Juliet had it easy; she never had to kill Romeo! von misscantarella ================================================================================ Kapitel 3: And then I met you... -------------------------------- Es dauerte auch nicht lange, bis sie das Land der Träume erreichte... Sakura hatte seit ihrer frühen Jugend mit merkwürdigen Träumen zu kämpfen, die sie in unregelmäßigen Abständen heimsuchten. Es waren immer dieselben sechs Szenarien. Manche waren nicht mehr als einzelne Bruchstücke. Andere dagegen zeigten Ereignisse, die sich über mehrere Tage zogen. Eins hatten sie aber alle gemeinsam. Sakura wachte jedes Mal schweißgebadet auf, weil sie in jedem dieser Träume starb. Als sich die smaragdgrünen Augen von Sakura öffneten fand sie sich in einem Ballsaal wieder. Wie jedes Mal in diesem Traum trug Sakura ein himmelblaues Ballkleid mit einem Muster aus weißen Schmetterlingen. Der vordere Teil des Kleides war mit Rüschen bestückt. Die Ärmel war aus feinster Spitze. Über ihren Schultern lag ein kurzes Cape, ebenfalls aus Spitze. //Nicht schon wieder!// dachte sich die Haruno, während sich ihr Körper zur Musik bewegte. Sie tanzte! „Ihr seht heute Abend bezaubernd aus.“, sprach eine männliche Stimme. Sakura blickte zu ihrem Tanzpartner. Es war derselbe hübsche junge Mann mit hellbraunen Haaren und grauen Augen wie immer. „Ich danke Ihnen Sir.“, antwortete die junge Frau und drehte sich von ihrem Partner weg. Sie hatte diesen Traum schon so oft und Sakura wusste sehr gut, was als nächstes passieren würde! Ein starker Arm legte sich um die Taille von Sakura und zog sie zu sich. Als sie ihren neuen Tanzpartner ansah erkannte sie, genau wie die anderen Male, nicht das ganze Gesicht des Mannes. Es war immer verschwommen und ganz egal wie sehr sie auch versuchte herauszufinden wer dieser mysteriöse Mann war, sie schaffte es einfach nicht. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit einem Stehkragen. Über dem Hemd trug er eine himmelblaue Weste und darüber ein schwarzes langes Jackett. Um seinen Hals war eine schwarze halstuchartige Krawatte zu einer Schleife gebunden. „Jedes Mal wenn ich Euch sehe seid Ihr noch schöner geworden.“, hauchte er Sakura ins Ohr. Sakura lächelte schwach. Mit den Jahren hatte sie herausgefunden, dass sie keinerlei Einfluss auf die Dinge hatte, die sie tat oder sagte. Es war wie ein Film, denn sie wieder und wieder sah und den Text mittlerweile auswendig konnte. „Geht es Euch gut? Sie wirken heute völlig aufgelöst. Möchten Sie sich etwas ausruhen?“, ertönte wieder die tiefe Stimme des Unbekannten. Die Haruno blickte ihm in die Augen und spürte einen Stich in ihrem Herzen. Auch wenn sie sein Gesicht nicht klar sehen konnte, spürte sie seinen liebenden und gleichzeitig auch besorgten Blick, welcher auf ihr lag. „Ein Moment Ruhe würde mir sicher guttun.“, antwortete Sakura schließlich. Die beiden hörten auf zu tanzen und der Mann führte die junge Frau behutsam aus dem Saal. Nach dem langen Gang bogen sie nach rechts ab und gingen eine Treppe hinauf. Er führte die junge Frau weiter und öffnete bald eine der vielen Türen. Sakura trat in den Raum und sah sich um. In dem Raum befand sich ein imposanter Kamin, welcher auch angezündet war. Das brennende Holz verbreitete eine angenehme Wärme in dem Zimmer. Auf dem Boden vor dem Kamin lag ein roter Teppich. Darauf stand ein rotes Sofa und zwei rote Sessel. In der Mitte stand ein kleiner Tisch aus dunklem Holz. Sakura setzte sich auf das Sofa. Er selbst nahm in einem der Sessel Platz und überschlug die Beine. „Sie sind heute sehr blass.“, bemerkte er. „Ich bin kein Freund von Bällen. Dort sind mir immer zu viele Menschen.“, sagte die Haruno als Antwort. Die Lippen des Mannes verzogen sich zu einem Lächeln. „Und trotzdem sind Sie zu jedem Ball gekommen zu dem ich Sie eingeladen habe. Das bedeutet mir wirklich viel.“ Er erhob sich und nahm neben Sakura Platz, ehe er eine ihrer Hände in die seine nahm. „Es wäre äußerst unhöflich die Einladung eines wahren Gentleman abzulehnen.“, lächelte die junge Frau. „Ihr seid wirklich etwas besonderes und ich unendlich bin froh, dass Ihr der Verlobung zugestimmt habt.