Lebe, Liebe, Leiden- Seh auf mein Herz, schau zum Horizont von Dragonohzora (Mamoru x Usagi) ================================================================================ Kapitel 25: Abschiedstränen --------------------------- Abschiedstränen Verdammt, wieso nahm in Japan denn niemanden ab? Seit drei Wochen versuchte Ami Mizuno nun schon ihre Freundinnen zu erreichen. Niemand ging ans Telefon oder beantwortete ihre Emails. Sobald sie wieder in Japan war, würde sie einen Grundkurs über das World Wide web geben. Das konnte doch nicht wahr sein. Es war das technische Zeitalter und sie hatte Freundinnen, die noch in der Steinzeit lebten. Ami stöhnte und gab es schließlich auf. Bei ihrem Glück würde sie ihren Freundinnen wohl eher Morsezeichen beibringen müssen, obwohl...Nein, das würde wohl auch nichts bringen. Resignierend schaute sie auf die Uhr. Nach ihren letzten Informationen, würde Usagis Flug bald gehen. Sie hatte mit Absicht weder Motoki noch Mamoru davon in Kenntnis gesetzt, das bald Usagi hier aufschlagen würde. Ein Fehler wie sich schnell herausstellte. Wer konnte auch ahnen, das Mamoru plötzlich Trauzeugen Aufgaben übernahm und einen Junggesellenabschied in Las Vegas planen und ausführen musste. Mamoru und seine Freunde waren gestern Abend zum Flughafen aufgebrochen und das war wirklich eine mittlere Katastrophe. Usagi kam endlich hierher nach Cambridge und Mamoru war gar nicht da!!! ♥ „Mein Kind!“ Kenji Tsukino packte seine Tochter und drückte sie ganz fest an sich. „Kenji lass sie los“, lachte Ikuko Tsukino und schaute ihrem Mann zu, wie er ihre gemeinsame Tochter umarmte. Kenji zitterte und lächelte. Er spürte wie seine Augen feucht wurden. „Hier...hier!“ Schwerenherzens ließ er seine Tochter los und drückte ihr einen Briefumschlag in die Hand. „Papa!“ Verlegen schielte Usagi zu ihrer Mutter rüber und grinste. So war er eben, ihr Papa. Rührselig und seiner Familie treu ergeben. Es war das erste Mal, das er seine Tochter von der Leine ließ. Dabei vergaß ihr Vater, das sie dieses Jahr volljährig geworden und kein kleines Kind mehr war. Überrascht sah sie dann auf den Briefumschlag. „Was ist das?“ Liebevoll legte ihre Mutter plötzlich eine Hand auf ihre Schulter und lächelte. „Unser Geschenk an dich! Du weißt gar nicht wie stolz wir auf dich sind. Nie hätten wir gedacht, das du deinen Abschluss schaffst. Du weißt, es stand lange auf der Kippe, aber du hast dich wirklich ins Zeug gelegt und dein ´Vater und ich waren uns anfangs zwar uneinig, ob es richtig ist, dich diesen Sommer ziehen zu lassen, doch letztlich hat Ami uns versprochen auf dich aufzupassen, außerdem mögen wir Mamoru! Wir wissen nicht was zwischen euch vorgefallen ist, aber du bist unglücklich meine Tochter und daher lassen wir dich auch diesen Sommer ziehen! Nichts ist uns wichtiger, als das du wieder glücklich bist. „Ja aber!“ Usagi öffnete den Briefumschlag. „Soviel Geld?“ „Das ist das Geld, das du uns für die Flugtickets gegeben hast, plus einen kleinen Urlaubsbonus. Wir schenken dir die Flüge. Du hast uns gezeigt was du erreichen kannst, wenn du dich nur gut genug anstrengst!“ „Mama....Papa!“, piepste Usagi . Tränen liefen ihre Wangen hinab. Schluchzend umarmte sie ihre Eltern und weinte Tränen des Glücks. „Wir wünschen dir einen wunderschönen Sommer Schatz!“, flüsterte Ikuko Tsukino ihrer Tochter ins Ohr und erwiderte die Umarmung. Gab es nichts schöneres für ein Mutterherz, als ihr Kind endlich wieder Lächeln zu sehen? „Aber du wirst bei Ami schlafen!, damit das klar ist“ „Also Papa!