Das eiskalte Herz von YumenoMashin ================================================================================ Kapitel 1: Das eiskalte Herz ---------------------------- „Hanna? Machst du dich dann bereit fürs zu Bett gehen? Es ist nämlich schon spät!“, sagte ich, als ich auf die Uhr schaute, und dann zu Hanna schaute, die gerade, durchs Fenster, fasziniert nach draußen schaute. Es regnet in Strömen, und auch donnerte es ein paar Mal. Sie schaute sehr gebannt nach draußen, wie, als würde sie auf den Fernseher starren, wie sie es immer macht, wenn ihre Lieblingssendung kommt. Es ist schön, das Mahorka uns erlaubt hat, das Hanna heute bei mir übernachten darf. Sie hat ja erst letztens wieder eine gute Note in der Schule geschrieben, deshalb haben wir schnell die Erlaubnis gehabt, und von meinen Eltern geht das ja auch klar. Bibi ist auf einer Pyjamaparty von Freunden. Naja. Ich hoffe, dass diese gute Notenwelle auch mal bei mir kommt. Ich hockte mich neben Hanna und legte meinen Arm um sie, sodass ich meinen Kopf auf ihre Schulter lehnte. Sie schaute immer noch gespannt nach draußen, sie ließ nicht davon abbringen, nicht mal einen kurzen Blick schenkt sie mir. Ich schaute erneut auf die Uhr. Es ist spät, doch, fragte ich mich, warum das Wetter sie so fesselte. Natürlich war es interessant und schön die ganzen Regentropfen am Fenster abprallen zu sehen. „Hanna! Wir sollten wirklich ins Bett gehen!“, sagte ich jetzt wieder etwas strenger. Ich bin ja, irgendwie, auch die Mutter von Hanna. Jetzt verließ sie diese Starre. Sie schaute zu mir, und sie musterte mich, danach lächelte sie und sie sagt „Danke, Doremi! Danke, dass ich heute bei dir übernachten darf“, sagte sie mit rotem Gesicht, und dann umarmte sie mich fest. Ich spürte ihr Herz auf meiner Brust, es schlug sehr schnell. Ich wurde ebenfalls rot und streichelte ihren Rücken, ihr blondes, langes, schönes Haar, das gerade offen ist, weil sie diese, beim Zähneputzen, aufgemacht hat, keine Zöpfe mehr. „Das ist doch gar kein Problem, Hanna. Ich hab dich doch so lieb! Du bist bei uns hier immer willkommen, und bei Sophie, Emilie, Momoko und Nicole, auch. Schade, dass alle heute schon Termine haben. Sie wären gerne auch zum Übernachten gekommen. Wir lösten uns wieder aus unserer Umarmung, und wir funkelten uns, mit unsern Augen, an. „Bald ist Weihnachten. Der Schnee wird hoffentlich rieseln“, sagte Hanna vergnügt, danach stand sie auf, sie kuschelte sich in ihren Schlafsack, und sie lächelt mich breit grinsend an. Ich nickte und lächelte zurück, stand ebenfalls auf, machte das Licht aus, schritt im Dunkeln zu meinem Bett, um mich dann gepflegt reinzulegen. Ich kuschelte mich aufs Kissen und schaute herunter zu Hanna, die mich auch anschaute. „D-Doremi? Darf ich mich vielleicht zu dir in dein Bett legen?“, flüsterte sie. Ich lachte leise und flüsterte zurück „Natürlich! Komm!“ Ich rückte ans Fenster; es regnet immer noch stark. Hanna stand auf, ich hob die Decke nach oben, dass sie reinschlupfen kann, was sie dann auch tat. Wir kuschelten uns richtig zusammen. Schönes Gefühl! Jetzt klopfte mein Herz auch schneller. „Ich bin so gerne bei dir, Mama“, sagte Hanna flüsternd, und sie küsste mich auf die Stirn. Ich wurde erneut rot. „Mama“, dachte ich mir. „Träum schön, meine süße Tochter!“, flüsterte ich noch. Keine Antwort! Ich hörte Schlafgeräusche, ein leises Schnarchen. Ein Lächeln legt sich auf mein Gesicht, ich machte die Augen zu und versuchte zu schlafen, dass mir auch, nach einer kleinen Denkphase, gelang. Plötzlich ries ich die Augen auf. Hanna lag neben mir, aber sie bewegte sich ruckartig hin und her. Es sah so aus, als habe sie Schmerzen. „HANNA?! WAS IST LOS?