Heaven's falling von Pichichi ================================================================================ Kapitel 4: Auf der Suche nach Bauteilen --------------------------------------- Pichichi proudly presents Heaven’s falling Episode IV: Auf der Suche nach Bauteilen Rückblick: Poe legte sich dann an dem Platz in der Nähe hin und wickelte sich ebenfalls in sein Fell, das leider ein wenig streng roch, ein. „Gute Nacht Alex.“ Ein “Wach auf du Schlafmütze, es ist schon fast Sonnenaufgang” kombiniert mit dem Gefühl, dass ihn jemand sanft schüttelte, holte Poe Dameron aus seinem traumlosen Schlaf. Er öffnete ein Auge und sah Alex, bereits in ihre eigene Kleidung umgezogen, neben ihm knien. „Du bist verdammt früh wach“, verkündete er und setzte sich auf, während er sich noch den Schlaf aus den Augen rieb. Die Nacht war seiner Meinung nach definitiv zu kurz gewesen. Und erst recht nicht besonders erholsam, da der Boden hart und kalt war. Gott, er sehnte sich nach seinem Bett in der Basis des Widerstands. Daraus würde er vermutlich erstmal einen Tag nicht aufstehen wenn er wieder dort war. „Der Boden ist nicht bequem genug um überhaupt darüber nachzudenken länger auf ihm zu schlafen als unbedingt notwendig. Und wir wollten bei Sonnenaufgang los. Es gibt eine Menge zu tun.“ Der dunkelhaarige Pilot gähnte noch einmal. „Was genau war noch mal der Plan für heute?”, fragte er nach. Alex setzte sich wieder hin und wickelte ein Stück Fell um die Stelle an ihrer Uniform, welche Poe abgeschnitten hatte um sie damit zu bandagieren. „Zu unseren Schiffen gehen, nach nützlichen Dingen suchen und sie herbringen. Da wir sicher nicht alles auf einmal tragen können, werden wir sicher zweimal gehen müssen“, entgegnete sie ruhig. Sie wusste scheinbar genau, was sie heute tun würde. Gut, wenn es wenigstens einer von beiden wusste. „Dann sollten wir wohl los…“, entgegnete er und griff sich den orangenen Flugoverall der neben dem Feuer lag. Die Schneeschuhe die Poe ihr gebaut hatte und die Schiene in die ihr Knöchel nun festgebunden und stabilisiert war, wirkten wie ein wahres Wunder auf Alex Fähigkeiten zu gehen. Sie humpelte zwar immer noch, aber die Bewegungen sahen flüssiger aus als am Vortag. Und ganz so schmerzhaft war es auch nicht mehr. Also erreichte das ungewöhnliche Duo relativ einfach die Absturzstelle von ihrem TIE-Jäger. Dort angekommen beäugte Alex ihr Schiff kritisch. Poe hatte Recht gehabt. Es sah wirklich nicht gut aus. Immerhin war das Schiff nur ausgebrannt und nicht auch noch in die Luft geflogen. Wahrscheinlich hatte die Kälte ihr Übriges dazu gegeben. Dennoch sah das meiste nicht mehr wirklich nutzbar aus. „Was genau versuchen wir überhaupt zu bauen?“, fragte Poe dann interessiert. Sie stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete abwechselnd ihn und ihr Schiff. „Ich weiß es noch nicht so genau. Ich denke, wir brauchen etwas, dass vor Kälte schützt, in das wir beide reinpassen und das auch noch leicht und tragbar ist“, erklärte sie. „Wie ein Zelt?“ „Zum Beispiel. Aber ich glaube nicht, dass das dick genug sein wird wenn es windig wird. Und wenn wir ein windfestes Zelt aus Teilen bauen würden, wäre es sicher zu sperrig und zu schwer.“ Die Widerstandskämpfer nickte. Er hatte die Witterungsbedingungen draußen nach Sonnenuntergang nur am ersten Abend einmal für ein paar Minuten geprüft. Und es da wehte definitiv ein eisiger Wind. „Und wenn wir etwas aus Schnee bauen? Du weißt schon, wie ein Iglu.“ Sie kratzte sich am Kinn und überlegte. „Für ein richtiges Iglu in welches wir beide reinpassen brauchen wir locker einen halben Tag. Aber die Idee mit der Schneewand finde ich gut. Ich glaube eine Kombilösung wäre machbar. Etwas tragbares, um das wir dann eine kleine Wand bauen, die nicht größer sein darf als das was wir in einer Stunde bauen können.