Von Asen & Devas von Flos_Sapientiae ================================================================================ Kapitel 8: Blütenraub --------------------- Ein wichtiges Dinner mit berühmten und wichtigen Persönlichkeiten stand an. Sogar einer aus dem deutschen Adel sollte dabei sein, deshalb sollten Lieschen und ich dabei sein. Es handelte sich um den Bankdirektor Georg von Siemens, der auch viel mit der Schwerindustrie in unserer Heimat zu tun hatte. Auch die Opernsängerin Irene Diaz, zusammen mit dem Schauspieler Grimsby Kean, der Sohn des Schiffbaus-Baron Patrick Phelps, der Präsident einer Diamantschleiferei genannt Karl Woodley und ein kleiner Autor und Augenarzt, dazu Lau und seine „Schwester“ Ran Mao. Auch Eral Grey, der Butler der Queen war da. Ab und zu gab es Zwischenfälle, besonders weil der Fürst von Siemens zu viel getrunken hat. Er wurde recht grob und aufdringlich. Wir waren froh dass offensichtlich nur der Fürst unsere Flüche verstand. „Ach, Hessische Landweiber! Ich dachte die Frauen auf dem Land sind etwas lockerer!“ „Nichts ist so wie es erscheint, Herr Fürst!“, antwortete Lieschen grimmig. „Ach komm, Kleine!“, lallte der Fürst, kniff ihr in die Wange und drückte ihr einen Bierhumpen in die Hand. „Trink was, dann wirst du locker!“ „Nein, im Dienst trink ich nicht!“, keifte Lieschen zurück. „Nun komm nur einen Humpen, ihr auf dem Land verträgt doch was. „Nein, ich werde nicht…“ „Ich tu’s!“, sagte ich und griff nach dem Humpen. „Was? Die stille Brünette ist mutig? Das ist neu.“ „Das tu ich nicht für Euch, Herr von Siemens!!“ Setzte das Glas an die Lippen und trank in einem Zug es aus. Allerdings entwich mir ein Rülpser danach. „Oh Pardon!“ „Na sowas?!“, sagte der Fürst beeindruckt. „Okay, ihr beide habt meinen vollsten Respekt! Aber dich brünettes Blümchen sprech ich später.“ Er zwinkerte mich anzüglich an. „Tut mir leid, aber ich hebe mich nur für den einen auf!“, sagte ich aufrecht und stolz, bevor der Fürst sich anderen Dingen zuwendete. Ich versuchte nicht zu schwanken, da in England das Bier warm getrunken wurde, stieg der Alkohol mir schnell in den Kopf. Lisabeth setzte mich auf einen Stuhl. „Wigburg, das hättest du nicht für mich machen müssen.“ „Für meine Schwester tu ich alles…“, sagte ich und hielt mir den Kopf. Auf einmal kam Sebastian mit einem Glas Wasser. „Beeindruckend, wie du dem Fürsten die Stirn geboten hast, Wigburg.“, sagte er mit einem Lächeln. „Irgendjemand musste es doch tun…“ „Nun ihr beide passt besser auf, der Fürst ist immer noch sehr betrunken.“, sagte er noch bevor er weiter die Gäste bediente. Etwas später war der Fürst auf ein Zimmer gebracht, aber man fand ihn kurz nachdem er nach Service geklingelt hat, tot auf. Scheinbar wurde er erstochen und der Mörder war offenbar noch auf freien Fuß. Nur warum war das geschehen? Wer wollte den Tod von Georg von Siemens? Ratlos gingen wir alle zu Bett. Am liebsten hätten Lieschen und ich zusammen geschlafen aber Tanaka wies uns an, uns keine Sorgen zu machen und beim Alten zu bleiben. Ich blieb aber bei meiner Schwester bis sie eingeschlafen war. Erst dann schlich ich mich in Richtung meines Zimmers. Sebastian ging grade den Gang entlang, als er eine Gestalt erblickte, die im langen weißen Nachthemd entlang schlurfte. Es war ich die ermüdet wieder in mein Zimmer ging. Ich merkte nicht wie Sebastian langsam auf mich zukam und mit sanfter Seiden-Stimme sagte: „Einen schönen guten Abend Wigburg…“ Mein Herz blieb fast stehen als ich ihn hörte. „Ach du bist es…“ „Solltest du nicht im Bett sein? Außerdem läuft ein Mörder frei herum.“ „Ich… ähm… Ich war bei Lieschen gewesen, wegen ihm… sie hatte etwas Angst…“ „Wirklich?“ Er kam mir näher, lächelte und senkte etwas die Lautstärke seiner Stimme. „Du riskierst dein Leben um nach deiner Schwester zu sehen?“ „Ja…“ Ich stockte als er mir näher kam. „So viel Mut habe ich dir gar nicht zu getraut…“ Sein Lächeln hatte auf einmal was Bedrohliches. „Mutig und sehr schön…“ Sebastian strich mir durch das Haar während er sprach und sein Blick wurde weicher aber irgendwie auf eine Art und Weise hungriger. „Ich bin nicht schön… höchstens hübsch…“ „Oh doch das bist du.“, widersprach der schwarze Butler und hielt mein Kinn. „Du besitzt einige Ähnlichkeiten mit einer Rose, die scheu ihre zarten Blüten zwischen ihren Dornen verbirgt.“ „Ni… nicht doch…“ Seine Stimme war so seltsam süß und schwer zu widerstehen. Ich konnte ihm nur in seine Augen blicken, deren Rot glühte wie Glut. Leicht zitterte ich und rührte mich nicht. Wie eine Maus vor einer Katze die nicht wusste wann sie angreifen würde. „Ich hab den ganzen Abend gehofft dass ich mit dir, alleine reden könnte. Würdest du mir die Ehre dazu erweisen?