Liebe braucht keine Worte von _usagi_ ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 ~ SMS -------------------------- Nun steh ich hier! Angela wuselt neben mir herum. Überall in meinem Zimmer liegen Klamotten verstreut und ihre schrille Stimme ertönt hinter mir. Ich selbst steh etwas genervt vor dem Spiegel. Das Achselshirt in das sie mich gezwängt hat, ist unnötig auffällig und an meinen, nicht ganz so männlichen Beinen sitzt eine dunkelblaue Jeans. „Das reicht noch nicht!“, höre ich Angela mit dem Kopf in meinen Sweetshirts. Ich drehe meinen Kopf in Ihre Richtung. Meine Augen werden groß bei dem Chaos, dass sie angerichtet hat. Nie wieder bitte ich sie um Hilfe. Als ich beobachten kann, dass sich das viel zu niedliche Mädchen mit geflochtenen Zöpfen, beginnt in meiner Unterwäsche zu stöbern, trete ich an sie heran. Angela ist nun wirklich nicht mein Typ. Schrill, niedlich, aufgedreht und einfach…FRAU! Sie schreckt auf und ihre Zöpfe wirbeln herum. Ihre Kulleraugen blicken mich an. „Was denn? Ich will doch nur auf Nummer sicher gehen!“, entgegnet sie mir ohne Aufforderung. Sie kennt mich eben doch zu gut. Ich habe meine Arme vor der Brust verschränkt, hole tief Luft, stoße sie aus und sehe Angela vorwurfsvoll an. Diese nimmt mich nicht wirklich für voll und greift erneut beherzt in meine Slips. Ganz prima, jetzt ist sie die erste Person, neben meiner Mutter die meine Schleifspuren kennt. Ich nehme meine Arme auseinander und mein Blick wird noch finsterer. Sie sieht es natürlich nicht. Ich gehe noch ein Schritt auf sie zu, greife nach ihrer Hand, nehme sie aus der Schublade und schüttle heftig mit dem Kopf. Angela sieht mich mit ihrem, mit Lipgloss verziertem Schmollmund an. War klar, dass sie sich nicht umstimmen lässt. Sie nennt das ganze hier Hilfe, derweil habe ich sie lediglich darum gebeten, mir ein passendes Outfit für eine Party zu suchen. Etwas in dem ich gut aussehe…nicht wie ein Freak…oder gar wie ein Aufreißer. Aber sie hat mich genauso eingekleidet wie sie mich sexy finden würde. Dabei will ich gar nicht sexy für Frauen aussehen. Angela erhebt sich endlich von meiner - dezent privaten- Schrankabteilung und stellt sich vor mich. Ich spüre wie ihre Blicke über mich wandern. „Ach verdammt!“, platzt es aus ihr heraus. „Warum sind alle sexy Jungs nur immer vergeben oder schwul?“, dieses ewige Klischee aus ihrem Mund zu hören macht die Sache hier nicht besser. Bevor ich wirklich auf ihre Worte eingehen kann, geht sie an mir vorbei und schnappt sich eines meiner guten Flanell-Hemden, eins in Dunkelgrün. Ich höre schon jetzt ihre Worte in meinem Ohr. „Das steht dir so gut, und lässt dich charmant wirken!“, genau diesen Spruch bringt sie immer, immer bei DIESEM Hemd! Manchmal denke ich sie würde gern eine Beziehung mit diesem Hemd eingehen. Es ist schon ganz ausgeblichen vom vielen tragen und darauf folgenden waschen. Ich verdrehe also die Augen und nehme es dennoch entgegen. Vielleicht bringt es mir ja Glück. „Du siehst richtig gut aus Andy!“, Angelas schrille Laute und das folgende sinnfreie Klatschen bringt mich in die Realität zurück. Ihre Augen funkeln mich an, wie gern hätte ich so einen Blick mal von einem Mann. Ich trete an den Spiegel heran, zumindest so gut wie es geht zwischen den Jeans, Pullovern und…hat sie da etwa meine…ach nein es ist nur ein Werbeprospekt von Orion. Das dumpfe Licht meiner Nachttischlampe ist ausreichend um mich zu betrachten. Ich lasse meine Augen über mich selber wandern. Angela hat eigentlich keinen schlechten Geschmack finde ich und nicke ihre Kreation ab. Ihre Reaktion sind ein freudiger Hüpfer auf der Stelle und ihre Hände vor dem Herzen gepresst. Ich drehe mich wieder zu ihr herum und gebe ihr mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie etwas aufräumen soll. Sie grinst mich dämlich an und beginnt die Kleidungsstücke wenigstens auf mein Bett zu stapeln, den Rest mache ich lieber alleine. Ich verlasse wortlos den Raum und begebe mich ins Bad. Dort angekommen begutachte ich mich erneut im Spiegel. Meine Haut ist Pickelfrei und frisch rasiert, in dieser Beziehung hatte ich immer Glück nicht aus zu sehen wie ein Kraterfeld nach dem zweiten Weltkrieg. Meine dunkelblonden, leicht gewellten Haare gehen mir knapp über das Ohr. Ich sollte wohl mal wieder zum Frisör gehen, aber dafür fehlen mir schlichtweg die Zeit und das Geld. Ich beschließe sie nur etwas nach hinten zu gelen damit sie nicht so wirr im Gesicht hängen. Anschließend wasche ich mir die Hände und zupf an meinem, ach so tollen, Hemd herum. Ganz überzeugt bin ich von all dem hier nicht, aber ich denke der Abend ist sowieso für die Katz. Warum ich mir das hier alles überhaupt antue weiß ich auch nicht so recht. Wie war das noch gleich? Ich setze mich gedankenversunken auf den geschlossenen Klodeckel und meine Erinnerungen rasen an mir vorbei. Es sind endlich Semesterferien. Vor fünf Monaten bin ich auf die XY - Uni gekommen. Auf Wunsch meiner Eltern habe ich entschlossen ein Studium in Physik zu beginnen. Was ich irgendwann mal damit machen will weiß ich auch nicht, aber ich empfand es als Möglichkeit von Zuhause weg zu kommen und mein eigenes Leben zu führen. Der Einzug in das Wohnheim war von Anfang an für mich klar, wie sollte ich auch 400 Kilometer jeden Tag hin und her fahren. Aufgrund gewisser Umstände habe ich ein Einzelzimmer bekommen und bin damit sehr glücklich. Nur weil ich mein eigenes Leben führen wollte heißt das ja nicht dass ich in einer Massen-WG landen wollte, was ohnehin Probleme bereitet hätte. Zu Beginn des Studiums habe ich irgendwie verpasst groß Freundschaften zu schließen. Dies bereue ich allerdings ebenfalls nicht. Ich habe in der Bibliothek Steve kennengelernt, mit dem ich mich wunderbar unterhalten kann, das reicht mir vollkommen. Angela? Ja Angela habe ich ebenfalls in der Bibliothek kennengelernt. Sie hat mir vor drei Monaten ihre Liebe gestanden. Sie studiert Lehramt für behindertengerechte Einrichtungen. Als sie dann allerdings gemerkt hat dass ich schwul bin, sind wir über die Zeit einfach gute Freunde geworden. Leider hat mein Studium mehr Mühe und Fleiß bereitet, als ich eigentlich investieren wollte, dies war mir nicht egal. Ich bin kaum aus dem Zimmer gekommen, habe keine Studentenparty mitgenommen oder war auf WG-Partys. Das typische Studentenleben blieb mir bis jetzt verwehrt. Irgendwie würde ich mich gern an wilde Partys, heiße Bekanntschaften oder sonst irgend etwas Krasses erinnern wollen. Doch mein Leben ist so verdammt öde, dass eine Rückkehr in die Heimat schon fast erwägenswert wäre. Glücklicherweise habe ich diesen Flyer in der Mensa gefunden. Ein buntes Bild mit dem Logo eines Clubs. Nach ausgiebiger Recherche habe ich herausgefunden, dass es sich tatsächlich um einen Studentenclub für Schwule handelt. Davon abgesehen das man sich als SCHWUCHTEL insgeheim immer allein fühlt, dachte ich dort vielleicht wenigstens einen Flirt zu finden bevor mir noch eine Vagina wächst. „Andy du musst los!!“. Angelas lautes Rufen aus meinem Zimmer lässt mich kurz erschauern. Ich schau auf meine Uhr und sehe das sie Recht hat, ich muss los. Aber ob das die richtige Entscheidung ist? Vielleicht sollte ich einfach so weiter machen und…ach was rede ich da. Ich richte mich auf. hole mein Handy aus der Hosentasche, checke meinen Akkustand und gehe zu Angela herüber. Als ich das Zimmer betrete steht sie mit bebenden Fuß vor meinem Bett. Darauf türmen sich meine Kleidung und Zeitschriften, ich hoffe inständig dass dies für sie nicht die Definition von Aufräumen ist. „Du bist immer so langsam Andy!“. Ihre Wortwahl motiviert mich nicht wirklich. Ich trete an sie heran, schenke ihr ein seltenes Lächeln und umarme sie zum Dank für ihre Hilfe. Ich kann spüren wie sie kurz zusammenzuckt und rot wird, nur lässt mich diese Reaktion völlig kalt. Ich löse mich von ihr und grinse ein wenig in mich hinein. Sie schaut mich mit roten Wangen an. „Hab…hab ich doch gern gemacht, aber ich muss jetzt auch zurück!“. Ich beobachte sie kurz wie sie sich ihre Tasche schnappt und mit einem kurzen winken den Raum verlässt. Ich schnappe mir mein Portemonnaie und schlürfe ebenfalls zur Tür. Ich bin gespannt was diesen Abend so alles passiert. Denke ich mir als ich die Tür hinter mir abschließe. Ich blicke in den Flur aus dem Angela schon längst verschwunden ist und begebe mich ins Treppenhaus. Auf dem Weg nach unten vernehme ich einige feierwütige Stimmen aus unterschiedlichen WG`s. Wirklich neidisch darauf bin ich nicht, als Schwuler hat man auf solchen testosterongesteuerten Partys meist ein Problem…oder mehrere. Ich verlasse das Wohnheim und steige in den nächstbesten Bus in die Richtung des Clubs. Die laue Nacht stimmt mich Positiv. Ich sitze im Bus und blicke aus dem Fenster. Ich checke mich in meiner eigenen Spiegelung ab und finde dass Angela doch keinen so schlechten Einfluss auf mich hat. Der Bus ist ziemlich leer, was wohl an dem Stadtviertel liegt in das ich soeben einfahre. Ich schlucke kurz. Die nächste Haltestelle ich meine. Der Club ist trotz seines gesitteten Aussehens nicht zu übersehen. „The royal cock“. Als ich den Clubnamen in Gedanken wiederhole empfinde ich die Wortwahl nicht ganz so gelungen, ich meine, was sind „edle Schwänze“? Okay, lassen wir das. Die Schlange am Eingang ist nicht besonders lang und ich reihe mich mit auf. Keine fünf Minuten später, stehe ich vor dem Türsteher. Ich lächele ihn freundlich an, er mustert mich, ich erschauere, er winkt mich durch, ich lauf los und bin erleichtert. Kaum betrete ich den Club steigt mir der Geruch von Schweiß und Deo in die Nase. Ach ja…und tonnenweise Testosteron! Der Raum ist gut gefüllt, die Musik hat genau die richtige Basslautstärke das man den Beat spüren kann und sich trotzdem unterhalten kann. Das Interieur ist, wie versprochen, edel und mit LEDs wo es auch nur geht. Die Stühle und Sofas sind mit weißem Leder bezogen und alle Ablageflächen sind aus schwarzem Granit. Ich überlege heftig ob ich überhaupt genug Geld für ein einziges Bier habe. Ich dränge mich also in Richtung der Bar. Auf den wenigen Metern spüre ich Blicke auf mir. Da ich aber nicht einmal ansatzweise seelisch und moralisch angekommen bin erwidere ich sie nicht. Naja, immerhin könnte der Wunsch nach einem Flirt in Erfüllung gehen. Denke ich mir und lehne mich auf die schwarze Granitplatte an der Theke. Der Barkeeper bemerkt mich und tritt zu mir heran. „Was darfs sein Kleiner?“, sagt er von sich selbst überzeugt zu mir. Kleiner? War das jetzt wirklich nötig? Ich meine ich bin nur 168 cm groß, ja das ist nicht sonderlich groß…aber… Ich schnaube und wühle etwas widerwillig in meiner Hosentasche. In solchen Momenten würde ich gern Kontern. Aber ich nehme es hin und hoffe das Bier schmeckt gut! Ich tippe kurz das Wort „Bier“ auf meinem Textfeld und zeige es dem, ach so großem, Mann hinter der Theke. Dieser nickt und ich bekomme nur wenige Sekunden später mein Bier gereicht, diesmal ohne dummen Kommentar aber mit der Zahlungsaufforderung. „7 Euro!“. Ich stocke etwas. Die Wildledercouch muss ja auch einer bezahlen. Denke ich mir und reiche ihm das Geld. Ich schnappe mir die 400 ml goldgelber Flüssigkeit für sage und schreibe sieben Euro und gehe etwas an den Rand des Raumes. Die Musik hämmert in meinem Kopf. Ich lasse den Blick über all die Gäste schweifen, tanzende Männer, trinkende Männer, Männer die in Kuschelecken rummachen, Männer die sich unterhalten…und unter all den Männern bin ich. Für einen kurzen Moment fühle ich mich wohl. Doch meine Entspannung wird von einem fremden gebrochen der direkt auf mich zugelaufen kommt. Ich nippe an meinem Bier und warte was passiert. „Hey! Neu hier? Hab dich noch nie gesehen!“. Der Mann vor mir ist ein kleines Stück größer als ich, hat blonde Haare und wohl ebenfalls eine Freundin wie Angela, da er meinen Kleidungsstil kopiert hat, oder Angela hat einen schwulen Kleidungsgeschmack. Zumindest nicke ich kurz und hole mein Handy erneut heraus und tippe eilig. „Hi, ich bin das erste Mal hier, netter Laden!“. Glücklicherweise tippe ich selbstbewusster als ich eigentlich bin. Ich halte ihn den Display vor die Nase. Der Mann jedoch runzelt die Stirn. „Ah, okay. Soll ich dir ein wenig Gesellschaft leisten?“. Erwidert der Mann ohne Namen. Ich tippe erneut auf meinem Handy. „Warum nicht!“, zeige ich ihm auf dem Bildschirm kurz und knapp. Die Musik um uns herum ist nicht sonderlich laut. Der Mann runzelt erneut die Stirn. „Bist wohl schüchtern oder hat du keine Lust zu quatschen?“. Verständnislos sieht er mich an. Ich sehe ihn etwas genervt in die Augen. Ich das sein ernst, immer dasselbe, deswegen hasse ich Partys, denke ich mir und beginne erneut zu tippen. Der Fremde hält jedoch seine Hand auf mein Display. „Sorry Frischling, aber auf solche Spielchen habe ich keine Lust!“. Haut er raus und lässt mich einfach stehen. Fassungslos sehe ich ihm nach, forme meinen Mund zu einem „Fick dich“ aber keine Ton erreicht ihn. Anschließend exe ich mein Bier aus Frust. Ich wusste, dass es ein Fehler war hier her zu kommen. Niemand versteht mich. Ich werde den Anschluss nie finden. Ich geh einfach zurück in mein Zimmer, lerne, mache meine Eltern stolz und sterbe irgendwann allein. Mein Pessimismus ist soeben wieder auf dem Höchststand und ich hasse mich selbst dafür. Aber wenn man seinen Frust nie herausbrüllen kann staut sich eben einiges an. Zum Glück wirkt der Alkohol in meinem Blut und ich erhole mich schnell von dem verkackten Flirt. Ich entschließe dem Laden noch eine Chance zu geben und beginne meine eigene Führung durch den Club. Vorbei an der tanzenden Menge, vorbei an der Kuschelecke und vorbei an dem Vorhang. Dass es hier sogar richtig zur Sache geht hätte ich nicht gedacht. Für ein paar Sekunden überlege ich wann mein letztes Mal war. Nach meiner ausführlichen Runde komme ich zurück in den großen Tanzsaal. So langsam denke ich, dass es doch besser wäre, wieder nach Hause zu gehen. Ein charmantes Lachen lässt mich zur Seite blicken. Ich erspähe eine kleine Männergruppe. Ich trete ein paar Meter näher, aber so unauffällig wie es geht. Wieder ertönt das unvergleichliche Lachen. Der großgewachsene Schwarzhaarige scheint diese Geräusche von sich zu geben. Ich begebe mich noch einen Schritt näher. Die Männergruppe beginnt sich in Bewegung zu setzten, zumindest alle außer dem Schwarzhaarigen mit dem phänomenalen Hinterteil. Dieser dreht sich zu den tanzenden Massen und ich kann ihn im Profil begutachten. Flüchtig sieht er zu mir herüber. Mit einem Schlag trifft es mich. Der Fremde wendet sich seinen Freunden an der Bar zur und lässt den Klang seiner Stimme ertönen. Mir stockt der Atem. Ich stehe an der Stelle wie angewurzelt. Ich schlucke heftig und habe das Gefühl zu ersticken. Verdammt was ist das nur, mein Herz hat ausgesetzt, ich hab doch gerade keinen Herzinfarkt oder? Meine Gedanken schweifen in die völlig falsche Richtung ab. Allerdings kann ich mir meine eigene Reaktion gerade selbst nicht erklären. Mein Blick heftet sich an den Hotie da an der Bar. Ich hatte schon immer ein Faible für gut aussehende Männer. Aber ein Mann wie ihn kennt man dann doch nur aus Film oder Anime. Ich schlucke erneut heftig. Ich wünschte mir ein weiteres Bier in meiner Hand oder gleich einen doppelten Wodka. Ich umklammere mein Handy. Meine Augen lassen nicht von Ihm, in meinem Mund sammelt sich Speichel und meine Hände sind schwitzig. Ich versuche mich zusammen zu reißen. „Andy! Reiß dich zusammen!“, ermahne ich mich. Ich beobachte die Situation eine Weile. Ich habe nicht das Gefühl das die drei untereinander flirten, es wirkt eher wie ein freundschaftliches Gespräch. Meine Thesis wird kurz darauf bestätigt, als die zwei Männer, außer dem Hotie, grinsend Richtung Kuschelecke verschwinden. Erneut muss ich schlucken, wobei es eher ein symbolisches Schlucken ist, da mein Hals trocken ist wie die Sahara. Der Hotie nippt an den letzten Tropfen seines Drinks und ich reiße mich nun endgültig zusammen. Ich nutze die Gunst der Stunde und versuch, mit leicht zitternden Fingern, auf dem Display Worte zu verfassen. Meine Augen und mein Gehirn können sich nicht so ganz konzentrieren, wie ich es gern hätte. Zudem bewegen sich meine Füße in Richtung des gutausehenden Fremden, obwohl ich noch nicht ganz fertig bin mit Tippen. Mit einem etwas ängstlichen Blick im Gesicht tippe ich ihm auf die Schulter. Und WAS für eine Schulter! Sie ist kräftig und ich kann den Knochen spüren, es fühlt sich männlich an und ich wünschte kurz ich könnte die Haut unter dem Shirt berühren. Zu meinem positiven Entsetzen dreht sich Mr. Hotie zu mir um. Unsere Blicke treffen sich im halbdunkeln des Clubs und Mr. Hotie wird schlagartig zu Mr. Perfekt! Ich schlucke sichtbar. Um die unangenehme Stille zwischen uns zu stoppen halte ich Ihn meinem leuchtenden Display vor sein Gesicht. Der Schwarzhaarige muss ein paar Mal blinzeln gegen das helle Licht. Das schönste Lächeln das ich je gesehen habe breitet sich auf dem Mann vor mir aus. Dann habe ich wohl doch nicht so einen Mist geschrieben, oder doch? Denke ich mir, aber ich kann meinen Blick nicht von diesen tannengrünen Augen lassen. „Klar warum nicht!“, ist seine Antwort auf meinen Text. Seine Stimme ist wie Schokolade, man kann nie genug davon bekommen. Wäre er Dozent, wäre das das erste Modul das ich jede Woche besuchen würde -freiwillig-. Der bildschöne Mann vor mir richtet sich auf. Warum eigentlich? Während er sich vom Barhocker erhebt sehe ich in meine Hand und somit auf den Display. Darauf steht etwas zu mutig und unfassabar geschrieben „Find dich heiß, Tanzen?“. Ich werde knallrot und hoffe er kann es in der Dunkelheit nicht sehen. Habe ich allen Ernstes diese dämliche SMS verfasst. Bin ich verrückt? Ich habe allerdings nicht sonderlich lange Zeit über die Konsequenzen nachzudenken, da Mr. Perfekt mich tatsächlich auf die Tanzfläche zieht. Kapitel 2: Kapitel 2 ~ Pussi-Schnulzen -------------------------------------- Das Bier an dem ich soeben nippe ist nicht sonderlich wohlschmeckend, aber irgendwie muss ich mir die Situation ja schöntrinken. Der Club ist immer ziemlich voll, was ich normalerweise sehr begrüße, aber heute…heute finde ich einfach nicht das richtige „Häppchen“. Die zwei Männer, links und rechts neben mir, sind zwei ziemliche Draufgänger und finden sie mal nichts für sich, nehmen sie sich gegenseitig. Auf sowas steh ich nur leider überhaupt nicht. „Hey Raubtier, was ist denn heute los mit dir?“ fragt mich Chris keck von links. „Er ist sexuell frustriert, siehst du doch!“, antwortet Kurt von meiner Rechten. Ich sehe beide hintereinander grummelnd an. „HAHA, ich bin nicht sexuell frustriert, nur ist heute einfach niemand hier, der mich interessiert!“, erwidere ich und hoffe damit ist es erledigt. Doch Kurt legt mir seine, frisch manikürte, Hand auf die Schulter. „Nichts dabei?...Hölle Dean, der Ladern ist voll und man hört das Gestöhne im Darkroom bis hier her!“ Solche Worte kommen immer aus Kurts Mund, er ist…sagen wir eigen. Seine wirre Mähne und sein (sichtbares) Piercing lassen ihn verwegen wirken, aber im Inneren ist er eine arg zerbrechliche Person. Er ist fast jeden Abend hier, vögelt sich durch die Menge und geht wieder ins Wohnheim zurück. Ich habe ihn kennengelernt in genau einer solchen Situation. Damals war ich, glaube das dritte Mal hier. Er hatte sich sehr auffällig an mich heran gemacht. Kurt findet mich heute noch scharf, aber ich habe ihn mittlerweile deutlich gemacht, dass aus uns nichts wird. Damals zumindest, habe ich mich kurz von ihm um den Finger wickeln lassen. Sein Äußeres war eben doch ein wenig „interessant“. Nach einem Drink und einem kurzen Antanzen seinerseits sind wir im Darkroom verschwunden. Dort, zwischen den undefinierbarem Geräuschen und der feuchten, erhitzten Luft habe ich ihm erlaubt mir einen zu Blasen. Als ich mich an der kühlen wand angelehnt nach unten beugte sah ich Nichts. Was nicht gut für Kurt war. Ich spürte wie Kurts Lippen meinen Schwanz einhüllten. Ich konnte jede Bewegung seiner Zunge spüren die an mir auf und ab glitt. Ich war an jenem Tag so notgeil, dass ich hart geworden bin. Das hatte ich damals gar nicht erwartet. Die einzigen Empfindungen die in an das Erlebnis mit ihm habe sind leider keine guten. Kurts Lippen waren so verdammt weich, das sie mich an einen Frauenmund erinnerten. Sein unsynchrones Gestöhne war ebenfalls ein paar Oktaven zu hoch für meinen Geschmack. Da ich absolut nichts sehen konnte außer dem Notausgangsschild, spielte mir mein Gehirn unnötig streiche. Nachdem ich kurz davor war zu ejakulieren war das Gefühl, eine Frau würde es mir besorgen so groß, dass ich keine Lust hatte weiterzumachen. Kurt zuliebe, bin ich dann aber doch gekommen und ich konnte sein freches Grinsen auf seinem Mund förmlich spüren. Ich hingegen drückte mich von der Wand ab, zog meine Hose wieder hoch und war leicht angewidert. Ich hasse Frauen! Man(n) hat nur Ärger mit ihnen, und ihre Körper machen mich nun mal gar nicht an. Als wir aus dem Darkroom gekommen sind hat sich Kurt gefreut wie ein Schnitzel und mich natürlich noch eine ganze Weile zu gequatscht. Ich konnte meinen blick nicht von seinen Lippen lassen und wurde wegen den Stimmen in meinem Kopf immer desinteressierter. Ein paar Tage später haben wir uns hier im Club wiedergesehen. Ich habe das Gespräch mit ihm gesucht und wir haben uns ausgesprochen. Er war damals nicht sonderlich sauer, für ihn ist das alles eben nur Spaß. Was im Club passiert, bleibt im Club. Da unsere Gespräche jedoch sehr locker und freundschaftlich waren sind wir in der Friendzone verblieben und das ist für uns Beide auch besser so. „Hallo Dean?...hörst du mir zu?“ Kurts Worte holen mich aus der Vergangenheit zurück. „Geh dich ruhig austoben Kurt, ich halte dich nicht auf!“ Erwidere ich mit breitem Grinsen und einem Lachen. Sein Handeln hier ist mir wirklich egal, sollte allerdings jemand ärger machen, würde ich schon für ihn einstehen, weil wir eben doch irgendwie Freunde sind. Kurt schaut mich schmollend an, was zu erwarten war. Chris jedoch sieht wie ein Adler in die Menge der tanzenden Männer. „Also ich weiß nicht was du hast, es sind so viele süße Jungs da, vielleicht auch der ein oder andere Sub?!“. Das ist ebenfalls typisch Chris. Er und ich haben uns auch in diesem Club kennengelernt, allerdings haben wir nie etwas miteinander gehabt. Wir sind beide die eher führende Person beim Akt, deswegen hätte es nie funktioniert. Kennengelernt haben wir uns, als im Club mal richtig tote Hose war. Ich hatte mich an dem Abend entschlossen nur noch auf ein Bier zu bleiben und die Ledersessel noch etwas breit zu drücken. Da hatte mir Chris spontan an der Bar Gesellschaft geleistet. Wir waren schnell auf einer Wellenlänge und aus einem Bier wurden 5. Halb betrunken sind wir zum Campus zurück, Arm in Arm. Solche Erlebnisse verbinden. Er ist ein verdammt cooler Typ und beliebt im Club. Sein Äußeres lässt nicht wirklich auf seine Vorlieben schließen, aber das ist sicher auch gut so. Seinen Drang zu BDSM kann er in speziellen Clubs besser ausleben als hier. Mitgegangen bin ich allerdings noch nie, ich denke, das ist einfach nichts für mich, oder ich habe noch nicht die richtige Person dafür gefunden. Zumindest ist unser Trio recht unterschiedlich, das einzige was wir gemeinsam haben, ist gut auszusehen, aber das ist bekanntlich nicht alles. „Viel Erfolg Chris, und vernachlässige unseren kleinen Kurt nicht!“ Mit diesem einen Satz stichle ich die Beiden gleichzeitig. „Oh stimmt! Du Kurt? Du warst heute Abend auch noch nicht erfolgreich!“ Platzt es aus Chris zu Kurt heraus. Dieser sieht ihn mit leicht roten Wangen an. Diese Verlegenheit gegenüber Chris entwickelt er nur wenn es um Sex geht. Chris scheint einfach gut zu sein und das macht Kurt nervös. Schlussendlich erhebt Kurt sich und blickt zu Chris. „Sei nicht so fies, bin eben auch wählerisch!“. Sein Blick zu Chris ist jedoch alles andere als Abneigung. Auch Chris erhebt sich und drängt sich an mir vorbei auf die Seite von Kurt. Dann blickt er mich erneut an. „Naja Dean, ich hoffe deine Laune hebt sich noch, sonst muss ich dir den Hintern versohlen!“. Solche Worte bedeuten bei Chris tiefe Freundschaft. Ich nehme es hin und wünsche den beiden viel Spaß. Kurz sehe ich den beiden nach wie sie Richtung Tanzfläche und rote flauschige Sofas verschwinden. Die beiden sind schon eine Sache für sich! Ich leere mein Glas und wende mich wieder zum Tresen. Im nächsten Moment spüre ich ein zartes aber bestimmtes Tippen auf meiner Schulter. Ich drehe mich um und erblicke einen äußerst ansehnlichen Mann. Seine Haltung ist unsicher und sein Blick ein wenig gesenkt. Bevor ich ihn weiter mustern kann, werde ich von einem hellen Licht geblendet. Was ist das? Nach einigen blinzeln merke ich das es ein Handy ist auf den ein Text steht. Eine SMS? Ich wundere mich zunächst, lese es aber komplett. Die wenigen Worte auf dem Display finde ich knapp und äußerst mutig. Der Fremde lässt das Telefon sinken und starrt mir ins Gesicht. Mit einem Lächeln hatte er wohl nicht gerechnet. Durch das gedimmte Licht kann ich nicht alles von ihm erkennen, aber er sieht wirklich ansprechend aus. Ich erhebe mich vom Stuhl und stelle mein leeres Glas ab, anschließend greife ich nach der Hand, die nicht das Handy umklammert. Eigentlich mach ich so etwas nicht, aber dieser Flirt-versuch war mal etwas Anderes! Geben wir dem Jungen also eine Chance. Seine Wortlosigkeit auf all meinen Reaktionen schiebe ich auf Schüchternheit und der lauten Musik. Eigentlich ist mir das auch völlig egal, ich bin heute so oder so nicht auf plaudern aus. Die harten Bässe des Sounds von Skrillex ertönen im Ohr als wir inmitten der Männer stehen. Dazu zu tanzen ist so gut wie unmöglich. Es ist eher ein Wippen, Zucken oder völliges Durchdrehen, aber dafür sind die Leute hier. Der ruhige Fremde steht dicht vor mir, seine Hand habe ich bereits losgelassen und beginne mich im Takt zu bewegen. Ich steh auf diese Musik, klänge die tief in einen eindringen und irgendetwas auslösen. Ich genieße es mich zu bewegen und spüre die Blicke auf mir. Doch der Junge vor mir, steht unbeholfen da und wippt zaghaft nach links und rechts. Was hat er nur? Ich beuge mich zu ihm herunter. Lasse meinen Kopf neben sein Ohr sinken. „Geile Mucke oder?“ Sage ich und erhebe mich sofort wieder. Ich schließe kurz die Augen und genieße den Beat. Als ich meine Lieder wieder öffne habe ich erneut den Display des Fremden vor der Nase. „Nicht ganz so meins, aber cool!“ Steht darauf geschrieben. Er lässt das Handy wieder sinken und wippt weiter. Will er nicht mit mir reden? Ist er heiser? Ich versuche meine Neugier zu unterdrücken. Das folgende Lied ist Turn all the light on. Die Basse der Strophen sind viel besser zum Tanzen und vor allem zum Antanzen. Ich ergreife also die Initiative und zieh den schüchternen Mann mit einem Ruck an mich heran. Meine Hand ruht in seiner Hosentasche. Ich sehe im Blitzlicht des DJ`s, das er verdutzt zu mir nach oben sieht. Irgendwie finde ich das ziemlich süß, aber ich hoffe er bietet mir bald etwas mehr. Meine Bewegungen sind nun fließender. Mit einem Bein dringe ich zwischen seine und zwinge ihn damit, sich mit zu bewegen, was auch gut funktioniert. Nun lasse ich auch meine zweite Hand zu seinem Arsch gleiten und was ich dort vorfinde gefällt mir, klein und straff. Ich lasse meinen Kopf erneut zu ihm sinken. „Ich bin Dean, und du?“ Brülle ich ihm fast ins Ohr, da die Musik nun wirklich laut ist. Erneut sucht der Fremde nach seinem Handy. Ich lasse ihn Gewehren und bekomme nach wenigen Sekunden eine Antwort. Schnell tippen kann er auf jeden Fall, mein lieber Scholli. „Ich bin Andy!“ Andy also, nun ist er nicht mehr der Fremde sondern nur noch das Schnuckelchen, aber das treib ich ihn vielleicht auch noch aus. Der nächste Song ist etwas ruhiger. Ich löse meine Hände von seiner Hüfte und lasse sie auf seine Schultern nieder. Wieder blickt er mich an. Seine Blicke bereiten in mir ein breites Lächeln und ich weiß noch nicht einmal warum. Zu den Klängen von Faded schwingen wir weiter. So langsam löst er sich aus seiner Starre. Seine Arme bewegen sich auf mich zu und legen sich ebenfalls auf meine Schultern. Umschlungen tanzen wir und ich kann endlich mehr von ihm entdecken. Ich lasse meinem blick wandern. Seine Haare sind gepflegt und wirken hell, seine Schultern sind ebenfalls straff aber nicht sonderlich muskulös, da wird er bei mir eher das Gegenteil vorfinden. Dass ich in meiner Freizeit das Fitnessstudio der Uni gern benutze lass ich in diesem Moment mal außen vor. Sein Duft erinnert mich an frisch gewaschene Wäsche. Dieses stille Hin und Her, dieser fehlende Smaltalk und vor allem dieser hübsche Anblick bringen mich doch ernsthaft in Fahrt. Ich warte geduldig bis sich der Song wieder zu etwas Härteren ändert, und ich werde nicht enttäuscht. Zu Animals lass ich meine Hände sinken, zieh ihn noch fester an mich und lasse ihn spüren was ich zu bieten habe. Meine Muskeln zeichnen sich unter meinem Shirt ab an das ich ihn gedrückt habe. Ich kann ein kurzes Zucken spüren. Die Haut auf seinen Armen wird zu Gänsehaut und ich grinse breit als ich weiß, dass ihm gefällt, was er da spürt. Meine Bewegungen werden inniger und ich dränge immer weiter in meinen Bewegungen. Nicht mehr lang und ich fühle mich selbst ganz berauscht. Der Mann in meinen Armen wird langsam immer weicher. Andy lässt sich von mir führen und ich finde es toll. Gern würde ich hören wie er meinen Namen sagt, oder gerne auch stöhnt. In Grenzen austesten war ich schon immer gut und nun ist es soweit, es wieder einmal zu tun. Ich löse eine Hand von seiner Hüfte, lass sie zu Andys Kinn wandern und zwinge ihn zu mir aufzusehen. Seine Augen glänzen. Ich spüre, dass er mich will. Faszinierend von seinem Gesicht, so makellos und niedlich, presse ich im nächsten Augenblick meine Lippen auf seine. Ich meine, wir sind hier in einem Club mit Darkroom, da sollte man nicht als Jungfrau herkommen. Bevor ich Angst habe, dass der Kuss Konsequenzen haben könnte erwidert Andy ihn mit einem kleinen Schmatzen. Seine Lippen fühlen sich gut an, sie sind rau und ich kann ganz leicht ein paar Stoppeln spüren, genauso wie ich es mag. Mein Dreitagesbart scheint ihn nicht sonderlich zu stören. Wir tanzen immer noch im Beat der Musik die zwischen hartem Rock und Popballaden wechselt, aber das ist uns eben total egal. Mit 30 secount to mars im Hintergrund werden meine Küsse intensiver. Ich spüre wie bereitwillig Andy dem nachgeht. Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut küssen kann. Aber stille Wasser sind bekanntlich tief. Wir beißen uns gegenseitig auf die Lippen und aus einem, fast schon zarten ersten Kuss, wird schnell ein Gerangel unserer Zungen. Er schmeckt genau wie ich, was darauf schließen lässt das wir beide dasselbe schlechte Bier hatten. Ich löse mich kurz von ihm, und blicke ihn an. Um uns herum fangen alle an sich aneinander zu schmusen und sich der Ballade hinzugeben, aber ich habe so gar keine Lust auf Pussi-Schnulzen. Ich halte inne und löse meine Arme von ihm. Um uns herum wird das Licht passend zur soften Musik ein wenig heller. Andy steht vor mir, in einem grässlichen Hemd und engen Klamotten. Seinen Kleidungsstil würde ich liebend gern überarbeiten. Doch was ich sonst sehe, gefällt mir. Sein dunkelblondes Haar hängt ihm etwas im Gesicht und seine tiefblauen Augen sehen mich an. Mein Mund steht ein wenig offen und ich gebe einen Hunderter, wenn ich wüsste was er gerade denkt. Zum wiederholten Mal senke ich meine Lippen zu seinem Ohr. Diesmal beginne ich nicht mit Worten, sondern lecke ihn über die äußere Ohrmuschel. Andy zuckt darauf hin zusammen. Nach kurzem genießen dieser Reaktion forme ich ein knappes Wort. „Komm!“ Fordere ich ihn auf und schnappe mir seine Hand. Ich zerre ihn etwas unsanft, aber nicht mit Absicht, Richtung Darkroom. Als er bemerkt wo ich drauf zu steuere, bringt er mich abrupt zum Stehen. Ich wende mich zu ihm um und sehe wie er heftig mit dem Kopf schüttelt. Na ein Glück, ich mag diese Räume auch nicht sonderlich. Ich trete an ihn heran und wuschel ihn durchs Haar. Dabei bemerke ich, dass er wohl versucht hat sich die Haare zu gelen, was damit wohl ruiniert wäre. Ich lächle ihn erneut an und habe eine neue Idee. „Ich mag Darkrooms auch nicht, aber komm, es gibt noch Plan B!“. Wieder beginne ich, ihn hinter mir her zu ziehen. Man merkt einfach, dass Andy noch nicht hier war. Ich hingegen kenne den Laden sehr gut. Genauso gut kenne ich die versteckten Räume zum Spaß-haben. Die Musik wird immer undeutlicher zu hören, nur der Beat dringt zu uns hervor. Ich bringe ihn etwas weiter hinter. Als wir vor den Toiletten stehen zieht er mich erneut zurück. Okay, dass scheint ihn auch nicht zu gefallen, was mir egal ist, da es nicht mein Ziel war. Ich zerre ihn noch ein kleines Stückchen weiter. Ein wenig wundert es mich schon, dass er all das wortlos mit sich machen lässt. Entweder hat er es wirklich nötig oder ist total Naiv. Aber getreu dem Motto was im Club passiert bleibt im Club mache ich mir nicht weiter darüber Gedanken. Hinter den Klos befinden sich Lagerräume die nicht benutzt werden. Woher ich das weiß, behalte ich erst mal für mich. Die Musik ist immer noch hörbar und ich nutze dies, um die Erregung wieder in Wallung zu bringen. Ich drücke ihn gegen die Tür des Lagers, überrumple ihn mit einem weiteren heißen Kuss. Seine Lieder senken sich und er scheint all das wirklich zu genießen. Erst jetzt bemerke ich, dass er sein Handy die ganze Zeit mit der freien Hand umklammert hielt. Denn meine Hände suchen seine. Fordernd pinn ich Andy an die Holztür vor mich und genieße es einfach wie er reagiert, wie er immer mehr von sich aus agiert und vor allem was es mit mir macht. Als ich mich während des Kusses gegen ihn drücke knarzt die Tür. Die Männer die das Klo besuchen scheren sich nicht um uns als sie in den Flur treten, ich würde sogar behaupten sie sehen uns gar nicht. Solange ich den Lichtschalter nicht betätige ist auch alles in Ordnung, mahne ich mich. Als ich meine Hüfte gegen seine kreisen lasse wird deutlich wie bereit Andy auf all das hier ist. Ich löse den Kuss und sehe ihn tief an. Diese verdammten blauen Augen. Ich lecke sinnlich über meine Lippen, so dass er es sehen kann. Den Blick den ich herhalte bringt mich nur noch mehr dazu weiter zu machen. Er wirkt regelrecht geschockt über das, was gerade passiert, dennoch spricht sein Körper Bände. Ich lasse meinen Blick auf ihn geheftet und bewege meine Hände zu seiner Hose. Als ich den Knopf seiner Jeans öffne, schaut er schlagartig nach unten. Ich halte kurz inne, dann sieht Andy wieder zu mir hinauf, und wieder hat er dieses glitzern in den Augen. Ich zieh den Reißverschluss nach unten und entblöße seine deutliche Beule. Wollen wir mal sehen ob ich dich nun endlich zum reden bringe. Ruckartig streife ich ihm die Hose samt Boxer über den kleinen straffen Hintern. Ich beiße mir verheißungsvoll auf die Unterlippe, blicke ihn ein letztes Mal tief in die Augen, ernte sein funkeln und lasse mich auf die Knie vor seinen Kronjuwelen sinken. Kapitel 3: Kapitel 3 ~ Willkommensgeschenk ------------------------------------------ Kapitel 3 ~ Willkommensgeschenk~ Mein Gehirn hat vor genau 60 Sekunden komplett ausgesetzt! Nach der merkwürdigen Führung durch den Club, an der Hand dieses unglaublichen Mannes, stehe ich allen Ernstes hier. Die raue Holztür hat bereits Bekanntschaft mit meinen Fingernägeln gemacht und ich hoffe, dass ich mir nicht auch noch einen Span einfange, aber das ist nun wirklich Nebensache. Egal wo ich hinsehe, nichts als Dunkelheit und….Dean! Ich hatte einen kurzen Augenblick wirklich Angst er würde mich in die Toiletten führen. Das mag ich ja mal gar nicht und ich wäre sehr schnell gegangen, hätte er es versucht mich…dort…nein! Stattdessen stehe ich mit ihm im Dunkeln, wo auch immer wir sind. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Dean hier öfter ein und aus geht als mir lieb ist. Meine Gedanken kreisen um die völlig falschen Dinge, aber ich kann es nicht aufhalten. Ich habe das Gefühl in einem Strudel von Empfindungen festzusitzen und kann nicht in Worte - sehr witzig- in Gedanken fassen was ich fühle. Ich schwebe zwischen Naivität, sowas mit einem Fremden zu machen und der unglaublichen Erregung die mir dieses Erlebnis beschert. Nicht nur seine Blicke treffen mich, auch seine Lippen haben schon mehrmals meine gefunden. Er küsst unheimlich gut, er kennt genau die richtige Mischung aus fordernden Pressen und heißem Knabbern. Gott, mein ganzer Körper vibriert. Ich fühle mich als hätte jemand ein Fieberthermometer in meinem Arsch vergessen und genau jetzt schlägt es aus, richtig hart! Ich komme kaum hinterher seine Küsse zu erwidern. Meine Augen sind halb geschlossen, ich muss gerade wirklich billig aussehen, aber ich kann nicht anders. All diese Empfindungen hatte ich so lang nicht mehr und meine Hoffnung darauf an diesem Abend, wurden schon längst übertroffen. Als Dean sich von mir löst muss ich leise Keuchen und schnappe nach Luft. Ich sehe ihn an und erhalte ein interessantes Grinsen. Was dieses bedeutet merke ich als ich seine heiße Haut an meinem Hosenbund spüre. Öffnet er da allen Ernstes meine Hose? Halt, Stopp, nicht so schnell! Ich habe keine Chance mich zu wehren. Stattdessen kralle ich mich noch mehr in die Tür und hinterlasse mit Sicherheit einen Stempel der an eine Katze erinnert. Ich beiße mir heftig auf die Unterlippe als meine Hose mitsamt meiner Boxer nach unten gezogen wird. Als ich die Augen richtig öffne, ist Dean bereits eine Etage tiefer gesunken und begutachtet meinen Schwanz. Ich spüre seinen Blick und zucke zusammen. In diesem Moment ist mir kalt und heiß zugleich. Mein Schaft schwillt weiter an, und er hat mich noch nicht einmal berührt. Ich denke, Dean gehört zu den Männern, bei denen man schon kommt wenn man nur angesehen wird. Eigentlich dachte ich sowas wäre eine Legende, doch genau jetzt, denke ich ganz anders darüber. Ein weiteres Keuchen entflieht mir. Dean sieht zu mir auf. „Lass uns ein bisschen Spaß haben!“, sagt er und blickt mich an. Ich würde ihn gern so vieles sagen, aber ich, ich lasse meinen Kopf an die Tür nach hinten fallen und gebe ihn den Weg frei. Was immer er mit mir vor hat, er kann es tun. Die Luft zwischen uns knistert. Ab und an kann ich hören wir Männer an den Toiletten entlanggehen, uns aber nicht bemerken. Die Atmosphäre, die Dean geschaffen hat, raubt mir den Verstand und sämtliche Vernunft. Im Hintergrund laufen leise die neusten Songs von David Guetta und ich beginne zu schweben. Ich spüre wir Dean, ohne mich mit den Händen zu berühren, über meine Eichel leckt. Diese kurze und warmefeuchte Berührung seiner Zunge entlockt mir einen Lusttropfen, noch bevor all das hier richtig begonnen hat. Seine Hände finden den Weg auf meinen Bauch. Die fremde Hand streift mein Shirt in die Höhe. Ich lasse meinen Kopf doch wieder nach vorn kippen, was eine gute Idee war. Dean funkelt mich heiß mit seinen Augen an und stopft mir meinen Shirt-Saum in den Mund. Mit meinen Zähnen beiße ich fest darauf und halte es fest. Lautlos macht er sich wieder 60 cm tiefer ans Werk. Anscheinend hat er begriffen, dass ich nicht sonderlich viel zu sagen habe. Da mein Handy mit meiner Hose auf den Boden der Tatsachen gefallen ist, habe ich auch keine Möglichkeit mich zu rechtfertigen. Mit meinem Shirt im Mund, das nach Club schmeckt, spüre ich wie Deans Hände nun doch mein Zentrum finden. Ich beiße noch fester in den Stoff zwischen meinen Zähnen. Deans feuchte Mundhöhle umhüllt meinen Penis. Solch zarten Berührungen hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Ich genieße jeden Moment und hoffe dass er nie wieder endet. Als Dean auch noch beginnt seinen Mund an meinem Schaft auf und ab zu bewegen, kneife ich meine Augen fest zusammen. Eine meiner Hände löst sich langsam von der Tür und findet den Weg zu Deans Haaren. Seine kurze Mähne ist wirklich sexy, er wirkt etwas amerikanisch, aber es steht ihm unglaublich gut. Meine Güte, ich glaube heute ich alles unglaublich. Ich weiß nicht mehr wann ich so oft das Wort -unglaublich- gedacht habe…unglaublich! Als meine Finger durch sein Haupt fahren hält er kurz inne. Mit einem kurzen Druck gegen den Kopf mache ich ihn verständlich bitte weiter zu machen. Zum Glück ist Dean so nett und tut es auch. Seine Lippen beginnen neben den Bewegungen, an meiner Spitze zu saugen. Ich habe sehr schnell das Gefühl gleich zu kommen. Also beiße ich erneut heftig auf mein Shirt und denke es jeden Moment durchgebissen zu haben, den Stoff zu schlucken und daneben erneut rein zu beißen. Ich spüre, wie mein Schaft zum zerbersten angeschwollen ist. Seine Zunge fährt an meinen aufgepumpten Adern entlang und ich spüre seine Berührung durch die minimal dünne Haut so verdammt extrem, dass ich nur noch rhythmisch Keuchen kann. Die Luft wird lautlos in den Stoff gepresst und meine Nase schnauft so schnell wie bei einem jungen Kaninchen. Verdammt, ich komme gleich, aber ich will noch nicht! Meine Hand auf seinem Kopf versucht ihn etwas zu stoppen. Diesmal bleibt meine Aufforderung allerdings ungehört. Stattdessen finden seine Hände meine Eier. Herr im Himmel, hätte ich das gewusst hätte ich mir gestern wirklich ALLES abrasiert! Seine Finger spielen Billard mit meinen Eiern und sein Mund bearbeitet mich weiter. Die Empfindungen finden immer heftiger ihren Höhepunkt und mischen sich mit den harten Bässen im Club und den Düften um uns. Als er dann auch noch von meinem Schaft lässt und einen meiner Hoden in den Mund nimmt hält mich nichts mehr. Ich krümme die Zehen in meinen Schuhen und mein Körper zittert. Ich will kommen, jetzt! Doch Dean hält eiskalt seinen Daumen auf meine Öffnung und zwingt mich zum durchhalten. Er ist wirklich ein ziemlicher Sadist! Denke ich und versuche so gut es geht mitzuspielen. Er löst sich wieder von meinem Ei und macht sich an meiner Eichel zu schaffen. Wieder kombiniert er das Handspiel mit seinen Zungenkünsten und bringt mich völlig aus der Fassung. In meinen Augen bilden sich Tränen und meine Beine werden weich. Schlagartig spüre ich wir der Orgasmus mich erfasst. Ich lasse von meinem Shirt. Knalle mit meinem Kopf gegen die Tür. Schreie stumm mit offenem Mund. Die Finger die in Deans Haaren liegen nehme ich schlagartig weg und trümere sie gegen die Tür. Meine Haut zittert und mein Schwanz pulsiert. Ich ergieße mich in seiner Kehle und merke nicht wirklich was er währenddessen tut. Stattdessen genieße ich den Moment egoistisch nur für mich. Meine Knie werden weich und ich kann mich nicht mehr halten. Dean bemerkt dies schnell und stützt mich gegen die Holztür. Als ich halbwegs wieder Luft holen kann blicke ich zu ihm. Er schaut mich etwas enttäuscht an. Ich blinzele ein paar Mal. Dann treffen sich unsere Blicke tief. Er grinst kurz und mustert mich von unten nach oben. „Schade, ich dachte so würde ich dir einen Ton entlocken können!“ Sagt er etwas sarkastisch. So ganz verstehen kann ich die Situation nicht, immerhin habe ich ihn nicht um einen Blowjob gebeten. Er kommt noch näher an mich heran und ich spüre seine Wärme auf meiner ausgekühlten Haut. Noch immer stehe ich, unten ohne, vor ihm und blicke ihn einfach nur an. Doch seine Reaktion ist nicht wirklich das was ich erwartet hatte. Dean wischt sich mit dem Handrücken über die Mundwinkel. Dass er meinen Saft geschluckt hat ist offensichtlich, aber auch nichts besonders unter Schwulen. Mittlerweile habe ich wieder einen sicheren Stand erreicht. Dennoch fühle ich mich irgendwie merkwürdig. Jetzt wo alles vorbei ist, steht dieser Hotie einfach nur vor mir, mit diesen unbefriedigten Blick und ich weiß nicht was ich machen soll. Mein Herz hämmert so heftig gegen meine Brust. Erst jetzt merke ich, wie extrem das eben für mich war. Etwas verwirrt blicke ich nach links und rechts. Doch Dean weicht meinem Blick nicht aus. „Du ziehst dein Spielchen wirklich durch, was?