“, schrie ich laut. Sie antwortete nicht. Hanna drehte sich so fest, dass sie aus dem Bett flog, sodass sie jetzt am Boden liegt. Auf dem Teppich ging es weiter. Sie stöhnte, und sie hielt sich ihren Bauch. Ich stand sofort auf, kniete mich nieder und sprach auf Hanna ein, aber ohne Erfolg; es regnete immer noch sehr heftig draußen. Hanna hatte ein ganz rotes Gesicht. Ich legte meine Hand auf ihre Stirn, und fühlte, dass sie ganz heiß ist, sehr hohes Fieber. Ich war verzweifelt; mir liefen Tränen übers Gesicht, doch dann, auf einmal, hörte ich ein Klopfen am Fenster. Ich drehte mich um und sah Mahorka auf ihrem Kehrblech schweben mit Lala in ihrer Katzengestalt. Ich war verwirrt, aber ich stand sofort auf, öffnete das Fenster und ließ sie herein. „H-Hallo?“, sagte ich, weil ich einfach nicht wusste, was ich sagen soll. „Wir müssen Hanna zum Maho-Dou bringen, Doremi. Sofort!“, sagte Mahorka kalt. Ich nickte ernst, holte mein Tap aus meinem Schrank; Lala flog über Hanna; ich benutzte das Tap, und ich war, in Nullkommanichts, in meinem Hexendress, und ich hatte meinen Zauberstab in der Hand. Ich nahm Hanna auf den Rücken, es scheint so, dass sie jetzt schlief; ich stieg auf meinem Besen, denn ich vorher herausholte. „Schutzschild erscheine!“, rief Mahorka. Über Hanna, der ich eine Kuscheldecke umgelegt habe, erschien ein Schild, das sie vor dem Regen schützt. Ich flog sofort aus dem Fenster hinaus in die regnerische Nacht, wo die Blitze nur so donnerten. Vorher bat ich natürlich noch Dodo darum, Doubles von Hanna und mir zu erstellen. „Was ist los, Mahorka, Lala?“, schrie ich, weil es so stürmte. Man verstand kaum die Worte. Sie schwiegen kalt. Ich schrie erneut dieselbe Frage; Tränen liefen mir übers Gesicht, aber man sah sie nicht, weil es so stürmt. „Es ist so schlimm, Doremi. Hanna ist krank. Sehr krank!“, sagte Mahorka abermals kalt, aber traurig dreinblickend. Lala nickte, auch traurig. Ich konnte meinen Ohren nicht glauben. Warum? Der Maho-Dou war schnell erreicht; ich war klitschnass. Wir legten Hanna in ihr Bett in der oberen Etage. Lala holte einen nassen Waschlappen, den sie auf ihre Stirn legt. Danach schlossen wir die Tür. Lala blieb bei Hanna. Wir gingen die Treppe herunter. „Mahorka?! Was ist los mit Hanna? Warum ist sie krank?“ redete ich weinend und wütend. Sie ließ sich in ihren Stuhl fallen, und sie sagte kaputt „Jemand hat sie mit einem bösen Geistervirus infiziert aus der Hexenwelt, der ihr immer mehr Energie abzweigt. Sie wird immer Schwächer“. Ihr liefen auch ein paar Tränen übers Gesicht, aber sie versteckte es. „E-Etwa die Ex-Hexenkönigin? Wir sind doch nur noch ein Gegenstand von ihren Kindern entfernt, dass wir sie aus den Dornenranken befreien. Warum sollte sie …“, redete ich aufgebracht, aber sie unterbrach mich mit einem Handzeichen. „Nein. Es jemand anderes. Der Schneegeist Valerie, der tief im Winterland der Hexenwelt, lebt. Sie war einst gut, doch auch wie die Ex-Hexenkönigin, hat sie, durch viele Schicksalsschläge, ihre Liebe und ihren Glauben verloren. Ich habe erst jetzt ihre Gegenwart gespürt“, antwortete sie traurig; Pao-Chan schlief in einer Ecke, man hörte sie schnarchen. „W-Was? Winterland der Hexenwelt? Ich habe noch nie Schnee in der Hexenwelt gesehen, geschweige denn von so einem Land gehört“, sagte ich verdutzt. „Niemand geht auch nur in die Nähe dieses Landes, oder es wird über das Land gesprochen. Es ist verbotenes Land!