“, errötend löste Usagi sich und lächelte leicht verlegen. „Ich wollte es nur noch mal erwähnt haben“, brummte Kenji und grinste plötzlich. Und bring deinen Eltern etwas aus Europa mit!“ Ikuko lachte. „Das macht sie bestimmt“, lächelte Ikuko und schaute auf die Anzeigetafel. „Es wird Zeit, du musst langsam durch den Sicherheitsscheck. Hast du alles? Deinen Ausweis, deine Papiere?, deinen Reiseführer?“ Eifrig nickte Usagi. „Ich habe alles hundertmal gecheckt!“ „Ami wird dich vom Flughafen abholen?“ „Ähm, also, das weiß ich gar nicht?“ „Usagi“, tadelnd seufzte Ikuko. „Na schön, ich werde versuchen am Tempel Rei zu erreichen, sie soll sich darum kümmern, du wirst ja einige Zeit unterwegs sein!“ „Ähm ja..“, grinsend lachte Usagi schließlich und umarmtre noch mal ihre Eltern. Es war wirklich aufregend. Ihre erste Reise und sie würde tatsächlich den ganzen Sommer in Europa verbringen. Selbst, wenn Mamoru nicht begeistert sein würde sie zu sehen, so würde sie unheimlich viel von dieser Reise mitnehmen und Ami war immerhin auch noch da! Sie nahm ihr Handgepäck und löste sich schließlich endgültig von ihren Eltern. Hatte sie nicht die besten Eltern der Welt? Sie hatte jetzt sogar genug Taschengeld. Das alles hatte sie nur ihren Freundinnen zu verdanken. Usagi wusste schon jetzt, das ihre Mitbringsel ein wenig größer ausfallen würden, als sie anfangs geplant hatte. Usagi sah zum Sicherheitsscheck. Entschlossen steuerte sie direkt auf die Schlange zu und reihte sich ein. Sie hatte Angst, so ganz alleine, aber sie musste es ja nur schaffen alleine in ein Flugzeug zu steigen und am Flughafen würde dann mit Sicherheit Ami sie abholen und Ami konnte gut englisch. Usagi lächelte. Ihr Herz klopfte lautstark. Bald schon sah sie ihn endlich wieder. Sie konnte ihm einfach nicht böse sein. Mamoru hatte bestimmt seine Gründe, wieso er so gehandelt hatte, wie er gehandelt hatte und daher hatte sie beschlossen erst seine Erklärungen abzuwaten, ehe sie entschied, ob sie sauer ihn sein musste. Mamoru war vielleicht ein Idiot, aber er war ein guter Mensch, das hatte sie seit ihrer ersten Begegnung gewusst. ♥ „Habt ihr Ami angerufen?“ Rei sah zu Makoto, während Minako ihren Kopf schüttelte. „Verdammt......wieso denn nicht?“ „Ich dachte, das würdest du machen“, murmelte Minako. „Ich auch“, erwiderte Makoto kleinlaut. Rei stöhnte. „Wieso muss ich so was denn immer machen?“ Die Miko seufzte ergebend. „Wir können froh sein, das es Usagis Mutter noch eingefallen ist. Stellt euch vor unsere Usagi geht in der großen weiten Welt verloren. Bei ihren Sprachkenntnissen, wäre das möglich!“ „Ich sag es ja, wir hätten mitfliegen sollen!“, erwiderte Minako abrupt. „Wir haben gemeinsam beschlossen, das Usagi das alleine machen muss!“ „Und wieso Rei? Das ist doch unfair!“, jammerte Minako erneut. „Weil es eben so ist Mina, sie muss ein paar Sachen mit Mamoru klären und keiner von uns will mit unserer Anwesenheit Mamoru einschüchtern, oder gar vertreiben!“, erklärte Makoto wohl nicht zum ersten Mal. „Ich verstehe trotzdem nicht, wieso wir nicht auch nach Europa können? Wir hätten ja woanders unterkommen können, oder wir wären nach Paris geflogen, die Stadt der Liebe“, seufzte Minako schwärmerisch. „Das Land der Liebe!