Eine (Un) vergessliche Liebe von Kyandoru ================================================================================ Prolog: Alles auf Anfang ------------------------ Es war ein kühler Herbstnachmittag. Der Wind wehte die letzten gold-gelben Blätter von den breits schlafenden Bäumen. Es war still. Doch diese Stille wurde von einem Schleifgeräusch eines Besens gestört. Kikyou kehrte in einem gleichmäßigen Rhythmus den Boden ihres Vorgartens. Besser gesagt, den von ihren Großeltern. Sie trug einen altmodischen Mikokimono, sonst besaß sie nichts hier. Und außerdem half sie immer wenn sie da war ihrem Opa im Familientempel. Noch zwei Tage. Dann wird der Schrein an sie vererbt. Denn ihre Großeltern sind schon fast am Ende ihres Lebens. Und auch wenn sie es nicht wollen, werden sie ihre letzte Zeit in einem Altersheim verbringen. Und Kikyou kann auch nicht bei ihnen sein. Auch wenn sie es so sehr will. Ihr Großvater war seit sie ein Kind war immer bei ihr. Er hat sie überall mit hingenommen, sie hatten immer zusammen etwas gemacht, wenn Kikyou Ferien hatte und bei ihnen war. Doch nun ist all dies vorbei. Aber dennoch muss sie es akzeptieren. Endlich war sie fertig. Der letzte Haufen Blätter hatte sich gesammelt. Erschöpft wischte sich die schwarzhaarige den Schweiß von ihrer Stirn. Dann hielt sie inne und sah in die Ferne. Der Wind wehte ihre Haare zur Seite. Sie wirkte sehr Gedankenverloren. Klar, immerhin hatten sich sie und ihr langjähriger Freund InuYasha voneinander getrennt. InuYasha lernte ein Mädchen kennen, mit dem er sehr viel Zeit verbracht hat. Und im laufe der Zeit empfand er immer weniger für Kikyo, und mehr für dieses Mädchen. Bei ihrer Trennung meinte er nur "Tut mir Leid, aber ich hoffe wir können Freunde bleiben." Ja klar "Freunde". Wie konnte er sie einfach verlassen? Nach allem was sie für ihn getan hat. Aber sie versuchte stark zu bleiben. Jetzt, wo sie endlich auf die Uni kommt, freut sie sich auf ihr neues Leben. Hier, im Schrein ihres Opas, der ja jetzt ihr gehört. Ja, ein neues Leben. Ohne InuYasha. Aber...wird sie es ohne ihn überhaupt schaffen? "Kikyou", zerrte eine alte Frauenstimme das junge Mädchen aus ihren Gedanken. Leicht drehte sie ihren Kopf in die Richtung aus der die Stimme kommt. "Oma.", stellte sie nun fest und lehnte den Besen an eine Wand. "Brauchst etwas?", wollte sie nun wissen. Die alte Dame stand mit ihrem Laufstock vor der Tür des kleinen Hauses in dem sie wohnte. Obwohl sie schon über 80 ist, sieht sie noch jung aus. "Liebes, könntest du bitte noch den kleinen Schrein räuchern? Der mit dem Brunnen. Es ist schon lange her.Du kannst danach reinkommen, ich hab' deine Lieblingsuppe für dich gekocht.", bat die alte Dame nun und lächelte ihre Enkelin an. "Natürlich Oma, sofort.", antwortete Kikyou und lächelte warm. Auch ihre Großmutter lächelte die schwarzhaarige an."Du bist ein Schatz Kikyou.", sagte sie dann und betrat wieder das Haus. Mit gleichmäßigen Schritten betrat Kikyou den kleinen Schrein gegenüber ihres Hauses. Vorsichtig schob sie die Schiebetür beiseite und sah in den dunklen Raum, der nun durch das Sonnenlicht leicht beleuchtet hat. Direkt in der Mitte stand ein alter Holzbrunnen. Nun stand sie davor. Er war abgedeckt und mit Siegeln versiegelt. Sie zündete die heiligen Räucherstäbchen an, und sah dann wieder zum Brunnen. Er war alt. Ihr Opa hatte viel von diesem Brunnen erzählt. Er meinte, dies sei ein Tor zur Vergangenheit. Eine Zeit, in der es Dämonen und Monster gibt. Auch wenn die meisten ausgestorben sind, haben es doch einige geschafft sich in die Neuzeit einzuleben, und leben nun verdeckt unter den Menschen. Laut ihres Opas, kann der Brunnen nur mithilfe eines