“, antwortete sie wieder traurig. „Mmhhh… Valerie? Wenn sie Hanna infiziert hat, dann weiß sie bestimmt auch ein Heilmittel. Der Weg ist klar!“, sagte ich streng, nahm meinen Besen, und ich wollte nach draußen, in den Garten, in den stürmenden Regen, gehen, als Mahorka aufgeregt sagte „Du willst doch nicht etwa ins Winterland, oder? Doremi! Ich darf … Nein. Ich kann das nicht zulassen, dass du dort hinfliegst! Wir werden uns darum kümmern!“. Sie sprang vom Sessel, sie hüpfte zu mir, aber ich entgegnete ihr „Nein, Mahorka! Hanna ist meine Tochter, und eine Mutter kümmert sich um ihre Tochter, egal was es kostet!“. Ich riss die Tür auf, und ging ins Freie, Mahorka kam schnell her, aber sie blieb am Türrahmen stehen, sie schaute traurig. Ich erhob meinen Armen und öffnete das Tor in die Hexenwelt, aber bevor ich meinen Besen unter meine Beine klemmen wollte, schaute ich zu Mahorka, die wieder angesprungen kam. Wir waren alle beide klitschnass, wegen dem starken Regen, der immer noch anhielt mit Donnern und Blitzen. „N-Nach dem verfluchten Wald musst du weiterfliegen, bis du die ersten Schneeflocken siehst. Valerie wird auf dich zukommen. Sie spürt dich! Pass auf, sie ist unglaublich stark!“, sagte sie traurig. Ich nickte, schaute nach oben zum Zimmer von Hanna, drehte mich um, und flog, entschlossen, in die Hexenwelt. Es ging alles so schnell … „Der verfluchte Wald ist nah!“, sagte ich, als ich, schon beinah, darüber flog; es ist Nacht in der Hexenwelt. Da war er! Man spürte die Finsternis aus jeder Nische kriechen. Alte Geschichten kamen hoch. Der Wald war schnell überflogen, obwohl die Finsternis des Waldes durch das Fehlen der Ex-Hexenkönigin an Macht verloren hat. Ich flog einfach weiter, habe nicht zurückgesehen. Es wird kälter, weil ich meinen Atem als Rauch sah, und, naja, es wurde auch einfach kälter. Die ersten Schneeflocken ließen sich auf meinem Hexendress nieder; ich friere, weil das Hexendress ja aus einem kurzen Hemd und Rock besteht. Aber ich wollte mir auch nichts anderes zaubern, weil ich die Kraft vielleicht später vollständig aufbrauchen muss. Für Hanna! „Für Hanna!“, schrie ich, und flog noch schneller. Schneebedeckte Berge, eingefrorene Flüsse, und, was ist das denn? Ich schaute nach unten. Ein Objekt, das sich bewegte, auf mich zukommt, aber, bevor ich reagieren konnte, traf mich das Objekt voll im Gesicht; bewusstlos. Ich wusste nicht, was passierte... „W-W-Wo bin ich?“, fragte ich zitternd, als ich, im Schnee liegend, aufwachte. Ich stand benommen auf, und fasste mir an den Kopf, der sehr weh tut. „Blut!“, sagte ich erschreckt, als ich mir an die Stirn fasste. Meine Hand war voll davon. Das Objekt hat mich wohl am Kopf getroffen. Jetzt musste ich mir was zaubern. Ich holte meinen Zauberstab heraus, denn ich vorher verstaut habe, und zauberte mir eine Mullbinde, die sich selbst, um meine Stirn wickelt. Diese war notwendig, denn, wenn ich hier Blut verliere, dann habe ich sowieso verloren. Wo bin ich überhaupt? Es war so eine Art Höhle. Eiszapfen hingen von der Decke, alles war mit Schnee bedeckt. Ein Licht tat sich vor mir auf, bestimmt der Ausgang der Höhle. „Meinst du, dass es so einfach ist, kleine Hexenschülerin?