Juliet had it easy; she never had to kill Romeo! von misscantarella ================================================================================ Kapitel 19: You again? ---------------------- „Die sind ganz schön zäh.“ bemerkte Ruki und schlug einem Vampir gerade den Kopf ein. Etwas Blut spritzte dabei in sein Gesicht, welches er mit seinem Ärmel etwas wegwischte. Er und Sakura befanden sich in einem der alten Speisesäle. Die Möbel standen noch an ihrem Platz und waren teilweise durch weiße Tücher überdeckt. Auf dem Kronleuchter über ihnen steckten sogar noch halb abgebrannte Kerzen. Es herrschte eine bedrückende Stimmung. Ruki drehte sich zu Sakura um. Diese kämpfte gerade gegen zwei Vampire, die sie zu Boden geworfen hatten. Die Haruno versuchte sie mit ihrem Katana von sich zu drücken, was ihr auch schließlich gelang. Einem Vampir schlug sie den Kopf ab, dem anderen rammte sie ihr Katana mitten ins Herz. „Das sind keine normalen Vampire. Sie sind viel stärker!“, sagte die rosahaarige. Sie gab Ruki ein Handzeichen und deute damit an, dass er sein Mikrofon ausschalten sollte. Somit würde keiner ihr Gespräch hören können. „Was ist?“, fragte er, als er das Gerät ausgeschaltet hatte. „Spürst du das nicht? Diese Vampire halten sich alle in unserer Nähe auf. Wir sollten uns aufteilen.“, meinte Sakura. „Karin und Kakashi wären davon nicht gerade begeistert.“, gab der junge Mann zurück. „Seit wann interessiert dich das? Wir sagen einfach, dass wir getrennt wurden.“ Sakura beharrte auf ihren Plan. Der violetthaarige grinste kurz. Sie kannte ihn einfach zu gut. „Aber was willst du damit bezwecken?“, fragte Ruki. Er wollte wenigstens wissen, was Sakura vorhatte. „Ich will herausfinden auf wen sie es abgesehen haben.“, antwortete die rosahaarige. „Nun gut.“, stimme der Jäger zu und steuerte eine Tür an. „Ich nehme diesen Weg.“, sagte er und verschwand in ein anderes Zimmer. Und auch Sakura setzte sich in Bewegung. Sie verließ den Speisesaal und fand eine Treppe. Was für Zimmer es wohl dort oben gab? Kurzerhand hastete sie die Marmorstufen nach oben. Sakura hielt kurz inne. Die Vampire bewegten sich nicht. „Ruki, Sakura! Warum seid ihr in verschiedenen Stockwerken?“, ertönte plötzlich Karins Stimme. „Wir wurden beim Kampf getrennt.“ Ruki antwortete zuerst. „Positiv.“, bestätigte Sakura seine Aussage und durchsuchte die Zimmer in diesem Stockwerk. Sakura öffnete eine Tür und betrat ein Zimmer. Auch hier fand man alles noch so vor, wie es verlassen wurde. Vor über einem Jahrhundert gab es einen Aufstand und eine wütende Meute hatte den Palast gestürmt. Die Herzogsfamilie musste schnell fliehen und dabei ließen sie ihr Habseligkeiten zurück. Später wurde der Herzog, seine Frau und ihre fünf gemeinsamen Kinder getötet. Sakura befand sich in einem Kinderzimmer, welches einem der Kinder des letzten Herzogs gehörte. Auf dem Boden lagen unzählige Puppen. Der Kleiderschrank war aufgerissen und einige Kleider lagen davor. Auf dem Bett lag noch ein mottenzerfressenes rosanes Nachtkleid. Es gehörte eindeutig einem Kind. Dieser Anblick versetzte Sakura einen Stich ins Herz und ein Schauer durchfuhr ihren Körper. Wie grausam... Plötzlich huschte ein Schatten an der Jägerin vorbei „Was?