“ Er verteilte federleichte Küsse auf den Handrücken von Sakura. Sie liebte diesen Mann wirklich vom ganzen Herzen! „Ich kann es kaum erwarten, bis Ihr endlich die meine seid.“, flüsterte er. „Ihr macht mich ganz verlegen.“, sagte Sakura. „Verzeiht, dass ich Euch mit meinen Worten Unbehagen bereitet habe.“, meinte er aufrichtig und blickte zur Haruno. „Habt ich Euch schon entschlossen, ob Ihr auch die Ewigkeit mit mir teilen wollt?“, fragte er nun. „I-Ich weiß nicht.“, stammelte Sakura panisch. Dieser Mann, den Sakura mehr liebte als alles andere auf der Welt war ein Vampir! „Mein ganzes Leben wird Euch gehören. Jeden Atemzug den ich mache, mache ich für Euch! Jeder Gedanke von mir ist Euch gewidmet. Mein Leben hat keinen Sinn mehr ohne Euch meine Liebste.“ Er strich der jungen Frau behutsam über die Wange während er diese Worte sprach. Für einen Vampir war seine Haut unglaublich warm. Plötzlich breitete sich in Sakura ein Drang aus, den sie kaum beschreiben konnte. Sie wollte ihn spüren und zwar mit jeder Faser ihres Körpers. Ihre Augen fixierten die Fänge des Mannes, welche man hin und wieder erblicken konnten. „Ich will! Lasst uns auf ewig zusammen sein.“, keuchte Sakura mit geröteten Wangen. Erneut trafen sich ihre Blicke und seine Augen verfärbten sich rot. „Seid Ihr euch sicher?“, hakte er noch einmal nach und Sakura nickte schwach. Er strich mit einem Finger über die Halsschlagader von Sakura. Danach biss er sich in den Arm und trank etwas von seinem Blut, bevor er seine Fänge in das Fleisch von Sakura bohrte... „NEIN!“, schrie Sakura und schreckte auf. Als sie sich umsah und feststellte, dass sie in ihrem Wohnzimmer, seufzte die junge Frau erleichtert. //Ich habe wieder geträumt!// dachte sie sich. Jetzt hörte sich auch ihren Handywecker, welcher wie verrückt klingelte. Sakura schnappte sich ihr Handy, welches auf dem Wohnzimmertisch lag und stellte den Wecker ab. Es war nun kurz nach 16 Uhr. Sie hatte also noch knappe eineinhalb Stunden Zeit, bevor sie wieder zum Dienst musste. Sakura blickte zur offenen Balkontür. Es hatte mittlerweile angefangen zu Regnen, weshalb es angenehm kühl in ihrer Wohnung war. Nichtsdestotrotz entschloss sich die Jägerin erst einmal eine Dusche zu nehmen. Sie ging also in ihr Badezimmer und streifte sich die Klamotten vom Leid, bevor sie in die gläserne Duschkabine stieg. Sie drehte das Wasser auf und zuckte anfangs kurz zusammen, als die kalten Tropfen auf ihre Haut prasselten. Innerhalb von wenigen Sekunden wurde das Wasser aber wohlig warm und es breitete sich ein leichter Dampf im Raum aus. Gerade spülte sich Sakura den Schaum von ihrem Kopf und Körper, bevor sie die Wand vor sich anstarrte. Es war jeden Tag dasselbe. Arbeit.Arbeit.Arbeit und hin und wieder etwas Schlaf. Wann hatte sie aufgehört wirklich zu leben? Hatte sie es je getan? Sie konnte sich nicht einmal erinnern, wann sie das letzte Mal etwas unternommen hatte. Sakura verbrachte ihre wenige Freizeit immer in ihrer Wohnung. Keine Discobesuche. Keine Shoppingstrips, sie bestellte alles online. Kein Abendessen in einem Restaurant. Kein Urlaub. Nichts! „Versink' bloß nicht in deinem Selbstmitleid!“, tadelte sich die junge Frau zurecht und stieg aus der Dusche, um sich weiter für den Dienst herzurichten. Sasuke und Naruto marschierten gerade aus einem Juweliergeschäft und beide waren mit einer mittelgroßen Tüte ausgestattet. Der Regen hatte mittlerweile wieder aufgehört und die Sonne zeigte sich noch einmal. „Ich schenke deinem Vater jedes Jahr ne Uhr. Ist das nicht etwas...einfallslos?“, meinte der blondhaarige und kratzte sich am Hinterkopf. Das Oberhaupt des Uchiha Clans, Uchiha Fugaku, würde nächste Woche seinen zehn tausendsten Geburtstag feiern und die beiden Freunde nutzten ihre Shoppingtour, um das Geschenk von Naruto zu besorgen. „Er sammelt Uhren. Damit kannst du also nichts falsch machen.“, meinte Sasuke, während er einige Nachrichten auf seinem Handy checkte. Er hatte heute noch einige Dinge zu erledigen. „Hast du noch Lust auf nen Kaffee bei Starbucks?“, kam die Frage von Naruto. Sasuke steckte sein Handy weg und sah zu seinem Freund. „Können wir vorher noch schnell meinen neuen Anzug abholen? Sie haben mir eben eine Nachricht geschickt, dass er fertig ist.“, sagte der Uchiha. „Klar!