“ Poe lächelte dann und freute sich innerlich über einen grandiosen Geistesblitz. „Wie wär‘s mit einem Schlitten?“ „Ein Schlitten?“, fragte sie verwirrt nach. “Ja. Wir könnten irgendeine leichte Struktur auf einen Schlitten bauen. Das könnte man vermutlich leichter transportieren, weil wir es ziehen könnten“ schlug er vor. Sie nickte zufrieden. Das war eine gute Idee. Bislang musste sie sagen, dass die Zusammenarbeit hervorragend klappte, denn beide hatten genug Ideen, die in Kombination noch besser waren. “Aber ich denke, dass mein Schiff uns wahrscheinlich ein paar mehr nutzbare Teile anbieten kann als deins”, fügte er dann hinzu und machte eine Geste mit dem Kopf zur Absturzstelle des anderen Schiffes. „Wir könnten zumindest den Rest dieser Solarzelle mitnehmen“, sagte sie dann und ging herüber zu einem halb abgebrochenen Stück Solarzelle, das im Schnee steckte. Sie trat einmal mit ihrem nicht geschienten Bein dagegen und das ohnehin schon fast abgebrochene Teil fiel ab. „Ein paar Sachen sollten wir mitnehmen. Ob wir sie am Ende nutzen sehen wir dann. Aber du weißt ja wie das ist: Haben ist besser als brauchen!“ Poe beobachtete sie dann weiter dabei, wie sie um das Schiff herumging und nach brauchbaren Teilen suchte und sie dann auf einen kleinen Stapel hinter sich warf. Er konnte nicht wirklich nachvollziehen nach welchem Muster sie dabei vorging und wozu die Teile sein sollten. Aber sie schien zu wissen was sie tat also fragte er nicht nach. „Kannst du mir kurz helfen?“, fragte sie dann. Poe sah sie an, wie sie neben dem Rest ihres Cockpits stand. Der obere Teil sah zwar ein wenig angebrannt aus, aber nicht so schlimm wie er erwartet hatte als er sie aus dem brennenden Cockpit geholt hatte. Der Pilot ging zu ihr rüber. „Ich glaube nicht, dass du da drin noch irgendwas findest“, meinte er. “Das glaubst du. Hilf mir bitte kurz hoch.“ Verwirrt darüber wie nett sie fragte, nickte er. Dann positionierte er sich hinter ihr, fasste sie vorsichtig an der Hüfte und hob sie hoch, so dass sie auf das Cockpit klettern konnte. Bevor er irgendetwas sagen konnte war sie schon hineingeklettert. Von außen konnte er nicht wirklich sehen was genau sie tat. Er hörte nur wie sie im Schiff nach etwas kramte während sie laut über den Zustand ihres Schiffs schimpfte. Poe konnte ihren Ärger nachvollziehen. Ihm ging es genauso als er seine X-Wing nach dem Absturz gesehen hatte. Irgendwie wuchs einem das eigene Schiff doch mit der Zeit ans Herz und es tat einem weh zu sehen, wenn es beschädigt wurde. Auch wenn es nur ein Gegenstand war, für einen Piloten war die eigene Maschine nun einmal sein ein und alles. Die Minuten vergingen und er begann sich zu fragen was sie da drinnen tat. Irgendwann tauchte ihr Kopf wieder durch die Luke auf. „Kannst du mir was abnehmen?“, fragte sie. Poe fragte sich was sie wohl gefunden hatte, nickte aber. Nacheinander reichte sie ihm nun ein paar einzelne Teile. Zu seiner Verwirrung waren dabei auch ein relativ unzerstörter Beutel und zwei kleine, leicht zerbeulte Metallkisten. Der dunkelhaarige Widerstandskämpfer wollte sich gerade herunterbeugen um sich diese genauer anzusehen, als Alex aus der Luke kletterte und ihn bat ihr runter zu helfen. Fachmännisch half Poe ihr dann von dem Cockpit herunter und fing sie unten auf. „Ich sagte doch, dass ich etwas finden würde. Nun können wir zu deinem Schiff gehen”, verkündete sie zufrieden. Sie griff sich den Sack, die beiden Metallboxen und ein paar der Teile von ihrem Stapel. Poe nahm sich den Rest. Es war jetzt schon eine Menge zu tragen und er fragte sich wirklich was sie vorhatte. Aber ihr Enthusiasmus heute verblüffte ihn. Sie sah aus, als wäre sie in ihrem Element. Und er hatte eigentlich immer geglaubt die Erste Ordnung trainierte ihre Soldaten einzig und allein für die für sie vorgesehene Rolle und für nichts Weiteres. Es sah aus, als hätte er da falsch gelegen. Als sie vor der X-Wing von Poe standen, stemmte Alex erneut ihre Arme in die Seite und beäugte das Schiff interessiert. „Noch nie eins davon aus der Nähe gesehen?