“ Sakura drehte sich blitzschnell um, konnte aber nichts erkennen. Stattdessen hörte sie ganz leise den Klang einer Orgel. „Gibt es im Palast eine Kapelle oder etwas ähnliches?“, erkundigte sich die Haruno und folgte dem Klang der Musik. „Laut meinen Informationen nicht.“, antwortete Karin. „Doch! Es gibt eine Kapelle im dritten Stockwerks des Südtrakts.“, mischte sich Sasuke in das Gespräch ein. Auf einmal hörte man Ruki. „Das musst du dir ansehen, Sakura! Hier hängt ein Bild eines Mädchens, welches deine Zwillingsschwester sein könnte.“ Die Haruno blieb stehen. Ein Mädchen, welches aussah wie sie? Kohana! Als sie im Krankenhaus war, war sie doch im Traum einem Mädchen namens Kohana begegnet. Sakura hatte sie schon fast wieder vergessen. Sofort drehte die rosahaarige um und wollte zu Ruki gehen, doch Sakura blieb erneut stehen. Die Orgelmusik spielte noch immer. Ihr Körper begann sich von alleine zu bewegen und wechselte die Richtung. „Von was redet Ruki? Außer Sakura kenne ich niemanden, mit solch einer ungewöhnlichen Haarfarbe.“, sagte Karin und sah zu Kakashi. „Er hat sich sicherlich nur getäuscht und will uns nun verrückt machen.“, gab der grauhaarige zurück. Mit Adleraugen verfolgte er den Standpunkt von Sakura. Scheinbar war sie umgedreht und ging zurück zu Ruki. Kakashi atmete innerlich erleichtert aus. Keine Alleingänge. So wie es aussah, hielt sich seine Tochter an diese Vereinbarung. Ruki befand sich mittlerweile im ältesten Teil des Gebäudes. Dieser wurde von der letzten Herzogsfamilie gar nicht mehr verwendet und befand sich sich darum auch in einen schlechteren Zustand, als der Rest des Palastes. Er trat durch eine geöffnete Tür und erkundete den Raum mit seiner Taschenlampe. An den Wänden links und rechts hingen Bilder, die sich der junge Mann etwas genauer ansah. Es waren Bilder von den Mitgliedern der vergangenen Herzogsfamilien. Ruki schritt den Raum entlang und beleuchtete jedes einzelnes Bild. Bei einem musste der junge Oda mehr als nur einmal hinsehen. Er verengte seine violetten Augen und trat näher an das Gemälde heran. Die Oberfläche hatte zwar bereits einige Risse, doch man konnte das Mädchen noch gut erkennen. Sakura? Dieses Mädchen sah eins zu eins aus wie Sakura. Er befreite das goldene Schildchen, welches unter dem Bild hing, von der Zentimeterhohen Staubschicht und las den Namen. „Toyotomi Kohana.“ Ruki verfolgte das Gespräch zwischen Sakura, Karin und Sasuke, ehe er sich zu Wort meldete. „Das musst du dir ansehen, Sakura! Hier hängt ein Bild eines Mädchens, welches deine Zwillingsschwester sein könnte.“ Ruki konnte seinen Blick gar nicht mehr von dem Bild abwenden. Dieses Mädchen...Kohana. Auf dem Bild sah sie aus wie eine Porzellanpuppe. So zart und zerbrechlich. Auf dem Schild, indem ihr Name eingraviert war, befanden sich auch ihre Geburts- und Sterbedaten. Geboren am 14. März 1668. Gestorben am 05. Oktober 1684. Sie war gerade einmal 16 Jahre alt, als sie starb und ihr Todestag würde sich also in zwei Tagen zum 330ten Mal jähren. Rukis Blick wurde trauriger, je länger er das Bild von Kohana betrachtete. Warum hatte Gott sie so früh wieder zu sich geholt? Sie hatte ihr ganzes Leben doch noch vor sich. Erst jetzt bemerkte