“ Makoto seufzte und blinzelte dann. „Wir machen das ein anderes Mal. Europa ist teuer, vor allen solche Städte wie Paris, außerdem, wenn ich mal nach Europa komme, muss ich unbedingt shoppen gehen und ich bin zur Zeit chronisch pleite!“, erzählte Makoto bedauernd. „Wir machen uns dafür hier einen schönen Sommer, bis der Ernst des Lebens losgeht“, versprach Rei. „Und wir fangen damit an, das ihr mich beim diesjährigen Sommerfest im Tempel unterstützt!“ Minako und Makoto stöhnten. Jetzt mussten sie nicht nur im Crown aushelfen, denn natürlich konnten sie Unazuki nicht im stich lassen, jetzt mussten sie auch noch bei der Organisation und bei der Ausführung im Hikawa Shrine helfen. „Aber wehe dein Großvater glotzt mir bei jeder Gelegenheit unter meinen Rock!“ „Großvater macht so was nicht“, meckerte Rei und errötete zugleich. „Zumindest nicht diese Woche!“ Das Lachen der Mädchen hallte noch längere Zeit im Chiba Park nach. ♥ Mamoru hätte nie erwartet in Amerika zu landen. Vor langer Zeit hatte er zwar mal überlegt ein Semester in Amerika zu studieren, aber das hatte er wieder verwerfen müssen und nun war er schon seit gut zwei Tagen im Bundesstaat Nevada. Er selber hätte sich wohl lieber New York angesehen, anstatt Las Vegas, aber ihn fragte mal sowieso nicht wirklich. Darien gab hier den Ton an. Im Krankenhaus war ihm nie aufgefallen, was für ein Säufer Darien sein konnte. Bisher waren sie erst zwei Tage hier, und Darien schien nur Komasaufen im Kopf zu haben. Zumindest hatte er es bisher verhindern können, daran teilzunehmen. Natürlich war er nun als Spielverderber gebrandmarkt, aber er wusste ja noch vom letzten Mal, wo das Enden würde und plötzlich in einem fremden Hotelzimmer aufzuwachen und wohlmöglich einen Transvestiten geheiratet zu haben, das wollte er sich dann doch ersparen. Bei seinem Glück, würde nämlich ganz genau das passieren. Seufzend sah er auf die grüne Jacke, sein persönlicher Glücksbringer. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, diese Jacke nach Las Vegas mitzunehmen, auch wenn sie nur im noch unausgepackten Koffer lag, es sei denn er holte sie hervor. Zaghaft berührte er den sanften Stoff. Er hatte die ganze Zeit gewusst, das diese Jacke Usagi gehörte, wieso hatte er nur eins und eins nicht zusammenzählen können? Betrübt starrte er auf die Uhr. Die Reise machte ihm einfach keinen Spaß und er saß hier noch fünf lange Tage fest. Seine Wut auf Saori hatte es allerdings nicht geschmälert, im Gegenteil....Um so mehr Zeit verstrich, desto mehr hatte er Zeit nachzudenken. Er war hier nicht richtig bei der Sache, also schmiedete er Pläne, was er Saori alles antun wollte. Es erschrak ihm teilweise selber. Natürlich waren es meist nur Gedanken, einige konnte er eventuell ausführen, aber andere würden wohl nur Gedanken bleiben, zu seinem Leidwesen, aber immerhin ging es ihm dadurch doch ein Stückchen besser. Fakt war nur, es war höchst unbefriedigend hier festzusetzen, wo er doch viel wichtigeres zu erledigen hatte. Am liebsten würde er von hier direkt nach Japan weiter fliegen, aber er hatte Darien versprochen bis nach der Hochzeit zu warten, was bedeutete das er frühestens in zehn Tagen nach Japan konnte. Geduld war gerade einfach nicht sein Ding. Mamoru stand auf und trat auf den pompösen Balkon. Man konnte über Las Vegas allerdings sagen was man wollte, die Aussicht war faszinierend. Die Spielcasinos interessierten ihn weniger, aber die Bandbreite der Shows war schon eine enorme Erfahrung. „Bist du soweit?