“, fragte Poe der neben ihr stand schließlich mit einem Lächeln. „Nur im Kampf. Das gilt für dich vermutlich genauso für meinem TIE-Jäger.“ He lachte und schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich hab sogar schon mal einen geflogen.“ Sie drehte sich zur Seite. Das hatte ihre Neugierde geweckt. „Du…?“ “Aber es war ein Zweisitzer.“ Alex zog die Augenbraue nach oben und fragte sich ernsthaft wie er an einen TIE-Jäger der Spezialkräfte gekommen war. Poe bemerkte ihre Unsicherheit, verstand aber nicht wirklich warum. „Ach komm schon. Bei dem Getratsche bei euch kann ich mir nicht vorstellen, dass du die Geschichte über meine Flucht mit Finn in dem TIE-Jäger nicht kennst.“ Sie schüttelte den Kopf und ihrem Gesichtsausdruck nach sagte sie damit die Wahrheit. Es sah aus, als hätte die Erste Ordnung sich Mühe gegeben diesen für sie unschönen Moment zu vertuschen. „Nun ja. Dann haben wir jetzt wenigstens etwas gefunden von dem ich dir später erzählen kann.“ Sie wandte sich wieder dem Schiff zu und musterte es weiter. Es sah interessant und nach einer Menge Spaß beim Fliegen der Maschine aus. Sie erwischte sich dabei wirklich einmal eines davon, nur aus Spaß und um es auszuprobieren, fliegen zu wollen. Alex hatte nämlich nie etwas widerstehen können was Flügel und einen Motor hatte. Poe bemerkte ihr Interesse an seinem Schiff und er konnte es absolut nachvollziehen. „Ich glaube wir haben hier eine Menge Sachen die wir nutzen können. Wenn wir zum Beispiel die Cockpithaube abkriegen, könnten wir sie als Dach benutzen“, verkündete sie. Poe sah herüber und bemerkte, dass sie es irgendwie geschafft hatte auf das Schiff zu klettern. „Funktioniert der Antrieb noch?“ Poe ging um das Schiff herum und sah sich alle der 5 Antriebseinheiten genauer an. „Zwei Einheiten sind komplett hin. Die anderen drei sind auch beschädigt, aber ich denke wir vielleicht eine ans Laufen kriegen könnten“, verkündete er dann nach Abschluss der Sichtung. “Dann könnten wir sie vielleicht irgendwie nutzen um unseren Schlitten fahrbar zu machen. Wäre zwar nicht besonders schnell, aber sicher besser als zu Fuß zu gehen und das Ding zu ziehen“, schlug sie vor. „Glaubst du nicht, dass es schwierig sein wird die ganzen Teile zu unserer Höhle zu kriegen?“ Sie setzte sich auf die Cockpithaube und sah sich um. „Ja. Wir werden wohl in der Höhle nur Vorarbeiten mit kleinen Teilen machen können. Zusammenbauen müssen wir das ganze hier“, stimmte sie zu. Poe lehnte sich an seinen Flieger. „Ohne Werkzeug…“, fügte er hinzu. Aber das schien sie nicht besonders zu demotivieren. „Das wird schon…“, verkündete Alex, kletterte herüber zu dem anderen Flügel und begann auch hier Teile, die sie mit der Hand entfernen konnte, in den Schnee zu werfen. Dies wertete Poe als Zeichen sich ebenfalls auf die Suche nach nützlichen Teilen zu machen. Mehrere Stunden später war der Stapel an Teilen um einiges angewachsen, so dass beide entschieden die erste und zweite Ladung in die Höhle zu bringen. Da es für beide immer noch zu viel war, vereinbarten sie dann, dass Poe zum Schiff zurückging, um den Rest zu holen während sie mit der Aufgabe betraut wurde Holz für das Feuer und den Schlitten zu suchen und auch noch etwas fürs Abendessen aufzutreiben. Der Pilot des Widerstands hatte nun die letzten zwei Stunden der Wegstrecke zurück zur Höhle darüber nachgedacht, dass er ihr seinen Blaster hätte geben sollen um etwas Essbares zu finden. Sie würde vermutlich nie etwas finden, wenn sie keine Waffe dabei hatte. Alex hatte nicht gefragt und er hatte nicht daran gedacht. Es war ihm erst eingefallen, als er schon wieder an der Absturzstelle ankam und damit zu spät um es noch zu ändern. Es sah also aus als müsste das Abendessen heute