Ruki den goldenen Ring an ihrem linken Ringfinger. Sie war also verlobt gewesen!? Er war so abgelenkt, dass Ruki gar nicht bemerkte, wie sich ein Schatten näherte. Sasuke und Ino schritten gerade einen langen Flur entlang. In diesem Teil des Palastes befanden sich die Apartments für die Gäste der Herzogsfamilie. Sasuke wurde es schwer ums Herz. In einem dieser Apartments hatte er selbst vor über 300 Jahren einmal gewohnt. Jeder Schritt war deshalb eine Qual für ihn. Sasuke hatte nicht damit gerechnet, dass es ihm so schwer fallen würde dieses Gebäude zu betreten. Immerhin hatte es sich natürlich in den vergangenen drei Jahrhunderten verändert. Die Räume wurden renoviert und dem Stil der aktuellen Zeit angepasst. Aber die Gefühle blieben trotzdem zurück. „Die Vampire scheinen Angst vor Ihnen zu haben. Es hält sich kein einziger in unserer Nähe auf.“, bemerkte Ino. „Aber im Moment bewegt sich gar keiner. Das ist wirklich merkwürdig.“, meinte Sasuke und sah sich weiter um. Als Vampir konnte er auch in der Dunkelheit hervorragend sehen, erkannte darum alles um sich herum. Ino dagegen war auf ihre Taschenlampe angewiesen, die an ihrer Waffe befestigt war. Die Sichtweite beschränkte sich deswegen auf nur wenige Meter. Darum erkannte die Yamanaka auch zu spät, dass sich ein großes Loch in dem Holzboden befand. Sie machte einen Schritt und ihr Fuß schwebte in der Luft. Ino drohte zu fallen, kreischte deshalb laut auf. Doch ein Arm legte sich um ihre Taille und zog sie zur Seite. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Uchiha. Ino sah zu ihm auf, konnte aber nur seine Umrisse erkennen. Ihre Waffe hatte sie vor Schreck fallen lassen und lag nun auf dem Boden. „Ja...danke.“, antwortete sie. Sasuke nickte und ließ sie los. Ino griff nach ihrer Waffe und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Ich sollte vorangehen.“, sagte der Vampirfürst und setzte sich wieder in Bewegung. Im selben Moment ertönte Sakuras Stimme. „Gibt es im Palast eine Kapelle oder etwas ähnliches?“ „Eine Kapelle?“, wiederholte Ino fragend. Wie kam ihre Freundin nur darauf. „Es befindet sich eine im dritten Stockwerk des Südtrakts.“, sagte Sasuke, nachdem Karin die Frage von Sakura anfangs verneint hatte. Die blondhaarige sah ihn überrascht an. Warum wusste er etwas, was nicht einmal Karin wusste? Als Ruki von seinem Fund des Bildes berichtete, blieb Sasuke wie angewurzelt stehen und Ino stieß gegen ihn. „Sasuke?“ Was hatte er jetzt? Der Uchiha wusste nicht, dass es in diesem Palast noch ein Bild von Kohana gab. Nach ihrem Tod hatte ihr Vater doch alles, was an sie erinnerte, zerstört. Warum existierte also noch ein Gemälde von ihr? Ich will es sehen! Dieser Gedanke schoss sofort in seinen Kopf. Aber Sakura durfte es auf keinen Fall zu Gesicht bekommen! Sie würde sicher wissen wollen, wer dieses Mädchen war. Und wenn Sakura gut genug recherchieren würde, dann würde sie bestimmt herausfinden in welchem Verhältnis Sasuke und Kohana standen. Das durfte nicht geschehen! „Mich hat etwas gebissen!!“, rief Ruki auf einmal. Er rief so laut, dass einem das Ohr schmerzte. „Ein Vampir?“, fragten Ino und Karin gleichzeitig. Sasuke aktivierte augenblicklich sein Sharingan. Er roch Blut. „Negativ.