Master and Slave - Für meine Freunde von CeBe13 (Die Versprechen werden eingelöst) ================================================================================ Kapitel 11: Der Padre --------------------- Im Anbetracht dessen, dass die meisten Geschäfte nicht in den Büros und Handelsstuben abgeschlossen werden, sondern auf Bällen und Festen, kann Liam es sich nicht leisten, alle gesellschaftlichen Verpflichtung abzusagen und so macht er sich trotz seiner Sorgen um William bereit, um zu Cordelias Gartenfest zu gehen. Ein letztes Mal sieht er noch nach William, und als er sich sicher ist, dass er schläft, verabschiedet er sich von McDonald und Betty, nicht ohne diesen nochmals das Versprechen abzunehmen, sich zu melden, falls es William schlechter gehen sollte. McDonald schiebt ihn regelrecht in die Kutsche. Er ist froh, dass Liam gefahren ist, denn das Gartenfest bei Cordelia Chase in ihrem Sommerhaus in London, ist seit Jahren schon das Ereignis des Sommers, wo die besten Geschäfte abgeschlossen werden. Wenn bekannt geworden wäre, dass Liam wegen eines kranken Sklaven nicht gekommen wäre, wäre das nicht gut für seinen Ruf und ebenso wenig für seine Geschäfte gewesen. Der Abend verläuft für Liam sehr gut und er kann ein paar gewinnbringende Geschäfte anbahnen, die er im Laufe der Woche dann zum Abschluss bringen wird. Da es noch zu früh ist, um sich auf den Heimweg zu machen, ohne unhöflich zu erscheinen, lässt er sich einen Jura Whisky bringen und stellt sich auf die Terrasse. Er glaubt alleine zu sein und lässt die Schultern ein wenig sinken, als er seufzte. Das Klirren von Eiswürfeln in einem Glas lässt ihn seinen Irrtum erkennen und er fasst sich wieder, um sich umzudrehen und höfliche Konversationen mit einem Fremden zu betreiben. Das Erkennen, dass es sich um einen Priester handelt und das Verdunkeln seines Gesichts geschehen synchron. Er will sich an ihm vorbei wieder unter die anderen Gäste mischen und nickt dem Priester so kurz zu, wie es grade noch höflich ist, während er sich zur Tür wendet. "Padre." "Ich wollte sie nicht stören, bitte bleiben sie ruhig, ich werde gehen." "Danke, aber ich wollte allein sein." "Mein Sohn, was bedrückt dich?" Bei der Ansprache 'mein Sohn' kriecht in Liam eine kalte Wut hoch, und die Sorgen um seinen geliebten Sklaven finden ein Ventil, in der sie sich entladen. Seine Stimme wird leise, fast schon ein Flüstern. "Ich kannte meinen Vater und Ihr seid es nicht. Nennt mich nie wieder so. Sonst ... entschuldigen sie mich." Noch grade rechtzeitig hat Liam es geschafft, sich zu beherrschen. Er hat schon einen Fuß in der Tür, als er den Priester hinter sich hört." "Mister, nicht Sie, sondern ich muss mich entschuldigen. Ich habe noch nie daran gedacht, dass die Ansprache 'mein Sohn' auch so aufgefasst werden kann." Liam nimmt den Fuß zurück und dreht sich wieder zu dem Padre um. Jetzt kann er ihn nicht mehr so einfach stehen lassen. "Dexter, Liam Dexter, Geschäftsinhaber von Dexter Textilien. Entschuldigen Sie, dass ich vergaß mich vorzustellen." "Mr. Dexter, angenehm, ich bin Pater Niklas. Darf ich Sie fragen, womit ich Sie erzürnt habe? Mir war nicht bewusst, dass jemand auf der hinteren Terrasse ist, wo doch vorne gleich die Gaukler und Narren auftreten." "Pater Niklas, es waren nicht Sie, ich habe nur kein gutes Verhältnis zur Kirche und wollte etwas alleine sein." "Mr. Dexter, wollen Sie mir nicht davon erzählen was sie bedrückt?" Liam sieht sich den Pater, der so ganz anders ist, als die Mönche in der Schule, etwas genauer an. Der Padre ist groß und muskulös, er wirkt im Licht der