Rituales, welcher nur von einem Mitglied der Familie Nakamura durchgeführt werden kann, geöffnet werden. Doch dies hat seine Konsequenzen: Wenn es erstmal geöffnet ist, können die Dämonen der Neuzeit wieder in die Vergangenheit und zurück. Dennoch hat es noch nie jemand aus der Familie gemacht. Aber das Wissen und das Ritual wurden an Kikyou weitergegeben. Ach ja, Opas Märchen. Ein geheimer Brunnen, der zum Mittelalter führt. Ja klar. Diese Geschichte hatte Kikyou in ihrer Kindheit geglaubt und das Ritual gelernt. Aber um die Gefühle ihrer Großeltern nicht zu verletzten, räucherte sie manchmal den Brunnen. Zum "Schutz" Kapitel 1: Der Fremde --------------------- Kikyou betrat das Haus und schloss die Tür hinter sich. Sie stand in dem kleinen Flur. Die Wände waren schneeweiß, und es hingen mehrere, teileweise abstrakte Bilder in verschiedenen Formen und Größen an der Wand. Der Geruch von warmer Suppe stach in ihre Nase. Es duftete einfach herrlich. Langsam ging sie in Richtung Küche, die am Ende des Flures war. An der Tür blieb sie stehen und sah in den Raum. Ihre Oma rührte gerade die Suppe im Topf, welcher auf der heißen Herdplatte kochte. Ihr Opa saß an dem hellgrünen, runden Tisch und wartete auf sein Essen. Nun bemerkte die Oma ihre Enkelin und drehte den Kopf in ihre Richtung, ohne dabei mit dem rühren aufzuhören. "Ah da bist du ja Kikyou.", stellte die alte Dame fest und lächelte. "Deine Eltern haben dir deine Klamotten geschickt. Sie sind in den Kisten, oben auf deinem Zimmer. Du kannst dich umziehen gehen, ich stelle schon mal deine Suppe bereit.", erklärte sie dann und füllte eine kleine Schüssel mit der Suppe und legte sie beiseite. "Vielen Dank, ich komme gleich.", gab die 18-jährige zurück und verschwand. Nun lief sie wieder den schmalen Flur entlang zu ihrem Zimmer. Das Haus war nicht groß, besser gesagt nur zwei Etagen mit wenigen Zimmern. Mit gleichmäßigen Schritten lief sie die Holztreppe, welcher mit einem langen, dunkelblauen Teppich belegt war, hinauf. Oben angekommen war direkt auch schon ihr Zimmer. Langsam öffnete sie die weiße Tür. Das erste was ihr ins Auge stach, war das weit geöffnete Fenster. Der Wind wehte die hellroten Vorhänge ins kalte Zimmer. Verdammt, sie hatte das Fenster offen gelassen. Schnell rannte sie darauf zu und schloss es. Dann sah sie nach draußen auf die Straße. Unten lief ein Pärchen, hand in hand den Weg entlang. Sie wirkten so glücklich. Der Wind hatte sich verstärkt, sodass der Junge das Mädchen enger an sich heranzog, damit es nicht friert. Kikyou ballte die Hände zu Fäusten und drehte sich um. "Hmpf, so etwas wie Liebe gibt es nicht.", murmelte sie wütend und hob den Kopf. Nun entdeckte sie mehrere Kisten in einer Ecke. Das müssten ihre Klamotten und ander Sachen sein. Sie hob eines der Kartons hoch und stellte die auf den kleinen Schreibtisch daneben ab. Vorsichtig löste sie dann das Klebeband und öffnete ihn. Ein rotes Kleid mit Schleifen an jedem Träger ragte sich ihr entgegen. Das konnte doch nicht wahr sein. Dieses Kleid hatte ihr InuYasha zum Geburtstag geschenkt. Warum haben sie es zu ihr geschickt? Die schwarzhaarige nahm das Kleidungsstück und hob es in die Luft. Ab der schmalen Taille wurde der Rock etwas weiter und sollte an den Knien enden. -"-"-"-"- "Alles Gute meine einzig Wahre", gratulierte Inuyasha und gab ihr ein Geschenk. "Also ehrlich InuYasha, das wäre doch nicht nötig gewesen.", meinte Kikyou und öffnete es. Danach weitete sie die Augen, als sie dann ein rotes Kleid in der Hand hielt. Ihre Finger wanderten über den feinen Stoff. "InuYasha...ich...weiß nicht was ich dazu sagen soll", brachte sie nur heraus umd sah ihm ind die dunklen Augen. "Ich