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Der König von Kalaß

von

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Bonus

Die frohe Kunde, dass die Hochzeit der beiden Königspaare von Yoken und Roshea gleichzeitig im neutralen Stadtstaat Kalaß stattfinden soll, verbreitet sich wie ein Lauffeuer auf dem ganzen Kontinent Altera, denn die Friedensmeldung wird ausnahmslos positiv aufgenommen.
 

Als das rosheanische Königspaar die Nachricht von der Verlobung des yokenischen Königspaars erreicht, staunen die beiden nicht schlecht. Hendryk und Yasane...ja, warum sollten sie nicht zusammenpassen? Da sie die künftige Königin des Königreichs Yoken ist, macht ihn das zwangsläufig unweigerlich zum zukünftigen König. Nico ist überzeugt davon, dass Hendryk in diese Aufgabe hineinwachsen kann, denn er weiß wie viel Potenzial in ihm steckt. Es freut ihn einen so guten Freund als Verhandlungspartner zu haben, denn das verbrüdert die beiden Königreiche. Kara hält große Stücke auf ihren besten Freund. Sie weiß schon, dass ihm diese Rolle gefallen wird, denn dann wird er endlich keine Anweisungen mehr befolgen müssen, was immer schon seine größte Schwäche darstellte. Leider kennt sie Yasane kaum und kann nicht einschätzen, ob sie die Richtige für Hendryk ist. Kara wünscht sich sehnlich, dass er auch glücklich wird, denn sie schlug sich wegen ihm mit einem schlechten Gewissen herum.

Den Vorschlag einer Doppelhochzeit finden die beiden nicht schlecht, wenn auch absolut unerwartet. Die politische Aussage ist ohne Zweifel so ziemlich die beste, die diese beiden Länder jetzt machen können. Andererseits schlägt Nico die Hände über dem Kopf zusammen, denn er hat jetzt nur noch vier Wochen Zeit um seine Hochzeitsplanung erneut komplett über den Haufen zu werfen und neu zu gestalten.

Wenn er der Meinung war, die Leitung der Stadt Kalaß wäre schon eine Mammutaufgabe gewesen, dann weiß er nicht wie er das hier nennen soll. Er kann alles nur Schritt für Schritt angehen.

Er hebt erst einmal die Exile der drei ehemaligen Offiziere Jorik Fermer, Celestro Haven und Rick Randall wieder auf, in der Hoffnung, dass sie zu ihm finden mögen. Vor allem über die Rückkehr des zuverlässigen Randall würde er sich freuen. Er ist händeringend auf der Suche nach vertrauensvollen Ministern, die ihn bei der Regierungsarbeit unterstützen sollen. Gute Minister zu finden gestaltet sich gar nicht so einfach nachdem Estell den Hof bereinigt hat.

Nico hat auch ein wenig Bauchschmerzen damit Kalaß als neutralen Boden zu verkaufen. Das war ursprünglich nicht sein Ansinnen. Kalaß ist nämlich gar nicht so neutral, jedenfalls nicht mehr. Er hat sich wie geplant als Ratsvorsitzender zurückgezogen und es wurde ein neuer Vorsitzender bestimmt. Die erste offizielle Amtshandlung des neuen Ratsvorsitzenden war die Abstimmung darüber sich zukünftig an Roshea anzukoppeln, die mit großer Mehrheit angenommen wurde. Nun wartet Nico noch mit der offiziellen Eingliederung von Kalaß bis die Hochzeit vorbei ist, damit die Botschaft des neutralen Bodens erhalten bleibt.
 

Irgendwie schafft es Nico letztendlich die Hochzeit zum dritten Mal neu zu planen. Die Kommunikation mit Kalaß funktioniert ziemlich gut, da es nicht allzu weit entfernt ist. Mit Deskend ist das schon deutlich schwieriger. Die Gästelisten haben ihn erst eine Woche vor der Hochzeit erreicht, aber er hat es mit Karas Hilfe noch geschafft sie einzuarbeiten.
 

Selbstverständlich ist das Königspaar in das Märchenschloss im Herzen der rosheanischen Hauptstadt Nalita umgezogen. Nico hat einen ehemaligen Bediensteten König Riecards, den jungen Quenn Beltrus, wieder ins Schloss geholt. Estell hatte ihn entlassen, da sie nur Militärs um sich haben wollte. Wie der neue König erwartet hatte, versteht er sich mit dem humorvollen Quenn sehr gut, den er gleich zu seinem persönlichen Berater erhebt. Zu Nicos Glück hat der junge Mann umfassendes Wissen über das Schloss, das er gern mitteilt. Quenn kann es nicht fassen, dass der nette Major, den er gefühlt gestern noch durch das Schloss geführt hat, heute König sein soll. Er lässt sich von Nico erklären wie er das angestellt hat, um vielleicht ebenfalls vom Tellerwäscher zum König zu avancieren. Nico rät ihm mit einem Augenzwinkern bitte keinen Königsmord zu begehen, denn das führt normalerweise zur Hinrichtung des Mörders und nicht zu seiner Krönung. Die beiden jungen Männer werden schnell gute Freunde.

Aktuell ist Kara ziemlich damit ausgelastet das Schloss in Nalita zu etwas Wohnlichem umzugestalten. Die Einrichtung ist zwar schön, aber zu kalt und unpersönlich, um sich wirklich zu Hause fühlen zu können. Sie lässt Möbel aus Kalaß bringen und den Westflügel damit einrichten, in dem sich das hauptsächliche Privatleben der beiden abspielt. In den von ihr eingerichteten Räumen kann sich das junge Paar endlich wirklich entspannen. Während sich Kara oder Nico darin aufhalten, haben Bedienstete Zutrittsverbot zu diesem Bereich. Kara ist es auf diese Art möglich ungestört ihre wenig royalen, aber von Nico geliebten, luftigen Sommerkleider zu tragen.

Nach einem langen Tag, geht er in ihr gemeinsames Schlafzimmer, wo sich Kara gerade von ihrem komplizierten Tageskleid befreit, um sich ein leichtes überzuwerfen. Am Türrahmen stehend beobachtet er eine Weile, wie sie sich entkleidet. Trotz den schönen Anblicks kann er es nicht unterdrücken sie zu belehren:

„Du solltest dir nicht die nalitische Mode aufzwingen lassen, sondern sie selbst bestimmen. Alle Frauen im ganzen Land werden ihrer wunderschönen Königin nacheifern.“

Sie dreht sich etwas zu ihm um und antwortet halb beschäftigt:

„Als Frau des Königs kann ich wohl kaum in Minikleidern über den Hof spazieren.“

Sie vermeidet das Wort Königin zum einen, weil sie noch keine ist und zum anderen, weil es ihr wirklich schwer über die Lippen kommt. Von den schlimmen Erlebnissen mit Estell hat sich Kara noch nicht wieder erholt und sich in sich zurückgezogen. Es mag egoistisch klingen, aber für sie ist es schwierig ein traumatisches Erlebnis ohne Hendryk zu verarbeiten, der einfach immer ganz genau wusste, ob sie gerade reden oder doch lieber allein sein möchte. Nico hat dieses sensible Gespür nicht, aber es ist ihm klar, aus welchem Grund seine Geliebte sich von ihm abschottet. Was ihn wirklich dabei wurmt ist, dass es schon wieder keinen körperlichen Kontakt mehr zwischen den beiden gibt. Er möchte heute wieder damit beginnen ihre Leidenschaft zu wecken. Was Kara vor dem Umziehen nicht gemerkt hat war, dass Nico ihr Kleid vorher entwendet hat.

