Rückkehr der schwarzen Vögel von Gioia ((Dramione)) ================================================================================ Kapitel 12: Das Herz einer Gryffindor ------------------------------------- Total erschöpft und am ganzen Körper zitternd stakste Hermine die vielen Holztreppen der Quidditicharena herunter. Ihr Ziel war der Ausgang, doch der Weg dahin erwies sich als anstrengender, als anfänglich vermutet. Das qualvolle Drücken in ihrem Kopf hatte beständig zugenommen und ihr war schwindelig. Dass diese nervigen, schwarzen Vogel, die nun schon seit geraumer Zeit ganz England plagten, unaufhörlich krähten, war der Sache nicht dienlich gewesen. Und die eisigen Temperaturen des letzten Novembertages waren besonders schrecklich. Seufzend kuschelte Hermine sich tiefer in ihren Schal und hielt sich schützend die Arme vor die Brust, umfasste sich selbst so gut es ihr dicker Wintermantel eben zuließ. Erleichtert überwand sie die letzten Stufen und blieb kurz vor dem Ausgang stehen. Ihr Blick wanderte in Richtung der Umkleidekabinen und sie wartete ungeduldig auf ihre Freunde, die sich gehörig Zeit ließen. Wahrscheinlich diskutierten sie noch über irgendwelche Tricks oder Manöver, obwohl das Training nach langen 2 Stunden für beendet erklärt wurde. Und trotzdem blieben sie immer irgendwo hängen. Unverständnis zeigte sich auf dem Gesicht der Jahrgangsbesten ab und genervt trat sie mit ihren Füßen auf den knarrenden Holzboden. Sie hatte nie viel für diesen Sport übrig gehabt, aber sie konnte sich ja nicht ständig verkriechen, vor allem nicht, wenn es ihren Freunden doch so viel bedeutete. Der Kopfschmerz wurde stärker und die Brünette wollte bloß zurück in das warme Schloss, einen leckeren Tee schlürfen und in ihr kuscheligen Bett verschwinden. Doch sie stand weiterhin in der eisigen Kälte mit gefüllten 30 Kilo auf ihrem Haupt. Vielleicht hätte sie heute doch im Bett bleiben sollen...Aber dann hätte sie auch nicht mit Draco gesprochen. Ein kurzes Lächeln huschte über ihr blasses Gesicht, als sie an die heutigen Stunden in der Bibliothek dachte. Es hatte Spaß gemacht sich mit ihm zu unterhalten und das hätte die Gryffindor nie für möglich gehalten. Besonders sein Lächeln hatte es ihr angetan... Energisch schüttelte sie ihren braunen, lockigen Haare. Doch schnell bereute sie diese Aktion, als ein stechender Schmerz sich quer durch ihren Kopf zog und ihr kurz die Luft zum Atmen nahm. Zischend führte sie ihre Hand zu ihrer Schläfe, doch ihr wurde schwarz vor Augen. Verzweifelt versuchte sie sich irgendwo festzuhalten, doch sie griff ins Leere. Sie wollte Ginnys Namen rufen, aber kein Laut kam aus ihrem Mund und sie spürte, wie sie nach hinten kippte. Aber ihr Sturz wurde unerwartet gebremst, noch bevor sie überhaupt in die Nähe des Bodens kam. Ihre Rückseite schlug gegen eine harte Brust und eine Hand umgriff ihren rechten Oberarm, bewahrten sie vor dem sicheren Sturz. Langsam und träge öffnete sie ihre Augen einen Spalt breit und blickte ziellos nach wie vor in Richtung der Umkleidekabinen. Ihre Beine zitterten und waren leicht eingeknickt, aber immerhin stand sie noch und lag nicht auf dem kalten Boden. „Hey“, sprach ihr Retter mit neutraler Stimme und die brünette Gryffindor erkannte sie sofort. Hatte erst heute morgen die Chance erhalten, ihr stundenlang zu lauschen. Erschöpft hob sie leicht ihren Kopf an, um ihn anzusehen, doch erkannte sie nur den schlanken Hals der Person. Ihre Augen waren zu gereizt um die Konturen seines Gesichtes klar zu erkennen, aber sein Duft war einfach unverkennbar. „Draco?