schon...", gab der Schwarhaarige zurück und lächelte. Im nächsten Moment hebte er ihr Kinn mit dem Finger und legte seine Lippen auf ihre. -"-"-"-"- Kikyou zerknüllte das Kleid und warf es gegen die schneeweiße Wand. "Elender Bastard. Wie konnte ich nur so dumm sein?", schimpfte sie und sah auf das am Boden liegende Kleid. Dann riss sie sich wieder zusammen und wühlte wieder in dem Karton mit ihren Klamotten, bis sie dann etwas passendes gefunden hat und anzog. Nun trug sie einen schwarzen Kragenpullover, der mit vielen kleinen Glitzerpunkten verziert war. Noch dazu eine dunkelrote, weite Hose. Eine weile betrachtete sie sich im Spiegel, bis sie dann wieder nach unten ging. Wieder in der Küche setzte sie sich neben ihren Opa auf den Tisch. Vor ihr war eine kleine Schüssel mit einer braunen Suppe. An der Oberfläche schwammen einige Kräterstücke und kleingeschnittene Karotten. "Vielen Dank für deine Mühe Oma", bedankte sie sich und lächelte. Nun nahm auch ihre Großmutter eine Schüssel mit Suppe in die Hand und setzte sich an den Tisch. "Lass es dir schmecken.", erwiderte die alte Dame und lächelte zurück. Kikyou wollte gerade anfangen, als sie das zittern der Hand ihres Opas bemerkte, welche versuchte den Löffel in den Mund zu führen. Ihr Lächeln verschwand sofort und sie legte wieder ihren Löffel in die Suppe. Dann nahm sie dem alten Mann den Löffel ab. "Warte Opa lass mich das machen", sagte sie und führte den Löffel mit der Suppe in seinen Mund. Dabei formte sie ihre linke Hand zu einer Schüssel und hielt es unter seinem Kinn, damit auch nichts auf ihn tropft. "Danke Kikyou, was würde ich nur ohne dich machen?", gab der alte Mann von sich und lächelte. Die schwarzhaarige senkte ihren Blick. Der Opa mit den sie sehr liebt, und mit dem sie jede freie Sekunde ihrer Kindheit verbracht hat, ist dem Tode nahe. Sie wollte das einfach nicht mehr sehen. Muss er wirklich bald gehen? Warum erlaubt Kami ihr nicht mit ihm zu sein? Erst nimmt er ihr den Freund weg, jetzt auch noch ihren geliebten Opa. Was machte sie falsch? Warum muss alles so enden? Die Tage vergingen schnell. Kikyous Großeltern wurden ins Altenheim gebracht. Sie konnte ihre Tränen einfach nicht zurück halten. Der Abschied war schwer, sie wollte es einfach nict akzeptieren. Aber dennoch hatte sie keine Wahl. Trotzdem würde sie sie immer besuchen. Egal was kommt. Nun war sie alleine. Der Tempel und sie. Eine schwere Aufgabe lastet auf ihren Schultern. Sie ist nun eine Miko. Die Miko der Familie Nakamura. Aber das interessiert sie nicht. Was nützt schon eine Miko, die alleine lebt und fast nie da ist? ~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~ Verdammt sie kommt zu spät. Warum musste sie auch verschlafen? Schnell zog sich die schwarzhaarige etwas an, warf ihre Handtasche über die Schulter und rannte die Treppen runter. Sie trug ein weißes Oberteil mit einem leichten Ausschnitt. Darüber noch einen dunkelroten Mantel. Noch dazu trug sie einen schwarzen Rock, der ihr fast zu den Knien reichte. Sie schloss die Haustüre hinter sich und rannte zu den Treppen, die nach unten zu der Straße führten. Plötzlich blieb sie stehen. Jemand stand an den Treppen. Langsam ging Kikyou auf den Fremden zu und starrte ihn an. Ihr stockte der Atem. Was war das für einer? Der Fremde trug ein weißes Hemd, und darüber noch eine dunkle, dünne Jacke. Seine rechte Hand steckte in der Tasche seiner schwarzen Hose. Der Wind wehte sein langes, silberweißes Haar, welches wie flüssiges Silber über den Schultern und den Rücken hing zur Seite. Doch was das Kikyou am meisten zwang ihn anzustarren, waren seine goldenen Augen, die ihr in die braunen Augen blickten. "K-kann ich Ihnen helfen?", wollte