Soy Invisible von MaiTakagy ================================================================================ Prolog: Gefunden ---------------- Ich rannte. Ohne darüber nachzudenken, wohin mich meine Füße tragen würden. Immer wieder bog ich in eine weitere Gasse ein. Meine Lungen brannten und meine Beine taten mittlerweile weh, so lange rannte ich schon. Alles was ich wollte, war nur noch, weg von hier zu kommen. Als ob es mir nicht schon gereicht hätte, dass Blackbeard hinter mir her war. Jetzt musste mir selbst Whitebeard, wegen was auch immer, jemanden auf den Hals hetzen. Was wollten die bloß von mir? Als hätte ich nicht schon genug Probleme mit der Marine! Plötzlich baute sich vor mir eine Feuerwand auf, Ehe ich mich umdrehen konnte, war ich auch schon von Feuer eingekreist. Na toll. Portgas D. Ace. Besser könnte es für mich echt nicht laufen. Schlitternd kam ich zum Stehen. “Gib endlich auf. Vater möchte nur mit dir sprechen.Wenn du allerdings davon rennst, Aufsehen erregst oder dich wehrst, werden wir dich ein Stück mitnehmen müssen”, sagte eine mir unbekannte Stimme kalt. Erschrocken fuhr ich herum und sah, wie ein Mann durch die Flammen ging. Portgas D. Ace… um ehrlich zu sein, sah er gar nicht mal… Moment, Konzentration! “Das glaubst auch nur du!”, fauchte ich ihn an. Vorsichtig bereitete ich meine Teufelskräfte vor und begann mit ihm zu kämpfen. Trotz meiner Fähigkeit, alle möglichen Dinge kristallisieren zu können, zog ich mir immer mehr Wunden zu. Nach einiger Zeit gaben meine Beine unter mir nach. Das Flammenmeer verschwand und mir wurde eine Hand wurde mir hingestreckt. “Jetzt komm, ich will dich nicht ernsthaft verletzen müssen!” “Vergiss es!”, keifte ich, “ ich lasse mir von niemandem sagen, was ich zutun habe und schon gar nicht von Leuten wie euch!” Dann setzte ich wieder zum Angriff an, was aber er aber abblockte. Für eine kurze Zeit verschwand er aus meinem Sichtfeld. “Du hast zu viel Aufsehen erregt”, flüsterte Ace von hinten an mein Ohr, als Marinesoldaten in der Gasse auftauchten, “tut mir leid, dass ich es auf diese Weise machen muss.” Ich war wie gelähmt vor Angst, bis ein fester Schlag auf meinem Hinterkopf mich in endlose Schwärze sinken ließ... Kapitel 1: Gespräch mit Ace --------------------------- Kapitel 1: Langsam kam ich wieder zu mir. Als erstes nahm ich meine Umgebung wahr. Ich lag weich und es war echt warm und gemütlich, auf mir lag auch etwas Weiches. Zudem nahm ich das stetige Schaukeln eines Schiffes wahr… Moment… das Schaukeln eines Schiffes? Schlagartig war ich wieder vollständig bei Bewusstsein und schreckte hoch. Das hätte ich lieber nicht tun sollen. Mein Kopf schmerzte und fühlte sich an, als hätte ich versucht, mit ihm voran durch die Wand zu rennen. Außerdem durchzuckte Schmerz meinen gesamten Körper. Jede Bewegung tat weh. Da mir nichts anderes übrig blieb, sank ich zurück ins Kissen und atmete tief ein und aus, um mich zu beruhigen. Andererseits genoss ich es, in einem Bett zu liegen und einfach nichts zu tun. Nichts desto trotz rasten meine Gedanken zu den gestrigen Ereignissen und schlagartig wurde mir klar, wo ich mich höchstwahrscheinlich befand: Auf Whitebeard’s Schiff! Der Typ gestern hatte mich niedergeschlagen, als die Marine aufgetaucht war und hatte mich auf sein Schiff verschleppt. Verdammt. Was wollten sie bloß von mir? Der Kerl würde mich noch kennen lernen! Trotz der Schmerzen rafft ich mich also auf, verließ die Kajüte und suchte den Weg an Deck. Warum sie mich nicht gefesselt hatten oder die Kajüte wenigstens nicht abgeschlossen hatten, verstand ich nicht. Als ich endlich den Weg an Deck gefunden hatte, sah ich den