Juliet had it easy; she never had to kill Romeo! von misscantarella ================================================================================ Kapitel 24: Like Cinderella --------------------------- „Sasuke! Wach auf.“ Der Angesprochene murrte, als er am frühen Mittag des nächsten Tages geweckt wurde. Jemand hatte die Vorhänge geöffnet, denn Sasuke spürte die Wärme der Sonne auf seiner Haut. Eine Hand rüttelte an seiner Schulter, die der junge Fürst sofort ergriff und näher zu sich heran zog. „Seit wann bist du so anhänglich mein Sohn?“ Sasuke stockte und ließ die Hand augenblicklich wieder los. „Was machst du hier?“, grummelte der Uchiha, als er in das Gesicht seines Vaters blickte. „Sehen wie es dir geht.“, antwortete Fugaku. „Gut.“ Sasuke setzte sich auf. Ehrlich gesagt ging es ihm hervorragend. Sein Kopf tat noch etwas weh, aber ansonsten fühlte sich der Uchiha fit. Doch wo steckte Sakura? Sie lag weder neben ihm, noch war sie irgendwo in seiner Wohnung. War sie einfach so gegangen? Sein Blick ging zum Tisch. Dort stand ein Glas und Sasuke roch es ganz deutlich. Sakura hatte ihm letzte Nacht etwas von ihrem Blut in das Wasser gemischt, welches sie ihm gegeben hatte. Er hatte es sich also nicht eingebildet. Die Jägerin hatte sich um ihn gekümmert, aber warum blieb sie nicht? Auch Fugaku war der Blutgeruch nicht entgangen, doch er schwieg. „Also wirst du heute zur Konferenz nach Sunagakure fliegen? Oder soll doch ich an deiner Stelle dort auftauchen?“, wollte er von seinem Sohn wissen. „Nein. Ich werde fliegen.“, meinte Sasuke und fuhr sich durch die Haare. Neben seiner Tätigkeit als Vampirfürst war Sasuke auch der Firmenchef der Uchiha Holding Company. Einem international angesehenem Unternehmen, welches sich an den Geschäften anderer Unternehmen beteiligte und diese finanziell unterstütze. Es stand eine zweitägige Konferenz mit Geschäftspartnern in Sunagakure an und da wollte Sasuke nicht fehlen! „Bist du sicher? Immerhin ist morgen der Todestag von Kohana und du hast dir sonst immer an diesem Tag freigekommen.“, bemerkte das Oberhaupt der Uchiha-Familie. „Ich kann mich nicht für den Rest meines Lebens an diesem Tag in meiner Wohnung einsperren. Ich fliege!“, gab Sasuke mit ernster Stimme zurück. Er hatte keine Lust weiter darüber zu sprechen und wo zur Hölle steckte bloß Sakura? „Verstehe.“ Fugaku steckte eine Hand in die Hosentasche. „Allein?“, hakte der braunhaarige noch nach. „Nein.“, meinte der Vampirfürst sofort. „Könnte recht langweilig für sie werden. So ein steifes Geschäftsmeeting ist sicher nichts für eine Frau wie sie.“ Fugaku konnte sich bereits denken wen sein Sohn als Begleitung im Sinn hatte. Das würde noch Mord und Totschlag geben. „Sie wird es überleben.“, sagte Sasuke mit einem vielsagenden Grinsen. „Die Frage ist eher, ob du es überleben wirst.“, lachte Fugaku. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Werden wir sehen.“ Der Uchiha Spross ließ sich wieder ins Kissen sinken. „Na dann. Vergiss nicht den zweiten Flug und ein Zimmer für deine Begleitung zu buchen. Oder teilt ihr euch schon ein Bett?“ Fugaku konnte sich diese Aussage nicht verkneifen und Sasukes ertappter Blick bestätigte ihn nur. Es lag der süß-fruchtige und leicht schwere Duft eines Frauenparfums in der Luft, der weder von Hinata noch von Mikoto war. Dies waren die einzigen beiden Frauen, die Sasuke bisher in seine Wohnung gelassen hatte. Doch scheinbar gab es nun eine Dritte. „Ich werde Chiyo gleich anrufen, damit sie sich darum kümmert. Noch etwas?“, knurrte ein leicht gereizter Sasuke. Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Nein. Guten Flug und viel Erfolg.