. Du hast mein Wort.“ Ein schwaches Grinsen schlich sich auf die Lippen des Vampirs. Er hatte ganz eigene Pläne was seine Tochter betraf. „Wie wirst du sie umbringen? Schnell und schmerzlos und ganz langsam?“ fragte Yuki. „Ich werde mich erst einmal auf eine Tasse Tee mit Miss Haruno treffen. Immerhin sollte jemand ihr noch einmal die Regeln des Paktes näher bringen.“ erklärte der Angesprochene. Yuki lachte. „Genau wie bei ihr damals. Hoffentlich mag auch unsere Miss Haruno eine Tasse guten Tee.“ Den ganzen Nachmittag über waren Sasuke und Sakura in der Stadt unterwegs gewesen, um ein passendes Hochzeitsgeschenk für Hinata zu finden. Unzählige Geschäfte hatten sie dabei abgeklappert, jedoch mit wenig Erfolg. „Wieder nichts.“ murrte Sakura, als die Beiden ein weiteres Geschäft verließen. „Es wird schwierig etwas zu finden, wenn wir nicht einmal wissen wonach wir suchen.“ bemerkte Sasuke und trat neben die rosahaarige. Dabei griff er wie selbstverständlich nach ihrer Hand, verschränkte seinen Fingern mit ihren. „Hältst du das für eine gute Idee?“ fragte Sakura. „Was meinst du?“ hakte er nach. „Das mit dem Händchen halten. Jemand könnte uns sehen.“ erklärte die Jägerin mit geröteten Wangen. „Mir doch egal.“ gab Sasuke schulterzuckend zurück und setzte sich in Bewegung. „Böser Vampirfürst.“ Sakura lehnte sich etwas an ihn, lachte gegen seinen Oberarm. Sasuke schmunzelte etwas. Genau so hatte er es sich immer vorgestellt. Kein Versteckspiel mehr! Stattdessen sollte jeder die Person sehen, die Sasuke für immer an seiner Seite haben wollte. Und das Paar wurde tatsächlich von unzähligen Passanten angestarrt. Da Sasuke es gewohnt war angestarrt zu werden, bemerkte er die Blicke gar nicht mehr und Sakura versuchte sie einfach zu ignorieren. Plötzlich klingelte das Handy von Sakura. „Haruno?“ meldete sie sich. Es war eine unbekannte Nummer, weshalb ihre Stimme etwas unterkühlt klang. „Ah...Sie sind es. Was wollen Sie?“ brummte Sakura. Sasuke sah im Seitenwinkel zu ihr. Mit wem telefonierte sie wohl? Scheinbar mochte Sakura diese Person nicht wirklich. „Nein, heute habe ich keine Zeit. Morgen vielleicht.“ Die Haruno sah zu Sasuke und verdrehte die Augen. Er lachte. „Gut, dann bis morgen.“ seufzend legte Sakura auf. „Wer war es?“ erkundigte sich der schwarzhaarige. „Mein Freund Goro. Er will mit mir über irgendetwas reden.“ antwortete sie. Sasuke hob die Augenbraue. Über was könnte Goro wohl mit Sakura sprechen wollen? Zufrieden betrachtete sich Madara im Spiegel seines Ankleidezimmers. Das Familienessen war der perfekte Anlass, um wieder einen seiner edlen Anzüge zu tragen. Madara trug eine schwarze Hose mit einem blutrotem Hemd. Gerade knöpfte er die Weste aus schwarzem Samt zu, welche mit einem Ornamenten Muster verziert war. Danach band er seine Krawatte und warf sein gesund glänzendes Haar nach hinten. „Wir müssen reden.“ Cordelia platzte in den Raum. „Wo hast du deine gute Erziehung gelassen? Ich hätte nackt sein können.“ sagte der Uchiha und drehte sich zu ihr um. „Außerdem kommst du äußerst ungelegen. Meine Geschwister erwarten mich im Uchiha Schloss.“ bemerkte er. „Glücklicherweise musste ich deinen nackten Anblick nicht ertragen. Ich habe eben nämlich vorzüglich gegessen und wollte dieses herrliche Mahl nicht erbrechen.“ gab Cordelia mit spitzer Zunge zurück. „Ich mochte deinen Humor schon immer.“ gestand Madara. „Das tut jetzt nichts zur Sache. Ich bin wegen unserem Gespräch von gestern hier.