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Dunkle Klingen

von

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Kapitel 13- Riven

Mittlerweile ist Riven den Krankentrakt gehörig satt. Der Geruch, die leidenden Gesichter und das Gefühl von Krankheit bereiten ihr Unwohlsein. Hier liegen weniger Patienten in den Betten als es bei Lux war, aber das Gefühl bleibt.

Dort ist das Bett von dem das meiste unwohle Gefühl von ausgeht. Wie ein Faden der sie damit verbindet und ihr Angst macht. Trotzdem beruhigt sie sich und verspricht sich selbst, alles rational und normal zu sehen.

Die langen dunklen Haare liegen wie ein Fächer auf dem hellen Kissen und bilden einen schönen Kontrast zu den blutbefleckten Verbänden um die Brust.

“Ich habe dich geholt da ich weiß, dass du wohl am Besten mit ihm umzugehen weißt.” Ashe deutet auf das Bett und macht Platz für die Krankenschwester.

“Er hat deinen Namen gerufen also habe ich die Königin informiert. Es ist alles meine Schuld.” die junge Ärztin wirkt ein wenig eingeschüchtert von Rivens grimmigen Gesichtsausdruck.

“Nein, es ist schon okay. Wenn sie mich bitte alleine lassen würden?” Riven setzt sich an die Bettkante und nimmt die kalten Finger die auf der Decke liegen in die Hand. Wie eine Welle verschwindet ihr Groll und Hass und macht einem beruhigenden Gefühl platz.

Feinde zu sein heißt nicht, dass man einander trotzdem vertrauen kann.

“Tut mir Leid was ich dir angetan habe, Yasuo.” sagt sie leise sodass nur er es hören kann. Seine Finger umklammern schwach ihre.

“Was hast du überhaupt angestellt? Das sieht wirklich nach einer schweren Wunde aus…”

“Kampf...gegen ein Biest.” flüstert er und schließt wieder seine Augen. Wenn etwas ihn so schwer verletzt muss es etwas bedeuten.

“Ich habe immer noch Wunden und bleibende Narben von dem Kampf fortgetragen… Aber ich habe dich ebenfalls schwer verletzt.” Sofort bemerkt sie die Reue in sich aufwallen.

“Genau danach ist es aus dem Wald aufgetaucht. Große Krallen hatte es…” er blickt in die Ferne und Riven spürt wie die Kette um ihren Hals leicht glüht. Wie so oft weiß sie selbst nicht, warum und weshalb sie gerade jetzt ausschlägt. Vorsichtig nimmt sie den Anhänger ab und legt in ihre Handfläche. Das grüne Schimmern pulsiert leicht zu der Wärme des Steines.

Vielleicht kann es ja sein, dass er von dieser dunklen Macht angezogen wird? Meistens hat es wegen der seltsamen Substanz einer anderen Welt geglüht. Je näher Riven es zur Wunde hält, desto heißer wird es und scheint sich in ihre Handfläche zu brennen. Mit größter Mühe hält sie es fest und legt es auf die abgedeckte Wunde. Yasuo verzieht sein Gesicht, er scheint auch die unglaubliche Hitze zu spüren die der kleine Stein von sich gibt. Nach einem kurzen Moment lockern sich seine Züge und er kann seine Augen schließen. Im Stein wirbelt etwas dunkles bis es sich auflöst und es wieder abkühlt.

“Danke, Illaoi.” flüstert Riven und hält den Stein nah an ihre Brust. Er ist wieder kalt und es ist beinahe so, als ob er kein Leben mehr hätte. Es ist nicht nur ein Stein, sondern ein Beschützer vor dunklen Mächten.

“Jetzt sollte es dir besser gehen.” langsam streicht Riven über seine dunklen langen Haare. Jemand muss ihn gewaschen haben und durch den Stein hat er einige Leiden weniger. Aber trotzdem muss das Crest wie sie es in ihrer Handfläche hat, bei ihm doch auch sein. Vorsichtig hebt sie seine rechte Hand und sieht eine leicht rote Verzierung aufglühen.