“, sagte eine laute, weibliche Stimme lachend durch die Höhle. Ich drehte mich um. Niemand war da. Die Decke der Höhle brach, auf einmal, über mir zusammen, aber kein Brocken erwischte mich. Jetzt stand ich auf einer schneebedeckten Fläche, ohne Bäume, ohne eingefrorenen Fluss, ohne gar nichts. Aber ein Schneesturm kam, urplötzlich, einfach so aus dem Nichts auf, der aus lauter kleinen, gefrorenen Schneeflocken bestand und im heftigen Flug auf einen einprallte. Ich schützte meine Augen mit meinem Arm, aber es ist schwierig; ein wirklich heftiger Sturm. Ich fror. Warum habe ich keine Jacke von daheim mitgenommen? Meine Beine sind schon ganz blau und schlottern, doch, irgendwas umgab mich, was mich doch nicht erfrieren ließ. Ich weiß aber nicht, was es ist. Ich stapfte tapfer und kämpfend durch den Schnee weiter, obwohl ich nicht wusste, wohin. „Sehr mutig, kleine Hexe, wirklich sehr mutig. Warum kämpfst du so?“, sagte wieder die Stimme, die aber von irgendwo her geweht wurde. „Für meine Tochter, Hanna!“, schrie ich der Stimme beziehungsweise dem Schneesturm entgegen. Ich erhob meinen Kopf und versuchte, nach vorne zu schauen. Wieder ein Licht … Man sah eine Person, eine Frau, die auf einem Thron sitzt. Sie hatte ganz langes, weißes Haar. Sie ist sehr hübsch und sehr jung. Der Sturm hörte auf. „B-Bist du Valerie?“, sagte ich zitternd, und blieb ein Stück vor dem Throne stehen. Sie nickte, und lachte, doch dann schaute sie böse. Sie stieg vom Throne, und sie kam zu mir. Warum wird sie Geist genannt? Sie blieb vor mir stehen. „Du bist Doremi Harukaze, oder? Die berühmte Hexenschülerin. Es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen“, sagte sie, und sie wuschelte mir durch die Haare. Mir gefällt das gar nicht. „Was hast du mit meiner Tochter getan?“, redete ich finster blickend, und schlug ihre Hand weg. „Hanna? Ja. Sie wird bald sterben … Ihre Energie ist die mächtigste überhaupt, und diese Kraft, wenn ich sie erst vollständig bezogen habe, wird mir diese helfen, die Hexenwelt zu regieren, und alles ungeschehen zu machen. Naja. Hanna bleibt als süße Hülle übrig“, flüsterte sie lachend. Mir liefen Tränen übers Gesicht, die aber gleich einfroren. „Oh. Doremi! Nicht weinen! Willst du nicht vorher noch etwas anderes anziehen? Dein Outfit ist zwar süß, aber kurz und unpassend bei so einer Kälte. Du holst dir ja noch den Tod“, sagte sie besorgt, aber immer noch lachend. Ich schaute sie nur finster an. Valerie hebt ihre Hand in die Höhe, ein Licht erscheint. Jetzt hielt sie ein Schwert, mit einer enormen Klinge, in der Hand. „Wenn die Kälte dich nicht umbringt, werde ich es tun. Stirb, Doremi!“, rief sie laut. Ich schaute sie entgeistert an, Valerie ließ das Schwert auf mich fallen; ich werde sterben, wenn ich nichts mache. „Hey!“, schrie eine Stimme plötzlich. Valerie stoppte die Fallbewegung der Klinge. Ich schaute mich um, Valerie ebenfalls. „Wer spricht da?“, rief Valerie laut. Ich lächelte, und richtete meinen Zauberstab auf sie. „Ein Trick!“, entgegnete ich. Valerie schaute verwirrt, sie fing an zu lachend, sie kniete sich hin, und der Boden, den sie mit ihrer Hand berührte, wurde zu Eis. Alles wurde zu Eis! Es breitete sich aus, bis zu meinen Füßen, die dadurch am Boden festfroren. Es tat so weh! Ich schrie. Bis zu meinen Hals war ich jetzt eingefroren, nur mein Kopf war nicht davon betroffen, deshalb kann ich mich nicht mehr bewegen, aber immer noch reden. „Guter Trick, Doremi! Vielleicht habe ich dich unterschätzt … Doch jetzt gibt es keinen Ausweg mehr, aus dem Eisgefängnis; kein Zuhause, keine Freunde, keine Magie und keine Hanna mehr. Nun bist du bald so alleine, wie ich“, sagte sie traurig, und ihr liefen Tränen übers Gesicht, die auch sofort einfroren; der Sturm wütete immer noch heftig. „Ich kann dir helfen. Es hilft manchmal einfach darüber zu sprechen“, redete ich mitfühlend. „Was? Echt, Doremi? Kannst du mir wirklich helfen?