A pirate's life for me von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Hier ist sie also, meine erste Fanfic zu "Fluch der Karibik"! Kommentare erwünscht. Rating: PG Pairing: noch keines Inhalt: Der arme Will wurde von seiner Elizabeth verlassen. Jetzt muss er sich einen anderen Lebensinhalt suchen. Viel Spaß! ~Lin~ PROLOG Yo Ho, Yo Ho, a pirate's life for me. Als sich Captain Jack Sparrow an den Tresen der "Faithful Bride" setzte und einen doppelten Rum bestellte, konnte er nicht umhin, vor insgeheimer Freude zu summen. Er liebte dieses Lied. Und er liebte den Rum. Und am meisten liebte er sie. Sie war wunderschön, und sie gehörte ihm, nur ihm. Sie sollten nie wieder getrennt sein, er und seine Black Pearl. Spielerisch wickelte er eine Strähne seiner verfilzten Haarpracht um den Finger, zupfte an einem der Perlenbänder, die er sich eingeflochten hatte und besah sich seine schmutzigen Fingernägel. Dabei ließ er immer wieder die Blicke durch den Raum schweifen. Lärm, Gestank, Prügelei und halbnackte Frauen, wohin das Auge sah. Der Captain war das alles gewöhnt, liebte die Atmosphäre dieses Sündenbabels Tortuga. Doch einfangen ließ er sich davon nie. Er brauchte es nicht, er brauchte nur die Freiheit. Denn das war es, was die Black Pearl bedeutete: Grenzenlose Freiheit. Jack war entspannt, zufrieden, er dachte an seine -hoffentlich - treue Crew, die sich jetzt wohl in den verschiedensten Tavernen und Betten tummelte, und er trank Rum. Köstliches Gesöff das. Werde nie vergessen, wie dieses Weibsstück den ganzen verdammten Rum verbrannt hat. Das Einzige was wir noch hatten. Wie verflucht dumm kann man eigentlich sein? So dachte er, aber er dachte es mit einem leisen Lachen. Natürlich war er auch aus dieser Situation glücklich herausgekommen. Er war schließlich Captain Jack Sparrow! We pillage, we plunder, we rifle and loot. Drink up me 'earties, Yo Ho! We kidnap and ravage and don't give a hoot. Drink up me 'earties, Yo Ho! Will Turner rannte durch die nächtlichen Straßen von Port Royale. Er war blind vor Tränen. Ständig über seine eigenen Füße stolpernd, ohne Ziel. Weg, nur weg. Elizabeth. War er nicht gut genug für dieses Mädchen? Was hatte er falsch gemacht? Sparrow hatte Recht gehabt, dieser Hund. Er hatte ein Mädchen gebraucht, er hatte es bekommen, und dann? Sie hatte ihm die Tür gewiesen. "Will, es tut mir so leid. Ich kann dich nicht heiraten. Die Konventionen erlauben es nicht. Und mein gesunder Menschenverstand erlaubt es auch nicht. Der Commodore ist eine so viel bessere Partie. Verzeih mir. Und danke, dass du mir das Leben gerettet hast." Damit schloß sie die Tür. Und danke, dass du mir das Leben gerettet hast. Pah. Er hatte sein eigenes Leben riskiert für diese Frau, er hatte sie wirklich geliebt. Er wäre vor ihr auf die Knie gefallen, hätte alles für sie getan. Und nun wandte sie sich ab. Warum? Es hatte so wundervoll begonnen, sie hatten sich geküßt und der Gouverneur hatte sein Einverständnis gegeben. Wieso also diese Wendung? Will glaubte nicht, dass sie allein so entschieden hatte. Das konnte nicht sein. Will schaute auf. Er war an den Docks angelangt, ohne es zu merken. Bitte, irgendein Schiff soll mich mitnehmen, dachte er. Von mir aus können mich auch verfluchte Geisterpiraten