“ Okay, mit diesen Worten hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Denkt er wirklich ich würde -Spielen-? Ich schüttle heftig mit dem Kopf. Seine Mimik sagt mir dass er mir nicht wirklich glaubt. „Ach was auch immer, war ganz nett!“ Sagt er mit noch enttäuschterer Stimme als zuvor. Habe ich ihn verletzt? Verdammt das wollte ich nicht! Und wieder einmal suche ich die Schuld bei mir selbst. Das war schon immer so. Egal wann und mit wem es Kommunikationsschwierigkeiten gab, habe ich mir die Schuld dafür gegeben. Weil der, der nicht Sprechen kann, sowieso immer Schuld hat! Mein Herz rast immer mehr, diesmal aber nicht aus Erregung, sondern aus Angst. Dean rückt von mir ab und einen Schritt weiter zurück. Ich mustere seine Haltung. Seine Schultern sind gesenkt und sein Blick sucht nicht mehr meinen. Seine Hände sind Fäuste und seine Haltung abgewendet. Ich gebe mir die Schuld seiner Unzufriedenheit weil ich ihm nicht sagen kann wie großartig es war. Meine Lippen zittern so sehr das ich es nicht schaffe ein Wort zu formen. Die Dunkelheit macht dies sowieso überflüssig. Meine Augen füllen sich erneut mit Tränen. Ich wusste noch nie wie man mit solchen Situationen umgehen soll, deswegen habe ich es immer vermieden eine feste Beziehung auf langer Sicht einzugehen. So etwas hatte ich auch nicht mit Dean vor, schon alleine weil er in einer ganz anderen Liga spielt als ich. Dennoch trifft mich das gerade so hart das ich mich schäbig vorkomme. Immernoch mit schlaffen Schwanz und nackten Beinen versuche ich nach Dean zu greifen. Doch er weicht mir aus. Er schenkt mir einen Blick und formt seine Lippen zu Worten, doch das was ich höre lässt mich erstarren. „Sieh das Ganze als Willkommensgeschenk, bye!“ Deans Worte haben meine Ohren noch nicht einmal verlassen, da wendet er sich ab und geht. Der tollste Hotie den ich seit Ewigkeiten gesehen habe verschwindet vor meinen Augen in der Dunkelheit. Ich schluchze. Und genau in diesem Moment bemerke ich, dass ich weder seinen Nachnamen, noch seine Telefonnummer habe. Und wer weiß schon ob Dean sein richtiger Name ist. Was im Club passiert bleibt im Club…ich hasse dieses Gesetz. Noch bevor ich einen klaren Gedanken fassen kann breche ich zusammen. Mein blanker Hintern rutscht an der Holztür herab und ich sinke auf den schmutzigen Boden. Tränen rollen über meine Wangen. Meine Hände vergraben sich in meinem Gesicht und ich verliere Zeitgefühl und Wärmeempfinden. In Momenten wie diese, möchte ich schreien, aber ich kann nicht. Nein, ich sitze hier, mit stummem Leiden, und mir wird bewusst wie wenig ist wert bin. Kapitel 4: Kapitel 4 ~ Zimmermutti ---------------------------------- Kapitel 4 Zimmermutti~ Ich kehre zurück in den Clubbereich, wo ich von harten Klängen eines Linkin-Park-Songs empfangen werde. Noch ein kurzer Blick über die Schulter, zurück zum Geschehen. Ich wische mir übers Gesicht. Meine Hand ist immer noch heiß und mein Körper rebelliert, weil er nicht mehr bekommen hat. Was das gerade sollte, weiß ich selbst nicht wirklich. Normalerweise verschwinde ich mit Frischfleisch in eine Ecke, und einen Quicky später geht jeder seine Wege. Doch das eben war völlig anders. Ich kann weder meine Gefühle, noch mein Handeln deuten oder bewerten. In meinem Kopf dreht sich alles. Männer stoßen mich beim vorbeigehen, da ich geistesabwesend im Weg stehe. Ich lehne mich an die nächst besten Wand die ich finden kann. Lass die Bässe in mich eindringen und recke den Kopf in die Höhe. Versuche Luft zu holen, doch finde keine. Ich muss hier raus! Wo sind nur Kurt und Chris? Mein Körper fährt allmählich runter, doch die Bilder und Eindrücke von eben verschwinden nicht. Mein Blick richtet sich auf den Gang, aus dem Andy schon längst hätte kommen sollen. Habe ich ihn verpasst? Mach ich mir da eben sorgen? Ich schüttle den Kopf. Starre weiter auf den Gang. Mein Sichtfeld wird zum regelrechten Tunnelblick und ich finde mich etwas albern aufgrund meines Verhaltens. Als ich schon fast die Hoffnung verloren habe -welche Hoffnung denn bitte? - sehe ich doch Tatsächlich wie das kleine Schnuckelchen mit einem Affenzahn aus dem Gang geschossen kommt. Er kämpft sich durch die Männer auf seinem Weg nach Draußen und hält den Kopf tief gesenkt. Gerade will ich mich aufmachen, um noch einmal prüfend nach ihm zu sehen, da spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehe mein Blickfeld und sehe in einen noch größeren Mann als ich es bin. Dieser starrt mir unverwandt auf die Beule in meiner Hose. „Hey ich habe auch Augen du Troll!“ Entgegne ich ihm. Wobei -Troll- in zweierlei Hinsicht eine Beleidigung darstellen soll. Doch der Fremde grinst mich breit an und beginnt übertrieben rauchig zu mir zu sprechen. „Soll ich dir bei deinem Problem helfen Süßer?“ In mir dreht sich der Magen um. Was ist mit dem nicht in Ordnung? Und meine Beule missversteht er ja mal sowas von. Ich trete einen Schritt weit weg von ihm. „Jetzt hör mal zu, ich hab kein Interesse und bin sowas von NICHT Sub, also such dir jemand anderen, und um mein -Problem- kümmere ich mich selbst!“ Werfe ich ihn an den Kopf und gehe. Ich muss beim Abgang doch heftig schnaufen und habe das Gefühl heute Nacht nur von Freaks umgeben zu sein. Mittlerweile mischt sich unter meine Unzufriedenheit auch Ärgernis und Lustlosigkeit. Ich versuche erneut Kurt oder Chris zu finden. Ich laufe alle Kuschelsofas ab und blicke kurz in den Darkroom. Als auch dies erfolglos endet entscheide ich, einfach zu gehen. Die Beiden nehmen mir es nicht übel da wir nur Clubkollegen sind. Also dränge ich mich zum Ausgang vor, schnappe meine Jacke und checke kurz auf meinem Handy wie spät es ist. Als ich auf mein leuchtendes Display sehe muss ich doch allen Ernstes an Andy denken. Ich muss ins Bett! Rufe ich mich zur Vernunft und wähle die Nummer eines Taxiunternehmens. In der kühlen Nacht strecke ich wieder den Kopf in die höh und diesmal erreicht Sauerstoff meine Lungen. Nach wenigen tiefen Zügen wünschte ich, eine Kippe im Mund zu haben. Meine Gedanken erneut kreisen zu lassen schaffe ich nicht, das Taxi ist unerwartet schnell zur Stelle. Die Heimfahrt ging schnell und die vorbei fahrenden Lichter haben mich regelrecht hypnotisiert. Ich zahle und verabschiede mich kurz von dem Fahrer. Da steh ich also…am Campus, allein und im Dunkeln. Mein Wohnheim ist nicht weit vom Busbahnhof entfernt. Die Straßen sind menschenleer und entfernt kann man die, noch wachen, Studenten in den leuchtenden Zimmern sehen. Mein Wohnheim ist voller partywütiger Leute. Das ich doch ab und an mal lernen komme ist ein richtiges Wunder. Aber als Literatur- und Sportstudent muss man doch ab und an mal seine Nase in Bücher stecken. Im Wohnheim angekommen, gehe ich sofort in mein Zimmer. Ich lasse das Flurlicht aus und kann erkennen, dass auch in meinem Zimmer kein Licht mehr brennt. Ich wühl meinen Schlüssel aus der Jackentasche und öffne so leise wie es geht die Tür. „Du bist viel zu spät Dean!“ Ich zucke zusammen als die Worte mich treffen. Meine Zimmermutti bekommt natürlich alles mit. „Tut mir leid Paul.“ Flüstere ich leise als ich meine Jacke abstreife. Plötzlich geht eine der Nachttischlampen an. Ich drehe mich um und sehe, dass Paul sich aufgerichtet hat und mich mit verstrubbeltem Haar böse ansieht. Ich ignoriere das erst mal und setze mich auf meine Bettkannte. „Warst du wieder in diesem - Club-?“ Diese vorwurfsvolle Stimme setzt Paul immer auf wenn es um schwule Angelegenheiten geht. Paul ist der typische Musterschüler. Klein und schlaksig gebaut, viel zu lange nerdige Haare und fette Hornbrille. Dass er fast aussieht wie Harry Potter habe ich ihn schon oft gesagt. Er teilt sich mit mir das Zimmer und benimmt sich dabei wie eine Mutti. Er fragt mich nach Hausaufgaben, ermahnt mich für Geschirr- und Wäschewaschen und obendrein fragt er mich über meine Bettgeschichten aus - zumindest bis ich zu sehr ins Detail gehe, er rot wird und ins Bad verschwindet-. Er Studiert auch Literatur mit Nebenfach Informatik. Selbstverständlich ist er zu allen Feiertagen Zuhause bei seiner Familie und spielt für seine - neue und erste und vor allem ECHTE Freundin- den perfekten Schwiegersohn. Ich für meinen Geschmack finde solche -perfekten- Menschen furchtbar. Zum Glück, sonst müsste Paul angst haben ich würde ihn flachlegen wollen. Aber wir kennen beide unsere Grenzen und das Zusammenleben läuft unerwartet harmonisch. Wahrscheinlich weil wir so verschieden sind. „Hallo Dean? hast du Drogen genommen oder warum hörst du mir nicht zu?“ Paul reißt mich mit seiner zynischen Art aus den Gedanken. „Ja Mama ich war im Club, hatte meinen Spaß und es tut mir leid das ich zu spät bin!“ Was wirklich passiert ist, sage ich ihm nicht, am Ende muss ich mir noch eine Standpauke vom feinsten reinziehen. „Dann sei leise und Schlaf jetzt endlich wir haben morgen früh Unterricht!“ Mahnt er mich ein letztes Mal, lischt das Licht und mummelt sich zurück in seine Decke. „Sorry, Nacht Paul!“ Sage ich beschwichtigend und schiebe die Decke weg um Platz auf der Matratze zu haben. Ich lege mich Flach auf den Rücken, die Decke bis zum Bauchnabel. Meine Erregung ist längst verschwunden, und mit all diesen Gefühlen schaffe ich es auch nicht mir noch einen runter zu holen, also lasse ich es und mein Körper findet Entspannung, nur mein Gehirn nicht. Ich weiß nicht, wie lang ich in dieser Position verharre bis mein Herz ruhe findet. Ich lege meinen Arm über meine Augen. Diese Angewohnheit habe ich immer wenn ich nachdenke. In meinen Ohren hämmert immer noch die Clubmusik und es fällt mir unheimlich schwer einzuschlafen. Immer wieder sehe ich Andy vor mir. Warum hat er nichts gesagt? Sein Ächzen war wirklich sexy! Sein Schwanz hat sich echt gut angefühlt! Warum habe ich eigentlich nicht weiter gemacht? Wieso bin ich einfach gegangen? Sehe ich ihn wieder? Er war neu im Club, ich habe es ihm mit Sicherheit versaut!.....irgendwann schaffe ich es doch endlich zu schlafen und das Fragen-Schäfchenzählen hört auf. Der schrille Ton von Pauls Wecker lässt mich schlagartig erwachen. Ich wische mir die Haare aus dem Gesicht und bin immernoch hundemüde. Paul steht natürlich sofort auf, setzt seine Brille auf und verschwindet im Bad. Ich hingegen lass mich nochmal unter die Decke gleiten und verfluche den Morgen. Kurze Zeit später kommt Paul aus dem Bad zurück ins Zimmer und zieht mir die Decke weg. „Los mach schon Dean, ich komme wegen dir nicht zu spät!“ Und schon wieder spiel er die Zimmermutti. Ich sage nichts und rolle von der Bettkante. Auf dem harten Boden der Tatsachen werde ich allmählich wach und richte mich auf. Kurz darauf verschwinde ich selbst ins Bad, blicke dort in den Spiegel und finde mich null sexy, eher wie eine zerknautschte Grumpycat. Ich wasche mir das Gesicht, rasiere mich und putze Zähne. Nach einem kurzen Klobesuch gehe ich zurück ins Zimmer und ziehe mich an. Paul sieht bereits mit bebenden Füßen an der Tür. „Ich geh jetzt vor, du brauchst mir einfach zu lang!“ Ich winke ihm und lasse ihn ziehen. Sowas kann ich heute gar nicht gebrauchen. Ich style mich ein wenig und mein Erscheinungsbild nimmt wieder Gestalt an. Meine Unterlagen lege ich mir lose auf den Arm und verlasse das Wohnheim. Auf Vorlesungen hatte ich heute wirklich keine Lust. Aber ich gehöre zum Glück nicht zu den dummen Leuten. Nach zwei langweiligen, aber stofflich wichtigen Fächern, treffe ich mich mit meinem besten Freund Kevin. Vorwarnend sollte man sagen, dass sein Name Programm ist, aber er genau wegen seiner Dummheit eine Ergänzung in meinem Leben ist. Er studiert mehr oder weniger Sportwissenschaften, wobei ich vermute, das er ab und an zu viel Steroide nimmt und nur sein Gehirn zu einem harten leeren Muskel wird. Ich begebe mich also in die Mensa und halte Ausschau nach ihm. Von hinten werde ich mit einem heftigen Schlag zwischen die Schulterblätter überrascht. Ich drehe mich um, und siehe da, Kevin. „Hi Kev, was geht?“ Begrüße ich ihn mit einer folgenden Faust an Faust Geste. „Jo Dean, alles klar und bei dir?“ Ich grinse ihn an. „Meinst du nicht für Jogginghose und Tanktop ist es etwas kalt?“ Frage ich ihn mit einem leichten Unterton. „Meinst du? Mir ist das egal, aber die Weiber finden es geil!“ Genau in diesem Moment wird Kevins Satz von zwei Mädels bestätigt die kichernd an uns vorbeigehen. Kevin ist absolut hetero, er vögelt Alles was geht. Er ist so gern bei mir weil ich ein Frauenmagnet bin, meint er. Aber wenn die Frauen erfahren das ich schwul bin, ist er dann immer zur Stelle für einen Trostfick. Er genießt diese Position viel zu sehr, finde ich. „Lass mal Futter holen Großer!“ Sagt Kev und schlürft zur Theke. Ich folge ihm und wir entscheiden und beide für ein Schnitzel. Nachdem wir uns gesetzt haben beginnt Kev weiter zu plaudern. „Und geil gestern?“ Fragt er mich. „Naja so richtig nicht, oder eher ja total aber ohne Happyend!“ Antworte ich mit einem vorgetäuschten Lächeln. Kevin lässt darauf hin fast sein Essen aus dem Mund fallen. „Wie jetzt? Wer schmeißt dich den bitte von der Bettkante?“ Gibt er empört zurück. „Nicht so Kev, es war eher…anders…und ich wusste nicht ganz wie ich damit umgehen sollte also hab ich es beendet!“ Das war nun wirklich die beste Zusammenfassung meiner Gefühle die es gibt. Mein Gott, ich habe das Gefühl mein Kopf hat die ganze Nacht weiter darüber gegrübelt. Letztendes war es wohl wirklich eine Art der Unsicherheit. Eigentlich bin ich kein Arschloch. Ich liebe Sex, und ich nehme Rücksicht auf meinem Bettpartner. Ein guter Fick ist für beide Seiten eine Bereicherung. Aber was ich gestern gemacht habe war ja mal gar nicht ich selbst. „Eine Situation wo du mal nicht weiter weißt? Wer bist du und was hast du mit meinem Besten gemacht?“ Kommt Verständnisvoll aus Kevins Mund. Ich muss kurz lachen. „Haha sehr lustig aber weißt du ich…“ KNALL! Ich zucke Zusammen. Richte meinen Blick zum Kopf des Tisches, an dem wir beide Sitzen und meine Augen weiten sich. Das gibt’s doch nicht. Da steht doch wirklich Andy wie eine Salzsäule vor mir und hat sein Tablett fallen gelassen. Unsere Blicke treffen sich. Meine Stimme versagt und ich kann spüren wie Kevin zwischen mir und Andy hin und her Blickt wie ein verwirrter Hund. Kapitel 5: Kapitel 5 ~ Abschiedsgeschenk ---------------------------------------- Kapitel 5 Abschiedsgeschenk Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Ich kann meinen Augen einfach nicht trauen. Da sitzt doch tatsächlich das heiße Arschloch vor mir, dass es lustig fand mich im miesesten Moment ever sitzen zu lassen. Der Schock darüber hat mich selbst erstarren lassen. Ich habe sämtliches Gefühl in meinen Muskeln verloren. Ich spüre wie der warme Pudding sich den Weg durch meine Schuhe sucht. Mein Starren muss auf die Anderen im Raum wie ein Psychopath wirken, aber ich kann es einfach nicht fassen. Und dieser Arsch sieht mich einfach nur an, er weicht meinen blick noch nicht einmal aus, nein er starrt mich an wie in diesen schlechten Dramafilmen, wo alles in Zeitlupe abläuft. Als das Gelächter um mich herum größer wird, resigniere ich das Geschehen. Ich reiße mich aus seinen tiefen, dunklen und wunderschönen Augen, laufe knallrot an und hebe mein Tablett so schnell es geht auf. Den dreckigen Boden lasse ich wie es ist, dafür gibt es Personal. Ich sehe im Augenwinkel wie Mister-Dean-ich-bin-so-toll aufsteht und zu mir herüber kommen will. Doch ich bin schneller. Ich nehme einen tiefen Zug Sauerstoff und laufe schnellstens los. Was die Anderen im Raum von all dem halten ist mir egal. Was war das eigentlich für ein komischer Proll neben ihm. Kurz erwische ich mich, wie ich daran denke, wie er gelächelt hat bevor ich das Tablett habe fallen lassen. Ich schüttle heftig den Kopf. Nein Andy…denk so etwas nicht…sei böse…sei auch mal böse auf jemanden! Neid, Habgier, Hass…alles Eigenschafften die ich nicht wirklich vorweisen kann. Draußen im Gang stelle ich das Tablett auf einen Servierwagen und blicke mich um, zum Glück ist er mir nicht gefolgt oder irgendjemand anderer. Ich laufe noch etwas weiter bis ich ein verlassenes Klassenzimmer finde. Da niemand da ist, nutze ich die Chance und versuche meine Gedanken zu ordnen. Ich setze mich auf eine der unbequemen Stühle, an eines der kleinen Pulte am Fenster. Mein Blick richtet sich in die Ferne. Ich kann nicht fassen dass er hier ist! Dass der Club ein beliebtes Ziel für schwule Studenten ist wusste ich, aber Dean?! Dean gehört nun wirklich zu den sogenannten „Frauenschwärmen“ und nicht in die Kategorie, schwul und feminin! Ich wuschle mir heftig durch die Haare. Nicht nur meine Mähne ist durcheinander…alles in mir ist es. Letzte Nacht war wohl die schlimmste die ich je erlebt habe. Kleine Tränen bilden sich erneut in meinem Augengrübchen als meine Erinnerungen mich einholen. Als Dean mit seinem unschönen Vortrag fertig war und ich auf dem kalten Boden saß, brauchte ich noch eine ganze Weile um klar zu kommen. Alles zitterte, mir war kalt, ich hatte Angst….ich kannte mich selbst nicht mehr. Ich hatte so viele Hoffnungen in diesen Abend gesetzt. Mich gestylt, sämtlichen Mut zusammen genommen und war über jemanden wie ihm so glücklich. Der kurze Moment des Zusammenseins hat mich auf ungeahnte Höhen meiner Erregung gebracht und dann…lässt er mich fallen wie irgendein Flitchen. Ich bin mir so schmutzig vorgekommen und alles nur weil ich seinen Namen nicht laut gestöhnt habe? Weil ich ihm nicht gesagt habe wie gut er war? Weil ich zu willig war? Was hatte er erwartet? Was habe ich erwartet? Ich lasse meinen Kopf auf die kalte Tischplatte unter mir sinken. Erneut bekomme ich kaum noch Luft und weiß nicht weiter. Als ich halbwegs begriffen hatte das es kein Scherz von Dean war, habe ich mich aufgerafft, meine Hose angezogen und bin so schnell es geht aus dem Club verschwunden. Mein letztes Geld hat glücklicherweise für das Taxi gereicht. Meine verheulten Augen zu verstecken war jedoch nicht so leicht. Dick eingemummelt in meine Jacke und Schal bin ich in mein Zimmer geschlichen. Zu meinem Glück wohne ich allein. Ich habe das selbst so beantragt, da schwule Zimmerkollegen oft ein Problem sind, dem ich gleich aus dem Weg gehen wollte. Was ich dort angekommen gemacht habe weiß ich nicht mehr so genau….Am nächsten Morgen lagen zumindest einige Taschentücher auf dem Boden, die keinen sexuellen Hintergrund hatten. Zudem hatte ich ca. 20 SMS-Vorlagen geschrieben mit furchbaren Worten, aber keine einzige konnte ich abschicken, da Mister Arsch mir seine Nummer nicht gegeben hat. Ich war so froh heute Morgen überhaupt in der Lage zu sein in die Uni zu gehen und bis vor 10 Minuten hatte ich gute Hoffnung alles zu vergessen und habe mich mit Hunger in die Mensa begeben. Wie schnell man doch all seine guten Vorsätze über Bord werfen kann. Ich richte mich wieder vom Tisch auf, wische mir die Tränen aus dem Gesicht und starre zur Tür. Was soll ich denn jetzt nur machen, er ist an derselben Uni!? Ich habe keine Ahnung was er studiert oder in welchem Semester er ist, aber ich habe noch ein ganzes Jahr vor mir. So wie es jetzt ist schafft mein Herz das nicht mehr. Vielleicht kann man Physik auch im Fernstudium absolvieren. Als ich über meine Möglichkeiten der Flucht mit mir selbst debattiere klingelt mein Handy. Ich hole es aus meiner Hosentasche und erblicke eine SMS von Steve. „Wo bist du, mache mir Sorgen, hast dich nach der Party nicht gemeldet!“ Ach ja, der liebe Steve. Er ist eine sehr gute Seele und hat keine Probleme mit meiner sexuellen Neigung. Wäre er schwul, wären wir ein Traumpaar, aber dazu wird es nie kommen. Ich tippe mit immer noch glasigen Augen zurück. „War Scheiße, können wir reden? Bibo jetzt?“ Es dauert keine Minute bis ich einen zwinkernden Smiley und ein „Okay“ zurück bekomme. Ich zieh meine volle Nase hoch und wische erneut über meine Wangen, stehe auf und geh über einen etwas größeren Umweg in die Bibo. Zum Glück sind Menschen wie Dean eh nicht intelligent und somit auch nicht oft in der Bibliothek. Steve sitzt bereits an einem Tisch zwischen den Geschichtsbüchern. Er studiert Mathematik, habe ich schon gesagt dass er toll ist. Steve hat hellblondes Haar und ist so groß wie ich, seine grünen Augen lassen ihn immer etwas wie eine Katze wirken, aber das würde ich ihm nie sagen. Meine Hände heben sich zu einem Gruß und ich setze mich dazu. Wir lächeln uns kurz an und unsere Hände beginnen wild und schnell durch die Luft zu wirbeln. Keiner außer uns versteht was wir sagen, was gut ist bei meinen Ausdrücken. Nach kurzer Zeit habe ich Steve alles von letzter Nacht erzählt, selbstverständlich ohne die ganz schlimmen schwulen Sachen. Steve sitzt vor mir, sein Mund ist offen, seine Augenbrauen ganz tief. So böse hab ich ihn noch nie schauen sehen. Und schon beginnen wir zu diskutieren und Pläne zu schmieden. „Du musst es ihm Heimzahlen!“ Gestikuliert Steve. Ich sehe schüchtern zu Seite und meine Hände formen Worte. „Steve, ich kann sowas nicht, ich bin nicht so!“ „Wieso kannst du nicht auch mal ein Arschloch sein?“ Steve motiviert mich immer mehr, all das nicht auf mir sitzen zu lassen. „Wie soll ich das denn machen?“ Steve grinst und seine Antwort gefällt mir nicht wirklich. „Tue es ihm gleich, geh heute Abend erneut in den Club und räche dich!“ Ich zucke heftig zusammen und schüttle den Kopf. So etwas könnte ich nie, niemals!! Aber Steve stubst mir unsanft in die Schulter. „Doch kannst du, gibt’s ihn und lass ihn richtig heftig sitzen!“ Ich werde rot. Oh mein Gott, was gestikuliert mir Steve da nur ein. „Ich kann das nicht, ich bin viel zu schüchtern!“ Kontere ich kurz. Doch Steve lässt nicht locker. „Dann saufen wir uns vorher Mut an. Aber du kannst das nicht mit dir machen lassen!“ Ich senke den Blick weil ich weiß, dass Steve recht hat. Nach einer kurzen Stille zwischen uns nicke ich doch tatsächlich. Meine Hände formen sacht und langsam eine Antwort. „Okay, aber nur dieses eine Mal, dann vergesse ich ihn und wechsel die Schule!“. Steve lacht. „Ja, nur ein einziges Mal, aber die Schule wechselst du nicht!“. Nun lachen wir beide. In solchen Momenten bin ich total froh Freunde wie Steve zu haben. Mit Dean würde ich mich nie so gut verstehen. Den restlichen Tag habe ich mich versucht auf die Uni zu konzentrieren. Was mir mehr oder weniger gelungen ist. Ich klappe das Buch vor mir zu und begutachte meine 82 Seiten Aufsatz über einen „8-Tackt-Motor und dessen mögliche Umsetzung“. Ich bin echt gut in der Uni. Aber loben kann ich mich ein anderes Mal. Jetzt muss ich mich erneut auftakeln und rüber zu Steve laufen. Angela haben wir nichts davon erzählt. Sie ist eine sehr impulsive Person. Sie würde sofort zu Dean rennen und ihn mit ihren großen Brüsten ersticken, ausweiden, essen und danach noch ein Selfie schießen. Weil wir beide das wissen lassen wir sie da lieber raus. Steve wohnt im Nachtbarwohnheim. Ich hoffe die ganze Zeit Dean nicht zu begegnen. Meine Hände zittern bei jeder Tür die sich öffnet, auf den Gängen oder bei den Stimmen aus den WG`s. Ich weiß immernoch nicht wirklich ob all das was ich vor habe das Richtige ist. Bin ich dann nicht einfach nur genauso schlimm wie Dean? Steve sieht das Ganze als wichtige Erfahrung, ich eher als Überwindungstherapie. Steve öffnet mir die Tür noch ehe ich klopfe. Er sagt immer, er würde mich schon an den Lauftönen erkennen wenn ich durch den Flur streife. Ich trete ein und bemerke dass sein Zimmernachtbar nicht da ist. Eigentlich könnte das hier zu einen richtig kuscheligem Date werden, wäre Steve schwul. Er hat hingegen Chips und Wodka auf den kleinen Nachttisch gestellt und bittet mich zum sitzen. Ich gehorche. „Steve ich weiß nicht ob das richtig ist?“ Lass ich meine Hände sprechen. „Doch ist es, du hast dich schon von deinem Ex rumkommandieren lassen!“ Seine Antwort trifft mich, weil er recht hat. Zum Glück ist mein Ex durch eine Prüfung gefallen und von der Uni geflogen. Vielleicht habe ich ja auch dasselbe Glück mit Dean, er ist sicher dumm wie Bohnenstroh. Wie ich mir Dean selbst schlecht rede bringt mich regelrecht zum Lachen. Steve schaut mich etwas verwirrt an. Er reicht mir ein riesiges Glas Wodka. „Trink, und dann machst du los!“ Er selbst trinkt einen großen Schluck, hustet kurz und richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. „Du schaffst das, und egal was ist, schreib mir, ich bleibe heute wach bis ich weiß, du hast deine Mission erledigt!“ Ich liebe Steve für solche Worte. Vielleicht wird er ja doch noch schwul. Ich blicke in die durchsichtige Flüssigkeit vor mir. Zucke mit den Schultern und Exe das ganze Glas mit zugekniffenen Augen. Am Ende stelle ich das Glas fast knallend auf das Holz und muss heftig husten. Fuck, so hochprozentiges ist nichts für mich, und nichts vorher zu essen war auch nicht gut. Steve lässt mich aushusten und wünscht mir anschließend viel Erfolg. Er fackelt nicht lang und wirft mich mit einem mütterlichen Blick aus dem Zimmer. Ich nicke zurück und der Alkohol darf beginnen zu arbeiten. Das einzige was ich bei all dem nicht geplant habe, ob Dean denn überhaupt im Club ist, an einem Montag! Ich habe dieselbe Buslinie genommen wie an Vorabend. Der Club ist an diesem Abend nicht so sehr gefüllt und ich habe die Chance das gesamte Innere zu erblicken. Der Innenarchitekt hat sich ziemlich ausgelassen, nicht nur an den lederbezogenen Möbeln. Das Licht ist nicht so gedimmt und ich habe eine gute Sicht zwischen die Männermenge. Ich setzte mich an die Bar. Der Barkeeper vom Vortag kommt zu mir aber ich winke ab. Ich habe schon genug Alkohol im Blut. Ich beobachte die Menschen. Ich sehe wie ausgelassen Sie sind. Einige Feiern lautstark, andere kuscheln auf den pinken und lilanen Sofas. Ein wenig neidisch bin ich doch darauf. Wie es sich wohl anfühlen würde in Deans armen zu liegen. Gott was denke ich da, ich will ihn doch verletzten, und nicht mögen! Ich reiße mich zusammen und im nächsten Moment spüre ich wie mein Körper erneut gefriert und alles beginnt zu zittern. Dean betritt mit 5 weiteren Männern den Club. Er ist wirklich da! Dann war meine Vermutung des faulen dummen Arschloches ja nicht falsch. Ich habe das Gefühl zu ersticken. Ich starre ihn an. Ein riesiger Kloß bildet sich in meinem Hals. Ich sehe dem Grüppchen zu wie es sich an einem Tisch niederlässt. Er wirkt glücklich, ohne schlechtes Gewissen, mit einer Rabenschwarzen, aber heißen, Seele. Ich drehe mich zum Barmann und bitte ihn um Zettel und Stift. Zum Glück hat er das mit der Handykommunikation begriffen und lässt die Scherze. Ich schreibe vier Worte darauf und falte das Papier zusammen. Nachdem ich es in meine Hose gesteckt habe beobachte ich das Grüppchen weiter. So langsam kommt die Wut in mir hoch. Er blickt sich nicht um. Dean sieht genauso rattenscharf aus wie am Vortag. Und ich hasse mich dafür ihn heiß zu finden. Ich rufe mir immer wieder Steves Worte in den Kopf. In mir sammeln sich alle negativen Empfindungen und Alkohol. Als das Grüppchen sich erhebt und auf die Tanzfläche zugeht wittere ich meine Chance. Die Tanzfläche ist übersichtlicher als am Vorabend, aber das Licht wird in diesem Moment ausgeschaltet. Im Schutz der Dunkelheit um mich herum schleiche ich mich tanzend, oder eher zappelnd, an Dean heran. Ich spüre, was der Wodka mit mir macht. Ein letztes Mal schlucke ich und mutiere gedanklich zum Arschloch. Ich tanze Dean mit drängen Bewegungen von hinten an. Was in Anbetracht der Tatsache dass ich einen Kopf kleiner bin als er sicher albern aussieht. Zumindest schaffe ich es seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Deans Augen treffen meine. Ich erstarre, aber nur kurz, denn da ist der Mann, der gerne kleine Jungs sitzen lässt weil sie nicht -REDEN- können. Ich recke meine Nase in die Höhe und nicke ihn fordernd an. Seine Augen weiten sich. „OMG Andy, du hier?“ Seine Reaktion wirft mich etwas aus der Bahn. „Schön dass ich dich treffe ich wollte mit dir reden!“ Seine Worte kommen nur halb bei mir an, mein Verstand und die Bässe im Raum machen reden oder diskutieren auf der Tanzfläche unmöglich. Ich schnaufe nur zur Seite und sehe ihn böse an. Dass eine gewisse Wehleidigkeit in seiner Stimme hallt, versuche ich zu ignorieren. Sicher will er mir nur noch mehr weh tun! Ich blicke in seine verdammten schönen Augen. Doch mein Körper ist besser auf das ganze konzentriert als mein Gehirn. Ich greife nach seinem Arm und zerre ihn ohne weiteres von der Tanzfläche. Dass er es gewähren lässt wundert mich etwas aber so muss ich wenigstens nicht -diskutieren-. Ich reiße ihn in die Nähe des Ganges von gestern. Ein eiskalter Schauer durchzieht mich und ich muss aufpassen nicht böse zu schauen und gleichzeitig zu heulen wie ein Kleinkind. Ich drehe mich nicht um. Erst als wir dem Lärm etwas entfliehen höre ich seine unvergleichlich schöne Stimme. „Andy was soll das, ich will mit dir reden!“ Ich blicke ihn böse über die Schulter an. Ich aber nicht mit dir! Ich zerre ihn weiter unsanft in die Toiletten. Dort angekommen reißt er sich von mir los. „Verdammt Andy was soll das, ich will…“ Ich lasse ihn nicht aussprechen. Ich drücke ihn mit all meiner Kraft gegen eine der Klotüren und Dean stolpert rücklings fast über das Klosett. „Andy!“ Höre ich ihn fordernd schreien. Ich schließe die Tür hinter uns. Gott ich hasse Toiletten in Verbindung mit sex. Es ist widerlich, alles, der Raum, Dean, ich…also passt es wieder. Deans Augen schauen verwirrt auf mich herunter. „Andy was soll das?“ Er versucht immernoch mich aufzuhalten. Ich stelle mich vor ihn, steige auf die Zehenspitzen und küsse ihn heftig. ICH KÜSSE IHN? Ich kann nicht glauben was ich da mache. Diese verdammten Lippen treffen meine und schon fährt mein Hirn Karussell, hoffe mein Magen wartet noch ein wenig damit. Schnell verwickele ich ihn in eine heftige Zungenakkrobatik und lasse ihn nicht atmen. Wir verfallen Beide in wildes Schnaufen. Es gefällt mir so gut, dass ich kurz davor bin mein Vorhaben abzubrechen. Aber Steve hat Recht, ich muss auch mal Arschloch sein. Meine Finger finden seinen Hosenknopf und ich beginne ihn zu öffnen. Deans starken Arme umgreifen meine. „Andy was soll das, verdammt?“ Immer wieder spricht er schnaufend auf mich ein, doch ich will es nicht hören. Letztendlich kann ich ihm sowieso nicht sagen was ich denke. Ich beiße in seinen Oberarm und er lässt mich los. Dean wäre stark genug mich hoch zu heben, und einfach wegzutragen aber er tut es nicht. Er tut gar nichts. Aber es ist mir egal, es ist mir Alles egal. Ich gehe vor ihm auf die Knie und ziehe seine Hose herunter. Was ich dort erblicke lässt mein Herz kurz aussetzten. Fuck, hat der viel zu bieten! Kurz erschaudert mich der Gedanke, wenn wir gestern weiter gegangen wären. Das mein eigener Schwanz all das prima findet ist schwer zu ignorieren. Ich spüre wie er mich ansieht. „Andy hör auf damit!“ Höre ich ihn leise flüstern. Aber ich kann nicht mehr zurück. Sein Schwanz steht wie eine Eins und ich habe die dumme Ahnung dass ihm das hier auch noch gefällt, oder liegt es an mir, mit Sicherheit nicht. Ich zögere nicht mehr. Meine Hand umfasst seinen Schaft. Er stöhnt kurz auf. Ich halte inne, seine Töne sind jetzt schon …OMG…. Ich lasse meine Hand auf und ab gleiten. Dean lässt sich nach hinten an die Fliesen fallen und lässt mir sogar noch mehr Platz zum Spielen. Ich starre die ganze Zeit auf diesen Prachtpenis und wünschte all das gerade würde aus anderen Gründen passieren. Ich wünschte wir wären nicht hier, sondern in einem Bett. Ich wünschte wir wären ein Paar und ich könnte all das genießen, aber nein, all das ist Rache. Ich öffne meinen Mund und lasse seine Eichel darin gleiten. Erneut stöhnt Dean heftig auf. Ich höre wie er sich in die Fugen der Fliesenwand krallt. Er schmeckt salzig und irgendwie nach Pizza. Meine Hände krallen sich währenddessen in Deans heruntergelassener Hose. So richtig kann ich mein potenzial nicht ausleben. All das erscheint mir Falsch und Richtig zugleich. Ich nehme seinen Schwanz tiefer in meine Kehle und bin darauf konzentriert nicht zu kotzen. Das stand nämlich nicht in meinem Plan. Nach einem prüfenden Blick nach oben weiß ich, dass Dean seine Augen geschlossen hat und sich auf die Lippe beißt. Sein leises Stöhnen törnt mich an und ich finde Gefallen an all dem, aber ich weiß, dass es gleich vorbei ist. Ich will das hier schnell beenden, bevor es mich zu sehr verletzt. Ich erhöhe meinen Rhythmus und spüre dass Dean immer bereiter ist. Warum er jegliche Gegenwehr unterlässt versteh ich nicht. Aber vielleicht war meine Vermutung des lustgeilen Arschloches einfach nur richtig. Meine Hand und mein Mund gehen in einer Symbiose aus leidenschaftlichen Bewegungen über und Deans Stöhnen wird heftiger. Mein Kopf beginnt zu drehen und ich habe Angst gleich nicht nur Sperma in meinem Mund zu haben. Scheiße, ich muss das beenden! Ich sauge heftig an Deans Penis und es passiert genau dass worauf ich gewartet habe. Er kommt in meinem Mund. Wobei ich denke, dass das noch lange nicht seine Glanzleitung gewesen war. Ich spüre das warme zähflüssige Zeug in meinem Mund. Löse mich von seiner Eichel ohne liebevolle Liebkosungen. Ich blicke zu ihm hoch. „Andy was…?“ Seine Worte klingen merkwürdig und ich kann sie nicht einordnen. Genauso wie ich mich nicht entscheiden kann zwischen Spucken oder Schlucken. Wie ein Hamster mit vollen Backen, knie ich vor ihm und er starrt mich an. Doch dann kommt wieder die Wut. Ich sehe ihn sehr finster an, drehe meinen Kopf zur Seite und verteile sein Sperma auf dem Boden. Spucken war die bessere Entscheidung, nicht das er noch denkt ich würde ihn mögen weil ich Schlucke. Ich stehe abrupt auf. Dean blickt mich absolut fassungslos an. Ihm fehlen doch nicht etwa die Worte!? Ich wühle den Zettel aus meiner Hosentasche, falte ihn auseinander und halte sie ihm vor die Nase. „Sieh es als Abschiedsgeschenk!“ Die Worte lassen ihn noch fassungsloser blicken. Ich lasse den Zettel fallen als ich weiß, dass er es gelesen hat. Dann drehe ich mich um, balle meine Hände zu Fausten und platze aus der Kabine. So lasse ich ihn genauso stehen wie er mich und die Ironie an der Geschichte, er steht WORTLOS und mit heruntergelassener Hose in der Kabine. Ich weiß genau, wie er sich fühlt und ich hoffe es tut ihn genauso weh wie mir. Auf dem Weg nach Draußen sammeln sich Tränen in meinen Augen. Ich habe Rache geübt, aber vielleicht ein Liebe verloren, aber das Schicksal ist eben ein mieser Verräter. Kapitel 6: Kapitel 6 ~ Wissenschafts-Kacke ------------------------------------------ Kapitel 6 Wissenschafts-Kacke „Dean, wach auf Mensch!“ Ich spüre, wie mir jemand sehr unsanft in den Oberarm zwickt. Ich öffne meine Augen und sehe Steffi vor mir. Ich blinzle heftig und erkenne den Lehrer hinter ihr. „Herr Johnson, wenn das alles so langweilig ist, können Sie meine Vorlesung auch verlassen, aber eine gute Note können Sie so nicht erwarten!“ Die Standpauke meines Professors lässt mich vorständig erwachen. Steffi sitzt mit schüttelndem Kopf neben mir. „Dean was ist denn los mit dir?“ Ich warte mit meiner Antwort bis der alte Mann sich wieder am Pult in der Mitte des Saales einfindet. Dann richte ich meinen Blick auf Steffi. Sie ist meine Kommilitonin und gute Freundin. Zu Beginn, sollte man sagen, dass sie nicht weiß, dass ich schwul bin. Zum Anderen, habe ich nicht das Gefühl, dass sie etwas von mir will. Dank dieser Grundlage harmonieren wir ganz gut zusammen. Ich sehe in ihre braunen Augen. Ihre leicht gelockten, blonden Haare fallen über ihre Schulter als sie mich fordernd ansieht. In Ihrem Blick sehe ich nur Unverständnis. Warum auch nicht, sie weiß ja nicht was passiert ist. „Entschuldige Steffi, ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen!“ Erwidere ich und wende meinen Blick von ihr ab. Sie nickt kurz und bleibt still. Anscheinend nimmt sie es hin weil sie denkt ich wäre um die Häuser gezogen. Doch eigentlich habe ich mich in meinem Bett gewälzt und konnte kein Auge zumachen. Den Unterricht am heutigen Tage, kann ich kaum folgen, ich hoffe einfach ein Paar von den Studenten lassen mich aus den Mitschriften abschreiben und gut. Ich brauche gute Noten. Ich möchte einmal ein richtig guter Lehrer werden. Letzte Nacht habe ich zum ersten Mal gespürt wie es ist, machtlos zu sein. Ich verstehe nicht wie ich mit all dem umgehen soll. Als ich mit Kev am Mittagstisch gesessen habe und Andy auf einmal aufgetaucht ist, habe ich ernsthaft gedacht, dass ist Schicksal, das ich mich entschuldigen kann. Ich bin wirklich nicht so ein Mensch der gemeine Dinge tut, naja, zumindest nicht wenn es um Sex geht. Beim Thema Sex kenne ich keine Kompromisse, entweder beide haben Spaß oder irgendwas läuft schief. Mir tat Andy gestern echt leid, ich habe versucht ihm nach zu gehen. Aber Kevin hat mich aufgehalten. Er fragte nur woher ich „so einen Nerd“ kennen würde. Typisch Kevin, und eigentlich nehme ich ihn das nie übel. Aber Andy, Andy ist anders und ich will verstehen warum. Ich wette, er hat eine ganz zarte Stimme. Ich will hören wie er meinen Namen ruft. Aber darum geht es jetzt nicht. Nach der Nacht am Sonntag, hatte ich ein furchtbar schlechtes Gewissen. Ich habe ihn einfach stehen lassen, nur weil ich mit mir selbst nicht klar gekommen bin. Ich meine, er war eine Club-Jungfrau und ich wollte es nicht übertreiben. Aber warum ich so schlimme Dinge gesagt habe weiß ich einfach nicht. Vielleicht wollte ich ihn einfach dazu zwingen zu reden, egal wie. Aber am Ende kam nichts. Kann man denn wirklich so schüchtern sein? Selbst in der Mensa hat er nichts gesagt. All das spukte in den letzten 24 Stunden in meinem Kopf herum. Aber zu einem Ende bin ich nicht gekommen. Zumindest hat Andy in mir etwas ausgelöst, das ich nicht verstehe, und ich hasse es die Antwort nicht zu kennen. Ich war gestern nur nochmal im Club, weil ich ihn hoffte ihn zu vergessen, doch dann war er da. Bitte Gott! Was ist das für ein Scheiß? Ich habe mir vorher keine passenden Worte überlegt falls ich ihn wieder begegne. Aber anstatt mit ihn über alles zu reden, zerrt er mich auf so ein widerliches Klo. Seine Wangen waren knallrot, und seine Augen geschwollen. Aber anstatt mich anzuschreien, wie gemein ich war, bläst er mir einen. Ich verstehe diesen Jungen einfach nicht. Noch weniger verstehe ich mich selbst. Ich habe es zugelassen! Dass ich es nicht genossen habe, kann ich nicht abstreiten. Unter anderen Umständen wäre es natürlich viel schöner gewesen. Aber aus irgendeinem, mit unbekanntem Grund, konnte ich ihn nicht wirklich von seinem Vorhaben abbringen. Seine Lippen auf meiner Haut zu spüren war wunderbar. Sein heißer Atem an meinen Schamhaaren hat gekribbelt. Natürlich war die ganze Nummer kurz und ohne Liebe. Dennoch konnte ich mich ihm nicht entziehen. Ich spüre immer noch die kalten Fliesen an meinem Rücken und das flackernde Licht der Lampen. Irgendwann habe ich dann selbst aufgegeben ihn zu ermahnen und mich fallen lassen. Allerdings dachte ich auch, die Szene würde anders Enden. Davon abgesehen, dass er den Mund „Voll“ hatte, habe ich wieder kein einziges Wort vernommen. Der Zettel diente sicherlich auch nur dem Vorwand dass er keinen Arsch in der Hose hatte, es mir einfach ins Gesicht zu sagen. Wie dem auch sei. Ich bin durcheinander und das kotzt mich wirklich an. Wo sind die Tage des freien-Ficken-bis-man-nicht-mehr-kann nur geblieben. Am letzten Abend, verlassen in der Kabine, war ich einfach nur völlig perplex. Ich habe meine Hose so schnell es ging über meine Lenden geschoben und bin Andy nach. Aber die kleine Ratte war mal wieder schneller als ich. Kurz darauf im Wohnheim, hatte ich wiederum nicht den Po in der Boxer, Paul von alldem zu erzählen. Stattdessen habe ich mir die Nacht mit sinnlosen Fragen um die Ohren geschlagen- ohne Ergebnis versteht sich. Das Pausenklingeln holt mich zurück in die Realität. Ich starre auf die Tafel und verstehe kein einziges Wort. Meine Güte, dass man so sehr abwesend sein kann hatte ich auch nur einmal bis jetzt in meinem Leben. Aber an alte Drogenpartys denken wir jetzt lieber nicht. Ich sehe neben mich, als jemand an meinem Shirt zupft. „Dean ist wirklich alles okay, du siehst echt scheiße aus!“ Ich liebe ehrliche Freunde. „Jein, mach dir keine Sorgen!“ Lächle ich sie an und hoffe sie lässt es dabei. „Sag bloß du bist verliebt?“ Platzt Steffi heraus. Ich sehe sie mit grimmigem Blick an „Sehe ich allen Ernstes aus, als wäre ich voller Liebe?“ Daraufhin kichert Steffi und schlägt mir in den Bauch. „Nein, aber ich weiß auch nicht wie du verliebt guckst!“. Ich grinse gespielt und habe keine weitere Lust auf solche Unterhaltungen. Auf dem Weg nach draußen hält der Professor alle Studenten auf. „Vergessen sie nicht, dass nächsten Mittwoch das große Referat ist. 50 % gehen in die Endnote!“ Die Worte von Herrn Löscher lösen Magenkrämpfe in mir aus. Scheiße das Referat! Ich bin wie gesagt gut in der Schule, aber die Tatsache, in einem Literaturstudium irgendwelche Grundkurse mit Mathe und Physik zu belegen, stinkt mir. Ich blicke zu Steffi, sie blickt zu mir hinauf. Steffi ist so verdammt klein, vielleicht gerade einmal 1,50 Meter. „Dean wir haben das ganz vergessen!“ Ich hasse es, wenn jemand Dinge sagt die völlig offensichtlich sind. „Ach nein Steffi, und jetzt?“ Die Mitschüler um uns herum verlassen mit uns den Raum. Das allgemeine Gemurmel signalisiert mir, dass wir nicht die einzigen sind, die es vergessen haben. „Lass uns lieber schwänzen und in die Bibo gehen, wir brauchen Infos!“ Steffis Idee ist nicht schlecht. Ich stimme also dankend zu. Mich mit dem Studium zu beschäftigen ist wohl besser als weiter in sinnlosen Fragen zu verfallen. „Was ist denn eigentlich unser Thema?“ Lenke ich ein, als wir bereits auf dem Weg Richtung Bibliothek sind. „Ich glaube, „Physikalische Grundlagen von Stabhochsprung“.“ Steffis Gesicht, als sie das Thema langsam ausspricht, lässt sehr gut erahnen, dass sie null Ahnung hat, um was es überhaupt geht. Das Gelände unserer Uni ist sehr groß. Dies wird vor allem Sichtbar, als wir in den großen Hauptgang treten. Von dieser -Straße- führen alle kleinen Wege zu irgendwelchen Gebäuden. Mein Blick richtet sich heute besonders in die Ferne. Ich fühle mich ein wenig wie ein Stalker, alles nur wegen Andy. Aber wenn ich ihn nochmal sehe, müssen wir verdammt nochmal reden! Ich atme hörbar aus, als wir uns in der Bibliothek an einen kleinen Tisch setzten. Steffi mustert mich erneut. „Willst du mir jetzt endlich sagen was los ist?“ Das sie es so energisch Fragt, gefällt mir gar nicht. Ich schüttle den Kopf. „Lass uns bitte die Wissenschafts-Kacke erledigen und gut, okay!?“ Meine Tonlage ist ernst genug, dass Steffi davon lässt, weiter nachzubohren. Kurze Zeit später sitzen wir zwei vor einem Buch, das wenigstens halbwegs richtig im Titel klang. Doch von Seite zu Seite fühlen wir uns dümmer. Gleichzeitig wischen wir uns übers Haar und sind recht verzweifelt. „Sag mal Steffi, du hast nicht zufällig mit einem Physiker geschlafen und noch seine Nummer?“ Frage ich Steffi forsch von der Seite. Sie grinst breit. „Gevögelt ja, aber die Nummer nicht mehr!“ Wir lachen beide über diese niveaulosen Sätze. Leider macht das unsere Situation nicht besser. Steffi steht abrupt auf. „Ich geh jetzt eine Bibo-Hilfe fragen wegen Büchern und Internetzugang, vielleicht hilft das!