sie wissen und störte die kurzzeitige Stille. Der Fremde musterte die neue Miko von oben bis unten. Sie war viel kleiner als er selbst, wodurch sie den Kopf heben musste um ihn anzusehen. "Ich schaue mich nur ein wenig um, wenn Sie nichts dagegen haben", gab der Silberhaarige ruhig von sich und betrachtete das Nakamura Grundstück. "Nein natürlich nicht", erwiderte die 18-jährige. "Aber Sie müssen mich entschuldigen, ich hab's sehr eilig", fügte sie noch hinzu. Dann verbeugte sie sich höflich und lief die Treppen hinunter. Der Fremde sah ihr nur hinter, bis er dann den Kopf in Richtung Schrein drehte. Hier ist also das wonach er so lange gesucht hat. Mit schnellen Schritten bewegte er sich dahin. Als er dann davor stand bemerkte er ein großes Schloss an der Tür. Wie es aussieht wollen die Nakamuras nicht, dass irgendjemand diesen Schrein betritt. Der silberhaarige hob die Hand, welche darauf anfing grün zu leuchten. Mit einer schnellen Bewegung hatte er das Schloss in zwei Hälften geteilt. Die Reste fielen dann auf den Boden und hinterließen ein stumpfes Geräusch. Nun schon der junge Mann die Schiebetür beiseite und stellte sich vor den alten Brunnen. "Hier ist also das wonach ich gesucht habe. Dieser dumme InuYasha. Seine Dummheit war wirklich nützlich für mich", lächelte eder Fremde und sah auf den Holzdeckel. Doch als er mit den Hand den Brunnen berühren wollte, wurde er von einem Blitz abgewehrt. Ein violetter Bannkreis bildete sich um den alten Brunnen. "Hmpf.", gab er von sich und starrte seine verbrannte Hand an. "Ihr wollt es mir nicht so einfach machen was? Aber keine Sorge, ich, Sesshomaru, bekomme immer das was ich will. Und ich weiß, dass dieser Brunnen sich bald öffnen wird" Mit einen hämischen Lächeln kam das Bild von Kikyou ihm vor die Augen. Kapitel 2: Die erste Begegnung ------------------------------ Stunde beginnen. Sie schloss die Augen und holte tief Luft. Ihr erster Tag auf der Uni. Ein neues Leben. Eine neue Chance. Nun würde alles anders werden, besser werden. Langsam drückte sie die Türklinke nach unten und betrat den Raum. Direkt vor ihr war ein großer Saal. Die Wände waren hoch. An ihnen hingen mehrere Lampen, welche den ganzen Saal beleuchteten. Ihr Blick glitt durch den ganzen Raum. Anscheinend war sie doch zu früh da, denn es war noch keiner gekommen. Eigentlich super. Jetzt kann sie sich einen Platz beliebig auswählen. Also entschied sich die Schwarzhaarige für einen Platz in der Nähe des Professors und setzte sich hin. Plötzlich hörte sie wie die Tür aufging. Ein Schock traf sie als sie die fremde Person sah, welche gerade den Raum betreten hat. Die Wut kochte in ihr. Kagome. Was hatte die denn hier verloren? Hatte sie sich verirrt. InuYashas neue Freundin bemerkte die junge Miko und kam auf sie zu. "Ah Kikyou, schön dich zu sehen. So ein Zufall, wir studieren im selben Kurs. Ich wusste gar nicht, dass du dich so sehr für Medizin interessierst.", meinte Kagome und lächelte die Schwarzhaarige freundschaftlich an. Doch dies wurde nicht erwidert. Stattdessen sah Kikyou mit einem feindlichen Blick ihre Rivalin an. Warum nur? Warum musste unbedingt SIE mit ihr in den selben Kurs? Wollte sie nicht Jura studieren? Warum hat sie dann auf Medizin umgewechselt? Schlimm genug dass dieses Mädchen ihr den Freund ausgespannt hat, jetzt wagt sie es auch noch Freundschaft mit ihr zu schließen? Nein, nicht mit ihr! "Mich kannst du nicht täuschen Mädchen.", erwiderte die Miko kalt und sah die ihr gegenüber finster an. "Geh mir bloß aus den Augen, oder es wird schlimmeres passieren", drohte sie dann plötzlich und ballte ihre Hand zu einer Faust. Leicht verwirrt ging dann ihre Rivalin weg und suchte sich