“, antwortete der Oda nach einigen Sekunden. Die Verbindung zwischen ihren Headsets schien sich zu verschlechtern. Man hörte im Hintergrund immer ein merkwürdiges Rauschen. „Ich glaube...eine Schlange.“, fügte Ruki hinzu und seine Stimme klang angestrengt. Sasuke verengte die Augen. In einem Gebäude voller Vampire hielt sich kein anderes Lebewesen freiwillig auf. Es war also äußerst untypisch, dass sich eine Schlange hierher verirrt hatte. Plötzlich durchfuhr ein ohrenbetäubender Knall den ganzen Palast. Die alten Wände, Böden und Decken wackelten. Sasuke zog Ino sofort schützend zu sich. „W-Was war das?“, fragte die junge Frau zittrig. „Ich weiß es nicht!“, sagte Sasuke. Er spürte, wie die Vampire aus ihren Verstecken krochen und sich in den Keller flüchteten. Als sich ein leichter Rauchgeruch in seine Nase schlich, dämmerte es dem Fürsten. „Kommt sofort nach draußen, es gab einen Blitzeinschlag!! Das Dach steht bereits in Flammen!“, meldete sich Karin. „Schnell, hier lang“ Sasuke packte Ino am Arm und wollte losgehen, doch die Yamanaka rührte sich nicht. Sie war ganz starr vor Schreck. Sasuke zögerte darum nicht lange und hob Ino kurzerhand in seine Arme, bevor er mit ihr aus dem Palast flüchtete. „Die Signale sind weg.“ Karin tippte wild auf die Tasten ihres Laptops, doch sie bekam die Standortsignale von Sakura, Ruki, Sasuke und Ino nicht zurück auf den Bildschirm. „Jemand blockiert die Signale mit Absicht.“, sagte Kakashi und sah durch die Frontscheibe zum Palast. Seine dunklen Augen zogen sich zusammen. Sasuke war nicht das stärkste Wesen in diesen Mauern. Im selben Moment humpelte Ruki Richtung Van. Kakashi stieg aus und kam dem verletzten Jäger entgegen. „Wie geht es dir?“, fragte der Hatake. Er stützte Ruki und half dem Oda zum Wagen. „Es..fühlt sich an, als würde ich innerlich verbrennen.“, schnaufte der Angesprochene zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Keine Sorge, wir bringen dich umgehend ins Krankenhaus!“ Kakashi schob die Wagentür auf und hob Ruki auf einen Sitz. „Wo ist eigentlich Sakura?“, wollte Kakashi wissen. Ruki sah ihn mit einem schmerzverzerrten Gesicht an. „Ich weiß es nicht. Wir waren nicht zusammen.“ Kakashi riss die Augen auf. Sakura hatte sich doch in Rukis Richtung bewegt. Er muss sie gesehen haben! „Kakashi!“ Sasuke tauchte zusammen mit Ino auf. Er setzte die Yamanaka wieder auf den Boden ab. „Habt ihr Sakura gesehen?“ Kakashis Stimme war voller Sorge. „N-Nein! Ich dachte, sie ist in der Nähe von Ruki“, meinte Ino und drehte sich geschockt zum Palast um, als sie ihre Freundin nicht entdecken konnte. „Sie ist noch dort drinnen?!“ Das Unwetter wurde immer stärker. Ein starker Wind kam auf und schlug ihnen die Regentropfen ins Gesicht. „I-Ich suche sie.“, sagte Ruki und versuchte aus dem Wagen auszusteigen. Sein Bein schmerzte zwar höllisch, doch das Wohl von Sakura war ihm wichtiger! Er hatte ihren Plan zugestimmt und sie alleine gehen lassen. Eine Entscheidung, die er nun bereute! „Du kannst kaum noch stehen.“, meinte Ino und stützte den violetthaarigen. „Aber Sakura...“ Ruki verlor das Bewusstsein und sackte zusammen. „Das ist schlecht. Er braucht umgehend medizinische Hilfe!“, rief Karin. „Ruft meine Mutter an.