“ Steffi hat in letzter Zeit echt gute Ideen und ich bin froh darüber, da mein Gehirn nicht wirklich betriebsbereit ist. Ich strecke mich ausgiebig auf dem Stuhl und bringe ihn laut zum Knarzen. Ich bin für Zahlen nicht gemacht. Leider komme ich nicht dazu, mich weiter zu konzentrieren. Der Duft, einer ganz bestimmten Person, steigt mir in die Nase. Diese Frau wird ihre extremen Parfüme nie aufgeben. „Hi Dean!“ Und das steht sie auch schon, Sam. Sie gehört zu den typischen Obertussis, die es an jeder Uni gibt. Nur das sie bei der Namenwahl echt Pech hatte. Samantha nennt sie niemand, was sie ziemlich anpisst das Sam eher wie ein Männername klingt. „Hi Sam!“ gebe ich nüchtern zurück. Warum ich so abgeneigt gegen Sam bin ist einfach zu erklären. Sie ist eine penetrante und aufdringliche Person, die ihr Interesse an mir nur damit begründet, dass ich „Heiß“ bin. Sie schlendert zu Steffis Platz und setzt sich neben mich. Ihrem Mädelharem lässt sie mit einer Handgeste verschwinden. Ich komme mir dämlich vor neben ihr, und ihrem zwei Doppel -D-Brüsten, die sich überflüssig über meine Mitschriften verteilen. Sie beugt sich so tief, dass „Mann“ nicht anders kann als in ihren Ausschnitt zu schauen. Dann klimpert sie mich mit ihren XXL-Wimpern an und macht ihren rot geschminkten Mund auf. „Ich habe dich so lang nicht mehr gesehen Dean!“ Sie tut so, als würde sie schmollen, dagegen redet sie mit jedem gutaussehenden Kerl in dieser Stimmfarbe. „Ich hatte eben zu tun, Sam!“ Entgegne ich und suche mit meinen Augen nach Steffi. Wo bleibt sie nur? Doch Sam`s Hände finden meinen Bizeps. „Du siehst jeden Tag schärfer aus Dean, meinst du nicht wie könnten uns mal treffen?“ Ihre direkte Art und ihr abartiges Parfüm machen mich noch fertig. Ich rümpfe die Nase. „Ich denke eher nicht Sami!“ Versuche ich sie zu entmutigen und zum gehen zu zwingen. „Aber Dean, du weißt das ich dich voll toll finde!“ Jaja, ich finde Hackfleischbällchen auch ganz Toll! Verdrehe ich die Augen innerlich. Ihre Beine wippen ungeduldig hin und her. In solchen Momenten hätte ich gern einen Mann neben mir, den ich an mich reiße, niederknutsche und ihr klar mache, dass ich schwul bin. Als Steffi in Sams Blickfeld kommt steht Sam auf und beugt sich an mein Ohr. „Ich bin viel geiler im Bett als Steffi!“ Während sie redet ditschen ihre Titten an meine Schultern. Ich erschauere und sehe sie gefühlslos an. Das missfällt Sam natürlich und sie entscheidet sich doch zu flüchten. Das sie mir im letzten Moment noch ihre Telefonnummer in die Schultasche steckt, bekomme ich gar nicht mit. „Hattest du Erfolg?“ Frage ich Steffi als der Gestank von Sam endlich verflogen ist. „Nicht wirklich, die Frau meinte auch, wir sollen einfach mit anderen Studenten Gruppenarbeit machen!“ Wir seufzen und sehen ratlos aus dem Fenster. Die Sonne geht immer zeitiger unter. Ich mag Herbst nicht, er ist immer so geprägt von Depressionen und…ANDY? Ich drehe mich schlagartig um. Habe ich ihn nicht gerade im Fenster gespiegelt gesehen? „Was ist Dean?“ Steffi wundert sich nur noch mehr über mein Verhalten. „Nichts ich sehe schon Gespenster!“ Wieder richten wir unseren Blick nach draußen. „Wir schaffen das schon irgendwie Steff!“ Ermutige ich sie und wir gehen erneut nach Büchern Ausschau halten. Die Sonne ist bereits untergegangen als wir beide immer noch verzweifelt über nun 10 Büchern hängen. „Ich brauch einen Kaffee!“ Steffi hat heute wirklich nur gute Ideen! „Vielleicht sollten wir Schluss machen?“ Die Bibliothek macht sowieso gleich zu. Verdammt was machen wir nur? Ich starre auf eine Formel für Fallbeschleunigung als eine Bleistiftspitze mit einem Hundemuster vor mir erscheint und auf das X und dann auf die Formel weiter rechts zeigt. Halt warte, Steffi sitzt doch auf der anderen Seite. Ich sehe zu ihr und bemerke, dass sie wie entgeistert neben mich starrt. Ich drehe mich also auf die andere Seite und…da steht Andy. „Andy!“ Er steht neben mir, sieht mich finster an, aber sagt nichts. Steffi bekommt auf einmal ein wahnsinniges Strahlen in den Augen. „Hey Süßer, hast du etwa Ahnung von Physik?“ Auf Steffis Kommentar folgt eine Faust meinerseits in ihren Oberschenkel. „Aua, Dean. Er kann uns bestimmt helfen!“ Kontert sie zickig. Was sie sagt kann nur ein Traum sein. Anscheinend bin ich bereits eingeschlafen und gleich kneift Steffi mich wieder in den Arm. Aber ich kann Andys Geruch wahrnehmen. Er steht wirklich neben mir, seine Hand zeigt immer noch auf die Formel und seine Finger zittern leicht. Ich reiße mich zusammen und versuche neutral zu bleiben. Vielleicht können wir einfach nochmal von Vorn beginnen. „Was Steffi sagen wollte ist, ob du evtl. zeit hast uns zu helfen, nur wenn du willst!“ Ich versuche so nett wie möglich zu klingen. Auch in mir brodeln so massig viele Worte und Gefühle, aber das hier ist der falsche Zeitpunkt dafür. Mit immer noch zitternden Händen nimmt er sein Handy aus der Tasche und beginnt zu tippen. „Dean warum sagt er nichts, was soll das?!“ „Sei Still und lass ihn machen!“ Ermahne ich Steffis Ungeduld. Der Bildschirm leuchtet vor mir auf. -Was ist das Thema?- Kann man darauf lesen. Ich schiebe ihn den Aufgabenzettel herüber. Steffi wird immer ungeduldiger und kann sich kaum auf dem Stuhl halten. Ist doch ein wenig verständlich, wenn man weiß, dass die Note wichtig ist und man selbst zu dämlich ist. Ich sehe zu wie Andy den Zettel ausgiebig liest. Seine langen Wimpern zucken überhaupt nicht. Sein Blick ist starr und ernst. Warum er hier ist, und uns auch noch hilft weiß ich nicht, jedoch bin ich unheimlich dankbar in diesem Moment. Wenige Minuten der Stille später, legt er den Aufgabenzettel umgedreht vor uns hin und beginnt zu schreiben. Erst versteh ich nicht was das soll, dann erkenne ich das er Buchtitel, Seitenzahlen und Formeln mit Zeichenerklärungen notiert. Ich und Steffi sind völlig gebannt und starren auf den Zettel. Andy hingegen ist cool und schreibt wortlos alles auf was er dazu weiß. Dann legt es den Stift beiseite und schiebt mir das vollgekritzelte Blatt vor die Nase. Die letzten Worte auf dem Papier sind „So sollte es gehen, du schuldest mir was!“ Ich muss herzlich lachen. Andy ist wunderbar. Ich schau zu ihm auf und schenke ihn ein dankbares lächeln. Er sieht zur Seite und läuft knallrot an. Diese Reaktion lässt mich beinahe vergessen dass ich sauer auf ihn bin, aber er ist einfach zu süß in diesem Augenblick. Dann schnappt er sich seinen Hundebleistift und wendet sich ab. „Danke Andy, echt jetzt!“ Rufe ich ihn nach. Er dreht sich um und macht mit seinen Fingern eine Geste auf das Blatt zu sehen //du Schuldest mir was//. Ja ich habe verstanden! Ich nicke und lasse ihn gehen. Warum war er hier, und warum hat er mir nach all dem geholfen. „Dean, welcher Engel war das denn?“ Reißt mich Steffi aus den Gedanken. „Das war, Andy, und wir haben verdammtes Glück!“ Sage ich und richte meine Augen erneut auf die letzten Worte. Erst jetzt, sehe ich das auf der unteren Ecke des Blattes 4 Zahlen stehen, welche nichts mit der Formel zu tun haben. Ist das etwa seine Zimmernummer? Ich glaube es nicht, kommen wir doch zu einer Aussprache? „Sag mal Dean, warum wollte er nicht mit uns reden?“ Fragt Steffi zwischen meine Gedankenzüge. „Er ist…eben Schüchtern!“ Diese Antwort erscheint mir immer noch plausibel, zumal es auch bei Fernsehsendungen Personen gibt, mit Phobien vor dem Reden. Irgendwann werde ich seine schöne Stimme schon noch hören. Wir richten unseren Blick auf die Mitschriften und finden schnell einen roten Faden. Andys saubere Schrift macht es uns erstaunlich einfach alles zu verstehen. Schon bald darauf läuft die Arbeit wie von selbst. Wir sehen uns an und haben Hoffnung, was den Kurs betrifft. Und ich habe Hoffnung das Ganze mit Andy zu klären. Engel, sagte Steffi, vielleicht steckt da ja wirklich einer drin! Kapitel 7: Kapitel 7 ~ Bachelor-of-Arschloch -------------------------------------------- Kapitel 7 Bachelor-of-Arschloch Jeder kennt das, den Moment, an dem man alles anzweifelt, wie sich etwas entwickelt hat. Zumindest fühle ich mich gerade so. Die Tür schlägt ins Scharnier, als ich die Bibliothek verlasse und auf mein Wohnheim zusteuere. Dass ich je nochmal den Arsch in der Hose habe, ihn anzusprechen, hätte ich selbst nicht gedacht. Doch irgendetwas an diesem Dean ist anders. Zumindest war meine Aktion vor einer Minute das Ergebnis eines unendlich langen „Gespräches“ mit Steve. Danach taten uns beiden die Finger so sehr weh, wie schon lang nicht mehr. Mein Herz raste wie eine Lokomotive und wir Beide haben uns in ein richtiges Fingerzeichen-Battle verwickelt. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, was ich eben gemacht habe, und über das was Steve und ich besprochen haben, würde Steve wohl eher mit den Augen rollen als mich zu meinem „Entgegenkommen“ zu Beglückwünschen. Nach meiner, -meiner Meinung nach – aber nicht Steves Meinung nach-, viel zu harten Aktion mit Dean im Club, bin ich schnurrstracks zurück zum Wohnheim von Steve gefahren. Als ich das Zimmer von ihm betrat, saß dieser wie ein wartender Hund auf der Bettkante mit 2 Dosen Bier. Ich setzte mich neben ihn und meine erste Tätigkeit war, erst mal eine gute Stunde lang zu heulen. Steve hat ruhig neben mir gesessen. Ich hoffe immer noch inständig, dass Steve schwul wird! Er wäre der perfekte Freund für mich. Nachdem alle Taschentücher und Klopapierrollen vom vielen Naseschnäuzen verbraucht waren, haben wir anschließend das Bier geleert. Durch den Geschmack der Flüssigkeit habe ich auch noch die letzten Geschmackserinnerungen an Dean, oder eher als Deans Sperma, verloren. Nachdem ich mich sage und schreibe 1,5 Stunden wie ein Mädchen aufgeführt habe, sind wir endlich zum „Reden“ gekommen. Ich erzählte Steve alles was mich bewegte und was passiert war. Erst nachdem meine Hände still auf meinen Oberschenkeln ruhten hat Steve mit seiner umfassenden Analyse begonnen. Das Problem ist jedoch, dass er nur über Hetero-Beziehungen argumentieren kann. Jedenfalls ging es etliche Stunden so weiter. Als die Sonne durch das Fenster blitze, waren wir, unsere Hände und unsere Nerven völlig am Ende. „Ich bin trotzdem stolz auf dich und immer für dich da!“ Dies waren Steves abschließende Worte. Auf dem Weg nach draußen haben wir uns freundschaftlich umarmt und ich bin auf mein eigenes Zimmer zurück gekehrt. An Schlaf war nicht zu denken. Mein Gehirn war wie ein Schoko-Parfait, außen kalt und hart, innen flüssig und ohne Substanz. Meine verbliebenen 3 Stunden bis Unibeginn habe ich weiter mit nachdenken, statt schlafen verbracht. Ich saß also, mit Blick zur Wand vor mir, auf meinem Bett und habe mich zum ersten Mal überhaupt, allein in meinen eigenen vier Wänden gefühlt. Wenn es nach Steve ginge, waren meine Entscheidungen richtig, aber ich selbst, möchte es nicht so im Raum stehen lassen. Dean war am ersten Abend unserer Begegnung nett zu mir, auch wenn ich seinen Abgang immernoch unter aller Kanone fand. Auch gestern hatte er nicht die Anstalten gemacht mir eine in die Fresse zu hauen oder sonst Böse auf mich zu sein. Vielleicht habe ich nur Komplexe, weil ich schon zu viel erlebt habe -was Männergeschichten angeht-. Mein Ex, hat mich auch ständig angeschrien und sich darüber beschwert dass ich nicht reden kann. Aus einem „Uns“ wurde nach drei Monaten wieder ein „Du und Ich“. Diese Wochen haben mich allerdings noch sehr lange geprägt und ich habe mich selbst nicht mehr wertgeschätzt. Dank Steve und Angela, na gut, und sehr vielen Partys, habe ich dann wieder zu mir Selbst gefunden. Schlussendes habe ich beschlossen, nie wieder eine feste Bindung mit jemand einzugehen, der nicht meine Leiden teilt. Diesbezüglich, hätte ich mich nie an Dean ranmachen dürfen. Aber manchmal ist das alles eben Schicksal. Die kurzen Affären, nach meinem Ex, auf „Tinder“, waren nur flüchtige Männerbekanntschaften, denen ich eintrichtern konnte, das meine stille Art ein „Spiel“ sei. Aber irgendwann kommt man zu einem Punkt, an dem man mehr will als guten Sex. Während ich weitere Stunden bis Seminarbeginn über all so etwas gerübelt habe, fühlte ich mich innerlich immer leerer. Ich kenne mich so nicht. Ich habe noch nie jemanden verletzt. Aber das Lustigste war, dass ich noch nicht einmal sicher wusste, ob ich Dean verletzt hatte, oder ob er nach meinem Verschwinden nur gelacht hat und wieder zurück auf die Tanzfläche gegangen ist um den Nächstbesten unter sich zu vögeln. In all den Achterbahnfahrten der letzten 72 Stunden habe ich es immerhin geschafft mich zu duschen, zu rasieren und mich frisch für die Uni zu kleiden. Angela habe ich immernoch nicht kontaktiert, ich habe richtig Angst davor. Mit ihrer Art, würde sie mich vielleicht sogar noch mehr manipulieren als Steve. Seufzend bin ich mit schweren Schritten in meinen Unterricht gegangen und habe meinen Fokus für ein paar Momente auf die Uni verlagert. Nach einer gehörigen Portion Astralphysik bin ich in die Bibliothek geflüchtet. Ein Ort der Stille, so wie ich eben. Zwischen all diesen Büchern und morschen Gerüchen, fühle ich mich wohl. Doch mein Appetit kehrte nicht zurück, genauso wenig wie mein Gehirn. Oder ist es doch mein Herz das im Moment defekt ist? Ich wandelte also gedankenversunken durch die Reihen der 5 Meter hohen Bücherregale, und was passiert? Das Schicksal lässt seinen Frust erneut an mir aus, oder sollte ich es eher als zweite Chance betrachten!? Deans Stimme, würde ich unter tausenden erkennen. Ich schlich mich immer näher an den Klang seiner Worte heran, versteckt hinter einem riesigen Buch vor der Nase. Schnell fand ich Ihn und ein Mädchen an einen der kleinen Konferenztische. In diesem Moment, rutschte mir buchstäblich mein Herz in die Kniekehle. Er ist also doch Hetero? Oder Be? Solche Gedanken habe ich nämlich noch nicht weiter verfolgt. Ich habe die Beiden bestimmt eine halbe Stunde lang gestalkt. Sie sahen immer verzweifelter aus. Der Anblick von Dean, wie er sich durch die dunklen Haare fährt und verzweifelt Luft ausstößt, hat mir auf einer sadistischen Art und Weise sehr gefallen. Allerdings bin ich eben nicht ein solcher Unmensch. Als eines der Bücher, die die Frau hielt, herunterfiel, konnte ich einen Blick auf das Cover erhaschen. Physik? In meinen Kursen habe ich die Beide noch nie gesehen. Aufgrund ihrer Verzweiflung schätze ich, dass es mal wieder ein mieser Plan unserer Professoren war, fächerübergreifende Aufgaben zu verteilen. Ich, als stummer Schwuler, weiß wie schwierig das werden kann! Ich lehnte mich an das Regal hinter mir und wägte ab was ich tun sollte. Immer wieder habe ich zu den Zweien herüber gesehen und gemerkt, dass es nicht besser wurde, und ihre Köpfe immer mehr in Flammen standen. Dieser Mann dort, an dem Tisch, mit seinen breiten Schultern, und schönen Beinen hinter einer dunklen Jeans….ich will doch gar kein Arschloch sein! Ich stellte also das Buch, das ich zur Tarnung nutzte, zurück ins Regal und entschloss, genau das zu tun, was niemand erwarten würde. Ich entschied, nicht mehr weg zu laufen! Es wird Zeit sich mal wie ein Mann zu verhalten. Oder wie Angela immer sagt „Du bist es Wert, geliebt zu werden!“ Wenn nicht auch noch der letzte Funken Hoffnung verloren ist, Dean näher kennen zu lernen, dann mache ich das jetzt! Ich trat an ihn heran und die Reaktion war herrlich. Ich hoffte nur, meine Wangen waren nicht so rot wie sie sich anfühlten. Ich wollte nicht reden oder Vorort etwas klarstellen. Also habe ich mich auf das Fachliche konzentriert. Nachdem ich das Thema erfuhr, sind mir sofort tausende Dinge darüber eingefallen, die den Beiden hilfreich sein könnten. Durch den Blick auf das Aufgabenblatt, wusste ich jetzt tatsächlich Deans Studienfach. Genauso wie seinen Nachnamen. „Johnson“- passt sehr gut finde ich, und klingt irgendwie voll nach einem amerikanischen Lehrer. Ich hätte ja eher gedacht, er studiert Kunst oder Bachelor-of-Arschloch. Solche fiesen Gedanken sollte ich mir lieber schnell abgewöhnen, ermahnte ich mich und versuchte weiter, all die Formeln und Bücher in meinen Gedanken zu sammeln. Dass Dean dem Mädchen neben sich ins Wort fiel, als sie unangemessen zu mir sprach, fand ich unglaublich süß. Und das sie mich „Süßer“ nannte, schien ihm auch nicht zu gefallen, denn der Schlag auf sie sah doch etwas heftig aus. Dabei konnte ich nur erahnen welche Kraft in Dean steckt. Wie gern würde ich mal seinen Oberkörper nackt sehen. Immerhin studiert er Sport. Meine innere Freude über Deans Reaktion zu seiner Freundin habe ich vorsichtshalber hinter einem grimmigen Gesicht versteckt. Ich wollte ja nicht, dass Dean gleich denkt, ich würde einfach so tun als wäre nichts gewesen. Das Funkeln in den Augen zeigte mir, das ich ihnen wirklich helfen konnte. Das Lächeln was ich anschließend von Dean erhielt war irgendwie….ich kann es nicht in Worte fassen. In diesem Moment, hüpfte mein Herz aus der Kniekehle zurück an seinen Platz und vollführte dort einen Freudentanz. An dieser Stelle war ich mir jedoch sicher, er hätte meine roten Wangen gesehen. Um nicht noch weiter in ein Gespräch verwickelt zu werden, bin ich nach Abschluss meiner Aufzeichnungen gegangen. Meine Geste am Ende, als ich schon fast draußen war, schien Dean sogar verstanden zu haben. Ob er allerdings begriffen hat, dass die letzte Zahl meine Zimmernummer ist, habe ich nicht mehr mitbekommen. Mittlerweile bin ich zurück in meinem Zimmer. Mein Magen knurrt und ich fühle mich irgendwie leichter. Vielleicht, weil ich mich jetzt nicht mehr wie der letzte Arsch auf Erden fühle und allen Mutes bin, es mit Dean nochmal richtig zu versuchen. Auch wenn wir nur Freunde werden. Ich hoffe, ich konnte ihm mit meinem Gekritzel helfen. Mein Herz hämmert immer noch, aber es fühlt sich nicht mehr so leer und kalt wie vorher an. Ich habe beschlossen zu warten, bis er vielleicht doch irgendwann, tatsächlich an meiner Tür klopft, um mich vielleicht zu besuchen! Auf meinem Gesicht spüre ich, wie sich seit langer Zeit, meine Mundwinkel nach oben bewegen. In diesem Augenblick bereute ich meine Entscheidung nicht. Wenn ich Glück habe, sind wir Beide nicht nachtragend und können nochmal von Vorn beginnen. Aber mir ist auch klar, dass er wohl nicht sofort hierher kommen wird, immerhin geht Uni vor…und wenn man sich zu sehr auf etwas freut, geht es sowieso schief. Aber dieses Gefühl in mir…das Gefühl von Hoffnung und irgendetwas anderem…kann ich gut und gerne noch ein paar Tage ertragen. Vielleicht, ist das alles ein Beginn einer viel zu späten, unvergesslichen Geschichte meiner Studienzeit. Oder ich habe Angela nur zu lange zugehört, wenn sie über Horoskope und Schicksal spricht. Kapitel 8: Kapitel 8 ~ Dean-Brain --------------------------------- Kapitel 8 Dean-Brain~ Ich stehe vor dem Spiegel und betrachte meinen 5-Tage-Bart. Streife mit meiner Hand darüber. Er fühlt sich rau und männlich an, aber wirklich mögen tue ich es nicht einen Bart zu tragen. Doch die letzten Tage waren der Horror für jeden Fan von Körperhygiene. Ich mustere mich weiter. Die tiefen Augenringe lassen mich aussehen wie ein Drogenjunkie. Meine Nächte waren schlaflos und geplagt von Gedanken rund um diesen, wie soll ich es nur sagen, diesen Jungen. Wieder lasse ich meine Finger über meine groben Haare am Kinn gleiten. Andy hatte uns mit seinen Aufzeichnungen wahnsinnig viel geholfen. Schon am nächsten Tag waren wir mit dem Referat super vorangekommen und wollten gar nicht mehr aufhören. Ich habe allerdings das Gefühl, außer Kekse und Kaffee, in den letzten 72 Stunden, nichts zu mir genommen zu haben. Ich spüre wie mein Körper mir dies auch immer wieder zu verstehen gibt. Ich sollte wirklich mal wieder etwas Richtiges essen. Ich beginne mich zu Rasieren und etwas Zurecht zu machen. Stelle mir vor, wie Steffi gerade ihre Haare entfilzt und Tonnen von Make-Up auf ihr Gesicht spachtelt, um die Auswirkungen der letzten Tage zu verstecken. Der Gedanke lässt mich kurz schmunzeln. Als ich fertig bin, lege ich den Rasierer zur Seite. Ohne Bart sehe ich viel jünger aus. Ich kehre zurück ins Zimmer. Paul ist, vorbildlich wie immer, schon längst in die Uni verschwunden. Ich selbst habe heute geschwänzt bis zu unserem Vortrag. Ich stelle mich vor meinen viel zu gefüllten Kleiderschrank und entscheide mich für ein klassisches schwarzes Hemd und dunkelblaue Jeans. In meinem Kopf gehe ich alle wichtigen Dinge noch einmal durch und hoffe inständig nicht vor dem Professor an der Tafel rechnen zu müssen, unter Druck kann ich so etwas nämlich gar nicht. Ich schnappe mir meine Karteikarten, die gefüllt sind mit Spickern für jede erdenkliche Frage. Anschließend verlasse ich das Zimmer und das Wohnheim. Auf dem Weg zum Vorlesungssaal erlaube ich mir, meine Gedanken abschweifen zu lassen. Da mein Gehirn momentan nicht viele Optionen finden kann, lande ich erneut bei Andy. Während der Bearbeitung unseres Referates habe ich immer wieder gehofft, ihm doch zufällig zu begegnen. Ich wollte mich Bedanken und immer noch Entschuldigen. Seine liebevollen blauen Augen, seine roten Wangen, seine hellen Strähnen, die ihm leicht ins Gesicht hängen. Ich würde so gern mehr von ihm erfahren. Diese fast schon romantische Seite an mir kannte ich noch gar nicht. Aber aus irgendeinem Grund bekomme ich ihn nicht mehr aus meinem Gedankenverlauf. Immer wieder erinnere ich mich an unseren, sehr unglücklich gelungen, Start. Ich bin über mein, und sein Verhalten sehr verwundert und habe einige Fragen. Auch wenn meine Gefühle in keinster Weise sortiert und orientiert zum Thema „Andy“ sind, bin ich mir einfach nur sicher, mit ihm darüber sprechen zu wollen. Ich meine, ewig kann er sich nicht vor mir verstecken, und irgendwann muss er ja auch mal was zu Allem sagen. Ich komme im Schulgebäude an und sehe Steffi von weitem. Ich steuere direkt auf sie zu. „Hi Steffi!“ Ich sehe zu ihr und ernte rote, leicht verquollene Kulleraugen von ihr. „Morgen Dean, Gott ich bin so fertig!“ Das kann man ihr allerdings auch deutlich ansehen. Ihr Styling ist zwar perfekt, aber ihre Körperhaltung und Gesicht verrät sie. Um mich rum blicke ich in die Gesichter der Mitstudenten neben uns und im Endeffekt geben wir alle das gleiche Gesamtbild ab. Ich denke, in solchen Momenten immer, wie sehr Professoren doch Sadisten sind und sie sich an diesem Anblick unserseits ergötzen. Dabei spüre ich, wie hibbelig Steffi neben mir steht und an meinem Hemdsaum fummelt. „Wir schaffen das, nur keine Panik!“ Den Satz richte ich allerdings nicht nur an Steffi, sondern auch an mich selbst. Ich hole tief Luft und lasse meine Gedanken erneut abschweifen. Wieder sehe ich Andy vor mir. Ob die letzten Zahlen wirklich seine Zimmernummer sind? Ich hatte noch keine Zeit es herauszufinden oder auch nur daran zu denken. Aber nun, wo der größte Stress des Semesters jeden Moment vorbei ist, finde ich, es ist an der Zeit darüber nachzudenken. Doch in diesem Moment öffnet sich die Tür zum Saal und es geht los. Steffi zuckt merklich zusammen. Wieder sehe ich zu ihr. „Jetzt reiß dich zusammen Kleine!“ Sie nickt nur. Dass sie mich nicht anschimpft, weil ich mich über ihre Größe lustig mache zeigt, dass sie wirklich völlig fertig ist. Ich betrete den Raum und eine merkwürdige Stimmung liegt in der Luft. Zum Glück sind wir nicht die Ersten, ich hasse es, den Beamer einzustellen. Gerade als ich mich hinsetzen möchte, kommt mir ein beißender Geruch in die Nase. „Guten Morgen Deani!“ Ich reiße meinen Kopf herum. „Deani?“ DAS kann ich überhaupt nicht leiden. „Hallo Sami! Nerv jemand Anderen!“ Gebe ich schroff zurück. Warum sie mich andauernd anspricht weiß ich nicht. Das was ich weiß ist, dass ich das Gefühl habe, regelrecht von ihr gestalked zu werden. Warum? Weil ich sie überall sehe. Egal ob in der Mensa, im Wohnheim, bei Treffen mit Kommilitonen. Es geht mir gewaltig auf die Eier. Wenn das Semester vorbei ist, nehme ich sie mir zur Seite und sage ihr klipp und klar dass ich schwul bin. „Sei nicht so fies Dean, wir müssen gleich an die Tafel!“ Sagt sie etwas empört. „Hast du Angst deinen Namen falsch zu schreiben, wenn du vorn bist?“ Gebe ich lachend zurück. Steffi kann sich aufgrund meines Kommentares ebenfalls nicht mehr halten und lacht. Sam allerdings, grinst finster. „Ach Dean, es ist mir egal was ich falsch mache, Hauptsache du glänzt wie immer, du bist doch mein Star, das weißt du!“ Als sie ihre Worte beendet grinst sie noch fieser und mir läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken. Meine Güte was stimmt mit der nicht. Ich sehe zu Steffi und wir zucken beide mit den Achseln. „Guten Morgen, lasst uns gleich beginnen, Gruppe 1 bitte nach vorn!“ Der Professor lässt nicht lange bitten und der Zirkus beginnt. Eine Gruppe nach der anderen tritt vor, jedoch ist niemand dabei, der unseren Lehrer glücklich stimmt. Nach einigen schlechten und mittelmäßigen Noten kommen Steffi und ich dran. Wir holen gemeinsam tief Luft und stoßen unsere Fäuste aneinander. Am Pult angekommen, lässt Steffi die Powerpointpräsentation beginnen. 40 Minuten später ist alles vorbei und der Professor beginnt zu reden. „Sie haben das Zeitlimit zwar sehr überschritten, doch in Anbetracht des Inhaltes, werde ich es tolerieren!“ Der Anfang klingt in meinen Ohren nicht schlecht und die Anspannung lässt nach. „Ich bin über die Leitung von ihnen sehr überrascht. Inhaltlich sowie die Berechnungen sind sehr gut, ich habe keine Fragen mehr. Ich denke sie können beide mit einer 1,3 zufrieden sein.“ Als der Mann seine Lippen schließt schauen Steffi und ich uns nur völlig Baff an. Dann fällt sie mir impulsartig in die Arme. „WUHU!“ Ruft sie und ich kann im Augenwinkel sehen, dass Sam das gerade gar nicht gefällt. Wir verlassen die -Bühne- und kehren auf unseren Platz zurück. Sam - die eine 4 bekommen hat - lehnt sich mit ihren übergroßen Möpsen zu mir hervor und flüstert. „Herzlichen Glückwunsch Dean, meinst du nicht du kannst mich nachher ein wenig trösten?“ Ich drehe meinen Kopf ganz langsam zu ihr um. „Bitte was? Wenn du kuscheln willst, kauf dir ein Plüschtier und werd erwachsen!“ Ihr frech zu kommen, erscheint mir als Lösung sie los zu werden. Ihre Wangen röten sich und sie beißt sich auf die Unterlippe. „Du bist wirklich fies, aber wenn du es hart willst bitte, kannst du auch gern haben, ich halte einiges aus!“ Bevor ich darauf eingehen kann, ermahnt sie der Prof und es kehrt Ruhe ein. „Die tickt nicht mehr richtig!“ Kommt es sehr leise von Steffi neben mir. Ich nicke und lass es darauf beruhen. Wie Andy es wohl gefunden hätte, wenn er es sich angesehen hätte? Wieder zupft Steffi mich an Saum. „Sag mal Dean, wir müssen uns wirklich bei diesem Jungen bedanken!“ Dann wird sie auf einmal rot. “Soll ich mit ihm ausgehen?“ Hat sie das grad wirklich gesagt? Sind alle Frauen momentan notgeil und ich habe was verpasst? Ich schüttel den Kopf „Nein musst du nicht, ich bedanke mich für uns beide, okay?“ „Er war aber schon ganz niedlich, meinst du nicht?“ Ja irgendwas stimmt mit den Frauen nicht im Moment! „Ja war er, und jetzt ist gut, ich richte ihn deine Grüße aus.“ „Woher kennst du ihn eigentlich?“ Wieso müssen Frauen immer so viele Fragen stellen? „Vom Partymachen, und jetzt ist gut!“ Sage ich und lächle sie an. Es ist einfach der falsche Moment ihr zu sagen dass ich schwul bin und Andy von einem Blowjob kenne. Zum Glück ist die Vorlesung mit diesem Gedanken beendet und wir werden entlassen. Ich und Steffi haben mit unserer Arbeit die beste Note bekommen und ich freue mich wahnsinnig darüber. Sam schleicht an mir vorbei, ohne ein weiteres Wort. Vielleicht bin ich sie jetzt endlich los. Ich spüre wie die Anspannung von mir lässt und mein Körper nach lebensnotwenigen Funktionen schreit. Essen, Kacken, Sex, Schlaf…wie einem das Studium doch die kleinen Dinge im Leben zu schätzen lernen lässt. „Hey Dean-Brain, willst mit essen kommen?“ Meine Mitstudenten scheinen mit mir zu fühlen. Selbstverständlich willige ich ein und wir begeben uns alle samt in die Mensa. Mit vollem Magen und einer halben, übrig gelassenen, Pizza in einer Schachtel unter meinem Arm, stehe ich vor der mysteriösen Zimmernummer. 2-4-33. Zweites Wohnhaus, das heißt er wohnte die ganze Zeit direkt neben mir. 4. Etage, was hieße, er hätte in mein Zimmer schauen können. Zimmer 33, eigentlich meine Glückszahl, mal sehen ob das so bleibt. Meine Hände sind kalt und schwitzig. Ich schlucke schwer. Zwar wurde ich von Steffi regelrecht gezwungen hier her zu kommen, aber nun weiß ich nicht was ich sagen soll. Was ist wenn das doch nicht sein Zimmer ist. Klingelstreich? Ich hole tief Luft. Wieso pulsiert mein Herz eigentlich so sehr, ich meine, wir sind beide Studenten, haben beide Mist gebaut und ich weiß nichts von ihm. Die Pizza ist noch ungefähr 5 Minuten warm, vermute ich. Lange bleibt mir also nicht mehr, mich zu entscheiden zu klopfen, bis es doch peinlich wird. Vielleicht hätte ich noch zwei Bier mitbringen sollen? Ich hole erneut Luft. Ich kenne mich so nicht. Normalerweise bin ich immer der dominante Part. Aber Andy wirkt so zerbrechlich, dass ich Hemmungen habe. Da habe ich den Drang zärtlich sein zu wollen. Was für mich auch sehr neu ist. Nachdem ich mir alle möglichen Szenarien überlegt habe, die jeden Moment eintreten könnten, hebe ich meine Hand zu einem Klopfen. -Klopf-Klopf-. Ich schlucke. Dir Tür öffnet sich vor mir einen Spalt und das Einzige, an das ich denken kann ist, ob die Pizza immer noch warm ist! Kapitel 9: Kapitel 9 ~ Stummfilm -------------------------------- Kapitel 9 Stummfilm~ Etwas vertieft in meine Arbeit stehe ich vom Schreibtisch auf, als es leise an der Tür klopft. Ohne weitere Gedanken gehe ich auf die Tür zu. Ich weiß, dass Steve wegen einer Aufgabe nochmal vorbei kommen wollte. Als ich die Tür nur einen Spalt weit geöffnet habe, rutscht mir mein Herz in die Hose. Ich kann sofort erkennen wer da vor mir steht und dennoch kann ich es nicht fassen. Meine Hand verkrampft sich kurz um den Türgriff. Könnte ich sprechen, würden mir jetzt die Worte fehlen. Mein Mund öffnet sich leicht und meine Augen fixieren Dean. Ich schlucke, aber mein Mund ist schlagartig trocken. Er schenkt mir jedoch ebenfalls nur ein stummes Starren, als hätte er nicht erwartet, dass ich wirklich hier wohne. Diesen Zustand halten wir Beide gefühlte 10 Minuten. Dann lösen sich meine Finger und ich schiebe die Tür weiter auf. Meine Wangen fangen an zu glühen. Ich schlucke erneut und bitte Dean mit einer Handgeste in mein Zimmer. Mein Herz rast und ich spüre das Pochen bis in meinen Kopf. Er ist wirklich hier, das hätte ich nicht gedacht! Dean setzt sich etwas steif auf meinen PC-Stuhl und schenkt mir neben einem Lächeln ein leises „Hi!“. Die Pizzaschachtel legt er neben sich. Ich begebe mich in seine unmittelbare Nähe. Mein Gehirn macht grade nicht ganz mit. Eigentlich habe ich mich perfekt für diesen Moment vorbereitet. Ich habe mir sogar genau überlegt, was ich ihn sagen möchte. Aber genau jetzt habe ich alles vergessen, stehe starr neben ihm und fühle mich wie ein Trottel. Mein Blick ist gesenkt und ich hoffe er sieht meine roten Wangen nicht. „Willst du ein Stück Pizza?“ Deans Worte sind ein guter Anfang in ein längeres Gespräch. Aber mir ist gerade eher schlecht, als das ich hungrig bin. Ich spüre, wie meine Hände schwitzig werden, aber ich richte meinen Blick auf ihn. Als Reaktion auf seine Frage nicke ich höflich, woraufhin Dean die Schachtel öffnet und mir eines der Reststücke reicht. Ich trete ein Stück näher an ihn heran und greife nach der Pizza. Unsere Finger berühren sich kurz und ich kann seine Wärme spüren. Für ihn scheint all das nicht sonderlich besonders zu sein. Warum er hier ist, weiß ich auch nicht. Aber er sitzt genau vor mir, ich träume nicht, da bin ich mir sicher. In meinem Körper wird alles warm und ich weiß nicht warum. Ich führe mir das Pizzastück zum Mund und beiße einen Bissen ab. Es schmeckt kalt, rau und irgendwie fad, sozusagen das Gegenteil von der Stimmung zwischen uns. Ich blicke schüchtern in Deans Augen. In seinem Blick liegt eine angenehme Ruhe. Ich frage mich, wie das Ganze zwischen uns geworden wäre, wenn wir uns unter anderen Umständen…nein halt, wir hätten uns nie kennengelernt. Dean spielt einfach in einer ganz anderen Liga. Schon wieder schaffen es mein Hirn und Herz nicht sich zu konzentrieren. Den Bissen schlucke ich meine trockene Kehle herunter. Danach ist mir allerdings noch schlechter. Ich lege, ohne einen Mucks zu machen, das Essen zurück in die Schachtel. Anschließend wende ich mich von Dean ab. Seine Blicke spüre ich auf mir, er beobachtet mich, bleibt aber still und drängt mich nicht. Ich schnappe mir mein Handy vom Nachttisch und gehe zurück zu Dean. Schnell tippe ich in eine leere SMS „Danke!“. Damit Dean es lesen kann, halte ich es ihm vor die Nase. Er ist doch nicht zum Resteressen hier? Was Dean nicht weiß ist, dass ich Steve vorgestern erneut Bericht erstattet habe. Steve war von meinem Handeln nicht wirklich begeistert, was mir völlig klar war. Aber er gehört zu den Freunden, die einem trotzdem alles Glück der Welt wünschen, auch wenn es zum Scheitern verurteilt ist. Deans Augen richten sich nur eine Sekunde auf das Display bevor er mich wieder ins Visier nimmt. Unverständnis ist in seinen Augen deutlich zu sehen. Ich antworte auf ihn völlig falsch. Mein Kopf senkt sich schnell und meine Augen verengen sich. Verdammt, warum passiert mir immer dasselbe, ich will einfach nur sterben gehen. Meine Hände ballen sich zu Fäusten. Ich zucke heftig zusammen als ich spüre, dass Dean seine große Hand auf meine Faust legt. Damit habe ich nicht gerechnet! Was ist das hier verdammt? Träume ich? Er ist nett, und gar nicht fies! Er sitzt da verdammt nochmal, vor mir und ich weiß nicht warum! Warum kann er mir nicht einfach richtig das Herz brechen, das ich einen Grund habe ihn zu hassen und zu vergessen!? „Sag mal Andy, bist du wirklich so schüchtern oder kannst du einfach nicht…mit mir…naja…reden?“ Ich reiße mein Kopf zu ihm um, meine Augen heften sich an seine. In Deans Stimme ist Unsicherheit, fast schon Angst. Doch nicht etwa Angst davor mir wehzutun? Mein Mund klappt erneut auf, aber es kommt nichts heraus. Ich hasse diesen Moment so sehr. Wenn aus Spaß Ernst wird und ich keine Chance habe zu fliehen. Ich kann nicht einfach rausrennen und ihn erneut stehen lassen. Ich kann nicht heulen und wie ein Weichei dastehen. Vor allem kann ich jetzt nicht lügen. Mein Herz rast so heftig, dass ich das Gefühl habe, Dean könnte es hören. Meine Glieder sind erstarrt und ich blicke ihn einfach nur an. Genauso wie er mich. Erneut stecken wir in einer endlosen Zeitschleife des Anschweigens. Ich fühle mich wie in einem Stummfilm, wo jemand auf Stopp gedrückt hat. Doch ich kam nicht umher es ihm zu sagen. Die Gedanken in meinem Kopf und mein Mageninhalt fahren Achterbahn. Verdammt, Dean ist so geduldig. Wie lange starren wir uns nun schon an? Deans Hand um meiner wird fester, meine Faust lockert sich und ich fasse einen Entschluss. Ich nehme meine Hand aus seiner, lege sie an Deans Wange. Seine ist bei weitem nicht so heiß wie meine. Ich sehe bestimmt wie eine Karotte aus. Dean zuckt gar nicht zusammen, ganz im Gegenteil, er schmiegt sich in meine Hand. Als er für eine Sekunde seine Augen schließt, brennt in mir eine Sicherung durch. Ich schiebe sein Gesicht etwas näher zu mir, beuge mich zu ihm herunter und küsse ihn. Ein Blitz durchfährt mich. Schlagartig kribbelt es überall in mir. Es ist ganz anders als im Club. Seine Lippen fühlen sich warm und weich an. Meine liegen nur ganz zart auf seinen und dennoch empfinde ich etwas. Ich kann es nicht definieren, was dieser Mann mit mir macht, aber es ist, völlig anders wie alles bisher. Meine Augen schließen sich. Dean lässt den Kuss geschehen. Ich streife noch kurz mit dem Daumen über seinen Wangenknochen, bevor ich den Kuss löse. Mit knallrotem Kopf sehe ich ihn an. Dean fängt auf einmal an zu lächeln. „Andy…damit…hab ich jetzt nicht gerechnet!“ Sein Satz löst auch in meinem Gesicht ein Lächeln aus. Wie macht er das nur? Dean legt seinen Kopf zur Seite und blickt mich an, als hätten wir uns gerade nicht geküsst. Wie kann er bei allem nur so cool bleiben? Gedanken versunken lege ich meinen Finger auf meine Unterlippe und schaue zur Seite. „Leider ist meine Frage damit nicht beantwortet.“ Nun klingt seine Stimme fordernder. Er steht also nicht auf meine Spielchen, sondern will endlich eine Antwort. Wieso muss er so hartnäckig sein? Ich schlucke heftig. Dann beginne ich leicht den Kopf zu schütteln. Seine Augen weiten sich und ich kann sehen wie er innerlich Eins und Eins zusammenzählt. „Heißt das du bist Stumm?...Ich meine so richtig?“ Seine Worte stechen tief in mein Herz. Sein Tonfall klingt schockiert und ich kann nichts dagegen tun. Ich beginne also langsam zu nicken und rechne damit, dass Dean gleich schlagartig den Raum verlässt. Es dauerte noch ein paar Augenblicke, bis Mister Hotti abrupt vom Stuhl aufsteht und zu raffen scheint, in was er hineingeraten ist. Ich kenne diesen Moment sehr gut. Ich hatte ihn oft genug, dass ich nicht mehr daran zerbreche. Lediglich mein Ex ist geblieben, weil er es „lustig“ fand. Für einen Mann der gern diskutiert und Recht haben will, war ich natürlich der perfekte Partner. Das hier gerade ist anders, absolut anders. Ich blicke auf und sehe zu wie Dean in seiner vollen Größe vor mir steht und selbst keine Worte findet. Meine Beine werden weich und ich lasse mich auf meine Bettkante nieder. Jeden Moment wird er gehen und mich nie wieder sehen wollen. Doch Dean handelt völlig entgegengesetzt. Er bewegt sich zu mir ans Bett. Lässt sich neben mir nieder und wendet sich mit einer unglaublich liebevollen Art an mich. „Andy…ich…ich wusste das nicht!“ Seine stotternden Worte geben mir das Gefühl von einer Entschuldigung, auch wenn er es noch nicht ausspricht. Ich habe das Gefühl, Dean falsch eingeschätzt zu haben. Er ist geblieben, er sitzt vor mir…und…und er entschuldigt sich bei mir. Ich würde alles geben, um zu wissen welche Gedanken in ihm herumspucken, genau in diesem Moment. Darum schenke ich ihm ein kleines Lächeln und hoffe, dass er es richtig deutet. Ich will nicht, dass er ein schlechtes Gewissen hat. Ich habe ihn ebenfalls wehgetan und kann mich jetzt gerade nicht dafür entschuldigen, dementsprechend muss er es auch nicht tun. Seine Augen werden kleiner, sein Atem ruhiger. Das Empfinden, das er mich hassen würde, wird immer kleiner. Vor meinen Augen ist ein attraktiver Mann, der so vieles hat, was ich schon immer haben wollte, aber die Hoffnung, dass er mir gehören könnte, erlaube ich mir nicht. Ich sehe wie Deans Arm sich auf mich zubewegt. Auch seine Hand findet den Weg zu meiner Wange und ich kann verstehen, warum er sich vorhin an meine geschmiegt hat. Die Wärme seiner Haut durchströmt mich und ich bekomme Lust auf mehr. Sein Gesicht nähert sich meinem und ich vergesse zu atmen. Leise flüstert Dean, nur wenige Millimeter vor meinen Lippen. „Es tut mir leid Andy!“ Dann küsst er mich. Erneut kribbelt es überall. Doch dieses Mal ist es keine zaghafte Berührung. Es ist ein Kuss. Ein richtiger Kuss. Ich öffne meine Augen ein kleinen Spalt und blicke auf Deans lange Wimpern. Er ist wahnsinnig sexy. Meine Gefühle spielen verrückt, genauso wie mein Körper. Ich schiebe meine Hand in seine Richtung und finde den Weg zu seinem Oberarm, dass er Sport macht erkennt man sofort. Immer wieder treffen unsere Lippen aufeinander. Er knabbert leicht an meiner Unterlippe. Aber alles…wirklich alles fühlt sich anders in mir an. Vielleicht träume ich doch und gleich wache ich aus diesem wunderschönen Traum auf und all das ist nur eine Wunschvorstellung. Denn jemand wie Dean, spielt absolut nicht in meiner Liga. Kapitel 10: Kapitel 10 ~ Badboys -------------------------------- Kapitel 10 Badboys~ Er ist Stumm. Andy ist wirklich Stumm. Dennoch sitze ich hier neben ihm und küsse ihn fordernd. Er kann nicht sprechen…niemals! Ich lasse meine Zunge langsam zwischen unsere Lippen gleiten. Niemals werde ich seine Stimme hören können. Seine Zunge ist warm und feucht. Sein Atem ist ein Hauch zwischen unseren Berührungen. Ich kann spüren wir nervös er ist. Trotzdem gibt er sich mir hin. So hätte es von Anfang an laufen sollen. Ich werde niemals seine zarte Stimme meinen Namen rufen hören. Aus unseren zarten Küssen wird ein heftiges Schmatzen. Ich öffne leicht meine Augen und blicke in sein Gesicht. Seine Wangen glühen und alles fühlt sich ungewohnt geborgen an. Sein Arm umklammert meinen Oberarm. Normalerweise bin ich der dominante Part, aber irgendetwas hindert mich weiter zu gehen. Ich werde nie hören wie er –ich liebe dich- in mein Ohr flüstert. Der Gedanke durchdringt mich bis aufs tiefste meines Herzens. Ich halte schlagartig in unserem intensiven Kuss inne. Niemals? Meine Gedanken spielen verrückt. Mein Herz hämmert. Ich starre in sein Gesicht. Seine Augen sind leicht glasig und sein Atem erhöht. Ich starre ihn einfach nur an. Scheiße, was mach ich denn jetzt? Komm ich selbst damit klar? Gedankenversunken streichle ich Andys Wangen. In einer solchen Situation war ich noch nie. Ich bin erwachsen, und habe schon viel erlebt, aber etwas mit einem –Behinderten- hatte ich noch nie. Ich versuche, ihm ein Lächeln zu schenken. Andy blickt mir tief in die Augen und ich kann spüren wie er meine Unsicherheit wahrnimmt. So kenne ich mich nicht, was passiert da in mir? Seine Hand um meinen Arm umfasst mich stärker und zieht mich ein Stück an ihn heran. Eigentlich bin ich hier her gekommen, in der Hoffnung alles mit ihm zu klären und Freundschaft zu schließen. Doch das hier ist keine Freundschaft. Wie Andy mich ansieht, ist es absolut keine Freundschaft! Ich schlucke merklich. Reiß dich zusammen du Idiot! Ermahne ich mich. Mein Blick fällt auf Andys Lippen, die leicht gerötet und feucht vor mir glänzen. Wieso habe ich ihn gerade geküsst? Habe ich Mitleid? Ist das alles zu viel für mich? Sex war leider schon immer eine meiner Schwächen, im Hinblick aus welchen Gründen ist es praktiziere. Egal ob als Stressabbau oder einfach aus Langeweile, Sex schien für alles die Lösung zu sein. Doch genau in diesem Moment, habe ich das Gefühl, dass einfach nur –SEX- alles zerstören könnte. Ich habe noch nie darüber nachgedacht jemanden mit einem körperlichen Kontaktaustausch zu verletzten. Wieso also mach ich mir diese Gedanken gerade jetzt. Wieder drückt Andy seine Hand stärker gegen meine Muskeln. Ich schüttle kurz den Kopf und reiße mich zusammen. „Andy ich, ich möchte das hier nicht einfach fortführen!“ Erneut entscheide ich mich abzubrechen, aber warum? Andy sieht zum Boden und wirkt enttäuscht. Doch ich werde nicht erneut das Arschloch sein und ihn stehen lassen. Seine Hand verlässt ihre Position an meinem Arm und landet auf den weichen Lacken zwischen uns. Ich lege meine beide Hände auf Andys Schultern und zwinge ihn, zu mir zu sehen. „Nicht doch, so meine ich das nicht!“ Ich beiße mir auf die Zunge und meine Augenbrauen verengen sich. Andy sieht mich endlich an und hat tatsächlich eine Träne im Auge. „Ich möchte erst mir dir reden...ich meine Kommunizieren…ach du weißt schon!“ Ich will ihn nicht so traurig sehen, aber ich kann ihn einfach nicht verletzen…nicht noch einmal! „Die Sache im Club, du hast das völlig falsch verstanden!“ Jetzt spüre ich wie meine Wangen sich röten. Mir ist doch sonst nichts peinlich. Andy löst sich aus meinem Griff und dreht sich zum Schreibtisch. In wenigen Sekunden wendet er sich mit Bleistift und Block wieder zu mir, sieht mir tief in die Augen und beginnt zu schreiben. Er wendet den Zettel zu mir und ich lese. Die Art der Kommunikation ist langsam, aber ich hoffe wir kommen so überhaupt weiter. [Du hast mich verführt, und einfach stehen lassen! Du weißt nicht wie schrecklich das für mich war!] Ich lese die Zeilen und kann mir wirklich nicht vorstellen, wie sehr ich ihn verletzt habe. Mein Blick wandert vom Zettel wieder in Andys Gesicht. „Ich weiß auch nicht was mit mir los war, es war ein Fehler und es tut mir wirklich leid!