“, sagte Fugaku und verschwand. Sasuke blieb noch einen Moment liegen, bevor er ihm Essbereich auftauchte und das Telefon nahm, welches auf einem kleinen Regal lag. Sein erster Anruf ging zu der Hauptsekretärin des Uchihas, Yukimura Chiyo. Diese Frau arbeitete schon viele Jahre für Sasuke und er konnte sich vollkommen auf sie verlassen. „Was kann ich für Sie tun, Sasuke-sama?“, ertönte ihre Stimme auf der anderen Seite der Leitung. „Ich fliege doch heute Abend nach Sunagakure und bräuchte noch einen Flug für meine Begleitung. Außerdem brauche ich noch eine zweite Suite im Hotel.“, meinte der schwarzhaarige. „Verstehe. Wie ist der Name ihrer Begleitung?“, wollte Chiyo wissen. Sasuke drehte sich dem Fenster zu und schmunzelte. „Haruno Sakura.“ „Du bist spät dran!“, brummte Ino und verschränkte die Arme unter der Brust. „Sorry, ich habe meinen Wecker überhört.“, antwortete eine abgehetzte Sakura, als sie vor ihrer besten Freundin zum Stehen kam. Die Haruno war die halbe Nacht wach gewesen, hatte sich um Sasuke gekümmert und seine Wohnung wieder aufgeräumt. Immerhin lagen ihre Sachen noch in seinem Bad und im Wohnzimmer standen Pizzaschachteln herum. Dabei hatte die junge Haruno auch endlich wieder einen Blick auf ihr Handy geworfen. Sie hatte unzählige verpasste Anrufe von Ino und eine Nachricht auf ihrer Mailbox. “Hay Saku, ich bin es noch einmal. Ist alles gut bei dir? Wir machen uns alle etwas Sorgen um dich. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mich morgen zu Monsieur Blanc begleitest. Ich habe einen Termin wegen meinem Kleid für den Ball bekommen und würde dich gerne dabeihaben. Solltest du Lust haben treffen wir uns um 11:30 Uhr an der Kreuzung zur Einkaufsstraße. Bis dann.“ Als Sakura diese Nachricht abgehört hatte, bekam sie sofort ein schlechtes Gewissen und verschwand noch in der Nacht aus der Wohnung von Sasuke. Sie wusste ja am Besten, wie Ino immer vom Uchiha schwärmte und nun hatte ausgerechnet Sakura, als Inos beste Freundin, ein Verhältnis mit ihm. Karin war ihnen bereits auf die Schliche bekommen und Sakura konnte es einfach nicht riskieren, dass Ino es auch erfuhr. Damit würde Sakura ihre Freundschaft sicherlich gefährden. Sie musste das Thema 'Sasuke' endlich beenden! „Wie geht’s dir denn überhaupt?“, wollte die Yamanaka wissen, als sich die Zwei in Bewegung setzten. „Ich vermisse Ruki, aber es muss irgendwie weitergehen.“, antwortete die Angesprochene und zwang sich zu einem Lächeln. Genau wie am Tag zuvor, herrschte auch heute herrliches Wetter. Die Sonne schien nicht mehr ganz so stark, weshalb man viele Vampire auf den Straßen antraf. Sakura seufzte innerlich. Die Welt würde nicht aufhören sich zu drehen, weil ein Vampirjäger getötet wurde. Die Haruno musste also weitermachen, dass hätte auch Ruki gewollt. Die junge Frau dachte sicher nicht einmal im Traum daran, dass ihr bester Freund nun ein Vampir war und irgendwo in völliger Dunkelheit in seinem Zimmer saß. Nach einem kurzen Fußmarsch durch die teuerste und luxuriöseste Einkaufsmeile von Konoha, betraten die zwei Freundinnen das Geschäft des wohl berühmtesten Modemachers des Landes: Monsieur Raoul Blanc, einem adeligen Vampir aus dem fernen Frankreich. „Wow.“ Ino machte große Augen und auch Sakura wirkte beeindruckt. Der Geschäftsraum sah so luxuriös und pompös aus. Über den schwarzen Marmorboden war ein Weg aus rotem Teppich gelegt und von der Decke hingen gewaltige goldene Kronleuchter. Hier hatte man das Gefühl, dass man in einem Frankreich von vor vielen Jahren war. Denn trotz der einigen modernen Elemente wirkte der Laden, als wäre die Zeit in einer vergangenen Epoche stehen geblieben. „Da sind ja meine Blumen.