Wichtelrunde von Adventshexen (Adventskalender 2016) ================================================================================ Kapitel 7: 7. Türchen --------------------- 7. Türchen   Seit Wochen hatte er sich auf diesen Moment gefreut. Seit Ino angekündigt hatte, dass sie wichteln würden, hatte er sich darauf gefreut einen der Namen ziehen zu können. Um nicht böse überrascht zu werden, hatte er sich schon seit Wochen darüber Gedanken gemacht, was er verschenken sollte, wenn er die Person nicht kannte. Am Ende war es eine relativ einfache Lösung.   Takuma war sich sicher, dass er keine Zeit haben würde, um sein Wichtelkind auszuspionieren. Seine Zeit war so schon immer relativ knapp begrenzt. In der Weihnachtszeit kamen dazu noch ein paar Aufgaben mehr, vor allem bei so tollen Ideen wie dem Weihnachtswichteln, denn dabei sah er es Vizeklassensprecher des Vampire Knight Tracks es als seine Pflicht an, dafür zu sorgen, dass auch die anderen ein Geschenk für ihr Wichtelkind besorgten. Da blieb für ihn nur wenig Zeit, um selbst Geschenke zu kaufen.   Trotzdem freute er sich schon sehr darauf. Seit er auf dem Internat war, liebte er die Feste wie Weihnachten. Es bereitete ihm Freude anderen Menschen eine Freude zu machen. Dazu gehörte natürlich auch, das Verteilen von Weihnachtsgeschenken, auch wenn manche seiner Leute das nicht besonders Spaß bereitete. Für ihn war es ein wundervoller Brauch.   „Takuma, du bist an der Reihe“, wurde er von Rima aus seinen Gedanken gerissen. Tatsächlich. Der Rest seiner Freunde hielt bereits einen Zettel in der Hand, während er von der Person, die die Zettel verteilte gelangweilt und genervt zugleich angesehen wurde. Schnell nahm er einen Zettel und trat zur Seite, damit auch die zahlreichen anderen Schüler und Lehrer einen Zettel ziehen konnten.   Zusammen mit den anderen ging er wieder zurück zu dem Teil des Internates, wo ihre Schlafsaale waren. Erst da öffnete er den sauber gefalteten Zettel. Der Name, der darauf stand, sagte ihm bedauerlicherweise nur sehr wenig. Takuma wusste nur, dass sie aus dem Naruto Teil kam und dass sie nicht zu der Gruppe Mädchen gehörte, die ihn begehrten, sondern zu denen, die einen der ihren hinterher liefen.   Doch das schadete seinem Plan nicht minder. Für Karin Uzumaki passten lila Rosen genauso gut wie für jedes andere Mädchen. Welches Mädchen mochte auch nicht Rosen. Wobei wenn er so darüber nachdachte, gab es die bestimmt auf seinem Internat, schließlich waren hier die verschiedensten Charaktere versammelt. Da gab es sicher auch welche, die keine Rosen mochten. Bei Karin aber war er sich sicher, dass sie nicht dazu zählte.   Nun musste er nur noch dafür sorgen, dass am Tag der Weihnachtsfeier die Rosen da waren. Aber diese eher leichte Aufgabe stellte sich als ausgesprochen schwierig heraus … Wie er vermutet hatte beanspruchten viele andere Sachen seine Aufmerksamkeit. So musste er sich um die Angelegenheiten des Klassensprechers und der Klassensprecherkonferenz kümmern. Er musste darauf achten, dass die Leute aus seinem Haus keinen Unsinn bauten. Er musste dafür sorgen, dass alle ihre Weihnachtsgeschenke besorgten und vieles, vieles mehr.     Es war ein paar Wochen, bevor die Festlichkeiten beginnen sollten, als sich ihm endlich eine Chance bot, auch sein Geschenk besorgen zu können. Zusammen mit Rima und Shiki fuhr er in die Stadt, um dort ein paar Besorgungen zu machen. Bei dieser Gelegenheit wollte er auch einen Abstecher beim städtischen Blumenladen machen, in der Hoffnung, dass sie seine Bestellung bewältigen konnten, schließlich musste er auch noch für Ino ein paar Blumen zur Deko kaufen. Es war ihm einfach unmöglich gewesen zu der Blondinen nein zu sagen, jedoch hatte er auch befürchtet, dann nie mehr weg zu kommen …   Als er den kleinen Blumenladen betrat, hatte er sofort die Aufmerksamkeit der jungen braunhaarigen Verkäuferin auf sich. Es war ein Fluch und Segen zugleich. In diesem Moment war es eher ein Segen als ein Fluch, schließlich war seine Zeit sehr begrenzt. Das Problem, das sich dabei ergeben könnte, lag darin, dass sie nicht ganz mitbekam, was er wollte, wenn sie sich nur auf ihn und sein Aussehen konzentrierte. Doch für diesen Fall hatte er noch einmal alles aufgeschrieben.   „Schönen guten Tag“, begrüßte sie ihn herzlich. „Was kann ich für Sie tun?“ Strahlend lächelte sie ihm dabei entgegen.   „Guten Tag“, erwiderte Takuma höflich. „Ich hätte gerne ein paar Blumen für das internationale Anime-Internat“, erklärte er sein Anliegen und überreichte ihr dabei den Zettel, auf dem er die Bestellungen notiert hatte. Notgedrungen löste sie ihren Blick von ihm und sah sich den Zettel an.   „Ich muss das zwar noch alles mit meiner Chefin abklären, aber ich denke, dass wir das schaffen“, sagte sie geschäftsmäßig, nachdem sie alles gelesen hatte, und ging hinüber zur Theke, um sich die Bestellung notieren zu können.   „Möchten Sie gleich bezahlen oder soll ich Ihnen eine Rechnung schicken?“, fragte sie, während sie in das kleine Büchlein schrieb.   „Den Anteil für die lila Rosen würde ich gerne jetzt bezahlen. Für den Rest hätten wir gerne eine Rechnung zu geschickt.“   „Bezahlen Sie den Betrag mit Karte oder in Bar?“, fragte die Verkäuferin weiter. Lächelnd zückte Takuma seine Kreditkarte und sagte: „Mit Karte bitte.“   Die Verkäuferin nickte und buchte das Geld für die Blumen von seinem Konto ab, bevor sie ihm die Kreditkarte wieder überreichte. Dankend nahm Takuma sie entgegen, bevor er sich von ihr abwand, um den Laden zu verlassen. Vor der Tür blieb er noch einmal stehen und drehte sich mit einem charmanten Lächeln zu ihr um.   „Danke, für ihre Hilfe“, sagte er und zwinkerte ihr zu. „Auf wiedersehen.“ Dann drehte er sich wieder um und verließ den Laden, um zu Rima und Shiki zurück zu kehren.   Die restliche Zeit, bis zur Weihnachtsfeier konnte er so in Ruhe seinen Verpflichtungen nachgehen, schließlich brauchte er sich keine Sorgen mehr zu machen, dass sein Wichtelkind leer ausging, weil er es nicht schaffte, das passende Geschenk zu besorgen. Nun blieb ihm nur noch zu warten und zu hoffen, dass sich Karin auch wirklich über ihr Geschenk freute.     Am Tag der Weihnachtsfeier kam noch einmal viel Arbeit auf ihn zu, schließlich musste er dafür sorgen, dass auch der letzte Idiot aus seinem Track das Geschenk einpackte. Notfalls musste er es eben selbst machen. Um sein Geschenk musste er sich zum Glück nicht mehr kümmern. Es würde fertig vom Blumenhändler geliefert und da er es anonym verschenken wollte, musste er sich auch nicht ums Verschenken kümmern. Eine blöde Idee, wie sich später herausstellte.   Als sie alle ihre Festkleidung angezogen hatten, gingen sie geschlossen in die Turnhalle. Die meiste Zeit blieben sie dabei unter sich. Wenn man mal von ein paar Weihnachtsgeschenke-Zwischenfälle, die sie zwangen, sich zu trennen, absah. Alles in allem war es dennoch ein schönes Fest, bis endlich der Moment kam, auf den er schon so lange gewartet hatte. Karin sollte ihr Geschenk in Empfang nehmen. Der Moment der Wahrheit war da. Würde ihr wohl sein Geschenk gefallen.   Es handelte sich dabei um einen ziemlich großen Kasten, der in die Turnhalle gefahren werden musste. Stürmisch riss Karin das hübsche Geschenkpapier vom Karton und öffnete auch diesen. Zum Vorschein kam eine riesige Blumenvase, die vollständig mit lila Rosen gefüllt war. Für Karin war gleich klar, wer ihr diese Rosen geschenkt haben musste.   Genauso stürmisch wie sie das Paket geöffnet hatte, rannte sie nun auf Sasuke Uchiha, ihrer großen Liebe zu.   „Sasuke, die sind doch bestimmt von dir, oder?!“, trällerte sie überglücklich. Sasuke aber schüttelte den Kopf und versuchte genervt die Rothaarige wieder loszuwerden. Vergebens. Karin hing fest wie ein kleiner Klammeraffe.     Mit traurigem und sehnsüchtigem Blick sah die Autorin zu Takuma, der wirklich Karins Wichtel gewesen war und nun niedergeschlagen in der Ecke an der Wand lehnte.   „Ich denke, ich gehe mal los und kümmere mich um unseren niedergeschlagenen Wichtelpapa“, verkündete sie schelmisch grinsend. Ihre Freundin folgte ihrem Blick, schüttelte den Kopf und legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter ihrer Freundin.   „Ich sag es ja nur ungern, aber ich glaube, der gute Takuma hat genug Leute, die sich um ihn kümmern“, lachte sie vergnügt.   Augenblicklich richtete sich ihr Blick erneut auf Takuma. Es stimmte. Takuma war umgeben von einer Traube von Mädchen, die erkannt hatten, dass er der Wichtelpapa von Karin gewesen war, und versuchte nun nur noch eines: Ihn trösten. So blieb ihr nichts anderes übrig als sich zurück zu ziehen und ihrer Aufgabe zu widmen.         Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)