“ Meine Worte untermale ich mit sinnfreien Gesten meiner Hände. Aber ich bin so nervös, dass ich nicht ruhig sitzen kann. Wieder sieht mich Andy mit diesem vorwurfsvollen Blick an. Dann sehe ich zu wie er erneut seine Finger über das Blatt bewegt. [Ich nehme deine Entschuldigung an, aber mach so etwas nie wieder!!!!] Ich nicke auf seine geschriebenen Worte. „Natürlich nicht! Aber meinst du nicht, deine Rache, war nicht wirklich das Gelbe vom Ei?“ Etwas selbst geknickt kann auch ich mir einen kleinen Vorwurf nicht verkneifen. Kurz zuckt Andy zusammen, bis er wieder zu schreiben beginnt. [Auch mir tut es leid. Ich war einfach so sauer auf dich und dachte du wüsstest nicht wie das ist!] Recht damit hat er allerdings, aber das werde ich ihn jetzt nicht sagen. „Schon gut Andy, wir haben beide Mist gebaut und machen es nie wieder!“ Auf meine Worte hin wird Andy wieder ganz verlegen im Gesicht. Kann man das gerade als –Aussprache- betrachten? Wie auch immer, zumindest können wir ein paar Dinge wieder in die richtigen Bahnen schieben. Kurz herrscht zwischen uns Stille. „Warum hast du mir letzte Woche geholfen, wenn du mich so gehasst hast?“ Meine Frage kommt plötzlich, aber ich kann es nicht weiter zurückhalten, ich will Antworten! Andy zuckt erneut zusammen und schreibt blitzschnell auf seinen Zettel. Als ich ihn vor die Nase gehalten bekomme muss ich schmunzeln. [Ich wollte kein Arschloch sein wie du!] Kurz muss ich doch lachen. „Ach Andy, du könntest niemals so ein Arsch sein wie ich!“ Dieses Zugeständnis verdient zwar keinen Preis, aber ich bin mir dessen selbst sehr gut bewusst. Der Blondschopf vor mir prustet kurz über meine Antwort und schreibt wieder ein paar Worte, auf den fast vollen Zettel. [Du bist kein Arsch!] Ist das ein Kompliment, das ich da gerade lese? Wieder schafft es Andy mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dieser Junge ist…ich weiß es einfach nicht. „Du bist echt süß Andy!“ Die Reaktion auf meine Worte ist unbezahlbar. Andy hält schlagartig den Zettel vor seine Wangen und Augen und sitzt wie erstarrt vor mir. Also ist er doch wahnsinnig schüchtern, jedoch finde ich das unheimlich süß! Ich beuge mich zu ihm vor. Küsse ihn kurz auf die Hand die den Zettel in die Höhe hält. Perfekte Reaktion, denn Andy nimmt daraufhin den Zettel herunter und ich kann in seine Gesichtszüge sehen. Seine Wangen rot, seine Augen strahlen und diese kleinen Strähnen die ihm immer fast in den Augen hängen. Nur wenige Zentimeter trennen uns. So langsam, begreift auch mein Gehirn was hier passiert. Ich denke, ich bin einfach nur wahnsinnig unsicher. Ich will ihn nicht verletzten, aber auch nicht so schnell gehen lassen. Nun sitzen wir hier, wissen, dass wir Beide keine Nonnen sind und keine weiß so recht wie es weitergehen soll. In meinem Kopf sind noch tausende Fragen, aber ich kann mich gerade einfach nicht sortieren. Als ich Andy erneut küssen will, klopft es an der Tür. Wir zucken beide zusammen. An der Tür erfolgt ein erneutes Klopfen, diesmal klingt es eher wie ein Morsezeichen. Daraufhin steht Andy auf und läuft stocksteif zur Tür. Wer könnte das sein? Die Tür öffnet sich und ein recht hübscher Junge in Andys Alter betritt den Raum. Kaum ist dieser im Zimmer fangen er und Andy an, mit ihren Händen zu gestikulieren. Ich sitze immer noch auf dem Bett und spiele –Hans guck in die Luft-. Ist der Andere etwa auch Stumm? Der Fremde kommt auf mich zu und mustert mich. Daraufhin ernte ich einen finsteren Blick und versteh die Welt nicht mehr. „Andy soll ich gehen?“ Ist das einzige dass ich herausbekomme. Andy kneift dem anderen Jungen in den Arm. Anscheinend findet er sein Verhalten nicht ganz angemessen. Andy wendet sich noch einmal seinem Zettel zu und ich bekomme ihn zu lesen. [Das ist Steve, er will Uni machen, ich habe vergessen dass er vorbeikommen wollte.] Ich nicke nur. „Ist schon gut, wir sehen uns ein anderes Mal, okay?“ Meine Antwort scheint Andy nicht ganz zu gefallen. Denn er zerknautscht den Zettel und schaut böse zu der Person an der Tür. Ich entreiße Andy das Stück Papier. „Schon gut!“ Ich wuschle ihm durch seine blonde Mähne und nehme mir auch den Stift aus seiner Hand. Ich notiere meine Handynummer auf eine freie Ecke. „Ruf mich an wenn du Zeit hast!“ Sage ich mit sanfter Stimme und wende mich ab um zu gehen. Ich möchte Andy keinen Ärger bereiten. Steve macht mir Platz zum Gehen. Ich drehe mich noch einmal zu Andy herum. „Ich hoffe du lässt mich nicht so lange warten!“ Darauf zwinkere ich ihn an und verlasse das Zimmer. Andy steht wie ein Trottel im Zimmer und scheint sich zusammen zu reißen mir nicht nachzugehen. Aber ich denke, es ist der Richtige Zeitpunkt erst mal alles zu verarbeiten. Als ich den Gang entlanglaufe, erwische ich mich dabei, breit zu lächeln wie unter Drogen. Wieso finde ich ihn nur so interessant. Sonst bin ich nicht der Typ, der gerne auf seinen Spaß wartet. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es sich diesmal lohnt zu warten. Wer weiß, was noch in diesem kleinen Bengel steckt. Was die Zukunft bringt weiß ich nicht, und Zeichensprache kann ich auch nicht, aber manchmal…braucht Liebe keine Worte. Ich biege in den Zwischengang der Wohnheime ein. Meine Gedanken kreisen um Andy und mich als ein Schatten vor mir auftaucht. Meine Nase weiß immer zuerst wer es ist. „Guten Abend Dean!“ „Hi Sam, was willst du?“ Diese miese Schlange scheint mich doch zu stalken, langsam finde ich das nicht mehr lustig! „Ich bin so unglücklich, dass ich heute so schlecht abgeschnitten habe!“ „Und was geht mich das an?“ Ihr Augenklimpern mit viel zu viel Liedschatten beeindruckt mich gar nicht. „Ich dacht du könntest mich trösten, oder deinen Frust abbauen…du weißt schon!“ Sam ist so dreist, das es mir den Schwanz nach innen stülpt. „Nein Danke, geh doch zu Kevin oder Phillip.“ Ich hoffe sie nimmt den Köder und geht einfach. Doch sie drängt sich mir weiter auf. Ihre Arme häkeln sich in meine Armbeuge. „Ich tue alles was du willst, nur eine Nacht!“ Ich glaub ich hör nicht richtig. Ich reiße mich von ihr los. „Vergiss es Sam, ich hab kein Bock auf dich, raffs endlich!“ Außerdem bin ich schwul! Aber das darf, vor allem nicht jemand wie sie wissen. Mit ihren Kontakten wüsste es morgen die ganze Schule, was meinen Alltag unnötig erschweren würde. Ich knirsche mit den Zähnen. „Du bist echt Fies, aber ich stehe auf Badboys!“ Ich steige die ersten Treppenstufen empor und versuche sie zu ignorieren. Doch sie lässt nicht locker und ruft mir nach. „Du weißt, dass wir füreinander bestimmt sind, irgendwann musst du das akzeptieren Deani!“ Jetzt ist mir noch schlechter. Ich weiß schon warum ich -außer Steffi- Frauen hasse! Ich laufe die Treppe weiter nach oben und hoffe sie folgt mir nicht. Kurz darauf höre ich ein leises Wimmern. Es ist mir egal ob sie heult. Für sie ist kein Platz in meinem Herzen. Jemand anderes scheint sich jedoch langsam dort einzunisten. Kapitel 11: Kapitel 11 ~ Bro`s ------------------------------ Kapitel 11 Bro`s ~ Ich glaube, ich habe noch nie so schnell eine Hausarbeit erledigt. Steve hatte mich zwar mehrmals darauf hinweisen müssen, dass ihn mein wippendes Bein nerven würde, aber ich kann einfach nicht anders. Ich bin immer noch so dermaßen nervös. Dean war hier, er war wirklich hier…und um Gottes Willen er hat mich geküsst! Immer wieder habe ich beim Notizen machen auf den Zettel mit seiner Nummer geschaut. Ich bin also endlich im Besitz seiner Nummer, ich kann es nicht fassen. Steve war von all dem leider nicht so begeistert. Er holt mich eben, so gut er es kann, auf dem Boden der Tatsachen zurück. Wobei das momentan wirklich schwierig ist, vor allem wenn in meinem Kopf herumschwirrt, dass ich mit dem heißesten Typen der Schule rumgeknutscht habe! Allerdings kann ich seine Meinung verstehen und schätze sie. Dass ich Dean noch nicht vertrauen kann, weiß ich selbst. Dennoch hoffe ich, dass ich ihn noch besser kennenlernen kann, um irgendwann meine Gewissheit zu haben. Steve und ich haben konzentriert unsere Arbeit gemacht. Aber auch wenn mein Gehirn Folge geleistet hat, weiß ich nicht was mit dem Rest meines Körpers los ist. Mein Herz schlägt wie das eines jungen Vogels. Meine Wangen sind immer noch rot, als hätte ich Fieber. Dazu bin ich so nervös als müsste ich gleich ins Behandlungszimmer meines Zahnarztes. Ich habe so etwas in dieser Intensivität noch nie erlebt. Da Dean so dermaßen cool und gelassen den Raum verlassen hat, denke ich ihm geht es nicht so wie mir. Immer wieder rufe ich mir das ins Gedächtnis. Er spielt vielleicht nur mit mir? Es ist vielleicht eine Wette? Aber warum war er so ehrlich und zärtlich zu mir? Dank solcher Gedanken fühle ich mich, als säße ich in einer Achterbahn. Steve ist zum Glück nach unserer Arbeit direkt gegangen. Ich kann ihn wirklich verstehen, aber irgendwann sollte man seinen Freunden mal nicht glauben, sondern eigene Erfahrungen machen. Mittleiweile sitze ich auf der Bettkante und starre mein Handy an. Neben mir liegt der Zettel mit Deans Nummer. Meine Hände sind schwitzig, mir ist unheimlich kalt und warm zur gleichen Zeit. Ich schlucke und tippe die ersten 4 Zahlen in meine SMS-Vorlage. Was soll ich ihm denn schreiben? Leider grübele ich so lange über meine Wortwahl, dass mein Handy die SMS zurücksetzt. Im zweiten Anlauf schaffe ich immerhin 7 Ziffern. Wieder starre ich an die Wand. Ist es falsch zu sagen, dass ich es schön fand? Vielleicht mag er aber gar keinen Kitsch! Und wieder annulliert mein Handy die Vorlage. Ach verdammt! Im dritten Versuch gebe ich seine komplette Nummer ein. Sie endet lustiger weise mit -666-. Sollte ich mir da sorgen machen? Nach einem kurzen kichern, über die teuflischen Zahlen, tippe ich einfach was mein Herz mir sagt. [Hi, Andy hier. Danke für deinen Besuch. Ich hoffe wir können nun von Vorn beginnen. Würde mich freuen dich bald wieder zu sehen. Gute Nacht.] Ich sende sie einfach mit zusammen gekniffenen Augen ab. Nach ein paar Sekunden sehe ich erneut auf meine SMS und schüttle den Kopf. Oh Mann, das ist so ein Murks, aber immer noch besser als die erste SMS an Dean im Club! Ich lege das Handy zur Seite und mache mich bettfertig. Frisch geduscht kehre ich zu meinem Bett zurück. Meine Strähnen tropfen noch ein wenig und die Müdigkeit erfasst mich. Mein Blick richtet sich auf mein Handy. Das blinkende, grüne Licht lässt meinen Körper kurz erstarren. Einen Augenblick später bin ich erneut mega nervös. Ob Dean mir… Ich hebe das Handy und entsperre es. Tatsächlich, eine SMS von Dean. Ich öffne sie und lasse mich auf die Bettkannte fallen. [Hallo, hier Dean ;) Ich habe mich auch gefreut dich wieder zu sehen. Hab morgen Abend nichts vor. Club? Kino? Nacht ;)] Über seine Nachricht muss ich sehr schmunzeln und das breite Lächeln bildet sich erneut über mein ganzes Gesicht. Bald bekomme ich sicher Wangenkrämpfe davon. Ich umklammere das Handy und halte es fest gegen meine nackte Brust. Er will mich wirklich wiedersehen! Auch wenn Club oder Kino nicht nach Zweisamkeit klingt, bin ich dennoch sehr froh darüber. Ich entschließe mich, ihn warten zu lassen und mit diesem unglaublich gutem Gefühl schlafen zu gehen. Noch etwas feucht und eingemummelt in meiner Decke, kreisen meine Gedanken um Dean. Was allerdings keine gute Idee war. Denn nur wenige, zweifelslos, sexy Gedanken von Dean reichen, um mich um den Schlaf zu bringen. Mit Ständer lässt es sich nun wirklich nicht gemütlich im Bett liegen. Etwas schüchtern lasse ich meine Hand nach Unten gleiten. Wieder sehe ich Deans schönes Gesicht vor mir. Meine Hand findet meinen Schaft. Die kalten Finger umhüllen mein heißes Fleisch. Ein leises Keuchen entfährt mir. Fuck, hole ich mir jetzt allen Ernstes auf Dean einen runter? Bevor mein Verstand mich davon abhalten kann, bewegt sich bereits meine Hand rhythmisch auf und ab. Wieder muss ich aufkeuchen. Es wäre viel schöner, wenn es seine Hand wäre. Ich würde so gern seine nackte Haut an meiner spüren. Auf die Unterlippe beißend, bewege ich meine Hand weiter. Mein Daumen fährt über meine Eichel. Prompt muss ich an die Situation im Club denken. An den Moment, wo es richtig schön war und Dean mich nicht kommen lassen hat. Ein weiteres Keuchen kommt leise aus meinem Mund. Ich würde so gern seinen Namen stöhnen, aber ich kann nicht. Weitere versaute Vorstellungen von Dean später, kann ich mich kaum noch halten. Ich krümme meine Zehen und beiße mir heftig auf die Lippe. Meine Augen sind zusammengedrückt und ich keuche nur noch statt zu atmen. Es fühlt sich gut an, aber bei weitem nicht so gut, wie wenn er es machen würde. Die ersten Lusttropfen entfahren mir, als ich meinen Rhythmus erhöhe. In meinem Kopf schreie ich seinen Namen laut und leidenschaftlich. Ich spüre jede meiner Adern an meinen Fingern und weiß, dass ich gleich komme. Mein Mund öffnet sich und ich bilde Stumm den Namen -Dean- mit meinen Lippen. Im selben Moment komme ich heftig unter meiner Decke. Mit meiner Hand versuche ich so gut es geht eine Schweinerei zu verhindern. Die Entspannung durchfährt meinen Körper und ich muss wieder grinsen. Ich öffne meine Augen und blicke unter meine Decke. Wenn Dean wüsste was ich getan habe! Ich wische schnell mit einem Taschentuch weg, was möglich ist und bleibe anschließend einfach liegen. Das Gefühl nach dem Orgasmus liebe ich sehr. Meine Gliedmaßen liegen ruhig, mein Herz rast und die Müdigkeit übernimmt die Oberhand. Nackt, aber seelenruhig schlafe ich ein und hoffe, dass dieser Tag kein Traum war. Als ich erwache, ist das Erste was ich spüre, die krustigen Überreste meines Handjobs. Immerhin ist dies ein Beweis, dass ich nicht geträumt habe. Der Zettel mit Deans Nummer auf meinem Betttischchen ist der absolute Beweis. Ich reibe mir über die Augen, wuschel mir durchs Haar und entschließe mich aufzustehen. Vorbereitet für den Unterricht verlasse ich mein Zimmer. Nachdem ich vorbildlich abgeschlossen habe, laufe ich Richtung Steves Zimmer. Das breite Grinsen das sich bereits in meine Gesichtskonturen geritzt hat, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Wenn das so weiter geht, kann ich zu Halloween als Joker aus Batman gehen. In den leicht gedimmten Gängen werde ich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Aber egal wie oft ich mich umdrehe, ich sehe Niemanden. Vielleicht spielt mir mein Gehirn irgendwelche Streiche wegen Dean. Nach zwei schrecklich langweiligen Vorlesungen verabschiede ich mich von Steve und wir gehen aufgrund von unterschiedlichen Modulen getrennte Wege. Warum ich mich erneut beobachtet fühle, verstehe ich allerdings nicht. Aber vielleicht sehne ich mich auch zu sehr nach Dean. Nein halt! Was denke ich denn da!? Ich schüttle den Kopf und begebe mich zur Mensa. Da Deans Pizza nicht essbar war, habe ich einen Mordshunger. An der Theke entscheide ich mich für Milchreis mit Kirschen und ein Stück Apfelkuchen. Mir ist heute einfach nach etwas Süßen. Ich lass mein Sichtfeld über die Tische schweifen. Leider gehöre ich zu denen, die keiner festen Tischgruppe gehören, wodurch jeder Gang in die Mensa für mich wie der Erste ist. Als ich Dean erspähen kann, zögere ich auf ihn zuzugehen. Ich habe noch nicht auf seine SMS geantwortet. Aber ich möchte ihn sehen. Zögerlich gehe ich auf seinen Tisch zu. Leider sitzt der tätowierte Punk neben ihn. Sind die wirklich Freunde? Dean erblickt mich als Erstes. „Hi Andy, setz dich doch!“ Diese himmlischen Worte aus diesem sexy Mund mit Stoppeln. Verdammt was denke ich da? Ich nicke ihn leicht an und setzte mich ihm gegenüber. Herr im Himmel, ich habe mich wirklich zu ihn gesetzt. “Hi, Ich bin Kevin. Sag mal warst du nicht der mit dem Tablett letztens?“ Meine Augen werden groß. Peinlich. Peinlich!! Dean stößt ihn in die Seite. „Ganz charmant von dir Kev! Das ist Andy, und du benimmst dich jetzt klar!“ Dean schien diesen Typen gut im Griff zu haben. Mir macht er eher Angst, ganz im Gegenteil zu Dean. „Hast du meine SMS bekommen?“ Deans Frage ist berechtigt. Ich schiebe mir einen Löffel Milchreis in den Mund und nicke. Meine Wangen werden rot, ich hoffe er kann es nicht sehen. „Hast du morgen Zeit?“, hakt er nach. Dieser Andere guckt nur völlig perplex zwischen uns. Ich schnappe mir ein Stück Papier und einen Stift aus meiner Tasche und schreibe. [Hab SMS bekommen, bin eingeschlafen, Sorry. Kino klingt gut. Batman vs. Superman?] Die Filmauswahl richtet sich natürlich eindeutig nach meiner Gesichtsverfassung und dem Motto -Hauptsache keine Schnulze-. Ich drehe den Zettel, so dass Dean ihn lesen kann und warte auf die Antwort. „Ich will auch mit, und warum redet der nicht mit uns Dean?“ Dean schnauft genervt und wendet sich an Kevin. „Kev, Andy ist Stumm, und ich geh mit ihm allein! Ich möchte mich für seine Hilfe bedanken und DU lässt mich sonst bloß wieder zahlen!“ Wow. Die zwei sind echt lustige Köpfe, aber Gegensätze ziehen sich wohl wirklich an. „Klingt gut, 19 Uhr?“ Die Planung von Mister Hottie geht sofort weiter, als gäbe es Kevin gar nicht. Dean hat so ein großes Selbstbewusstsein, das ist wirklich krass. Ich nicke freudig und lächle ihn an. Danach schaufle ich mir weiter den Reis in den Mund und freu mich innerlich einen dicken Keks. Heißt das, wir haben ein Date? Nachdem alle etwas schweigsam aufgegessen haben, verabschiedet sich Kev nur mit einem kurzen Nicken. Eine Entschuldigung mir gegenüber hat er allerdings nicht heraus bekommen. Dean tritt zum Abschied an mich heran, legt seine Hand auf meine Haare und wuschelt sie kurz durch. „Na dann bis morgen!“ Sein Lächeln ist sanft aber irgendwie auch tierisch männlich. Erneut wird mir klar, dass Dean das alles viel kälter lässt als mich. Bin ich wirklich so eine Pussy? Ich nicke erneut und entziehe mich seiner Hand. Nicht das jemand noch irgendwas komisches von Dean denkt. Er hat ja schließlich einen Ruf zu verlieren. Ich sehe den beiden nach und hole tief Luft. Ich hab ein Date mit ihm. Es durchfährt mich wie ein Blitz, als ich deutliche Blicke auf mir spüre. Ich drehe mich sofort um. Doch außer einem Haufen von gackernden Weibern kann ich niemanden sehen. Was war das? Ich begebe mich schnellstmöglich zu meiner nächsten Vorlesung. Nachdem ich die Mensa verlassen habe, ist auch das komische Gefühl weg. Was ist das nur? Mit verkniffenem Gesicht laufe ich den Gang zum Laborgebäude entlang. „ANDY!“ Ich wende mich nach links. Angela kommt mit ihren wackelnden Brüsten auf mich zu. „Mensch Andy du meldest dich gar nicht, ich hab mir Sorgen gemacht!“ Ich gestikuliere ihr das alles Okay sei. „Ach Andy, ich wollte doch wissen wie es war, jetzt hast du dich neun Tage nicht gemeldet. Nur durch Steve wusste ich, das du am Leben bist!“ Ihre quirlige Stimme dringt in meine Ohren und ich kann mir vorstellen was jetzt kommt. Erneut zeige ich ihr, dass alles Okay ist. „Das reicht mir nicht Andy, das weißt du, ich dachte wir sind Bro`s!“ Ich gestikuliere ihr das -Bro`s- nur für Männer gilt. Doch sie greift mich am Schlafittchen und schleift mich auf den Pausenhof. Ich reiße mich los. „Nix da Andy, wir reden jetzt! Ich weiß, dass du mir was verheimlichst!“ Ich balle meine Fäuste. -Ich muss zur Vorlesung- Zeichne ich mit meinen Fingern. Doch Angela ist das egal. „Du schwänzt jetzt und erzählst mir alles! ...ALLES!“ Dass sie ALLES hören will bezweifle ich. Ich klatsche eine Hand gegen meine Stirn, schnaufe hörbar und gebe nach. Angela würde ja doch nicht locker lassen. „Na Also geht doch, da drüben im Schatten…los mach schon!“ Am Ärmel zerrend schiebt mich Angela über den Hof zur Bank. Ich hoffe nur Dean sieht uns nicht, aber das ist hier eine völlig andere Fakultät. Als wir uns niederlassen und ich das Gefühl habe, manche Nähte an meinem Pulli wären jetzt kaputt, beginne ich zu gestikulieren. Mir ist sicher, dass ich nach dieser -Erzählung-, gebrochene Finger habe. Aber Angela kann es wissen, vielleicht bringt es mir ja sogar etwas. Zumal Steve dagegen war. Frauen sind da anders. Kapitel 12: Kapitel 12 ~ Honigkuchenpferd ----------------------------------------- Kapitel 12 Honigkuchenpferd~ Ich steige aus dem Wagen und richte meine Jacke und mein Hemd zu Recht. Einen prüfenden Blick in den Seitenspiegel kann ich mir nicht verkneifen. Nachdem ich auch jede meiner Haarsträhnen perfekt gerichtet habe, lehne ich mich an den Audi und warte auf Andy. Zum Glück habe ich genug coole Kumpels aus dem Sportverein die einen Wagen besitzen. Mein geliebter BMW ruht in der Garage meiner Eltern und staubt vor sich hin. Allerdings hat mein Stolz mir verboten, mit Andy mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Ich blicke in den dunklen Himmel und danach auf meine Armbanduhr. Kaum richte ich meine Augen Richtung Andys Hauseingang sehe ich ihn auf mich zukommen. Sein türkisfarbener Kaputzenpulli steht ihm echt gut, er ist sowieso eher der legere Typ. Im Gegensatz zu mir, nun fühle ich mich regelrecht Overdressed in Hemd, Jeans und Lederjacke mit zurück gegelten Haaren. Die zerzauste Mähne von Andy lässt mich schmunzeln. Er scheint ebenfalls keine ruhige Nacht gehabt zu haben. Ich habe mir noch bis tief in die Nacht Gedanken über all das hier gemacht. Ist das eigentlich ein Date? Wahrscheinlich schon. Aber ich finde er hat es verdient, auch mal nett behandelt zu werden. Ich drücke mich vom Blech unter mir ab und winke ihm zu. Seine Augen werden groß und sein Mund öffnet sich als er das Auto sieht. „Guten Abend der Herr! Lust auf ein wenig Aktion?“ Ich zwinkere und liebe es, Andys Reaktionen zu sehen. Seine Augen wandern jeden Zentimeter des Wagens ab. Anscheinend ist das genau Andys Geschmack. Sportautos sind eher mein Ding, das hier ist…ein…Familienauto. Als er die Situation erfasst hat, wendet er sich zu mir. Seine Lippen formen ein -Hi- und er winkt mir zu, obwohl er direkt vor mir steht. Auf meine Frage nach Aktion ballt er seine Hände und hält sie vor seine Brust. Da hat jemand wohl wirklich gute Laune. Andy kann so süß sein. Sicherlich weiß er das gar nicht. „Na dann los, steig ein!“, fordere ich ihn auf und er folgt sofort. Kaum sitzen wir im Auto, lasse ich den Motor aufheulen. Der Klang des Wagens ist schon eher mein Geschmack. Andy hüpft freudig neben mir. Ich lasse das Auto losrollen und die Musikanlage springt von allein an. Die starken Bässe von ‚Deichkind‘ erfüllen das Auto. Zum Glück kenne ich den Weg zum Kino sehr gut. Das Problem ist nur, dass ich normalerweise mit meinen Insassen lustig drauf los spreche, nur ist das mit Andy ein wenig schwierig. Im Augenwinkel kann ich sehen, dass er am Saum seiner Jacke spielt. Ist er etwa aufgeregt? Mein eigenes Herz rast ein wenig, aber ich muss mich auf die Straße konzentrieren. Schweigsam kommen wir am Kino an und ich versuche einen Parkplatz zu finden. Bis jetzt läuft das alles sehr gut. Andy ist immer noch freudig und ich komme mit der Stille klar. Komisch fühlt es sich trotzdem an. Im Kino angekommen steuert er direkt auf die Kassen zu. Ich habe das Gefühl auch er ist hier nicht zum ersten Mal. Im letzten Moment kann ich ihn am Ärmel festhalten. „Nicht doch! Ich zahle!“ Ich ziehe ihn ein Stück näher an mich heran und flüstere ihn an sein Ohr. „Ich habe doch gesagt, ich will mich bedanken.“ Andy zuckt zusammen. Dieser Junge hat so amüsante Reaktionen. Es macht mir mittlerweile Spaß ihn etwas zu necken und zu zwingen aus sich heraus zu kommen. Leider will ich auch zunehmend mehr davon. Ich lasse ihn los, blicke in sein Gesicht, lächle ihn an und gehe selbst zur Kasse. Andy steht wie eine Salzsäule am Ort meines Verlassens und wartet brav auf mich. Nachdem ich zwei Tickets gelöst habe, die dank Studentenrabatt gar nicht so teuer waren wie gedacht, kehre ich zu ihm zurück. Seine Augen sind auf den Boden gerichtet. Ich hätte lieber, dass er mich so dämlich anstarrt anstatt dem roten Teppich. „Hier deine Karte, möchtest du noch Cola und Popcorn?“ Ich reiche ihm die Karte und ernte ein schüchternes Nicken auf meine Frage. Ich würde so gern wissen was in seinem Kopf vorgeht! Ohne weiteres Gerede gehe ich uns ein Kombi-Packet der Leckereien holen und winke ihn zu mir rüber. Andy schafft es, in mir ein Gefühl auszulösen, dass ich selbst noch nicht beschreiben kann. Ich fühle mich, als hätte ich die Oberhand über Alles, dennoch ist alles unkompliziert, wobei mir das Reden schon fehlt, aber ich bin mir sicher, Andy ist ein wundervoller Zuhörer. Im Kinosaal sind fast alle Plätze besetzt. Ironischer Weise sind die vorderen -Kuschelsitze- noch frei. Die Stühle, die breiter sind als die Normalen, entweder für Paare oder für dicke Leute. Ich dränge ihn in die Richtung der großen Stühle und lasse mich nieder. Kurz schaut Andy irritiert, lässt sich dann aber neben mir mit samt seiner Tüte und Dose nieder. Er hat einen so zierlichen Körper, dass zwischen uns sogar noch etwas Platz ist. Dass sein Körper allerdings mehr zu bieten hat, als man sehen kann, weiß ich schon. Der Gedanke an den Blowjob lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen. Gott was denke ich da? Da der Sweety neben mir so dermaßen still ist, ringe ich um Worte, um die Werbepause zu überbrücken. „Alles gut bei dir?“ Er sieht mich an und nickt. „Schön dass du mitgekommen bist! Ich muss zugeben, ich habe gedacht du hasst mich!“ Als ich meinen Satz zu Ende gesprochen habe, spüre ich seine Hand auf meiner. Andy schüttelt heftig den Kopf und wieder blitzen die roten Wangen unter seinen Augen hervor. „Dann bin ich ja beruhigt!“, sage ich mit einen Seufzen. Der Film ist wirklich gut, die Animationen hauen mich um. Was mich jedoch noch mehr umhaut ist der Mann neben mir. Sein Gesicht ist nur auf die Leinwand gerichtet. In kurzen Abständen stopft er sich sein Popcorn in den Mund und sieht bei allem total niedlich aus. Niedlich? Bin ich bescheuert? Ich stand noch nie auf niedlich? Devot vielleicht, aber niedlich? Ich konzentriere mich lieber wieder auf den Film. An einigen Stellen gestikuliert Andy neben mir um seine Meinung und Reaktion zu unterstreichen. Leider verstehe ich es nicht und sage nur leise -ja-. So eine Kommunikationssperre ist echt nicht einfach. Dennoch fühle ich mich entspannt und eher motiviert weiter zu machen. Als Andys Tüte restlos leer ist blinzelt er mich an. Meine Tüte ist noch halb voll, aber ohne Frage teile ich gern mit ihm. Allerdings gebe ich ihn nicht einfach meine Süßigkeiten. Ich nehme zwei Flocken zwischen meine Finger und halte sie vor seinen Mund. Mein etwas fieses Grinsen kann er sicher nicht sehen. Doch er tut es nach kurzem Zögern. Andy frisst mir wortwörtlich aus der Hand. Das schlimmste ist, es gefällt mir. Den restlichen Film habe ich Andy weiter gefüttert, bis auch meine Tüte geleert war. Das Licht um uns flammt auf und wir blinzeln beide heftig. Andy hat Popkornreste am Kinn und grinst mich an wie ein Honigkuchenpferd. Ich kann nicht anders, als es ihm mit meinem Daumen wegzuwischen. Er stoppt das Atmen, ich kann es spüren. Anschließend wischt er sich selbst übers ganze Gesicht und über seine vollgekrümelte Jacke. Meine Güte, außer meiner Nichte, habe ich lange nicht mehr so viel Niedlichkeit gesehen. Reiß dich zusammen Dean, das ist ein Mann da vor dir, kein Mädchen….ein trotz Niedlichkeit, sexy aussehender Mann. Wir streifen uns unsere Jacken über und verlassen das Kino. „War ein toller Film, oder?“ Frage ich ihn. Für meine Antwort muss ich kurz warten, da Andy sein Handy zückt und schreibt. [Ja! Sau gut, tolle Effekte, vielen Dank!] Er zeigt mir den Text und wieder lächelt er dabei. Ich lächle zurück und frage mich, wie ich jemals so fies zu ihm sein konnte. „Gern geschehen. Wollen wir noch zu dir?“ Habe ich ihn das gerade wirklich gefragt? Andy bleibt stehen und läuft knallrot an. Anschließend tippt er wild auf seinen Tasten. [ Zu mir? Warum? Hab nicht aufgeräumt, alles ist dreckig!] Ich kann mir auf seine Antwort ein lautes Lachen nicht verkneifen. „Schmutzig? ...HaHa…wir machen es einfach zusammen noch dreckiger!“ Wieder stichle ich ihn und genieße es zu sehen wie sein Blut kocht. Bevor er eine Antwort tippen kann, schnappe ich mir seine Hand und zerre ihn aus dem Kino. „Bleib locker Andy!“ Ich versuche ihn etwas runter zu holen. Er wird doch nicht etwa Jungfrau sein? Zurück im Auto düsen wir Richtung Wohnheim. Andy fummelt noch mehr an seiner Jacke als bei der Hinfahrt. Ich sehe zu ihm rüber. „Andy?“ Ich warte, bis ich seine Aufmerksamkeit habe. „Mach dir nicht so einen Kopf okay!“ Ich sage das allerdings nicht nur zu ihm, sondern auch zu mir selbst. Ist es wirklich okay heute weiter zu gehen? Ich finde ihn wirklich sweet und würde ihn so gern näher kennenlernen, aber er macht es mir nicht unbedingt leicht. Wie weit kann ich gehen? Was muss ich machen, um ihn nicht zu verletzten? Warum zur Hölle ist mir das überhaupt Wichtig!? All meine Ex-Beziehungen waren mir egal, ich wurde verletzt, ich habe verletzt, dass ist das Leben. Aber Andy….Fuck. Wir fahren weiter und die Lichter der Laternen huschen an uns vorbei. Am Campus angekommen steigen wir etwas abseits vom Gebäude aus. Das Auto schließe ich ab und wir laufen Richtung Wohnheim. Immer wieder schaue ich zu ihm. „Wollen wir uns noch ein Bier aus dem Automaten holen?“ Andys Nicken deute ich als -ja-. Da er immer noch sehr zurückhaltend ist, bleibe ich an einer Bank stehen. „Warte! Lass uns nochmal kurz setzen Andy!“ Bitte ich ihn und klatsche auf den Platz neben mir auf der Bank. Unsere Blicken treffen sich, als wir nebeneinander im Dunkeln verweilen. „Ist echt ein entspannter Abend mit dir.“ Sage ich ihm und hoffe es beruhigt ihn. Er holt tief Luft und schenkt mir ein Grinsen. Wäre ich der Gebärdensprache mächtig, könnten wir jetzt sicher ausgelassen plaudern. Doch was mache ich jetzt, so ganz ohne Ahnung von Zeichen. Ich entscheide mich für den direkten Weg. Ich lege meine Hand auf Andys warme Wange. Seine Augen lassen nicht von mir ab. Mein Gesicht nähert sich immer mehr dem seinem. Andys Augen sind aufgerissen und funkeln mich an. Dieser Einladung zu entkommen ist echt schwer und ich schaffe es auch nicht. „Du bist so süß!“ Flüstere ich wenige Millimeter vor seinem Mund. Dann presse ich meine Lippen auf seine. Seine Haut ist etwas kühl, aber sanft und ich will mehr von ihm schmecken. Aus einem zarten Kuss wird ein forderndes Schmatzen. Meine Finger kreisen an Andys Kinn und Wangen. Immer wieder ziehe ich ihn ein Stück näher an mich heran. Seine Hände finden den Weg zu meiner Hüfte. Ich küsse ihn inniger und kann den Geschmack des süßen Popcorns schmecken. In dem Moment, als unsere Zungen sich berühren, umschlingt Andy meinen Bauch. Liebevoll Umschlungen auf der Bank sitzend, knutschen wir. Mit jeder Berührung spüre ich, wie Andys Anspannung nachlässt. Also hilft es doch Taten sprechen zu lassen. Mein Körper kribbelt und ich genieße den Mix aus Cola und Popcorn. Es schmeckt fast so süß, wie ich Andy süß finde. Ab und an lassen wir kurz voneinander um nach Sauerstoff zu schnappen. Wie lange wir knutschend verweilen, habe ich nicht mitbekommen. Ich beende den Kuss als Andy beginnt aus Kälte zu zittern. „Lass uns reingehen!“, hauche ich direkt vor ihm. Ich helfe Andy aufzustehen und bemerke sofort, dass seine Beine wie Pudding sind. Meine Güte, was passiert mit ihm wenn wir richtig Sex hatten? Andy schaut paralysiert aus. Immerhin scheint es ihm ebenfalls gefallen zu haben. Zum Glück sind es nur noch wenige Meter bis zum Eingang. Im Wohnheim angekommen, mit Andy an der rechten Hand, laufen wir gemeinsam die Treppe zu ihm hinauf. Als ich einen Stöckelschuh höre, bin ich kurz irritiert und schau mich um. Jetzt sehe ich schon Gespenster! Noch immer scheint Andy nicht ganz zu wissen wie ihm geschieht. Er beginnt sich an meinen Arm zu schmiegen. Will da etwa noch jemand mehr? Er öffnet etwas zögerlich die Tür zu seinem Zimmer. Nach dem Eintreten muss ich kurz auflachen. „Das nennst du unordentlich? Dann komm mal bei mir vorbei!“ Platzt es aus mir heraus, aber Andy scheint das nicht lustig zu finden und schaut mich etwas böse an. „Dann lassen wir das Licht aus, okay?“ Andy folgt meinem Vorschlag und ich versuche den Weg zwischen Büchern und Müslischalen zu finden. Dank der nicht vorhandenen Gardienen finde ich das Bett unfallfrei und wir lassen uns darauf nieder. Nun beginnt auch mein Herz zu rasen. Genauso wie vorgestern sitzen wir gemeinsam auf Andys Bett. Andy schnappt sich sein Handy und tippt. [Danke für den schönen Abend!] Ich lächle darauf hin und kann mir ein erneutes Sticheln nicht entgehen lassen. „Andy, der Abend ist noch nicht vorbei, er kann noch schöner werden, wenn du möchtest!“ Diesmal stockt Andy nicht der Atem. Ich habe eher das Gefühl, dass er genau weiß, was gleich passiert. Erneut tippt er und zeigt mir den leuchtenden Bildschirm. [Das wäre wirklich schön, aber nur unter der Bedingung dass du nicht einfach abhaust!] Das hat gesessen. Andy ist wirklich sehr gekränkt wegen der Geschichte. „Selbstverständlich Sweety!“ Ups, habe ich das gerade wirklich laut gesagt. Er sieht mich verdutzt an. Im Schein der Außenbeleuchtung sehe ich wie er das Wort -Sweety- mit seinen Lippen wiederholt. Ich wuschle mir verlegen durch die Haare. Peinlich! Egal! Damit mir Andy nicht weiter die Leviten lesen kann, nehme ich ihn das Handy aus der Hand. Mit nur wenig Protest gelingt mir das auch. Jedoch ist Andy und mir bewusst, dass er nun machtlos ist, egal was ich mit ihm anstellen würde. Ich lege das Handy auf das Fensterbrett, so dass er es sehen kann. „Kneif mich richtig dolle, das ist unser Codewort, okay!?“ Er nickt und ich bin froh diesen Gedanken gehabt zu haben. Ein bisschen fühlt sich das nach SM an, aber ich hab eben keine Ahnung was richtig ist. Das werde ich dann schon merken. Wir lassen uns gegenüber, seitlich auf das Bett niedersinken. Ich beginne ihm die Wange zu streicheln und küsse ihn zaghaft, um ihn wieder in Stimmung zu bringen. Kurz darauf lasse ich meinen Zeigefinger von seinem Gesicht, über seine Arme, herunter zu seinem Po streifen. Langsam ziehe ich seine Jacke nach oben. Kurz halte ich inne, richte mich auf und streife meine Lederjacke ab. Anschließend landet sie irgendwo auf dem Boden. Als ich mich wieder neben ihm lege, merke ich wie er mich mustert. Ich hoffe sehr ihm gefällt, was er sieht. Sacht streife ich Andys Jacke von ihm ab. Das dunkle Shirt passt gut zu seinen blonden Haaren. Welche Farbe es hat erkenne ich nicht, ist auch völlig egal. Er wirkt so zierlich neben mir, so zerbrechlich, so zart…aber keineswegs wie ein Mädchen. Wir küssen uns immer leidenschaftlicher und unsere Augen schließen sich. Der Platzmangel auf dem Bett zwingt uns zu kuscheln, was keineswegs unschön ist. Andys Finger haben sich in meinen Gürtel gekrallt, ihn zu öffnen traut er sich jedoch nicht. Meine Finger finden Andys Shirtsaum und ich ziehe den Stoff langsam nach oben. Endlich kann ich einen Blick auf seinen Oberkörper erhaschen. Er löst sich von unserem Zungenspiel und blickt mich keuchend an. Dann schnappt er sich meine Hand und schiebt sie zur Seite. Wie durch Geisterhand richtet er sich auf und wirft das Shirt von sich. Sein flacher Bauch und seine straffe Brust bringen mich um den Verstand. Wie kann ein Mann so niedlich und sexy gleichzeitig sein. Dass Andy keine Muskeln, oder gar einen Sixpack hat, stört mich nicht. Andy lässt sich zurück aufs Bett fallen und tippt mir auf meine Brust. Erst verstehe ich nicht ganz was er will. Als er allerdings an meinem Shirt zieht, verstehe ich es. Er will mich sehen! Ich zögere nicht lang und reiße mir mein Hemd regelrecht vom Leib. Ein Glucksen von Andy beweist mir, dass er es gut findet, was zum Vorschein kommt. Seine Augen funkeln und er starrt mich an. Und ich…ich genieße das Gefühl begehrt zu werden. Was ist das nur zwischen uns? Wo führt es hin? Und wieso hat er es überhaupt geschafft, diese Faszination in mir auszulösen? Kapitel 13: Kapitel 13 ~ Raubtier --------------------------------- Kapitel 13 Raubtier ~ Ich spüre meinen heißen Atem. Ich spüre wie es in mir kribbelt und die Gänsehaut auf meinem Bauch. Ich spüre den Geschmack von ihm in meinem Mund. Ich spüre seinen Blick auf meinem Körper. Ich spüre seine Wärme neben mir. Aber am meisten spüre ich mein Herz, das unaufhaltsam gegen meine Brust schlägt. Er ist hier, genau neben mir! Ich kann mein eigenes Glück nicht fassen. Zwischen uns herrscht eine mir bekannte Stille. Der Raum ist nur durch das Licht der Laternen im Hof beleuchtet. Scharfe Schattenkanten bilden sich auf Deans Oberkörper und lassen ihn noch muskulöser wirken. Ich merke, wie ich schlucke. Das Dean sexy ist war mir bewusst, aber SO. Sein Sixpack lacht mich regelrecht aus. Als ich meinen Blick von seinen Muskeln auf sein Gesicht richte, sieht mich Dean mit einem breiten Grinsen an. „Du bist echt süß Andy!“ Bei seinen Worten muss ich erneut schlucken. Dieses Mal protestiere ich nicht, da ich mir sicher bin gerade wirklich wie der erste Mensch zu wirken. Aber so etwas wie gerade eben, habe ich noch nie in Reallife gesehen. All meine Affären waren durchschnittliche Männer mit leichtem Bauch oder einfach nur groß und dünn. Nie habe ich darüber nachgedacht, jemals mit jemanden im Bett zu landen wie Dean. Wenn ich könnte, würde ich ihn fotografieren! Ich bekomme allerdings keine Chance auch nur einen Gedanken weiter zu verfolgen, da spüre ich Deans Lippen auf meinen. Unsere Haut ist geschwollen und tiefrot vom vielen Beißen und Saugen. Aber ich kann nicht anders, als es weiter zu erwidern und vor allem zu genießen. Dean küsst unheimlich gut. Bereits das dritte Mal bescherte er mir einen Schauer der Freude. „Andy, ich will mehr als DAS von dir!“ Deans Worte bringen mich aus der Fassung. Kann er etwa Gedanken lesen? Ich nicke langsam, obwohl ich nicht genau weiß was Dean meint. Seine Hand streicht sacht über meine heißen Wangen. Sein Blick lässt mich erstarren. Seine Hüfte drückt sich vom Bett empor. Seine gesamte Größe erscheint über mir. Seine Muskeln tanzen bei jeder Bewegung. Sein Gesicht senkt sich auf meines. Seine Lippen fordern mich erneut heraus. Wieder finden wir uns in einem wilden Tanz unserer Zungen wieder. Unser heißer Atem füllt den Raum weiter mit Hitze. Ich bin mir sicher, dass er mein Herz hören kann, es schlägt so Laut als hätten wir Sex in mitten des Clubs. Als Dean sich erhebt öffne ich meine Augen. „Ist das hier Okay für dich?“ Er ist wirklich ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Er macht sich Sorgen und ist so behutsam, dass ich nicht nein sagen kann. Mein schweres Nicken reicht ihm als Antwort. „Andy hör zu, wenn ich irgendwas mache was du nicht willst, kneif mich einfach ganz fest, ja?!“ Achso, verstehe, ein Codewort ist auch keine schlechte Idee. Dean ist nicht nur gutaussehend sondern auch noch sehr ausgefuchst. Ein weiteres Mal nicke ich, diesmal allerdings schnell und mehrmals. Ich will, dass er mich weiter berührt. Ich will seine Haut auf meiner spüren. Ich will das Zentrum der Hitze sehen. Ich will, dass er mich betrunken vor Erschöpfung macht. Ich will….das dieses Herzklopfen nie wieder aufhört. Ich beiße mir auf die Lippen und strecke meine Arme zu ihm empor. Daraufhin nimmt er meine Hände und führt sie sich zu seinem Mund. Erst küsst er einen meiner Handknöchel. Schon diese kleine Berührung macht mich verrückt. Im Anschluss lässt er eine meiner Hände über seine Brust gleiten. Ich zucke heftig zusammen, als ich die straffe Haut an meinen Fingerspitzen spüre. Mein Blick ist an meine Hand gerichtet, zumindest bis Dean den nächsten Schritt macht. Einer meiner Finger, aus der Hand an seinem Gesicht, landet ohne Vorwarnung in seinem Mund. Ich ächze und stöhne stumm auf. Dass sich dabei mein Becken empor hebt, bemerke ich gar nicht. Langsam und genüsslich leckt er an meinem Zeigefinger. Aus seichtem Lecken wird schnell ein Saugen. Ich habe das Gefühl erneut von ihm einen geblasen zu bekommen. In meinem Kopf bilden sich die Bilder unserer ersten Begegnung. Doch diesmal ist alles anders. Der Blick, mit dem mich Dean während seiner Spielchen ansieht, ähnelt dem eines Raubtiers. Die Beute seiner sadistischen Spielchen bin zu 100 Prozent ich, aber das unerwartete ist, das ich es auch noch genieße. Ich drücke meinen Kopf in das Kissen unter mir. Herr im Himmel! Mit geschlossenen Augen spüre ich nur noch Deans Berührungen. Das einzige was ich höre ist ein leises Schmatzen an meinem Finger. Dean ist wirklich ein Profi, wenn es darum geht mich hinzuhalten, oder überspielt er damit seine Unsicherheit? In meinem Kopf bilden sich Worte, Worte die ich nicht aussprechen kann! MEHR…MEHR! Meine Hand die mittlerweile auf Deans Schoß ruht, kneift ihm ein kleines bisschen ins Fleisch. Sofort hört er auf, an meinem Finger zu spielen und Blickt mich an. „Alles okay?“ Ich lege meinen Kopf zur Seite, weil es mir zu peinlich ist, wenn er mich so sieht. Anschließend löse ich meine Hand aus seinem Griff und lasse sie in seine Haare gleiten. Dort angekommen ziehe ich seinen Kopf etwas mehr zu mir herunter. „Verstehe. Du willst mehr?“ Auf seine Worte folgt ein Nicken und ich lasse meine Hand zu meiner anderen sinken. Dabei stoße ich ausversehen gegen seinen Schritt. Seine Beule kann ich nicht leugnen. Heißt das, Dean will mich auch? Im nächsten Augenblick senkt sich Dean auf mich. Ich kann seine warme Haut auf meiner spüren und ich bekomme Gänsehaut. Ein Keuchen entfährt uns beiden und unsere Blicke treffen sich. Immer noch lächelt Dean breit und funkelt mit den Augen. Ich hingegen habe meinen Mund leicht geöffnet und meine Wangen glühen. Wieder entsteht eine kurze, aber tiefe Pause zwischen uns. Ich habe das Gefühl, dass wir beide diese Situation völlig unterschiedlich bewerten. Die Ruhe dauert nicht lang, schon beginnt Dean damit sich seine Jeans zu öffnen. Gespannt sehe ich ihm dabei zu, wie er mit einem Arm abgestützt über mir schwebt und mit seiner zweiten Hand an seiner Hose herum fummelt. Dean muss sein Gewicht ein wenig verlagern um sich seiner Kleidung endgültig zu entledigen. Dass er dabei allerdings auch seine Boxershorts auf dem Boden fallen lässt, bemerke ich erst, als sein heißes nacktes Fleisch auf meinen Bauch trifft. Heilige Scheiße! Deans Schaft liegt schwer auf meinem Unterbauch und ich erstarre zur Eissäule. Oh Mein Gott, er… er hat wirklich nicht wenig zu bieten. Als Deans Finger mir durchs Haar fährt, komme ich ein bisschen runter. Mein Körper vibriert und ich weiß nicht ob ich zu mehr in der Lage bin. Deans Streicheln hilft und ich konzentriere mich auf ihn. „Entspann dich Andy.“ Entspannen sagt er? Wie soll ich mich entspannen, wenn so ein Hottie über mir liegt? Ich bin doch kein Pornodarsteller, der alles schon gesehen hat! Leicht nicke ich ihm zu und ernte einen flüchtigen Kuss auf meine Stirn. Diese kleine Geste schafft es, dass ich mich entspanne und tief ein und aus atme. Reiß dich zusammen, du bist keine Jungfrau mehr! Ermahne ich mich selbst. Deans Hände finden erneut den Weg nach unten. Diesmal zu meiner Hose. Seine Finger öffnen rasant meinen Hosenknopf und entblößen meinen Slip mit Ständer inklusive. Das Ich selbst schon längst scharf auf DAS hier bin, kann ich ab diesem Augenblick nicht mehr leugnen. Als ich merke, dass Deans meine Hose immer tiefer schiebt bekomme ich leichte Panik. „Entspann dich Andy, ich werde schon nichts tun, was dir nicht gefällt.