Kerl mit dem Rücken zu mir stehen. Er sah sogar von hinten muskulös aus. Auf seinem Rücken prangte groß das Zeichen der Whitebeard Piratenbande. Unter seinem Hut legten schwarze Haare hervor. Erst, nachdem ich ihn und seinen Rücken eingehend gemustert hatte, fiel mir auf, dass beinahe die gesamte Aufmerksamkeit auf mir lag. Die Gespräche waren verstummt und alle sahen mich an. Laut räusperte ich mich, um schließlich auch die Aufmerksamkeit der Person vor mir zu bekommen. Es funktionierte. Er wandte sich um. Von vorn sah er sogar noch besser aus...halt! Für den letzten Gedanken hätte ich mir am liebsten selbst eine Ohrfeige verpasst. “Wie kommst du dazu, mich erst niederzuschlagen und dann auf dieses Schiff zu verschleppen?”, fragte ich ihn, meine Stimme war kalt wie Eis, während ich innerlich kochte. “Wie gesagt möchte Vater nur kurz mit dir sprechen und wenn du alles sagst, was du weißt, lassen wir dich bei der nächsten Insel wieder raus”, erklärte er ruhig. Allein das brachte das Fass zum Überlaufen. Voller Wut und den Schmerz ignorierend stürzte ich auf ihn zu, während sich in meiner Hand Schwerter aus Kristall bildeten. Kurz bevor ich ihn erreichte, würde ich von einem starken Arm aufgehalten. “Hör auf, meinen Sohn anzugreifen!”, sagte eine tiefe, respekteinflösende Stimme, “er hat dich auf meinen Befehl hergebracht.” Als ich mich umwandte, stand ich direkt vor Whitebeard. “Ich will sofort zurück!”, sagte ich wieder mit unterkühlter Stimme, in der Hoffnung, so meine Unsicherheit verbergen zu können. “Du solltest dich lieber ausruhen”, vernahm ich Ace ruhige Stimme. “Ich muss mich nicht ausruhen!”, schrie ich, während ich herum fuhr. Dieser Typ brachte mich auf die Arme. Wie er schon so entspannt da stand, obwohl er mich gestern erst verschleppt hatte. Dann drehte ich mich um und wollte um Whitebeard herum gehen, als meine Beine unter mir nachgaben und ich direkt in Whitebeard’s Arme kippte. “Verdammt”, murmelte ich leise. Ich würde von starken Armen hochgehoben und als ich aufsah, sah ich, dass Ace heran getreten und mich wohl auf seine Arme geladen hatte. Dann fiel mir wieder die Tatsache ein, weswegen er mich hierher gebracht hatte. “Weshalb hast du mich hierher gebracht?”, fragte ich leise. Einerseits wollte ich nur hier weg, aber andererseits war ich es leid, alleine gegen alle zu kämpfen. Ob ich eventuell hier bleiben könnte und ein Teil dieser Crew sein konnte? Stopp! Ich sollte dringend aufhören, so etwas zu denken! “Wir wollen Informationen über ... Blackbeard”, sagte er ehrlich, aber als er den Namen Blackbeard aussprach, konnte ich Wut in seiner Stimme hören und Hass in seinen Augen sehen. Dann kamen die Erinnerungen hoch… Es war Nacht, jetzt gleich sollte die Auktion stattfinden. Der Halsring brachte mir höllische Genickschmerzen ein und ich hatte die letzten Nächte, um genauer zu sein, seit ich hier war, kein Auge zugemacht. Alles, woran ich denken konnte, war das, was mir nun bevorstand: Sie würden mich verkaufen wie Billigware. Tränen brannten wie Feuer in meinen Augen, doch jetzt war nicht die Zeit zum Heulen. Ein Schubser und ich stand auf der Bühne. Es dauerte nicht lange, bis ich verkauft war. An niemand anderen als Marshall D Teach (alias Blackbeard). Und dann fing die Hölle erst an. Schmerzen, Angst, Einsamkeit und Finsternis… nur durch Blackbeard. Schon oft hatte ich geschrien, aber es half nichts. “Verschwinde, Teach, verschwinde endlich aus meinem Leben!”, zischte ich… Und dann lag auf einmal eine Hand auf meiner Schulter und holte mich in die Wirklichkeit zurück. Anscheinend waren wir angekommen und er hatte mich in das Bett gelegt. Dann nahm ich etwas