“ winkte die Vampirin ab. „Sollten deine Worte von wirklich wahr sein hast du etwas unverzeihliches getan, mein lieber Freund. Doch wenn ein Mitglied meiner Familie zum Teil für deine Taten verantwortlich ist werde ich dir natürlich bei dessen Vernichtung helfen. Immerhin soll der Name Amano auch weiterhin für Ehrlichkeit und Loyalität stehen.“ Cordelia hatte ihren Entschluss gefasst. Sie würde Madara zur Seite stehen! Nicht nur, weil sie selbst großen Groll gegen Goro hegte. Ihre Motive waren viel emotionaler. Cordelia wollte herausfinden, ob es den alten Madara noch gab. Früher war Madara ein ganz anderer gewesen. Man hat ihn immer lachend und scherzend gesehen. Vor allem im Umgang mit seinen beiden Neffen, Sasuke und Itachi. Vielleicht war dieser friedlicher Madara noch irgendwo hinter seiner Maske aus schillernden Stoffen und dem nichtssagenden Gesicht versteckt. Nur darum würde Cordelia ihn helfen – um Madara noch einmal Lächeln zu sehen. So wie in ihrer Kindheit. „Meine liebe Cordelia.“ Madara ging auf sie zu. „Es tut gut zu wissen einen Freund an seiner Seite zu haben.“ hauchte er und strich über ihre Wange. Seine Lippen drückte er kurz gegen ihren Mundwinkel. „Entschuldige mich nun. Ich werde erwartet.“ Sasuke öffnete die Beifahrertür seines Wagens und half Sakura beim Aussteigen. Fast wäre sie dabei gestolpert. „Es gibt keinen Grund nervös zu sein! Verhalte dich einfach wie immer.“ sagte Sasuke, um Sakura zu beruhigen. Man konnte die Nervosität der Vampirjägerin ganz deutlich spüren. „Mein natürliches Verhalten ist glaube ich nicht bei einem Abendessen einer Adelsfamilie angebracht.“ brummte Sakura. Das Paar schritt die Stufen empor und wurden bereits von Mikoto erwartet. Die Fürstenmutter glänzte mal wieder mit ihrem ausgesprochen guten Geschmack für Mode. Sie trug eine beigefarbenen Bleistiftrock mit einer bordeauxfarbenen Seidenbluse. Die durch die Luft fliegenden Schneeflocken ließen ihre Haut noch strahlender wirken. Scheinbar waren Vampire im Winter noch viel schöner. „Seid willkommen.“ begrüßte Mikoto die Beiden. „Guten Abend, Mikoto-san.“ Ganz förmlich reichte Sakura der Vampirin die Hand. „Ich bitte dich, nenn mich einfach Mikoto.“ meinte die Uchiha und umarmte Sakura kurzerhand. Diese sah etwas verwundert zu Sasuke. „Wenn du so weitermachst erdrückst du sie, Mutter.“ sagte er. „Oh entschuldige.“ Mikoto löste sich umgehend von Sakura. „Schon gut.“ winkte die Haruno ab. „Kommt herein. Fugaku wartet bereits im Esszimmer auf euch.“ sagte die Vampirin und setzte sich in Bewegung. „Ist Onkel noch nicht da?“ hakte Sasuke nach. „Er wird etwas später zu uns stoßen. Scheinbar wurde er aufgehalten.“ erklärte Mikoto. Als sie den Eingangsbereich des Schlosses betraten, tauchte eine Vampirin auf und nahm Sakura und Sasuke die Mäntel ab. „Hier entlang.“ Sasuke legte Sakura eine Hand auf den Rücken und schob sie schnellstmöglich Richtung Esszimmer. Verwundert sah Sakura über ihre Schulter nach hinten. Ihre Augen weiteten sich ein Stück. Diese Vampirin sah Sasuke mit einem eindeutigen Blick nach. Konnte es sein, dass Sasuke und sie einmal... Nun sah Sakura zu Sasuke. Sein Gesichtsausdruck wirkte auf den ersten Blick wie immer, doch Sakura kannte ihn besser. Sasuke war angespannt. Die Drei betraten das große Esszimmer, wo Fugaku bereits wartete. „Da seid ihr ja. Ich hatte schon befürchtet ihr würdet euch aufgrund des starken Schneefalls verspäten.