entführen, es ist mir egal. Die See ruft nach mir. Nur sie kann mich jetzt noch trösten. Es war wie ein Gebet. We extort, we pilfer, we filch and sack. Drink up me 'earties, Yo Ho! Maraud and embezzle and even hijack. Drink up me 'earties, Yo Ho! Jack schob seinen Stuhl zurück. Schwankend drängte er sich durch die Menge und wurde hie und da mit einem Zuruf verabschiedet. "Sparrow, du Halunke!" - "Aye, hau ab, alter Lügner." - "Jackie, Süßer! Komm hier rüber!" Er hörte die Rufe nur wie durch einen Nebel. Der Rum hatte sein Übriges getan, jetzt sehnte sich Jack nach Schlaf. Er zwang sich, die Balance zu halten. Als ob das Gehen an Land nicht sowieso schon unangenehm genug wäre. Da war ja der Ausgang. Jack wankte nach draußen und lehnte sich an eine Mauer. Er atmete tief die frische Luft ein, die vom Meer her kam und schickte in Gedanken einen Gruß auf die offene See. Welche verfluchten Schiffe dort wohl gerade im Moment umhersegelten? Plötzlich kam ihm der Junge in den Sinn, der tapfere kleine Schmied. Aye, der lag jetzt sicher mit seinem Mädchen zwischen den Laken. Oder wollten sie etwa erst nach der Hochzeit...? Es sollte nicht seine Sorge sein. Jack lachte. Heiraten, das wäre das letzte was er tun würde. Jemand schlug ihm auf die Schulter. Jack legte reflexartig eine Hand an den Gürtel und fuhr herum, so gut es seine gestörte Motorik eben erlaubte. Es war Anamaria, Arm in Arm mit einem Jack unbekannten Burschen. Na endlich, dachte Jack und ließ die Hand wieder sinken. Es ist auch mal wieder Zeit, dass Anamaria einen neuen Kerl bekommt. Sie ist ja schön und fühlt sich auch ganz gut an, aber auf die Dauer...nein, danke. Er, Jack Sparrow, hielt es nur mit einem einzigen weiblichen Wesen länger als eine Nacht aus, und zwar mit seiner Pearl. Und darauf war er stolz. Anamaria und ihrem Jungen süße Träume wünschend, stolperte Jack davon. Er musste sich wirklich stark konzentrieren, damit ihm der Name des Gasthauses wieder einfiel, wo er sich ein Zimmer genommen hatte. "Skull and Crossbones". Ein paar hundert Meter weiter sah er schon das Schild, das einladend im Wind klapperte. Es stellte einen Totenschädel mit zwei gekreuzten Knochen dar. Hier gingen fast nur Piraten und ihre Mädchen ein und aus, ein anderer würde sich nicht getrauen, einen Fuß über die Schwelle zu setzen. Als Jack eintrat und durch einen langen, dunklen und stinkenden Gang marschierte um sein Zimmer aufzusuchen, hatte er sich schon an die obszönen Geräusche gewöhnt, die aus den Türen drangen. Er war heute nacht allein, und das war auch gut so. Zu viele Ohrfeigen hatte er sich für nichts und wieder nichts eingefangen. Die Frauen liebten ihn, und das schmeichelte ihm. Wie viele hatten seine schokoladenbraunen, dunkel umrandeten Augen schon bewundert und waren in seinen Händen zu Wachs geworden. Jack grinste bei dem Gedanken, doch eigentlich bedeutete ihm das nichts außer Streicheleinheiten für sein Ego. Liebe? Zu einer Frau? Niemals. Auch die paar Jungen, mit denen er schon das Kopfkissen geteilt hatte, konnten ihm nichts geben. Zu groß war seine Sehnsucht nach dem Meer und dem Piratenleben. Jack schloss die Tür hinter sich ab, ließ sich auf die durchgelegene Matratze fallen und schlief ein. We kindle and char, inflame and ignite. Drink