“ Ich starrte ihn und dann auf seine da gebotene Hand. „J…Ja…“ Doch kaum hatte er meine Hand ergriffen, riss er mich mit sich, bis zu einer Tür. Kaum hatte er die Tür geöffnet, stoß er mich in den Raum rein, dass ich hinfiel, kam mit rein und schloss ab. „JETZT sind wir alleine!“, sagte er mit deutlicher Vorfreude in der Stimme, dabei… mir gefror das Blut in den Adern… Seine Augen leuchteten jetzt richtig und hatten schlitzartige Pupillen. Seine Eckzähne waren auf einmal spitz und blitzten unter seinen Lippen hervor. Was war das nur für eine Kreatur, die da mich angrinste?! Ein Vampir?!! „Blei… Bleib mir vom Leib!!“, schrie ich und wollte ihm schon mein Kruzifix entgegen halten aber er war schneller! Er war zu mir runter gekommen und hatte den Arm um meine Taille gelegt und zog mich eng an sich. „Na, warum so ängstlich? Ich will dir doch nichts Böses…“ Er streichelte mein Gesicht und mein Haar, ich konnte ihn nicht von mir wegdrücken. „Nein, ich will dich näher kennenlernen… dich studieren… Du bist voller Gegensätze…“ Mit seiner Hand strich er mir über den Rücken, wobei ich erschauderte. Ich konnte meinen Blick nicht von diesen unheimlichen roten Augen abwenden, daher kniff ich meine Augen zu. „Geh weg! Hau ab!“ Doch Sebastian hielt mein Gesicht fest im Griff und ich fühlte auf einmal wie sich seine Lippen zwischen meine schoben. Was tat er da?! Jetzt hatte sein Mund meinen umschlossen und schmiegte sich dran. Mein… erster Kuss! Mit ihm?! Energischer schob ich ihn weg und wollte zur Tür krabbeln, doch er hatte meinen Arm gepackt und auf meinen Rücken gedreht. „Aber, Aber, kleines Wildröschen?“ Er grinste breit, ich konnte den Arm nicht entwinden ohne mir das Gelenk auszukugeln. „Warum das Flüchten? Ich will dir nichts Böses und auch nicht viel von dir …“ Er begann mit seiner freien Hand meinen Busen zu kneten, mein Stöhnen versuchte ich zwischen meinen Zähnen zu ersticken. „Hör… hör auf mich so unsittlich… Ahhhh…!“ Mit der Zunge fuhr er über meine Halsschlagader und ich gab einen ängstlichen Schrei von mir, den Sebastian gleich mit seiner Hand erstickte. Ich antwortete mit einem Biss in seine Hand und konnte mich befreien. „Oh, ein kleines Biest!“, sagte er erregt. „Ja du bist wirklich was Besonderes!“ Wieder wollte er nach mir greifen, ich trat gegen den Schenkel und wollte wieder zur Tür. Er wollte meine Beine greifen doch ich zog schnell die Beine weg. Er schien sich zu wundern dass ich ihm entschlüpfen konnte. „Du bist aber flink. Nun das macht die Sache interessanter. Du bist kein normaler Mensch! Na los, zeig was du drauf hast!“ „Nein!!“ Und ich wollte wieder weg. Jetzt hatte er mich aber wieder und drückte mich zu Boden. „Offensichtlich unterdrückst du es mit deiner Angst, ich weiß zwar nicht was genau du hast, aber deine Agilität ist mit meiner zu messen. Aber jetzt hab ich dich, kleines Wildröschen.“ Und er packte mein Nachthemd, welches er einfach entzwei riss. Ich lag nun völlig nackt vor ihm, rollte mich zusammen so gut wie ich konnte und zitterte vor Angst. Ich war mir sicher: Das da war kein Mensch!!! Ich wollte ihm ins Gesicht schlagen, was anderes ließen meine Instinkte vor Angst nicht zu, aber er hielt meine Hand einfach nur fest. Ein Blick zwischen meine Brüste und er entdeckte mein Kruzifix. „Hehe… das brauchst du nicht.“ Und Sebastian riss es mit einem Ruck ab und schmiss es in die Ecke. Ich riss mich los, trat ihm kurz in den Bauch und tastete auf allen vieren im Dunkeln nach dem kleinen silbernen Kreuz von Oma Inge. „Wo ist es, wo ist es?“ Bis ich spürte wie Sebastian mich von hinten an den Hüften packte und dabei an seiner Hose pfriemelte. „Ich mag zwar Spiele aber ich hab nicht viel Zeit, also…“ Das nächste was ich wahrnahm war ein stechender Schmerz und ein leises Schnauben von Sebastian, das sich mit meinem Schrei mischte. Überrascht ließ Sebastian mich los und zog sich dabei aus mir raus. Wimmernd lag ich am Boden, zusammengerollt wie ein Igel. Sebastian sah an sich runter und auf die Innenseite meiner Schenkel. „Du warst noch Jungfrau?“, fragte er überrascht als er das Blut sah, ich nickte nur während meine Tränen flossen. „Damit hatte ich nicht gerechnet, bei deinem Charme dachte ich ein anderer hätte schon mal mit…“ Als der schwarze Butler merkte wie ich leise weinte, verstummte er und streichelte mein Gesicht. „Ach komm, Wildröschen. Weine nicht… das geht vorbei…“ „Es tut weh…“, presste ich raus. „Niemand… nicht mal Mama hat mir gesagt dass es so weh tut…“ „Ist es bei jeden ersten Mal nicht so?