„Nico, hast du mein Kleid gesehen? Es ist rosa.“

Er sagt nichts. Nur noch mit einem Höschen bekleidet sucht sie danach und sieht wie Nico an der Tür steht und das leichte rosa Sommerkleid an seinen Finger baumeln lässt.

Ungeduldig sagt sie:

„Du hast es mit Absicht geklaut, nicht wahr? Gib es einfach her!“

Er lächelt frech.

„Hol es dir doch!“

Leicht genervt geht sie zu ihm, um es zu holen, doch er hält es so hinter sich, dass sie sich an ihn heran drücken muss, um an es zu kommen, was er sehr genießt. Er legt einen Arm um ihre Taille, lässt ihr Kleid mit der anderen Hand fallen und packt Kara danach am Handgelenk. Sie will etwas sagen, deshalb küsst er sie unvermittelt, doch dabei macht seine Liebste ein leidendes Gesicht. Als ihr sogar eine einzelnen Träne über die Wange läuft, unterbricht Nico den Kuss und flüstert:

„Es reicht, Kara. Hör auf dich zu quälen.“

Diese Worte haben die verzweifelte junge Frau berührt, sodass noch weitere Tränen folgen. Er lässt ihr Handgelenk los und streicht ihr sanft durchs Haar.

„Für mich bist du immer noch dieselbe Frau wie vorher.“

Sie bleiben eine Weile so stehen, bis sie sich beruhig. Dann wischt sie sich die Tränen aus den Augen und sieht hoch zu Nico, der sie sanft anlächelt, doch sie fragt traurig:

„Was ist Glück, Nico?“

Er denkt kurz nach. Wenig literarisch antwortet er:

„Glück war es das alles zu überleben und jetzt ein gemeinsames, friedliches Leben führen zu dürfen.“

„Und verdienen wir Glück, wenn andere es nicht haben?“

Nico lächelt immer noch. Er spielt mit einer ihrer beiden langen Haarsträhnen.

„Ja, das tun wir, Kara.“

Ungläubig entgegnet sie:

„Und wenn wir uns das Glück erst dadurch verschaffen, andere ins Unglück zu stürzen, verdienen wir es dann immer noch?“

„Was redest du denn da? So etwas tun wir doch gar nicht und das weißt du. Du warst jahrelang Ärztin, hast dich um Kranke und Verletzte gekümmert. Ich war beim Militär und habe Menschen befreit und beschützt und nun sorgen wir beide dafür, dass im Land Roshea möglichst vielen Menschen Gerechtigkeit widerfährt. Mehr können wir zwei nicht ausrichten.“

Immer noch zweifelnd flüstert sie:

„Und wie viele Menschen muss man glücklich machen, um das Unglück eines einzelnen aufzuwiegen?“

Nico hat aufgehört an Karas Haarsträhne herum zu spielen. Er ruft sich Gedanken und Gefühle seiner Zeit in Aranor in Erinnerung:

„Das habe ich mich vor vielen Jahren auch schon gefragt und ich bin zu der Einsicht gelangt, dass es ausreicht aufzuhören Menschen absichtlich unglücklich zu machen.“

Sie schüttelt den Kopf:

„Ist das nicht zu einfach?“

„Nein, Kara. Das ist überhaupt nicht einfach. Bevor ich zu dieser Erkenntnis gelangt bin, habe ich mein schlechtes Gewissen mit Wein betäubt. Es gab Zeiten, da habe ich fast nur noch… nein, ist jetzt unwichtig. Kara, du musst du dich entschieden wem du das Glück schenken möchtest, denn der Unbeschenkte erfährt nicht automatisch das Unglück. Dein Ziel ist es doch auch nicht den Unbeschenkten unglücklich zu machen, sondern den Beschenkten glücklich. Darin unterscheiden sich Gute von schlechten Menschen. Kannst du mir noch folgen?“

Kara legt ihren Kopf auf seine Brust und flüstert:

„Natürlich kann ich dir folgen. Danke, Nico.“

Sie bleibt eine Weile so stehen, dann sieht sie nach oben, stellt sich leicht auf ihre Zehenspitzen und küsst ihren altklugen Verlobten. Die beiden kommen sich endlich wieder näher und landen, nach langer Zeit der Abstinenz endlich wieder gemeinsam im Bett. In ihrer Erregung kratzt Kara ihrem Geliebten beim Liebesspiel über den Rücken, doch auch wenn es schmerzt, ist er glücklich darüber die Frau zurück zu haben, die ihm Estell genommen hatte.
 

Das wieder wie frisch verliebte Paar reist zwei Wochen später nach Kalaß, um die letzten Vorkehrungen für die Hochzeit zu treffen. Bereits seit einer Woche ist die Stadt völlig überfüllt von Gästen und Besuchern aus den umliegenden Königreichen, die an dem historisch denkwürdigsten Ereignis, seit dem Fall des Königreiches Kalaß vor zweihundert Jahren, teilnehmen möchten. Die Stadt platzt aus allen Nähten und die meisten Bewohner nehmen in ihren ohnehin schon kleinen Häusern auch noch Gäste auf. Das künftige Königspaar kann kaum eine Schritt machen, ohne auf der Straße erkannt und anschließend von Menschen umringt zu werden. Schnell bilden sich ganze Menschentrauben um sie. Kara trifft viele Bekannte, mit denen sie sich in aller Kürze nett unterhält. Nico spricht meist etwas mit den Leuten, bittet sie dann aber höflich seinen Aufgaben nachgehen zu dürfen. Die Menschen haben Respekt vor seinem sympathischen, aber auch resoluten Auftreten und hören auf ihn, was ihn jedoch nicht davor bewahrt kurze Zeit später von einer neuen Menschentraube umringt zu werden. Er wünscht sich irgendwo in der Masse unterzugehen, doch er oder Kara werden immer wieder sehr schnell erkannt. Eigentlich wollen die beiden zur Kathedrale, um letzte Details zu besprechen und sich das Artefakt am Altar genauer anzuschauen, von dem er Kara vor einiger Zeit erzählt hatte. Die beiden hatten es während des halben Jahres, in dem sie in der Stadt gemeinsam gelebt haben, nicht geschafft sich Zeit dafür zu nehmen, doch diesmal haben sie es sich gezielt auf die Agenda geschrieben. Kara hat großes Interesse für das große türkisfarbene Juwel gezeigt und mittlerweile, ohne auf die Schnelle etwas Gehaltvolles erfahren zu haben, in der kalaßer und auch der nalitischen Bibliothek nach Informationen dazu gesucht. Nico begrüßt es, wenn sie sich nicht zu intensiv damit auseinander setzt, denn alles was damit im Zusammenhang steht, findet er merkwürdig.
 

Nach zwei Stunden des ständigen Aufgehaltenwerdens haben sie es schließlich geschafft bis in die riesige Kathedrale am kalaßer Marktplatz vorzudringen.