up me 'earties, Yo Ho! We burn up the city, we're really a fright. Drink up me 'earties, Yo Ho! In düsteren Gedanken versunken saß Will am erleuchteten Kai und baumelte mit den Beinen. Die Royal Navy patrouillierte hinter ihm am Hafen hin und her, in ihren geschniegelten Kostümen mit den lächerlichen Perücken. Will spuckte ins Wasser. Er hatte keine Tränen mehr. Es war nur noch Bitterkeit übrig. Als er ein Licht auf dem Wasser sah, blickte er auf. Ein alter Kahn war gerade angekommen, und darin saß jemand, den er kannte und hielt eine Fackel hoch. Da, jetzt ging er an Land. Will kniff die Augen zusammen, um die gedrungene Figur erkennen zu können. Ja, das war Gibbs! Will sprang hastig auf, um den alten Bekannten in Empfang nehmen zu können. "Gibbs!" Der Mann blickte auf, Verwirrung im Blick, die sich rasch in Erkennen verwandelte. "Will Turner, alter Junge!" Er schlug Will auf die Schulter und beäugte ihn dann kritisch. "Hast du geheult? Na, komm mal mit." Damit packte er den Jungen am Arm und zog ihn mit sich. Eine knappe halbe Stunde später war alles besprochen. Am nächsten Morgen würde das kleine Boot in Richtung Tortuga auslaufen, mit Gibbs und William Turner an Bord. "Du musst deine Sorgen mal vergessen, Jungchen. Und dazu ist Tortuga genau das Richtige." Damit verließ er Will, um "dringende Geschäfte zu erledigen", wie er es ausdrückte. Während sich Will in seinen Mantel wickelte und am Kai niederlegte, den Kopf voller Gedanken. Endlich, als der Morgen schon dämmerte, schlief er ein. We're rascals, scoundrels, villains and knaves. Drink up me 'earties, Yo Ho! We're devils and black sheep, really bad eggs! Drink up me 'earties, Yo Ho! Was für eine Nacht! Als Jack beim ersten Hahnenschrei erwachte, taten ihm alle Knochen weh. Und er stank. Aber Piraten stanken nun mal, das war das geringste Problem. Ein größeres war zum Beispiel sein Hunger. Jack streckte sich und ließ seine Finger und Schultern knacken. Dann erhob er sich schwerfällig von seinem Bett, das bei Tageslicht betrachtet noch schmutziger aussah, und steckte den Kopf in den Bottich mit eiskaltem Wasser, der zuvorkommenderweise neben der Bettstatt stand. Er bekam eine Gänsehaut, so kalt war das Wasser, aber jetzt war er wenigstens wach. Nun brauchte er nur noch einen Spiegel. Wieso war hier keiner, verdammt? Wie sollte er sich seinen Lidstrich ziehen ohne Spiegel? Ach, was soll's, dann lass ich's mir eben von irgendeiner Frau machen, da wird sich schon eine finden, dachte er. Und richtig, als er vor die Zimmertür trat, kam ihm eine leicht bekleidete Dame entgegen, die ihm vage bekannt vorkam. "Missy!" Klatsch. Jack hielt sich die Wange. Das war zu erwarten gewesen. Er lächelte sie vorsichtig an. "Missy, sei so gut, zieh mir meinen Lidstrich, Liebes. Du weißt doch, ich brauche das." "Du Bastard. Dass du dich überhaupt noch hertraust, verdammter Lügner!" "Schätzchen, du weißt doch, Tortuga ist voller Lügner. Willst du mir nicht trotzdem...