feuchtes auf meiner Wange wahr. Hatte ich etwa geweint? Sein Blick lag auf mir, seine Augen strahlten sowohl Mitgefühl, als auch Wut aus. Langsam und vorsichtig setzte er sich auf die Bettkante. “Was hast du mit Blackbeard am Hut?”, fragte er, seine Stimme klang alles andere als freundlich. OMG, hatte ich etwa laut “Verschwinde Teach [...]” gesagt? Verdammt. Dieses Mal merktr ich ganz genau, dass ich die Tränen nicht zurückhalten konnte. Ich rang um meine Fassung und versuchte, äußerlich ein Eisklotz zu sein, während ich sagte: “N-nichts …” Doch es gelang mir nicht. Die gesamten aufgestauten und verschluckten Gefühle kamen wieder hoch. Die Tränen brachen aus mir hervor wie Wasser durch einen gebrochenen Staudamm. Meine Stimme war hoch, kraftlos und zittrig, alles andere als kalt und emotionslos. Er sah mich noch immer an, aber jetzt mehr mitfühlend und traurig. “Was hat er dir angetan?”, fragte er wieder, aber sanfter nun… Kapitel 2: Nähe --------------- Kapitel 2: Unsicher sah ich ihn an. Sollte ich es ihm wirklich erzählen? Er sah mich weiterhin an und knetete währenddessen seine Hände. Irgendwas musste ich ihm sagen. “Also gut”, sagte ich leise, “alles ganz kurz: Dank ihm habe ich die schlimmste Zeit meines Lebens erlebt und alles verloren, was mir lieb und teuer war. Ich wurde von ihm…” Doch weiter kam ich nicht, denn jetzt kamen die Bilder der Vergangenheit wieder hoch. Wieder einmal konnte ich mich nicht beherrschen und Tränen flossen ungehindert über meine Wangen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Vorsichtig legte er den Arm um mich, sagte aber nichts mehr. Sehr lange hatte ich eine solche Nähe nicht mehr zugelassen und eigentlich hätte ich ihm sofort eine gescheuert. Aber es tat mir gut, jemand war für mich da und es interessierte mich zum ersten Mal seit langem nicht mehr, dass jemand mich so sah. Es tat gut, diese Fassade einer starken und unerschütterlichen Person fallen lassen zu können. Er sah keinen Moment weg, hielt mich weiterhin im Arm, und ballte seine Hände abwechselnd zu Fäusten. “Wenn ich ihn eines Tages finde, dann werde ich ihn vernichten!”, zischte ich leise, als meine Tränen nachgelassen und durch reine Wut ersetzt worden waren, “ich werde ihn genauso leiden lassen, wie er mich leiden ließ und sein kurzes, restliches Leben zur Hölle machen!” “Nicht, wenn ich ihn zu erst finde!”, antwortete er, Wut war in seiner Stimme zu hören. Ein wenig erstaunte mich seine Reaktion. Was er wohl Ace angetan hatte? “Was hat er dir angetan?”, fragte ich leise und hoffte, ihm durch diese Frage nicht zu nahe zu treten. “Er hat wegen einer Teufelsfrucht das einzige Gesetz gebrochen, dass es hier gibt!”, antwortete er mit leiser, aber bedrohlicher Stimme, “er hat ein Crewmitglied umgebracht und ist abgehauen!” Diese Tatsache erstaunte mich jetzt eher weniger. Das sah ihm sehr ähnlich. “Mal sehen wer schneller ist”, gab ich nach einer kurzen, unangenehmen Stille mit herausfordernder Stimme zurück, “möge die schnellere Person seine Rache bekommen!” Daraufhin breitete sich wieder unangenehme Stille zwischen uns aus. “Lass mich dir mal was zeigen”, sagte ich daraufhin vorsichtig und wartete auf seine Reaktion ab. “Was denn? Lass sehen!”, antwortete er begeistert, beinahe so, als wäre das Thema von vorhin völlig vergessen. “Also”, begann ich, streckte eine Hand vor, in der sich im Kerzenschein glitzernder Kristallstaub bildete, ”meine Fähigkeit liegt darin, alles mögliche kristallisieren zu können. Das hier ist jetzt nur Staub. Kristallstaub.” Ace sah mit einem verwunderten Grinsen im Gesicht auf meine Hände. “Dann forme ich noch irgendwas daraus”, erklärte ich