“, ertönte eine schillernde Stimme. Raoul war vor den Frauen aufgetaucht und strahlte sie mit einem großen Lächeln an. Monsieur Blanc war ein etwas verrückt anmutender Zeitgenosse, aber dieser Mann hatte Sinn für Mode! Er war seit über 5000 Jahren der persönliche Schneider der Uchiha und hatte auch schon Könige und Kaiser eingekleidet. Raoul hatte die vornehme Blässe aller Vampire. Sein glänzendes graues schulterlanges Haar trug der voller Stolz und es stand ihm ausgesprochen gut. Die Augen waren bernsteinfarben. Der Vampir trug eine graue Nadelstreifenhose mit einem weißen Hemd und grauer Krawatte. Darüber eine cremefarbene Anzugweste, mit einer silbernen Taschenuhr in der linken Tasche. Man konnte es an der Kette erkennen, welche an der Knopfleiste der Weste befestigt war. „Ich habe gehört, dass ihr Kleider für den großen Ball braucht.“, lächelte der Mann. Sein Blick blieb kurz an Sakura haften. Dieses Gesicht hatte er schon sehr sehr lange nicht mehr gesehen. „Eigentlich nur Ino.“, bemerkte die rosahaarige und deutete auf ihre Freundin, die schon ganz hibbelig war. „Verstehe. Folgt mir!“ Der grauhaarige schritt voran und führte die Jägerinnen zum Raum, in dem sich die Ballkleider befanden. Und dieser Raum war riesig. Die beiden Frauen wurden von den Anblick tausender Kleider beinahe erschlagen. Wie sollte man bei so einer Auswahl nur das passende finden? „So. Jetzt lass dich mal ansehen, Chérie.“ Raoul half Ino auf ein kleines Podest und musterte die Yamanaka. Diese fühlte sich bereits jetzt wie eine Prinzessin und strahlte über beide Ohren. Sakura lächelte schwach. Ihre Ino war wie gemacht für ein Leben in adeligen Kreisen. „Deine Ausstrahlung hat etwas zeitlos elegantes. Schwarz ist dennoch keine Farbe für dich. Viel mehr ein feuriges rot. Oder aber auch ein himmlisches Blau, wie Cinderella.“, meinte der Schneider schließlich und wusste auch schon ganz genau, welche Art von Kleid für Ino bestimmt war. „Ich bin sofort wieder bei euch.“ Raoul verschwand und ein Angestellter tauchte mit zwei Gläsern Champagner auf. „Das wird kein billiger Einkauf.“, bemerkte Sakura und nippte an ihrem Glas. „Wenn man etwas erreichen will, muss man hin und wieder investieren.“, gab die blondhaarige zurück und beugte sich zu ihrer Freundin. „Immerhin gilt es einen Fürsten zu beeindrucken.“ Gerade als Sakura etwas sagen wollte, hörten sie das Geräusch von rollenden Rädern. Raoul kam mit einer Kleiderstange zurück, an der einige Kleider hingen. Wie er es bereits erwähnt hatte, konzentrierte sich der Vampir auf die Farben Blau und Rot. „Nun kommt der Aufregendste Part, die Anprobe. Darf ich dich in die Umkleidekabine bitten?“, sagte der grauhaarige und öffnete den roten Vorhang der großen Kabine. „Kannst du das bitte halten?“ Ino reichte Sakura ihr Glas, bevor sie in der Umkleidekabine verschwand. Die Haruno stand etwas verloren mit ihren Gläsern herum, doch Hilfe nahte sofort. Der Angestellte tauchte wieder auf und nahm die Gläser an sich. „Setz dich, Chérie!“ Raoul deutete auf das rote Ledersofa und Sakura nahm platz. Danach verschwand auch der Schneider in der Umkleidekabine, um Ino zu helfen. Das erste Kleid war ein enganliegendes rotes Kleid im Meerjungfrauen-Stil und Ino sah umwerfend darin auf. Es folgte ein bordeauxrotes Kleid ohne Ärmel und mit einem bauschigen Rock. Auch diese Robe stand der Yamanaka fantastisch. Während Ino mit der Anprobe des dritten Kleides beschäftigt war, klingelte das Handy von Sakura. „Ich bin gleich wieder da!“, meinte sie, um ihre Abwesenheit zu erklären und ging einige Schritte. „Kakashi?“, meldete sich die Jägerin. „Wie es scheint ist meine verschollene Tochter wieder aufgetaucht.“, lachte Kakashi und klang erleichtert. Sakura brummte. „Pass auf, sonst tauche ich wirklich ab. Was gibt es?