Das ist es nicht, was im Schatten lauert. Riven legt die Hand zurück auf das Laken und beobachtet den schlafenden Yasuo. Die Atmung geht wieder normal und er scheint ein wenig erleichterter zu sein.

Nichts ist hierbei herausgekommen, die Götter spielen ihre Spiele mit den Menschen und Macht ist immer noch die größte Währung. Vorallem die Vastayan werden sicher nicht sofort ihre Anerkennung bekommen und sich in ihr Leben zurückkämpfen dürfen.

Vor den Fenstern heult der kalte Wind und Riven weiß nicht recht, was sie glauben sollte. Den Göttern ihr Ziel verfolgen oder sich einfach allem ausschließen, beides ist eine unmögliche Option. Immer mehr werden verletzt werden und die Schwerter blutig einen nach dem anderen zerreissen. Entschlossen steht die junge Frau auf und verlässt den Trakt. Manche Antwort kann man wohl nur von einem Gott selbst erhalten. Auf dem Flur vor dem Krankentrakt umschließt sie feste den Stein und konzentriert sich auf ihre innere Stimme.

“Illaoi, ich will Antworten. Zeige dich mir ein letztes Mal!” nichts passiert. Enttäuscht hängt sie den Stein um ihren Hals und setzt sich auf den Boden an der Wand. Manchmal soll man auch keine Antworten erhalten dürfen. Sie schließt die Augen und merkt kaum wie sie abdriftet.
 

Das flackernde Grün um sie herum ist fast so vertraut wie auch gruselig. Wie lange war sie nicht mehr hier gewesen? Und das erste Mal als sie mit der Gottesbotin sprechen durfte…

“Du hast bei mir ja eigentlich keine Sessions zu buchen, das macht alles mein Gott.” Illaoi taucht vor ihr auf, die Arme in die Hüfte gestemmt.

“Ich verstehe einfach nicht, was das hier alles soll! Warum wir kämpfen und für was? Warum ich jetzt dieses Mal mit mir herum tragen darf und den Willen anderer ausführen soll, egal wer dabei verletzt wird!” Riven setzt sich auf den flimmernden Boden.

“Meine Liebe, manchmal muss man Dinge nehmen wie sie kommen. Ich habe nur Einfluss auf Dinge wie das Verlangen. Mein Test zeigt mir ob es jemand wert ist, seinen Wunsch erfüllt zu bekommen oder er weiter seinem Verlangen nachjagen soll.” erklärt Illaoi und kniet sich vor die niedergeschlagene junge Frau.

“Du solltest das Beste aus deiner verbleibenden Lebenszeit machen und versuchen, das Glück in der Zukunft und in deinen Freunden finden. Versprich mir das.”

Die Worte sickern durch ihre Gedanken.

“Ja, okay.” antwortet sie schließlich. Was bringt es auch sich zu wehren und nein zu sagen?

“Du nimmst dein Schicksal selbst in die Hand. Ich habe dir ein Geschenk gemacht, also nutze es auch. Geh bisschen auf Reisen und zeig ein paar Bösewichte deine Kraft. Aber du bist du, und dein Wille ist dein.”

Mit den Worten verschwindet die Umgebung und Riven wacht auf dem kalten Boden auf. Langsam richtet sie sich auf und streift den Staub von ihrer Kleidung. Vielleicht sollte sie etwas in die Hand nehmen und nicht einfach aufgeben. Einige warten auf sie, erwarten großes und andere wollen sie gerne Tot sehen. Aber das ist nicht ein Grund sich dem zu ergeben.

Mit aufgerichtetem Kopf und einem selbstsicheren Blick geht sie zurück, denn dort wartet bereits jemand für den es sich lohnt, stolz und stark zu sein.



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