“ sagte Fugaku. „Bei Sasukes Tempo eher unwahrscheinlich.“ bemerkte Sakura lachend und reichte Fugaku die Hand. „Du sollst doch nicht so schnell fahren!“ tadelte Mikoto ihren Sohn sofort zurecht. Der Vampirfürst brummte leise. Warum wurde er jetzt als Raser dargestellt? So schnell war er gar nicht gefahren. „Darf ich euch etwas zum Trinken anbieten?“ erkundigte sich Fugaku und ging auf einen kleinen Tisch zu. Sasuke brauchte gar nicht zu antworten, denn sein Vater schenkte bereits Rotwein in ein Glas. „Haben Sie einen Scotch?“ fragte Sakura. Etwas Alkohol würde ihre Nerven sicher beruhigen. „Natürlich.“ nickte Fugaku. „Übertreibe es aber nicht.“ flüsterte Sasuke in ihr Ohr. „Ich vertrage mehr als dir wahrscheinlich lieb ist.“ gab die Jägerin spitz grinsend zurück. Im selben Moment tauchte Fugaku bei ihnen auf und überreichte die Getränke. „Sag, wie geht es Kakashi?“ wollte der Fürstenvater wissen, als er Sakura ihr Glas gab. „Gut.“ antwortete Sakura knapp. Ehrlich gesagt wusste sie es nicht. Immerhin hatte Sakura ihn seit Tagen nicht gesehen. Fugaku nickte. Diese Frage war wohl etwas unpassend. Kurz darauf traf auch Madara ein. Kaum betrat er das Esszimmer richtete Sakura ihren Blick auf ihn. Er war so anders, als die restlichen Familienmitglieder. Madara wirkte viel präsenter, aggressiver und irgendwie auch gefährlicher. Sasuke und seine Eltern dagegen verbargen sich eher im Schatten – wie man es von Vampiren eigentlich erwartete. Plötzlich sah Madara direkt in Sakuras Augen. „Miss Haruno? Was machen Sie denn hier?“ fragte er und wirkte tatsächlich etwas verwundert. Dabei ging er auf die junge Frau zu. „Nun ja. Sie haben noch immer keinen schriftlichen Beweis für ihre adelige Herkunft eingereicht. Also dachte ich mir, ich erinnere Sie noch einmal persönlich daran. Auf der anderen Seite habe ich bereits eine gemütliche Gefängniszelle für Sie ausgesucht.“ sagte die Haruno. „Reizend wie immer.“ Madara küsste ihren Handrücken. „Sakura ist heute Abend unser Gast.“ erklärte Mikoto. „Ich verstehe.“ nickte er und sah dabei kurz zu Sasuke. „Geht es dir gut? Du wirkst so verändert. Gibt es Probleme?“ richtete Madara seine Worte nun an seinen Neffen. „Es ist alles Bestens.“ winkte Sasuke mit einem schwachen Lächeln ab. „Mit dem 'verändert' liegst du gar nicht so falsch, Bruder. Ich kann mich nämlich gar nicht erinnern, wann ich meinen Sohn das letzte Mal nicht im Anzug gesehen habe.“ lachte Fugaku. „Vater, bitte.“ brummte Sasuke und musterte kurz sein Outfit – eine graue Hose und ein dunkelblauer Rollkragenpullover. Hatte er etwas falsches angezogen? Seine Augen scannten Sakura. Diese trug einen weiten cremefarbenen Strickpullover mit einer schwarzen Jeans. „Hör auf Sasuke zu Ärgern, Darling.“ tadelte Mikoto ihren Mann zurecht. „Setzt euch. Das Essen ist fertig.“ lächelte die Uchiha daraufhin freundlich. Die kleine Gruppe setzte sich an den gedeckten Esstisch. Während Fugaku am Kopf des Tisches platz nahm, saß Sakura zu seiner rechten, gegenüber von Mikoto und neben Sasuke. Die Jägerin war noch immer nervös. Normalerweise aß sie nicht mit Vampiren zu Abend, ohne kurz darauf einen von ihnen aufgrund eines Auftrags zu töten. Deshalb verweilte Sakura auch überwiegend schweigend, während sich die Uchiha Familie während dem Abendessen angeregt unterhielt. Nur als Fugaku eine etwas peinliche Geschichte aus Sasukes Kindheit erzählte, beteiligte sich auch Sakura an dem Gespräch. „Erinnert ihr euch noch daran, als Itachi zu Sasuke gesagt hat, dass er eine Katze wäre und Sasuke deshalb angefangen hat Mäuse zu fangen?