Fackel, die den Garten erhellen, lebenserfahren und doch noch nicht alt. Er wünscht sich seine Sorgen mit jemandem teilen zu können und zum ersten Mal seit Jahren wird ihm bewusst, wie sehr er die Gespräche mit seiner Frau vermisst. Sie ist ihm in letzter Zeit immer wichtiger geworden. "Ich kenne Sie doch gar nicht. Wieso sollte ich mit Ihnen reden?" "Sie sollen nicht mit mir reden, ich habe ihnen angeboten ihnen zuzuhören." "Padre Niklas, Sie sind gut." Liam beginnt sich auf das verbale Duell mit dem Priester zu freuen, nur selten hat er die Möglichkeit, sich auf dieser Ebene mit einem ebenbürtigen Gegner zu messen. "Mr. Dexter, es ist manchmal einfacher, die Maske vor Fremden zu senken als vor Freunden. Ich kenne Sie nicht, und werde Sie wahrscheinlich nach heute Abend auch nicht wiedersehen. Ich werde nur den Mann sehen, den sie mir heute zeigen." Das Lachen von Liam ist kurz und falsch. "Sie haben doch schon ein Bild von mir. Seitdem ich mich kurz gehen ließ sammeln Sie doch Informationen. Ich kann Ihnen ein paar zusätzliche geben." Eigentlich wollte Liam den Priester einfach verschrecken und dann gehen, doch die Sorgen und der Whisky haben seine innere Barriere angegriffen und so fügt er hinzu. "Ich mache mir Sorgen um meinen persönlichen Lustsklaven. Ich vermisse es, ihn neben mir knien zu haben und die Wärme seiner Haut unter meinen Händen und an meinem Bein zu spüren." Der Padre spürt, dass sich in seinem Gegenüber etwas sehr lange angestaut hat und möchte dem Mann inzwischen wirklich helfen. "Ist die Reaktion eines Priesters auf die Liebe zu einem anderen Mann der Grund für den Hass auf mich?" Die Ereignisse von damals stehen völlig ungewollt vor ihm und noch bevor sein Hirn seiner Zunge Einhalt gebieten kann, hat er dem Priester die Geschichte von damals regelrecht vor die Füße gespuckt. "Wir waren noch Knaben und nach dem Schwimmen im See haben wir uns berührt und ... mein Freund hat von seinem Vater dafür ziemlich Prügel bezogen. Er ging zum Mönch, um zu beichten und um Vergebung zu erfahren. Als ich ihn durch die Tür weinen hörte, konnte ich nicht mehr draußen auf ihn warten. Ich ging in das Amtszimmer und sah meinen Freund auf dem Boden liegen und vor Schmerzen weinen. Der Mönch hatte das Seil, das seine Kutte zusammen hielt, abgenommen und schlug ihn damit. Die Worte 'dein Fleisch wird dich nie wieder verführen' begleiten seine Schläge...." Liam bricht ab, es ist lange her, dass er an das Ereignis gedacht hat, doch die Schuldgefühle sind heute noch so stark wie damals. Er war verantwortlich für die Prügel, die Djoser damals bezogen hat. Die Frage von Pater Niklas bringt ihn in die Gegenwart zurück. "Darf ich den Rest auch noch hören?" "Es gibt kein Happy End. Ich griff nach der Hand des Mönchs und schrie ihn an. ‘Nicht sein Fleisch hat ihn verführt, sondern ich war es.' Er ließ von ihm ab und machte bei mir weiter. Er zog mir die Hose runter und züchtigte den Teil des Körpers, der mich und meinen Freund verführt hatte. Als ich weinend vor ihm zusammen brach, ließ er von uns beiden ab." "Ich gehe davon aus, dass es zu dem Vorfall ein Nachspiel gab." "Nein, das Prügeln von Jungen ist nach Auffassung der Kirche das Recht der Mönche. Zu Gottes Lob und um ihnen den rechten Weg zu weisen." "Und doch glaube ich, dass es ein Nachspiel gab." "Jahre später habe ich den Mönch spüren lassen, wie es sich anfühlt. Seitdem darf ich keine Kirche mehr betreten." Die Augen des Priesters halten dem stummen Angriff des Geschäftsmanns stand. Er sieht ihm direkt ins Gesicht, als er weiter macht. "Haben Sie es mir erzählt, um mich vor