“, flüsterte sie traurig, aber dann ging ihr ein Lächeln übers Gesicht. Ich nickte. Jetzt aber fing sie an, laut zu lachen. Sie kam näher, Valerie zeigte mit ihrer Klinge auf mich und sie sagte „Mein Schmerz wirst du niemals heilen, oder verstehen, kleine Göre, weil mein Licht vor langer Zeit gegangen ist. Hanna wird sterben, und jetzt wirst du auch in Ewigkeit fahren“. Ich schaute finster, doch dann ging mir ein Grinsen übers Gesicht. Valerie schaute mich entgeistert und finster an. „Ich bin zwar nur ein kleines Mädchen, aber ich kann auch kämpfen, und die Trauer spüren“, redete ich lächelnd. Ein Licht zeichnete mein Herz in der Brust, und das Eis schmolz. Valerie schaut ungläubig darauf. „Meine Liebe zu Hanna, und die Liebe, die von meinen Freunden kommt, und von allen anderen, erhellt meine Kraft, und sie macht mich unbesiegbar. Ich hoffe, ich gebe nicht zu sehr an“, sagte ich lächelnd, streckte meine Hände aus und Licht erhellt den Himmel. „N-Nein … Das ist doch nicht möglich … NIEMALS WIRST DU MICH BESIEGEN!“, sagte sie erst stammelnd, doch dann schrie sie mit Tränen in den Augen. Sie erhob die Hände, und der Schneesturm wurde stärker, der mir jetzt nur so um die Ohren fliegt. Dieser Sturm war stärker, als der vorherige. Sehr stark! Ich musste mich fest konzentrieren, aber eigentlich auch nicht. Der Schutzschild, der sich aus Licht um mich gebildet hat, beschützte mich, und so prallte der Sturm einfach an mir ab. Sie schaute wütend, sehr wütend. Der Sturm wurde immer noch stärker. „Hör auf, Geist! Ich spüre, dass Valerie ein gutes Herz hast, aber ein böser Geist vernebelt es. BEFREI DICH VON DIESEM, VALERIE!!!“, schrie ich auch laut, weil man durch den Sturm nichts verstand. Sie schaute mich traurig an. „I-Ich will, Doremi, aber, er …“, redete sie stammelnd, und man sah, das sie sich währte gegen den Geist, der ihr Herz umfängt. Mein Schutzschild bröckelte schon etwas, deshalb rief ich noch lauter „ICH WEIS, DAS DU DAS KANNST!!!“. Sie viel zu Boden. Valerie schaute traurig zu mir. Es ist schrecklich! Ich kämpfte mich, mit meinem bröckelten Schutzschild, durch den Schneesturm, das mir auch dann gelang. Ich stand vor ihr. „Du machst alles kaputt, Doremi“, redete Valerie, als sie so auf dem Boden liegt. Es war nicht ihre Stimme. Der Sturm endete plötzlich. Alles war, auf einmal, so friedlich, doch dann hörte man es donnern. Regen! Starker Regen! Aus den Wolken, die einfach so aufzogen, schüttete es wie aus Kübeln; ich war pitschnass; Valerie bewegt sich nicht Dann, naja, hörten der Regen und der Donner auf; der Schnee ist auch weg, so, als wurde er weggespült. „Du machst alles kaputt, Doremi!“, sagte die Stimme abermals. Der Geist, der Besitz von Valerie ergriffen hat, kam aus ihrem Körper herausgeflogen. Nun stand er, naja, wie Geister so sind, luftig vor mir. „Das Feuer des Zorns soll dich Fressen!“, rief er laut; es war ein Mann, aber man konnte sein Aussehen und seine Kleidung nicht beschreiben. Einfach ein Geist; es war wieder friedvoll, aber nun kam die Sonne am Himmel zum Vorschein, obwohl es gerade noch Nacht war. Es wurde so heiß, das Feuer sich auf dem Boden entfachte. Es bildete einen Kreis um Valerie, dem Geist und mich. „Du hast ihr Herz vernebelt!“, sagte ich laut, aber auch etwas schwach, weil diese ganze Energie mich erschöpft hat, und dann auch noch dieses ganze wechselnde Wetter; ich schwitze, wegen der Sonne. „Du bist schwach, Doremi Harukaze! Du wirst jetzt vernichtet, und danach ist deine Tochter dran!