Sie haben sich angemeldet und das Gotteshaus vorsichtshalber für Besucher sperren lassen. Donnt, ehemaliges Mitglied des Ältestenrats und mittlerweile Hohepriester, öffnet dem jungen Königspaar, wie zuvor schriftlich abgesprochen, eine kleine Seitentür. Er begrüßt sie freundlich, führt die beiden zur beeindruckend hohen Haupthalle und zieht sich dann zunächst zurück. Kara kann heute kein Interesse für den imposanten Sakralbau aubringen, sondern fasst sofort das türkise Artefakt am Altar ins Auge. Es wird in der Wand gehalten von einer eigens für es gefertigten Vertiefung. Sie stellt sich davor und bewundert die feine Arbeit. Die aus Stein gehauenen Schwingen breiten sich über ihr aus. So nahe ist sie dem tropfenförmigen Juwel noch nie gekommen. Es ist etwas weniger als handtellergroß und scheint tatsächlich vollständig aus einer Art Kristall zu bestehen. Sie erwartet nicht, dass etwas passiert, wenn sie es berührt und trotzdem ist sie etwas aufgeregt. Nico fordert sie auf ihre Hand auf das Juwel zu legen und wundert sich über ihr Zögern, deshalb kommentiert er lächelnd:

„Du erwartest doch, dass sowieso nichts passiert, also tu es einfach!“

Sie hebt ihren Arm und bereits als sie das glatte, glänzende Artefakt mit ihren Fingerspitzen berührt, spürt sie etwas intensives in ihrem Herzen. Sie zuckt zusammen und zieht instinktiv ihre Hand zurück. Nico geht zu ihr und stellt sich hinter sie. Nun davon überzeugt, dass das Windjuwel auch auf sie eine Wirkung ausübt fragt er:

„Hast du etwas gespürt?“

„N-Nico, was war das?“

fragt sie zögerlich zurück und beantwortet damit seine Frage.

Er nimmt ihre Hand, führt sie bis kurz vor das türkisblau leuchtende Siegel und sagt:

„Nicht jeder kann es spüren. Dass du es kannst, ist etwas Besonderes. Schließ deine Augen! Wenn es dir schwindelig wird, halte ich dich.“

Nico legt ihre und seine Hand auf den Kristall. Sie beide werden durchströmt von einem intensiven warmen Wohlgefühl. Karas Knie werden weich und er muss sie tatsächlich abstützen. Sie spürt, dass dieses intensive Gefühl fast so ist wie ein... sie will den Gedanken nicht zu Ende denken. Nach einer Weile lassen sie los. Da Kara etwas außer Atem ist, setzen sich die beiden in die erste Kirchengestühlreihe. Sie versteht es nicht, denn so etwas dürfte es nicht geben. Dieser Kristall verursacht einen rauschähnlichen Zustand, der ihr vertraut ist, denn sie spürt ihn auch, wenn sie mit intim Nico wird. Sie fragt noch einmal, nur mit etwas mehr Nachdruck:

„Was war das?“

Er beginnt mit ihren beiden Haarsträhnen zu spielen.

„Ich weiß es nicht. Sag du es mir, du bist die Wissenschaftlerin.“

Kara schmollt etwas.

„Hey, nimm mich ernst!“

Er lacht und antwortet anschließend:

„Du hast doch die Bibliotheken danach durchforstet. Ich denke mal ich weiß auch nicht viel mehr als du. Diese Kristallartefakte werden auch Siegel genannt. Es gibt noch drei weitere davon, nämlich das gelbe Siegel der Erdgöttin Ahanani, das rote Siegel des Feuergottes Phanatakare und das schwarze der Wassergöttin Kawanata. Sie alle gelten als eine Art Essenz ihrer jeweiligen Götter und sind einzigartig. In meiner Jugend, während meiner Stationierung in Aranor, erforschte ich die Siegel, so wie du jetzt.“

„Ja, das war mir tatsächlich bekannt. Du hast sie auch erforscht? Was hast du noch herausgefunden?“ fragt sie interessiert und er steigt darauf ein und erklärt:

„Ich wollte das alles niemandem erzählen, aber bei dir mache ich eine Ausnahme. Ich stieß auf eine Legende, die mit den Siegeln in Zusammenhang zu stehen schien. An der Quelle des Flusses Lanim, also am Berg Bugat in Roshea, gibt es in einer Höhle eine Wand mit vier Vertiefungen, in welche, wie ich vermute, diese vier Siegel eingelassen werden können. Da die Inschrift darauf hindeutet, dass darin so etwas wie eine unendliche Macht schlafen würde, habe ich mich dazu entschlossen alle Aufzeichnungen zu verstecken. Ich möchte vermeiden, dass jemand auf die Idee kommt ein Unheil herauf zu beschwören.“

Das weckt erstrecht Karas Forscherinstinkt.

„Interessiert es dich nicht, was dahinter ist?“

Nico schüttelt lächelnd den Kopf.

„Komm mir bloß nicht auf die Idee, die vier Siegel zu stehlen, um das Tor zu öffnen, nur um deine Neugier zu befriedigen.“

Sie flunkert.

„Vielleicht denke ich darüber nach.“

„Wage es nicht!“

Nico legt seine Arme um sie und hält sie fest. Sie lacht herzlich, was in der Kathedrale widerhallt und fragt dann:

„Wäre es dann nicht besser das Original des Artefakts gegen eine Replik auszutauschen und es im Schloss in Nalita zu verstecken?“

Donnt betritt gerade leise das große Hauptschiff, als Nico freudestrahlend zu Kara sagt:

„Kara, du bist ein Genie.“

Er dreht sich zu Donnt um, den er schon längst bemerkt hat.

„Hohepriester, auf ein Wort, bitte.“

Nico erzählt dem Hohepriester Donnt von seinen Kindheitserinnerungen an seine Großmutter und dass er das Siegel als Relikt in eine Kapelle des Schlosses in Nalita verbringen möchte. Da dieser verständlicherweise nicht begeistert von dieser Idee ist, muss ihn Nico an etwas erinnern. Und zwar daran, dass Donnt sich damals im Ältestenrat nicht für ihn, den zukünftigen König von Kalaß, eingesetzt hatte, als er im unterirdischen Kerker der Stadt vor sich hinsiechte. Wenn sich der Tatbestand herumspricht, dass er den späteren König nicht verteidigt hat, wird er wieder an Vertrauen und somit ein für alle Mal sein Amt verlieren. Dieses zu gewinnen war als ehemaliges Mitglied des Ältestenrats gar nicht so einfach für Donnt. Er musste glaubhaft versichern immer einer der wenigen gewesen zu sein, die versuchten für die Stadt zu kämpfen. Wenn der amtierende König gegen ihn aussagt, wird er seinen Posten verlieren. Er stimmt etwas widerwillig zu das Siegel des Windes im Geheimen gegen eine hochwertige Replik austauschen zu lassen. Nico weiß, dass Männer wie Donnt leicht zu manipulieren sind. Er ist froh an das Siegel gelangt zu sein und trotzdem ist er enttäuscht vom Hohepriester der Hauptkirche des Windgottes, der seine Ehre über die heilige Aufgabe seines Amtes stellt. Er wird sich kurzfristig jemand anderen suchen müssen, der seine Trauung mit Kara vornehmen kann. Seine Wahl fällt auf Farsa Gena, welche die beiden im Anschluss besuchen wollen.
 