“, fragte Sebastian und machte dabei seine Seiden-Stimme noch seidiger. Er wischte mir, fast zärtlich, meine Tränen weg. „Der erste Schritt tut weh, wenn man hinfällt. Aber man lernt aufzustehen. Die erste Berührung mit Feuer tut weh, aber man lernt die Macht dieses Elements zu respektieren. Und wenn ein Mädchen zum ersten Mal sich einem Mann hingibt, kann es wehtun, aber sie lernt die Freuden des Fleisches, die ihr Menschen gerne als Sünde abtut…“ Seine Lippen legten sich wieder um die meine. So langsam löste er durch Streicheln meine ängstliche Starre. Immer noch pochte das Herz vor Angst, während er sich über mich beugte und meine Beine auseinander bog. Ich zitterte leicht, Sebastians Blick war unheimlich und erfüllt von Gier. Er drang abermals in mich ein, ich stoß dabei Luft aus meinen Lungen, während ich die Augen zukniff. Ich konnte fühlen wie er rhythmisch seine Hüften vor und zurück bewegte. So nach und nach entlockte er mir ein Stöhnen, in meinem Schoß begann es zu kribbeln und benebelte meinen Geist. Was passierte grade mit mir?! Was tat Sebastian mit mir? „Se… Sebastian!!“ „Ja… sag diesen Namen!“ „Ah!“ „Jetzt gehörst du mir, Wildröschen!“ Ein triumphierendes Schnauben mischte sich mit meinem Schrei, als er zur Erfüllung kam. Seine Fingernägel bohrten sich fast in meine Schenkel, wie er kam. Ich zitterte als er mich losließ, blieb aber liegen. Die Tränen flossen mir über die Wangen und meine Scheide brannte, weil sie diese heftige Reibung nicht gewohnt war. „Hehehe… ja, du steckst voller Überraschungen. Nicht nur deine Geschicklichkeit überrascht mich, das ist das zweite Mal, dass mir ein Mensch in einer Art und Weise mir gleich kommt. Und obwohl du wusstest was dir bevorstand hast du dein kleines Geheimnis deiner Jungfräulichkeit für dich behalten.“ Er küsste mich wieder mal auf den Mund bevor er aufstand und seine Kleider richtete. „Das war sehr erfrischend, aber nun muss ich mich wieder meinen Pflichten widmen.“ „Fass…“ Ich packte dabei einen seiner Frackschöße. „Fass meine Schwester nicht an!“ Ich konnte es nur leise vor mich her zischen, so sehr war ich erschöpft vor Angst und vom Akt vorhin. Sebastian sah mich überrascht, über seine Schulter an. „Du kannst mich sooft haben wie du willst, aber fass Lieschen nicht an! Sie ist noch unschuldig, wie ich bis vorhin!“ Er lachte spöttisch. „Hat dich Agni mit seiner Selbstlosigkeit angesteckt?“ Es war als hätte er mir noch zusätzlich ein Messer ins Herz gerammt. Dieser sadistische Mistkerl, warum hatte er das gesagt?! „Kleiner Scherz!“ Tröstlich strich er mir übers Gesicht. „Es ist ja natürlich dass die große Schwester an ihre jüngeren Geschwister denkt. Aber keine Sorge, du musst dich mir nicht nochmal anbieten. Das eine Mal reicht mir.“ Und er ging. Ich lag eine Weile, immer noch nackt am Boden und weinte. Er hatte mich entjungfert! Vergewaltigt! Dabei wollte ich meine Unschuld nur dem Mann schenken, den ich liebte… Agni… Doch dann kam mir ein anderer Gedanke auf. Lieschen! Sebastian hatte mit keinem Wort erwähnt dass er sie in Ruhe lässt. Ich musste etwas tun! Ich tastete im Dunkeln nach dem Fetzten meines Nachthemdes, aber fand es in einem Stück, als wäre nichts gewesen! Sogar mein Kruzifix lag drauf. Wie kann das sein? Hatte meine Angst jetzt mir völlig die Sinne vernebelt? Und wichtiger, wer oder besser was ist Sebastian? Aber ich durfte keine Zeit vertrödeln. Als ich mich angezogen hatte, ging ich mit wackeligen Beinen zu Lisabeths Zimmer. Ich konnte mein Blut fühlen das mir das Bein runter rann. Lieschen lag in ihrem Bett und schlummerte friedlich. Der Gedanke, dass Sebastian ihr dasselbe antun würde wie mir grad eben, ertrug ich nicht. „Mein armes Lieschen… du hast immer zu mir gehalten, nach allem was mir passiert ist. So etwas hast du nicht verdient… niemals…“ Ich nahm den Schlüssel aus dem Schlüsselloch ihrer Tür. „Dir darf nichts passieren… Wenn schon Hödur seinen Bruder nicht vor der Mistel schützen konnte, muss ich wenigstens dich irgendwie vor diesem Monster schützen! Vergib mir, Schwester…“ Ich schloss die Tür ab, morgen würde ich etwas früher aufstehen müssen, um Lisabeth rauszulassen. Danach ging ich wimmernd ins Bad um mich zu waschen, bevor ich mich später in meinem Zimmer einschloss und mich in den Schlaf weinte. Lisabeth ahnte nichts, sie schlief und träumte wie sie zusammen mit Soma auf einer Waldlichtung saß und herzlich lachten. Sie selber lächelte im Schlaf. So merkte sie nicht dass, ein schwarzer Schatten in ihr Zimmer kam. „Sie schläft… das wird einfach.