“ In Deans Stimme ist eine leichte zynische Art zu hören. Wieder hole ich tief Luft. Er hat mich schon unten nackt gesehen, was ist dann jetzt bitte anders du Idiot! Die Kritik an mich selbst lenkt mich ab, bis ich meine Hose auf den Fußboden fallen höre. Leider hat Dean auch vor meiner Unterwäsche keinen Halt gemacht. Nun liegen wir gemeinsam, nackt, im Dunkeln auf dem Bett. Dean verlagert sein Gewicht auf die Seite. Ich beobachtete erneut sein Muskelspiel und fühle mich etwas sicherer als Dean neben mir, statt über mir liegt. Der Größenunterschied von uns Beiden ist beachtlich, und neben ihm komme ich mir vor wie ein kleiner Junge. Aber jetzt ist nicht der Moment weiter an mir selbst zu kritisieren. Im nächsten Moment ergreife ich die Initiative und rücke an Dean heran. Anschließend lege ich meine Lippen auf seine und fordere ihn auf, das wilde Knutschen fortzuführen. Doch Dean hat einen ganz anderen Plan. Nach einem kleinen Schmatzer löst er sich von meinen Lippen. Er greift nach meinen Händen und legt diese an seine Brust. Mit ihm neben mir, habe ich das Gefühl von Sicherheit. Den Grund, für das Entfernen meiner Hände spüre ich im nächsten Moment. Dean hat bereits seine Hand um meinen Schaft gelegt. Seine kühlen Finger auf meinem Ständer lassen diesen zucken. Auf die Lippen beißend schnaufte ich hörbar. Ich weiß genau was er jetzt tun wird und ich weiß wie toll ich es finden werde. Wie so oft täusche ich mich. Dean gehört zu der Sparte Männer die einfach unberechenbar sind. Statt dass er es mir mit seiner Hand besorgt, schiebt er seine Lenden näher an meine und umfasst mit seiner großen Hand unsere beiden Schwänze. Diesmal kommt der zischende Laut von Dean, als unsere Körperteile sich treffen. Seine kalte Hand auf der einen Seite und sein heißer Schaft auf der anderen, gehen in eine teuflische Symbiose über. Eine Doppelpenetration habe ich wirklich noch nie getan! In dem Moment komme ich mir doch wie eine Jungfrau vor, aber statt mich wehren zu wollen, drücke ich ihm mein Becken noch mehr entgegen. Mein Körper reagierte auf Dean. Mein Körper verzehrt sich nach mehr. Mein Körper drängt sich gegen seinem. Mein Körper begehrt den Mann neben mir…ich kann mir nur nicht erklären warum. Kapitel 14: Kapitel 14 ~ Pumakäfig ---------------------------------- 14. Kapitel Pumakäfig~ Ich sehe im gedämmten Licht seine Bauchmuskeln, die sich im Rhythmus meiner Bewegungen heben und senken. Ich rieche den Schweiß, der glänzend an seinem Oberkörper klebt. Ich schmecke immer noch den Mix aus Popcorn und Verlangen. Ich spüre seinen Schwanz an meinem reiben. Aber ich höre nur sein leises Atmen unter mir! Andy windet sich unter meiner Hand. Ich habe da Gefühl, selbst gedanklich abzuheben bei unseren intimen Berührungen. Seine ganze Körpersprache weißt mich deutlicher darauf hin, dass er das hier alles will, als es irgendein Wort beschreiben könnte. Andy hatte die Fähigkeit perfektioniert, Signale zu geben, ohne das er reden musste. All das faszinierte mich mehr und mehr. Ich wollte mehr von dem hier, mehr von etwas das ich so noch nicht hatte. Mehr von Andy? Ich konzentrierte mich wieder auf meine Handbewegungen. Meine Finger umfassten immer noch unsere zwei Schäfte. Mit Geschick ließ ich immer wieder meinen Daumen über seine und meine Eichel streifen. Ein heftiges Schaudern erfasste mich. Es war so intensiv ihn bei meinen Spielchen zuzusehen. Aber ich kann mich dem Anblick unter mir nicht entziehen. Andys Augen sind fest geschlossen und seine Lippe ist zwischen seine Zähne gepresst. Sein leises Hecheln und mein tiefes Stöhnen passen sehr gut zusammen und ich genieße dieses ganz neue Konzert. Ich hatte schon mehr Sex, als ich mir eingestehen möchte. Doch das, was hier in diesem Moment geschieht, ist völlig neuartig. All die Sexgeschichten in meinem Leben galten der Trieberhaltung. Feste Beziehungen habe ich stets versucht zu vermeiden, da ich mit Herzschmerz nicht klarkomme. Um es kurz zu sagen, ich bin wohl eher der, der Körbe verteilt, als selbst welche ein zu stecken. Aufgrund dessen habe ich mich immer nur vergnügt, um meine eigene Befriedigung zu erlangen. Zwar war mir mein Sexpartner dabei nie egal und es sollte für Beide ein Happy End geben, doch irgendetwas stimmte im traditionellen Verlauf einer meiner Bettgeschichten gerade eben nicht. Ich will Andy befriedigen. Ich will Andy dabei zusehen, wie er durch meine Hand kommt. Ich will Andys Gesicht sehen, wenn er mich danach ansieht. Ich will Andy danach neben mir liegen haben bis die Nacht vorbei ist. Aber was heißt das für mich, was will ich wirklich von ihm? Ich spürte wie Andy an meinem Oberarm drückte und sah zu ihm herab. „Alles okay?“ Frage ich ihn etwas gedankenversunken. Doch als ich sehe, das Andy die Worte -Mach weiter!- formt, merke ich, dass ich wohl eben zu sehr von meinen Gedanken eingenommen worden war. Mit Freude bewege ich meine Hand weiter. Unsere Schwänze sind bereits voll gespannt und ich kann jede unserer Adern spüren. Es fühlt sich unglaublich gut an. Ich allein habe die Zügel in der Hand und kann entscheiden, wann ich ihn kommen lasse. In dieser Hinsicht war ich wohl doch ein ziemlicher Sadist. Andys Hecheln wird zu einem Glucksen und seine Atmung wird schneller. Seine Finger graben sich in die Laken unter uns und ich genieße jede seiner Reaktionen. Mit meiner Hand erhöhe ich die Geschwindigkeit und den Druck zwischen uns. Die Hitze und Feuchte vermischt sich und ich kann es kaum erwarten ihn kommen zu sehen. Kurz lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen und ziehe selbst zischend Luft ein. Ich schließe meine Augen und in diesem Moment fängt Andy an sich anzuspannen. Seine Zehen krallen sich in die Decke zu seinen Füßen und ich kann nicht mehr warten. Erneut erhöhe ich das Tempo und lasse der Natur freien Lauf. Sein Saft rinnt über meine Hand. Seine weißliche Flüssigkeit mischt sich mit meiner. Ich zucke heftig und straffe meine Muskeln. Eine Sekunde später entspanne ich sie wieder. Mein Atem ist schnell und ungleichmäßig. Kaum schaffe ich es, meine Augen richtig zu öffnen, betrachte ich Andy unter mir. Genau wie ich kämpft er um die Kontrolle seines zitternden Körpers. Unsere Blicke treffen sich und ich kann kleine Tränen in seinen Augenwinkeln erkennen. Ich kann nicht anders, als mich zu ihm herunter zu beugen und ihn zu küssen. Seine Lippen zittern, aber er erwidert meinen Kuss mit Leidenschaft. Ich lasse meine Hand von unseren erschlaffenden Schwänzen sinken und wir zucken Beiden nochmals zusammen. Wie ein Stein lasse ich mich neben Andy fallen und wische meine feuchte Hand an der Decke ab. Und da war er, der Blick den ich von Andy sehen wollte. Sein Kopf zu mir gedreht, sieht er mich an. Sein Lächeln erstreckt sich über sein ganzes süßes Gesicht und ich kann nicht anders als dieses zu erwidern. Ich lasse meinen Daumen über Andys glühende Wangen streichen und küsse ihn erneut. Unsere Lungenbewegungen werden flacher und ich spüre, wie er sich entspannt. Ich habe das Gefühl das Zimmer stände in Flammen. Meine innere Hitze ist noch lange nicht befriedigt. Aber ich werde nicht weiter gehen, nicht heute. Kurz darauf liegen wir eingekuschelt unter der Decke und ich habe Andy in meiner Armbeuge. Er atmet langsam und ist bereits eingeschlafen. Ich stattdessen starre an die Decke und versuche meine Gedanken zu ordnen. Empfinde ich etwa mehr für diesen kleinen Trottel, als ich es zugeben will. Und wenn ja, bin ich überhaupt in der Lage eine solche Beziehung zu halten…so ganz ohne Worte? Andys Wecker lässt und beide aufschrecken. Ich greife hinter das Bett. Anscheinend hatte sich das Handy vom Fensterbrett verabschiedet und nun lag es sehr weit unten am Boden zu Bettrand. Nachdem ich es gefunden habe und endlich zum Schweigen bringe, sind wir beide hellwach. Andy wuschelt sich durch seine blonde Mähne und ich betrachte ihn bei Tageslicht. Mein Starren wir jedoch von ihm bemerkt und er versucht sich umzudrehen. Doch ich halte ihn am Arm fest und lächle ihn an. „Du musst dich nicht vor mir verstecken, du bist echt zu süß Andy.“ Sage ich ihm in einem ruhigen Tonfall. Ich streiche ihn mit meinem Handrücken über seine Stirn und schiebe seine wirren Strähnen aus dem Gesicht. Andy blickt mich an, seine blauen Augen funkeln im Sonnenlicht und ich habe das Gefühl mich in ihnen zu verlieren. Sanft gebe ich ihm einen Kuss auf die Lippen und muss kurz an letzte Nacht denken. Es war so schön mit ihm, es war vor Allem nur der Anfang. Der kleine Engel vor mir entzieht sich mit roten Wangen meinen Lippen und huscht mit Bettdecke um seinen Körper aus dem Bett und anschließend ins Bad. Auch mich hät es nicht länger im Bett und stehe ebenfalls auf. Klamottensuchend betrachte ich Andys Zimmer. Im Sonnenlicht wird sichtbar, dass Andy mit der -Chaos- Beschreibung in seinem Zimmer recht hatte. Kurz muss ich darüber lachen und denke darüber nach, für ihn aufzuräumen. Aber das ginge jetzt doch etwas weit. Angezogen und etwas zurechtgemacht warte ich auf Andy. Dieser kommt aus dem Bad und sieht mich mit roten Wangen an. „Guten Morgen Honey!“, sage ich und geh auf ihn zu. Ich lege meine Arme um seine schmale Hüfte und lege meine Stirn auf seine. „Danke für den schönen Abend, und Nacht, aber ich muss jetzt zur Vorlesung.“ Andys Augen funkeln mich an und er muss nichts sagen. Seine Antwort erhalte ich in Form eines sanften Kusses auf die Wange. Ich lasse ihn frei aus meinem Griff und streiche ihn über die frisch gewaschenen Haare. Er ist einfach zu süß. Mit einem freundlichen Lächeln verlasse ich sein Zimmer. Aber ich nehme mir fest vor ihn gleich noch eine SMS zu senden. So einfach kann ich die Nacht doch nicht verarbeiten. Auf dem Weg zur Vorlesung höre ich erneut ein schrecklich lautes Klappern von Absätzen und drehe mich schlagartig um. „Sam?“ Die Bitch des Jahrganges war doch allen Ernstes hinter mir. Das wunderte mich in dieser Hinsicht, da sie auf der anderen Campusseite ihr Domizil hatte. „Was willst du?“ Fragte ich sie prompt und bestimmt. „Du bist in letzter Zeit oft hier hinten bei den Losern…pass auf das du nicht auch zu einem wirst!“, sagte die völlig überschminkte Frau vor mir. Sam hatte keine Skrupel, wenn es darum ging etwas zu bekommen, dass sie wollte. Ich stelle mich imposant vor ihr auf und sehe sie fest an. „Im Gegensatz zu dir kümmere ich mich um mein Studium, denn von -Nerds- kann man sehr gut lernen!“ Erwidere ich ihr schroff, immerhin hatte sie kein Recht so über Streber zu sprechen. Naserümpfend stellt sie sich auf ihre Zehenspitzen und beginnt auffällig an mir zu schnüffeln. „Lernen? Und warum stinkst du wie ein Pumakäfig?“ Gab sie zickig zurück. Mir platzt fast der Kragen. „Das geht dich einen Scheiß an Samantha!“ Doch das war nicht ausreichend genug sie loszuwerden. „Dean, du bist ein Star, du musst dich mit den richtigen Leuten abgeben und nicht mit irgendwelchen kleinen nerdigen Jungs!“ Hatte sie da eben Andy beschrieben, woher wusste sie das? „Lass mich in Ruhe Sam, geh!“ Schrie ich sie fast an. Doch das fiese Grinsen in ihrem Gesicht gefiel mir überhaupt nicht. „Deani, du weißt einfach nicht was gut für dich ist!“ Erwidert sie und gibt mir einen gehörigen Schubs gegen die Tür neben uns. In meinem Schock habe ich kaum eine Chance zu reagieren. „Verdammt was soll das!“ Gebe ich zurück und richte meine Kleidung als ich wieder festen Halt finde. „Nimm dich lieber in Acht Dean! Wenn du selbst nicht weißt was gut für dich ist, muss ich es dir wohl zeigen!“ Redet Sam auf mich ein. Dann wechselt ihre Miene von diabolisch zu freundlich. „Nicht war mein Schatz, König und Königin des Campus, dass ist deine Zukunft, du und ich, auf dem Ball!“ Ihre Augen zeigten, dass sie gerade dabei war in eine Traumwelt abzudriften. Ich trete einige Meter von ihr weg und kann nicht fassen, wie krass diese Frau ist. Liebt sie mich so fanatisch? Das kann sie vergessen! Ihre Ziele werden sich nicht erfüllen. Noch bevor Sam sich wieder auf mich konzentrieren kann, suche ich das Weite. Diese Frau braucht eindeutig einen Psychiater. Doch ich lasse mich von so einer Verrückten nicht abbringen. Denn in meinem Leben entwickelte sich gerade etwas, das weitaus mehr in mir auslöste als Sam….vielleicht war es sogar das…was man Liebe nennt? Kapitel 15: Kapitel 15 ~ Frauentraube ------------------------------------- 15. Kapitel Frauentraube~ Als Dean mein Zimmer verlassen hatte, brauchte ich noch ein paar Minuten um mich zu fangen. War diese Nacht wirklich kein Traum? Ist Dean wirklich bei mir geblieben und hat SOWAS mit mir gemacht? Meine Gedanken fahren Achterbahn und ich muss mich zusammenreißen, dass mein Kopf nicht platzt. Da Ablenkung immer noch das Beste ist, wenn es um Probleme geht, bin ich ohne Umwege in meine Vorlesung gelaufen. Genau dort befinde ich mich gerade und sehe den Professor vor mir Sprechen und irgendetwas erklären, aber ich höre nicht zu. Steve sitzt neben mir und verfolgt den Unterricht gewissenhaft. Ich hoffe er lässt mich dann abschreiben. Zu meinem Glück lässt der Professor uns nun eine Aufgabe allein lösen. Nur das mir die Thematik an der Tafel momentan scheißegal ist. -Steve können wir reden?- gestikuliere ich ihm, anstatt die Aufgabe zu lösen. -Meinetwegen, wir müssen das hier ja nicht abgeben, was gibt’s?-, antwortet er mir und ich setze mich in eine angenehmere Position auf meinem Stuhl. -Dean und ich hatten gestern ein Date-. Steves Augen wurden groß. -Echt? wie war es, erzähl, aber lass die schwulen Details raus-. In solchen Augenblicken bin ich meiner Krankheit sehr dankbar. Egal was ich -Sagen- würde, nur Steve kann es verstehen. Ich hole Luft und versuche alles irgendwie in Worte zu fassen. -Wir waren im Kino, und dann noch bei mir. Das Date endete heute Morgen!-. Diese Kurzfassung reichte, um Steves Kiefer auf den Boden fallen zu lassen. -Heißt das ihr habt…Schwertkampf und so gemacht?-. Steve kann so niedlich sein. -Nein…Ja…nicht ganz. Aber es war wirklich toll!-. Ich spüre wie meine Wangen wieder zu glühen beginnen und rufe mich, wie so oft, zur Vernunft. -Nein? Ja? Okay ich will es doch nicht wissen. Aber heißt das, ihr seid jetzt zusammen?-. Steve ist immer so direkt. Abrupt schüttle ich heftig meinen Kopf. -Nein natürlich nicht…es war schön, aber weiter sind wir noch nicht!-, gebe ich streng zurück. Steve lacht lautlos darüber und schaut mich komisch an. -Du hast WIR gesagt!-. Diese Erkenntnis kam mir auch noch nicht. -So meine ich das doch nicht!!!-. Und schon war mein ganzer Kopf rot. Leider blieb dies vor dem Professor nicht unbemerkt. Er starrt mich und Steve böse an und geht zum Pult. „Ich werde Ihre Aufgaben in 10 Minuten einsammeln.“ Ganz prima, aber zum Glück saß ein Genie neben mir. Mit schrecklicher Schrift und etlichen durchgestrichenen Zeilen haben wir es tatsächlich noch geschafft und geben unsere Zettel ab. Nur war damit auch unser Gespräch beendet. Steve berichtet mir auf dem Flur, dass er jetzt einen wichtigen Termin hat und wir verabreden uns später. Das war alles nicht so leicht für mich. Ich lehne mich an einen der Spinte, hole tief Luft und schnaufe. Wann hatte ich das letzte Mal nur solch ein Durcheinander in meinem Kopf. Ich lasse meinen Kopf gegen das Blech fallen und starre an die uralte Decke mit all seinen Altersflecken. Gerade will ich versuchen einen klaren Gedanken zu fassen, da spüre ich mein Handy in der Hosentasche. Ein Schauer überkommt mich. So viele Menschen hatten meine Nummer nicht. Aber vielleicht wollte Steve auch noch etwas ergänzen zu unserem Gespräch gerade eben. Ich hole es heraus und sehe auf das Display. DEAN! Fast lasse ich das Ding fallen. Meine Hände zittern ein wenig, als ich auf meinem Smartphone herumtippe. Die Nachricht von Dean wird mir angezeigt und ich lese jedes Wort einzeln. Immer noch habe ich Angst, all das in mir ist ein Fake und Dean will mich nur verarschen wie all die anderen Männer. [Hi Andy, danke für den schönen Abend. Leider musste ich schnell los. Mittagessen zusammen? ;)]. War das ein weiteres Date-Angebot von ihm? Ich kann mein Glück einfach nicht fassen. Scheiße was passiert hier! Ich stehe am Eingang der Mensa und lese Deans SMS nun schon das gefühlte 58. Mal. Habe ich es wirklich richtig verstanden? Doch da vernehme ich seine vertraute Stimme. Ich blicke auf und sehe in die Richtung, aus der ich ihn glaube zu hören. Deans Erscheinung ist wie in einen dieser Teeniefilme. Er sieht einfach überdurchschnittlich gut aus und ist umringt von Frauen die sich dennoch nicht trauen ihn anzusprechen. Sie laufen einfach nur vor und neben ihm, Gaffen inklusive. Auch die eine merkwürdige kann ich weiter hinten erkennen. Es scheint ein richtiger Fanclub zu sein. Doch Dean läuft völlig unbeeindruckt weiter und spricht mit…mit diesem Typ der für mich immer noch aussieht wie ein Gangster. Also bleibe ich an Ort und Stelle und warte was passiert. Dean sieht mich an und steuert auf mich zu. Ein breites Lächeln ziert sein perfektes Gesicht. Die Blicke des Blonden neben ihn sind eher beängstigend. „Hi Andy!“ Begrüßt er mich und gibt mir eine männliche Umarmung. Klar, mich mit einem Kuss zu begrüßen wäre unter diesen Umständen nicht gut. Ich erwidere seine Begrüßung also mit einem ebenfalls breiten Lächeln. „Das ist Kevin, hatte ich euch schon vorgestellt?“ Zeigt Dean auf den Mann neben sich. Ah stimmt, Kevin hieß er. „Dean du wirst alt! Wir hatten doch schon das Vergnügen!“, antwortete er schroff. Anschließend dreht er sich zu dem Frauenhaufen um und ändert seine Miene vom Miesepeter zum Prinzen. „So meine Damen, wen darf ich auf einen Apfel einladen, denkt an euer Hüftgold!“ Kevin scheint genauso ein Idiot zu sein wie er aussieht. Ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf Dean und werde sofort in die Mensa gebeten. Auf dem Weg zu einen der freien Tische tippe ich auf meinem Handy einen Text für Dean. [Ebenfalls vielen Dank, und ich freue mich, dich so schnell wieder zu sehen!] . Ich zeige es ihm und kichere lautlos. Ich sehe, wie er es liest und dabei fast gegen einen Stuhl läuft. Das mit der Kommunikation könnte schwierig werden, falls wir eine Zukunft haben. Ich beobachte, wie er schmunzelt und seinen Blick wieder der Tischsuche widmet. „Hast du echt gedacht ich bin so einer? Dich gleich wieder fallen zu lassen?“, zwinkert er mir zu. Ich werde rot und überlege kurz. Nachdem mir die Szene unserer ersten Begegnung einfällt, zupfe ich an seinem Shirt und sehe ihn mit bösen Blick und aufgeblasenen Backen an. Er lacht mich aus und bleibt endlich stehen. „Okay…Okay…erwischt! Aber zu deiner Beruhigung, nein ich bin nicht so einer!“, antwortet er mir bestimmend und wir setzen uns. Nachdem Dean uns etwas zu Essen geholt hat, spachteln wir die Nahrung etwas wortkarg in uns hinein. Leider sind wir hier nicht allein. Deans Anspannung deswegen ist deutlich zu spüren. Aufgrund dessen nehme ich mir doch nochmal mein Handy und schreibe. [Ist es wirklich okay das wir hier zusammen essen?], frage ich Ihn. „Natürlich ist es das, ich hatte heute nur…ach vergiss es, ich möchte das wir ganz sichtbar hier essen, okay!“ Okay? Deans Antwort verstand ich nicht wirklich aber nachfragen wollte ich auch nicht. Was meinte er denn nur mit -Sichtbar-? Leider vergehen 25 Minuten viel zu schnell, wenn man sie in der Nähe eines besonderen Menschen verbrachte. Doch wir Beide hatten heute noch Vorlesungen. Dass ich ihn so schnell wieder gesehen habe, hat mich ohnehin schon glücklich genug gemacht. Glücklich? Was sind das denn für Gedanken? Nach einer kurzen zweiten Umarmung muss ich Dean gehen lassen. Doch er verspricht mir, sich heute nochmal zu melden. Also strahle ich ihn an und gebe ihn frei. Ist es denn schon Liebe, wenn man die Gesellschaft mit einem Menschen genießt und das am liebsten dauerhaft? Mittlerweile sitze ich wieder in meinem Zimmer und versuche mich an meinem Protokoll eines Versuches vom Nachmittag. Doch in meinem Kopf drehte sich alles um Dean. Ich raufe mir die Haare und starre auf den Zettel vor mir. Mensch was ist nur los mit mir? Ich hatte etliche One-Night-Stands. Doch jedes Mal war nach dem Tschüss, oder höchstens mal einem Frühstück Schluss und auf nimmer Wiedersehen. Doch Dean, Dean ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sicherlich nur, weil ich nicht glauben kann mit einem der Hotties des Campus im Bett gelandet zu sein. Oder ich bin schon wieder Dumm genug mich verarschen zu lassen. Deans Worte vom Mittagessen gingen mit durch die Gehirnwindungen. Er war nicht so einer, sagte er! Das erste Mal seit langem, schaffte ich es nicht mich mit Unikram abzulenken. Seufzend stehe ich auf und laufe zum Fenster. Kaum stehe ich am Fensterbrett und versuche in die Ferne zu starren, klingelt mein Handy. Ich kehre zurück zum Tisch und sehe auf das Display. Es ist tatsächlich eine SMS von Dean. Warum freue ich mich wie ein Teenie über sowas? Kopfschüttelnd lese ich die Nachricht und wundere mich ein wenig über sie. [Komm zu mir, ich hab ne Überraschung. Beil DICH!!]. Entweder war Dean betrunken oder sein Handy spinnte. War die SMS überhaupt für mich. Ich starre noch eine Weile auf mein Display, bis ich mich entschließe, ihn doch einen Besuch abzustatten. Immerhin könnte er auch eine solche Nachricht schreiben, wenn etwas passiert war. Bevor ich losgehe schreibe ich Steve eine Absage unseres Treffens und checke ob der Akku meines Handys noch ausreicht, sollte es jetzt zu einem Gespräch kommen. So machte ich mich auf dem Weg in Deans Wohnheim. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich seine Zimmernummer nicht mitgenommen habe. Zudem habe ich den Zettel sicherlich mit dem Rest meiner Rechnungen zerrissen. Ich bin so ein Trottel! Aufgrund der Menschen die mir entgegen kommen, scheint dies die richtige Abteilung zu sein. Doch welches war seines? Umringt von einer Frauenmenge kann ich Kevin erkennen. War dieser Typ je ohne Frauentraube? Schüchtern und seufzend schlängle ich mich durch die Frauen. Da ich leider nicht sonderlich groß bin, bekomme ich mehr Titten in mein Gesicht gedrückt, als es mir lieb ist. Bei Kevin angekommen, unterbricht dieser seine Erzählungen irgendeines Baseballspieles. „Hey Kleiner was willst du?“ Seine schroffe Begrüßung lässt alle Blicke zu mir wandern. Mit zitternden Händen nehme ich mein Handy und tippe knapp zwei Worte. –Zimmernummer Dean?-, und zeige es ihm. Alle sehen mich fragend an. Eine von ihnen legt ihre Hand auf meine Schulter. „Ich denke du bist hier falsch, Süßer!“ Ach nein! Diese Tussi bekommt glatt einen Nobelpreis. Ich schlage ihre Hand von mir und sehe zu Kevin. Dieser zeigt mir 4 Zahlen mit seinen Fingern. Ich sehe ihn völlig genervt an. Ist das wirklich sein Ernst? Ich bin Stumm, nicht Taub! Noch so eine Gehirnverschwendung. Ich nicke und verschwinde so schnell es geht aus diesem Haufen, nicht das sie mich noch anstecken. Menschen ohne ersichtlichen Verstand nerven mich. Vor allen die, die einen aufgrund seiner Behinderung SO ansehen! Zumindest hatte ich, was ich gesucht habe und laufe in die richtige Richtung. Zimmer für Zimmer lese ich die Zahlen bis ich an seinem zum Stehen komme. Mein Herz schlägt wie wild und in meinem Hals bildet sich ein Kloß. Mit schwitzigen Händen klopfe ich an die Tür. Ich warte auf eine Antwort, vergeblich. Als ich mein Ohr an die Tür halte, höre ich ein unterdrücktes Grummeln. War doch etwas passiert? Ohne bösen Hintergedanken öffne ich die Tür und Blicke in die Dunkelheit. Die Jalousien scheinen zugezogen und nur das Licht des Flures tritt in den Raum. Mein Herz hämmerte heftig in meinem Körper und ich denke schon über die Durchwahlnummer für den Rettungsdienst nach. Als Ich jedoch die Tür ein Stück weiter öffne, erhasche ich einen Blick auf zwei rote Lederpumps. Jetzt rutscht mir mein Herz schlagartig in die Hose. Was passiert hier? Ich schlag die Tür komplett auf. „Nein Andy…GEH!...FUCK SAM GEH RUNTER!“ Das sind die Worte die Dean mir entgegen wirft, bevor ich das komplette Ausmaß erblicken kann. Die Bitch aus der Bibliothek hängt, nur noch in Unterwäsche, über meinem Hottie und grinst mich fies an. Dean wurde das Hemd entrissen und überall auf seiner Haut sind Spuren ihres Lippenstiftes zu sehen. Dass Dean Agro ist, registrier ich nicht mehr. Ich starre die Beiden an und meine Augen füllen sich mit Tränen. -Ich bin so nicht!-, hatte er gesagt. Provokativ lässt die Frau ihren Körper erneut über Dean gleiten und lässt mich wissen, wo mein Platz ist. Langsam trete ich zurück. Mein Gehirn kann die Bilder nicht erfassen, und schon gar nicht verarbeiten. Ich beginne mit meinem Kopf zu schütteln. Meine Lippen zittern und formen das Wort -NEIN-. Bevor ich richtig merke, wie Dean reagiert, wende ich mich ab und renne los. Ich renne, immer weiter, ziellos. Auf mein Zimmer will ich nicht, es erinnert mich an Dean. In die Bibliothek will ich nicht, es erinnert mich an Dean. In die Mensa will ich nicht, es erinnert mich an Dean. Auf dem Hof will ich nicht, es erinnert mich an Dean. Immer noch ziellos renne ich über den Campus….bis ich ihn verlasse und am Busbahnhof stehe. Kapitel 16: Kapitel 16 ~ Zutritt verboten ----------------------------------------- 16. Kapitel Zutritt verboten~ Der Tag hatte wundervoll angefangen. Ich bin neben einer Person erwacht, die ich mehr mag als es mir bewusst ist. Doch genau diese Person ist gerade mit Tränen in den Augen vor mir davon gelaufen. In mir sammelt sich Wut und Unsicherheit. Ich muss ihm nach… muss ihm finden… muss es ihm erklären… muss ihn wieder für mich gewinnen… und hoffen er verzeiht mir! „Verdammte Scheiße Sam, geh runter von mir!“, schreie ich das Biest über mir an. Doch sie grinst mich an als wäre ich ein Stück perfekt gegrilltes Fleisch. „Sam ich mein es ernst, geh runter und mach mich los!“ Blaffe ich sie weiter an. Leider bemerkt mich Niemand auf dem Gang und hilft mir. Wo waren Freunde wie Kev, wenn man sie braucht. Verzweifelt zerre ich am Stuhl, an dem Sam mich gefesselt hat. Sam gleitet weiter auf mir herum und ihre Brüste fallen fast heraus. Ich wende meinen Blick ab und versuche irgendwie klar zu denken. Als ich wieder zu ihr sehe, leckt sie sich über ihre Lippen. Ihr Verhalten ist merkwürdig, sie spricht nicht und will nicht aufstehen. Als etwas Licht in mein Zimmer fällt kann ich ihre geweiteten Pupillen sehen. „Fuck Sam, stehst du unter Drogen?“ Fassungslos schreie ich sie an und resigniere das ich mir selbst helfen muss. Ich beiße die Zähne aufeinander und hole heftig Schwung. Zum Glück sitze ich auf einen Schwingstuhl, denn dieser gibt sofort nach und ich falle mit Sam auf die Seite. Die Schlampe bleibt liegen und sieht mich nur mit Psychoblick an. Mir wird ganz anders in diesem Moment. Scheiße was hat sie nur genommen? Ich hoffe kein Badesalz, denn als wahrhafte Speise wollte ich nicht enden. Ich zerre heftig an den Seilen und schaffe es mich zu befreien. Ächzend sehe ich auf meine Handgelenke und starre auf wunde Haut, immerhin noch nicht blutig. Die Fesseln an meinen Knöcheln kann ich einfacher lösen und versuche auf zu stehen. Kurz sehe ich mich im Spiegel. Der Anblick erschüttert mich, da ich weiß dass Andy mich eben so gesehen hatte. Ich gehe auf Sam zu und trete mit meinem Fuß gegen ihren Po. Das Ergebnis ist ein dummes Kichern. Anscheinend hat sie sich wirklich eigenhändig ausgeknocked. Ich suche mir schnell ein blickdichtes Shirt und ziehe meine Hose über die ich hinter meinem Stuhl finde. Anschließend nehme ich mein Handy und rufe die Notrufnummer des Wohnheimes an. Zu meiner Freude nimmt gleich ein Angestellter ab. „Ja Hallo, ich habe im 2 Stockwerk…ja…genau dort, eine leblose Person. Bitte kommen Sie schnell.“ Beschreibe ich wo sie liegt und wer sie ist. Ich lege auf und schenke Sam den angewidertsten Blick, den ich aufbringen kann. Lieblos zerre ich sie auf den Flur und noch 3 Zimmer weiter. Dank der Party im unteren Geschoss werde ich von niemand gesehen. Sie protestiert nicht, was mir beinahe Angst macht. Es fühlt sich an, als würde ich eine Leiche verstecken. In meinem momentanen Gefühlschaos würde ich Sam sehr gerne umbringen, aber Andy zu finden hat Priorität. Wenige Sekunden später höre ich die Ambulanz und mach mich vom Acker. Ich muss zu Andy…ich muss es ihm erklären! Meine erste Anlaufstelle ich Andys Zimmer. Doch auch nach heftigen Klopfen und Rufen bekomme ich keine Antwort. Anschließend renne ich so schnell es geht in die Bibliothek, doch auch hier finde ich ihn nicht. Den nächsten Versuch starte ich in den leeren Seminarräumen, sogar in allen Toiletten suche ich ihn. Ich kann kaum noch atmen. Mein Blut rauscht mit heftigen Pochen durch meine Adern und die Luft wird in der Lunge kaum noch aufgenommen. Immer wieder muss ich halten um nicht umzukippen. Mein Herz schlägt wie das einer Rennmaus und mein Gehirn zeigt schwarze Bilder. Wo ist er nur…verdammt wo ist er nur! Die Angst steigt in mir hoch, dass Andy etwas Dummes gemacht haben könnte. Also renne ich erneut so schnell es geht zum Bach der durch den Campus fließt. Glücklicher Weise ist dort keine Menschenseele. In diesem Moment sehe ich zu, wie einige Studenten Richtung Busplatz laufen. Andy wird doch nicht…NEIN! Der innerliche Impuls lässt mich meine letzten Kräfte zusammenrotten und ich eile zur Bushaltestelle. Neben ein paar Studenten sehe ich einen Jungen der wie ein Häufchen Elend auf der Bank sitzt. Ich stürze auf ihn zu, doch grüne Augen sehen mich an. Das ist nicht Andy. „Sorry…hab dich verwechselt, hast du jemanden gesehen, deine Größe und deine Statur, nur blond?“, frage ich hechelnd den Fremden. „Ja habe ich, er ist da rüber, der sah nicht gut aus!“ Grinst der braunhaarige mich an. Ich nicke und renne über die Straße ohne vorher nach Autos zu schauen. Mein Gehirn arbeitet nur noch mit Tunnelblick. Auf der anderen Straßenseite ist ein baufälliges Gebäude das früher ebenfalls ein Wohnheim war. Ist er da rein gegangen? Verdammt, das könnte gefährlich enden. Wieder ergreift mich die Angst als ich den Zaun, der ohnehin zertreten ist, übersteige. „Andy?“ Rufe ich leise. Bitte sei nicht da drin! Denke ich mir und gehe um das Haus herum. Auf der Eingangstreppe zum Gebäude sehe ich ihn. Ich kann mein Glück kaum fassen und kämpfe mich durch das kniehohe Gras bis ich vor ihm stehe. Bevor ich irgendetwas sagen kann, bemerke ich die Pfütze unter Andys Kopf. Scheiße was hab ich nur getan. Ich traue mich nicht ihn zu berühren, so sehr ich das auch möchte. „Andy…“ Flüsterte ich verletzlich. Ich höre wie er schluchzt und mich versucht zu ignorieren. „Andy bitte…ich will es dir erklären…“ So langsam beruhigt sich mein Atem und ich bin einfach nur erleichtert. Mit allem Mut setze ich mich neben ihn, aber mit genug Abstand, dass ich ihn nicht bedränge. „Andy bitte…ich will es dir einfach nur…“ BAM! Andy unterbricht mich indem er seine Faust heftig gegen die alte Stahltür hämmert. Der Schock in diesem Augenblick ist allerdings nicht das überraschende Geräusch, sondern das Gesicht in das ich Blicke, dass mich selbst zum Erstarren bringt. Andys Augen sind rot und aufgequollen, seine Lippen sind aufgebissen und sein ganzes Gesicht ist nass. Der Glanz in seinen Augen bildet immer noch Sturzbäche über seine Wangen und seine Haare liegen wirr übers Gesicht. Die Faust die er gerade in die Tür gehauen hat, leuchtet rot und zittert. Sein ganzer Körper zittert. Wieder möchte ich ihn einfach nur in den Arm nehmen. -Sprich oder verpiss dich!- Formt Andy scharf mit seinen Lippen. In jeder Sprache dieser Welt hätte ich diesen Satz verstanden. Als Andy noch ein Stück von mir weg rutscht, ist mir endgültig klar, wenn ich jetzt nicht das Richtige sage, würde ich ihn nie wieder sehen. In meinem Hals bildet sich ein heftiger Kloß und ich habe das Gefühl zu ersticken. Momentan würde mich Andy dann wohl auch sterbend zurücklassen. Ich kralle meine Finger in meine Hose und versuche irgendwie Sauerstoff in meine Zellen zu pressen um zu sprechen. „Okay Andy, ich werde dir jetzt alles sagen. Ich verspreche dir bei meiner Seele und meinem Auto das ich nicht lüge. Ich hoffe wirklich du kannst mir verzeihen!“ Beginne ich mit zitternder Stimme. So kenne ich mich selbst nicht. Diese ganze Situation ist wie in einem schlechten Film, nur leider schreit niemand CUT und alles ist wieder in Ordnung. Kurz ordne ich mich und beginne die Ereignisse der letzten Stunden zusammen zu fassen. „Nachdem ich aus der Mensa bin, habe ich einen Professor besucht und wollte Informationen zu meiner Abschlussarbeit. Anschließend wollte ich in mein Zimmer, um dir zu schreiben. Als ich auf meiner Etage ankam hatte Kevin eine große Meute Menschen versammelt um eine Party zu planen. Dass unter den Leuten auch Sam war, wusste ich nicht. Ich bin wie geplant in mein Zimmer gegangen, doch nur wenige Minuten später klopfte es an meiner Tür. Als ich sie öffnete stand Sam vor meiner Nase und ich bat sie zu gehen. Doch sie hat sich einfach in meine 4 Wände gezwängt. Sie hat einfach das Licht ausgemacht und ich hab sie erneut gebeten zu gehen. Auch wenn du es nicht glaubst, dass nächste was ich weiß, ist wie sie mir einen meiner schweren Ordner ins Kreuz gehauen hat. Ich bin zu Boden gegangen und hab sie angeschrien. Alles was danach folgte, ließ mich einen Alptraum erleben. Sie hat mir eine Socke in den Mund gesteckt und an meinen Stuhl gefesselt. Ich habe mich gewährt und bin aufgestanden. Diesen Moment hatte sie genutzt, mich auf den Stuhl zu pinnen und meine Beine zu fesseln. Glaub mir, ich steh gar nicht auf sowas! Als sie mir mein Handy aus der Hose gerissen hatte, wusste ich nicht was sie damit vorhatte. Ich vermutete, sie will ein Foto machen, oder mich vor allen bloßstellen, doch anscheinend hat sie dir geschrieben.“ Ich redete schnell und ohne Punkt und Komma. Mein Herz war gefüllt mit Hass und Rache. Doch das Wichtigste war, Andy es glaubhaft rüber zu bringen, was ich selbst nicht glauben konnte. „Das Nächste was ich weiß, war das sie sich irgendwas in den Mund steckte. Mittlerweile bin ich sicher, dass es Drogen waren. Vielleicht haben wir Glück und es war eine Überdosis. Als ich Schritte vor meinem Zimmer hörte, hoffte ich schon auf Hilfe oder Bloßstellung. Hauptsache irgendwer würde mir helfen. Sie hat mir die Socke aus dem Mund genommen, sich über mich geworfen und ihren ekelhaften Lippenstift auf mir verteilt. Immer wieder habe ich versucht mich zu befreien, aber dieses Miststück hatte Lederbänder benutzt. Das was danach folgte weißt du.“ Ich hole wieder Luft und der Kloß scheint zu verschwinden. Andy anzusehen, traue ich mich nicht. Stattdessen beende ich mein Erlebnis. „Als du weg wars,t habe ich uns zu Boden gerissen und konnte mich befreien. Ich habe Sam auf den Flur gezerrt und den Notdienst gerufen. Das Verrückte war, das sie sich selbst handlungsunfähig gemacht hatte. Anschließend hab ich den ganzen Campus nach dir abgesucht. Und jetzt…jetzt hab ich dich endlich gefunden und hoffe du glaubst etwas von dem kranken Scheiß, den ich dir gerade erzählt habe!“, beende ich die Erzählung und traue mich ihn nun doch anzusehen. Die Tränen von Andy sind verebbt und ich höre nur noch ein regelmäßiges Schluchzen. Er rückt wieder ein winziges Stückchen zu mir und ich lächle ihn schwer an. „Sag bloß du glaubst mir?“ Frage ich ihn entgeistert und mit trockenem Hals. Andys Finger suchen mich. Er berührt meine Handgelenke und ich zucke zusammen. Dann zieht er meine Hose ein Stück nach oben und fährt über meine Fesselspuren an den Knöcheln. Kurz funkelt er mich an. Was Andy anschließend tut, wird für immer für mich unbegreiflich sein. Denn Andy rückt an mich heran und küsst mich. Lässt seine Zunge in mich gleiten und zieht heftig an meinem Haar. „Ah~ Was…“ Ich bin völlig durcheinander und sehe ihn an, wie ein Reh wenn es blitzt. Andys Gesichtszüge sind immer noch gleichgültig und ich habe Angst, dass dies mein Abschiedskuss war. Doch dann reibt er mit dem Handrücken über seine Zunge und Lippen. Was machte der Junge da? Danach nimmt er sein Handy und tippte mit zitternden Fingern. -Du hast wirklich die beschriebenen Verletzungen, außerdem schmeckst du nach 7 Tage getragener Socken. Niemand würde sich das freiwillig antun.- Dies stand auf dem Display, dass vor meiner Nase aufleuchtet. Dieser Junge schaffte es, mich sogar in so einer Situation zum Lachen zu bringen. „Oh Andy…. HAHA!“ Auch Andy grinst und schaut verlegen zur Seite. „Andy es tut mir Leid. Ich hätte sie, keine Ahnung, Ohnmächtig schlagen sollen? Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, dass ich mir wünsche, dass du mir verzeihst. Außer die Berührungen die du gesehen hast, ist nichts passiert! Und außerdem bin ich mir sicher, sie hatte das alles längst geplant!“, versuche ich Andy meine Vermutungen und Gedanken mitzuteilen. Andy nimmt erneut sein Handy und hält es mir wenig später hin. -Ich habe diese Vermutung schon lang. Es tut mir auch Leid was dir passiert ist. Natürlich verzeihe ich dir. Aber das Gefühl war schrecklich. Mach das nie wieder!- Ich nickte darauf heftig und schließe ihn in meine Arme. Ein erneutes BAM lässt uns beide aufschrecken und zur Seite blicken. Das „Zutritt verboten-Schild“ von der Tür hinter uns fiel zu Boden und wir beide Lachen herzlich und laut. Dass Andy so reagieren würde, hätte ich nie gedacht. Es macht mich so unglaublich glücklich. Ich drücke meinen Blondschopf noch fester an mich und küsse ihn auf die Stirn. Kapitel 17: Kapitel 17 ~ Wendepunkt ----------------------------------- 17. Kapitel Wendepunkt~ Die letzten 24 Stunden waren für uns Beide kein Zuckerschlecken. Nachdem wir unsere Versöhnung mit Küssen an der Ruine gefeiert hatten, kehrten wir in Deans Wohnheim zurück. Auf dem Weg dorthin, beteuerte er immer wieder seine Unschuld und hielt meine Hand. Ich lächelte nur darauf und war einfach nur glücklich, dass er mich nicht betrogen hatte. Doch bei dem Bild Vorort ließ er meine Hand los. Überall war Blaulicht. Scheiße…war Sam jetzt doch an der Überdosis gestorben? Schon von weitem sah man Kevin auf uns zulaufen. Dieser berichtete, dass Sam nun im Krankenhaus lege und sie das ganze Wohnheim auf Drogen untersuchen. Es wäre ein großer Skandal, da sie mehr als genug von illegalen Substanzen fanden. Auch Kevin schien nervös. Nur Dean blieb ruhig. Nun nahm ich seine Hand und drückte sie. Er hatte nichts mit Drogen am Hut, Gott sei Dank. Die Durchsuchung dauerte mehrere Stunden. Deans Gesicht war blass, denn er wusste, dass er es war der Sam hatte liegen lassen. Doch er sprach nicht, er erzählte es niemanden. Wir gingen kurz darauf in mein Zimmer. Anderes Haus, mehr Ruhe, andere Gedanken. Stumm saßen wir auf meinem Bett und ich rieb ihm mit meinem Daumen über die Fingerknöchel. Es war eine merkwürdige Stille, doch ich kannte es ohnehin nicht anders. Das einzige was ich unaufhaltsam spürte war mein Herz. Ich schlug vor das er die Nacht bei mir bleiben konnte, er willigte ein. Wir versuchten mit einem Film auf andere Gedanken zu kommen. Anscheinend fühlte er sich doch schuldig. Doch es half nichts. Wir legten uns mit der Kleidung des Tages ohne Decke aufs Bett, starrten gemeinsam die Decke an bis wir einschliefen. Es gab keinen Kuss, keinen Sex, kein Gefummel…nur unsere Hände, die sich über die gesamte Zeit nicht voneinander lösten. Ich erwache und kann meinen Arm nicht spüren. Als ich meinen Blick blinzend zur Seite drehe, sehe ich Dean neben mir. Ein Lächeln huscht über meine Lippen. Er hatte sich über Nacht doch tatsächlich an mich gekuschelt. Somit war mir ein toter Arm völlig egal. Das Zimmer ist lichtdurchflutet und ich höre Studenten auf dem Flur. Nur leicht ziehe ich meinen Arm aus Deans Körper, doch sofort sehen mich seine wundervollen Augen an. „Guten Morgen~“, flüstert er mit rauer Stimme. Ich lächle einfach nur zurück. Solange mein Arm Blut in die Arterien fließen lässt, bleiben wir einfach liegen. Doch Dean wird schnell wach und realisiert was passiert ist, anschließend steht er auf. „Danke, dass ich hier schlafen durfte, Andy. Ich werde allerdings wieder zurück müssen“, spricht er immer noch verschlafen. Ich folge ihm und merke das auch andere Teile meines Körpers noch immer im Koma liegen. Mit einer winkenden Geste und einem breiten Lächeln lasse ich ihn gehen. Doch eher ich wirklich aufstehen kann, steht Dean vor mir und küsst mich. Wir schmecken beide nicht gut, aber es ist die Geste die wichtig ist. Kurz schließe ich meine Augen und genieße es. Dean löst sich von mir und verlässt mein Zimmer mit einem eher gespielten Lächeln auf seinem perfekten Gesicht mit Barstoppeln. Ich reibe mir selbst über das Kinn und grinse. Er ist bei mir geblieben, hat mir vertraut….mein Herz hält nicht still… Mittlerweile sind 3 Tage vergangen. Ich und Dean haben uns regelmäßig zum Essen getroffen. Seine zurückhaltende Aura ist nun auch wieder im Normalbereich, was daran liegt, dass Sam wieder zurück ist. Über das Thema schweigen wir und versuchen es zu verdrängen oder gar zu vergessen. Leider führt der Prüfungsstress dazu, dass wir uns außerhalb der Pause kaum sehen können. Dank eines Aushangs weiß ich auch warum, denn Dean ist unter den Top Drei der besten Studenten der Uni. War die Nachhilfe nur gespielt von ihm? Doch dieser Gedanke hatte sich schnell erübrigt, denn in seinen Hauptfächern war er wirklich exzellent, aber Fächerübergreifend ein kleiner Dummkopf. Um ihn also nicht in seiner Karriere zu behindern, schreiben wir ständig SMS um voneinander zu berichten. Diese Art und Weise erinnert mich an alte Zeiten, doch es macht mich jedes Mal glücklich, wenn ich das Vibrieren meines Handys spüre. Dean hat auch berichtet, dass Sam ihn nicht mehr beachtet hatte. Anscheinend war diese Geschichte nun auch vorbei. Gerade halte ich eine weitere SMS von ihm in meinen Händen. „Heute Abend Lust einen Film zu sehen, bei dir? Brauch mal etwas Entspannung. Kopf platzt! Dean ;*“ Ich lächle mir gerade einen Arsch ab vor Freude. Als ich meinen Blick wieder nach vorn richte, steht eine von Sams Freundinnen vor mir und ich schlucke. „Komm mal mit, brauch deine Hilfe!“ Sagt sie mit den Armen in die Hüfte gestemmt und in nicht gerade nettem Ton. Ich schüttle mit dem Kopf und versuche mich abzuwenden. Doch sie reißt mich an Arm zurück. „Doch du kommst jetzt mit!“, wird ihre Stimme harscher. Scheiße was soll das werden wenns Fertig ist? Keine 50 Meter später zerrt sie mich in ein leeres Seminarzimmer und schließt die Tür hinter sich. Bevor ich mich orientieren kann, geht sie an die Wand und reiht sich dort zu weiteren 10 Mädchen auf. Was zur Hölle? Mein Blick wandert zum Lehrerpodest, und dort steht sie, mit finsterer Miene und in einem schwarzen Kleid, perfekt für jede Beerdigung. Hoffentlich nicht meine! Ich schlucke erneut und ein Schauer fährt durch meinen Körper. Verdammte Scheiße…was wird das hier? Meine Hände krallen sich um mein Handy als wäre es eine Waffe. Doch eigentlich bin ich wehrlos. Sam kommt auf mich zu und ich höre wie die Frauen hinter mir mit den Füßen scharren. Bin ich hier in eine Sekte geraten? Ich schlucke erneut als sie sich vor mir aufbaut. Mit ihren irren High-Heels ist sie sogar größer als ich. „Jetzt hör mir mal ganz genau zu, du kleiner Wicht!“, beginnt sie und stubst mir mit ihren Krallen gegen meine Brust. Mein Herz rast und meinen Augen weiten sich. Früher war mein Leben so langweilig das ich sterben wollte…jetzt ist es so turbulent das ich nicht sterben will…Karma eben. Nur kann ich über diese Tatsache nicht lachen, denn Sams Augen machen mir Angst. „Ich habe euch beobachtet, ich wusste da ist was komisch! Weißt du eigentlich wer Dean ist? Er ist der absolute Stern unserer Uni, und mein künftiger Ehemann!“, schrie sich mich förmlich an und die Frauen im Hintergrund bestätigten dies mit zurufen, wie eine Cheerleadergruppe. Ich kann nichts erwidern, wedle einfach nur mit meinen Händen hin und her. „Du bist der, der alles kaputt macht, du weißt gar nicht wie ich mich fühle!“, fuhr sie mich an und drängte mich gegen die Wand. Ich kann mich nicht wehren, nichts sagen…nicht zurückschreien. „Ich weiß, dass du Stumm bist! Und so Jemand passt nicht zu ihm, klar! Du wirst ihn nie das geben, was ich ihm geben kann!