“, ertönte Sasukes Stimme und er wandte sich dem Palast zu. Seine Augen verfärbten sich und er aktivierte erneut sein Sharingan. Seine Aura wurde dunkler. Es war nicht Rukis Blut, welches er gerochen hatte. Es war das von Sakura! „Ich hole sie!“ Mit diesen Worten verschwand der Vampir und ließ die Jäger alleine beim Van zurück. „Ich werde Mikoto verständigen.“ Kakashi griff nach seinem Handy, welches im Wagen lag, und rief Sasukes Mutter an. Ino und Karin kümmerten sich derweilen so gut es ging um Ruki. Auf seiner Stirn hatten sich Schweißperlen gebildet und er stöhnte immer wieder vor Schmerzen. Sakura war derweilen dem Klang der Orgel gefolgt und hatte nun die kleine Kapelle des Palastes erreicht. Obwohl diese schon seit sehr vielen Jahren leer stand, hatte sie nichts an ihrer Schönheit verloren. Über dem Altar befand sich eine gewaltige Fensterrose und unter ihr drei Kirchenglasfenster mit einem Rosenmuster. Ein wirklich eindrucksvoller Anblick, obwohl eines der Fenster bereits halb herausgebrochen war. Langsam schritt Sakura weiter nach vorne. Links und Recht standen noch die hölzernen Bänke und auf einigen lagen sogar noch Gebetsbücher. Die junge Frau war nie ein gläubiger Mensch gewesen, aber irgendetwas zog sie an genau diesen Ort. Die Orgelmusik war schon lange verstummt, als Sakura die Stufen zum Altar erreichte. Ein kalter Windhauch wehte durch ihr Haar und Sakura umklammerte ihren Oberkörper. Ihr war plötzlich so kalt und diese Kälte breitete sich immer schneller in ihrem Körper aus. „Gotteshäuser haben etwas wirklich beruhigendes, findest Du nicht auch?“, ertönte eine Stimme. Sakura fuhr erschrocken herum. Dort stand die imposante Orgel. Jemand saß davor und ließ seine Finger über die Tasten gleiten. „Wer bist du?“, fragte die Haruno und trat etwas näher. Ihre Hand hatte den Griff ihres Katanas fest umschlossen. „Ich? Ich bin ein Freund von Gabriel-sama.“, antwortete der Angesprochene. Gabriel? „Wo ist dieser Mistkerl?“, knurrte Sakura. Die Hände des Fremden lagen ruhig auf den Tasten. „Um diese Zeit meidet mein Meister diesen Ort.“, sagte der Mann und erhob sich. Sakura wich einen Schritt zurück. „Sag mir deinen Namen!“,forderte sie. „Man kennt mich unter den Namen Raphael.“, gab er zurück. „Raphael?“, wiederholte Sakura. Blitzschnell tauchte er vor der Jägerin auf und drängte sie die Stufen zum Altar hinauf. Raphael packte Sakura an den Handgelenken und warf sie auf auf den Altar. Auf dem weißen Marmor lagen vertrocknete Rosen. Warum bin ich so schwach? Ich hätte ihn mit Leichtigkeit abwehren müssen! Sie riss ihre grünen Augen auf und starrte den Mann an. Genau wie Gabriel verbarg er sein Gesicht unter einer Maske. Aber Sakura erkannte sein glattes schwarzes Haar und die extrem blasse Haut, welche fast gräulich wirkte. Durch die Fenster über ihnen, erhellten die Blitze des Gewitters immer wieder die Kapelle. „Ich habe ein kleines Geschenk für Dich!“ Raphael strich über Sakuras Wange. Diese schluckte schwer. Sie konnte ihren Körper nicht bewegen. „Ein Geschenk? Das ist zu freundlich, aber ich verzichte! Man soll schließlich nichts von Fremden annehmen.“, sagte Sakura spitz und versuchte sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Raphael lachte. „Wir kennen uns, sehr gut sogar. Du hast es nur vergessen.