-" Klatsch. "Komm her. Kopf runter!" Langsam begannen sich fünf Finger rot leuchtend auf Jacks Wange abzuzeichnen. Missy griff in Jacks Hosentasche, zog den Kholstift heraus und umrandete seine Augen. "Du stinkst." "Danke, Liebes!" Jack entzog ihr den Stift nach getaner Arbeit und tänzelte davon. Das wäre erledigt. Jetzt wollte er sich darum kümmern, etwas in den Magen zu bekommen. Und dann wollte er seine Crew einsammeln. Es wurde Zeit, wieder aufzubrechen. Das Meer wartete, die Pearl wartete. Und die Geldbeutel waren nicht mehr randvoll. Jack hatte einige gute Hinweise erhalten - er wusste, dass er, wenn er es richtig anstellte, noch heute Nacht fette Beute machen konnte. Ein Handelsschiff war unterwegs in Richtung Port Royale, es hatte Waffen und Rum geladen und sollte leicht zu unterwerfen sein. "Yo Ho, Yo Ho..." summte Jack, als er durch die morgendlichen Straßen von Tortuga schlenderte. Am Hafen setzte er sich nieder, biß in die Stulle, die er eben - ähm, erhalten hatte, und wartete. Gibbs war noch unterwegs, er sollte heute morgen ankommen. Er hatte in Port Royale noch einige Geschäfte gemacht. Mit der restlichen Crew hatte Jack abgesprochen, dass die Weiterfahrt heute morgen vonstatten gehen sollte. Da lag die Pearl, glänzend im Sonnenlicht. Jack fühlte, wie sein Herz einen Sprung tat. Wie konnte man ein Schiff nur so sehr lieben? Sie war sein Traum von Freiheit. Sein Glück. Er lächelte. We're beggars and blighters and ne'er-do-well cads. Drink up me 'earties, Yo Ho! Aye! But we're loved by our mommies and dads! Drink up me 'earties, Yo Ho! Will fühlte sich seltsam befreit, als er mit Gibbs in dem alten Kahn saß und Port Royale hinter sich immer kleiner werden sah. Er blickte nach vorne, aufs Meer hinaus. Was erwartete ihn? Nach Port Royale würde er nie und nimmer zurückkehren. Dort hatte er nichts mehr verloren. Seine Schmiedewerkstatt würde verkommen, und wehmütig dachte er an den alten, treuen Esel. Er war lange Zeit Wills einziger Gefährte gewesen. Bis.... ja, bis er Captain Jack Sparrow kennengelernt hatte. "Ich gehöre genau hier hin. Zwischen Euch und Jack." Diesen Satz hatte er ernst gemeint. Es war eine besondere Zuneigung, die er für den Captain empfand. Er sah fast so etwas wie ein Vorbild in ihm. Ob er ihn in Tortuga wohl wiedertreffen würde? Gibbs war seltsam verschwiegen. Er sprach nur das Nötigste, gab einen Kommentar zum Wetter und war ansonsten still. "Wie lange sind wir noch unterwegs?" fragte Will, um eine Unterhaltung in Gang zu bringen. "Da vorn ist der Hafen." Oh. Will hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon fast in Tortuga angekommen waren. Er erhob sich und blickte in Richtung des Kais. Er war fast ausgestorben, bis auf eine dunkle Figur, die sich gerade ebenfalls erhob und aufs Meer hinaus zu blicken schien. Das war doch... dieses Schwanken, dieses Spiel mit den Händen, die nicht zum Körper zu gehören schienen... unverkennbar! Es war der Captain. Will fühlte warme Freude in sich aufsteigen. Am Kai angekommen, sprang Will so schnell an Land und zurrte das Boot fest, dass Gibbs kaum nach kam. "Ruhig, mein Junge!" lachte der alte Seeräuber. Aber Will konnte niemand mehr aufhalten. Mit großen Schritten und einem Strahlen auf dem Gesicht ging er auf seinen Captain zu. "Jack!" "Da bist du ja. Wo hast du denn deinen Hut gelassen?" Will lächelte. "Den habe ich bei Elizabeth vergessen." Auch Jack lächelte jetzt. "Na dann...willkommen bei der Crew der Black Pearl, William." Yo Ho, Yo Ho! A pirate's life for me. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)