weiter, während ich die andere Hand darauf legte und eine Kuhle formte. Dann lies ich den Kristallstaub Form annehmen und als ich die Hand weg zog, zauberte ich eine schöne Rosenblüte aus Kristall hervor. “Tadaa”, sagte ich leise, als er die Rose begeistert aus meiner Hand nahm und sie begutachtete. “Schenke ich dir”, meinte ich, erfreut über seine Begeisterung. “Danke”, sagte er begeistert. “Und jetzt kommt eine Demonstration meiner Kraft!”, rief er und sogleich stand sein ganzer Körper in Flammen. Ein überraschtes Quietschen entfuhr mir, als dann die Wand auch Feuer fing. “Ace, stopp, du fackelst sonst alles ab!”, schrie ich, während ich nach vorn stürzte und die Flammen kristallisieren ließ. In dem Moment kam ein blonder Typ rein, der einer Ananas ähnlich sah, während Ace erlosch. Er besah kurz die Situation, bevor er los polterte: “Wie oft habe ich dir gesagt, dass Holz leicht entflammbar ist! Wenn du was abfackeln willst, dann weder deine Kajüte, noch die Moby Dick!” Dann gab er ihm eine Kopfnuss und erst dann sah er sie kristallisiert Flammen. Für einen kurzen Moment entglitten ihm alle Gesichtszüge. “Du kommst jetzt mit und erklärst Vater das Geschrei und den Brandgeruch”, sagte er und zog Ace aus der Kajüte. Später kam er wieder und schlug vor, nur nochmals eine kleine Demonstration zu machen und daher ließ er aus jeder Fingerspitze eine Flamme züngeln. Eine Weile saßen wir noch so da und ich hing wieder meinen eigenen Gedanken nach. Unter der Marine und unter den Piraten war ich unter dem Namen Kristallschatten Nightmare bekannt, unnahbar und unerschütterlich und grausam wirkte ich, um andere auf Abstand zu halten. Weil ich Angst davor hatte, sowohl körperlich, als auch seelisch verletzt zu werden. “Bist du wirklich so… kalt wie die Gerüchte sagen?”, fragte er auf einmal mit leiser Stimme. Diese Frage brachte mich völlig aus dem Konzept. Das hatte zur Folge, dass ich nicht klar denken konnte und eine Weile brauchte, um einfach mit ja oder nein zu antworten. Stille breitete sich zwischen uns aus, während mein Kopf verzweifelt nach einer Antwort suchte. “Ja!”, war alles, was ich jetzt zusammen brachte. Er sah mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. “Was ist?”, grummelte ich unfreundlich und kalt. Mittlerweile hatte ich meine Fassung wieder zurück. Als er anfing zu Grinsen und sich auf einen Stuhl in dieser Kajüte setzte, stöhnte ich genervt auf, woraufhin er nur noch mehr lachte. “Hast du keine eigene eigene Kajüte, in der du andere nerven kannst?”, zischte ich, erzürnt über seine nervige Lacherei. Solche Grinsebacken nerven wirklich. “DAS ist meine Kajüte”, sagte er, immer noch lachend. Mist, diese Ananas hatte es angedeutet… Leise seufzte ich. “Dann kannst du ja wenigstens die Klappe halten, ich bin müde”, grummelte ich. “Keine Sorge”, meinte er grinsend, “ich habe Nachtschicht.” Dann drehte er sich um und verließ die Kajüte. Nun war ich wieder allein. Und das auf einem fremden Schiff, mit fremden Leuten mitten auf dem Ozean. Das könnte noch was werden. Die einzige Sache, die mich ein wenig beruhigte, war, dass er ihn genauso zu hassen schien wie ich Nun war es still geworden auf dem Schiff. In diesem Moment wurde mir klar, wie sehr ich die Stille verabscheute. Mittlerweile war ich immer allein unterwegs gewesen, hatte aber mit Absicht dafür gesorgt, nicht allzu stille Plätze zu finden oder mir allzu viele Gedanken zu machen. Denn in solchen Momenten kehrten ungewollt diese Bilder zurück. Bilder, die ich schon so lange versuchte, zu vergessen. Gedanken, die ich immer wieder verdrängte. Es waren Momente, in denen mir meine selbstauferlegte Einsamkeit stark