Ihnen zu warnen? Oder um mich auf eine falsche Spur zu setzen, damit ich Sie nicht weiter frage, was Sie heute wirklich bedrückt?" "Ein bisschen von Beidem." Der Klang von Musik und das Klatschen im Takt klingt durch den von Fackeln beleuchteten Garten, doch die Beiden auf der hinteren Terrasse nehmen es kaum wahr, sie feiern nicht und sie handeln nicht, sie kämpfen. Nicht mit Fäusten und Tritten, sondern mit Blicken und Gedanken. Sie haben einen würdigen Gegner gefunden und genießen den Kampf. Schließlich ist es der Padre, der das Gespräch wieder aufnimmt, er ist fasziniert von dem Mann und möchte mehr über ihn erfahren. "Sie haben es erzählt, weil Sie es wieder getan haben. Sie haben sich wieder vor einen anderen Menschen gestellt. Sie wollen jemanden schützen. Wovor?" "Vor sich selbst. Ich habe ein gefährliches Spiel begonnen. Ich spiele mit der Seele eines fremden Mädchens." "Die Seele eines Menschen gehört Gott." Noch während er den Satz, der ihm so oft und so leicht über die Lippen gekommen ist, ausspricht, weiß der Padre, dass es falsch war. Er hat ein Geständnis, dass fast schon eine Beichte war, mit einer Phrase abgetan. Die Reaktion seines Gegenübers macht ihm klar, dass er ihn fast verloren hat. Der Geschäftsmann dreht sich ganz zu ihm hin und sieht ihm wieder in die Augen. Sein Rücken wird ein Stück gerader und der Mund verzieht sich zu einem gesellschaftlichen Lächeln. Die Sprache ist wieder ruhig und der Tonfall gelassen. "Ich danke Ihnen Pater Niklas für die erhellende Information über die Haltung der Kirche zu meiner Person." Damit dreht Liam sich zum zweiten Mal weg und will die Terrasse verlassen. Doch wieder schafft er es nicht. "Mea Culpa, Mea Culpa, Mea Maxima Culpa." Das Bekenntnis der Schuld, das der Priester so oft von den Lippen seiner Gemeinde gehört hat, ist zwar auch eine Phrase, aber Liam hört, dass sie aus tiefstem Herzen kommt. Er bleibt stehen und antwortete ihm in perfektem Latein. "Ego te absolve. Pater Niklas." "Mr. Dexter, ich bitte wirklich um Verzeihung, Sie haben mir ein Stück ihrer Seele gezeigt und ich habe Angst vor dem, was ich sonst noch sehen werde." "Das kann ich akzeptieren. Dann lassen Sie uns an dieser Stelle ohne Groll auseinander gehen." "Mr. Dexter?" "Ja." "Darf ich es wissen?" "Sie wollen wissen, warum ich mit der Seele des Mädchens spiele? Kommen Sie denn nicht in die Hölle, wenn Sie mir helfen? Schließlich bin ich ja exkommuniziert." Das Lächeln des Priesters ist echt und geht bis in seine Augen. "Das glaube ich nicht. Ich glaube nicht, dass ein Gott von der Größe und Barmherzigkeit, wie ich ihn predige, sich von seinem Bodenpersonal vorschreiben lässt, wer in die Hölle kommt. Mein Herr Jesus Christus hat bei Zöllnern, Huren und Sündern gesessen, weil sie ihn brauchten. Ich weiß nicht, was Sie sind, aber ich habe das Gefühl, dass er mich zu ihnen geschickt hat, weil Sie mich brauchen." "Also gut, wenn Sie das mit ihrem HERRN so regeln können. Fragen sie mich." "Warum dieses Mädchen, warum sie?" "Sie hat einen Namen, doch es reicht, dass Sie meinen kennen. Ich will nicht, dass sie unter dem zu leiden hat, was ich erzähle, also nennen wir sie einfach Mai, von Maid, von Mädchen." "Also, warum Mai?" "Ich habe mir Mai nicht ausgesucht, sondern sie hat sich mich ausgesucht. Eine Freundin brachte sie mit in mein Haus. Ziemlich verstört und nur darauf aus, gegen alles und jeden zu kämpfen. Sie hat provoziert und mich herausgefordert. Als sie körperlich genesen war, wollte sie sich mir schenken, sie wollte als meine Lustsklavin leben. Sie wollte, dass ich sie unterwerfe und ihr Halt