“ Nun spürte ich die Wand hinter mir und ihre Nägel bohrten sich erneut in meine Brust. Ihre Worte waren leider wahr und meine Freude begann zu sinken. „Das schlimmste ist, das du einem so wundervollem Mann niemals das Wasser reichen kannst, niemals glücklich machen kannst…und ihm niemals SAGEN kannst das du ihn liebst!“ Dieser Satz war zu viel für mich. Sie hatte Recht…verdammt sie hatte Recht! Langsam rutsche ich die Wand herab Richtung Boden. Sie folgt mir und kauert sich vor mich als ich mit dem Po unten ankomme. „Hör mir jetzt ganz genau zu, Kleiner! Solange du ihm nicht SAGEN kannst das du ihn liebst, so dass es alle wissen, alle hören, solange wirst du die Finger von ihm lassen!! Wirst dich nicht mit ihm treffen, ihn nicht für dich beanspruchen und nicht in seiner Karriere herumfuschen! Verstanden? Sonst mache ich dein und sein Leben zur Hölle. Ich werde allen sagen dass ihr schwul seid, werde allen erzählen das es Dean war der mich liegen gelassen hatte, werde alle möglichen Gerüchte verbreiten um euch schlechte Noten einzubringen. Ich werde euch seelisch so fertig machen, bis ihr euch selbst vernichtet!“ Ich starrte zu Boden und jedes Ihrer Worte brannte sich in mein Herz. Sie meinte es ernst, und ich konnte nicht einmal etwas sagen. Sie würde ernst machen, das weiß ich. Ich sehe zu ihr hoch und spüre Tränen in meinen Augen. Was war das hier…was soll ich nur machen. Während ich mit mir selbst ringe, verlassen die Frauen das Zimmer. Sam stellt sich auf und sieht auf mich herab. Ich spüre ihr Blicke und anschließend etwas Feuchtes in meinem Gesicht. Hat sie mich angespuckt? „Du bist ein widerliches Schwein Andy. Ein schwules widerliches Schwein!“ Mit diesen Worten sehe ich im Augenwinkel wie sie geht. Da war er, der Wendepunkt in meinem Leben. Das wovor ich immer Angst hatte. Das mein Schwulsein ein Problem war, das ich Interesse an dem falschen Mann hatte... Ich sitze auf diesen kalten Boden, Tränen laufen über meine Wangen. Ich kann ihre Bedingung nicht erfüllen, ich bin Stumm. Ich kann es ihm nicht sagen. Das Schlimmste in diesem Moment ist, dass ich nun weiß, dass ich in Dean verliebt bin. Das ist keine Freude, das ist keine Schwärmerei, das ist verdammt nochmal Liebe. Wieso wird einem so etwas immer erst bewusst, wenn man weiß, dass es bald verloren ist. Wieso kann meine Krankheit nicht einfach geheilt werden. Ich hasse mich selbst dafür, dass es eine Frau wie Sam braucht, dass ich begreife was ich für Dean empfinde. Doch es ist zu spät. Ich muss ihn aufgeben, muss es akzeptieren, zu seinem Wohl. Ich darf nicht der Grund sein, warum sein Leben so zerstört wird. Er wird mich hassen, wird mich verurteilen, wird das nicht verstehen. Ich bin es nicht Wert, diesen Kampf aufzunehmen, bin es nicht Wert ihn zu lieben. Ist weiß nicht wie spät es ist, alles dreht sich. Mein Blick ist verschwommen doch ich höre eine Stimme. Wer ruft mich da? „Andy? ...verdammt Andy was machst du hier?“ Ich werde geschüttelt und schaffe es endlich nach oben zu blicken. Angela sitzt neben mir und hat ihre Hand auf meiner Schulter. „Gott Andy! Was ist passiert?“ Sie sieht mich geschockt an. Doch ich lasse mich auf ihren Schoß fallen und heule wie ein Schlosshund weiter. Sie streichelt meinen Rücken und wartet bis ich wieder in der Lage bin zu atmen oder zu denken. „Was ist denn passiert? Du siehst furchtbar aus, Andy? Alles wird gut, sprich mit mir!“ Sie redet mir gut zu und es vergeht eine halbe Ewigkeit. Doch meine beste Freundin ist geduldig und gutmütig. Ich hebe meinen Kopf und bemerke, dass ich ihre Hose komplett durchnässt habe. „Schon gut, sind ja nur Tränen, warte kurz!“ Sie steht auf und zupft aus dem Papierspender am Waschbecken ein paar Tücher in die ich schniefen kann. Als ich sie bekomme sind diese im Nu voll und ich bekomme endlich wieder eine klare Sicht. -Schrecklich!- Gestikuliere ich und raffe mich auf. Zusammen setzen wir uns an einen der Tische und Angela streicht weiter über meinen Rücken. „Jetzt sag mir endlich was passiert ist Andy, ich habe dich noch nie so erlebt!“ Die Sorge in ihrer Stimme ist deutlich zu hören. Ich räuspere mich und hole tief Luft. Es bringt nichts zu sagen es wäre Nichts, es bringt auch nichts zu lügen. In einer halbschlimmen Fassung erzähle ich ihr, mit meinen zitternden Händen was passiert ist. Zwischendurch kann sie sich ein Kommentar nicht verkneifen. Schnell schwappt ihre Laune von Sorge in Wut um. Ich schrecke zusammen als sie laut auf den Tisch klopft. „Das geht doch nicht! Andy das kannst du nicht machen!“ In ihren Augen kann ich sehen, dass sie bereits nach einer Lösung sucht. So war Angela schon immer, und so liebe ich sie auch. Sie zeigt nie Angst, schreckt nie zurück. Angela ist immer geradeaus und sucht lieber nach Lösungen, als sich zu verstecken. Vielleicht wäre eine Beziehung mit ihr doch ganz Lustig gewesen. Doch mein Herz hatte sich entschieden. Ich will Dean. „Ich helfe dir, klar! Ich habe genug Kontakte um diesen Supergau zu entkommen! Jetzt sind Prüfungen, das ist ein guter Grund, dass ihr erst mal Abstand nehmt. Aber das heißt nicht, dass es dann zu Ende ist. Andy wir schaffen das. Wir stopfen ihr gemeinsam das Maul!“ Angela klingt in ihren Worten so euphorisch, so stark, dass es mich sofort wieder zu Tränen rührt. Ich bin so froh, nicht allein zu sein. Kapitel 18: Kapitel 18 ~ Geistesblitz ------------------------------------- 18. Kapitel Geistesblitz~ Mittlerweile ist es Abend und ich bin völlig fertig von all den Stunden in der Bibliothek. Wieder schau ich auf mein Handy und die Sorgenfalte zwischen meinen Augenbrauen wird immer größer. Wieso meldet sich Andy nicht zurück? Nervös stecke ich es zurück und hoffe das alles in Ordnung ist.  In den letzten Tagen hatten wir leider kaum Kontakt. Aber über SMS fühlt man sich dem Anderen dann doch etwas näher...Näher? Was denke ich denn da? Ich laufe in Richtung meines Zimmers, um mich für einen schönen Abend vorzubereiten. Mein Gehirn malt sich unerlaubt Szenen aus, die unserem letzten heißen Treffen ähneln. Doch ich muss mein Gehirn und meine Hose zwingen sich zusammen zu reißen. Vor seiner Tür zu stehen mit Ständer und gewissem Blick würde ihn am Ende noch glauben lassen, dass ich es nicht ernst meine. Ernst? Verdammt was ist nur mit meinen grauen Zellen los. Seit wir uns einmal so nah waren, ich ihn so nah gespürt und geschmeckt habe, dreht mein Körper völlig durch, wenn es um diesen Jungen geht. Aber nach ein paar Metern im Autopilotmodus schaffe ich es mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren und starre auf meine Hosentasche.  Vielleicht hat er einfach keinen Grund nochmal zu schreiben, immerhin weiß er, dass ich kommen möchte. Ja...kommen...gern auch in beiden Hinsichten. Aber nein, nach all dem was in letzter Zeit passiert war, würde Andy das wohl überfordern. In den Gängen der Wohnhäuser fällt mir auf, dass kaum Frauen in Sams Zimmer sind. Ihre Tür steht immer offen, Party everytime sozusagen. Doch für mich ist das auch ein Zeichen einer Schlampe. Nicht nur ihre Tür steht immer offen, sondern auch ihr Höschen. Wieder hol ich mein Handy heraus und bin nun doch etwas ...na ja...so richtig wirklich nervös eben. Ich schüttle den Kopf. Ach, sicher übertreibe ich. Schnell betrete ich mein Zimmer und hasse diese Stille. Paul ist schon wieder bei seiner Freundin. Welch ein Glück für ihn. Wenn es nach mir ginge, könnte hier auch keiner mehr wohnen, bis auf die Wollmäuse unter den Betten. Aber was denke ich da schon wieder, das geht nun wirklich zu weit.  Ich werfe mich auf das Bett und starre auf mein dunkles Display. Beim darauf herumtippen, lässt mich das grelle Licht blinzeln. Wie gern würde ich ihn anrufen, einfach ein bisschen Plaudern und über den passenden Film diskutieren. Doch das geht nicht. Andy ist Stumm. Noch immer verursacht dieser Gedanke mir leichtes Unbehagen. In diesem Moment durchfährt mich ein Geistesblitz. Ich setze mich sofort auf und beginne auf unserer Uni-Homepage herum zu scrollen. Wieso sollte ich Andy die Schuld an seinem Zustand geben. Er ist so geboren, kennt es nicht anders, kann es nicht ändern. Wenn ich ihn liebe, muss ich mich auf ihn einlassen. Mit all seinen Fehlern, all seinen Bedürfnissen und all seinem ICH.  Schneller als gedacht finde ich die Seite mit allen angebotenen Kursen. Irgendwo muss ich es doch lernen können? Da unsere Universität auch einen sehr großen Sprachen-Komplex hat... genauso wie Pädagogik, wäre es nur Logisch auch….ah ich habe es! Gebärdensprache… Ich fülle die Anmeldefelder aus und mein Herz hüpft, wie ein junges Reh. Gott was tue ich hier? Meine Finger sind ganz kalt und irgendwie zucken meine Augen immer wieder vom Display zur Wand. Würde er es als Beleidigung sehen, wenn ich versuche zu lernen mit ihm zu sprechen? Oder würde er sich am Ende sogar darüber freuen. Telefonieren könnten wir dann immerhin über Skype, ohne zu schreiben. Wir könnten auch besser streiten oder lernen. Die Vorstellung wie wir uns wortlos im Zimmer Worte zuwerfen, bringt mich zum lächeln. Wie absurd es wäre. Einen Streit zu führen ohne das jemand schreit. Nicht so wie ich es selbst von meinen Eltern kenne. Wieder lächle ich, weil ich mir vorstelle, wie man als Stummer Dirty-Talk führt...aber warum nicht, ich bin offen für alles. Ohne das ich wirklich weiter darüber nachdenke, sende ich das Formular ab und freue mich auf Morgen. Ich werde mich benehmen wie der größte Trottel, immerhin habe ich so etwas noch nie gemacht. Ich lass mich nach hinten fallen und grinse wie ein Idiot! Aber ein glücklicher Idiot...mit Sorgenfalte auf der Stirn. ~ Ich sitze mit Angela auf meinem Bett und habe keine Ahnung wie spät es ist. Mein Kopf fühlt sich leer an. Meine Augen sind immer noch geschwollen und ich spüre wie meine Wangen glühen. Mein Blick geht zu ihr rüber und ich atme laut aus. Angela ist seit Stunden damit beschäftigt zu telefonieren. Wie es klingt, nutzt sie tatsächlich all ihre Kontakte um mir zu helfen.  „Ja geht klar, wir treffen uns morgen in der gesamten Runde, sag den Jungs aus der Medien-AG Bescheid... Ja du bekommst alles... Nein das Rote zieh ich nicht an!“ Spricht sie zusammenhangslos in den Hörer und ich hoffe, sie muss sich wegen mir nicht prostituieren. Aber da ich weiß, mit wem sie telefoniert, würde sie das am Ende sogar freiwillig tun. Das erkennt man schon allein an ihren knallroten Wangen und ihrer hohen Stimme am Ende ihrer Sätze. Dann legt sie auf und setzt sich zu mir. „Andy hör mal zu. Ich habe eine Idee. Auch die Jungs die ich angerufen habe, haben sehr gute Vorschläge gebracht. Aber bevor ich das alles wirklich durchziehe...“, nimmt sie meine Hände und legt sie in ihre. Ihr Blick ist fest auf meine glasigen Augen gerichtet und ich muss heftig Schlucken. „Andy sag mir...liebst du ihn?...ich meine so richtig...so doll, das es dieser Kampf wert ist...sei bitte ehrlich!“ Ihre Stimme klingt besorgt, ernst und doch wie die einer Kämpferin. Ich nicke und löse meine Hand aus ihren. Ich überlege noch ein paar Sekunden bevor ich erneut heftig nicke und gestikuliere. -Ich liebe ihn. Schon von Anfang an! Es ist anders als je zuvor Angela. Es fühlt sich so gut an. Ich würde alles für ihn tun. Aber ich will nicht, dass wir für mein Glück zu viel riskieren!“- Angela reißt mich mit ihrer Umarmung fast um. Kaum habe ich das letzte Wort gezeigt, reißt sie mich mit nach hinten aufs Bett. Ich schnappe nach Luft, doch sie lacht einfach nur. „Sag das doch gleich Andy...dann los. Wir machen die Schlampe fertig und dich und Dean zum Paar der Uni!“, ruft sie wie ein Kampfschrei. -Übertreib es bitte nicht!- Ermahne ich zerquetscht von ihren Brüsten. „Ach ich doch nicht...außerdem habe ich jetzt ein Date mit Fabian...ja DEM Fabian...hach...“ Wirft sie sich nun neben mich und guckt wie ein Teenie. Ich muss nun doch wieder Lachen und schöpfe etwas Hoffnung. Angela ist ein Engel, was würde ich nur ohne sie tun. Als wir uns Beide etwas eingekriegt haben, schau ich auf die Uhr. Meine Augen weiten sich und ich halte Angela das Handy hin. -Es ist schon spät, Dean wollte doch kommen, aber die Weiber haben sich überall positioniert!- Zeige ich ihr völlig nervös und lass dabei mein Handy fallen. Sie legt ihre Hand auf meine Wange. „Mach dir keine Sorgen. Ich gehe zu ihm, und nein, ich werde ihmk nichts davon sagen. Es wird nicht mehr lange dauern, dann könnt ihr euch sehen und tun was immer ihr wollt“, sagt sie sanft und steht auf. „Schließ hinter mir ab Andy, ich schreib dir dann nochmal", läuft sie bereits zur Tür. Ich nicke und schlucke. Sie ist so stark, warum kann ich nicht so stark sein! Angela verlässt das Zimmer, ich schließe ab und kann nur ahnen was danach passiert. Zumindest hoffe ich Dean wäre nicht so dumm zu mir zu kommen. Oh Angela… ~ Es klopft an meiner Tür und ich schrecke auf. Gerade hatte ich erneut auf mein Handy gestarrt, aber vielleicht war das auch nur Andy selbst. Ich öffne die Tür nur einen Spalt und sehe eine Frau. Mein Blick wandert von Ihren Füßen, zum Glück ohne High-Heels, höher und große Brüste sehen mich an. Als ich ihr ins Gesicht blicke, erkenne ich sie. „Hi, ist was mit Andy?“, sehe ich sie skeptisch an und öffne die Tür weiter. Sie kommt in mein Zimmer und schließt hinter sich zu. Sie wirkt etwas steif und ich habe das Gefühl, sie will nicht das jemand auf dem Flur etwas mitbekommt. „Hi, sorry ich wollte nicht so Creepy rüber kommen“, lächelt sie nun breit. „Ich wollte dir nur sagen, dass mit Andy alles okay ist, nur haben wir gerade wirklich viel zu tun mit den Prüfungen. Ich bin hier, weil er Angst hat dich zu verärgern wenn er absagt. Also sei ihm bitte nicht böse, ich sorge mich nur so um ihn“, sagt sie sanft und wirkt wie eine Schwester, die ihren Bruder schützen will.  „Achso, das wusste ich nicht, er hatte nicht auf meine SMS geantwortet“, erwidere ich sorgenvoll. Doch sie steckt ihre Haare hinters Ohr und grinst. „Das ist lieb, dass du dir Sorgen machst, aber es ist alles gut. Sein Handy war tot und jetzt hat er sich nicht getraut dir zu schreiben, weil es ihn peinlich war. Unser kleiner Trottel eben", lacht sie und legt ihre Hand auf meine Brust. „Morgen haben wir Prüfung, meinst du es ist Okay wenn du ihn heute noch in Ruhe lernen lässt. Morgen könnt ihr ja vielleicht zusammen Essen wenn es passt. Schreib ihn einfach das alles okay ist, dann lächelt der Tollpatsch auch wieder“, sagt sie langsam und irgendwie hypnotisch. Verdammt konnten alle Frauen sprechen wie Medusa höchstpersönlich. Ich schlucke, weil mir der Gedanke irgendwie Angst macht. Dann nehme ich ihre Hand und spüre, dass sie genauso kalt ist wie meine. „Ist okay, ich habe selbst noch zu tun. Ich nehme da gern Rücksicht. Aber sag mal. Du kannst doch die Gebärdensprache oder?“, platze ich einfach damit herraus. Sie kichert und tritt einen Schritt zurück. „Ja kann ich, möchtest du auch?“, fragt sie mich einfach. Ich nicke schüchtern und sehe zu Boden. Als ich sie dann wieder ansehe, bricht sie in Lachen aus. „Oh man...ihr Zwei seid so verliebte Trottel. Ich helfe dir wenn du willst, und ich sag es ihm auch nicht. Meine Güte ihr Zwei seid so filmreif, ich kann nicht mehr. Wo ist mein scheiß Prinz, der so eine Story mit mir erlebt, aber bitte mit weißem Pferd und ich im rosa Kleid. Das gibts doch nicht!“ Ich sehe ihrem lauten Lachen zu und verstehe nur Bahnhof, was war denn jetzt los? „Wie meinst du das?...Hey hör auf zu lachen!“, sehe ich sie streng an. Sie hält ihre Arme vor den Bauch und grinst immer noch. „Na ja, du möchtest ihm näher sein, und er dir, aber irgendwie bekommt ihr es trotzdem nicht gebacken. Dean?...Liebst du ihn? Immerhin nimmst du da einiges auf dich. Mehr als nur ein kleiner Fick auf dem Campus“, spricht sie aus was sie denkt und wird am Ende ganz komisch in ihrer Stimme und ihrem Blick.  Mir klappt fast die Kinnlade herunter. „Was?...iIh?...also ich...ja...ich glaub schon...also“, fang ich an zu stottern. Stottern? ICH? Was ist nur mit mir los?! Ich räuspere mich und sehe sie nun ernster an. „Ja, ich denke ich liebe Andy.“ Doch das reicht ihr anscheinend nicht. Denn sie hebt ihren Finger und stupst ihn unsanft in meine Rippen. „Ich denke? Willst du mich verarschen? Das reicht mir nicht!“, funkelt sie mich an. Ich räuspere mich erneut und mein Herz rennt einen Marathon ohne das ich mich einen Millimeter bewege. „Fuck...JA! Ja ich liebe Andy!“, schrei ich es fast heraus. Wieder lächelt sie und nimmt den Finger weg. Im nächsten Moment spüre ich ihre weichen Brüste an meinem Bauch und sehe verblüfft nach unten. Sie umarmt mich, so fest das ich kaum atmen kann. Dann sehen mich zwei große grüne Augen an. „Das freut mich zu hören. Bring ihn nicht zum weinen. Er ist ein Geschenk Dean. Ein Geschenk“, flüstert sie und löst sich. „Dann sei du auch noch fleißig und wir sehen uns...“, schreitet sie zur Tür und winkt mir noch kurz zu. Ich kann nichts mehr erwidern. Langsam lass ich mich auf den Boden sinken, als sie draußen ist und die Tür ins Schloss fällt. Habe ich ihr gerade die Liebe zu Andy gestanden? Auwei! Mein Herz klopft und ich halte meine Hand gegen meine Brust. Ich habe das Gefühl, es würde jeden Moment aus meiner Brust springen. Habe ich so was je gefühlt? Hat sie Recht mit Ihren Worten...und heißt das Andy liebt mich auch? Noch immer mit der Hand auf der Brust nehme ich mein Handy und schreibe meinem Blondschopf. -Ich bin dir nicht böse, sei noch schön fleißig heute. Morgen vielleicht Mittagessen? ;* Schlaf gut-. Ich lege mich auf den Boden, alle Viere von mir gestreckt und kann mir ein dummes Grinsen erneut nicht verkneifen. Ich liebe ihn?...doch...ich liebe ihn! Angela läuft in Richtung ihres Zimmers. Ihr Lächeln und die roten Wangen kann sie dabei nicht vertuschen. Nun war sie die Einzige die wusste, dass Beide sich wirklich liebten. Das gab ihr den Antrieb ihren Plan durchzuführen. Sie würde dem Mann helfen Glücklich zu werden, den sie selbst liebte. Doch das war nun egal. Eine kleine Träne lief über ihre Wange. Schnell wischte sie sie weg. Denn Andy würde sein Glück finden, genauso wie sie es schaffen würde. Kapitel 19: Kapitel 19 ~ Bücherdate ----------------------------------- Kapitel 19 Bücherdate~ Mir geht es richtig beschissen! Die ganze Nacht habe ich mich hin und her gewälzt und versucht meine Gedanken zu ordnen. Doch ohne Erfolg. Noch immer weiß ich nicht was für ein Handeln richtig wäre. Sollte ich Dean die Wahrheit sagen, oder einfach auf Angela vertrauen. Schnaufend sehe ich neben mich. Doch weder Steve noch Angela sind da. Beide hatten sich heute Morgen bei mir gemeldet um mir zu sagen, dass sie schwänzen würden. Angela meinte das mit dem Plan anscheinend echt ernst. Meinen Kopf stütze ich in meiner Hand ab und lümmel am Tisch rum. Wo war nur der elende Streber in mir hin. Weg! Einfach weg! Dieses ganze Gefühlskarussell machte mich fertig und ich konnte meine Emotionen noch nicht einmal herausschreien. Obwohl, ich könnte schon, aber es wäre wie ein Stummfilm und nicht sonderlich befriedigend. Der Unterricht vor mir läuft eher beiläufig in meinem Gehirn ab. Noch versuche ich interessiert zu wirken, doch das scheint nicht zu klappen, da der Professor mir böse Blicke zuwirft. Schnell tue ich so, als würde ich etwas in meinem Heft notieren. Nach zwei weiteren Seminaren laufe ich immer noch völlig allein Richtung Mensa. Ich hatte Dean heute Morgen geschrieben, dass ich wohl nicht zum Essen kommen werde. Er hatte es zwar hingenommen und mir einen schönen Tag gewünscht, aber ich hasste mich für diese Entscheidung bereits sehr. Schnell husche ich an der Essensausgabe vorbei und nehme mir nur ein belegtes Brötchen aus einem Automaten. Auch als ich mich umsehe, kann ich Dean nicht erblicken. Ganz im Gegenteil zu Tussis in kurzen Röcken und Spachtelmasse im Gesicht. Sie starren mich an, lassen mich keine Sekunde mit mir selbst allein. So langsam geht mir diese ganze Aktion von Sam gehörig auf den Zeiger. Mit meinem Brötchen verschwinde ich ins nächste Seminar. Dort ist natürlich noch Niemand im Raum, aber ich habe mal 5 Minuten für mich allein. Meine Gedanken kreisen um die Konsequenzen die Sams Weiber mir antuen könnten, sollte ich Dean doch treffen. Es musste doch einen Ausweg geben, irgendeine Möglichkeit. Gerade jetzt, wo ich zugegeben habe, was ich für ihn fühle, fällt es mir noch schwerer ihn nicht zu sehen. Ich nehme mein Handy, drehe und wende es in meiner Hand. Es musste doch eine Lösung geben… Dieses verdammte Spiel von Katz und Maus oder was auch immer...es läuft immer noch und so langsam verliere ich meine Geduld. Seit nun einer Woche vertröste ich Dean mit Nachrichten und bitte um Verzeihung. Da wir Beide in der Prüfungszeit sind, scheint er selbst zu viel zu tun zu haben, um mich aufzugeben. Der Gedanke allein, dass er das machen könnte, bringt mich fast zum Heulen. Seit 7 Tagen bin ich allein, nur Steve ist ab und an bei mir zum Lernen. Auch jetzt gerade sitze ich in einem leeren Saal. Obwohl ich glaube, ich muss alles zurück nehmen, ich bin nicht allein. Ich habe ständig mindestens 10 Wachhunde im Hinterhalt. Bis jetzt ist nichts Schlimmes passiert. Bis auf Zettel unter meiner Tür das ich mich weiterhin zurückhalten soll, weil sonst Etwas passiert. Mit platzt noch der Kopf, wenn das so weiter geht. Morgen habe ich erneut eine Prüfung. Wenn diese so schlecht läuft wie die Letzte, ist meine erste große Liebe an einigen schlechten Noten Schuld. Ich schlage meine Arme über den Kopf zusammen und muss mich zusammenreißen nicht doch einfach los zu heulen. Genau in diesem Moment bekomme ich Gesellschaft und reiße den Kopf herum. Angela steht in der Tür und hat ihr tagelanges strenges Gesicht, in ein breites Lächeln getauscht. Ich stehe auf und geh auf sie zu. Sie strahlt einfach weiter und nimmt mich in den Arm. „Sehr bald ist alles vorbei Andy, du machst das super!“, gibt sie mir einen Kuss auf die Wange. „Die Vorbereitungen sind beendet, jetzt musst du dich nur noch ein paar Tage gedulden“, sagt sie sanft und zuversichtlich. Diese Frau ist einfach der Hammer. Ich spüre wie sich nun doch Tränen in meinen Augen bilden und sehe meinen Engel an. „Schon gut Andy-Mausi, alles wird gut, wir machen sie fertig. Bald wird die Fotze wissen was es heißt so richtig am Arsch zu sein“, lacht Angela und streichelt mich. Langsam löse ich mich von ihr und schluchze, hebe meine Hände um ihr etwas zu sagen. -Ich danke dir so sehr! Und es tut mir leid, dass ich mich aufführe wie ein Mädchen. Ich will nicht so schwach sein! Ich will aber auch nicht zu riskant handeln!-, gestikuliere ich etwas hektisch und ziehe Angela in meine Arme, um sie fest zu drücken. Sie kichert nur und bleibt still. Niemals würde sie mir vorhalten ein Weichei zu sein. „Ich weiß doch Andy, und auch dein Verhalten gehört zum Plan. Wir werden sie überraschen, werden alle überraschen!“, spricht sie etwas erdrückt von mir. „Aber ich muss jetzt leider zu einer Prüfung. Wir sehen uns später“, gibt sie mir noch ein Küsschen, löst sich und geht. Schmerzlich sehe ich ihr nach und wische meine Tränen weg. Dann durchfährt es mich wie ein Blitz! Ein Bücherdate! Schnell ziehe ich mein Handy aus der Hose und tippe Dean eine SMS. Endlich fällt mir das perfekte Schlupfloch ein. Gott, ich hasse mich dafür! Warum ich nicht eher darauf gekommen? Meine Finger fliegen schneller über das Display als mein Herz schlagen kann. Kaum habe ich die Nachricht abgeschickt, laufe ich mit meiner Tasche los und grinse wie ein Idiot. ~ Seit Tagen ist meine Laune im Keller. Von Kevin muss ich mir nur noch anhören, wie sehr ich ihm doch die Weiber vergraule wegen meiner dunklen Aura. Auch Steffi nimmt Abstand und sagt, ich wäre gruselig. Was ist bitte gruselig und dunkel an einem Mann voller Sorge. Ich meine, die Augenringe bis zum Knöchel und mein scharfer Blick sind doch nicht angsteinflößend. Die strubbeligen Haare und meine Flecken auf dem Shirt sind dann doch schon schlimmer, oder?! Ich laufe Richtung Mensa und sehe mich im Fenster an. „Oh Mein Gott!“, entfährt es mir und ich streiche über mein unrasiertes Kinn. „Sag ich doch! Du siehst Scheiße aus! Holst du dir überhaupt noch einen runter?“, schlägt mich Kevin von hinten auf die Schulter. „Au du Arsch!“, bluffe ich zurück. „Alter was ist los mit dir? Du starrst auf dein leeres Display, schläfst kaum und bist nur noch am Lernen! Wo ist mein Homie? Mein Bro? Mein schwuler Flügelmann?“, spricht er nun sogar etwas in Sorge. „Es ist alles in Ordnung, ich habe gerade einfach viel zu tun. In 2 Tagen ist das Semester zu Ende und in weiteren 3 Tagen ist die Abschlussveranstaltung. Dann will ich einfach nur noch die Ferien genießen...“, sage ist streng und werde am Ende etwas leiser. „Nicht allein oder? Ich meine die Ferien verbringen? ...Sag bloß, du bist verliebt?! DEAN JOHNSON?! Das glaub ich nicht!“, platzt es aus ihm heraus und ich schlage meine flache Hand vor seine große Fresse. „Psst, sei still verdammt! Das geht dich nichts an...noch nicht!“, schnauze ich ihn an und nehme meine Hand herunter. Gerade als wir etwas brüderlich miteinander streiten wollen, vibriert mein Handy. Sofort ziehe ich es aus meiner Hose und spüre richtig, wie alles in mir auf die Nachricht reagiert. „Ich muss los!“, sage ich und laufe bereits los. „Hey! Wir sind noch nicht fertig! DEAN!?“, ruft Kevin mir nach, aber bleibt stehen. Im Laufen starre ich erneut auf mein Handy, um die SMS nochmal zu lesen. - Hab die Schnauze voll. Lass uns bitte in der Bibo treffen, ganz hinten in der Geschichtsabteilung, 2. Stock. Ich hoffe du hast Zeit, warte dort auf dich. Andy.- Genau darauf habe ich seit Tagen gewartet. Es klang genau nach ihm. Auch wenn ich seit kurzem vorsichtig war, was SMS angingen, wusste ich sofort, dass diese Nachricht echt war. Eine geniale Nachricht. Denn der einzige Ort an den die -Sammies- niemals gehen würden, wäre die Bibliothek. Sicherlich waren sie allergisch gegen Gehirnzellen oder einfach nur Papier. Zum Glück weiß ich ganz genau wo die Abteilung ist. Kurz grüße ich die süße Studentin am Tresen und laufe weiter. Mit jedem Schritt wird mein Grinsen breiter. Gott was passiert hier? Ich bin so aufgeregt, dass ich mich selbst nicht ganz begreife. Nach einem Sprint die Treppe hinauf, kann ich einen gewissen Blondschopf erblicken. Die roten Wangen und blauen Augen die zu mir sehen und sich schüchtern sofort wieder verstecken, kommen mir doch sehr bekannt vor. Ich laufe direkt auf ihn zu. Andy hat sich wirklich die perfekte, abgelegene Ecke ausgesucht, die man hier finden kann. „Andy...“, flüsterte ich und laufe weiter auf ihn zu. Er steht vor mir und sieht mich an, fummelt mit seinen Händen an seinem Shirt herum. Selbstbewusst bleibe ich vor ihm stehen und sehe ihn einfach nur an. Lasse ihm Zeit mich zu betrachten, genauso wie ich es tue. Mein Herz schlägt immer schneller und irgendwann kann ich mich nicht mehr halten. Ich dränge ihn noch etwas näher an die Wand, schwinge meinen Arm um seine Schultern und ziehe ihn fest an mich. Nur eine Sekunde starre ich in seine Augen, bevor ich meine Lippen auf seine lege. Ich spüre wie uns Beide ein Blitz durchfährt. Sacht legt er eine Hand auf meinen Bauch. Es fühlt sich so gut an ihn zu spüren. Nur ein wenig löse ich mich von ihm, um nach kurzem Luftschnappen wieder seine Lippen zu berühren. Meine Augen schließen sich ganz von allein und ich merke wie auch Andy mit jeder Berührung hingebungsvoller wird, sich fallen lässt und das genauso genießt wie ich. Doch ist es Richtig weiter zu gehen? Ich löse mich von ihm und lasse auch ihm Platz zum Atmen. Etwas keuchend nimmt er sein Handy und tippt. - Ich freue mich so dass du gekommen bist!- „Ich freue mich, dass du mich sehen wolltest“, erwidere ich etwas vorwurfsvoll. - Es tut mir leid, es war viel los, und ja, ich habe es nicht mehr ausgehalten -, tippt er schnell und ich grinse darüber. „Ich auch nicht Andy“, wird meine Stimme etwas verruchter, umschlinge ich ihn und bedecke ihn mit Küssen. Bei seinem Blick, seinen Reaktionen fällt es mir zu schwer zu widerstehen. Ich will ihn so sehr! Also lasse ich meine Lippen wieder auf seine sinken und erforsche ihn diesmal auch mit meiner Zunge. Gemeinsam schmatzen wir etwas bei unserem Zungenspiel. Als nun ich derjenige bin der Luft holen muss, habe ich Zeit ihn zu mustern. Hingebungsvoll lehnt er sich an mich. Nun verstehe ich nichts mehr. Hatten die Tage des Verzichts dafür gesorgt, dass wir uns so sehr wollten? Keuchend streichle ich ihm den Rücken und grinse wie ein Honigkuchenpferd. „Andy...ist alles in Ordnung?“, frage ich nun doch und lasse mich langsam mit ihm zu Boden sinken. Als wir auf dem Teppich sitzend, zwischen alle den Büchern, sieht er zu mir auf. Wieder sucht er nach seinem Handy. - Ja alles Okay, ich hatte nur echt schwere Tage. Aber wie ich sehe geht es dir nicht anders.-, lässt Andy mich lesen und streicht mir dabei über die Stoppeln. „Ja, Prüfungszeit eben, sorry für den Anblick“, lache ich leise. Doch Andy schüttelt den Kopf, küsst meine Stoppeln und schreibt nur -Männlich- auf den Display und steckt das Smartphone zurück in seine Hose. Darüber muss ich dann doch schmunzeln. Irgendwie wusste ich von Anfang an, dass dieser Junge etwas Besonderes ist. Wie schaffte er es, mich so aus der Bahn zu werfen? Irgendwie wollte ich bei ihm sein, und das nicht nur wegen Sex. Nein, ich war einfach gern bei ihm. Und ich würde schon irgendwie lernen mit ihm zu kommunizieren, damit wir kein Handy oder Papier mehr brauchten. „Du bist so süß Andy!“, lächle ich ihn an und lehne mich über ihn. Andy fällt auf den Rücken und es gefällt mir, so über ihn zu schweben. Mir war egal wo wir waren. Mir war egal wer uns sah. Mir war egal was wir tun würden. Doch mit wem, war mit nicht egal...ich wollte Andy. Er sieht zu mir hoch und wird wieder total rot im Gesicht. Dieser Anblick wird mir hoffentlich nie überdrüssig. Sanft ergreife ich seine Hände und lege Andys Arme über seinen Kopf. Ohne Widerwillen lässt er mich machen. Das war tatsächlich auch schon immer so. Auch damals im Club hat er mich einfach tun und lassen machen. Doch ich kannte auch seine Grenzen. Ich lasse mich auf ihn sinken und küsse ihn heftig. Eine meiner Hände krabbelt unter Andys Shirt. Ein leises Keuchen kommt aus seiner Kehle und ich raune zurück. Es war wirklich gemein. Egal was ich hier tun würde, ich wäre derjenige, der sich mit den Geräuschen zurückhalten musste. Grinsend fahre ich fort, gleite höher und streiche sanft aber fordernd über seine Nippel. Sein Oberkörper bäumt sich auf, bis er an meinen stößt. Ich spüre wie sein Atem schneller wird. „Oh Andy, du bist wundervoll!“, hauche ich ihm leise an die Lippen. Andy bewegt zaghaft seine Finger und versucht mich zu ergreifen, doch er schafft es nur meine Haare zurück zu streichen. Das Lächeln das er dabei auf dem Gesicht trägt ist unbeschreiblich. Wenige Minuten später haben wir unsere Position etwas geändert. Ich habe mich in die letzte Ecke im Dunkeln gequetscht und Andy sitzt breitbeinig auf meinem Schoß. Seit einer gefühlten aber wundervollen Ewigkeit knutschen wir. Unsere Lippen sind bereits total geschwollen und tief rot. Aber aufhören will keiner von uns. Langsam beginnt Andy seine Hüften etwas zu bewegen. Immer mehr traut er sich selbst zu entscheiden, was als nächstes passiert. Immer wieder sehen wir uns tief in die Augen. Es fühlt sich gut an. Es fühlt sich richtig an. Es fühlt sich ...nach Liebe an. ~ Betrunken von dem was Dean gerade mit mir macht, blicke ich ihn an. Seine dunklen Augen verschlingen mich wie ein Hai, dessen ich mich nicht entziehen kann. Ich hatte nicht geplant, dass das hier passiert. Es hätte mir gereicht, wenn wir nur ein wenig beieinander gesessen hätten. Doch nun fuhr ich mit ihm Karussell, in irgendeiner verdammten Parallelwelt. Jede Faser meines Körpers schreit nach ihm. Jede Stelle meines Körpers will von ihm berührt werden. Jede Zelle meines Gehirns will gefüllt sein mit ihm. Und jede Sekunde meiner Zeit will ich bei ihm sein. Dass ich mein Becken bewege, merke ich erst als eine harte Beule an mein Unterleib drückt. Etwas verdutzt sehe ich herab und schlucke. Dean sieht ebenfalls herab und muss sich ein Lachen verkneifen. Er wirkt etwas als wäre es ihm peinlich. Doch ich küsse ihn einfach und schüttele den Kopf. Einen weiteren Blick kann ich mir nicht verkneifen, woraufhin Dean mich am Kinn packt und nach oben drückt. „Nicht nur gucken!“, grinst er mich unheimlich frech an. Ich erwidere genauso frech und reiße mich los. Doch mein nächstes Ziel ist sein Hals. Mein Herz springt sicher gleich aus meiner Brust und hüpft gemütlich die Treppe herunter. Scheiß drauf! Ich küsse mich an seinem Hals zu seinem Schlüsselbein und knabbere daran. Im Augenwinkel sehe ich, wie Dean den Kopf in den Nacken wirft und beginnt zu genießen. Seine Hände suchen wieder den Weg unter mein Shirt und streichen über meine Wirbelsäule. Kurz sehe ich mich um, doch wir sind tatsächlich allein. Ein Stück weiter lehne ich mich zurück und ziehe seine Hände von meinem Rücken, pinne sie neben ihn auf den Teppich und lege den Kopf schief. Mit meinen Lippen forme ich das Wort -BLEIB- und lasse seine Hände los. Er tut wie befohlen. Kurz bete ich dafür, dass auch die nächsten 10 Minuten keiner kommen würde, falls doch, könnte sich Sam sparen uns fertig zu machen. Schüchtern ziehe ich sein Shirt nach oben und lecke mir über die Lippen, als ich seinen gut gebauten Körper betrachte. FUCK! Man sah ihm so sehr an, dass er Sport studierte. Ich rutsche ein Stückchen von ihm runter und knie mich zwischen seine Beine. Offensichtlich schlucke ich und sehe ihn kurz an. Der Blick den ich erhalte ist eine Mischung aus Herausforderung und Geilheit. Anscheinend will er gerade genauso testen, wie weit ich gehen würde, wie ich selbst. Frech strecke ich ihm die Zunge raus und zieh sein Shirt noch höher. Langsam lass ich meinen Kopf auf seine warme Haut sinken und erschaudere. Gott ist er heiß. Ich keuche an seine Muskeln und beginne dann diese zu küssen und darüber zu lecken. Mit meiner Zunge ertaste ich jede Erhebung und bekomme dabei so dermaßen selbst einen Ständer. Dean muss durch meine Berührungen laut stöhnen und ich zucke heftig zusammen. Schlagartig sehe ich ihn an und lege meinen Zeigefinger auf seinem Mund. Wir müssen leise sein! Kurz erinnere ich mich an Deans Taktiken und wende eine davon selbst an. Forsch stopfe ich ihm sein Shirt in den Mund und forme wieder -BLEIB- mit meinen Lippen. Ich kann hören wie er hinter dem Stoff kichert. Aber nun habe ich freie Bahn. Ein letzter Seitenblick und ich genieße das, was ich mir so lange ersehnt habe. Vielleicht ist das auch alles ein Traum und ich bin gegen ein Regal gelaufen? Was solls, ich will das hier so sehr, Traum hin oder her! Ich küsse mich tiefer und ziehe mit meinen Zähnen an Deans krausen Haaren unterhalb seines Bauchnabels. Daraufhin höre ich wie er die Luft zischend einsaugt und noch fester in sein Shirt beißt. Auch ich schlucke und verliere meine eigene Geduld. Nachdem ich alle seine Muskeln ausgiebig beleckt und beknabbert habe, sehe ich zu ihm hoch. Dean atmet schwer und seine Brust hebt und senkt sich heftig, auch hat er seine Finger in den Teppich gekrallt. So konnte ich ihn nicht gehen lassen. Ich rutsche noch ein Stück tiefer und habe nun genug Platz mich an seiner Hose zu vergreifen. Dean öffnet die Augen und will mich aufhalten indem er mit einer Hand seinen Gürtel festhält. „Andy, bist du dir sicher?“, nuschelte er undeutlich hinter dem Stoff in Mund. Wieder antworte ich mit -BLEIB- und lege seine Hand zurück. Sollte das hier schief gehen, würde ich alle Schuld auf mich nehmen. Aber ich wollte das, ich brauchte das...Jetzt! Erneut fummle ich an seinem Gürtel und danach an seiner Hose herum. Etwas unsanft aber leise ziehe ich sie über seinen Knackarsch. Nun keuche ich selbst heftig. Der Anblick seiner grauen Boxer, der großen Beule und den dunkelgrauen Flecken um seiner Spitze herum machen mich fertig. Ich schlucke. Aber nicht aus Unbehagen, Nein, ich sabber nur sonst den ganzen Boden voll. Er war perfekt! Gott, wie hatte ich das hier nur verdient? Es wunderte mich, dass Dean mich wirklich machen ließ. Immer wieder sah ich ihn an und nie gab er mir ernsthaft das Gefühl aufhören zu müssen. Aber so tat ich es eben auch. Wir waren wohl beide Schamlos und Notgeil genug, um uns gegenseitig so zu verhalten. Obwohl mir das auch sehr gefiel und viel Luft nach oben bot, wenn es um Bettgeschichten ging, aber das hier war ja nicht nur eine Bettgeschichte. Mit meinem Finger fahre ich am Hosenbund der Boxers entlang und lasse ihn nur ein Stück unter den Stoff tauchen. Ich spüre weitere kleine Haare und...einen wirklichen Prachtschwanz. „NGH!“, entfährt es Dean und er lässt das Shirt fallen. Keuchend sieht er auf mich herab. „Fuck Andy, wenn du noch länger mit mir spielst, falle ich in Ohnmacht!“, stöhnte er mich an und ich grinse breit. Mit einem weiteren Versuch unter seine Boxer zu gelangen zog ich sie nun wirklich über den Po. Deans Schaft stand aufrecht und ragte mir entgegen. Einige Lusttropfen perlten bereits von seiner Spitze. Die Adern an seinem Schwanz standen bereits hervor und seine Hoden waren prall gefüllt. Doch was war Das? Etwas skeptisch sah ich nach unten und umfasste Deans Schaft, bog ihn etwas nach oben und sah dann völlig verblüfft zu ihm hoch. Dean wusste sofort was ich meinte. „Jugendsünde! Ist es dir noch nicht aufgefallen?“, flüsterte er gepresst. Nochmal sah ich nach unten und schüttelte den Kopf. „Bitte Andy, ich erzähl es dir später, bitte mach weiter verdammt!“, keuchte er nun rauer und fordernder. Mit einer seiner Hände umfasste er meinen Hinterkopf und drückte mich nach unten. Nein, ich hatte das Piercing an seinem Hoden tatsächlich noch nicht bemerkt. Vielleicht weil es bis jetzt immer dunkel war. Doch Dean gab mir keine Chance länger darüber nachzudenken. Denn als sein Schwanz heftig zuckte und er mich regelrecht auf seine Spitze presste, verstand ich. Genüsslich öffnete ich den Mund und ließ seine Eichel in meinen Mund gleiten. Ich mochte es sehr Männern einen zu Blasen, doch Dean war noch besonderer. Sein Schwanz wäre perfekt für Pornos geeignet, da er einfach wie aus dem Bilderbuch war. Auch seine Hoden waren gleich groß, was selten bei Männern war. Oder zumindest war der Größenunterschied minimal. Doch jetzt war nicht der Moment einen Rezession für Deans Penis zu schreiben. Tiefer nahm ich ihn in mir auf und saugte leicht an dem heißen Fleisch. Deans Griff um meinen Kopf wurde härter, aber noch ertragbar. Als ich meine Hand nutzte, um seine Eier zu massieren zuckte er heftig zusammen. Gerade hatten unsere Schwänze parallel gezuckt. Gott, wie unbeschreiblich musste Sex mit diesem Mann sein! Allein der Gedanke verschaffte mir eine eigene feuchte Unterhose. Gleichzeitig bewegte ich meinen Mund heftiger auf und ab, saugte an seiner Spitze und leckte seine gesamte Länge entlang. Ich traute mich sogar seine Eier in den Mund zu nehmen und daran zu saugen. Nun spürte ich den Piercing in meinem Mund und leckte kurz über das glatte Metall. Hätte ich Dean gar nicht zugetraut. An seinem immer öfter zuckenden Schwanz konnte ich ahnen, dass dieses Erlebnis bald ein Ende finden würde. Weitere 5 Minuten bewegte ich meinen Mund auf seinem Schaft und sog an seinen Eiern. Sein Griff wurde mal härter mal weicher. „Andy...komme...fuck!“, flüsterte er unter roten Wangen. Seine Stimme und sein Stöhnen zurückzuhalten schien ihm nicht zu gefallen. Auch ich würde ihn sehr gerne hören. Ich leitete den Endspurt ein und erhöhte das Tempo. Wieder und wieder drückte er mich tief auf sein Geschlecht und ich konnte ihn fast komplett in meinen Mund aufnehmen. Mit meiner Zunge ertaste ich die pulsierenden Adern und einen Augenblick später erstarrte Dean und biss sich wahrscheinlich heftig auf die Lippen. Ich brauchte nicht nach oben sehen, um den Grund dafür zu wissen, denn mein Mund füllte sich schubweise mit seinem warmen Sperma. Ich stöhnte kehlig und saugte weiter an ihm. Bereitwillig schlucke ich und nehme meine Hand von seinen Hoden. Erst als ich das Gefühl habe, dass Dean buchstäblich leer sei, lasse ich von ihm und blicke nach oben. Mein Hottie hat sich gegen das Regal gelehnt und keuchte. Sein Körper schwitzte und seine Augen waren geschlossen. Er wirkte unheimlich glücklich und befriedigt. Schnell zog ich ihm die Boxer und Hose über die Hüfte zu ihrem ehemaligen Platz. Noch immer war es ruhig um uns. Ich schloss sein Gürtel und strich das Shirt wieder glatt. Ebenfalls zufrieden lehne ich mich an ihn und warte, bis er von Wolke 7 runter kommt. Deans dunkle Augen blicken zu mir und sanft streicht er mir über den Mundwinkel. Anscheinend habe ich mit dem Sperma gekleckert. Grinsend erwiderte ich den Blick und suchte mein Handy. - Das war Hammer! Aber das mit dem Piercing wüsste ich gern trotzdem noch.-, zeige ich ihm das Display und er zwinkert. „Ja ich erklär es dir, aber meinst du nicht, ich sollte mich revanchieren?“, verlor er sein freches Grinsen nicht. Ich wollte gerade darauf reagieren als Frauenstimmen uns aufblicken ließen. Schneller als ein Pfeil stehen wir senkrecht vor dem Regal. Dean muss sich festhalten da er vom Aufstehen Sternchen sieht. „Oh Hallo, wisst ihr wo die Bücher vom dritten Reich sind?“, fragt eines der Mädchen, die einfach um die Ecke kommen. Ich schüttle heftig den Kopf. „Echt nicht, Mist. Melli lass uns doch nochmal zur Bibohilfe gehen!“, ruft sie ihrer Freundin zu und geht. Der Schock sorgt für einen abrupten Abbruch meiner Geilheit und Verlust meiner Latte. Dean bricht neben mir in Lachen aus und nimmt mich in den Arm. „Du bist echt der Hammer Kleiner. So ein Glück...die Szene, du, das Schicksal. Alles ist super!“, lacht er und somit endet unser Bücherdate wohl etwas unerwartet, aber positiv. „Lass uns das wiederholen ja? Aber ich glaube es ist jetzt besser, wenn wir gehen!“, flüstert er dann wieder. Ein letztes Mal nehme ich mein Handy. - Ja sehr gern, aber ich muss hier noch ein bisschen lernen. Ich schreibe dir heute Abend wieder. Und auch dir vielen Dank.-, schreibe ich schnell und will ihn eigentlich nicht gehen lassen. „Alles klar, überarbeite dich nicht. Ich schreib dir, ja!?“, küsst er mich ein letztes Mal und geht. So sehe ich meiner Liebe erneut nach. Will ihm folgen… Will ihm so vieles sagen… Will einfach bei ihm bleiben… Doch ich muss mich noch 5 Tage gedulden. Kapitel 20: Kapitel 20 ~ "Ich liebe dich!" ------------------------------------------ Kapitel 20 „Ich liebe dich~“ Nie hätte ich gedacht, dass 5 Tage so eine lange Zeit sein können. Meine Hände zittern… Meine Stirn ist heiß… Meine Beine sind weich… Mein Herz flattert… Mein Verstand ist wirr… Meine Augen fokussiert...fokussiert auf diese verdammte Bühne vor mir. Erneut, oder besser immer noch, musste ich mein Verlangen zu Dean unterdrücken. Nicht nur wegen den Prüfungen oder Sam. Nein, es gab einfach viel zu viel zu erledigen. Die letzten Tage habe ich weder richtig geschlafen, noch gegessen. Ich glaube, ich habe so noch nie empfunden. Mein Puls ist dauerhaft auf Marathon gestellt, doch meine Kräfte lassen langsam nach. Heute ist der Tag der Zeugnisübergabe. Jeder verdammte Student dieser Uni sitzt in diesem verdammten Saal. Auf der Bühne stehen die Stellvertreter der jeweiligen Fakultäten oder Kursen und halten Reden. Und ich? Ich stehe hier Backstage und sehe mir alles von nächster Nähe an. „Alles okay Andy?“, höre ich Angela neben mir reden. Auch sie wird jeden Moment auf die Bühne gehen. Sanft klopft sie mir gegen die Brust. „Alles wird gut, gleich ist es vorbei und glaube mir, Sam von dieser Uni zu schmeißen ist ein Segen kein Verlust!