“ „Dir geht’s wohl doch nicht so gut, was Granger?“ Sein Griff um ihren Oberarm verstärkte sich und ihr Herz begann schneller in ihrer Brust zu schlagen. „Nicht so wirklich“, nuschelte sie an seinen Hals und spürte die Bewegung seines Kopfes. Er führte seine linke Hand an ihre Stirn und befühlte ihre Temperatur. „Hm, Fieber hast du vermutlich nicht, aber erhöhte Temperatur. Du solltest besser in den Krankenflügel“, sprach er fürsorglich und Hermine streckte ihren Kopf nun etwas höher, um ihm ins Gesicht zu sehen. Zu ihrer Überraschung erwiderte er ihren Blick. So standen sie nun einen kurzen Augenblick da und sahen sich in die Augen, ohne dass jemand etwas sagte. „Hermine?“, erklang es vom anderen Ende des Ganges und Draco unterbrach sofort den Blickkontakt. Ginny Weasley kam gerade aus der Umkleide und lief eilig auf das ungleiche Pärchen zu. „Was...ist hier los?“, fragte sie nun lauernd und blieb kurz vor den beiden stehen. „Kein Stress, Weasley. Ich habe ihr nicht ein Haar gekrümmt“, versicherte Draco im üblichen Malfoyton und betrachtete belustigt das Gesicht der Rothaarigen, dessen Augenbrauen sich ungläubig verzogen haben. „Er hat Recht, Ginny“, machte sich nun auch endlich Granger bemerkbar und sah ihre Freundin mit müden Augen, aber einem hübschen Lächeln an. „Mir ist schwindelig geworden, aber zum Glück war Draco hier und hat mich aufgefangen.“ Etwas unbeholfen versuchte die Gryffindor wieder von alleine zu stehen und stützte sich dafür an Malfoys Schulter ab. Dieser ließ ihren Arm los und legte seine Hand dafür sachte an ihren Rücken, um sie im Notfall wieder aufzufangen. Ginny glaubte ihrer Freundin, schritt auf sie zu und besah sie sich mit einem schiefen Grinsen. „Du hast den ganzen Tag schon nicht gut ausgesehen. Aber ich habe bestimmt nicht gewollt, dass du dich so quälst. Beim nächsten Mal sag´es einfach, okay?“ „Okay.“ „Bring sie lieber in den Krankenflügel“, wand Draco sich nun an Ginny, „Ich glaube nicht, dass sie von alleine die Medihexe aufsuchen würde.“ Die Jüngste der Weasleys nahm ihm Hermine ab und stützte sie nun an seiner Stelle. „Danke, Malfoy. Wie es aussieht, hat Hermine einen sehr guten Einfluss auf dich“, zwinkerte das freche Mädchen und der Malfoyspross wand verlegen seinen Blick ab. „Das hat damit nichts zu tun. Ich habe bloß keine Lust die ganzen Zwerge alleine zu unterrichten, sollten Grangers Beschwerden schlimmer werden.“ Das klang schon wieder mehr nach dem alten Malfoy, doch entlockte das Ginny nur ein wissendes Lächeln. „Schon klar. Dein Team kann übrigens auf das Spielfeld. Wir sind fertig“, teilte Ginny ihm noch mit, ehe sie mit langsamen Schritten Hermine in Richtung Schloss begleitete. Die Brünette sah ihn noch einmal über ihre Schulter hinweg an, als die ganzen weiteren Spieler des Slytherinteams mit lautem Gegröle an ihr vorbei hasteten und ihr die Sicht auf den jungen Mann versperrten. Draco setzte sich nun ebenfalls in Bewegung und steuerte das Spielfeld an, als ihm Potter, Weasley und die anderen Spieler des Löwenhauses entgegenkamen. Malfoy bemerkte, wie seine Kameraden bereits zu einem kleinen, verbalen Gefecht ansetzen wollten, doch er unterband es: „Haltet eure Zungen im Zaum und ab auf´s Spielfeld! Wir haben keine Zeit für dieses Theater“, befehligte er aggressiv und sein Team gehorchte, konnten sich aber ein paar blöde Bemerkungen nicht verkneifen. Harry tat es ihm gleich und schickte sein Team wesentlich freundlicher Richtung Schloss. „Wow, mal nicht auf Konfrontationskurs?