“ Er öffnete seinen Mund und entblößte zwei lange Zähne. Es waren nicht die Zähne eines Vampirs, sondern... „Mich hat etwas gebissen!!“ „Ich glaube...eine Schlange.“ Ruki? „Scheinbar haben wir Nummer 1 erwischt. Fehlt nur noch Nummer 2“ Raphael senkte seinen Kopf. Nein...jemand muss mir helfen. Papa! Rette mich. Sakura konnte nichts tun. Ihr Körper war wie gelähmt. Aber die Jägerin wollte nicht schon wieder versagen!! Sie hatte sich von Gabriel überwältigen lassen. Das sollte nie wieder passieren. Sakura würde sich selber retten!„NEIN!“, schrie Sakura aus voller Kehle. Ihr Körper wurde in ein strahlendes rosanes Licht gehüllt und alles um sie herum wurde vollkommen weiß, bevor sich ihre Augen schlossen. „Du schon wieder.“, sagte Sakura, als sie ihre Seelenspiegel wieder öffnete. Kohana stand vor ihr. „Ich habe dir doch gesagt, dass wir uns wiedersehen werden.“, gab diese zurück. Sie befanden sich wieder in ihrer eigenen Dimension. „Warum bin ich hier und was ist mit diesem Raphael?“, fragte die Jägerin. „Wir konnten ihn vorerst abwehren.“, antwortete Kohana. „Wir?“ Sakura hob eine Augenbraue. „Hast du es noch nicht begriffen, warum wir uns so ähnlich sind?“, fragte Kohana. Sakura blinzelte überrascht. Darüber hatte sie sich bisher wirklich keine Gedanken gemacht. Sie war noch immer der Meinung, dass sie sich die Erscheinung von Kohana nur einbildet hatte. „Nein. Ich glaube, du schuldest mir eine Erklärung.“, bemerkte Sakura und setzte sich. Ihr tat alles weh. „Ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll.“, meinte Kohana und nahm neben der Jägerin Platz. „Du könntest mir zuerst einmal verraten wer du bist.“ Sakura sah sie an. „Das habe ich doch bereits.“, sagte Kohana. „Ich kenne deinen Vornamen. Das ist etwas wenig, findest du nicht?“ „Toyotomi Kohana. Tochter von Toyotomi Toshizō, dem 20ten Herzog von Konoha.“, antwortete die rosahaarige. Sakura seufzte. „Eine Adelige also.“ Natürlich. Kohana sah nicht gerade wie eine Normalbürgerin aus. „M-Moment. Sagtest du 20ten Herzog? Dann bist du...-“ Die Haruno stoppte. „Tot.“, beendete Kohana den Satz der Jägerin. „Also bin ich doch verrückt und sehe Geister?“, schlussfolgerte Sakura. „So ist das nicht. Meine Seele befindet sich in deinem Körper.“, sagte die Toyotomi. „Jetzt bin ich verwirrt.“, gestand Sakura. „Kurz vor meinem Tot habe ich etwas wirklich selbstsüchtiges getan.“, sagte Kohana und wandte sich mehr Sakura zu. „Was meinst du?“, hakte die Haruno nach. „Ich habe Gott angebetet, dass er mich eines Tages wieder mit meinem Liebsten vereint. Doch dieser Wunsch wurde nicht von Gott, sondern vom Teufel höchstpersönlich erhört. Ich habe ihm meine Seele gegeben und er setzte sie in ein passendes Gefäß. Er hat dich ausgewählt.“, erzählte Kohana. „Aber es sind um die 300 Jahre vergangen. Ich glaube kaum, dass dein Angebeteter noch lebt.“, meinte Sakura. „Er lebt.“, versicherte Kohana. „Du warst in einen Vampir verliebt?“, flüsterte die junge Frau. „Wir waren sogar verlobt.“ Kohana betrachtete den Ring an ihrem Finger. Dieser Ring war das Zeichen der Liebe zwischen ihr und...Sasuke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)