Als Gläubige mit einer Tracht verkleidet, schleicht sich das Königspaar aus der Kathedrale und läuft schnellen Schrittes zum Rathaus, in dem Farsa Gena immer noch unterstützend arbeitet. Kara übernimmt die Aufgabe sie darum zu bitten die Trauung vorzunehmen. Zwar ist die ältere Dame überrascht, aber nicht überrumpelt. Der jahrelange Ratsvorsitz hat sie ihre Scheu wichtige Ansprachen zu halten, überwinden lassen. Sie fühlt sich geehrt und nimmt das Angebot dankend an. Sie bringt das Königspaar gleich noch auf den neuesten Stand.

„Ich muss euch beiden etwas unangenehmes mitteilen. Marco Loran ist gestern geflohen und in der Masse untergetaucht. Die Stadtwache weiß wie er aussieht und durchsucht die Stadt nach ihm.“

Kara schlägt die Hände vor dem Mund zusammen und hält die Luft an und Nico beginn direkt verärgert los zu schimpfen:

„Verdammt. Bei diesem Chaos auf den Straßen wird er ungesehen aus der Stadt fliehen können, egal wie viele nach ihm suchen.“

„Was machen wir denn jetzt?“

Fragt Kara entsetzt, doch ihr Verlobter beruhigt sie:

„Wir können gar nichts tun, aber mach dich nicht verrückt. Er stellt keine Bedrohung mehr für uns dar.“

Er nimmt Kara in den Arm und sie braucht einen Moment es zu verarbeiten. Sie richtet sich langsam wieder auf, weil sie noch ein anderes Anliegen an Farsa Gena hat. Sie will die Gelegenheit nutzen sie zu fragen, ob sie etwas über die Namensänderung von Nico weiß, die sie bei ihren Recherchen aufgedeckt hat.

„Sicherlich ist Ihnen Nicos Geburtsurkunde zur Identitätskontrolle vor seiner Anhörung unter die Augen gekommen.“

vermutet Kara und Farsa Gena erinnert sich tatsächlich:

„Ja, das ist der übliche Ablauf. Sie war etwas auffällig, denn auf der Urkunde war ein Name durchgestrichen und Nico daneben geschrieben. Wie war er doch gleich?“

„Theron.“

Ergänzt die junge Frau und Farsa Gena erklärt weiter was sie darüber weiß:

„Ja, richtig, Theron. Alles war amtlich beglaubigt und damit formal in Ordnung. Wie es der Zufall will, habt ihr mit mir genau die Richtige gefragt. Ich habe damals nämlich trotzdem Nachforschungen angestellt und den Beamten aufgesucht, der die Namensänderung entgegengenommen hat.“

Karas Augen werden groß.

„Und was sagte er?“

„Er hatte keine Schwierigkeiten sich zu erinnern, da ihm so etwas in den ganzen Jahren seiner Amtszeit nur dieses eine Mal passiert ist. Eine alte Dame mit einem Baby im Arm kam damals zu ihm und bat um eine Namensänderung. Sie konnte ein Sorgerecht für das Kind nachweisen. Als Begründung gab sie an zu sehr an seine Eltern denken zu müssen, was sie zu traurig machte, um ihn bei diesem Namen zu rufen.“

„Das ist alles?“

Als Farsa Gena nickt, schaut Kara prüfend und enttäuscht zu Nico, der die ganze Zeit noch nichts dazu gesagt hat und auch jetzt völlig unbeeindruckt schaut. Er wendet sich an Farsa Gena.

„Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Bereitschaft so kurzfristig noch unsere Trauung vorzunehmen. Wir möchten Sie jetzt nicht weiter behelligen.“

Die beiden ziehen die Kutten wieder über verlassen das Rathaus. Die Stimmung ist gedrückt. Die Flucht Lorans lastet auf den beiden und Nico hat es schon immer belastet über seine Großmutter zu sprechen. Deprimiert machen sie sich auf den Weg. Die beiden wohnen während ihres aktuellen Aufenthalts in Kalaß wieder in derselben Villa, in der sie gelebt haben, als Nico Ratsvorsitzender war. Sie machen sich jetzt auf den Weg dort hin. Kurz vorher legen sie die Kutten ab, da es ohnehin bekannt ist, dass sie wieder dort residieren werden.
 

Zwei Tage vor der Trauung kommen auch Yasane und Hendryk in die Stadt. Die Prinzessin kennt den Stadtstaat nur vom Hörensagen und lässt sich von Hendryk alles genau zeigen. Sie hat sehr großes Interesse an seiner Heimatstadt und will am liebsten all seine ehemaligen Kameraden bei der Stadtwache nach ihm ausfragen. Er hofft inständig, dass sie niemanden in seiner Abwesenheit findet und ihn dann mit ihrer Psycho-Redetechnik ausquetscht. Er hat Angst, dass sie alte Geschichten über verflossene Liebschaften zutage fördern könnte. Sie weiß schon genug über ihn und Kara, was ihm nicht gefällt. Für ihn zählt jetzt nur noch seine Beziehung zu Yasane. Die beiden sind mit Nico und Kara an deren Villa verabredet, zu der Hendryk sie nun führt.

Da sich das rosheanische Königspaar Kara und Nico in ihrem alten zu Hause so unglaublich wohl fühlt, tröstet sie das über die schlechten Nachrichten hinweg. Sie haben wieder begonnen sich auf die Trauung zu freuen und das auch körperlich. Sie sind gerade miteinander auf dem Küchentisch beschäftigt, als es an der Tür klopft. Nico würde es gern ignorieren und den Besuch noch kurz warten lassen, doch Kara wird etwas unruhig. Er will sich gerade wieder von ihr lösen, da ruft sie laut:

„Momeeent, wir kommen gleich!“

Nico lacht erregt über die Doppeldeutigkeit der Worte seiner Braut.

Das yokenische Königspaar muss also noch etwas vor der Tür stehen bleiben, was vor allem Hendryk verstimmt.

„Was fällt den beiden ein uns hier einfach stehen zu lassen? Was machen sie überhaupt so lange?“

Yasane antwortet ganz trocken:

„Ich nehme an sie haben Sex.“

Hendryk zuckt geschockt zusammen.

„Du kommst auf Ideen. Sowas will ich mir gar nicht vorstellen.“

„Ich finde es schön, wenn zwei Liebende sich vereinen.“

schwärmt sie, ohne dass ihr Hinweis auf ihre eigene Vorfreude auf ihre Hochzeitsnacht bei ihm unbemerkt bleiben würde, deshalb flüstert Hendryk, weil er befürchtet, dass ihn jemand hören könnte:

„Yasane, sprich bitte nicht auf offener Straße über solche Themen!“

„Ach, jetzt tu doch nicht so verklemmt! Du hast mich doch vor dem versammeltem Kriegsrat abgeknutscht und befummelt. Als wüsste nicht jeder, dass wir scharf aufeinander sind.“

„Das reicht jetzt, okay?“

Er versucht die Unterhaltung zu unterbinden, doch sie gibt ihm einen Kuss auf die Wange und flüstert:

„Ich freue mich jedenfalls schon auf unsere Hochzeitsnacht.“

Sie streichelt ihm flüchtig über seine Brust. Ihr Begehren ist ihm keinesfalls unangenehm, doch manchmal geht sie ihm etwas zu offen damit um, zumal ihm die Überleitung zu dem Thema nicht gefallen hat. Kara mit Nico sexuell aktiv...das will er sich nicht vorstellen.