“, scherzte Harry, als sie alleine waren und sah Malfoy überrascht an. „Klappe, Potter. Heb´dir das für das Spiel auf“, pampte Malfoy zurück und schob sich an Harry vorbei, um seinem Team zu folgen. „Hermine hat anscheinend wirklich Einfluss auf dich“, lachte der Schwarzhaarige leise, doch noch immer hörbar für die blonde Schlange. Dieser stockte sofort und drehte sich blitzschnell um: „Wie kommt ihr alle nur auf diesen Mist?! Erzählt Granger das etwa herum?“, schnaubte der Slytherin, während sein Atem sich beschleunigte. Harry schüttelte bloß seine Haare. „Nein. Aber man sieht es dir an.“ „Erzähl keinen Scheiß!“, knurrte Draco und wollte gerade weiter laufen, als er sich doch noch einmal an Harry wandte. „Und übrigens: Achte darauf, dass Granger den Krankenflügel aufsucht. Ich traue ihr zu, die kleine Wieselin dazu zu überreden, den Besuch zu meiden und ihre Beschwerden als erträglich zu verkaufen.“ „Hermine muss in den Krankenflügel?“, entfuhr es Potter nun ungläubig. Genervt verdrehte Malfoy die grauen Augen, ohne dass er es sehen konnte. „Ja, du Genie.“ „...Und warum sagst du mir das?“, fragte der Schwarzhaarige ungläubig und verengte eines seiner grünen Augen. Für ihn klang das ziemlich stark nach Besorgnis, aber Draco Malfoy besorgt um Hermine Granger? Das wäre wohl ein genauso interessanter Beitrag im Tagespropheten, wie der Verbleib von Zacharias Vane. „Ganz einfach. Ich will nicht, dass ich die ganze Arbeit mit den Bälgern habe. Also sorge gefälligst dafür, dass sie wieder fit wird.“ Ohne ein weiteres Wort marschierte Draco auf das Spielfeld und ließ einen verdutzten Potter zurück. Am nächsten Tag „Gut, dass Harry und ich hartnäckig geblieben sind. Du wolltest uns gestern wirklich dazu überreden, dich nicht hier abzuladen“, kicherte Ginny und saß lässig auf dem Krankenbett, in dem die Jahrgangsbeste seit gestern Nachmittag lag, und biss großzügig in einen Apfel. Hermine war für den heutigen Tag krank geschrieben. Ginny hatte nur bis Mittags Unterricht und leistete ihr nun bei dem privaten Mittagessen ein wenig Gesellschaft. „Es war ja auch eigentlich nichts schlimmes. Das hat Madame Pomfrey selbst gesagt“, verteidigte Hermine sich selbst und zog einen kleinen Schmollmund, während sie gierig die köstlich duftende Suppe aß. „Und trotzdem war es richtig. Das hat sie auch gesagt, meine Liebe. Ansonsten hättest du es verschleppt oder dir was Schlimmeres eingefangen.“ „Jaja.“ Kurz schwiegen die beiden und widmeten sich jeweils ihrem Essen. „Die Zusammenarbeit mit Malfoy klappt anscheinend besser, als du es immer berichtet hast“, sprach Ginny ihre Gedanken schließlich frei heraus. Die Brünette hätte sich fast an ihrer Suppe verschluckt. „Also habe ich Recht?“, deutete die Rothaarige ihre überrumpelte Reaktion und grinste schief. Hastig schüttelte die Ältere ihre Locken, die vom vielen Schlafen etwas durcheinander waren. „Nein, also äh...Ja, es...läuft ganz gut, aber nicht überragend besser oder so. Es war...ist immer noch anstrengend und äh...“, stammelte sie überfordert und suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. Sie konnte Ginny doch nicht beichten, dass sie seine Gegenwart sehr genoss und sogar nervös wurde. Unmöglich! „Pfff, Hermine“, platzte es aus Ginny heraus und sie musste sich den Bauch halten vor Lachen. Grummelnd nahm die Patientin ihr Gelächter zur Kenntnis und konnte nicht verhindern, dass ihr die Röte in die Wangen stieg. „Das ist...zu köstlich! Du bist doch nie um Worte verlegen! Und du bist sogar ganz rot im Gesicht!