ausfallen. Sein Magen gab ihm mit einem lauten grummeln zu verstehen, dass er das nicht gut fand. Die Sonne ging schon unter, also war es so gut wie unmöglich noch etwas zu finden es sei denn es warf sich ihm genau in den Weg. Zu seiner eigenen Überraschung wurde er vom Geruch gerade über dem Feuer bratenden Essens begrüßt. Er legte die restlichen Teile auf den Stapel zu den anderen und ging zu ihr herüber. Alex saß gerade vor einem relativ großen Ast und schnitzte ihn mit einem Messer in Form. Wo zum Henker hatte sie das Messer her? Er prüfte seinen Stiefel, wo sein eigenes Messer noch sicher an seinem Platz untergebracht war. „Und ich hab mir den ganzen Rückweg Sorgen gemacht nichts zu essen zu kriegen“, verkündete er und setzte sich zu ihr. „Unterschätzt du mich wieder Poe?“, fragte sie amüsiert. Er grinste. „Sieht so aus. Ich dachte nicht, dass du in deinem ausgebrannten Schiff ein Messer finden würdest und es hinkriegst etwas ohne einen Blaster zu erlegen.“ Das was gerade über dem Feuer brutzelte, war definitiv kleiner als das Tier was er am Vortag gejagt hatte. Und er hatte keine Ahnung was es war. Aber das hatte er bei seinen Trophäen auch nicht gewusst. Eigentlich wollte er es lieber auch gar nicht wissen. Hauptsache es sah aus als könnte man es essen. „Du hättest mir deinen Blaster geben können….“, sagte Alex dann ohne von dem Ast aufzuschauen. „Ich weiß. Und versteh das jetzt nicht als Zeichen mangelnden Vertrauens. Seltsamerweise hätte ich nicht mal gezögert ihn dir zu geben, obwohl wir auf verschiedenen Seiten stehen. Aber ich hab einfach nicht dran gedacht“, erklärte er zur Entschuldigung. Alex schien das Ganze zum Glück auch relativ locker zu sehen und ihm nicht übel zu nehmen. „Nun denn. Aber wer sagt, dass ich keinen Blaster hab?“, erklärte sie mit einem Grinsen. „Weil meiner immer noch hier ist.“ Die Pilotin der Ersten Ordnung sah ihm in die Augen. „Und? Ich hatte bis heute Mittag auch kein Messer, oder?“, verkündete sie und holte einen kleinen, schwarz glänzenden Blaster hervor. Poe fragte sich für eine Sekunde, ob sie den Blaster gegen ihn einsetzen würde. Bislang hatte sie gute Gründe gehabt ihrem Agreement zuzustimmen, schließlich war er im Vorteil. Aber jetzt? Jetzt waren sie auf gleichem Niveau. Alex bemerkte sein Zögern. “Keine Sorge. Ich gehöre zu den Leuten die ihre Versprechen halten. Egal gegenüber wem ich sie mache.“ „Gibt es weitere interessante Dinge von denen ich vielleicht wissen sollte?“, fragte er dann um vom Thema abzulenken. Alex legte das Messer beiseite, nahm die beiden kleinen Metallboxen und den Sack hervor und stellte sie zwischen die beiden. „In meinem TIE-Jäger gibt es einen kleinen Hohlraum unter der Stelle wo der zweite Sitz hingehört. Es ist quasi ein in den Boden eingelassenes Fach und daher relativ sicher. Deswegen habe ich dort immer ein paar Sachen für den Notfall drin“, verkündete sie mit Verweis auf die Boxen. Poe schüttelte den Kopf. Sie war scheinbar immer für eine Überraschung gut. „Was für Sachen für den Notfall?“ „Ein kleines Erste Hilfe Set mit einer kleinen Ration an Essen. Das reicht aber maximal zwei Tage”, antwortete sie und zeigte auf die erste Kiste. „Und ein kleines Notfallset an Werkzeug. Aber bevor du dich zu früh freust. Es ist kein Schweißgerät dabei“, fuhr sie fort und wies auf die andere Kiste „Mein Gott du bist großartig.“ Sie zuckte daraufhin nur mit den Achseln. „Ich bevorzuge es halt vorbereitet zu sein.“ „Und der Sack?