“ Mamoru drehte sich überrascht um. Er teilte sich eine kleine Suite mit Motoki und da Darien und Tom, sein Freund immer noch ihren Rausch vom Vortag ausschliefen, hatten Motoki und er Pläne geschmiedet, wie sie den Tag verbringen könnten. Mamoru lechzte geradezu hier mal etwas anderes zu sehen, etwas was man Bildung nannte und so hatten Motoki und er beschlossen am Tage nach Arizona rüberzufliegen, um sich den Grand Canyon anzusehen. Wenn er schon mal in der Nähe war, dann konnte er die Zeit bis zum Abend auch sinnvoller nutzen. „Ich bin soweit!“ Mamoru schnappte sich seine Sonnenbrille und seine Portmonee, sowie seinen Ausweis und grinste Motoki an. „So wie Darien gesoffen hat, wird er bestimmt vor Mitternacht nicht ausgenüchtert sein!“ „Gib doch zu, das du es darauf angelegt hast, dich seiner zu entledigen!“, scherzte Motoki. „Bring mich nicht auf dumme Ideen!“ Motoki kicherte. „Zu Befehl und nun komm...Es ist irre heiß und selbst die Klimaanlagen sind nicht gerade der Bringer!“ Der Flug nach Arizona war unkompliziert. Einen Tagsausflug mit dem Bus, hätte Mamoru dann doch zulange gedauert. Er hasste Busfahren und fünfzehn Stunden in einem Bus eingepfercht zu sein, bei der Hitze hatte ihn sehr schnell davon überzeugt lieber das Flugzeug zu nehmen. Mit dem Flugzeug war es wirklich ein Katzensprung: der Flug dauerte gerade mal eine Stunde. Mamoru hatte noch in Cambridge eine Tour zum Grand Canyon gebucht, also schlossen sie sich am Flughafen der Grand Canyon Tour an. Begeistert spürte Mamoru die Luft, die seine Haut berührte. Nach einem Picknick, mit der Touristengruppe konnte er sich einfach nicht von diesem Atemberaubendem Anblick lösen. „Los Mamoru, wir machen ein Selfie, sag mal Cheesecake!“ Ehe Mamoru reagieren konnte, legte Motoki seinen Arm um Mamorus Schulter und zog ihn abrupt zu sich heran, ehe er mit seinem Handy ein Foto von sich und Mamoru am Grand Canyon machte. „Na los Mamoru, das kannst du auch mit einem Lächeln!“ Was blieb Mamoru auch übrig, daher grinste er nun gemeinsam mit Motoki in die Kamera von Motokis Handy, während langsam im Hintergrund die Sonne unterging. “Perfekt ...Schöne Grüße aus den vereinigten Staaten von Amerika.....und senden!“ „Häää???“ Motoki lachte. Meine Schwester wird dafür sorgen, das Usagi sich schon mal an dein neues Antliz gewöhnt!“ Verwirrt berührte Mamoru sein stoppeliges Gesicht. Er hatte sich seit zwei Tagen nicht rasiert, eher aus Zeitgründen, als am Spaß bei der Sache. „Gewöhn dich nicht zu sehr daran!“ „Wer weiß, vielleicht findet Usagi das ja sexy, dir steht dieser neue Look!“ Mamoru lachte und drehte sich wieder herum und genoss den atemberaubenden Anblick. Wie es wohl wäre hier einmal mit Usagi stehen zu können? Was würde sie sagen? Würde ihr dieser Ausblick genauso gefallen wie ihm? Würde sie es gar romantisch finden? Er seufzte, er konnte einfach nichts dagegen unternehmen. Bei allem was er tat, hatte er Usagis Antlitz vor Augen und fragte sich, wie sie dies oder jenes wohl finden würde? Wie ihre Meinung dazu wäre, was sie sagen oder denken würde. Wäre ihm nicht schon vor längerer Zeit ein Licht aufgegangen, so würde er es nun vermutlich wirklich wissen. Er war wirklich bis über beide Ohren in seine Odango Atama verschossen. Klarer Fall von schwerer Verliebtheit, diagnostizierte er sich seinen Zustand selber, ehe er sich von dem Anblick des Grand Canyon löste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)