“ Die junge Frau ging einen Gang entlang und betrachtete die vielen Kleider. Hier fand man Schnitte aus allen möglichen Epochen der Geschichte. Von der Renaissance, bis hin zum viktorianischen Zeitalter war hier alles vertreten. „Für dich ist ein neuer Auftrag hereingekommen. Personenschutz während einer zweitägigen Konferenz in Sunagakure.“, antwortete das Oberhaupt der Vampirjäger. „Dafür haben wir doch eine extra Abteilung.“, bemerkte Sakura. „Der Kunde wünscht aber ausdrücklich dich.“, gab Kakashi zurück. „Und wer ist dieser Kunde?“, fragte sie. „Sasuke.“ Sakura blieb stehen, als ihr Vater diesen Namen sagte und drehte sich um. Sie hörte die Stimmen von Ino und Raoul, die sich scheinbar angeregt unterhielten. „Ich habe keine Zeit.“, winkte Sakura bissig ab. „Du kannst diesen Auftrag nicht ablehnen. Immerhin kommt er vom Fürst höchstpersönlich und die Bezahlung ist wirklich sehr gut.“, erklärte der Hatake. „Wie viel?“ Geld war immerhin eine der größten Schwächen von Sakura und dass wusste jeder. „Einen kompletten Monatslohn plus alle Ausgaben, die während deinem Aufenthalt anfallen.“, sagte Kakashi. Sakura schluckte. Das wird dir deine Kreditkarte übel nehmen, Uchiha! „Na schön.“, lenkte sie schließlich ein. Es wäre einfach dumm bei solch einer Summe abzulehnen. „Du sollst um 15 Uhr beim Tower sein. Viel Erfolg.“, beendete Kakashi das Gespräch und Sakura ging zurück. Im selben Moment trat Ino aus der Kabine und die grünen Seelenspiegel der rosahaarigen weiteten sich. „Das ist es!“, platzte es aus ihr. „Finde ich auch.“, grinste die Yamanaka. „Als hätte ich es dir auf den Leib geschneidert.“ Raoul stand zufrieden neben Ino und musterte die junge Frau von oben nach unten. „Wer hat dich eigentlich angerufen?“, wollte die Blondine wissen. „Kakashi. Ich fliege noch heute nach Sunagakure und habe leider nicht mehr viel Zeit. Um 15 Uhr geht es los.“, antwortete Sakura. „Verstehe.“, nickte Ino. Raoul holte kurz seine Taschenuhr hervor. „Für ein Mittagessen reicht es sicher noch. Ich lade euch ein!“, lächelte der Vampir. Sasuke stand vor dem Tower und sah ungeduldig auf seine Armbanduhr. 14:59 Uhr. Er seufzte, als im selben Moment ein Taxi vor dem Tower hielt und Sakura ausstieg. Bei ihrem Anblick blieb dem Vampirfürst die Spucke weg. Wo war seine lässige Vampirjägerin und wer war diese eiskalte, aber dennoch atemberaubende Geschäftsfrau? Sakura trug ein knielanges schwarzes Businesskleid mit einem schwarzen Lackgürtel um die Taille. Dazu einen nudefarbenen Blazer. Die Schuhe waren ebenfalls nude und hatten die berühmte rote Sohle. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt, nur zwei einzelne Strähnen rahmten ihr Gesicht ein. Dieses war dezent geschminkt. Der Taxifahrer holte den braunen Louis Vuitton Trolley für die junge Frau aus dem Kofferraum und fuhr wieder los. Die Haruno sortierte ihr Gepäck, hing sich ihre Louis Vuitton Neverfull Handtasche über die Schulter und drehte sich um. Sasuke kam bereits auf sie zu. „Schön, dass du es einrichten konntest.“, sagte er. „Klar. Dir geht es scheinbar wieder gut?“, bemerkte Sakura. „Ja, wie es scheint war die gute Fee bei mir gewesen.“, gab er mit einem Lächeln zurück. Die junge Frau presste die Lippen zusammen. Sie wollte ihm ja eine Nachricht hinterlassen, aber ihr war einfach keine gute Erklärung, außer der Wahrheit, eingefallen. „Wir müssen los.“ Sasuke wurde ganz ernst und nahm Sakura den Trolley ab. Die Beiden gingen auf eine dunkelgraue Audi A3 Limousine zu. Der Fahrer wartete bereits und verstaute das Gepäck von Sakura im Kofferraum, bevor er der Jägerin die Tür öffnete. „Danke.