“, flüstert sie darauf hin und ihr weißes, liebevolles Lächeln bringt mich einen Moment herunter. Dean weiß von all dem hier nichts, gar nichts. Sicher sucht er mich in der Menge, um nach der Ausgabe mit mir zu verschwinden und etwas zu feiern. Doch was tatsächlich nach den Zeugnissen passieren wird, steht noch in den Sternen. Vielleicht findet er das hier auch gar nicht so witzig und geht einfach. Jetzt wo ich hier stehe, huschen die Erinnerungen der letzten Wochen an mir vorbei. Die Zeit in der ich allein war. Die Zeit als ich mich in einen Mann verliebte, den ich noch nicht mal richtig kenne. Die Zeit der Dramen und des Kampfes um genau diesen Mann. Die Zeit der Eskalation mit Sam und die vielen Nächte des Kummers. Bis hin zu der Zeit des Alleinseins und Verzichts der letzten Tage. War es all das hier wert? Und was würde passieren, wenn dieses Vorhaben scheitern würde? Mir ist so kalt. Alles an mir zittert und ist voller Schweiß. Meine Gedanken suchen Positives und Negatives, suchen nach einem Ausweg zu verschwinden und gleichzeitig nach Kraft das hier durchzuziehen. Ich habe ja noch nicht einmal etwas Besonderes angezogen. Mit meiner Jeans und einem grünen Hemd stehe ich hier und sehe aus wie 0-8-15. Gleich werden mich alle ansehen, daraufhin vielleicht auslachen und mit Tomaten bewerfen. Zum Glück ist Essen in dieser Halle nicht erlaubt. Wieder driftet mein Gehirn ab. Wie war das eigentlich? Warum habe ich mich in Dean verliebt? Ich meine, kennen wir uns eigentlich richtig? Ich weiß ja immerhin wie es normale Paare machen. Man trifft sich, redet viel miteinander um alles über den anderen herauszufinden. Anschließend geht man auf Dates und danach wird es körperlich. All diese Dinge sind stetig begleitet von Gesprächen, Diskussionen und Zukunftsplänen. Irgendwann stellt man dann fest, dass es einfach passt und man Glücklich mit dem Partner neben sich ist. Spricht man ab da von Liebe? Etwas schmerzlich wird mir bewusst, wie verkorkst mein Liebesleben ist. Denn ich habe nichts davon getan. Ich habe nicht nur stets die falsche Reihenfolge gewählt, sondern auch bei allem Anderen versagt. Ich bin einfach nicht beziehungsfähig. Auch bei meinem Ex war das so. Wir haben gleich mit dem Vögeln begonnen, nie gesprochen, nie Gemeinsamkeiten gesucht, geschweige dem gefunden. Ich habe mich anschreien lassen und nur den Fehler bei mir gesucht. Und das war nicht das erste Mal. Es ist nicht so, dass ich mich nicht nach Liebe und Geborgenheit gesehnt hätte. Doch habe ich nie jemanden gefunden, der mich nimmt wie ich bin. Und dann kam Mister Hottie! Ein leichtes Lächeln huscht über mein Gesicht, als ich an Dean denke. Er war irgendwie von vorn herein anders. Natürlich war unsere erste Begegnung nicht besonders Filmreif. Kein Rosa, keine Blumen, keine Kerzen. Dafür harte Bässe, lautes Gestöhne und raue Berührungen. Dennoch war Dean mehr als zuvorkommend und nur darauf bedacht, dass es mir gefiel. War diese Art an ihm vielleicht der Auslöser, warum ich ihn wieder sehen wollte? Der Moment verletzt zu werden war das Eine, doch dass mein Körper sich so nach ihm sehnte, nach nur einem kurzen Moment der Begierde, machte mich wahnsinnig. Unsere Zweite Begegnung bereue ich etwas, denn heute weiß ich, dass er es nicht verdient hatte so von mir behandelt zu werden. Doch ein gebrochener Stolz ist eben nicht schön. Aber glücklicherweise war mein Verstand und mein Herz stark genug ihm noch eine Chance zu geben. Es ist einfach total unwirklich! Ich fühle mich noch immer wie in einer schlechten Hollywood-Geschichte. Wann war es denn nur Liebe geworden? Wann habe ich mich entschlossen so was hier zu riskieren nur für einen Mann, von dem ich nicht weiß, ob er mich auch liebt. Kopfschüttelnd versuche ich mich zusammen zu reißen. Ich darf keinen Rückzieher mehr machen, jetzt nicht mehr. Wir haben nie gesprochen! Wir haben uns nie nach Lehrbuch kennlernen können. Er kennt nicht einmal meine Lieblingsfarbe. Er weiß nicht, dass meine Familie ein Ferienhaus in Kanada hat. Er weiß nichts von meiner Halbschwester oder meinem kranken Opa. Er weiß nicht, dass ich später in die Forschung gehen will. An sich, kennt Dean ausschließlich meinen Körper! Doch ist das genug um von Liebe zu sprechen? Vorsichtig schiebe ich den Vorhang vor mir zur Seite und meine Augen suchen nach ihm. Es dauert nur ein paar Sekunden bis ich ihn in der Menge finde und mein Herz einen Satz macht. Genau in diesem Moment fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Ja, JA! Es ist genug um von Liebe zu sprechen. Dieses Gefühl wenn ich ihn sehe… Dieses Gefühl wenn wir schreiben… Dieses Gefühl wenn wir uns berühren… Es reicht vollkommen aus. Denn dieser Mann hat einen Funken entfacht. Etwas wo ich nicht wusste, dass ich es besaß. Nicht nur seine gesamte Ausstrahlung und sein überdurchschnittlich gutes Aussehen ist es, was mich zum Fliegen bringt. Nein! Es ist wie er mich aufgenommen hat, wie er mich behandelt hat und mich genommen hat, wie ich eben bin. Immer stand er auf meiner Seite. Stets war er darauf bedacht, dass es mir an nichts fehlte. Nie hat er mich angelogen oder verraten. Er ist auch ohne ein einziges Wort meinerseits in meine Welt eingetaucht, hat mir die Hand gereicht und aus diesem schwarzen Sumpf befreit, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Er kann mich auch in den nächsten Wochen nach Lehrbuch kennenlernen. Denn im Lehrbuch der Liebe gibt es keine Sam! Ich hätte mich nie freiwillig so rar gemacht, hätte ihn normalerweise niemals angelogen oder gar nur geflunkert. Ohne diese Schlange müsste ich das hier nicht tun. Ohne sie wären wir schon längst Glücklich! Ich spüre wie die Wut von mir Besitz ergreift, doch das gibt mir auch wiederum Mut. „Andy was ist mit dir, du ziehst ja eine Menge Grimassen und bist ganz blass!“, fragt mich Angela voller Sorge. Mein kleiner Engel bekommt eben doch alles mit. -Nein alles gut! Ich habe nur gerade die letzten Wochen Revue passieren lassen und da kam einiges an Gefühlen hoch.- , gestikuliere ich ihr zu und sie lacht daraufhin. „Oh Andylein, du bist so süß. Dann hoffe ich du hast nun genug Gründe das hier durch zu stehen!“, klatscht sie lautlos in die Hände. Im nächsten Moment sehe ich wie Angela noch etwas zur Technik sagt, mir zuzwinkert und auf die Bühne tritt. Sie ist ein echt starkes Mädchen! Auch ich sehe zur Technik und lächle so gut es geht. Die Jungs am Pult grinsen zurück. „Das wird gleich lustig Andy. Wir stehen alle hinter dir!“, ruft einer der Drei leise zu mir. Ja, in den letzten Tagen habe ich sogar neue Freundschaften geschlossen. Mein Blick richtet sich auf Angela und ich kann spüren wie blau meine Finger sind. Hätte ich ein graues Hemd gewählt könnte man jetzt meine Schweißflecke der Angst bis zum Bauchnabel sehen. „Hallo meine lieben Mitstudenten. Auch ich, Angela, möchte mich für dieses wundervolle Jahr bei euch bedanken. Nur dank eurer Kreativität haben wir einiges erreicht. Besonders stolz bin ich natürlich über den ersten Platz der Unizeitung im Landesentscheid“, sagt sie laut in ein Standmicro mit einem bezaubernden Lächeln. Nach einem kurzen aber lauten Applaus spricht sie weiter: „Heute war es besonders Wichtig für mich, der letzte Sprecher zu sein. Denn es gibt ein Thema, dass an dieser Universität nicht sonderlich positiv zu erwähnen ist. Das Thema Mobbing!“ Man kann hören wie der Saal zu murmeln beginnt und unruhig wird. Doch Angela tritt heftig mit dem Fuß aufs Parkett und fordert erneut um Ruhe. Völlig unberührt spricht sie weiter: „Es geht darum das Studenten aufgrund von Herkunft, Handycap, Sexualität oder finanziellen Stand nicht freundlich integriert werden, sondern ausgegrenzt oder gar gemobbt. Seelisch sowie Körperlich. Ich finde wir leben in einer Zeit, in der es keine Vorurteile zu geben hat. Wir müssen uns alle an die Nase fassen, in uns gehen und unser Verhalten reflektieren. Niemand hat es verdient allein zu sein, oder gar verletzt zu werden nur weil er dick ist, schwarz, schwul, oder von Altkleidern lebt. All das sagt nichts über einen Menschen dahinter aus! Und egal wer, jeder hat Liebe verdient!“ Ich bin ganz überrascht, als ich merke, dass aus dem Gemurmel und Getuschel ein Klatschen und Jubeln wird. Angela sollte in die Politik gehen. Auch mein Strahlen im Gesicht wird größer. Dieses Mädchen ist der Hammer! Nachdem wieder etwas Ruhe im Raum eintritt, nimmt sich Angela das Micro in die Hand und sucht mit Ihrem Blick nach dem pinken Haufen des Bitches. „Auch in meinem Leben gibt es einen Menschen, der mir am Herzen liegt. Doch er wurde gemobbt, angespuckt, verletzt und ausgegrenzt. Dennoch hat er nie aufgegeben. Ich möchte ihn euch vorstellen, denn er hat uns etwas Wichtiges zu sagen!“ Mit diesen Worten verlässt Angela mit einer Träne im Auge die Bühne. Das Gemurmel wird wieder größer und vor allem lauter. „Andy du bist dran, hier nimm. Und denk dran, wenn du soweit bist, tippe zweimal gegen das Micro und fang an!“, sagt sie mir schnell und schiebt mich mit dem Micro förmlich auf die Bühne. Durch das grelle Licht der Scheinwerfer kann ich zunächst nichts sehen. Ich habe das Gefühl, meine Beine geben jeden Moment nach. Könnte ich sprechen, würde ich definitiv kein Wort heraus bekommen. Kurz darauf kann ich die Menschenmasse erkennen und habe Angst mich gleich zu übergeben. Als ein Stuhl umfällt, sehe ich dort hin und erkenne eine geschockte Sam. „Dieser Freak? Was willst du uns schon sagen? Du bist stumm!“, schreit sie zickig über die Menge. „Reiß dich mal zusammen Bitch!“, zetert ein Mann neben ihr zurück und presst sie auf den Stuhl. Angela hat entweder Wachhunde aufgestellt oder Sam ist bei einigen bereits jetzt unten durch. Immerhin hat sie es geschafft, dass mich nun alle ansehen, auch Deans geschockte Augen sehen mich an. Sam versucht sich aus dem Griff zu befreien und regelrecht auf die Bühne zu springen, um mich umzubringen. Das Gute daran ist, dass sie sich somit ihr eigenes Grab schaufelt. Nach dieser Aktion wird sie niemand mehr leiden können. Ich schlucke heftig und alle können es dank des Micro hören. Leider fällt mir nichts Besseres ein, als in Deans Augen zu blicken, immerhin ist die Aktion hier für ihn. Zudem beruhigt er mich, auch wenn er meinen Blick mit aufgerissenen Augen stand hält. 1000 Euro für seinen Gedanken. Mit meinen arktisch kalten Händen umklammere ich das Micro, schlucke erneut und tippe zweimal auf das Gerät. Ich hole Luft, halte das Micro an meinem Mund und öffne ihn: „Hallo. Mein Name ist Andy Ludwigs. Ich wurde von Sam mehr als genötigt. Sie hat mich bedroht und jeglichen Kontakt zu einer ganz bestimmten Person verboten. Ich habe an dieser Schule, in diesem Jahr, die Liebe kennengelernt. Ich habe jemanden gefunden der mich Glücklich macht, ohne dass es Worte bedarf. Dean Johnson, ich liebe dich und ich möchte mit dir zusammen sein.“ Totenstille~ Die wunderschöne Stimme von Patrick erlischt mit einem hohen fiepen und der Saal ist so still, dass man eine Nadel fallen hören könnte. Ich zittere und kann den Blick auf Dean nicht mehr standhalten. Meine Beine geben nach und ich geh vor allen auf die Knie. Das Zittern hört nicht auf. Oh Gott bekomme ich gerade einen Herzinfarkt? Alle hinter der Bühne kommen wortlos hervor. Angela, die Technikjungs, Patrick, auch Angelas Schwarm. Keiner sagt etwas oder tut etwas, außer dass sie schrecklich böse auf Sam herabblicken. Als ich aufblicke kann ich Dean nicht mehr auf seinem Platz finden. In meinem Augenwinkel bringen 4 Männer des Football-Teams Sam nach draußen. Sie war völlig am Durchdrehen, schrie und schlug um sich. Sie konnte einfach nicht fassen, dass sie reingelegt wurde. Vielleicht sollte sie Ihre Drohungen später an jemanden richten, der nicht so tolle Freunde hat wie ich. Kaum ist Sam aus dem Saal fangen alle an laut zu klatschen. Verdammte scheiße was passiert hier? Wo ist Dean? Ich traue mich nun richtig in die Menge zu blicken, aber ich kann ihn nicht finden. Doch ich spüre wie das Parkett vibriert. Als ich neben mich sehe, steht er vor mir. Dean ist auf die Bühne gekommen! Aber er sagt nichts, er reicht mir nur seine Hand. Megazittrig stehe ich mit seiner Hilfe auf und spüre das Glühen meiner roten Wangen. Ob er sauer ist? Nein? ...Er lächelt? Ich versuche meinen Blick auf ihm zu lassen und kann nicht glauben was danach passiert. Dean hebt die Hände und gestikuliert in Gebärdensprache. - Ich liebe dich auch Andy! - Was? ...Wie kann das sein? ...Woher kann er das? ...Bin ich vor 5 Sekunden gestorben und das ist der Himmel? Tränen laufen unaufhaltsam über meine Wangen. Doch er fängt mich auf, nimmt mich in seine Arme und streichelt mir den Kopf. All die Anspannung lässt auf einen Schlag von mir ab. Ich vergesse wo ich bin, ich bekomme nicht mal mit wie Angela allen sagt, das Dean ja gesagt hat, woraufhin erneut der Saal tobt. „NEIN! Dean gehört mir...NEIN!“, hört man Sam laut aus dem Flur schreien. Doch keiner beachtet sie. Es wird sie nie wieder jemand an dieser Schule beachten. Es ist dieser kurze Augenblick von Glück… von Liebe… von Ankommen. Ich bereue nichts, auch wenn ich das Gefühl habe, gleich doch noch in Ohnmacht zu fallen. Doch Deans starke Brust stützt mich. Ich weiß, dass dies hier nicht für immer ist. Doch ich möchte diesen Moment festhalten, in mir einschließen und nie wieder weggeben. Ich weiß, dass es im Publikum auch Gegenstimmen gibt. Ich weiß, dass uns noch einiges bevorsteht, negativ und positiv. Doch wir sind nun ein Wir! Keiner Muss mehr alleine kämpfen. Dean wird meine Stimme sein, und ich Deans Herz. Kapitel 21: Kapitel 21 ~ "das Zeichen für Idiot" ------------------------------------------------ Kapitel 21 „das Zeichen für Idiot“ Sanft streiche ich über meinen Blondschopf und muss mich selbst zusammenreißen nicht zu heulen. Kurz blicke ich hinauf und sehe von der Bühne. Sam hat es geschafft, auch ohne Anwesenheit im Saal, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ein leises Seufzen kann ich mir nicht verkneifen als ich sehe, dass sie noch immer völlig außer sich um sich schlägt und herumschreit. Ihr Gehirn und ihr Körper arbeiten aktuell wohl nicht zusammen, was vielleicht an ihrem Drogenkonsum liegt. Ich nutze den Moment und greife Andy am Handgelenk. So sehr ich es liebe ihn bei mir zu haben, so sehr möchte ich endlich von dieser Bühne herunter. Seine großen Augen sehen mich an. Ich kann den roten Rand vom Weinen sehen und das Schimmern um seine Pupillen. Dass er so emotional sein kann, berührt mich selbst unheimlich. Schnell ziehe ich ihn mit mir, vorbei an Angela, den netten Helferchen und schließlich hinter den Vorhang. Kaum sehe ich, wie der schwere rote Stoff sich hinter uns schließt, wende ich mich zu meinem Jungen und lächle ihn so breit ich kann an. „Das war sehr mutig von dir Andy. Aber ich danke dir. Und es tut mir Leid. Es tut mir so...“, ich schaffe es nicht zu Ende zu sprechen, denn Andys kalte Fingerspitze legt sich auf meine Lippen. Mit unendlich vielen Worten in meinem Kopf sehe ich in sein schüttelndes Gesicht. Es schnürt mir regelrecht den Hals zu, als er mich hindert weiter alles heraus zu lassen was mein Herz schreit. Meine wirren Gedanken werden von einem Blitz abgelenkt. Einen Blitz der durch mein Herz schießt, als Andy sich einfach an mein Shirt festkrallt und seinen Mund zu mir nach oben reckt. Er hatte mal wieder so Recht. Nach all dem hier war ein Kuss bitter nötig. Mein Arm schwingt sich ganz automatisch um seine schmale Hüfte, näher ziehe ich ihn zu mir heran und seine Wangen erröten. Manchmal gibt es Momente im Leben, in dem man alles um sich herum vergisst. Momente in denen man nicht mehr weiß wo man ist, wer dort ist, oder gar wie spät es ist. Genau dieses Gefühl erfasst uns Beide als unsere Lippen sich so zart berühren wie nie zuvor. Ich ziehe ihn noch fester an mich und presse ihn zärtlich meine warmen Lippen auf seine. Ich kann seinen stockenden Atem spüren, welcher so warm ist, das sich Kondensat zwischen unseren Lippen bildet. Sanft beiße ich ihn auf die Unterlippe, nur um danach beschwichtigend darüber zu lecken. Ein leises Keuchen entfährt Andy und ich muss grinsen. Langsam, nur ganz langsam werden unsere Liebkosungen fordernder. Doch dann kann ich mich selbst nicht mehr zurückhalten. Ich bringe ihn dazu seine geschwollenen Lippen zu öffnen, sodass meine Zunge sacht in seine warme Höhle gleiten kann. Sofort geht er darauf ein und berührt mit seiner Zungenspitze meine. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, noch besser als unser erster Kuss. Doch ganz so falsch ist dieser Gedanke nicht. Denn das hier ist der Kuss den Andy von Anfang an verdient hatte. Doch ich war ein Arschloch. Ich habe Dinge getan, die ich nicht mehr ändern kann. Vor allem hasse ich mich selbst für meinen Stolz. Was jetzt gerade alles egal ist. Unterbrochen werden wir durch Andys „Ersatzstimme“. Ich löse mich keuchend von meinem Kleinen und sehe über meine Schulter. „Patrick?“, sehe ich ihn verdutzt an. Ich kenne ihn! Er ist der beste Sänger dieser Universität. Alle Mannschaftsspiele eröffnet er, mehr als wundervoll, mit unserer Schulhymne. Ich habe ihn jedoch noch nie privat getroffen oder mit ihm gesprochen. Doch was ich weiß ist, dass er eine Schwester im Rollstuhl hat, was wohl der Grund ist, wie Angela es geschafft hat ihn mit ins Boot zu ziehen. Grinsend sieht er zu uns rüber. „Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Ein Mann wie du ist also schwul. Aber ich konnte einfach nicht anders als zu helfen. Es freut mich, dass wir so ein filmreifes Drama inszenieren konnten. Und noch mehr freut es mich, dass das Happy End sogar real ist“, sagt er sanft mit einem etwas frechen Unterton. Ich löse mich kurz etwas von Andy und reiche ihm die Hand. „Ich habe dir auch zu danken. Und du hast wirklich eine schöne Stimme. Aber bitte stöhn nie in meiner Nähe, sonst stell ich mich das beim Sex mit Andy vor und das ist keine gute Idee“, erwidere ich genauso frech und wir Beide schlagen ein bevor wir in lautes Lachen ausbrechen, bis Patrick beinahe weinend am Boden liegt. „Oh my god no! Werde ich niemals! Ich hoffe ihr werdet glücklich“, erwidert er nachdem er wieder reden kann und wirkt so, als würde er es auch ehrlich so meinen. Dank des lauten Lachens stoßen nun auch die Anderen zu uns. Angela kommt auf Andy und mich zugerannt und quietscht wie eine Irre. „OMG! OMG! OMG!...HAMMER! Das war der Wahnsinn. Mit diesem Beitrag gewinne ich nächstes Jahr erneut beim Journallistenwettstreit!“, schreit sie und hüpft heftig auf und ab während sie Andy umklammert. Ich muss lachen, weil Angela mit ihren großen Brüsten Andy regelrecht ohrfeigt, als ihn liebevoll zu umarmen. „Hey Angela, lass ihn am Leben!“, schiebe ich sie etwas von uns weg und Andy bleibt wie angewurzelt mit rotem Kopf stehen. Nun fangen alle an wirr auf uns einzureden, doch ich versuche ruhig zu bleiben und streichle Andy einfach nur über den Rücken. Ich glaube keiner von uns hatte mit einer solchen Reaktion des Publikums gerechnet. Einer der Technikjungs kommt als letztes zu uns hinter die Bühne und lacht laut. „Leute! Die haben Sam jetzt ernsthaft mit der Polizei abholen lassen!“, verkündet er woraufhin wieder alle triumphierend lachen. Nur ich und Andy nicht. Mein Liebster dreht sich zu mir und krallt sich mit einem Blick zu Boden in meinen Shirtsaum. „Keine Sorge Andy, sie ist weg, es ist vorbei! Und nicht nur du warst ein Opfer von ihr. Sie wird bekommen, was sie verdient hat. Sie hat sich nun ihr Leben selbst verbaut. Das ist wahrlich traurig, denn ich kenne sie noch aus dem ersten Semester. Aber Drogen scheinen mehr anzurichten, als man am Anfang denkt“, sage ich ruhig und auf einmal sind alle kurz still und sehen nachdenklich zu Boden. „Schluss mit dem Trübsal! Das müssen wir feiern! Jetzt ist egal wer das Ganze gut fand und wer nicht, es ist jetzt Wichtig eure Liebe zu feiern!“, ruft Angela über alle hinweg und öffnet die Tür auf den Flur des Schulgebäudes. Schnell stimmen alle fröhlich ein und folgen ihr. Ich mit Andy ebenfalls, doch ich lasse ihn nicht los, heute möchte ich ihn keine Sekunde missen. Auf dem Flur hat das Treiben nachgelassen. Trotz der perfekten Vorführung scheint sich der Großteil der Mitstudenten dem Alltag zuzuwenden und ignoriert uns. Ein paar freundliche Blicke erhasche ich, als wir auf Angelas Zimmer zusteuern. Ein paar wenige finstere Blicke erhalte ich von Männern. Dieses Verhalten war mir völlig klar. Egal wo auf der Welt, es gab immer homophobe Idioten ohne Verstand, die sich selbst nicht besser verhielten und fragwürdige Fetische besaßen. Zwei Bier später ist Angelas Zimmer so voll, dass sie die Tür einfach geöffnet hat und die kleine Party zu einer Wohnhausfete ausartet. Patrick und die Jungs von der Technik haben Bier besorgt, Angela und ich haben alles bezahlt. Gemeinsam mit gefühlt 100 Menschen sitze ich mit Andy im Schoß auf Angelas Bett. Angela selbst imitiert in der Mitte des Raumes Sam und wird mit lautem Klatschen und Lachen von den Besuchern begleitet. Andy ist mittlerweile wieder richtig gut gelaunt und grinst übers ganze Gesicht. Im Allgemeinen sind die letzten zwei Stunden die Besten der letzten 5 Wochen gewesen. Selbst ein Teil meines Freundeskreises hat sich eingefunden und feiert ausgelassen mit. Bis jetzt sind wir allerdings von dummen Fragen verschont geblieben. Aber ich rechne in der nächsten Zeit mit einem massiven Aufkommen dessen. „Alles okay Andy, wollen wir zu mir?“, sehe ich zu ihm und wuschel ihm durch den Pony. Er streicht ihn sich reflexartig wieder zurecht und nickt heftig zu mir empor. Dann zieht er mich zu sich und gibt mir einen kleinen Kuss. Ich denke und hoffe wir haben gerade dieselben Gedanken für den restlichen Verlauf dieses Abends. „Angela wir gehen, ist das okay?“, rufe ich über die Köpfe vor mir. Ihre Antwort kommt prompt. „Sicher, aber treibt es nicht zu wild!“, kichert sie und wirft sich im nächsten Moment in die Arme eines Mannes, der wohl ihr Schwarm ist. Ich schnappe mir Andy und zusammen schlängeln wir uns nach draußen durch die Körper in diesem kleinen Raum. Es erinnert mich ein wenig an den Moment unserer ersten Begegnung, als wir uns genauso durch die Menge davongeschlichen haben. Doch diesmal ist das Ziel ein Anderes, und Schöneres. Als wir endlich in meinem Zimmer sind, schließe ich hinter uns ab und lass das Licht noch aus. Die Sonne ist gerade in den letzten Zügen und taucht mein Zimmer in ein wundervolles dunkelblau. Ich höre wie Andy schluckt und drehe mich zu ihm. „Endlich allein...“, stöhne ich fast schon genervt. Doch Andy setzt sich auf mein Bett und wirkt etwas nervös. Als ich auf ihn zukomme, bemerke ich, wie er mit dem Finger Kreise über meine Bettwäsche zieht. Ich stupse ihn an und sehe ihn fest an. Dann denke ich sichtlich nach und hebe meine Hände. - Alles in Ordnung? - , gestikuliere ich etwas holprig. Wieder werden Andys Augen groß und sehen mich perplex an. - Woher kannst du das? - , zeigt er mir verblüfft zurück. Doch ich kann nur das „Kannst du“ entziffern. Noch bevor ich etwas erwidern kann, greift Andy nach einem Block und Stift. Wie der Wind schreibt er ein paar Sätze auf und reicht mit das Papier. - Woher kannst du das? Warum bist du nicht sauer auf mich für das Ganze? Warum ist dir das Outing auf einmal doch egal? - , steht auf dem weißen Papier. Gut, wie lange habe ich gedacht, dass noch vor mir herzuschieben. Natürlich will Andy eine Erklärung für alles. Ich hole tief Luft und versuche mich zu sammeln. Andys immer noch kalte Hände umfassen meine und sanft streicht er mit dem Daumen über meinen Handrücken. „Andy ich sollte dir das alles vielleicht erklären. Ich weiß nicht so richtig, wo ich anfangen soll“, gebe ich schnaufend zu. Die Nacht war noch jung, und ohne dieses Gespräch würde es mit uns wohl nicht weiter gehen. Also musste ich ehrlich sein, so wie Andy es zuvor gewesen war. „Alles begann als du angefangen hast, dich mir etwas zu entziehen, mit der Ausrede das du Lernen musst“, beginne ich und lehne mich an die Wand hinter meinem Bett. Da ich weiß das Andy mich nicht unterbrechen kann, entscheide ich mich dazu, ihm die ganze Geschichte einfach zu erzählen. „Ich wusste, dass du mich nicht anlügen würdest, das ist einfach nicht deine Art. Also habe ich das Ganze hingenommen und selbst gelernt. Doch als du sogar unsere Essenspausen abgesagt hast, bin ich stutzig geworden. Allerdings bin ich eben auch nicht dumm. Irgendwann war mir aufgefallen, dass immer wenn du mir abgesagt hattest, eine von Sam`s Späherinnen bei dir in der Nähe war. Schnell war mir klar, dass sie die Fäden in der Hand hielt“, seufze ich laut und ärgere mich kurz selbst erneut, warum ich nicht eingegriffen hatte. „Eigentlich wollte ich etwas dagegen tun. Es hat mich rasend gemacht. Aber genauso hat es mich genervt, im Stoff hinterher zu hängen. Also habe ich es die erste Zeit ignoriert und selbst sehr viel gelernt. Allerdings ist mir nach all den Absagen irgendwann einfach der Kragen geplatzt und ich wollte sie zur Rede stellen“, erzähle ich ihm und starre an die Wand gegenüber, balle meine Hände zu Fäusten und lockere sie erst, als ich Andys langsam warm werdenden Finger auf meinem Oberschenkel spüre. Sacht wedelt er mit dem Kopf und bittet mich mit einem Nicken weiter zu sprechen. „Ich stand schon fast vor ihrer Tür als Angela mich abfing. Sie sagte mir in wenigen Worten, dass ich mich gedulden soll und alles bereits in Planung ist Sam zu vernichten. Sie ist unglaublich überzeugend weißt du das!?“, sehe ich fast schon leidend zu Andy, der lautlos lachen muss. „Alles klar, dann warst du auch schon ihr Opfer. Egal… Es hat ein bisschen gedauert bis ich nickte und kehrt gemacht hatte. Innerlich habe ich gekocht vor Wut. Ich wollte mir das erste Mal für eine Beziehung den Arsch aufreißen und dann das!“, sage ich schwer und verdrehe kurz die Augen. Dann lehne ich mich etwas an Andy und spreche weiter. „Ich wusste nicht so recht wohin mit mir. Um ehrlich zu sein hatte ich mich vor ein paar Wochen bei einem Kurs angemeldet. Ich dachte ich sollte dir näher kommen. Ich bin allen Ernstes auf die Idee gekommen Gebärdensprache zu lernen“, gebe ich kleinlaut zu und es ist mir fast schon peinlich vor Andy. Doch dieser sieht mich mit funkelnden Augen an und küsst mich dankbar auf die Wange. Er gestikuliert – Ich liebe dich dafür – und ich freue mich wie ein Schnitzel, weil ich es verstehe. Jetzt hab ich zum zweiten Mal das Gefühl, dass es eine gute Idee war. Was ich Andy allerdings nicht erzählen werde ist, dass Angela mich ganz schön gegen die Wand hat laufen lassen. Denn Erstens wusste ich nicht, dass sie einer der Kursleiter ist und zweitens habe ich mich wirklich nicht gut angestellt. Ich saß fünf Minuten im Unterricht als Angela mich erkannt hatte. Sie holte mich direkt vor an die Tafel und zeigte den Teilnehmern ein Zeichen, woraufhin alle lachten. Auf meine Nachfrage kam die Antwort: „Das ist das Zeichen für Idiot, danke für dein Kommen. Und jetzt hoffe ich, du benimmst dich nicht weiter wie einer, sondern lernst fleißig für Andy!“ Mit einem Schmunzeln hole ich Luft und spreche weiter. „Na ja, ich wollte mich eben nützlich machen. Aber ich habe es niemanden gesagt, ich wollte das alles für mich und eben für uns tun. So mit der Zeit hab ich auch ein klein wenig gelernt, aber es reicht einfach noch nicht Andy. Du musst mir noch viel mehr beibringen okay?!“, frage ich ihn liebevoll, worauf er wieder wild nickt und mich umarmt, mich nicht mehr freigibt und ungeduldig mehr will von meiner Erzählung. „Jetzt kommen wir wohl zu dem mysteriösen Teil der letzten Wochen. Denn ich hatte mir solche Sorgen gemacht, dass ich dir etwas nach spioniert hatte. Ich wusste nichts von Angelas Plan, nicht mal ansatzweise. Ich hatte nur herausgefunden, dass es wohl zur Abschlussveranstaltung passieren würde, was auch immer es wird. Ich hatte genug Zeit auch über mich selbst nachzudenken. Zuerst habe ich mit Steffi gesprochen. Sie ist ganz schön aus den Wolken gefallen, hat es dann aber recht schnell akzeptiert und sich weiter normal verhalten. Sie hatte mir sogar gut zugeredet und versucht dich mit zu bespitzeln“, lache ich kurz und merke erst jetzt wie absurd das alles war. „Paul war der nächste mit dem ich gesprochen hatte. Das war allerdings etwas, sagen wir, zu einfach. Es hat ihn kaum interessiert. Er meinte, er hatte das ohnehin erwartet. Wie er das auch immer meinte. Zumindest hat er es hingenommen, als hätte ich ihm den aktuellen Wetterbericht erzählt. Völlig verdutzt bin ich die nächsten Tage um ihn herumschawänzelt um zu testen, ob er wirklich so cool bleibt. Doch schnell hat er mir dann gesagt, dass sein Onkel und Cousin ebenfalls in einer Homoehe sind und er bis jetzt alle Schwulen nett fand. Also war das Problem das ich gesehen hatte, eigentlich gar nicht vorhanden.“ Sichtlich entspannt lasse ich mich auf Andys Schoß fallen und kraule sein Knie. „Irgendwie hatte ich mir das Ganze schwerer vorgestellt. Aber als das alles so gut gelaufen war, bin ich zu meinem Trainer gegangen. Mit richtig viel Schiss habe ich mich vor ihm geoutet. Doch nach kurzer Skepsis, ob das ein Witz sei, hat auch er es hingenommen. Mich allerdings gebeten, es nicht gleich an die große Glocke zu hängen. Ein paar Tage später war nämlich ein wichtiges Sportfestival mit Scouts und ich sollte mein Bestes geben. Ich habe sogar ein Angebot bekommen an einer Sportschule meinen Master zu schreiben und Trainer zu werden“, sage ich ganz stolz und Andy küsst mich erneut. „Nach dem Festival habe ich die Prüfungen absolviert und noch ein paar engeren Freunden davon erzählt. Ein paar waren geschockt und haben gesagt, dass sie sich jetzt vielleicht etwas anders verhalten würden, bis sie sich daran gewöhnt haben, das habe ich hingenommen. Keine Ahnung wie ich mich selbst verhalten würde“ , gestehe ich und kann die Emotionen nicht mehr zählen, die all meine Worte hervorrufen. Es fühlt sich an wie auf einer Achterbahn, nur viel länger und befreiender. Allerdings nimmt es mich nicht mehr so mit, wie in dem Moment als es passiert ist. „Dem Einzigen dem ich es nicht erzählt habe, ist Kevin. Ich weiß, dass er homophob ist und ich muss mit ihm in Ruhe darüber sprechen, ich denke möglichst bald. Aber egal…“, überspiele ich das Thema und beende meine Geschichte. „Als der Tag gekommen war, hatte ich somit schon einige auf meiner Seite, nur das keiner wusste, dass ich nicht nur Schwul bin, sondern auch verliebt. Als ich dich auf der Bühne gesehen hatte, war mir dann alles egal. Ich bin in zwei Wochen ohnehin nicht mehr an dieser Uni, also muss ich mir keine neuen Freunde machen“, zucke ich mit den Schultern und lächel Andy an. Mir ist in diesem Augenblick allerdings bewusst, dass Andy noch zwei Jahre an dieser Uni bleiben würde. Allerdings habe ich mir auch darüber Gedanken gemacht, doch ich entschließe mich das Thema nicht auszuweiten. Das werden wir bald besprechen, und ich bin zuversichtlich, dass Andy mein Vorschlag gefallen wird. „Das wars Andy, das war meine Geschichte. Ich könnte niemals böse auf dich sein, und ich bin froh wie alles gekommen ist. 3 Jahre Zurückhaltung reichen mir jetzt wirklich. Und ich bin froh, dir begegnet zu sein, wenn auch kurz vor meinem Abschluss“, beende ich und werfe Andy auf die Bettdecke. Schlagartig wird dieser rot und ich grinse breit. „Andy...ich hab keine Lust mehr zu reden, lass mir dir zeigen, wie sehr ich dich liebe….und begehre“, schnurre ich und senke mich auf ihn. Endlich habe ich ihn für mich. Wie lange ich auf diesen Moment schon gewartet hatte. Ich will seine Haut auf meiner, nackt, keuchend, feucht und vor allem voller Liebe. Gerade als unsere Küsse heißer werden und ich meine Hand unter Andys Shirt streifen lasse, zucken wir beide zusammen. „Riechst du das?“, schrecke ich auf und renne zur Tür. Als ich meine Zimmertür öffne riecht es überall nach Rauch. „Andy komm, raus hier!“, schreie ich zu ihm und schnappe gerade noch unsere Handys. Auf dem Weg nach draußen sehen wir andere Studenten die ebenfalls flüchten. „Ist das ein Feuer?“, frage ich mich laut selbst. Kaum sind wir draußen sehen wir das gesamte Ausmaß. Das halbe Wohngebäude steht in Flammen. Ich hoffte nur keiner ist mehr da drin. Das Wohnheim von Angela und Co ist zum Glück ein Anderes. Ich spüre wie Andy sich an meine Seite schmiegt und nervös seine Hände vor dem Mund hält. Als ich in die Richtung sehe in die alle Anderen blicken, erhasche ich einen Banner auf dem brennenden Dach. „Schwule raus!“, die Zeichen sind kaum noch sichtbar, aber jeder erkennt was dort steht. Alle Menschen um uns sind fassungslos. Angela und die Anderen rufen nach uns und wir laufen zu ihnen. Ich sehe wie erleichtert Angela ist uns zu sehen und nehme sie in den Arm. Dann sehe ich mich um. Wie konnte das passieren? Wie konnte es soweit kommen? Hatten wir nicht den Großteil auf unserer Seite? Oder war es nur ein dummer Zufall oder Unfall? Fassungslos nehme ich nun Andy in den Arm und umklammere ihn wie eine Löwin sein Junges. Noch immer huschen meine Augen hin und her, doch ich kann nur fassungslose Gesichter sehen. Doch dann sehe ich in der Nähe des Hauses eine große männliche Gestalt, die versucht etwas zu verstecken. Ich gehe nicht auf ihn zu, doch ich versuche es zu beobachten. Hat dieser Mann das Haus angebrannt? Ist er ein Handlanger von Sam? Gerade will ich mein Handy suchen um ein Beweisfoto zu machen, als ich erkenne wer die Gestalt ist. „Fuck...Kevin!“, murmel ich leise und kann es einfach nicht glauben. Kapitel 22: Kapitel 22 ~ "Keine weiteren Worte" Teil 1 ------------------------------------------------------ Kapitel 22 „Keine weiteren Worte“ Teil 1 ~ Ich öffne meine Augen und spüre wie trocken diese sind. Etwas verschlafen greife ich neben mich. Ein erleichtertes Seufzen entfährt mir, als ich Dean neben mir spüre. Ich sehe ihm beim Schlafen zu, beobachte sein Gesicht und bin einfach nur erleichtert, dass es uns gut geht. Nach dem Brand hatten wir gemeinsam beschlossen in Angelas Zimmer zu gehen und dort zu übernachten. Sie und ihre Mitbewohnerin haben sich vorübergehend bei Freunden einquartiert. Paul war zum Glück bereits abgereist zu seiner Freundin. Im Nebenbett schläft Steffi welche ebenfalls nicht in ihr Zimmer zurück durfte. Allen Anderen geht es ebenfalls gut. Zum Glück kam die Feuerwehr rechtzeitig, so das nur das Dach und ein Teil des obersten Geschosses in Mitleidenschaft gezogen wurde. Deans und mein Zimmer blieben vom Feuer verschont. „Bist du schon wach?“, höre ich eine grummelige Stimme. Ich drehe meinen Kopf und lächle. Doch da umfasst mich bereits Deans Arm und er zieht mich liebevoll an seine Brust. Ich hoffe so sehr, dass ich dieses glückliche Grinsen nie wieder aus meinem Gesicht verlieren werde. Flüchtig gebe ich ihn einen Kuss und kuschle mich noch etwas mehr an seinen Körper. Es fühlt sich so gut an, sein Geruch, seine Wärme, ich liebe alles an ihm. Nach einer Weile rüttle ich ihn wach. Wieder ernte ich grummelige Worte, die kein Mensch verstehen kann. Lautlos lache ich und rüttel ihn weiter. „Schon gut, schon gut!“, kommt nun deutlich zurück und Dean setzt sich auf. Erst wuschelt er durch seine Haare, dann frech durch meine. Kurz müssen wir Beide lachen. Immer noch strahle ich ihn an und kann mein Glück kaum fassen. Das einzige was mich wurmt, ist die Tatsache, dass wir es ohne das Feuer wohl letzte Nacht getan hätten. Der Gedanke macht mich nervös und ich kann spüren, wie meine Wangen rot werden. Hoffentlich merkt er es nicht zu sehr und denkt ich habe schweinische Gedanken. Doch Dean grinst mich einfach nur an und lehnt sich gegen mein Ohr. Als er spricht, kann ich seinen Atem spüren, was mich erschaudern lässt. „Wenn alles gut läuft, machen wir heute Abend da weiter, wo wir gestern aufhören mussten“, kündigt er an und ein Zucken ist in meinem Unterleib zu spüren. Ich beiße mir auf die Unterlippe und werde noch unruhiger. Doch was meint Dean mit ...wenn alles gut läuft? ~ Sanft streiche ich mit meinem Daumen über Andys Wangen und liebe es immer wieder ihn so zu sehen. Die leichte Verwunderung kann ich in seinem Blick erkennen und schüttle leicht den Kopf. „Keine Sorge es hat nix mit dir zu tun. Ich muss etwas mit Kevin besprechen, ich wollte das nicht aufschieben. Aber wenn ich meinen Kopf frei habe, bereite ich dir einen wundervollen Abend“, zwinkere ich ihm zu. Mit einem viel zu niedlichen Lächeln und funkelnden Augen sieht Andy mich an. Es scheint also okay für ihn zu sein. Ich greife nach einem Kissen und werfe es unsanft auf Steffi. „Aufstehen Cinderella!“, rufe ich zu ihr und bekomme das Kissen zurückgeworfen. Selbstverständlich fange ich es und lache laut, als ich ihr zerzaustes Äußeres betrachte. „Jaja, schon wach, nerv nicht! Wir haben keine Schule, was hast du also gegen Ausschlafen?“, blafft sie fast schon zu uns rüber. „Ich muss leider gehen, kannst du mit Andy zu Angela? Macht euch ein schönes Frühstück! Ich komme sobald zurück wie ich kann“, verkünde ich und rutsche vom Bett. „Wo willst du denn hin? Wehe du gehst in das Brandhaus!“, funkelt sie mich streng an. „Nein gehe ich nicht, ich muss mit jemandem reden“, erwidere ich und richte meine Kleidung. „Wie du meinst, aber mach keine Scheiße, das Drama gestern reicht mir für einige Monate!“, stöhnt sie laut und streckt sich. Bevor ich gehe gebe ich Andy einen Kuss und wuschle ihn nochmal durchs Haar. „Bin bald wieder da, nur keine Sorge. Ach und sag Angela nochmal danke für Alles“, verabschiede ich mich und trete aus dem Zimmer. Kaum bin ich aus dem Zimmer, spüre ich die wahnsinnige Anspannung in mir. Ich konnte die Nacht so gut wie kein Auge zumachen. Immer wieder hatte ich die Bilder von Kevin im Kopf. Weder meine Gehirnwindungen noch wilde Spekulationen brachten mich zu einem Ergebnis. Ich war mir sicher ihn gesehen zu haben, viel zu sicher. Mit strengem Blick und einer Mischung aus Wut und Unverständnis suche ich den Campus ab, doch ich finde ihn nirgends. Auch meine Anrufversuche schlagen fehl. Wo konnte Kevin nur sein. Weder Mitstudenten noch Personal können mir helfen. Ich bin sein bester Freund, warum finde ich ihn nicht? Enttäuscht von allem laufe ich über den großen Campus und bleibe vor unserer Turnhalle stehen. Seit etwa zwei Wochen ist diese geschlossen, doch in diesem Moment fällt mir ein, dass Kevin ein Schlüssel für den Tennisbereich besitzt. „Hab dich!“, denke ich laut und laufe freudig auf die kleine Seitentür zu. Doch bei einem Blick durch das Milchglas in der Tür kann ich niemand erkennen. Also versuche ich die Klinke zu drücken und ZACK...offen. „Kevin?“, rufe ich freundlich und so neutral wie ich kann hinein. Natürlich bekomme ich keine Antwort, doch ich höre leise Musik. Ich blicke wie ein Detektiv um die Ecke und sehe ihn auf einen der Seitenbänke liegen. Etwas in Sorge laufe ich schneller auf ihn zu. „Kevin?“, wiederhole ich. Schlagartig schreckt der große Mann vor mir auf. „Dean? Fuck Dean!“, sichtlich erschrocken steht er sofort auf und ich kann sehen wie sehr Kevin Sternchen davon sieht. „Ja ich bins, ich hab dich gesucht!“, gebe ich offen Preis und bin gespannt über seine weitere Reaktion. „Geh wieder, ich hab dir nichts zu sagen!“, gibt er von sich, wendet sich ab, und macht die Musik lauter. „Was soll das? Ich habe dir sehr wohl was zu sagen!“, blaffe ich ihn fast schon an und gehe um ihn herum um die Musik endgültig zum Schweigen zu bringen. Als Stille im Raum herrscht, kann ich nur noch mehr spüren, wie angespannt wir beide sind. Langsam und mit grimmiger Miene dreht Kev sich zu mir um. „Ich habe gesagt du sollst gehen, wir sind keine Freunde mehr! Und wenn du mir von deinem scheiß Freund erzählen willst... Es weiß die ganze Uni, ich nun auch!“, nun schreit er doch. Ich versuche ruhig zu bleiben, trete ein Schritt zurück und hebe meine Hände wie ertappt. „Ja du hast völlig Recht, alle wissen es, du nun auch!“, meine Stimme bleibt ruhig und als ich sehe, das Kevin nicht reiß aus nimmt, raffe ich mich zusammen um weiter zu reden. „Hör mal. Ich weiß, dass es Falsch war. Du bist mein bester Kumpel. Ich hätte es dir als Erstes sagen sollen aber...aber ich weiß eben wie du bist“, versuche ich schlichtend zu formulieren. Doch Kevin fährt sichtlich hoch. Sein Kopf wird rot und seine Hände ballen sich zu Fäusten. „ABER? ABER? Ich weiß, wie du bist? Nichts weißt du Dean! Du hattest kein Problem so etwas wichtiges Steffi zu sagen, oder halt...DER GANZEN UNI!“, seine Stimme wird immer lauter und ich bin heilfroh kein Publikum zu haben. „Kev es tut mir leid, ich bin ein Idiot, du hast ja Recht, aber...“, mit einem Faustwurf in meine Richtung schneidet mir Kevin das Wort ab. Seine Hand hält nur Millimeter vor meiner Nase und ich zucke zusammen. So wütend habe ich ihn noch nie erlebt. „Du hast keine Ahnung WAS FÜR EIN ARSCH du bist! Du hast alles kaputt gemacht! Weißt du eigentlich wie wichtig du mir warst?“, seine Worte treffen mich hart und mir fällt es immer schwerer zu kontern. „Das sehe ich ein, und es tut mir Leid. Aber warum willst du mich dafür niederbrennen?“, nun spreche ich endlich aus wofür ich hier bin. Kevins Gesicht fällt kurz in sich zusammen, bevor seine Augen sich zu Schlitzen verziehen. „Ich wollte dich nicht abbrennen, ich wollte niemanden verletzten. Aber ich hatte solche Wut, ich wollte dass du kein Happy End an diesem Tag bekommst! Ich wollte sehen wie du aussiehst, wenn du Angst hast, wollte dich spüren lassen wie das ist!“, wird seine Stimme fast schon wahnsinnig im Unterton. „Was redest du da für einen Blödsinn. Warum wolltest du mich leiden sehen? Ich dachte wir wären beste Freunde? Kevin was sollte der Scheiß? Oder heißt das du hast auch Sam bei allem Unterstützt?“, bricht es fassungslos aus mir heraus. Ich habe keine Angst vor Kevin, auch wenn er mehr Muskeln hat als ich und 5 Zentimeter größer ist, habe ich noch immer nicht das Gefühl, dass er mich wirklich tot sehen will. Kevs Augen huschen hin und her, ich sehe wie stark er überlegt und dann endlich etwas sagt. „Ja, ich habe ihr geholfen, aber nur bei der Sache in deinem Zimmer. Ich wollte das du und dieser Nerd gar nicht erst zusammen kommen!“, gibt er fast schon leidlich zu. „Warum hast du das gemacht? Das heißt ja auch das Sam dir von meiner Sexualität erzählt hat!“, muss ich entsetzt feststellen. Doch alles was ich von Kevin ernte ist ein Nicken. Was ist da nur alles hinter meinem Rücken passiert. Warum ist Kevin so homophob? „Ich habe mit keinen von diesen Schlampen geschlafen, mit keiner!“ Ich werde regelrecht aus meinem Gedanken gerissen. Denn Kev hält mich an den Schultern fest und schreit mir diesen Satz mehrmals ins Gesicht. Ich kann ihn nur anstarren und verstehe gar nichts mehr. Als er endlich den Druck um meine Arme mildert, haben sich bereits Tränen in seinen Augen gebildet. „Du verstehst das nicht oder? Ich habe mit keiner der Frauen geschlafen, die um dich herumgeschwänzelt sind. Ich habe sie dir immer vom Leib gehalten, aber du hast das nie in Frage gestellt!“, wimmert er laut und bricht auf einmal vor mir zusammen. Ich lasse mich ebenfalls auf seine Höhe sinken und starre ihn immer noch perplex an. „Was soll das heißen? Ich meine, ich dachte du bist ein Frauenschwarm und genießt es?“, frage ich ihn sichtlich verwirrt. „Ich habe es gehasst verdammt! Alles was ich wollte, war dir damit näher zu kommen, aber ich war nur dein Spielball!“, schluchzt er vor mir und langsam dämmert es mir. „Kev...“, ist alles was ich herausbringe und kann nicht fassen was gerade passiert. „Ich liebe dich du verdammter Arsch!“, blicken mich zwei gläserne grüne Augen an. Mein Mund steht offen und ich bekomme kein Wort heraus. „Ich habe dir die Frauen vom Hals gehalten, weil ich dachte, ich könnte dir damit näher kommen. Nie habe ich es zugelassen, dass eine Frau dich bekommen konnte. Sam habe ich nur geholfen, weil wir dasselbe Ziel hatten. Mir war klar, dass du sie niemals haben wollen würdest. Aber ich hatte gedacht all meine Blicke, Gesten oder Sprüche würden dich dazu bewegen es dir zu zeigen“, brabbelt Kevin einfach los und ich kann ihm kaum noch folgen. So viele Momente gehen mir durch den Kopf, wo ich glaube, dass er diese meinen würde. „Fuck Kevin, es tut mir leid. Ich hab das nie so gesehen. Ich dachte immer du hasst Schwule und deswegen wollte ich dir diese Seite von mir nie zeigen!