“ Das Grinsen mit den spitzen Eckzähnen wurde breiter. „Schade dass sie nicht etwas Widerstand leisten wird wie ihre Schwester vorhin, aber wenn ich beide hab, wird sich keine mir widersetzten.“ …Lieschen und Soma lachten während sie im Sonnenlicht saßen. „Kannst du nochmal dein Lied singen? Das war toll…“ „Elisabeth…“ Somas Tonlage war auf einmal anders, sie war weicher und schmeichelnder und auch der Blick war anders. „… weißt du was ich am meisten an dir mag?“ „Was?“ Er fasste sie mit einem seltsamen Blick ihr ans Kinn und kam ihr näher. Das fühlte sich so seltsam echt an, als ob ihr wirklich jemand ins Gesicht fasste. Ihr war auch als ob Somas Augen sich etwas rötlich gefärbt hätten. „Dein goldenes Haar und deine schön blauen Augen sind wahrlich bezaubernd. Da kann man nur schwer widerstehen…“ „Ähm… wie meinst du?“ „Komm küss mich.“ Lisabeth zögerte. „Oder hast du schon mal jemanden geküsst?“ „Doch einmal aber heimlich!“ „Na also…“ Und schon hatte er seinen Mund auf ihren gelegt. Das fühlte sich auch seltsam echt an, sogar wie auch seine Zunge in ihren Mund glitt. „Also… Soma… du…“ Dann aber spürte sie wie seine Hand unter ihren Rock geht. „He! Was soll das?!“ Sie wollte sich gegen ihn stemmen aber ihr Körper fühlte sich seltsam taub an und bewegte sich nicht. „Hehe, was ist denn? Warum auf einmal so scheu? Gefällt’s dir etwa nicht? Mir schon.“ „Du machst mir etwas Angst Soma…“ Die schwarze Gestalt hatte sich schon über Lieschen gebeugt und öffnete ihre Beine. Lisabeth schlief immer noch, so sehr nutzte er seine Macht auf sie. …“Du brauchst keine Angst zu haben. Wir sind alleine, du und ich…“ Seine Stimme wurde noch schmeichelnder und Lisabeths Knie weicher, trotz ihrer Angst. Er begann sie unten herum zu streicheln, während er sie weiter küsste. Lieschen zitterte aber ihr entrann immer mal wieder ein Seufzen. „So jung, arglos und schön wie eine grad erblühte Lilie, die ihre Blütenblätter ausbreitet.“ „Na gut…“, dachte sich Lieschen während „Soma“ ihren Hals mit Küssen bedeckte. „Es ist ja nur ein Traum und da passiert nix.“ Sie ließ es zu, dass er sie auf den Rücken legte und zwischen die Beine geht. „Es ist nur ein Traum…“ Aber der leichte Schmerz den sie fühlte wie er eindrang fühlte sich sehr echt an, immer noch war Lieschen in ihrem Traum gefangen und glaubte es mit Soma im Traum zu tun, aber es war nicht so! Sie keuchte lustvoll und forderte ihn sogar auf schneller zu werden. „Ah!! Oh, Soma…“ Sie blinzelte leicht. „Momentan bin ich das für dich, Gold-Lilie…“ Das Bild vor Lieschens Auge schmolz dahin, der Traum zerfloss. „Aber Recht bald wirst du mich besser kennen lernen!!!“ Sie erschrak als sie Sebastian erkannte. „NEIN!!! WEG!!! FORT!!!“ Immer noch war sie gelähmt und konnte sich nicht rühren. „Allvater, Angreifer, maskierter, mächtiger Graubart, Hilfe!!!“ Endlich!! Sie konnte sich gegen ihn stemmen aber er löste sich mit einem höhnischen Lachen in Nichts auf. Eine Weile saß Lisabeth zitternd im Bett, der kalte Schweiß auf der Stirn. Wie sie an sich runter sah, wusste sie, dass Sebastian sich im Schlaf an ihr vergangen hatte. Es war sein Gesicht was sie noch kurz zuvor gesehen hatte, da war sie sicher!!! „Wigburg! Ich muss zu ihr!“ Mit wackeligen Beinen ging sie zur Tür, aber diese war abgeschlossen. „Nein! Nein, nein, nein!!! Ich will raus!! Ich will zu meiner Schwester!“ Weinend hing sie an der Türklinke. Diesen Fehler hatte ich mir bis heute nie verziehen… … zwei kleine Jungen lachten höhnisch während sie dem braunhaarigen Mädchen in den Bauch traten und an den Haaren zogen. „Na los, du Hexe! Versuch uns in Kröten zu verwandeln!“ „Hört auf damit! Sofort!!! Ich hab euch nichts getan!!“ Doch sie lachten und traten noch fester zu, bis ein Tritt gegen den Kopf sie bewusstlos werden ließ. Das Lachen erstarb als die Jungen merkten dass sie nicht aufstand. „Was hat sie jetzt?“ „Keine Ahnung, sie rührt sich nicht.“ „Oh Nein!!! Vielleicht ist sie tot!!!“ „Mist! Das wollte ich nicht.“ „Was machen wir jetzt?!!“ „Wir vergraben sie und sagen sie wäre weggelaufen!“ „Aber wenn man sie findet?!“ „Unsinn! Man wird nicht nach ihr suchen! Hilf mir gefälligst! Das ist mir unheimlich!“ Die Jungen verwendeten Stöcke um den Boden aufzureißen und die Erde weg zu schaffen. „Warum tut ihr das?“ Die Jungen erschraken als sich das kleine Mädchen sich langsam erhob und sie mit einem seltsamen Blick ansah. „Sie lebt ja noch!“ „Sie erzählen doch was über mich und ihr glaubt ihnen bedingungslos anstatt zu überlegen ob was dran ist. Warum fragt ihr nicht?! Warum denkt ihr nicht?! Warum schaut ihr nicht hinter die Fassade? Habt ihr Angst? Oder seid ihr einfach nur träge?!!!