bewusst wurde… Kapitel 3: Bei einem Piratenkaiser ---------------------------------- Kapitel 3: //Traum// Er stand nun direkt vor mir, während ich wimmernd und blutüberströmt auf dem kalten, feuchten Steinboden seines Labors lag. “Das hast du davon”, herrschte er mich mit kalter Stimme an, “”jede einzelne Wunde steht für jeden einzelnen Tag, an dem du nicht hier gewesen bist und dass deine Crew tot ist, ist auch deine Schuld. Ich sagte dir doch, ich würde dich finden und bestrafen.” Dann packte er mich am Kragen und hob mich hoch genug, dass meine Beine nutzlos in der Luft baumelten. “War das… wirklich… nötig, sie alle…?”, fragte ich mit zittriger und schwacher Stimme. Am Ende brach sie, ich fühlte mich entsetzlich. Ich wusste genau, dass ich an ihren Toten Schuld war. Mein Körper fühlte sich an, als hätten mich zehn Elefanten platt getrampelt, zwei Löwen gekaut und wieder ausgespuckt. “Pack sie wieder in die Röhre, Amyr!” befahl er, nachdem er mir eine dunkelrote Substanz gespritzt hatte. Leicht erschauderte ich, als mir klar wurde, was es war: Sein Blut. Wahrscheinlich hoffte er, dass ich so auch die ein oder andere Fähigkeit seiner Teufelsfrucht übernehmen würde. Dann würde ich von Amyr gepackt und zu einer der Röhren geschleift. In diesem Moment kochte die Wut hoch, mit einem scheußlichen Hass und einer Spur Enttäuschung, dermaßen verraten worden zu sein. “Wie kannst du nur?”, brüllte ich fuchsteufelswild und wandte mich in ihrem Griff. Sie antwortete nicht, sondern warf mir nur einen eiskalten Blick zu. Hände umschlangen meine Handgelenke und fesselten mich mit einem Seil. Wütend trat ich um mich und lachte fies auf, als ich ein gekeuchtes “Das tat weh verdammt” vernahm. Wenig später wurde an Maschinen angeschlossen und in ein Glasrohr gesteckt, dass sie langsam mit diesem ekelhaft Wasser gefüllt, in dem man glaubte, dass man ertränken, bevor sich die Lungen nach ein bis zwei Minuten daran gewöhnt hatten, dass man darin atmen konnte. Ich hasste es jedes Mal. Auch wenn es nichts bringen würde, trat ich wie wild gegen die Röhre: “Du verdammte Verräterin! Ich hab alles für dich gegeben!” Dann drang auf einmal ein lautes: “Autsch! Jetzt beruhige dich und wach verdammt nochmal auf!” Das brachte mich aus dem Konzept und ich… //Traum Ende// …riss die Augen auf. Doch statt dieses scheußliche Wasser um mich herum zu haben, sah ich an eine hölzerne Decke. “Was… wo…?”, brachte ich mit noch immer vor Schreck geweiteten Augen heraus. “Endlich ist sie wach”, meinte eine genervte Stimme. Als ich mein Kopf wandte, sah ich das Gesicht, zu dem die Stimme wohl gehörte. Der genervte Ausdruck legte nahe, dass die Stimme wohl ihm gehörte. Er hatte blonde Haare mit einer echt komischen Frisur, im Großen und Ganzen sah er aus wie eine Ananas. (Ich weiß, das liest man in allen anderen Ffs auch ^^) Dann wandte sich die Ananas ab und verließ die Kajüte mit den Worten: ”Ich hab noch an Deck zu tun.” Als ich mich aufsetzte, hatte ich leichte Kopfschmerzen. Anschließend fiel mir auf, dass sich noch jemand in dieser Kajüte befand außer mir. “Es gibt bald Frühstück”, sagte er freundlich, “aber vorher möchte Vater dich noch sprechen. Komm mit.” Leise seufzte ich, als ich ihn sah. Ace schon wieder. Besser jetzt ruhig bleiben. Jetzt wollte also Whitebeard persönlich mit mir sprechen. Noch tiefer konnte ich mich nicht in die Scheiße begeben. Als hätte ich nicht schon genug Probleme mit Blackbeard. Das Glück musste mich wirklich hassen. “Kann ich mich noch kurz frisch machen?”, fragte ich während ich ihn kurz musterte. Er hatte schwarze Haare und schwarze Augen, die unter seinem orangenen Hut hervor schauten. Er war sehr muskulös und trug wie immer seine rote Kette und seine schwarze Hose. Seine Füße steckten in schwarzen Schuhen. Er grinste mich an: “Das Bad ist hinten rechts.