“ plauderte Fugaku munter darauf los. Mikoto und Madara konnten sich nur schwer ein Lachen verkneifen und Sakura verschluckte sich an ihrem Wein. „Das hast du nicht wirklich getan?“ hakte sie ungläubig nach. „Hat er, aber dafür hatten wir eine ganze Zeit lang keine Probleme mehr mit Mäusen im Schloss.“ sagte Madara. „Es freut mich, dass ich zu eurer Belustigung dienen kann.“ meldete sich Sasuke zu Wort. Er sah alles andere als begeistert aus, was Sakura noch mehr zum Lachen brachte. „Falls du mal einen Snack brauchst. Im Keller unseres Hauptquartiers sollen sich auch einige Mäuse herumtreiben.“ neckte sie den Vampir. Doch plötzlich verstummte Sakura, denn Sasuke hatte unauffällig eine Hand auf ihren Oberschenkel gelegt und drückte leicht zu. „In eurem Hauptquartier gibt es wirklich einen Snack, den ich von nun an gerne täglich haben möchte.“ sagte Sasuke so leise, dass nur Sakura es hören konnte. Mit dieser Aussage brachte er ihr Blut in Wallung. Sakura lehnte sich etwas zu Sasuke. „Wo gibt es hier eine Toilette?“ fragte sie flüsternd. „Vom Esszimmer aus gehst du links den Gang entlang und dann die Treppe hinauf. Gleich rechts ist ein Gästebad.“ antwortete der Angesprochene. „Soll ich mitkommen?“ bot Sasuke mit einem vielsagenden Grinsen an. Seine Hand wanderte dabei ihren Oberschenkel entlang. Die Haruno funkelte ihn finster an und schlug seine Hand beiseite, bevor sie aufstand. „Entschuldigen Sie mich bitte.“ Sakura lächelte etwas und verließ den Raum. Kaum schloss Sakura die Tür hinter sich, lehnte sie sich seufzend gegen die Wand. Ihr war die Situation auf einmal zu viel geworden. Warum hat Sasuke seiner Familie nicht gesagt, dass er und sie nun ein Paar waren? Stattdessen berührte er sie heimlich und flüsterte ihr Dinge zu. Wollte er sie nicht als seine offizielle Freundin vorstellen? Kopfschüttelnd stieß sich Sakura von der Wand ab und ging zum Gästebad, um sich etwas frisch zu machen. „Ist mit Sakura alles in Ordnung?“ erkundigte sich Mikoto, nachdem die Haruno das Esszimmer verlassen hatte. Sasuke nickte nur wortlos. Er wusste es selbst nicht so recht. Hatte er etwas falsch gemacht? „Wie kam es eigentlich dazu, dass Miss Haruno an unserem Familienessen teilnimmt?“ wollte nun Madara wissen. Fugaku räusperte sich. Der Vampirfürst sah erst zu seinem Vater und Onkel, danach zu seiner Mutter. Erwarteten sie nun eine Antwort von ihm? Was sollte er sagen? Die Wahrheit? Sasuke würde es gerne zusammen mit Sakura seiner Familie erzählen – Sakura endlich als Frau an seiner Seite vorstellen. „Das würde mich auch interessieren. Du scheinst ja viel Zeit mit Sakura zu verbringen.“ sagte Mikoto. Leicht seufzend stand Sasuke auf. „Ich werde nach Sakura sehen. So wie ich sie kenne hat sie sich bestimmt verlaufen.“ meinte der Uchiha und ging. „Sasuke?“ Verwundert sah Mikoto ihrem Sohn nach. „Was hat er denn?“ fragte Madara und nippte an seinem Weinglas. „Gute Frage.“ Auch Fugaku nahm einen Schluck Wein. „Kann es sein, dass Sasuke sich...“ Mikoto hielt sich die Hand vor den Mund. War ihr Sohn etwa verliebt? „Na super.