“ Die Jungen zitterten auf einmal. Das Mädchen gab einen unheimlichen Laut von sich, so dass die Jungen die Ohren zuhielten, aber der Schock wurde größer als sie in das Gesicht des Mädchens sahen. „Ihr rechtes Auge leuchtet ja!“ „Mein Opa hatte Recht! Sie hat den bösen Blick!“ „Schnell weg hier!!!“ Und sie rannten als ob der Leibhaftige hinter ihnen her war. Das Mädchen hielt dagegen ihr Auge und weinte. „Aua, das brennt! Das brennt!“… …“Also ich kann nichts sehen Wigburg…“ Die Großmutter betrachtete das Auge ihrer Enkelin. „Aber ich hab’s doch gefühlt, es war total heiß, danach so warm als ob ich Fieber hätte. Die fiesen Jungen hatten sich davor erschreckt und sagten ich habe den bösen Blick.“ „DU HAST NICHT DEN BÖSEN BLICK!!!“ Dabei zuckte das Mädchen zusammen. Ihrer Großmutter taten ihre Worte leid und sie kniete sich zu ihrer Enkelin runter. „Wigburg, du bist weder verflucht noch merkwürdig oder abartig. Du und Elisabeth stammt von einem großen Geschlecht stolzer, weiser Frauen ab, die sogar Könige geleitet haben. Diesen Stolz und dein Erbe kann dir keiner nehmen, vergiss das nie Wigburg! Hast du verstanden?! Vergiss das nie, Wigburg… Wigburg… Wigburg…“… Ich erwachte aus diesem Traum, nein aus meiner Erinnerung aus meiner Kindheit. Dieser Tag war der merkwürdigste in meinem ganzen Leben gewesen. „Nicht Verflucht…“, murmelte ich zweifelnd. Ich wünschte Oma Renate hätte Recht. Es dauerte lange bis ich wieder schlief und träumte. …Flammen!!! Umringt von Flammen saß ich in der Mitte dieser Waberlohe, während ich überall Stimmen wispern hören konnte. Doch dann… „Wigburg… was haben wir nur falsch gemacht?“ Ich wand den Kopf und sah eine alte hagere Frau mit kühlen aber traurigen Augen. „Oma Inge?!“ Die Mutter meines Vaters stand außerhalb des Flammenringes und sah mich mit einem Blick an, der zum Teil aus Vorwurf und zum größten Teil aus Trauer bestand. „Du warst immer so tugendhaft, wie konntest du das uns allen antun? Nun ist deine Seele verloren…“ „Meine Seele? Ok, ich habe meine Unschuld verloren aber nicht meine Seele. Sie gehört Gott!“ „Die Wollust ist der erste Schritt in Richtung Verdammnis, das hab ich dich gelehrt. Es ist schon schlimm genug, dass du einen Ungläubigen liebst.“ „Ungläubig?!!“ Ich schrie meine Großmutter wütend an. „ER IST NICHT UNGLÄUBIG!!! Er dient Gott auf seine Art! Und seit wann ist es Sünde jemanden zu lieben?!“ „Chela…“ Die Stimme war ein noch größerer Schock. Gegenüber von Oma stand Agni, auch außerhalb des Feuerrings und sah mich enttäuscht an. Bei dem Anblick brach mein Herz in zwei. „Ma… Magister…“ „Chela, die alte Frau hat Recht… wie konntest du es soweit kommen lassen?“ „DAS WOLLTE ICH NICHT!!!“ Ich brach in hysterisches Schluchzen aus. „ER HATTE MICH IN DER HAND UND…“ Dann spürte ich zuerst ein Ziepen im Herzen, als ob man an einen Faden in dessen Innerem, ziehen würde, dann wie sich ein Arm besitzergreifend um mich legte. „Wozu das Jammern und Klagen, mein Wildröschen?“ Ich erkannte Sebastians Stimme, sah ihm aber nicht ins Gesicht. „Dein Leben lang wurdest du rumgeschubst und ausgeschlossen. Bei mir wird dieses Leben vorbei sein, du wirst frei sein und mächtig…“ „WIGBURG HERMAN!!!“, rief Oma Inge laut. „Hör nicht auf diesen Dämon!! Sein Weg führt dich direkt in die Hölle!!!“ „Ich löste mich von Sebastians schwarzen Arm und krabbelte Agni entgegen. „Komm zu mir, mein Kind!! Bitte komm zurück auf den rechten Pfad!“ „Hahaha!“ Sebastian lachte teuflisch und höhnisch. „Törichtes altes Frauenzimmer! Es gibt kein Zurück mehr für sie! Sie ist sich noch nicht ihrer neuen Freiheit bewusst, aber sie wird es satt haben, mit Steinen beschmissen zu werden und als „Hexe“ beschimpft zu werden.“ Ich hörte nicht drauf und krabbelte weiter zu Agni, immer noch herzzerreißend weinend. „Er ist auch der falsche Weg! Komm zu mir, Wiebchen!! Auf diesen Weg wirst du nur weiter leiden!“, bettelte Oma verzweifelt. „Lieber gehe ich durch alle neun Kreise der Hölle als meinen Engel aufzugeben, Oma… du kennst ihn nicht und meine Gefühle würdest du nie verstehen.“ „Du hättest dich wehren können…“ Agni sah mich immer noch vorwurfsvoll an, während ich vor ihm dicht an den Flammen kauerte. „…du hast die Macht dazu, dich gegen ihn zu wehren.“ „Es tut mir unendlich leid!!! Ich hatte Angst und da…“ „Die Angst ist dein Feind!“ Eine seltsame Antwort. „Du musst aufhören dich in deiner Angst zu verfangen. Das ist das einzige was dich fesselt.“ „Ich weiß nicht ob ich es kann. Bitte Agni, hilf mir!