“ “Danke”, antwortete ich und ignorierte seinen mir folgenden Blick. Gerade als ich die besagte Tür erreicht hatte und sie öffnen wollte, fragte er: “Und dein Name ist?” Diese Frage ließ mich in meiner Bewegung inne halten. “Ich habe keinen Namen”, gab ich zu und senkte meinen Blick zu Boden. Innerlich ohrfeigte ich mich dafür, es einfach so gesagt zu haben. Wie kann ich nur so dämlich sein? Also würde ich es seinem Captain auch sagen müssen. Dass er ihn gemeint hatte, als er von seinem Vater sprach, war gleich klar. Als mir die Stille, die sich ausbreitete, zu viel wurde, musste ich einfach noch irgendwas sagen. “Jedenfalls bin ich auf den Meeren und bei der Marine als Kristallschatten Nightmare bekannt.” Das Bad war nicht groß, aber hatte alles, was nötig war. Über dem Waschbecken hing sogar ein Spiegel. Als ich hinein sah, seufzte ich. Meine kurzen, blutroten Haare wirkten Matt und sahen stroking aus, außerdem wurde mein Kopf von einem weißen Verband geschmückt. Tiefschwarze Augen blickten mir entgegen, die sowohl müde, als auch kalt wirkten. Meine Haut war blass und und unter meinen Augen waren leichte Augenringe zu sehen. Insgesamt sah ich relativ müde aus, aber mein Gesichtsausdruck wirkte kalt und emotionslos. Erst nachdem ich meine Hände gewaschen hatte, fuhr ich mir mit den Fingern durch die Haare und spritzte mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht. “Du schaffst das”, sprach ich mir selbst Mut zu. Es war nicht so, dass ich Angst hatte. Eigentlich verhielt ich mich lebensmüde, was ich inzwischen auch war, aber nicht einmal ich würde mich mit Whitebeard anlegen. Dafür hatte ich zu viel Respekt vor ihm. Nachdem ich mir wie ein Mantra immer wieder Mut zugesprochen hatte, verließ ich das Bad wieder. “Also los”, murmelte ich, trat mit Ace hinaus aus der Kajüte und folgte ihm durch die Gänge. Er führte mich ans Deck und wir blieben vor einem großen Thron stehen, auf dem Whitebeard saß. Ich schluckte, denn selbst im Sitzen war er ein Riese. “Danke, mein Sohn”, meinte er an Ace gewandt, “lass uns dann bitte allein.” “Ja, Vater”, antwortete er und verließ die Kajüte. “Nun zu dir”, meinte er und wandte sich mir zu. Noch einmal schluckte ich schwer. Jetzt stand ich alleine einem der vier Piratenkaiser gegenüber, dem nichts Gutes nachgesagt wurde. “Du bist also das Mädchen, das Ace mitgebracht hat”, meinte er. Ich nickte, als er die erste Frage stellte: “Wie heißt du Kind?”, fragte er, die ich schnell beantwortete mit: “Auf den Meeren bin ich als Kristallschatten Nightmare bekannt.” Irgendwie wollte ich ihm nicht sagen, dass ich nicht wirklich einen Namen besaß. “Und nicht auf den Meeren?”, fragte er, “wir können dich unmöglich dauernd als Kristallschatten Nightmare ansprechen.” Nun müsste ich also doch… nein, ich würde einfach nicht antworten, “aber er fragte nochmal: “Wie heißt du wirklich? Wenigstens den Vornamen.” Wieder breitete sich Stille aus, aber er sah mich weiterhin an. “Ich habe keinen richtigen Namen!”, fauchte ich schließlich, “sowas steht einem Versuchsobjekt nicht zu!” Die Sache mit dem Namen machte mich verletzlich, und wenn ich verletzlich war, machte es mich wütend. Er beugte sich runter zu mir und tätschelte meinen Kopf, was ich trotz meiner Wut zuließ. Geduldig wartete er ab, drängte mich nicht weiter dazu, darüber zu reden. Er wartete einfach ab und sah mich an. Missmutig sah ich ihn auch an. Sollte ich es ihm wirklich erzählen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)