Endlich, nach etwa fünf Minuten öffnet Kara den beiden die Tür. Sie hat sich wieder ordentlich angezogen, aber gegen ihr errötetes Gesicht konnte sie auf die Schnelle nichts machen. Yasane stupst Hendryk mit den Ellenbogen an.

„Na, was habe ich dir gesagt?“

Und Hendryk ist geschockt, aber aus einem ganz anderen Grund.

„Kara? Was ist mit deinen Haaren passiert?“

Sie fasst sich unwillkürlich an den Hinterkopf, dann versucht sie sich ein Lächeln abzuringen.

„Das ist eine lange und wirklich unschöne Geschichte, aber kommt doch erstmal rein. Ich freue mich so sehr euch zu sehen.“

Die Drei fallen sich gegenseitig in die Arme. Vor allem Kara und Hendryk umarmen sich lange. Die Trennung voneinander ist für beide sehr ungewohnt und auch schmerzhaft. Nico kommt aus dem Badezimmer und gesellt sich zu den beiden. Außer dem Hinweis, dass er bis eben im Bad war, kann Hendryk keine Auffälligkeiten an ihm entdecken, doch für einen Gigolo wie ihn, hält er das für normal. Irgendwie fühlt er sich schon durch die seine pure Anwesenheit etwas gereizter als zuvor. Nico verbeugt sich ein Stück und grüßt, ganz ohne spöttischem Unterton:

„Seid gegrüßt Fürst Hendryk Lethorius, baldiger König von Yoken und hallo Yasane, schön dich zu sehen.“

Darauf steigt Hendryk ein.

„Seid gegrüßt, Eure Majestät König Nico von Roshea.“

Er verbeugt sich ebenfalls ein Stück.

Kara und Yasane kennen dieses komische Ritual schon von den beiden und sehen sich etwas peinlich berührt an. Danach schließt Nico seine beiden Freunde ebenfalls in die Arme.

Das yokenische Königspaar schlägt vor sich alle an den Küchentisch zu setzen, den sie vom Flur aus schon sehen können, doch Kara leitet sie davon weg ins Wohnzimmer. Sie kann sich nicht mit ihren Freunden an den Tisch setzen, auf dem sie mit ihrem Geliebten gerade noch zugange war... Nico grinst, denn ihn hätte das kein bisschen gestört.

Die vier reden ein wenig über verschiedene Dinge, die in der Zwischenzeit so passiert sind. Yasane erzählt vom Verlust ihrer Eltern und den Wiederaufbau des deskender Hofes, Nico berichtet flüchtig von Estells Sturz und seinem Aufstieg zum König. Das ist alles schwere Kost, die aufs Gemüt schlägt, deshalb beendet Yasane diese Themen und fragt nach dem geplanten Ablauf bei der Hochzeit. Mit ihrer quirligen Art schafft sie es die Stimmung wieder zu heben. Als das Thema Hochzeitskleid fällt, springt sie auf und ruft:

„Kara! Ich will es sehen! Bitteeee!“

Kara gibt nach und die beiden gehen ins Obergeschoss, wo sie das Kleid aufbewahrt.
 

Hendryk und Nico sitzen nun also ganz allein im Wohnzimmer und kaum sind die beiden Frauen weg, faucht Hendryk seinen Freund direkt an:

„Was hast du schon wieder mit Kara gemacht?“

Nico stutzt, denn er fragt sich, ob Hendryk gemerkt hat, warum er und Yasane noch etwas vor der Tür warten mussten? Wahrscheinlich schon, denn er ist ein kluger Mann, der eins und eins zusammen zählen kann. Nico legt sich schon eine gewohnt herausfordernde Antwort zurecht, als Hendryk beginnt zu fluchen:

„Verdammt, ich meine ihre wundervollen langen Haare. Du Idiot hast wieder nicht richtig auf sie aufgepasst!“

Ach, darauf spielt er an. Nico macht ein verständnisvolles Gesicht:

„Du hast recht. Das habe ich nicht.“

Er erklärt, dass Estell ihr die Haare abgeschnitten hat, kurz bevor die beiden sie erledigen konnten. Er verschweigt, dass es Kara war, die ihr den Todesstoß versetzt hat. Jetzt ärgert sich Hendryk gewaltig darüber die kurzen Haare direkt als erstes vor Kara angesprochen zu haben. Mit diesem Hintergrund versteht er ihre sensible Reaktion. Er weiß jetzt, dass Kara womöglich dabei gewesen sein muss, als Estell ermordet wurde. Das hat ihr sicherlich schwer zugesetzt und er war nicht da um ihr beizustehen. Das wurmt ihn, und er sucht die Schuld bei sich selbst. Nico gegenüber ist er deshalb etwas milder gestimmt und bohrt nicht weiter nach, deshalb ändert er das Thema.

„Und? Wie ist es so im Schloss von Nalita? Ich war da noch nie.“

„Viel zu groß und überhaupt nicht wohnlich eingerichtet. Hier fühlen wir uns viel wohler.“

Hendryk schlägt ganz pragmatisch vor:

„Dann verlegt den Regierungssitz von Roshea doch nach Kalaß. Ich habe schon von der Eingliederung gehört. Das sollte doch möglich sein.“

Daran hat Nico überhaupt noch nicht gedacht. In Kalaß fühlt er sich zu Hause. Es ist eine schöne Idee, oder besser gesagt ein schöner Traum, denn er hält es politisch leider nicht für umsetzbar. Trotzdem will er das Haus als Sommerresidenz behalten.
 

Die beiden Frauen sind oben in Karas altem Arbeitszimmer, wo sie ihr Hochzeitskleid aufbewahrt. Nico darf diesen Raum zur Zeit nicht betreten, weil er das Kleid nicht vor der Hochzeit sehen soll, was er lächerlich findet, so wie viele dieser neuen merkwürdigen Hochzeitsvorschriften. Yasane sieht es sich am Bügel an und wird sofort euphorisch:

„Das ist ja wunderschön! Kannst du es bitte für mich anprobieren?“

Als Kara nicht sofort reagiert beginnt Yasane aufgeregt auf der Stelle herum zu hüpfen:

„Bitte, bitte, bitte, Karalein.“

Sie hat nichts dagegen, dreht ihren Rücken zu Yasane und zieht ihr Kleid aus. Yasane beobachtet sie dabei und bewundert Karas atemberaubenden Körper. Sie muss nach Luft schnappen, als sie bemerkt, dass die junge Kalaßerin nichts unter ihrem Kleid trägt. Yasane versteht jetzt auch warum Nico so verbittert darüber war, dass seine Liebste ihn nicht an sich heran gelassen hat, denn sie hat noch nie so eine schöne Frau wie Kara gesehen. Noch immer hält Yasane Nico für ein wenig oberflächlich deswegen. Sie würde gern herausfinden, ob Kara nur toll aussieht, oder ob sie auch einen Charakter hat, der liebenswürdig ist.