“, murmelte sie und nahm auf der Rücksitzbank platz, stellte ihre Handtasche auf den Sitz in der Mitte. Sasuke stieg derweilen auf der anderen Seite ein. Der Chauffeur startete den Motor und fuhr Richtung Flughafen. „Hier ist dein Flugticket.“, ertönte die Stimme des Uchihas und er überreichte Sakura das Papier. „Wir fliegen First Class?“, platzte es beinahe schon geschockt aus ihr. „Mein Privatjet ist in der Wartung, darum bleibt nur diese Möglichkeit.“, gab Sasuke ruhig zurück. Für ihn war dies etwas völlig normales. P-Privatjet??? „Verstehe.“ Sie starrte das Flugticket in ihrer Hand an. Sie war noch nie First Class geflogen, aber etwas anderes hatte sie von Sasuke auch nicht erwartet. Aber es zeigte wieder einmal, dass die Beiden in zwei völlig verschiedenen Welten lebten! „Warum bist du einfach so wortlos verschwunden?“, fragte der schwarzhaarige. Sakura sah ihn verwundert an. Sie waren nicht alleine im Wagen und er fing einfach so ein privates Gespräch an? Dem Chauffeur war es sicherlich ziemlich egal und er würde das Gespräch einfach ignorieren, trotzdem war es komisch. „Ähm ich wurde anderweitig gebraucht.“, antwortete Sakura. „Mitten in der Nacht?“ Sein Blick ging kurz zu ihr. „So ungefähr.“, sagte die Jägerin. Sasuke schlug die Beine übereinander und atmete hörbar aus. „Verstehe.“ Die restliche Fahrt über verlief relativ stumm zwischen ihnen. Sasuke erhielt zwischendrin Anrufe von Geschäftspartnern und führte mit ihnen bereits die ersten Vorgespräche für eventuelle Geschäfte. Sakura verstand eigentlich nur Bahnhof. Von so etwas hatte sie überhaupt keine Ahnung. Immerhin war sie nur eine einfache Vampirjägerin, nichts besonderes. Nach einer knappen Stunde erreichten sie den Flughafen von Konoha. Das Gepäck wurde aufgegeben, sie passierten die Sicherheitskontrolle und stiegen schließlich in das Flugzeug. Sakura setzte sich auf den Sitz aus dunklem Leder und sah sich begeistert um. „Wie lange fliegt man eigentlich nach Sunagakure?“, wollte die Haruno wissen, als die Maschine startete. Sasuke, welcher gerade ein Wirtschaftsmagazin las, sah zu ihr. „Zum Glück nur 3 Stunden. Ich bin nicht der Typ für Langstreckenflüge.“, antwortete er. „Ich auch nicht.“, sagte Sakura leise. Die junge Frau war ehrlich gesagt kein Mensch, der gerne flog. Der Uchiha schmunzelte und widmete sich wieder seinem Magazin. Sie hatte also Flugangst, wer hätte das gedacht. Um 20 Uhr landete die Maschine sicher in Sunagakure und Sakura spürte bereits beim Aussteigen das trockene Klima. Sunagakure war ein Wüstenstaat und galt als Stadt der Millionäre. Nirgendwo anders im Land fand man so viele Personen aus der Oberschicht, weshalb Sunagakure auch nur so vor Luxus strotzte. Auf den Straßen fuhren die teuersten Autos, die Gebäude waren von den besten Architekten der Welt designet worden und der künstlich angelegte Park galt als einer der Schönsten weltweit. Da Sakura zum ersten Mal hier war, sah sie mit großen Augen aus dem Wagen. Es war ganz anders als in ihrer Heimat Konoha. Sie und Sasuke wurden von einem Angestellten ihres Hotels abgeholt, der die Beiden innerhalb von 30 Minuten zu ihrer Unterkunft der nächsten Tage brachte. Der Concierge des fünf Sterne Luxushotels öffnete Sakura die Tür und half der jungen Jägerin beim Aussteigen. „Herzlich Willkommen im Ritz-Carlton von Sunagakure. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt, Miss.“, begrüßte sie der ältere Herr. „Vielen Dank.“, lächelte Sakura und wollte ihren Koffer aus dem Kofferraum holen. „Nicht nötig. Das Gepäck wird von einem Pagen in die Zimmer gebracht.“, erklärte Sasuke und schob die rosahaarige mit einem sanften Druck Richtung Eingang. „Vom Pagen.