einen freien Platz im Saal und setzte sich hin. Mit einem mitleidvollen Blick sah sie zu Kikyou hinüber. Doch diese sah nach vorne und vermied jeglichen Blick Kontakt. Na das kann ja was werden. *-*-*-*-*--*-*-*-*-**- Endlich. Die Uni war zu ende. Jetzt war Kikyou endlich Zuhause. Aber um Pause zu machen ist keine Zeit. Immerhin hat der Tempel nun Besucher. Schnell zog sich das Mädchen ihr Mikogewand an und verließ das Haus. Auf dem Hof sah sie schon die ersten Besucher. Ein junges Pärchen, welches zusammen die heiligen Glocken zum leuten brachte. Sowohl der Junge, als auch das Mädchen verbeugten sich gemeinsam und klatschen ein paar mal in die Hände. "Oh Kami, bitte erlaube uns für den Rest des Lebens zusammen zu bleiben. Bitte trenne uns nicht. Egal was kommt", betete der Junge und sah zu seiner Freundin, welche ihn umarmte. Gemeinsam verließ das Pärchen den Tempel. Kikyou sah das Schauspiel eine Weile an. Ja klar, sie hatte auch zu Kami gebetet als sie noch mit InuYasha zusammen war. Aber siehe da, ihr Gebet wurde nicht erhört. Also wird auch das Gebet dieses wahrscheinlich frischen Paares auch nicht gehört, da war sie sich sicher. "Hey schau mal, die Tür dieses gruseligen Schreines ist ja offen", hörte Kikyou plötzlich einen Jungen zu einem anderen sagen. Ihr Blick fiel auf den Schrein. Die beiden Jungs steckten ihre Köpfe durch die offene Tür und sahen in die Dunkelheit. Doch sie bemerkten nicht, dass Kikyou hinter ihnen stand. "Haben eure Eltern euch nicht beigebracht, nicht an fremde Orte zu gehen?", fragte sie kühl und sah auf die kleinen Jungs hinab. Beide erschraken und drehten sich hektisch um. Dann sahen sie zu Kikyou auf, welche die beiden finster anblickte. "Er...er war das...das war seine Idee", gab der eine Junge von sich und zeigte mit dem Finger zur Seite, ohne dabei den Blickkontakt mit der Miko zu verlieren. "Hä nein. Warum lügst du Miko-sama eigentlich an. Sowas macht man nicht?", versuchte der andere sich herauszureden und sah seinen Freund wütend an. "Los. Verschwindet", gab Kikyou bedrohlich von sich. "H-Hay. Schönen Tag noch.", sagten sie Jungs noch bevor sie wegrannten. Kikyou sah zur Tür des alten Schreines. Wo war das Schloss? Sie hätte schwören können, dass es noch da war als sie aus dem Haus ging. Verwirrt suchten ihre rehbraunen Augen die Umgebung ab. Dann entdeckte sie etwas auf dem Boden. Langsam kniete sich die Schwarzhaarige auf dem Boden und nahm den Gegenstand in die Hand. Das Schloss! Es wurde in zwei Hälften geteilt. Aber wie? Das Schloss bestand aus eines der härtesten Metalle die es für Schlösser gibt. Noch nicht einmal eine Säge konnte ihr so einen Schaden hinzufügen. Dann entdeckte sie was. Es schien so, als wurde es geschmolzen. Aber wie? Wenn man versucht dieses Schloss zu schmelzen, würde ja der ganze Schrein brennen. Immerhin hat dieses Metall eine hohe Schmelztemperatur. Immernoch leicht verwirrt stand die Studentin auf und schloss die Tür des alten Schreines zu. Als sie sich dann umdrehte um zu gehen, erschrak sie fast. Jemand hatte ihr den Weg blockiert. Kapitel 3: Ein Youkai --------------------- Erschrocken ließ Kikyou das Schloss fallen, so dass es mit einem dumpfen Geräusch auf die Erde prallte. Ihr Herzschlag hatte sich für einen Moment beschleunigt, beruhigte sich aber wieder sofort. Jemand stand hinter ihr, und das einzige was sie sehen konnte war ein schwarzer Anzug, dessen Jacket geöffnet war. Langsam wanderten ihr rehbraunen Augen nach oben zum Gesicht des Fremden. Als sie an seinen Augen ankam stockte ihr der Atem. Die goldenen, dennoch bedrohlichen Augen sahen sie gleichgültig an. [l] Er schon wieder. Dieser Fremde von heute Morgen. Was will er hier? [/l], dachte