durch Zwang gebe. Die Hände gebunden und den Kopf frei. Ich wollte nicht, aber es war zu spät, um sie einfach wieder weg zu schicken." Die Welt, die ihm Dexter beschreibt, ist dem Priester fremd. Er hat die letzten Jahre in einem Kloster gelebt und sich dem Studium der Bibel verschrieben, erst seit kurzem ist er in einer Gemeinde und dort sind die Sorgen der Menschen fast ausschließlich das Wetter und die niedrigen Löhne. Die Thematik der Sklaverei ist ihm nicht fremd, die Vorstellung davon, dass sich jemand aus freien Stücken an einen anderen verschenkt, löst in seinem Kopf hingegen viele Fragen aus. Er will mehr hören, er will verstehen und das sagt er Dexter auch. "Das verstehe ich nicht, bitte erklären Sie es mir." "Sie hat jemand gesucht, sie sucht immer noch jemanden, der sie liebt. So wie sie ist, mit ihren Eigenarten und ihrer Geschichte. Bislang hat sie jeder, dem sie von sich erzählt hat, weggeschickt und oder versucht, sie zu ändern. Ich will mit ihr keine Lust empfinden und liebe sie auch nicht. Es wäre nicht gut für sie, wenn sie dauerhaft bei mir bleiben würde, doch sie bedeutet mir sehr viel und so suchte ich nach einer Lösung. Ich habe sie vor ein paar Wochen als Kindermädchen zu einer Freundin gebracht, in der Hoffnung, dass sie dort einen Platz findet, an dem sie innerlich genesen kann. Auf dem Weg zu ihr bat sie mich Master über ihre Seele zu werden. Sie hat mir etwas geschenkt, das viel wertvoller ist als ihr Körper in der Hoffnung, dass ich ihr helfen kann. Doch ich will sie nicht ändern, ich will, dass sie sich ändert." "Erklären sie mir, worin für Sie der Unterschied liegt?" Für Liam ist aus dem gesellschaftlichen Übel, an dem er teilnehmen musste, inzwischen ein Abend geworden, der ihn wieder einmal mit seiner Vergangenheit und mit seiner Angst vor dem, was er in anderen Menschen bewirken kann, konfrontiert. "Ich wünsche mir und ihr, dass sie sich selbst annehmen kann. Dass sie lernt, aufrecht und grade zu stehen." "Sie haben das Geschenk angenommen? Sie sind 'Master' ihrer Seele?" "Ja, das bin ich." "Damit haben sie die Verantwortung für Mai übernommen." "Ich weiß, aber ich wollte sie nicht auch noch ablehnen. Ich weiß selbst viel zu gut, wie weh es tut, wegen seiner Lebensführung abgelehnt zu werden. Ich wollte ihr nicht wehtun." "Wie haben Sie ihr wehgetan?" Liam schwenkt den halben Whisky, den er die ganze Zeit über in der Hand hält und das Aroma erinnert ihn an Lindsey, doch er ist nicht allein und hier und jetzt sind nicht Zeit und Ort für melancholische Erinnerungen. Der Priester merkt, dass sein Gegenüber in Gedanken weit weg ist, doch er will noch mehr wissen und hakt nochmal nach. "Wie haben sie ihr wehgetan?" Liam sammelt sich. "Jetzt ist es auch egal. Ich habe sie in einem Spiel in die Hölle ihrer Vergangenheit geschickt. Ich habe sie gezwungen, alles Leid und alle Gewalt, die sie erfahren hat, noch einmal zu erleben. Ich habe sie dazu gebracht, den Schleier des Vergessens zu zerreißen und ihren Dämonen ins Gesicht zu sehen." Seine Stimme bricht, als er den Nachsatz formuliert. "Jetzt brennt sie in der Hölle aus der Erinnerung an Schmerz und dem Gefühl, es verdient zu haben, und ich gehe auf ein Gartenfest." Pater Niklas hört den Schmerz und die Verzweiflung in der Stimme, doch irgendwie ist er sicher, dass noch ein Teil der Geschichte fehlt." "Sie wirken auf mich verantwortungsvoller, als Sie sich jetzt darstellen." "Sie haben Recht. Ich mache mir Sorgen, was passiert, wenn ich bei dem Spiel versage, dann bleibt sie in der Hölle und ich..." "Mr. Dexter, darf ich Sie bitten, mir das mit