“, wiederholte sie. Ein Wunder, dass sie selbst gehen musste und nicht wie eine Römerin auf einer Sänfte getragen wurde. Als sie die Lobby betraten vernahm Sakura den Klang von klassischer Musik. Die Lobby war sehr modern und vorwiegend in dunklen Grautönen gehalten. „Warte hier.“ Der Uchiha steuerte zielsicher die Rezeption an und schenkte der Rezeptionistin ein strahlendes Lächeln. Er war hier ziemlich oft zu Gast und kannte darum auch so gut wie jeden Angestellten. „Hatten Sie eine angenehme Anreise?“, erkundigte sich die Brünette. „Alles gut, danke! Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meiner spontanen Umbuchung keine Umstände bereitet habe.“, sagte Sasuke. „Unsere Suiten sind wegen der Konferenz leider alle ausgebucht. Ich könnte Ihnen zu ihrer Suite noch ein Superior Zimmer anbieten. Oder aber die Präsidentensuite. Diese hätte zwei Schlafzimmer mit jeweils einem eigenen Bad, einen separaten Ess- und Wohnbereich, ein geräumiges Ankleidezimmer und natürlich einen Arbeitsbereich.“, meinte die junge Frau. Sasuke drehte sich kurz zu Sakura um, die ihren Blick immer noch begeistert durch die Lobby schweifen ließ. „Dann eben die Präsidentensuite.“, beschloss der Vampir und überreichte der braunhaarigen seine Kreditkarte, die für Garantiezwecke in das System eingelesen wurde. „Sehr gerne.“ Die Rezeptionistin änderte schnell alle Details im System und überreichte Sasuke zwei Schlüsselkarten, die sich in einem schwarzen Kärtchen befanden. „Ich wünsche einen schönen Aufenthalt“, lächelte sie. „Danke. Schönen Abend noch.“ Der Uchiha verstaute das Kärtchen in der Brusttasche seines Anzugjacketts und ging zu Sakura. Gerade als er die Zimmersituation erklären wollte, trat ein Mann zu ihnen. „Herzlich Willkommen. Ich bin Akagi Yuma, Ihr persönlicher Butler und würde Sie gerne in Ihre Suite begleiten.“, sagte der Mann und verbeugte sich kurz. Er war nicht viel älter als Sakura, etwa einen Kopf größer als sie, hatte rotbraunes Haar und dunkelbraune Augen. Nicht schlecht. Den würde ich doch glatt mit nach Hause nehmen!, dachte sich Sakura. „Bitte hier entlang.“ Yuma deutete den Weg und steuerte die Fahrstühle an. Sasuke brummte und sah zu Sakura. Diese schien ganz angetan von ihrem Butler zu sein. Es ging in den 15ten Stock und Yuma öffnete die Tür mit seinem Generalschlüssel. Der Butler betätigte einen Schalter und die Lichter der kompletten Suite gingen an. „Die Suite umfasst insgesamt 366m². Zu den Besonderheiten gehört der Außenwhirlpool, ein LCD Flatscreen in den Badezimmern, der 24 Stunden Roomservice, sowie der 24 Stunden Zugang zur Club Lounge. Dort befindet sich eine kleine Bibliothek, ein Fitnesscenter und Besprechungszimmer.“, erklärte der braunhaarige, während er Sasuke und Sakura durch die Suite führte. „Kann ich noch etwas für Sie tun?“, fragte der Akagi, als er den Rundgang beendete. „Bringen Sie uns eine Flaschen Château Mouton Rothschild.“, sagte Sasuke, während er den Inhalt des Weinkühlschrankes prüfte. „Welcher Jahrgang darf es sein, Sir?“, wollte Yuma wissen. „2010.“, antwortete der schwarzhaarige. „Sehr gerne.“ Yuma verbeugte sich kurz, zeigte Sakura ein charmantes Lächeln und verließ die Suite. „Kein Einzelzimmer.“, bemerkte die Haruno. „Das wollte ich dir in der Lobby schon sagen, aber dann ist dieser Schmieraffe aufgetaucht.“ Sasuke wandte sich der jungen Frau zu. „Also ich finde ihn ganz nett.“, verteidigte Sakura ihren Butler. „Natürlich.“, seufzte der Uchiha. „Eifersüchtig?“, hakte die Haruno spitz nach. „Ich glaube kaum, dass er eine Gefahr darstellt.“, gab Sasuke selbstsicher zurück. Immerhin spielte Sakura in einer völlig anderen Liga, als dieser einfache Butler. „Hochmut kommt vor dem Fall, Sasuke!“, meinte Sakura, als es an der Tür klopfte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)