“ Ich kam der Flammenwand näher, spürte schon wie meine Kleidung Feuer fing. Ich wollte ihn schon flehend umarmen. „Hilf mir bitte! Ich liebe di…“… Ein heftiger Aufprall auf meinen Kopf riss mich aus dem Schlaf. Ich hatte mich im Schlaf aus dem Bett gelehnt und bin raus gefallen. Meine Gedanken schwirrten nun nur noch um Agni. Das schlechte Gewissen zerfraß mich fast, ich könnte ihm wohl nie wieder in die Augen sehen ohne daran zu denken was Sebastian mir angetan hatte, dabei liebte ich Agni so sehr! „Es tut mir so schrecklich leid, mein Seraph…“ „…Georg von Siemens… Geboren am 21 Oktober 1839, Verstorben am 13 März 1889, an einer Stichverletzung. Besondere Anmerkungen: Keine.“ Der junge blonde Schnitter mit der großen Brille machte grad seine Notizen zu Georg von Siemens. „Prüfung abgeschlossen, Übergabe der Akte an die Kollegen in Deutschland.“ „Wir müssen noch eine Weile warten bevor wir die nächste Seele ernten, Knox.“, sagte sein Vorgesetzter, mit den streng zurückgekämmten schwarzen Haar, dem kalten, erbarmungslosen Blick und der steifen und stolzen Haltung. „Jajaja… ich hab schon verstanden…“, sagte Ronald Knox und blätterte durch seine Todesnotizen. „Phelps war das, oder?“ Auf einmal entdeckte er was. „Ey, Spears!!! In meinen Todesnotizen hat jemand rum geschmiert!!!“ „Was?! Haben Sie etwa mal wieder Ihre Sachen herum liegen lassen, Knox?!“ „Nein, das war ich nicht! Da in den Todesnotizen dieser beiden deutschen Schnitten sind schwarze Flecken wo heute Morgen keine waren! Auf dem Bild und dem geplanten Todesdatum!“ „WAS?!“ William T. Spears sah auch in seine Todesnotizen. Ebenso wie bei dem Jüngeren, waren auf den Seiten mit mir und Lieschen schwarze Flecken auf je dem Bild und den geplanten Todesdatum. „Das kann nicht sein!!“, murmelte der Todesgott wütend. „Das kann doch nur… Dieser Teufel!!! So eine Dreistigkeit erlaubt er sich, quasi vor unserer Nase!!!!“ „Was ist denn Chef?“ „Knox, haben sie etwas bemerkt was dieser Teufel, der in diesem Haus wohnt, mit diesen beiden jungen Frauen gemacht hat?!“ „Öhm… naja… wenn Sie darauf bestehen Chef. Er hat die beiden ordentlich beackert…“ Er grinste beschämt und verschmitzt. „Also doch?!“ „Die Brünette hatte er in die Wäschekammer verfrachtet, da hatte ich ihr Geschrei gehört, die kleine Blonde hatte er in Schlaf genommen, echt fies! Wenn die Chefetage uns nicht verboten hätte uns in die Leben von Menschen einzumischen, dann hätte ich dem Kerl den Marsch geblasen, aber hallo!“ „Das ist einfach ein Skandal uns so ins Handwerk zu pfuschen, ungeheuerlich!!!!“ „Ähm… seit wann haben solche Techtelmechtel mit unserer Arbeit zu tun?“ „RONALD KNOX!!! Was für Sie wie ein harmloses Techtelmechtel aussieht, kann ernste Folgen für die Seelen dieser beiden Frauen haben!!“ Ronald war bei dem Ausbruch zusammen gezuckt. „Okay, okay, okay, sorry war nicht so gemeint…“ William räusperte sich bevor er sprach. „Haben sie schon mal vom „Teufelsband“ gehört?“ „Teufelsband? Ja… vielleicht… mal so in der Theorie angeschnitten…“ „Also nein.“ William seufzte entnervt und rückte seine Brille zurecht. „Dann erkläre ich Ihnen das mal. Bei einem Teufelspakt wählt ein Mensch willentlich einen Teufel aus und geht mit ihm einen Vertrag ein. Der Teufel muss aber diesem Menschen gehorchen. Bei einem Teufelsband ist es umgekehrt. Da wählt der Teufel willkürlich ein Opfer aus und prägt es auf sich. Er bindet es so an sich und herrscht über dessen Seele. Um dieses Band zu erschaffen dringt er geistig oder körperlich ein, wenn der Geist seiner Opfer am schwächsten ist wie unter Angst oder im Schlaf. Wenn er auf körperliche, also sexuelle Weise das Band erschafft, hatten die Menschen es im Mittelalter auch als Teufelsbuhlschaft bezeichnet. Viele Unschuldige wurden aus Paranoia wegen dieser Bande auf dem Scheiterhaufen verbrannt.“ „Im Ernst? Das heißt wir haben keine Macht mehr über ihre Seelen? Genauso wie bei diesem Balg von Wachhund, von dem Sutcliff die Tante neulich kalt gemacht hat?“ „Genau, deshalb ist das auch zum Ärgern! Aber, Moment!“ Mit dem Finger fuhr er über die Flecken. „Die Flecken sind rußig und krümelig. Das Band ist schwach!“ „Schwach? Was bedeutet das?!“ „Dieser Teufel hat zwar das Band geknüpft, konnte aber nicht bis in ihre Herzen vordringen. Etwas anderes beherrscht die Herzen dieser Frauen, der Teufel kann sie zwar immer erspüren aber sie haben ihren freien Willen.“ „Verliebt vielleicht?“, fragte der Blonde nachdenklich. „Verliebt? Was wissen Sie darüber?