“, nickte Naruto und so machten sie sich noch einmal auf den Weg in das große Einkaufszentrum, indem sie bereits die letzten Stunden verbracht hatten. Sakura saß derweilen in ihrem geliebten schwarzen Porsche Carrera 911 4s und fuhr zum Hauptquartier der Vampirjäger. Es war 17 Uhr und um diese Uhrzeit herrschte die typische Feierabend Rushhour in Konoha. Und so dauerte die Fahrt fast 40 Minuten. Trotz allem kam Sakura pünktlich zum Dienst und lief gerade noch Kakashi in die Arme, welcher scheinbar auf den Weg nach Hause war. „Wie? Du machst schon Feierabend?“, scherzte die rosahaarige. Kakashi war ein Workaholic wie der im Buche stand. Der Hatake kümmerte sich wirklich um alles und verbrachte mehr Zeit im Hauptquartier, als zu Hause. „Ihr werdet euch alle mal umschauen, wenn ich in Rente gehe und ihr mal richtig arbeiten müsst.“, lachte Kakashi. Sakura lachte ebenfalls kurz. „Klar. Gab es irgendwelche Vorfälle?“, erkundigte sie sich. „Alles ruhig und ich denke, dass es auch so bleiben wird.“, antwortete der Angesprochene. „Gut! Und jetzt ab nach Hause mit dir.“ Sakura boxte ihrem Dad gegen die Schulter und machte sich auf den Weg zur Umkleidekabine, um ihre Anbu Rüstung anzulegen. Kakashi sah ihr noch kurz nach, bevor er nach draußen verschwand. Frisch umgezogen schlenderte Sakura gerade in den Bereich der Anbus. Dort befanden sich die Büros der Mitglieder, ein großer Aufenthaltsraum und auch eine kleine Küche. „Saku-chan!“, ertönte eine tiefe Stimme und Sakura wandte sich dieser zu. „Ruki?“ Auf Sakura kam der größte Frauenschwarm unter den Vampirjägern zu, Oda Ruki. Er war 27 Jahre alt und überragte Sakura mit seinen 1,80m um ein gutes Stück. Ruki hatte langes violettes Haar, welches er so gut wie immer zu einem Pferdeschwanz oder Dutt gebunden hatte. Seine Augen waren in derselben Farbe wie sein Haar. Er hatte einen sonnen geküssten Teint und ein Lächeln zum Dahinschmelzen. „Wir hatten ja schon ewig keinen Dienst mehr zusammen.“, bemerkte Ruki und kam vor Sakura zum Stehen. „Ja..ich hatte viele Aufträge mit Ino und Karin.“, sagte die Haruno. „Dann darf ich dich doch sicherlich zu einem Kaffee einladen oder? Ich wollte gerade zu Starbucks.“, meinte Ruki und zog Sakura auch schon mit sich, bevor sie überhaupt antworten konnte. „Kein Kaffee, sondern einen Coffee Frappuccino und ein Chocolate Cheescake Muffin ist sicher auch noch drin oder?“, grinste Sakura und zwinkerte zu ihrem Kollegen. Die beiden kannten sich bereits über 6 Jahre und verstanden sich wirklich gut, auch wenn sie privat nicht mehr sonderlich viel zu tun hatten. „Natürlich! Alles was du willst.“ Sasuke kam gerade mit seiner und Narutos Bestellung an ihrem Tisch an und setzte sich in den schwarzen Ledersessel, gegenüber des Uzumakis. Für Naruto gab es einen Espresso Macchiato, während Sasuke nun vor einer Tasse Earl Grey Tee saß. „Hinata kommt übrigens bereits morgen von ihrer Geschäftsreise zurück. Könntest du sie vom Flughafen abholen?“, fragte Sasuke und trank einen Schluck. „Ja.“, antwortete Naruto knapp. Sasuke stoppte in seiner Bewegung und sah zum blondhaarigen. „Du solltest es ihr wirklich endlich sagen!“ Er wusste, dass Narutos Gefühle für die schöne Hyuga mehr als nur freundschaftlich waren. Doch plötzlich lenkte etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. Ruki und Sakura betraten den relativ leeren Starbucksladen. Es waren nur wenige Tische besetzt, was relativ untypisch für diese Uhrzeit war. Sie steuerten die Mitarbeiterin an, welche hinter dem Tresen stand. Diese wirkte im ersten Moment etwas überrascht, als zwei Anbu Mitglieder in ihrer Rüstung gekleidet auf sie zu kam. Während Ruki also ihre Bestellung aufgab und mit der Mitarbeiterin flirtete, sah sich Sakura um. Sie war schon ewig nicht mehr hier gewesen. Ihr Blick glitt über die Tische und blieb an einem schwarzen Augenpaar haften, welches sie anstarrte. Sakuras Augen weiteten sich schlagartig. Das ist doch..Uchiha Sasuke?! Als Sakura ihn ansah schlich sich ein schwaches Grinsen auf die Lippen von Sasuke. Wer hätte gedacht, dass sie sich hier treffen würden. Doch dieser Moment wurde von Schüssen unterbrochen, welche plötzlich draußen fielen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)