“, gebe ich zu und höre, dass auch meine Stimme leidlich klingt. „Was denkst du, warum ich über Schwule hergezogen bin? Damit keiner davon an dich heran kommen konnte. Ich wusste, dass du manchmal in solche Clubs gehst und ich habe es gehasst!“, wird seine Stimme lauter und schärfer. „Warum hast du nichts gesagt verdammt? Wir hätten darüber reden können?“, frage ich, obwohl es dumm ist, da mein Herz bereits einem Anderen gehört. „Darüber reden? Warum denkst du, habe ich meinen Körper so perfekt geformt? Ich wollte der ideale Partner für dich werden! Aber dann entscheidest du dich allen Ernstes für den Nerd mit Hähnchenkörper!“, sieht er mich an und durchbohrt damit fast mein Herz. „Das nennt man Liebe Kevin!“, entgegne ich streng und meine es völlig Ernst. „Liebe Kevin! Ich liebe Andy! Ich habe DICH nie so gesehen und ich habe nie behauptet auf irgendetwas zu stehen! Natürlich hatte ich Dates, aber gesucht habe ich jemanden, den ich bedingungslos lieben kann!“, stehe ich beim Reden auf und mein Blick ist so ernst, dass auch Kevin es verstehen musste. „Warum er? Sag mir warum Andy?“, ist alles was Kev dazu zu sagen hat. „Weil er mich liebt, braucht und mir die Augen über das geöffnet hat, was wirklich Wichtig im Leben ist!“, gebe ich zurück und muss bei dem Gedanken an meinen Liebsten lächeln. Kevin steht auf und sackt darauf hin auf der Bank erneut zusammen. „Also hatte ich nie ein Chance?“, ist seine Stimme nun wieder normal und ich spüre, dass all das längst aus ihm hätte raus müssen. „Nein, du hattest keine Chance. Aber das spielt keine Rolle mehr“, fast schon liebevoll lege ich meine Hand auf seinen Kopf und bleibe neben ihm stehen. „Ich möchte, dass du dich mit dir selbst auseinandersetzt. Ich erwarte keine Entschuldigung. Aber ich möchte, dass wir Freunde bleiben. Wir haben beide Mist gebaut. Das ist eben menschlich. Aber ich will, dass du dein eigenes Glück findest“, sage ich sanft und hoffe, dass er es versteht. Als ich sehe wie Tränen auf Kevins Schoß fallen, umarme ich ihn. „Scheiße Kev, es hätte nie so weit kommen sollen!“, flüstere ich und bin selbst sauer über meine Wut und mein Verhalten. „Wirst...Wirst du mich verpetzen?“, wimmert er erneut. Es wirkt völlig konträr einen Mann seiner Statur weinen zu sehen. „Nein, ich werde dich nicht verraten. Ich will, dass du deinen Abschluss mit mir machst und wir werden so tun, als wäre es nie passiert“, schlage ich vor und nun erwidert er meine Umarmung. Noch ein paar Minuten verweilen wir so, bis er sich von mir löst. „Okay, wenn wir aus der Halle raus gehen, ist alles wie nie gewesen. Wir bleiben Freunde, du petzt nicht und ich werde versuchen einen anderen zu finden, den ich lieben kann“, schlägt Kevin selbst vor und ich nicke. Gemeinsam verlassen wir das Gebäude, wischen uns übers Gesicht und blicken zum Himmel. Beide stöhnen wir erleichtert auf und müssen lachen. Ich reiche ihm die Hand zum Einschlag, darauf folgt ein harter Schlag Hand auf Hand. Manchmal gibt es einfach Dinge, über die man sprechen muss, bevor alles zerstört wird. Ich bin wahnsinnig froh über das Gespräch. Mein bester Freund war also die ganze Zeit ebenfalls schwul, wer hätte das gedacht. Mit breitem Grinsen laufe ich über den Campus und kann ihm einfach nicht böse sein. Zu viel haben wir bereits erlebt, um ihn jetzt wegen ein paar Fehlern zu hassen. „Ich muss leider noch zum Sekretariat. Ich habe noch Unterlagen abzugeben“, sagt Kev kleinlaut und ich grinse ihn an. „Alles klar Großer. Wir sehen uns später!“, klopfe ich ihn auf den Rücken und bringe ihn damit zum Husten. „Ja geht klar, und euch...viel Glück für die Zukunft.“, wendet er sich zum Gehen ab und winkt mir über seine Schulter. Er scheint es verstanden zu haben, und etwas Besseres kann ich mir gar nicht vorstellen. Natürlich werden wir beide Zeit brauchen es zu verarbeiten, aber der erste Schritt ist getan und nun blicken wir in eine bessere Zukunft miteinander. Vielleicht sollte ich ihm die Adresse des Clubs geben. Mit fallen da spontan zwei Herren ein, die sicher froh über einen Ersatz für mich wären. ~ „Andy bist du schon satt?“, fragte mich Angela und ich nicke. Im Moment bekomme ich einfach keinen Bissen herunter. „Jetzt schau nicht die ganze Zeit aus dem Fenster, Dean kommt schon wieder!“, sagt Steffi mit dem Mund voller Pancakes. Bei dem Anblick muss ich zugegeben etwas schmunzeln. Sie haben ja Recht, dennoch mache ich mir Sorgen. Angela hat sich mit ihrem Schwarm so oder so übertroffen. Das was die Beiden uns allen auftischen ist mehr als genug und kann man schon längst nicht mehr als Frühstück bezeichnen. Trotz der Vielfalt knabbere ich an meinem Apfel seit einer gefühlten Ewigkeit. Oder sollte ich lieber viel essen, wer weiß was heute noch alles passiert? Eine Stunde später sitze ich mit zwei belegten Brötchen im Bauch an Angelas Schreibtisch und wippe ungeduldig mit meinem Knie. Verdammt wo war Dean nur abgeblieben? Gerade als meine Ungeduld ihren Höhepunkt erreicht, klopft es an der Tür. Leider ist Steffi schneller als ich und ich muss mir fast den Hals verrenken, um zu sehen wer gekommen ist. Doch als ich Dean sehe, sacke ich vor Erleichterung auf dem Stuhl zusammen und lächle ihn an. „Bin wieder da! Wow was ist das denn für ein Buffet?“, bemerkt er sofort und ich winke ihn zu mir herüber. Ich gestikuliere zu Angela herüber und sie lächelt. „Ach stimmt! Dean? Das ist Steve! Ich dolmetsche mal kurz ja?“, stehen beide auf und ich lasse Angela machen. Mir ist es wichtig das Steve und Dean sich gut verstehen. „Das ist Steve, Andys bester Kumpel. Steve das ist der Hottie Dean“, verkündet sie und ich beobachte wie sich beide die Hand geben. Es wirkt richtig harmonisch. Steve nickt und checkt Dean sichtlich ab. Dann wirft er die Finger durch die Luft und Angela ergreift das Wort. „Er freut sich dich kennen zu lernen. Warnt dich aber davor, dass er dich tötet, wenn du Andy zum Weinen bringst!“, sagt sie mit den Armen an die Hüfte gestützt. Darüber muss ich lautlos lachen. „Alles klar, und freut mich ebenfalls Steve. Ich lerne bereits etwas Gebärdensprache. Ich verspreche dir, Andy ist in guten Händen“, sehe ich Dean sanft sagen, anschließend wendet er sich mir zu. Ich denke damit ist alles geklärt. Wenig später sitze ich zwischen Deans Beinen auf dem Boden und wir stopfen uns gegenseitig Essen in den Mund. Kauend blicke ich mich im Raum um und kann es einfach noch nicht begreifen. Vor ein paar Monaten war ich so einsam. Vor ein paar Wochen so verzweifelt. Vor ein paar Tagen so in Angst. Aber jetzt, ist der Raum und mein Leben erfüllt mit Freude und Licht. Verschwunden ist die Dunkelheit und alles dank diesen Menschen...und Dean. Innerlich kribbelt es und ich weiß nicht wohin mit all den Endorphinen in mir. Das dämliche Grinsen verschwindet nicht, mein Herz hüpft und meine Lenden äußern Wünsche, die ich lange nicht mehr hatte. Unauffällig zupfe ich an Deans Shirt und richte seine Aufmerksamkeit auf mich. Ich blicke ihn einfach nur an und hoffe er weiß was ich will. „Entweder du willst noch mehr Schokopfannkuchen oder du willst mit mir allein sein?!“, gibt er grinsend auf meinem Blick zurück. Meine Reaktion ist ein sofortiges Rotwerden. Das darauf folgende Lachen macht mich nur verlegener. „Dann wohl zweitens!“, gibt er frech von sich und wir stehen auf. „Angela? Wir sind so voll, Zeit es ab zu trainieren. Also sind wir dann mal weg...sehen uns ja Morgen denke ich“, fassungslos sehe ich zwischen den Gästen und Dean hin und her. Hat er das gerade wirklich gesagt. Nach einer Sekunde der kompletten Stille fangen alle an zu lachen. Etwas eingeschüchtert, ziehe ich Dean mit hochrotem Kopf aus dem Raum. „Jetzt hab dich nicht so, die denken sicher das war ein Witz!“, hält er mich auf und dreht mich zu ihm um. Seine Hände umfassen mein Gesicht, doch ich kann nur verlegen zur Seite sehen. „Andy, ich meine es allerdings ernst, lass und etwas alleine sein, ENDLICH!“, beendet er den Satz mit einem genervten Seufzen. Ich kann ihn verstehen, aber wo sollen wir hin, unsere beiden Wohnheime sind geschlossen und sonst kenne ich niemanden. „Lass mich kurz telefonieren. Wir haben Wochenende. Also können wir wohin wir wollen. Warte kurz ja?“, mit diesen Worten lässt er mich stehen und ich hoffe, ich muss nicht noch mehr Schocks überleben. Sonst rutscht mein Herz bald in meine Kniekehlen und kehrt nie wieder zurück. ~ weiter gehts in Teil 2 Kapitel 23: Kapitel 22 ~ "Keine weiteren Worte" Teil 2 ------------------------------------------------------ Kapitel 22 „Keine weiteren Worte“ Teil 2 ~ Ich liebe es ihn so zu sehen. Still und aus dem Fenster schauend sitzt Andy neben mir im Bus. Es war nicht schwer ihn von meinem Plan zu überzeugen. Ich denke, es ist nach all dem Drama an der Zeit, weg von Allem zu kommen und Zeit zu zweit zu haben. Nun sitzen wir im Bus in Richtung Stadt und ich halte seine Hand fest in meiner. Ich habe beschlossen, dass wir die nächste Nacht in einem Hotel verbringen. Weg vom Rauch, Lärm und Stress. Nur wir Beide, nur unsere Liebe, nur unsere Körper. Natürlich habe ich das Zimmer bezahlt, und werde es niemals zurückfordern. Viel zu sehr freue ich mich auf das hier. Außerdem ist das Hotel nichts Besonderes. Denn für uns wird alles in dieser Nacht besonders sein. Es ist gegen 18 Uhr, als wir an dem kleinen Hotel ankommen. Die ganze Zeit über sind Andys Finger mit meinen verschlungen. Andys Stille neben mir stört mich schon lang nicht mehr. Denn es ist, als könnte ich alles was er mir sagen möchte spüren. Seine Finger streichen sanft über meinen Handrücken. Seine Augen suchen meine Aufmerksamkeit. Seine kleinen Zuckungen schreien nach Ungeduld. Sein Atem geht schneller. Sein Herzschlag pocht zwischen unseren Fingern. Seine Lippen formen meinen Namen und das er mich liebt. Mehr muss ich in dieser Nacht nicht wissen. Es fühlt sich an, als hätten wir unser erstes Mal. Na ja, für uns zusammen ist es das sogar. Ich bin selbst so hibbelig, dass ich mich nicht mehr wiedererkenne. Draußen ist es bereits fast dunkel, als wir in unser Zimmer treten. Es gibt nichts als ein großes Bett und einen Stuhl, dazu ein angrenzendes Bad. Mehr braucht es heute auch nicht. Unsere verschwitzten Hände trennen sich voneinander und wir setzen uns auf die weiche Matratze. - Alles Okay? -, gestikuliere ich zu ihm. Ein freudiges Nicken ist meine Antwort. - Ich liebe dich! - , gestikuliert er mir zu und wieder huscht ein breites Grinsen über mein Gesicht. „Ich dich auch!“, sage ich leise und ziehe ihn zu mir. Ich muss ihn einfach küssen, muss seine zarte Haut auf meiner spüren. Kurz lehne ich mich zurück und hole mein Handy aus der Hosentasche. „Lass uns ein wenig Musik anmachen...“, spreche ich eher zu mir selbst, als zu Andy. Ich mag die knisternde Stille zwar zwischen uns, doch Musik entspannt uns zusätzlich, denke ich. Schnell werde ich im Internet fündig und lasse eine Playlist mit sanften Rockballaden laufen. Dann lehne ich mich wieder vor und streiche Andy ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Hast du etwas dagegen, wenn wir erst einmal duschen gehen? Wir durften noch nicht zurück in unsere Zimmer, so langsam fühle ich mich echt nicht mehr sauber“, grinse ich etwas angeekelt von mir selbst. Ich sehe, dass Andy nickt und laut seinem Gesichtsausdruck ist er vollkommen meiner Meinung. Mit sanften Tönen im Hintergrund, ich glaube 30 Second to Mars, stehen wir gemeinsam, nackt, in einer wirklich großen Dusche. Das Ausziehen war für uns beide kein Problem. Doch nun sieht mich Andy einfach nur direkt an. Er traut sich wohl nicht tiefer zu blicken. Das Gute daran größer zu sein ist, dass ich automatisch nach unten Blicken muss. Seine Arme hat er an seine Seiten gepresst und seine Zähne bearbeiten seine Unterlippe. Ich kann spüren, dass er nervös ist. Nicht weil wir nackt sind, nicht weil wir duschen, sondern weil er weiß was danach kommt. Ich weiß, dass er keine Jungfrau mehr ist, aber das erste Mal mit einem neuen Partner ist immer etwas Besonderes. „Ich mach jetzt das Wasser an ja?“, warne ich ihn vor und drehe an der Armatur zwischen uns. Noch stehen wir ca. 20 Zentimeter voneinander entfernt. Doch dies ändert sich, als vor dem erholsamen warmen Wasser ein kalter Strahl auf uns trifft. „Uff!“, keuche ich auf und erschaudere. Andy tut es mir gleich und fällt mir dabei regelrecht in die Arme. Mit einem kleinen Lachen sehe ich zu wie das Wasser über ihn prasselt und er sichtlich darauf wartet, dass sich die Temperatur hebt. Als endlich heißes Wasser über uns strömt, löst sich auch langsam die angespannte Stimmung. Andy umklammert meinen Bauch und versucht zu mir hoch zu sehen, muss dabei allerdings die Augen und den Mund schließen um dort kein Wasser abzubekommen. Ich drehe uns ein wenig und stelle mich schützend unter den Strahl damit Andy wieder richtig atmen kann. Im nächsten Moment umfasse ich seine Hüfte, ziehe ihn näher zu mir und küsse ihn liebevoll. Unsere Schäfte treffen sich und ein Zucken durchfährt meine Lenden. Es ist ein elektrisierendes Gefühl, dass sogleich den ganzen Raum erfüllt. Als wäre ein Knoten geplatzt, wird Andy fordernder. Schnaufend presst er seine Lippen auf meine und sucht Halt an meinem Körper. Ich kann nicht anders als alles zu erwidern und schnell wird es heißer zwischen uns. Meine Hände gleiten über Andys Körper, während er mich weiter mit Küssen überhäuft. Ich erkunde seinen Körper und gleite über die feuchte warme Haut. Schnell finden meine Finger den Weg zu Andys Po. Keuchend und mit einem heftigen Zucken reagiert er, als ich zwischen seine weichen Pobacken fahre. „Ich will dich so sehr Andy!“, flüstere ich ihm an die Lippen und verwickle ihn sofort wieder in einen heißen Zungenkuss. Bestätigend krallt er sich in meine Schultern und stellt seine Beine etwas weiter auseinander. So gelange ich endlich an den Punkt meiner Begierde. Sanft umkreise ich Andys Eingang und spüre wie er sich immer wieder in mein Fleisch krallt. Doch ich habe nicht das Gefühl aufhören zu müssen. Ich lehne meine Stirn gegen seine und schließe die Augen, will den Augenblick einfach nur genießen und ihm die Freiheit lassen an meiner Lippe zu beißen, während ich ihn weiter erkunde. Langsam gleite ich mit meinem nassen Finger in Andy. Millimeter für Millimeter. Ich bin positiv überrascht, als ich merke, dass Andy nicht so eng ist wie erwartet, denn ihn weh zu tun wäre das Letzte was ich wollte. Mit immer schneller werdendem Atem empfängt mein Geliebter meine Finger. Nachdem ich einen komplett in ihm habe, halte ich Inne. Denn mein Schwanz wäre weit mehr als dieser eine Finger. Als ich meine Augen öffne, um nach Andys Zustand zu sehen, formt er mit seinen Lippen das Wort -MEHR!-. Ich muss grinsen und ziehe meinen Finger aus ihm. Doch anstatt erleichtert zu sein, drängt Andy seinen Po gegen meine Hand und verlangt nach mehr. Noch immer prasselt das Wasser auf uns nieder, doch ich sehe nur noch den Dampf zwischen unseren Körpern und spüre die nasse Haut. Mittlerweile stecken drei meiner Finger in Andys Loch und er macht keine Anstalten von Schmerz. Zufrieden lächle ich ihn an und küsse ihn heftig, während meine Finger beginnen sich in ihm zu bewegen. Unsere Schäfte sind bereits zum Bersten hart und stehen empor. Die kurzen Berührungen unserer Schwänze schicken uns Blitze der Vorfreude durch unsere Körper. Doch als ich spüre, wie sich die ersten Lusttropfen von meiner Spitze lösen, ziehe ich meine Finger aus ihm und blicke tief in seine Augen. „Lass uns ins Bett gehen...“, flüstere ich, gefolgt von kleineren Küssen und einem Drängen zum Kabinenausgang. Andy stellt das Wasser ab und folgt mir willig. ~ Dean liegt direkt neben mir und sieht mich an. Auf seinem Gesicht ist ein unglaublich glückliches Lächeln. Kurz muss ich darüber nachdenken, ob ich je zuvor mit einer solchen Glückseligkeit nackt mit einem Mann in einem Bett gelegen habe. Leider stelle ich fest, dass dies hier das erste Mal ist. Natürlich erwidere ich ebenfalls mit einem Lächeln und streiche ihm über den Arm. Ich habe Gänsehaut am ganzen Körper, ohne dass mir kalt ist. In der Dusche hatte ich erst kurz Angst, Dean würde mich einfach dort vögeln, doch das hat er nicht getan. Nach einem flüchtigen Abtrocknen sind wir hier gelandet. Noch immer tropfen unsere Haare etwas, aber wir müssen am nächsten Tag ja nicht das Bett abziehen. Offenbar hat immer noch nur mein Herz verstanden, dass Dean nun wirklich mit mir fest zusammen ist, denn dieses hüpft seit Stunden wild in meiner Brust. Ich schlucke, als Dean sich wie ein Tiger erhebt und über mich lehnt. Wieder verwickelt er mich in einen innigen Kuss. Doch diesmal geht seine freie Hand auf Wanderschaft, überall. Deans Körper ist wahnsinnig attraktiv und ich habe regelrecht Komplexe gegenüber ihm. Allerdings scheinen die unbegründet, denn er erforscht mich mit seinen schlanken Fingern ohne Zurückhaltung. Als er an meinen Nippeln spielt, löse ich mich von seinen Lippen und zucke zusammen. Er nutzt die Gelegenheit meinen Körper nun auch mit seinen Lippen und Zähnen zu erforschen. Alles was er berührt, beginnt zu kribbeln und mein Schwanz pulsiert immer härter. Wenn er alles so gut kann, wie dieses Vorspiel, würde ich wohl in wenigen Sekunden kommen. Meine Hände schlingen sich um seinen Nacken und krallen sich in Deans Haare. Mehr als ein Keuchen kommt nicht aus meinem Mund. Keuchend vor Lust liege ich auf dem Rücken, habe meine Augen geschlossen und muss mich arg darauf konzentrieren nicht zu kommen. Denn Dean hat sich mittlerweile bis zu meinen Lenden vorgearbeitet. Ich habe das Gefühl mein Körper stünde in Flammen. Nur um sicher zu gehen, dass ich nicht wirklich Feuer gefangen habe, öffne ich die Augen und sehe herab. Großer Fehler! Sofort zuckt mein Schwanz bei dem was ich sehe. Schlagartig presse ich meinen Kopf in die Kissen und hole stoßweise Luft. Scheiße Andy, reiß dich zusammen, noch nicht! Rede ich mir selbst wie ein Mantra ein. Dean scheint es zu bemerken und löst sich von mir. „Ich brauche deine Hilfe...“, haucht er verführerisch an mein Ohr und ich blicke zu ihm. Dean kniet auf dem Bett, direkt vor mir. Sein Schwanz ragt in die Höhe und ich lecke mir fasziniert von diesem Anblick über die Lippen. Nun bekomme ich die Chance auch Dean etwas Gutes zu tun und zum anderen lenkt es mich etwas ab, um nicht doch zu kommen. Allerdings ist Zweitens gar nicht so einfach, denn der Mann vor mir hat ein beachtliches Stück Fleisch mit fast beängstigender Länge, zudem glänzt dieser kleine Ring um einen seiner prallen Hodenenden. „Komm her Andy...komm zu mir!“, flüstert er und zieht mich am Kinn sanft zu sich. Ich weiß genau was er möchte, und ich möchte es auch. Meine Lippen umschließen Deans harte Spitze. Im Hintergrund läuft ein sanftes Lied von Simple Plan und ich lasse mich fallen. Meine Lippen schieben sich weiter über die geäderte Haut und ich schnaufe. Dean krallt sich hörbar in die Lacken unter sich und hat den Kopf in den Nacken geworfen. Anscheinend muss auch er sich sehr zurück halten. Als ich seinen Schwanz komplett in meiner Mundhöhle habe, wird es schwer für mich, nicht zu kotzen. Also lasse ich ihn doch lieber etwas frei und sauge stattdessen genüsslich an seiner Spitze. Dies scheint ihm mehr als zu gefallen, denn Deans Atem wird schneller und ich spüre wie er zuckt. Kurz löse ich mich von seinem nun glänzenden Schaft und spiele etwas mit seinen Hoden. Das Piercing fasziniert mich noch immer und bald werde ich ihn fragen woher es eigentlich kommt. Doch jetzt möchte ich wissen, wie es sich in meinem Mund anfühlt. Das glatte Metall und das heiße Fleisch darum fühlen sich anders an, als ich es kenne, aber nicht schlecht. Etwas zu gern spiele ich damit bis mich Dean sanft an den Haaren zieht. „Gott hör auf! Ich komm gleich!“, keucht er zu mir herunter und ich muss lautlos lachen. „Du bist echt fies Andy...na warte, jetzt bin ich fies!“, kündigt er mit einem gierigem Funkeln in den Augen an. Im nächsten Moment hat er mich auf alle Vier aufgestellt und sich selbst hinter mit positioniert. Dean kratzt mir über den Rücken und ich keuche daraufhin. Das nächste dass ich spüre, ist wie er meinen Po massiert. Als ich zu mir nach unten blicke, sehe ich wie glänzend meine Spitze zuckt. Ich traue mich selbst nicht, ihn nur zu streifen, zu groß ist die Gefahr regelrecht zu explodieren. Dean gib mir einen Klaps auf den Po, woraufhin ich keuche und meine Beine weiter auseinander stelle. Wieder kratzt er meine gesamte Länge nach unten und ich wette, dass diesmal rote Striemen auf meinem Rücken zu sehen sind. Doch alles ist nur Ablenkung. Denn ich werde feucht zwischen meinen Pobacken. Hat Dean mir gerade auf meinem Eingang gespuckt? Ich habe keine Möglichkeit wirklich darüber nachzudenken, beziehungsweise ist es mir bewusst dass wir kein Gleitgel dabei haben. Kaum konzentriere ich mich wieder auf das Geschehen, drängt sich Deans Spitze gegen meinen empfindlichen Punkt. Ich keuche auf. Das sind definitiv mehr als drei Finger! , wird mir bewusst und ich hechle um lockerer zu werden. Sein Schaft drängt sich immer mehr in mich und ich presse meine Lippen aufeinander. Es ist kein wirklicher Schmerz den ich spüre, eher ein starker Druck genau an dem Punkt, wo ich so empfindlich bin. Als er komplett in mir ist, hält er inne. „Alles Okay Andy? Soll ich weiter machen?“, fragt er mit einer gequälten dunklen Stimme. Ich nicke heftig und will einfach nur mehr. Mehr von dem angenehmen Schmerz und mehr von Dean in mir. Ich kralle mich ins Bett und lass meinen Kopf hängen, versuche meinen Unterleib zu entspannen und halte die Augen geschlossen. Meine eigene Spitze tropft bereits. Deans Hände halten meine Hüfte. Genau mit diesen Händen an dieser Position beginnt er mich an sich heran zu ziehen und wieder wegzuschieben. Erst langsam dann immer rhythmischer stößt er in mich und bringt mich nun auch innerlich zum Brennen. Mein Ganzer Körper steht in Flammen. Deans Stöße werden härter und es dauert nicht lang bis wir beide keuchen und Schweißperlen an uns herunter laufen. „Du fühlst dich unglaublich gut an Andy, ich liebe es...ich weiß nur nicht, wie lange ich das noch aushalte!“, verkündet Dean schweren Herzens und verharrt kurz in seiner Position. Doch sofort dränge ich mich gegen ihn und verlange, dass er weiter macht. Bei seinem nächsten harten Stoß trifft er genau den richtigen Punkt und ich zucke komplett zusammen. Meinen Kopf reiß ich automatisch luftschnappend nach oben. Lautlos stöhne ich heftig in die Luft. Doch Dean versteht meine Reaktion und treibt uns beide weiter an, trifft immer wieder den richtigen Punkt, der mich um den Verstand bringt. Dean lässt eine Hand von meiner Hüfte sinken und greift unter mich. Erst bin ich irritiert, doch schnell erkenne ich sein Ziel. Ich presse meine Augen zusammen und beiße mir heftig auf die Unterlippe, als er meinen Schaft umschließt. Im selben Rhythmus, wie sein Schwanz in meinem Arsch, penetriert er mich vorn und hinten. Nun hält mich nichts mehr. Ich schreie Lautlos in die Luft und in mir zieht sich alles zusammen. Im selben Moment, als ich mich in Deans Hand ergieße, spüre ich, wie sein Schwanz in mir explodiert. In Wellen ergießt er sich in mir, genauso wie ich mich zwischen seine Finger. Es ist ein befreiendes Gefühl. Das ist definitiv der beste Sex, den ich je hatte. Wir keuchen gemeinsam weiter und ich höre dumpf, wie Dean etwas murmelt. „Ich liebe dich...ich liebe dich so sehr!“ Doch seine Stimme ist zu unklar, denn mein Körper schwebt gerade in einer ganz anderen Dimension. Der Orgasmus lässt nur langsam nach. Dean zieht sich schleppend aus mir, aber erst als ich ihn endlich freigebe. Gemeinsam fallen wir einfach aufs Bett. Mit einem Strahlen in unseren Gesichtern blicken wir uns an, küssen uns, schmecken uns und kommen kaum zur Ruhe. ~ Mein eigenes Magenknurren reißt mich aus dem Schlaf. Als ich meine Augen öffne, blendet mich direkt die Sonne. Ich will meinen Arm heben und spüre, dass dieser sich tot anfühlt. Als ich mich zur Seite wende finde ich den Grund dafür. Wir haben wohl die ganze Nacht eng umschlungen geschlafen. Ich beobachte meinen kleinen Prinzen beim Schlafen und entscheide, ihn nicht zu wecken. Mein Blick wandert Richtung Decke und das Lächeln der letzten Nacht erhellt erneut meine Gesichtszüge. Was für eine unglaublich geile Nacht. Wir haben es noch zwei Mal getrieben, bis wir völlig am Ende gegen 3 Uhr eingeschlafen sind. Zwischendurch haben wir gesprochen, oder eher gechattet. Ich kenne jetzt einiges mehr von Andy. Er hat mir seine Familie auf dem Handy gezeigt, dass Ferienhaus in Kanada und auch sein Lieblingsessen. Nun weiß ich, dass Andy ein guter Food-Blogger wäre. Auch ich habe vieles von mir preisgegeben. Bis auf die Sache mit dem Piercing. Ich fühle mich ihm näher als je zuvor. Als ich auf die Uhr sehe, ist es kurz vor 10 Uhr. Sicherlich könnten wir nicht mehr lange hier bleiben. Das Telefon das ich noch in der Hand halte, vibriert und auf dem Display erscheint Steffis Nummer. Andy wird davon leicht wach, aber ich gehe dennoch ran. „Ja, hallo Steffi?“, frage ich mit verschlafener Stimme. „Ich wollte nur wissen ob alles Okay ist, alle wollen das wissen“, sagt sie und ich höre Getuschel im Hintergrund. Da haben wir unsere Cliquen wohl ungeplant vereint, aber es ist toll das sich alle so gut verstehen. „Ja alles ist mehr als Bestens. Wir sind spätestens 14 Uhr zurück“ , gebe ich ihr eine knappe Antwort im Namen von uns beiden. „Das ist gut. Die Wohnheime sind wieder begehbar, aber in den Ferien wird einiges Neu gemacht. Die haben den Schuldigen nicht gefunden. Aber Angela hat vom Direktor die Aufgabe bekommen, eine Antihomophobie-Kampagne zu starten“, erzählt sie mir und ich kann Angelas freudiges Kichern deutlich hören. „Das ist eine echt geile Idee. Wer weiß wer es war, es spielt ja auch keine Rolle mehr“, sage ich und denke kurz an Kevin. Ich werde ihn niemals verpetzen. „Ja auf jeden Fall. Ihr müsst echt zurückkommen. Im Uninetz ist alles voll mit Outings. Ihr habt echt eine Welle losgetreten! Und Sam wurde der Schule verwiesen, sowie zwei ihrer Freundinnen auch!“, spricht sie hörbar überrascht, aber gehässig glücklich darüber. „Das freut mich zu hören, jeder sollte seine Liebe frei Leben und Sam hat es verdient!“, antworte ich und spüre wie Andy sich an mich schmiegt als würde er dessen zustimmen. „Dann wisst ihr Bescheid! Wir warten auf euch, Kevin ist mittlerweile auch wieder da und will das ihr kommt“, höre ich hinter ihr ein Hallo von ihm. Lächelnd umfasse ich das Handy fester. „Wir sind bald zurück und freuen uns auf euch alle“, mit diesen Worten lege ich auf. Noch ist Andy nicht ganz wach, also fasse ich den Entschluss noch eine andere Sache zu klären. Ich wähle in meinen Kontakten und werde mit einer rauen Stimme begrüßt. „Hi Tiger, lebst du noch?“, fragt Chris am Telefon. „Ja ich lebe noch. Und ich werde wohl nicht mehr in den Club kommen“, verkünde ich und ziehe Andy halb auf mich, um ihn zu kraulen. „Was? Warum? Hast du uns satt?“, ist Chris genervt. „Nein Chris, ich habe jetzt einen festen Freund. Wenn ich komme, dann nur zusammen mit ihm“ sage ich ehrlich und ich höre Chris schnaufen. „Wie schade. Ich werde unsere Abende vermissen. Ich werde es Paul schonend bei einer Vanilla-Session beibringen, Kumpel!“, schlägt er vor und ich muss lachen. „Danke Chris das wäre wunderbar. Allerdings hätte ich für etwas Vanilla noch einen anderen Kandidaten“, sage ich verführerisch und Chris Stimme wird ungeduldig. „Einen Neuling? Oh ich liebe Frischfleisch! Aber du weißt, nur so gutaussehend wie Du!“, mahnt er mich, bevor ich antworten kann. „Ja noch gutaussehender als ich, du magst doch Muskeln, die du mit roten Linien zieren kannst oder?“, frage ich ihn mit Hintergedanken. „Au ja! Wer ist der Glückliche?“, Chris ist sofort Feuer und Flamme. „Er heißt Kevin und er wird dir gefallen. Sieht aus wie ein Türsteher, hat aber den Charakter eines Gummibärchens!“, lache ich laut am Telefon und habe Andy somit endgültig aus dem Schlaf gerissen. Dieser sieht mich verdutzt an, kuschelt sich aber gleich wieder auf meinen Schoß zurück. Ich streichle ihn weiter und entschließe ihm das Telefonat später zu erklären. „Das klingt wirklich gut. Schick mir seine Kontaktdaten oder kommt einfach mal zu Dritt in den Club! Ich bin auch ganz brav!“, sagt er zwar, aber ich kenne ihn zu gut um zu wissen, was lieb bei ihm bedeutet. „Das klingt super, bis bald Christian und grüß Paul von mir“, verabschiede ich mich. Chris legt einfach auf, dass macht er immer so. Dann werfe ich das Handy ans Bettende und liebkose meinen Schatz. Ich habe all die Zeit im Schatten gelebt. Ich habe ewig geleugnet wer ich bin. Ich habe mich nicht getraut ich zu sein. Ich wollte jemanden an meiner Seite. Ich wollte jemanden den ich lieben kann. Ich wollte jemanden der mich liebt wie ich bin und keine schnelle Nummer. Ich möchte meine Zukunft gestalten ohne Grenzen. Ich möchte meine Zukunft mit Andy verbringen. Ich möchte für immer glücklich sein oder es zumindest versuchen. Unsere Liebe ist nicht wie jede andere. Unsere Liebe wird immer etwas schwierig sein. Aber am wichtigsten ist... Unsere Liebe bedarf keiner weiteren Worte. Ende~ Oder auch nicht ;) Ihr entscheidet ob es noch weiter gehen soll! Wenn IHR es möchtet...werde ich einen Epilog schreiben in dem Dean endlich das Geheimnis um seinen Piercing löst, sowie die Begegnung von Kevin, Chris und Paul! Ich hoffe sehr, dass ihr wollt XD denn es kribbelt bereits in meinen Fingern! Epilog: Epilog ~ „Was gesagt werden muss“ ----------------------------------------- Epilog „Was gesagt werden muss“ Mittlerweile sind 4 Wochen vergangen. In dieser Zeit ist einiges passiert, aber ich trage noch immer das dämliche Grinsen in meinem Gesicht. Dean sitzt neben mir auf der Bank und wir warten gerade auf den Bus. Neben ihn sitzt Kevin und fummelt nervös an seiner Gürtelschnalle herum. Ich hätte nie gedacht, dass ich je wieder in den Club gehen würde, aber wenn wir zusammen gehen, finde ich es wiederum in Ordnung. Während ich warte, blicke ich zum Campus hinter uns. Das Wohnheim ist inzwischen wieder saniert worden. Aktuell sind kaum Studenten da, denn es sind Ferien. Eine angenehm warme Brise umspielt meine freien Arme. Mit einem lächelnden und weinen Auge denke ich zurück. Nach dem großen Outing wurden einige Regeln in der Universität geändert, die Suche nach dem Schuldigen wurde aufgegeben und es kehrte schnell Ruhe ein. Inzwischen weiß ich, dass es Kevin war. Es war Dean ausversehen herausgerutscht, aber ich bin stumm, also ist Weitererzählen schwer. Ein paar Tage später hat uns Angela ihren Freund offiziell vorgestellt, und ich freue mich wahnsinnig für sie. Er ist ein sehr lieber Mann, genau das, was sie verdient hat. Auch Steffi ist unter Dach und Fach und hat sich einfach Patrick mit der schönen Stimme geschnappt. Lediglich Kevin und Steve sind unsere einzigen Singles in der Gruppe. Aber so wie Kev heute wirkt, hat Dean vor, das zu ändern. Dieser Schelm! Ich greife nach Deans Hand und verknote meine Finger mit seinen. Diese kleine Berührung reicht mir, um mich zu beruhigen, denn auch ich bin etwas nervös, jetzt wo wir wirklich zum Club fahren. Etwas traurig denke ich an die letzten Wochen, denn kaum war der Schock und die Freude aller Geschehnisse vorüber, bekam Dean sein Abschlusszeugnis. Leider folgte daraufhin sein Auszug aus dem Wohnheim und ein schrecklich emotionaler aber heißer Abschied. Ich muss noch 2 Jahre ohne ihn überstehen. Doch letzten Endes hat er, wie immer, wunderbar geschafft mich zu motivieren. Er kommt mich jedes Wochenende besuchen und dann teilen wir uns mein Bett. Seine Arbeit beginnt erst in 3 Monaten. In der Zwischenzeit jobbt er bei seinem Vater und verdient sich etwas dazu. Wenn Dean dann ins richtige Leben startet, ist er zum Glück nur eine Autostunde weit weg. Ich bin immer noch so stolz auf ihn, dass er das Angebot angenommen hat und jetzt wohl seine Masterarbeit machen wird und nebenbei schon als Trainer arbeiten gehen wird. Innerlich hoffe ich sehr, in zwei Jahren genauso viel Glück und Erfolg zu haben wie er. Doch ich bin optimistisch, denn mit ihm zusammen kann ich alles schaffen. Kaum habe ich den Gedanken mit einem Lächeln beendet, fährt der Bus vor. Mit den Zwei steige ich ein und platziere mich auf einen der Vierer-Sitze, gegenüber von Dean. Vor lautem Nachdenken habe ich den Zwei gar nicht zugehört. Aber wie ich sehr schnell bemerke, sprechen sie über Chris. Ihn habe ich vor ein paar Tagen zufällig mit Dean im Kino getroffen. Er ist sehr nett, aber seine Aura wirkt sehr dominant und fast angsteinflößend. Nachdem, was Dean mir über ihn erzählt hatte, was übrigens sehr wenig war, weiß ich nicht ganz, warum Dean glaubt, Kevin wäre etwas für ihn. Doch es gäbe ohnehin noch einen Anderen namens Paul. Ich bin völlig verwirrt was Deans Plan angeht, aber er wird schon wissen was er macht. Sacht schmiege ich mich an Deans Schulter und lass die Zwei weiter reden. Viel lieber sehe ich aus dem Fenster, drücke seine Hand und denke an all die schönen Momente. Denn zum ersten Mal in meinem Leben bin ich einfach so unglaublich Glücklich. ~ Ich kann richtig spüren, wie versunken Andy ist und muss selbst darüber schmunzeln. Es ist so viel passiert, und dennoch strahlt er so, das macht mich selbst überglücklich. „Hörst du mir noch zu, Alter?“, reißt mich Kev wieder aus dem glückseligen Gedanken. „Ja, ich höre dir noch zu. Aber jetzt komm endlich runter!“, fordere ich ihn auf und lege meine Hand auf seine Schulter. „Ein letztes Mal! Ich habe Ihm nicht zu viel von dir erzählt, und genau so wenig weißt du alles von ihm. Lass dich einfach mal gehen und sei du selbst! Selbst wenn du ihn nicht toll findest, gibt es im Club genug an dem du dich ausprobieren kannst. Wichtig ist, dass du aufhörst dich selbst zu verleugnen. Alter, genieß es einfach!“, sage ich erneut eindringlich. Wie oft habe ich diese Sätze nur schon seit Tagen in Wort und SMS an ihn gerichtet. Es war nicht wirklich leicht ihm zu diesen Abend zu überreden. Aber am Ende siegte die Neugier. „Aber warum dann diese Zwei? Warum kann ich nicht einfach mit in den Club und niemanden kennen?“, fragt er mich zum hundertsten Mal. „Ganz einfach du Trottel! Weil ein Frischfleisch wie du in einem Tigerkäfig nix zu suchen hat! Du bist nicht nur Jungfrau sondern völlig neu in der Szene, dass kann gefährlich werden, klar!“, funkel ich ihn ernst an. „Sag das nicht immer so! Das klingt als würde es auf meiner Stirn stehen, ich bin keine Memme!“, blufft er fast schon zurück. „Du bist vielleicht keine Memme, aber du wirst schon noch merken wie schnell du keine Kontrolle mehr über das Geschehen hast, wenn du nicht aufpasst!“, beende ich und sehe bereits den beleuchteten Clubeingang. Normalerweise wäre ich nicht so überfürsorglich. Doch Kevin ist mein bester Freund und ich möchte ihn nicht ins Verderben stürzen. Ich habe genug gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Doch diese Zeiten sind jetzt vorbei. Andy ist MEIN GLÜCK, MEINE LIEBE, MEIN LEBEN. Ich löse mich aus Andys Griff und gestikuliere ihm, dass wir da sind. Ja richtig gehört! Ich übe jeden Tag an dem wir uns nicht sehen und es wird immer besser. Zwar können wir noch nicht wild streiten oder komplizierte Diskussionen führen aber Ausgehen, Kino, Einkaufen oder Alltägliches wird immer einfacher. Ich sehe wie Andy mir zunickt und gemeinsam verlassen wir unser Gefährt. Ohne Probleme kommen wir in den Club und ich klapse meinen beiden Männern auf den Po. „So Andy, wir holen uns einen Drink und gehen in die Kuschelecke, dort ist dann auch Chris. Paul kommt leider erst etwas später.“ Schmunzel ich und schiebe ihn Richtung Theke. Kev sieht mich perplex vom Klapser an. „Hab dich nicht so, wird dir heute noch oft passieren. Willst du vor dem Spaß auch etwas Alkohol oder möchtest du dich nüchtern vorstellen?“, frage ich ihn frech und folge Andy ohne auf eine Antwort zu warten. Erst als Kev anscheinend begriffen hat wo er ist, folgt er uns. Ich kann Chris Blicke bereits auf mir spüren, doch ich bin mir sicher, dass Kevin seine größere Aufmerksamkeit bereits erntet. Mein Plan ist etwas fies, aber ich denke, alle werden davon profitieren. Also behalte ich den Kurs und bestelle Andy und mir ein Bier. Kev bestellt sich allen ernstes einen Gin-Tonic. Wenn er wüsste wie klischeehaft das ist. Ich muss mir ein Lachen verkneifen und drehe mich mit meiner Liebe um. Mein Arm schwingt sich um Andys Hüfte und ich suggeriere sofort, dass dieser süße Hintern bereits vollends MIR GEHÖRT. Kevin schafft keine 5 Schritte, schon ist sein Glas leer. „Ich glaube ich brauch noch eins, sorry!“, stoppt er und kehrt zur Bar zurück. Ob er Chris überhaupt schon gesichtet hat. Ich lass ihm die Zeit die er braucht und gehe mit Andy auf meinen alten Bekannten zu. Dieser springt regelrecht auf und grinst uns an. „Dean, Tiger! Andy, du armes Lämmchen! Schön euch zu sehen!“, schwingt er die Arme gleich um uns Beide. Andy protestiert sofort über seine Begrüßung und bläst die Wangen auf. „Haha!, Andy hat Recht! Lämmchen ist nicht ganz richtig Christian. Wir führen nicht die Art Beziehung wie du, sorry Alter. Aber auch schön dich zu sehen“, lache ich und setzte mich auf die weichen Polster. Andy nimmt auf meinem Schoß platz. Keine Sekunde lasse ich ihn heute von mir. Ich beobachte wie Chris zur Theke blickt und etwas irritiert zwischen uns hin und her sieht. „Keine Ahnung, ich glaube er muss sich Mut antrinken?“, bemerke ich etwas schützend. Allerdings hält Chris das nicht auf. Denn er hat anscheinend keine Lust Kevin betrunken kennen zu lernen oder zu warten. Bewertend sehe ich ihm nach, als er zum Tresen läuft und sich hinter Kevin stellt. Natürlich begrüßt er ihn nicht einfach so. Ich greife mir an den Kopf und muss fast lachen, als ich sehe, dass er ihn heimlich in den Nacken pustet. Da nicht viel los ist um diese Zeit, ist das Schauspiel vor uns besser als jeder Film. Selbst Andy lacht lautlos neben mir. Ich kann sehen wie Kev erschrickt und das Glas fast fallen lässt. Mit wütendem Blick dreht er sich zum Unbekannten um. Allerdings hält seine Fassade nur eine Millisekunde. Sofort steht Kevs Mund offen und sein Gesicht sieht aus wie eine Tomate. Dann wird Kevin heute Nacht wohl eher ein Himbeer-Gummibärchen sein. Der Gedanke lässt mich laut auflachen und ich drücke meine Stirn an Andys Rücken, welcher sich ebenfalls köstlich amüsiert. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem Wörteraustausch, den wir nicht hören, schafft es Chris, Kevin endlich zum Tisch zu bringen. Kevin läuft schüchtern neben Chris. Dieses Bild werde ich wohl nie wieder aus dem Kopf bekommen, denn seine Haltung passt nicht zu dem Prollo den ich kannte. Aber nun war er wenigstens so wie er sich fühlte, ohne Fake und Fassade. In diesem Moment wird mir klar, dass dies hier sehr lustig und interessant werden könnte. Liebevoll streichel ich Andy über den Rücken. Die Musik im Club wird lauter und die Party beginnt. Noch schweigt Kev mit roten Wangen. Doch Chris hat ihn bereits fixiert und mustert jeden Millimeter seines Gesichts. Er ist ein sehr...sehr guter...Dom. „Hast du es Andy eigentlich schon erzählt? Ich liebe die Geschichte!“, wirft Chris auf einmal ein und ich funkel ihn an. Wie kann er in dieser angespannten Situation nur DAMIT anfangen. „Fuck, nicht jetzt!“, klopfe ich auf den Tisch. „Warum nicht? Paul kommt später, das Lämmchen hier will noch nicht mit mir reden und Andy weiß es sicher noch nicht!“, sagt er einfach frech. Chris kann ein echter Arsch sein. Natürlich wird Andy hellhörig und rutscht nervös auf meinem Schoß hin und her. „Siehst du, er kennt die Geschichte mit deinen Piercing noch nicht!“, posaunt er einfach los. Andy und Kevin sehen mich mit großen Augen an und ich möchte im Boden versinken. „Chris du bist ein Arschloch!“, bluffe ich und sehe weg. „Nein bin ich nicht. Ich hab eins, aber ich bin keins. Nur ein kleiner Sadist!“, lacht er keck. -Klein?- ist dabei völlig untertrieben! Andy rutscht von mir runter und blickt mich total interessiert an. Kevin sieht mich eher fragend an, er weiß ja auch nichts davon. Ich schnaufe laut und funkel Chris finster an. „Okay Okay! Es ist eine Jugendsünde fertig!“, gebe ich nur etwas genervt zurück. Ich wollte Andy davon erzählen aber nicht hier und jetzt. „Jugendsünde? Vergiss es! Eine Wette hast du verloren, einfach Hammer!“, lacht er und hat sichtlich Spaß daran mich bloß zu stellen. Immerhin erreicht er damit, das Andy und auch Kevin lockerer werden. „Okay, ja! Es war eine Wette. Als ich 19 wurde, wusste ich schon, dass ich Homo bin. Also bin ich in einen Club gegangen, es war kein Besonderer, nur eben einer nur für Männer. Dort haben sie mit mir gewettet...weil ich eben ein Frischfleisch war. Es hieß, wenn ich am ersten Abend jemanden abschleppe, komm ich an die Wall of Fuck. Diese gab es tatsächlich in dem Laden.“ Dieser letzte Satz reicht aus, um alle am Tisch zum lachen zu bringen, und mich fast zu sterben vor Scham. „Natürlich habe ich es nicht geschafft, und hatte die Wette somit verloren. Alle Männer dort sagten, dass ich mich dennoch entscheiden müsse, Heute und jetzt, ob ich ein Top oder Bottom sein will. Natürlich machten Sie mir weiß, dass alle Tops so ein Piercing haben und das ich mir sofort eines stechen lassen muss, um weiter in solche Clubs gehen zu dürfen.“ Immer noch lachen alle. „Und du hast ihnen den Scheiß geglaubt! So geil! So naiv!“, ruft Chris mit Tränen vor Lachen in den Augen. „Jaja, sehr witzig! Aber ja, ich habe das geglaubt und bin noch in der gleichen Nacht, angetrunken zu einem Shop geschwankt und hab es mir stechen lassen. Mittlerweile finde ich es irgendwie geil und bereue es nicht, aber die Geschichte wie ich dazu gekommen bin, bereue ich schon“, beende ich kleinlaut und werde im nächsten Moment auf das weiche Leder geworfen. Andy küsst mich und gestikuliert -Ich liebe es, ich finde es scharf!-. Nun lache ich und küsse ihn erneut. Kev ist eher fassungslos, was mich noch mehr zum lachen bringt. „Ach Leute, wer solche Freunde hat braucht keine Freunde!“, kichere ich lauter und drücke meinen Andy fester. Ich sehe wie Chris sich zu Kevin lehnt und ihm etwas ins Ohr flüstert. Sofort wird dieser dunkelrot und zuckt zusammen. Ich kann mir vorstellen, was er gesagt hat. Wenige Minuten des Lachens später, kommt auch Paul und schlendert zu uns hinüber. „Guten Abend die Herren!“, setzt er sich zu uns und stellt seinen Martini ab. Blinzelnd sieht er Kevin an. „Olala, ich nehme an du bist Kevin?“, fragt er und lehnt sich ihm entgegen. Doch Kevin nickt nur und ist sichtlich überfordert. Als sich alle vorgestellt haben und wir noch immer wegen meiner peinlichen Geschichte lachen, bemerke ich, dass die Spannung fast ganz gelockert ist. Also hatte Chris mal wieder den richtigen Riecher, damit dieser Abend für alle gut wird. Und mehr und mehr kann ich sehen, dass auch Kevin sich wohler fühlt, wenigstens für diesen Moment. Das kann ja heute noch heiter werden. Aber wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Werden viel zusammen erleben, zusammen lachen und weinen. Ich freue mich auf meine Zukunft mit Andy. Und wie es scheint, gibt es uns gegenüber noch einiges was gesagt werden muss. Denn so wie es aussieht, beginnt nur wenige Zentimeter vor mir und Andy eine weitere Geschichte, voller Liebe, Sex und Spannung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)