Die rothaarige Schönheit steigt anmutig in ihr elfenbeinfarbenes, schlichtes, fließendes Kleid im Meerungfrauen-Stil, das ihren tollen Körper betont. Yasane denkt an ihr eigenes Kleid, das ganz anders ist. Sie hat ein schneeweißes Tüllkleid wie eine Märchenprinzessin. Ihr wird klar, dass sie wohl romantischer veranlagt ist als Kara. Die kleine Psycho-Prinzessin lehnt sich lässig an den Schreibtisch und fragt verschmitzt, aber auch interessiert:

„Kein rein weißes Kleid, Kara? Hat Nico es also doch geschafft dir die Unschuld zu rauben?“

Kara zieht sich gerade wieder um und ist fast nackt in diesen Moment. Sie wüsste nicht was die Farbe des Kleides darüber aussagen soll, aber ganz abgesehen davon: Woher sollte die Prinzessin das wissen? Wenn Kara alle Fakten zusammennimmt und beachtet, dass Nico noch nichts von ihrer Jungfräulichkeit wusste, als er in Yoken war, müsste Hendryk darüber geplaudert haben. Sie zieht sich ihr Sommerkleid wieder an und beschließt, wenn auch etwas widerwillig, nachzufragen:

„Okay Yasane, woher weißt du das?“

Diese zuckt mit den Schultern und sagt ganz beiläufig:

„Das hab ich aus dem Kontext geschlossen.“

Kara hat keinen Schimmer aus welchem Kontext man so etwas schließen könnte. Sie kennt Hen, der hat bestimmt nichts gesagt und Nico konnte nichts darüber wissen. Die junge Frau kann dem Ursprung dieser Aussage nicht auf den Grund gehen, da setzt Yasane noch einen drauf:

„Vorhin hattet ihr doch auch euren Spaß miteinander, stimmt’s? Es war nicht zu übersehen.“

Es macht Kara keine Freude so von der Prinzessin gelesen zu werden und die wird etwas rot.

„Warum ist das für dich so wichtig?“

Yasane lächelt verschmitzt, aber offen freundlich:

„Liebe Kara, was denkst du wohl? Hendryk ist ein anständiger Mann. Ob ich es so wollte oder nicht, er hat mich nicht angerührt und in zwei Tagen ist meine Hochzeit, mit darauf folgender Hochzeitsnacht. Ich setze alle Karten darauf, dass es dann passiert. Ist es da nicht ganz natürlich, dass ich mich dafür besonders interessiere?“

Das kann Kara tatsächlich gut nachfühlen, denn sie erinnert sich an die Panik, die sie hatte. Sie lächelt und antwortet beschwichtigt:

„Ja, da hast du wohl recht.“

Yasane freut sich über diese Antwort. Mit wem soll sie denn sonst darüber reden? Kühn bohrt sie nach:

„Und wie ist es so?“

Schon wieder so eine indiskrete Frage, mit der Kara nicht umzugehen weiß.

„Ich möchte dir keine intimen Details über mich und Nico erzählen.“

sagt sie etwas strenger als sie es wollte, doch Yasane lässt sich nicht abschrecken.

„Ach, das musst du auch gar nicht. Es reicht mir, wenn du mir sagst, wie es allgemein so ist. Du musst mir nichts über Nico erzählen.“

Die Prinzessin weiß genau, dass es gar nicht möglich ist etwas zu berichten, ohne persönliche Dinge der beiden anzusprechen und reibt sich innerlich die Hände, als Kara darauf eingeht. Die Kalaßerin versteht die Prinzessin gut, denn sie selbst hatte selbst auch keine Ansprechpartnerin für dieses Thema und war deshalb sehr unsicher.

„Ein paar allgemeine Tipps kann ich dir schon geben.“

Yasane hüpft vor Freude und ruft fröhlich:

„Juhu!“

Somit beginnt die Einäugige unter den Blinden zu erzählen was sie weiß:

„Du brauchst schon mal überhaupt keine Angst zu haben, denn ich kenne Hen schon so lange... Auch wenn er viel stärker ist als du, würde er dir nie wehtun, oder etwas machen, das du nicht magst. Du kannst ihm vertrauen.“

Das ist schön zu hören, denkt Yasane. Sie ist wirklich sehr aufgeregt über dieses Thema sprechen zu dürfen und es macht ihr große Freude, was sich in ihrer Antwort äußert.

„Oh, das tue ich. Ich freue mich schon total.“

Was Kara kurz irritiert, denn die Prinzessin scheint völlig anders damit umzugehen als sie selbst.

„Gut, dass wir das geklärt haben. Dann spreche ich über den Akt an sich. Es ist wichtig, dass du dich nicht verkrampfst.“

„Alles klar. Und was ist das so für ein Gefühl?“

Kara führt eine Art Patientengespräch. Den Menschen Angst und Bedenken zu nehmen ist eine ihrer Aufgaben als Ärztin gewesen. Das fehlt ihr sehr und sie geht in dem Beratungsgespräch auf.

„Naja, am besten wehrst du dich nicht gegen das Gefühl, das in dir aufsteigt und schäme dich nicht dafür. Mich hat das etwas nervös gemacht.“

Die beiden Frauen reden noch eine Weile so weiter.
 

Die beiden Männer sitzen unterdessen immer noch gemeinsam unten. Die Stimmung ist leicht gereizt, weil Hen die Sache mit den Haaren nicht aus dem Kopf geht. Für Nico ist diese Situation, in der ihm unablässig Vorwürfe gemacht werden, keinesfalls fremd und es stört ihn auch nicht. Unsensibel fragt er:

„Wie hast du Yasane so weit gebracht dich zu adeln?“

Hendryk empfindet diese Frage als Provokation, lächelt aber gelassen.

„Auf solche Fragen antworte ich prinzipiell nicht. Das weißt du genau.“

„Das kann ja nur bedeuten, dass sie der treibende Keil war?“

Hendryk atmet gereizt schwer durch die Nase ein. Nico lächelt spitz, weil er nun weiß, dass er recht hat und dafür könnte Hendryk ihn erschlagen. Er müsste wahrscheinlich warten, bis Nico schläft, aber er könnte...wenn er wollte. Diese Gedanken trösten ihn, aber er verteidigt sich trotzdem:

„Ich habe sie vor dem versammelten Kriegsrat geküsst. Seither sind alle Fronten geklärt.“

Nico schaut überrascht. So etwas forsches hätte Hen doch nie gemacht, wenn es keine Vorgeschichte dazu gäbe. Er bohrt nach.

„Da wäre ich gern dabei gewesen. Ich nehme an du wusstest schon, dass sie dich mag. Ich meine, das hätte ja auch ziemlich nach hinten los gehen können.“

Hendryk atmet wieder schwer ein. Dass Nico immer noch lächelt, ist fast unerträglich für ihn.

“Nagut, ich gebe es zu. Sie hat es mir zuerst gestanden. Bist du jetzt glücklich?“

Nico wollte ihn eigentlich nicht ärgern, aber da Hendryk so ungern über solche Dinge spricht, passiert das wohl automatisch.