dem, was Sie Hölle nennen, zu erläutern?" Liams Lachen ist kurz und voll seiner Verachtung für die Kirche. "Stimmt, Sie haben wahrscheinlich eine andere Vorstellung von Hölle als Mai. Ihre Hölle ist es, dass sie sich schuldig fühlt an allem, was Menschen in ihrer Umgebung Schlechtes passiert. Dass sie sich die Schuld daran gibt, dass ihr Vater ihrer Schwester Gewalt angetan hat, als sie sie hätte beschützen sollen“. "Aber das ist doch absurd." "Nein, sie ist so erzogen worden. Sie hatte die Aufgabe, auf ihre kleine Schwester aufpassen. Aber sie konnte die Kleine nicht vor allem Übel bewahren und schon gar nicht vor der Wut ihres Vaters. Dafür haben ihre Eltern sie bestraft. So hat sie gelernt, das Schlechte, was sich nachts in das Zimmer der Mädchen schleicht, selbst zu empfangen. Weil sie dann wenigstens nicht auch noch bestraft wird." "Das Schlechte?" "Pater Niklas, tun Sie nicht so weltfremd, das glaube ich Ihnen nicht." "Mr. Dexter, Sie haben Recht. Doch Mai ist nicht mein Problem. Sie ist ihres." "Ja, Pater Niklas, ich weiß und ich suche nach einer Möglichkeit, sie durch die Hölle zu führen. Sie soll sich nicht umdrehen und versuchen, alles wieder zu vergessen, sie soll aus dem Spiel als Siegerin hervor gehen. Diejenigen, die die Hölle besiegt haben, brauchen vor nichts in diesem Leben mehr Angst zu haben." Trotz der Zweifel, die Pater Niklas in Liams Worten hört, oder auch grade wegen der Zweifel, ist er sich inzwischen absolut sicher, dass der Geschäftsmann die Seele von Mai nicht allein in dem, was er als Hölle beschrieben hat, lassen wird. Er ist sich viel mehr sicher, dass sein Gegenüber den Kampf mit dem Teufel persönlich um die Seele des Mädchens führen und wahrscheinlich auch gewinnen wird. Seine Aufgabe ist es jetzt nur, ihn darin zu bestärken. "Ich habe das Vertrauen in Sie, dass Sie das Schaffen." "Danke, Ihr Vertrauen ehrt mich." Liam merkt die Aufrichtigkeit des Priesters und wiederholt: "Danke, Ihr Vertrauen ehrt mich." "Dann weiß ich jetzt wenigstens, warum ich auf diesem Fest bin. Sie brauchten Hilfe." "Woran haben Sie das erkannt." "Sie standen mit einem Whisky allein auf der wichtigsten Party des Sommers." Liam nimmt das unausgesprochene Angebot, das Gespräch in für ihn weniger anstrengende Bereiche zu lenken, an und macht dem Priester das Angebot, auch von seinen Sorgen zu erzählen. "Und wobei brauchen Sie Hilfe? Was hat Sie mit einem Drink auf die Terrasse gebracht?" Pater Niklas versteht zwar das Angebot, doch er braucht heute Abend keinen zum Reden, vielmehr möchte er Dexter noch etwas Gutes tun und so antwortet er wahrheitsgemäß. "Ich verstecke mich vor meiner Schwester. Cordelia will, dass ich mit einem gewissen Angelus rede. Sie will, dass ich ihn auf den richtigen Weg zurück bringe." "Ach, und von welchem Weg ist er Cordys Meinung nach abgewichen?" "Er soll angeblich seinen Lustsklaven lieben. Doch das geht mich nichts an." Liam schmunzelt bei der Vorstellung von dem, was Cordelia von dem Priester will, und die Haltung von Pater Niklas nötigt ihm Respekt ab. Jetzt sieht er die Chance, ihm ein wenig von dem Vertrauen zurück zu geben, dass dieser ihm, einem Fremden, geschenkt hat. "Pater Niklas, wenn Sie ein Repräsentant Ihres Gottes sind, dann wünsche ich ihnen, dass sie viele Menschen zu ihm bekehren." "Der HERR segne dich und schenke dir Stärke und Klugheit für deine Aufgabe und Barmherzigkeit im Umgang mit dir selbst - Angelus." In dem Augenblick geht das Feuerwerk über dem Haus in den Himmel und das Knallen unterbindet jede weitere Unterhaltung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)