“, sagte er lachend, und er zeigte mit seiner Hand auf mich. Ich schaute ihn böse an. Mein Schutzschild erlischt. Ich atmete laut durch, und fiel, genauso wie Valerie, auf den Boden, weil ich einfach zu erschöpft bin. „Etwas mehr Gegenwehr habe ich schon erwartet von dir, Doremi, aber naja. Du bist ja auch nur ein kleines Mädchen“, redete er immer noch lachend, und er kam auf mich zu. In seiner Hand erscheint eine Geisterklinge. Mir fielen Tränen auf den Boden. „Tränen werden sie auch nicht retten! Hörst du sie? Hörst du, wie sie schreit, wie sie weint, wie sie hofft, dass du sie rettest? Arme, kleine Hanna … Da hätte sie mit einer anderen Mutter mehr Glück gehabt. Tja. Man es kann es sich halt nicht aussuchen“, sagte er mit Grinsen im Gesicht. Ich hörte zu… Ich wurde wütend. Das war zu viel! Ich spürte Energie, und stand vom Boden auf. Ein Licht … Es erschien … Unbeschreiblich! Alles ohne Magie! Der Geist wich zurück, und er ließ sogar vor Schreck das Messer fallen. Mein Schutzschild war wieder da. „N-Nein… D-D-Das kann doch nicht sein … Unmöglich!“, rief er ängstlich. Er hob seine Hand und kämpfte mit einer Art Eisstrahl gegen das Licht. Keine Chance! Es ging ganz schnell, und auch einfach. Das Licht verbrannte den Geist; er währte sich nicht einmal dagegen, weil er das Licht gesehen hat, das jetzt wieder verschwand. Ich kniete mich nieder, und schaute wegen Valerie, die gerade wieder mit ihren Augen blinzelt und zu sich kommt. „D-Danke, Hanna! Vielen Dank!“, redete sie, und sie umarmte mich fest. „Eine Freundin lässt man nicht im Stich. Wird Hanna jetzt wieder gesund?“, sprach ich lachend, aber dann traurig. Sie nickte lachend, und ich wurde auch ganz glücklich. „Du denkst nicht, das du mich besiegt hast, oder Doremi? Dein Licht taugt nicht“, sagte eine Stimme, die vom Geist stammt, der plötzlich wieder vor uns steht. Deshalb hat er sich nicht gewährt; er plante einen Überraschungsangriff. Ich schaute böse; ich hielt Valerie fest, die ängstlich schaute. Er kam, verrückt lachend, auf mich zu mit seiner Klinge, um mich zu vernichten, aber ich hielt ihm einfach wütend meine Hand hin, aus dem ein Lichtstrahl kam, der ihn, diesmal aber wirklich, verbrannte. Er schrie laut, und er verschwand. Ich atmete laut durch. „Jetzt ist es vorbei!“, redete ich, als ich in die Umgebung schaute, die jetzt nicht mehr von Schnee bedeckt ist. Alles erstrahlte, alles blühte plötzlich, einfach wunderschön! Ich stand auf, und Valerie tat es mir gleich. Wir schauten beide auf den Sonnenuntergang, weil es ja eigentlich Nacht sein sollte, wie die Sonne am Horizont verschwindet und den Himmel orange, rot, und gelb färbt. Danach folgte die Dunkelheit, einfach nur wunderschön! Ich verabschiedete mich lächelnd von Valerie, holte mir, wie sie sagte, dass es gut für Hanna ist, Beeren von einem Busch, der jetzt, weil ja der ganze Schnee weg ist, zu sehen war. Ich flog, durch die sternestrahlende Nacht, über die Hexenwelt wieder zurück in die Menschenwelt, in den Maho-Dou. Hannas Fieber ist runtergegangen, und als ich ihr dann noch die Beeren gab, wurde sie ganz gesund. Mahorka und Lara waren überglücklich. Danach, zwei Abende später, habe ich bei ihr übernachtet, im Maho-Dou, mit all unseren Freunden. Es war einfach nur schön! Ich habe nichts mehr von Valerie gehört. Diese Geschichte behielt ich als Geheimnis für mich. Ein Naisho! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)