„Du braucht nicht gereizt zu reagieren. Es macht mich nicht mehr oder weniger glücklich. Ich habe einfach Interesse daran, weil du mein Freund bist und es eine ungewöhnliche Konstellation ist.“

Hendryk grinst provoziert.

„Meinst du die Kronprinzessin und eine niedere Stadtwache?“

„Wenn du es so ausdrücken willst, dann ja. Denk doch mal nach: Wie sehr muss sie dich lieben, um so einen mutigen Schritt zu gehen? Du musst einen großen Eindruck auf sie gemacht haben. Das ist bemerkenswert.“

Ausnahmsweise kann Hen hier zustimmen und er ist ein wenig besänftigt. Was Nico hier in einem sehr schwierigen Gespräch über Hendryk herausfinden konnte, sind Infos, die er von Yasane in zwei Halbsätzen erhalten hätte. Er zweifelt nicht an Hendryks Aufrichtigkeit, aber es wäre schön gewesen er hätte etwas positives über Yasane gesagt, anstatt sich nur zu verteidigen.
 

Nach ein paar Minuten Stille fragt Hen ungeduldig:

„Was machen unsere Frauen da oben denn so lange? Das ist ja fast wie damals, als du in der Zelle saßt und ich dich den ganzen Tag am Hals hatte.“

Nico nimmt die Herausforderung an.

„Am Hals? Ich würde sagen ich war der beste Gesprächspartner den du je hattest.“

„Pah, da unterhalte ich mich lieber mit dem alten Morwin im ‚Fröhlichen Handwerker‘.“

Tiefgründig antwortet der frühere Offizier, der mehr Zeit in Kneipen verbracht hat, als er zugeben würde und Morwin auch kennt:

„Du hältst ihn vielleicht für debil, aber der alte Mann hat eine bewegende Geschichte zu erzählen. Du solltest die Leute vielleicht nicht so voreilig beurteilen! Das hast du ja bei mir auch schon gemacht. Das ist die erste Lektion von König zu König in Spee.“

Hendryk lacht:

„Ha! Von wegen voreilig. Ich fand am Anfang, dass du ein selbstgerechter, arroganter und machtgeiler Gigolo bist, doch heute weiß ich du bist ein selbstgerechter, arroganter, machthungriger und überheblicher, eitler, anmaßender, aufgeblasener, nimmersatter, -!“

Nico baut sich vor seinem zehn Jahre jüngeren Freund auf und schimpft:

„Das meiste davon waren Synonyme, mein Lieber.“

Dieser weicht kein bisschen zurück. Der Streit wird mittlerweile ziemlich laut und Hendryk schreit schon fast:

„Na und? Vielleicht hilft die Redundanz um Euch vor Augen zu führen wie altklug Ihr seid, Eure Majestät. “

„Bist du sicher dass du den Begriff Redundanz überhaupt richtig verwendet hast?“

Hendryk stockt kurz und sagt dann:

„Ziemlich, ja.“

Nach einer kurzen Pause atmet Nico tief durch und sagt mit entspannter Stimme:

„Okay, das hat gut getan. Ich brauche wirklich wieder jemanden mit dem ich mich ordentlich streiten kann. Mit Kara streite ich mich kaum noch, weil…egal, mit ihr streite ich kaum noch. Kaum einer wagt es mir die Stirn zu bieten.“

Hendryk entgegnet mit abschätzigen Unterton:

„Dann müssen wir uns eben Briefe schreiben.“

Die beiden Lachen ausgelassen. Endlich ist der Knoten geplatzt und die beiden können normal miteinander reden.
 

Etwa zu dieser Zeit kommen Kara und Yasane zurück. Sie sind in ein Gespräch vertieft, bei dem ein jeder rote Ohren bekommen würde, wenn man Nico mal außen vor lässt, der offener Natur ist. Wenn Hendryk da so zuhört, hat er das Gefühl Yasanes Ansprüche an ihn seien gerade ums hundertfache angewachsen.

Vorwurfsvoll sagt er zu Nico:

„Na toll, schönen Dank, Nico.“

Doch der lächelt schelmisch.

„Was bedankst du dich bei mir? Bedank dich bei Kara. Sie plappert gerade alles über uns aus, nicht ich.“
 

Endlich ist der Tag der Trauung gekommen, an dem die beiden Königspaare miteinander vermählt werden. Die Kathedrale von Kalaß, in der die Hochzeit stattfindet, ist zwar bereits mehr als Dreihundert Jahre alt, doch sie hat nichts von ihrem Glanz verloren. Sie ist ein Meisterwerk der Architektur, an der sich wunderschön geschwungene Spitzbögen aneinander reihen. Sie passt perfekt zur Festlichkeit einer Hochzeit. Die beiden Paare werden gleichzeitig getraut und nicht nacheinander. Das war Nicos ausdrücklicher Wunsch, denn er wollte ausschließen, dass eines der beiden Königspaare benachteiligt werden, oder einer den anderen überflügeln könnte.
 

Die beiden Männer warten, in den traditionellen Uniformen der Königshäuser gekleidet, in der Kathedrale, während die beiden Frauen gemeinsam in einer Kutsche gebracht werden. Das gibt für manche Gäste ein merkwürdiges Bild ab, weil es auf sie so wirkt, als würden sich die beiden Frauen gegenseitig heiraten. Die Sitzreihen in der Kathedrale wurden von zwei auf drei Reihen abgeändert, wobei Links die Gäste aus Yoken, in der Mitte die Gastgeber aus Kalaß und rechts die Gäste aus Roshea sitzen. Die Reihen sind mit farbigen Bannern der jeweiligen Landesfarben markiert. Yasane beschreitet also den linken, roten Gang und Kara den rechten blauen. Die mittlere Sitzreihe ist grün verziert. Unter den Gästen von Kalaß befinden sich sämtliche amtierende Ratsmitglieder und auch ein paar des ehemaligen Ältestenrats, Karas und Hendryks Eltern, Ikky und Natja sowie einige von Karas Patienten. Auf der rechten Seite sitzen Generalmajor Shaan Coral, Tom Tomsen, Quenn Beltrus und eine ganze Reihe von Freunden aus Nicos Militärzeit in Aranor. Auf der linken Seite sind einige Generäle und Berater von Yoken, einige Verwandte von Yasane und ein paar wichtige Adelsfamilien zu finden. Als die beiden Bräute die Kathedrale betreten, herrscht absolute Stille. Hendryk ist total überrascht über die Eleganz und Grazie, die die sonst eher süße Yasane ausstrahlt. Sie hat zum ersten Mal ihr erdbeerblondes Haar nicht halb vor den Augen, was sie erwachsener aussehen lässt. Es zeigt ihm, dass sie nicht nur süß, sondern auch schön sein kann, wenn sie will, was er dann doch wieder süß findet.

Als Nico seine Braut sieht, ist er überwältigt von ihrer Eleganz. Er hätte nicht gedacht, dass sie ein so figurbetontes Kleid trägt und es macht ihn Stolz dieses wunderschöne Wesen als seine Frau präsentieren zu können. Er freut sich schon jetzt darauf herauszufinden was sie darunter trägt.

