A Sky full of Stars von Mondlichtkrieger ================================================================================ Kapitel 7: 07 ------------- Elena grinste Sebastian von oben her an. Er war viel größer, als sie erwartet hatte. Das wirkte von unten gar nicht so. Sie hatte noch schnell ihr Kleid ausgezogen, bevor Sebastian sie in den Pool gezogen hatte, aber jetzt fühlte sie sich schrecklich nackt in ihrem Monokini. Sie war es nicht gewohnt, dass die Leute so viel von ihrer Haut sahen. Unbehaglich rutschte sie auf seinen Schultern herum und hielt sich mit den Händen an seinem feuchten Haar fest. Es fühlte sich weich unter ihren Fingern an. Gedankenverloren fuhr sie durch die einzelnen Strähnen und wartete darauf, dass sich ihre Gegner zeigten. Gerade in dem Moment betrat Jake zusammen mit Sarah den Pool, die von einem Ohr zum anderen strahlte. Jake hob sie mit einem lasziven Blick auf seine Schultern und Elena konnte einfach nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Er sah gut aus, keine Frage, aber er war auch mindestens genauso eingebildet. Sarah schien das gar nicht zu bemerken, denn sie quietschte vor Freude. Sebastian setzte sich in Bewegung. Neben ihnen tauchte ein Junge aus ihrer Klasse auf und reichte Elena eine Poolnudel, die sie dankend annahm. Direkt vor Sarah und Jake blieb Sebastian stehen, und belustigt registrierte Elena, dass sie die beiden um einen Kopf überragten. „Lass mich bloß nicht fallen“, raunte sie Sebastian ins Ohr.   Sebastian hatte gar nicht vor, Elena fallen zu lassen und hielt sie mit seinen großen Händen an den Beinen fest an seinen Oberkörper gedrückt. Er beobachtete von unten, wie Sarah breit grinste und die Schwimmnudel fest mit ihren Fingern umklammerte. Nachdem Holly das Startzeichen gegeben hatte, begann auch schon der Wettkampf und am Ende landete Sarah laut lachend im Wasser. Als sie wieder auftauchte, sah man ihr an, dass ihr Make-Up durch das Wasser ruiniert war. Sebastian wollte es nicht, aber er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Die Gewinner von diesem Wettkampf sind Elena und Sebastian“, rief Holly erfreut. Sebastian ging wieder unter Wasser, damit Elena von seinen Schultern gleiten konnte. Nachdem er hinter ihr wieder aufgetaucht war, bemerkte er, dass er ihr eigentlich viel zu nah stand. Doch er wollte auch nicht von ihr zurückweichen. Im Gegenteil: Er hielt sie mit seinen Händen an ihren Hüften fest, so dass sie auch nicht davonlaufen konnte. Er hatte schon ein oder zwei Bier getrunken und langsam begann der Alkohol seine Gedanken zu vernebeln. „Bleib...“, raunte Sebastian seiner langjährigen Freundin ins Ohr. „Geh nicht...“   Elena wusste nicht ganz, was sie machen sollte. Einerseits wollte sie weg gehen, andererseits würde sie auch liebend gern einen Schritt zurück machen. Sie stand mit dem Rücken zu ihm gewandt und sah zu Jake und Sarah hinüber. Unter Wasser konnte Sarah nicht sehen, wie Sebastians Hände sich über Elenas Hüften legten. Verdammt, dachte Elena und machte einen Schritt zurück, bis sie seinen Körper in ihrem Rücken spürte. Die Wärme, die von ihm ausging, war angenehm und fühlte sich wunderbar an. Immer mehr Leute sprangen in den Pool, so dass niemand mehr einen Überblick hatte. Nun drückte sich Elena direkt an Sebastian, eigentlich mehr um einem Mitschüler auszuweichen, aber er hielt sie direkt fest umschlungen und sie konnte seinen Atem an ihrem Nacken spüren. „Was tun wir hier?“, fragte sie durch den Dunst aus warmen Wasser und Alkohol hindurch. Sie war noch nie wirklich betrunken gewesen, und auch jetzt hatte sie eigentlich nur einen Cocktail getrunken. Ihr wurde leicht schwindelig, als seine langen Finger über ihren Bauch streichelten. Sie fühlte sich wohl, allerdings auch viel zu beobachtet. Und würde Sarah sehen, was sie hier tat, wäre sie sicher wahnsinnig wütend. Elena konnte nicht riskieren, ihre Freundin zu verärgern, immerhin musste sie bei ihr schlafen. Vorsichtig versuchte sie sich von Sebastian zu trennen.   Sebastian ließ allerdings nicht zu, dass Elena gehen konnte, denn ein weiterer Mitschüler wurde gegen sie geschubst. Somit wurde Elena noch enger an ihn gedrückt. Seine Finger glitten noch immer über die Haut von seiner Freundin. Doch dann schob er sie von sich, als das Treiben sich etwas gelichtet hat und sah verlegen zur Seite. Er durfte seinen Gedanken nicht nachgeben und sie zu überhaupt haben, war schon nicht gut. Sie war seine Freundin und das seit der Schulzeit. Der junge Mann half Elena aus dem Pool und ging dann ohne sie zur Umkleide. Er musste hier weg. Er musste, so schnell es ihm möglich war, hier verschwinden. Sein Weg führte ihn in eine der Umkleiden, die gerade frei waren, und dort zog er sich um. Er zog sich seine Jeans wieder an, genauso sein Shirt und seine Lederjacke. Dann nahm er seinen Rucksack über die Schultern und seinen Helm in die Hand. Er lief kurz zu Holly, damit er sich verabschieden konnte. „Wir sehen uns in der Schule“, meinte er zu ihr und lächelte ihr sanft entgegen. „Ich muss nur noch etwas erledigen.“ Dies war zwar gelogen, aber das musste Holly ja nicht wissen. Er sah noch einmal zu Elena, bevor er sich zum Gehen wandte. Doch er wusste nicht, wie er sein Verhalten erklären sollte. Kurzerhand entschied er sich, sich nicht von ihr zu verabschieden und lief einfach zur Haustür. Dort angekommen hörte er Schritte hinter sich und drehte sich noch einmal in diese Richtung. Er sah Elena, die hinter ihm hergelaufen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)