“, lachte sie immer noch. „Du lachst mich ja auch aus...“ „Das ist wohl kaum der Grund, Hermine.“ Die brünette Schülerin schwieg und wartete, bis sich ihre Freundin wieder beruhigt hatte, noch immer eine leichte Röte auf ihren Zügen. „Sei es drum. Dir gefällt die Arbeit mit Malfoy.“ „Nein, tut sie nicht! Zumindest nicht so, wie du es andeutest.“ „Sicher. Du hast zu Anfang viel mehr über ihn gesprochen, doch das hat seit wenigen Wochen nachgelassen. Aber ihr scheint im Moment keinen Streit zu haben. Zumindest wirkt es nicht so.“ „Haben wir auch nicht. Es ist alles gut zwischen uns“, bestätigte Hermine immer noch gerötet und wich Ginnys Blick aus. „So wie ihr euch gestern angesehen habt, würde ich sogar behaupten, dass da mehr zwischen euch ist.“ Kurz zuckte die clevere Gryffindor zusammen und verstärkte den Griff um ihren Suppenteller. „Das bildest du dir ein. Mir ging es nicht so gut und er hat mir geholfen. Das war´s.“ „Aber das ist ja auch das Merkwürdige. Er hat dir geholfen. Freiwillig.“ „Ginny...“, nörgelte Hermine nun und schloss genervt die Augen. „Und er scheint dich ziemlich gut zu kennen.“ „Huh?“ Überrascht über diese Worte, sah die Brünetten wieder in das Gesicht ihrer rothaarigen Freundin, welche genüsslich die letzten Bissen ihres Apfels verschlang. „Weißt du, Harry hat mir gestern Abend noch etwas interessantes erzählt. Malfoy hat ihn ebenfalls darum gebeten, dich zum Krankenflügel zu bringen.“ „Wirklich?“, entfuhr es Hermine überrascht und vergaß für einen Augenblick ihr Mittagessen. „Ja. Er hatte die Vermutung, dass du uns überreden würdest, dich nicht hinzubringen und siehe da. Er hatte Recht.“ Die Ältere schwieg und sah stur auf ihren Teller, die Wangen noch immer verräterisch gerötet. „Ihr habt euch also näher kennengelernt?“ Verhalten nickte die Jahrgangsbeste und löffelte wieder in kleinen Mengen ihre Suppe, um ihre Unsicherheit zu verbergen. Doch Ginny lächelte liebevoll, legte den Überbleibsel ihres Apfels auf das Tablett zurück und legte ihre Hand auf Hermines Arm. „Es ist alles gut, Hermine. Ich werde dir keine Vorwürfe machen, für gar nichts. Wenn man längere Zeit zusammen verbringt, lernt man sich eben kennen. Und ehrlich gesagt...bin ich ziemlich neugierig darauf, was du über den arroganten Schnösel Draco Malfoy herausgefunden hast“, betonte die Jüngere besonders seinen ausgeschmückten Namen und Hermine erkannte sofort, dass dieser scherzhaft gemeint war. Ergeben seufzte das gelockte Mädchen und stellte ihren leeren Suppenteller zurück auf den Beistelltisch. Verlegen begann sie mit ihren Händen zu spielen und mied den Blick ihrer langjährigen Freundin, weil ihr das ganze Thema doch etwas peinlich war. „A-also“, begann Hermine mit leicht zittriger Stimme, „Es stimmt schon, dass...dass unsere Zusammenarbeit relativ ruhig verläuft und ich habe das Gefühl, dass wir uns schon irgendwie gut verstehen auf einer bestimmten Ebene halt und so...“ Aufmerksam lauschte Ginny den nervösen Worten der Jahrgangsbesten. Diese musste aber den gigantischen Kloß herunterschlucken, der sich gerade in ihrem Hals bildete. „A-aber es ist etwas passiert, was mir nun schon seit längerem im Kopf herum spukt.“ „Und was?“ „Naja, wir...sind Opfer eines Liebestrankes geworden und haben uns eh-“ „Wie bitte? Einen Liebestrank?!“, entfuhr es Ginny ungläubig. Als Hermine bestätigend nickte, fiel ihr doch glatt die Kinnlade runter. „Wer kommt denn auf so eine bescheuerte Idee?“ „Keine Ahnung. Malfoy hat vermutlich einen Verdacht, aber weiß es selbst nicht sicher.