Nach der Zeremonie erhalten die beiden Königspaare so viele Glückwünsche, dass sie kaum Zeit füreinander finden. Das ist bei einer Hochzeit zu Repräsentationszwecken aber nicht unüblich.

Am Abend wird Yasane langsam nervös. Um zehn Uhr ziehen sich die frisch Vermählten zurück. Für Yasane und Hendryk ist ein Luxusapartment ganz in der Nähe der Kathedrale gemietet, Kara und Nico werden mit der Kutsche zu ihrem eigenen Haus gefahren, das von jemandem heimlich geschmückt wurde.
 

Wie erwartet, beginnt Nico seine Braut Kara schon auszupacken, kaum dass die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen ist. Sie trägt nicht wie von ihm erwartet weiße Reizwäsche unter ihrem weißen Kleid, sondern schwarze. Nico ist mehr als ein wenig überrascht, als er es sieht.

Er flüstert lüstern in ihr Ohr:

„Das passt sehr gut zu dir. Viel besser als Weiß, denn du bist alles andere als unschuldig, mein Raubkätzchen.“

Sie lächelt herausgefordert:

„Heute übernehme ich die Führung.“

Worauf er freudig erregt antwortet:

„Das werden wir ja sehen.“
 

Hendryk kann sich schon denken, dass seine Braut Yasane große Hoffnungen in diese Nacht legt. Das hat sie bei mehr als einer Gelegenheit deutlich gemacht. Er hat aber überhaupt keine Lust den Verführer zu spielen. Er sieht gar nicht ein sich künstlichen Druck aufzubauen, denn entweder es passt oder es passt nicht. Das ist seine Einstellung dazu. Er legt seine Schuhe und seine Jacke ab und setzt sich erschöpft auf das Bett. Er beobachtet Yasane dabei wie sie ihren Schmuck und ihre Handschuhe ablegt. Er weiß nicht, ob sie es absichtlich macht, aber sie tut es langsam, fast schon erotisch. Sie sagt dabei mit einem erwartungsvollen Lächeln im Gesicht:

„Da sitzt du schon genau richtig.“

Mit einem Satz kommt sie auf ihn zu und springt ihm in die Arme. Er stoppt ihren Flug gekonnt ab und ihre Lippen berühren sich sanft.

Nun doch etwas schüchtern fragt sie:

„Würdest du deine Haare für mich öffnen?“

Sie legt ihre Hand an seinen Zopf und will ihn lösen, doch er berührt ihr Handgelenk und nimmt ihren Arm wieder herunter.

„Bedräng mich nicht so, ungeduldiges Weib.“

Sagt er lächelnd. Ihre positive Art hat einfach eine sehr intensive Wirkung auf ihn, die ihm seine Sorgen nehmen. Sie will etwas freches kontern, doch er küsst sie ungestüm und beginnt sie sehr sanft am Körper zu berühren. Nach einer kurzen Weile beendet sie den Kuss und flüstert ihm ins Ohr:

„Nimm nicht so viel Rücksicht. Du weißt, dass ich dich will.“

Das lässt Hendryk sich kein zweites Mal sagen.
 

Am nächsten Tag treffen sich die frisch Vermählten und Kara wirft Yasane einen fragenden Blick zu, die als Antwort herumtänzelt und dann einen Daumen nach oben zeigt. Nachdem sie am Vortag ein wenig neben der Spur war, so ist sie heute wieder ganz die Alte. Kara und Nico müssen darüber lachen, denn sie verstehen schon was los war. Hendryk ist ziemlich verlegen und drückt Yasanes Hand mit dem Daumen hoch Zeichen herunter, dreht seine Frau ein Stück zu ihm hin und flüstert ihr zu:

„Yasane, bitte nicht so offensichtlich. Was in unserem Schlafzimmer passiert, bleibt auch da, in Ordnung?“

Sie nickt energisch.

„Damit kann ich leben. Aber nur solange ich mit dir auch zufrieden bin.“

Hendryk sieht das als Ansporn.

„Kein Problem.“
 

Die beiden Königspaare trennen sich ein paar Tage später wieder schweren Herzens und kehren nach Roshea und Yoken zurück, doch bereits ein viertel Jahr später sehen sie sich zur Krönungszeremonie von Yasane und Hendryk in Deskend wieder. Kalaß wird wie geplant ins Königreich Roshea eingegliedert, behält aber einen Sonderstatus als Stadtstaat.
 

Bereits ein Jahr später wird Königin Yasane schwanger und bekommt einen Sohn namens Aiven und zwei weitere Jahre später eine Tochter namens Nomi. Hendryk könnte kaum stolzer auf seine beiden Kinder, vor allem aber seinen prächtigen kleinen Thronerben sein. Auch Kara lässt nicht lange auf Nachwuchs warten und bekommt nach zwei Jahren Ehe ein Mädchen namens Siva. Sie bleibt ein Einzelkind, das von ihrem Vater Nico vergöttert wird.

Ein sich ständig vergleichender, freundschaftlicher Wettkampf der beiden Könige bleibt über all die Jahre hinweg nicht aus, was den Königreichen aber in keiner Weise schadet, ganz im Gegenteil. Die innige Freundschaft der beiden mächtigsten Reiche auf dem Kontinent Altera lassen ihn erblühen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das letzte Kapitel der Geschichte "Der König von Kalaß: Aufstieg". Ich arbeite inzwischen seit mehr als eineinhalb Jahren am Gesamtepos und er begleitet mich fast täglich durch mein Leben.

Vieles gibt es noch zu entdecken über die Könige von Kalaß.
Natürlich ist aufgefallen, dass Nico anders ist als die anderen Menschen um ihn herum, doch was genau steckt dahinter und zu was ist er eigentlich fähig?
Finde es heraus in "Der König von Kalaß: Sündenfall" Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Smokymcpott
2017-08-09T18:21:31+00:00 09.08.2017 20:21
Hallo Elen,

Eine wirklich gute Geschichte. Und es war keine Qual bis zum Ende. Eher das Gegenteil. Jedes neue Kapitel wurde mit Vorfreude erwartet.

Dir ist wirklich etwas besonderes gelungen.

Vielen Dank für die schönen Momente mit kara, yasane, nico und hendryk.
Antwort von:  Elnaro
11.08.2017 18:03
Lieber Smoky,

herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar.
Du kannst dir gar nicht vorstellen was das für mich bedeutet.

Da ich noch lange nicht alles erzählt habe, kommt nun noch eine Fortsetzung (Sündenfall), auf welche diese Geschichte von Anfang an unablässig hin gearbeitet hat.
Alles werde ich wahrscheinlich nie detailliert erzählen, was mir im Kopf herumgeisert und ich denke, dass es auch gar nicht notwenig ist, solange man als Leser merkt, dass da noch viel mehr im Hintergrund ist, als es auf den ersten Blick erscheint.

Kara, Yasane, Nico und Hendryk gehen also noch nicht verloren, auch wenn sie, mit Ausnahme von Nico, keine Hauptrolle mehr spielen werden.
Auf zur nächsten Generation und zur Lösung vieler Geheimnisse.

Nochmals Danke und viel Spaß mit Siva und Aiven, falls du Lust hast.

Elen


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