“ „Mein Ersatzblaster und ein paar Klamotten um im Notfall irgendwo inkognito erscheinen zu können. Die sind aber nicht für diese Temperatur ausgelegt Auch wenn ich glaube ich sogar einen Schal habe, den ich dir leihen könnte“, sagte sie mit einem Zwinkern. Poe lächelte zurück und nahm die Werkzeugkiste. Sie hatte richtig gelegen bei der Beschreibung des Inhalts. Sie enthielt ein wirklich kleines Set an Werkzeug, das sie sicher brauchen konnten, um ihren Schlitten zusammenzubauen und vielleicht die Schiffe weiter auszuschlachten. Dann nahm er sein Messer und setzte sich an das andere Ende des Astes um ihr zu helfen. „Erzähl mir über deinen Flug in dem TIE-Jäger“, forderte sie dann irgendwann. Poe biss sich leicht auf die Unterlippe. „Ich kann nicht glauben, dass man echt geschafft hat das zu verheimlichen. Darf ich dir das überhaupt sagen?“ „Warum nicht?“, fragte sie nach. „Weil man sich scheinbar echt Mühe gegeben hat das zu vertuschen und zu vermeiden dass jemand – zum Beispiel du – davon erfährt. Vielleicht solltest du es gar nicht erfahren. Ich will dir keinen Ärger machen.“ Alex sah ihn kritisch an. „Als ob dich das aufhalten würde. Wenn du irgendwas erzählen könntest was die Erste Ordnung in einem schlechten Licht dastehen lässt, bist du doch sicher sofort erzählfreudig.“ Der Pilot lachte. „Das ist wohl wahr“, entgegnete er. Poe überlegte wie viel er ihr erzählen konnte. Die Geschichte rund herum um die Karte zu Luke Skywalker sollte er besser auslassen, urteilte er relativ schnell. Auch wenn die Erste Ordnung wusste, dass sie die Karte nun komplett hatten, sollte er ihnen nicht mehr Informationen geben als nötig. Denn wer wusste, ob Alex nicht vielleicht doch einem ihrer Vorgesetzten davon erzählen würde. „Also angefangen hat das ganze damit, dass ich gefangengenommen und auf der Finalizer eingesperrt wurde. Ich werde nicht in die Details gehen warum und wie. Aber mit eingesperrt meine ich in meinem Fall an einen Scheiß Stuhl gefesselt, von euren Jungs geprügelt und von Kylo Ren verhört worden zu sein.“ Schon als die Worte ausgesprochen waren, war er unsicher ob er das hätte sagen sollen. Denn eigentlich ging es nicht darum. „Vermutlich hattest du es verdient“, entgegnete sie ohne aufzusehen. Die Reaktion überraschte ihn nicht wirklich, aber dennoch konnte er es nicht vermeiden wütend darüber zu sein. Vermutlich konnte sie noch nicht mal etwas dafür, denn das war das was man ihr sicher von Kind an beigebracht hatte. Um die Situation nicht zu eskalieren entschied er dann besser keine Diskussion über den Sinn und Unsinn und die Zweifelhaftigkeit von Foltermethoden anzufragen und schluckte das was er dazu sagen wollte herunter. „Egal…“, begann er einen Satz. Alex sah ihn an. „Was? Das ist alles was du dazu sagst? Keine gegenteilige Meinung? Kein Versuch mich zu belehren? Und ich dachte immer ihr wart alle so, wie nennt ihr es noch gleich, integer.” Der Widerstandskämpfer sah sie mit bösen Blick an. “Sind wir. Aber ich glaube nicht, dass es Sinn hat mit dir in die Diskussion einzusteigen“, entgegnete er. Aber sie ließ es scheinbar nicht darauf beruhen. „Wieso?“ Poe merkte wie seine Gelassenheit ihn verließ. „Wenn es zu solchen Dingen kommt, leben wir beide in verschiedenen Welten“, begann er, konnte sich dann aber doch nicht zurückhalten und redete sich in Rage. „Du hast vermutlich nie mit eigenen Augen sehen oder miterleben müssen wozu die Erste Ordnung in der Lage ist. Du warst ja bislang auch immer auf der richtigen Seite. Von dir wollte man nie etwas. Ich glaube nicht, dass du in dem Fall zwischen Richtig und Falsch unterscheiden kannst. Beziehungsweise das was du als Richtig und Falsch ansiehst, unterscheidet sich komplett von meinem. Das kann man dir vermutlich noch nicht mal vorwerfen, denn du kennst es halt nicht anders. Du hast das Universum nie mit deinen eigenen Augen gesehen und dir deine eigenen Gedanken gemacht, sondern immer nur das gesehen und erfahren was du sehen durftest. Vermutlich hast du auch noch nie drüber nachgedacht, dass da draußen mehr sein könnte als die Erste Ordnung. Du bist dabei seit du denken kannst. Wahrscheinlich weißt du ja sogar noch nicht mal von welchem Planeten du überhaupt kommst und wer deine Eltern sind.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)