sich die schwarzhaarige ohne dabei den Blick von ihm abzuwenden. Er war locker einen Kopf größer als sie, sodass sie den Kopf heben musste um ihn anzusehen. "Wie lange wollen Sie mich noch anstarren?", riss der silberhaarige die Miko aus ihren Gedanken. Sie zuckte leicht zusammen. Seine Stimme klang ruhig, dennoch beängstigend. Also tat sie es ihm gleich und sah ihn ebenfalls neutral an. "Sie sind der Fremde von heute Morgen, warum sind Sie noch hier?", fragte die schwarzhaarige langsam nach. Sesshoumaru lächelte leicht. Und alle wussten, das Lächeln vom Fürsten des Westens bedeutet nie etwas Gutes. Naja...zumindest wussten es die meisten. "Dürfte ich fragen warum Sie lächeln?", wollte Kikyou dann wissen. Der silberhaarige trat einen Schritt näher, doch wie aus Reflex trat Kikyou einen Schritt nach hinten. "Wie ich sehe kennen Sie mich nicht, oder?", stellte Sesshoumaru fragend fest. Kikyou runzelte leicht die Stirn. "Woher sollte ich?", stellte sie die Nebenfrage. Die Sonne war kurz vor dem unter gehen. Die letzten rot-gelben Strahlen schienen auf den Rücken Sesshoumarus, dessen Schatten Kikyou in der Dunkelheit verbarg. "Sagt Ihnen der Name 'Takahashi' etwas?" Es machte "klick" im Unterbewusstsein der Miko. Ihre Augen weiteten sich. Ja. Sie kannte nur einen Takahashi. Und jetzt schien sie zu wissen wer dieser Fremde vor ihr ist. "Takahashi...verstehe...", sagte Kikyou ruhig und senkte leicht den Kopf. "Dann sind Sie also Sesshoumaru...Takahashi Sesshoumaru, der ältere Bruder von..." beim letzten Wort schluckte sie kurz "..Inuyasha" "Na also, dann hat er doch von mir erzählt.", stellte der Lord fest und blickte zu ihr herab. Langsam hob Kikyou ihren Kopf wieder, aber vermied es den von ihr in die Augen zu blicken. "Jetzt wo ich weiß wer Sie sind, frage ich erneut was Sie von mir wollen. Das mit InuYasha ist vorbei...", gab sie dann klar und deutlich von sich. Der silberhaarige sah sie gleichgültig an. Ihr Blick war so emotionslos, dass er garnicht feststellen konnte was sie gerade fühlt. Irgendwie war sie anders als die anderen Menschen. Sterbliche dessen Herz gebrochen wurde ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Zeigten ihre Emotionen, dass was sie fühlten. Doch sie nicht. Sie blieb völlig ruhig. Ließ sich nichts anmerken. Also...ein kleiner Test konnte nicht schaden. Wollen wir mal sehen wie geduldig dieses Mädchen ist. "Ich erkläre es Ihnen auf die einfachste Weise.", gab er von sich und schubste sie unsanft nach hinten in den dunklen Schrein. Als sie drin war und beinahe nach hinten gestolpert wäre, sich aber am Geländer der Holztreppen festhielt, trat er ebenfalls hinein und schob die Tür hinter sich zu. Am Türrahmen war ein Schiebeschloss aus Metall befestigt, womit er die Tür verriegelte. "Was soll das?", wollte Kikyou wissen als plötzlich alles um sie herum schwarz wurde. Es gab kein einiges Fenster im Schrein, sodass auch kein Tageslicht eindringen konnte. Sesshoumaru blieb ruhig und verharrte im Stehen. Auch wenn es dunkel war, durch seine Augen konnte er alles sehr gut erkennen. "Herr Takahashi, was machen Sie da? Was soll das werden?", fragte die Miko erneut. Nur diesmal hob sie ihre Stimme ein wenig an. Der silberhaarige stieg langsam die Treppen hinunter. Obwohl Kikyou nicht sehen konnte, wich sie automatisch zurück. "Also gut Miko, du müsstest ja wohl etwas über diesen Brunnen wissen, dem Tor zur Vergangenheit. Ich fasse mich kurz. Du öffnest ihn mir, dafür lass ich dich am leben.", erklärte er kurz und sah sie dabei an. Kikyou keuchte auf. Das ist doch ein schlechter Witz. Woher weiß dieser Mann von dem Brunnen, und woher weiß er dass Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)