“ „Na sowas. Und was habt ihr zwei dann getrieben und vor allem wann?“, grinste die Rothaarige nun frech und erfreute sich an dem Farbspiel der Rottöne in Hermines Gesicht. „Wir haben uns geküsst in der heulenden Hütte...“, nuschelte Hermine und schämte sich tierisch. „Was hattet ihr denn dort zu suchen?“ „Ein Portschlüssel brachte uns dorthin. Es war bei dem Acromantula-Angriff.“ „Wow, was ein unpassender Moment für eine kleine Liebelei.“ „Der Trank begann plötzlich zu wirken, als wir uns in dem alten Haus gestritten haben und er hielt nicht sehr lange. War vermutlich ein selbstgemixter Scherz.“ „Aber ihr habt euch nur geküsst? Das wars?“ Der Dampf stieg Hermine bereits aus den roten Ohren, während sie heftig nickte. Verräterisch... „Und? Wie wars?“ „Huh?“ „Na, Malfoy zu küssen.“ Überrascht weiteten sich die braunen Augen der Hexe und starrten ihren Gegenüber überfordert an. „DAS interessiert dich?“, keuchte sie ungläubig. „Schon. Ist er wirklich so gut oder ist das bloß Gerede?“ „Ähh, also...Soweit ich das beurteilen kann, war es schon... irgendwie gut.“ Und erneut wurde ihr Gestottere von Ginnys unüberhörbarem Lachen unterbrochen. „Oh Merlin...Du bist so süß, Hermine. Rot wie eine überreife Tomate. Es hat dir wohl gefallen, nicht wahr? Und das lässt dich nicht mehr los. Stimmt´s oder hab ich Recht?“, verkündete Ginny stolz und reckte gespielt ihr Kinn ein Stück nach oben. Hermine dagegen vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und seufzte. „Ja...Es ist mir so peinlich! Ich wusste immer, dass Draco gut aussieht und so weiter, aber bis dato war mir das so egal, weil er eben...ein Arsch war oder ist. Und jetzt, da...Oh, Ginny...“ „Pscht, alles halb so wild. Magst du ihn denn?“ „Keine Ahnung...Warum ist dir das so egal?“ „Ob du Malfoy magst?“ „Ja! Solltest du nicht versuchen, ihn mir schlecht zureden?“ „Sollte ich?“, fragte die Jüngste überrascht und blinzelte mit ihren leuchtenden Augen. „Dann wäre ich aber eine schlechte Freundin.“ „Wieso? Das hieße doch nur, dass du mich vor einem Mistkerl beschützt.“ „Und ich dachte, ich unterstütze dich dabei, dir Klarheit über deine Gefühle verschaffen, die du für einen Jungen hegst, den du magst.“ „...“ „Du magst ihn doch oder habe ich deine Reaktionen falsch gedeutet? Zumindest bist du ihm nicht mehr so abgeneigt, wie zu Anfang und irgendwas ist da zwischen euch.“ „Ja, schon...also...Es ist nicht mehr wie zuvor.“ „Weißt du, ich kenne Malfoy eher als unhöflichen und stolzen Burschen und das wäre auch schon alles. Ich kenne ihn nicht näher und würde auch nicht behaupten, ihn so sonderlich zu mögen. Aber ich kenne dich, Hermine. Und ich weiß, wie ihr immer zueinander gestanden habt. Wenn du dich also für Draco Malfoy erwärmen kannst und er sich dir ebenfalls anders gegenüber verhält, welches Recht habe ich denn da, ihn dir schlecht zu reden? Das ist immerhin eine Sache zwischen euch beiden und hat mit mir überhaupt nichts zu tun.“ „Ginny...“, verließ es Hermines Mund erstaunt. „Und nur damit wir uns verstehen: Ich habe keine Hemmungen dem Typen eine zu kleben, sollte er sich dir gegenüber wie ein Mistkerl aufführen. Sobald er dich verletzt, bin ich da.“ „Du bist ganz anders als Ron...Der würde sich sofort auf Draco stürzen, egal was ich fühle oder denke.“ „Mein Bruder ist in dieser Hinsicht eben ein Troll.“ Aufgrund dieser durchaus passenden Bemerkung mussten die beiden Löwinnen herzlich lachen und Hermine war unendlich dankbar, eine so verständnisvolle Freundin wie Ginny Weasley zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)