“ zischte Sakura und sah sich etwas verloren um. So wie es aussah hatte sie sich in dem großen Schloss tatsächlich verlaufen und hatte nun keine Ahnung wo es zurück zum Esszimmer ging. Planlos schritt die junge Frau einen Gang entlang. Wie konnte sie sich nur so schnell verlaufen? Je länger Sakura durch das Schloss irrte, desto verzweifelter wurde sie. Alle Gänge sahen so vollkommen gleich aus, weshalb Sakura irgendwann einfach stehen blieb. Sie stand nun direkt vor einer der vielen Türen. Doch ein Gefühl zog die rosahaarige in den Raum. Ob sie hineingehen sollte? Es war nicht das Zimmer von Kohana, den Weg dorthin kannte Sakura nämlich überraschenderweise im Schlaf. Welches Zimmer war es dann? Kurzerhand öffnete Sakura die Tür und lugte in das Zimmer. Da es draußen schon ziemlich dunkel war, schaltete sie erst einmal das Licht an und betrat den Raum – wurde von dessen imposanten Erscheinung beinahe erschlagen. Es sah einfach so majestätisch aus. Sie machte die ersten Schritte auf dem royal blauen Teppichboden und sah sich um. Die weiße Decke und die Deckenleiste waren mit aufwendigem, aber vom Muster her eher klassisch gehaltenen, Stuck verziert. In dem Zimmer befanden sich vier bodentiefe Fenster, dich sich in regelmäßigen Abständen nebeneinander befanden. Mit einer Hand strich sie vorsichtig über die schweren Vorhänge aus einem dunkelblauen Samt, bevor sich Sakura dem riesigen Bett zuwandte. Der Bettrücken war mit einem dunkelroten Stoff bezogen, der mit einem feinem goldenen Muster versehen war. Neben beiden Betthälften stand jeweils ein Nachtkästchen, auf denen eine Lampe in der Form eines Kerzenständers stand. Die Lampen waren aus Gold und das Holz der Nachtkästchen waren aus einem dunklen rotbraunem Holz. An der Wand gegenüber des Bettes erblickte Sakura einen großen Kamin, dessen Fassade, genau wie die Wände, aus einem dunklen Holz war. Davor stand ein Sessel mit einem kleinen Tischchen. Über dem Kamin hing ein Gemälde von Sasuke, zusammen mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder. Sasuke war damals noch ein kleines Kind gewesen. Er sah damals schon mehr wie Mikoto aus, während sein älterer Bruder sehr nach Fugaku kam. Neugierig ging die junge Frau auf das Gemälde zu. Kann es sein, dass sie sich in Sasukes Schlafzimmer befand? Ja! Das waren die Gemächer von Sasuke Uchiha, ihrem geliebten Vampirfürst. „Wie bist du denn hier gelandet?“ Sakura drehte sich zu Sasuke um, welcher auf einmal hinter ihr aufgetaucht war. „Hab mich verlaufen.“ antwortete sie etwas schmollend. Durch sein schwaches Lächeln wurden die Gesichtszüge des Vampirs ganz weich. „Kein Wunder. Das Schloss ist mit seinen tausenden Zimmern nicht gerade klein.“ meinte Sasuke und ging an Sakura vorbei, betrachtete das Gemälde an der Wand. „Wie alt warst du da?“ fragte die Jägerin. „Gerade 200 Jahre alt geworden. Wenige Monate später war der Großteil meines Clans tot.“ antwortete Sasuke. „Diese Nacht muss schrecklich gewesen sein.“ sagte Sakura und umarmte Sasuke tröstend. „Schrecklich waren die ersten 200 Jahre meines Lebens, in denen ich für jeden nur der zweite Sohn war und im Schatten meines großen Bruders aufgewachsen bin. Er war der ganze Stolz meines Vaters und der des ganzen Uchiha Clans. Darum bekam Itachi auch von jedem die vollkommene Aufmerksamkeit, während ich in den Hintergrund rückte.“ begann der Uchiha zu erzählen. Dabei sah Sasuke weiterhin das Gemälde an. „Was muss ich tun, damit du dich nie wieder so fühlst?“ fragte Sakura und sah zu ihm hoch. Er schüttelte nur den Kopf. „Sag es!“ forderte die Haruno. Sasuke fuhr mit seinem Daumen über ihre Lippen. „Trink mein Blut...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)