“ Ronald rümpfte genervt die Nase als sein Vorgesetzter ihn fragte. „Naja, die Mädels aus der Buchhaltung reden ständig über Schmalzkram. Neulich waren die beiden Deutschen auch Thema. Was haben die sich die Münder fransig geredet, dass die kleine Blonde auf diesen Prinzen aus Indien steht und die Brünette auf dessen Lulatsch mit den weißen Haaren.“ „Ach ja, stimmt. Der Kollege Gupta hatte mir vor 3 Monaten die Akten der beiden überbracht, kurz bevor Kollege Ludger die Akten der beiden Frauen auch übergab. Das ist aber gut, dass diese Frauen verliebt sind. Dadurch kann der Teufel nicht seine komplette Macht an ihnen entfalten. Da sie verliebt sind, hat jemand anders ihr Herz eingenommen, so dass der Teufel sozusagen keinen Platz mehr darin hat. Aber ob sie dadurch selber das Band lösen können, ist unklar. Da er jetzt beide Schwestern hat, würde er je die eine als Druckmittel für die Andere nehmen und sein Wille würde bestimmen ob sie sterben können oder nicht, selbst durch Selbstmord durch Gift würden sie nicht sterben, wenn er es nicht will.“ „Wir können absolut nichts für die beiden tun?“ „Ich fürchte nein, die Liebe die diese Frauen im Herzen haben, schützt sie aber einigermaßen vor der Willkür dieses Teufels. Was anderes als zusehen und hoffen können wir nicht tun.“ Der strenge William ließ seine Astschere klicken und wandte sich um. „Kommen Sie Knox! Die nächste Seele wartet auf uns!“ „Rodger!“ Früh morgens schlich ich mich, bevor alle wach waren zu Lieschens Zimmer um es auf zu schließen. Erleichtert war ich als ich sie noch im Bett liegen sah. Ich wartete dann in meinem Zimmer bis die gewohnte Zeit zum Aufstehen war bevor ich abermals zu Lieschen rüber ging. „Morgen Schwesterchen!“ Sie erschrak, beruhigte sich aber als sie mich sah. „Ach du bist es… Morgen Wigburg.“ „Was ist denn los?“ Lisabeth hatte Augenringe und wirkte als ob sie geweint hätte. „Ich… nichts… ich hab schlecht geschlafen, das ist alles…“ Ich nahm sie in den Arm. „Lieschen… stimmt etwas nicht? Du kannst mir alles sagen…“ „Es ist nichts… ich hab nur…“ Wir hörten dann einen Schrei in einem der Gästezimmer. „Finny!!!“ Wir eilten zu einem der Gästezimmer, Bard und Maylene waren bereits dort. Maylene weinte hysterisch und Finny war starr vor Schreck. „Was ist passiert?!“ „Der Mörder hat wieder zugeschlagen…“, antwortete Bard betroffen. „Wer? Doch nicht etwa der junge He…?“ „SEBASTIAN!!!!!!“ Mit aufgerissenen Augen, dem Schürhaken in der Brust, lag Sebastian in einer Blutlache tot vor dem Kamin. Wie später die Gäste und auch der junge Herr kamen, breitete sich der Schock weiter aus. Und die Frage wer der Mörder war, wurde dringender, besonders als während des Frühstücks auffiel das Phelps fehlte. Ihn fanden wir später tot im Zimmer des Earls. Nach einiger Diskussion wurde, um der Sache näher zu kommen, nach dem Schlüssel für den Schlüsselschrank gesucht, den Sebastian bei sich getragen hatte und so Zugriff auf alle Schlüssel hatte. Da man den nicht bei Sebastians Leiche fand, sollten wir die Zimmer absuchen. Als Lieschen und ich das Zimmer von Irene Diaz durchsucht hatten, nahmen wir uns den Salon und das Billardzimmer vor. Ich war immer noch sehr aufgewühlt, Sebastian, mein Schänder war tot und dennoch konnte ich keine Freude oder Triumph empfinden. „Lisabeth…“ Ich musste mich erleichtern… „Ja, Schwester?“ „Ich muss dir was sagen… Im Grunde… ich bin eigentlich irgendwie froh, dass Sebastian tot ist…“ „Was?! Wieso das?!!“ „Gestern, nachdem ich gegangen war, hatte mich Sebastian angesprochen. Er war schon nett wie immer aber… er hatte mich dann in die Wäschekammer gezerrt, mich überwältig, meine Kleidung zerrissen und dann…“ „DICH ETWA AUCH!!??“ „Wieso auch?!“ „Sebastian hat gestern, als ich schlief mit mir… ich weiß es klingt unmöglich aber es ist so!!! Ich hatte dabei von Soma geträumt, darum hatte ich mir zuerst nichts gedacht, aber es war Sebastians Gesicht was ich am Ende gesehen hab!!! Als ich mich wehren wollte, war er verschwunden, er hatte mich eingeschlossen, ich wollte dich noch vor ihm warnen…“ „NEIN!“, schluchzte ich. „Ich habe dich eingeschlossen, um dich vor ihm zu schützen. Aber stattdessen hab ich dich ihm auf dem Silbertablett serviert, dir den Fluchtweg versperrt!!!“ „Wiebchen!“ Lisabeth hielt meine Hände. „Alles in Ordnung, du wusstest es nicht und Sebastian hat auch nen Schlüssel. Aber jetzt ist er tot und wird uns nie wieder was tun!“ „Stimmt… aber es tut mir so leid, Lieschen…“ Nach der, ebenso erfolglosen Suche nach dem Schlüssel, tauchte ein geheimnisvoller Pastor auf. Mit seltsam anmutenden Anweisungen half er uns allen dem Mörder und seinem Motiv auf die Spur zu kommen. Es war Woodley, der sich geschäftlich sich durch den Earl bedroht sah und die gesamte Farce gesponnen hatte um am Ende auch ihn zu töten. Von Earl Grey verhaftet und abgeführt, verließ Woodley als Mörder die Villa und wir waren erleichtert. Zwei Tage später war Sebastians Beerdigung. Auch Elisabeth und ich weinten, trotz was uns widerfahren war. Warum konnten wir keine Freude über seinen Tod empfinden??? Wir die Trauergemeinde, traten nachdem der Sarg vergraben war unseren Rückweg an. „Der junge Herr tut mir so leid…“, murmelte Lisabeth. „Er hat doch schon seine Eltern verloren… jetzt auch noch Sebastian.“ „Dabei ist er noch ein Kind… Jetzt müssen wir für ihn da sein…“, gab ich zurück. „Genau!“, schluchzte Soma. „Wir müssen für Ciel stark sein, ganz unbedingt!!“ Als Lisabeth und ich zustimmend genickt hatten, da fühlten wir es! Ein Ziehen im Herzen, wie ein Faden der durch das Herz führte und an dem nun gezogen wurde, so dass es sich anfühlte als wenn es zusammengezurrt wurde. Und in unserer beiden Köpfe hörten wir ein teuflisches Lachen. „Chela?“, fragte Agni, als ich mir wegen dem Ziehen mir an die Brust fasste. „Geht es dir gut?“ „Ja, alles soweit in Ordnung.“ Ich hoffte dass Agni nicht bemerkte dass mein Lächeln falsch war, denn seit heute Morgen hatte ich ihm vor Scham keines Blickes gewürdigt. Elisabeth war stehen geblieben und zitterte verängstig. Soma bemerkte das. „He, Elisabeth…“ Sacht hielt er ihr Gesicht und lächelte. „Weiß du, dass weinen dir nicht steht? Lächle lieber, das gefällt mir besser.“ Doch Lieschen riss sich von ihm los und die Tränen flossen doller. „Soma… du… DU KANNST ECHT GESCHMACKLOS SEIN!!!!!“ Und sie rannte los. Ich konnte mir sehr gut vorstellen wie es ihr grade ging. „He! Was ist denn?“ „Sie ist ziemlich aufgekratzt und hat dich falsch verstanden. Nimm ihr das bitte nicht übel.“ Und rannte dann meiner Schwester hinterher. „Lieschen!“ „Ich… ich kann einfach nicht…!!“ „Ich weiß es ist schwer, aber Soma zu liebe nimm dich etwas zusammen. Er darf das nicht erfahren.“ „Ich kann es einfach nicht… Ich schäme mich so…“ „Ich weiß, ich weiß…“ Ich nahm sie in den Arm obwohl ich selber weinen musste. „Ich kann Agni auch nicht mehr ins Gesicht sehen ohne daran zu denken. Und mir wird noch übler ihm eine gute Miene vorzuspielen. Aber bestimmt geht es vorbei. Sebastian ist…“ Ein zartes Klingeln am Grabstein erregte unsere Aufmerksamkeit. ~„Hä? Die Grabglocke klingelt? Es weht doch gar kein Wind.“~, wunderte sich Finny, der das Klingeln zuerst gehört hatte. ~„Hihihi! Na na na! Wie lange wollt ihr denn noch Maulaffen feil halten?“~, fragte der seltsame und unheimliche Kauz von Bestatter mit den langen grauen Haaren und Zylinderhut. ~„Wenn die Glocke klingelt, heißt das er ist noch am Leben.“~ ~„GRABT IHN AUS!!!“~, rief Bard und griff als erster zur Schaufel. Keine Stunde später war der Sarg wieder ausgegraben und der Deckel geöffnet. ~„Meine Güte!“~ Sebastian erhob sich grad. ~„Endlich wieder frische Luft!“~ ~„AUF IHN!!!“~ Und schon wurde der schwarze Butler von Finny, Bard, Maylene und sogar Lady Elizabeth überfallen, die jetzt Freudentränen vergossen. „Sebastian lebt?!“, fragte Lieschen entsetzt. Nein, das konnte nicht sein! Träumte ich schon wieder?!!! Während die einen Sebastian fast zerdrückten vor Freude, der Bestatter, Undertaker genannt, sich wunderte dass es sonst nie geklingelt hatte bei den Gräbern, Agni von einem Wunder sprach, starrten Lieschen und ich nur. „Wi…Wi… Wiedergänger!!!“, schrie ich während ich dabei mehrere Handzeichen gegen üble Mächte machte, weil ich vor Angst so von der Rolle war. „Wiedergänger!!! Nachzehrer!!! Hinfort du…!!!“ „Wigburg! Beruhige dich!!!“ Lieschen hielt meine Hände fest. „Du drehst noch durch!!“ Aber Soma lachte dagegen. „Also wirklich Wigburg! Auf so einem Wunder basiert doch eure Religion!“ „Bei Jesus ist das was anderes!!!“, sagten wir beide aber wie aus einem Mund. Jetzt aber, da der Schock und der Freudentaumel etwas abgeflaut waren traten wir aber endgültig unseren Weg zurück an. Immer noch verängstig gingen wir dich zusammen. Aber Sebastian kam zu uns. „Du siehst ja müde aus, Lisabeth. Schlechte Träume?“ Er lachte als Lieschen dabei zusammen zuckt und ihn verstört ansah. Wütend wollte ich schon was sagen, doch wand er sich an mich. Zu mich gebeugt und so leise dass nur ich es hören konnte: „Du ahnst was, oder? Keine Sorge. Auch bei ihr und wie ich gestern sagte, das eine mal reicht mir schon.“ Und er folgte seinem Herrn. Zorn bebte in mir. „Ich schwöre Sebastian!“, zischte ich leise. „Wenn ich weiß wie und wenn du nochmal Hand an meine Schwester legst, werd ich dich töten!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)