Die Geschichte einer Kämpferin von CyuNamikaze ================================================================================ Kapitel 14: Im Land des ewigen Eis II ------------------------------------- Weder der Wind noch der Schnee hatten nachgelassen, als Kyoko am nächsten Abend aus dem Fenster ihres Zimmers stieg, sorgsam darauf bedacht kein Geräusch zu machen. Sie hatte sich in einen weißen Mantel gehüllt, würde sich bei dem ganzen Schnee dadurch unauffällig fortbewegen können. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und würde ihren Plan umsetzen. Auch wenn das eventuell heißen könnte, dass sie einiges einstecken und vielleicht sogar sterben würde, doch eigentlich gehörte ihr Tod nicht unbedingt zu den Dingen, die sie geplant hatte. Auf leisen Sohlen stapfte sie durch den dicken Schnee und versuchte so wenig Geräusche wie möglich zu machen, wenn sie das gefrorene Wasser unter sich zusammendrückte. Es war ein schier unmögliches Unterfangen, doch das Heulen des Sturmes würde jegliches Geräusch überdecken. Es war noch nicht spät. Die Nacht war gerade hereingebrochen und eine Lichter im Tempel brannten noch, sodass sie davon ausgehen musste, dass der größte Teil der Tempeldiener noch nicht zu Bett gegangen war. Sie hatte zwar auf ihrem Weg von dem Zimmer ihrer schlafenden Teammitglieder zu ihrem Raum und raus aus dem Fenster niemanden sehen können, doch man konnte nicht vorsichtig genug sein. Nur Masakazu kannte ihren Plan und sie hatte wenig Lust sich noch vor irgendjemand anderem erklären zu müssen. Zwar war der junge Mann erleichtert gewesen, dass sie etwas gegen den bevorstehenden Angriff unternehmen wollte, doch dies traf keinenfalls auf alle Krieger des Tempels zu, die sie bereits darüber reden gehört hatte, dass sie für die Verstorbenen Rache nehmen wollten. Dazu sollte es bestenfalls nicht kommen. Zumindest nicht in diesem kräftemäßigen Ungleichgewicht, wo sie alle zwangsläufig ihr Leben lassen würden. Sie zog ihren Umhang enger um sich, als ein besonderes aggressiver Windzug ihn von ihren Schultern riss. Würde sie sich nicht bald in Bewegung setzen, würde sie sicherlich am Boden fest frieren. Himmel Herr Gott noch mal, es war wirklich verdammt kalt. „Was hast du vor?“ Ein resigniertes Seufzen entwich ihren Lippen. Die Stimme gehörte genau zu der Person, die sie als letztes hatte treffen wollen. Sie versuchte sich an einem aufgesetzten Lächeln und drehte sich zu dem Tempel um. Sofort erkannte sie Misuki, die mit verschränkten Armen im Schnee stand und sie skeptisch betrachtete. „Spazieren gehen.“, antwortete Kyoko schlicht und weit weniger freundlich als gedacht. Warum hatte ausgerechnet die blonde Porzellanpuppe sie bemerken müssen. Musste sie nicht ihren Schönheitsschlaf halten. „Ich komme mit!“ und schon hatte sich Misuki in Bewegung gesetzt und mit ernster Miene zu Kyoko aufgeschlossen. Entsetzt sah letztere die Tempelprinzessin an, doch diese war todernst. Nur entfernt erinnerte sie noch an das freundliche junge Ding, das sie die letzten Tage begleitet hatte. „Nein, ich werde alleine gehen.“, widersprach die Brünette und ihr Blick wurde ebenso ernst. Sie konnte kein Handicap an ihrer Seite brauchen, die ganze Aktion wurde eh schon schwer genug. „Du hast vor dich mit den Fremden anzulegen, die meine Kraft wollen.“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage und Misuki schloss kurz die Augen und atmete tief durch, bevor sie ihre Stimme wieder erhob: „Ich werde dich nicht alleine gehen lassen. Sie sind hinter mir her und haben meine Freunde getötet. Damit werde ich sie nicht durchkommen lassen.“ Mit großen Augen starrte Kyoko die andere an und versuchte schlau aus ihr zu werden. Püppchen war gar kein Püppchen mehr, sondern strahlte Stärke und Stolz aus, so wie sie es noch nie gemacht hatte. „In Ordnung.“, stimmte Kyoko schließlich zu und setzte sich in Bewegung: „Aber denk ja nicht dran, dass ich dich beschützen werde.“ Dass sie es trotzdem tun würde, schon allein weil es ihr Auftrag war, verschwieg sie. Sollte sich das Blondchen wenigstens selbst bemühen soweit sie konnte. Schweigend schritten sie aus dem Tor hinaus und der Wind wurde direkt noch stärker, jetzt wo er nicht mehr von den hohen Mauern abgewehrt wurde. „Was ist der Plan?“, wollte sie wissen, während sich Kyoko kurz orientierte. Genervt sah die Brünette herüber und schirmte ihr Gesicht gegen den Sturm ab. Schneeflocken hatten sich bereits in ihren Wimpern verfangen und machten es schwer sehen zu können. Kurz erklärte sie der Prinzessin ihren Plan. Sie berichtete ihr, dass ihre Aufgabe darin bestünde Zeit zu verschaffen. Mit Fallen oder auch mit bloßer Gewalt,Hauptsache sie könnten die Ankunft der Fremden um einen Tag verzögern, sodass die Verstärkung aus Konoha rechtzeitig eintreffen konnte. Misuki nahm den Plan ohne Murren an, nickte lediglich ohne eine Miene zu verziehen und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Sie mussten sich beeilen. Sie waren die ganze Nacht gerannt. Gegen den Wind waren sie langsamer als Kyoko eingeplant hatte, doch wenigstens hielt Misuki mit ihrem Tempo mit. Sie machten keine Pause. Sie hatten keine Zeit zu verlieren, wenn das Unterfangen gelingen sollte und es schien der Blondine nichts auszumachen, was Kyoko zwar verwunderte aber nicht störte. Generell schien sie Misuki unterschätzt zu haben und es tat ihr Leid die ganze Zeit so unfreundlich zu ihr gewesen zu sein, doch jetzt war es zu spät um etwas daran zu ändern. Schließlich kamen sie zum stehen schwer atmend von ihrem Marsch. Der Schneesturm hatte nicht nachgelassen, doch durch das angestrengte Rennen, war Kyoko nicht kalt, sondern unerträglich heiß. Sie sah sich um. Vor ihnen erstreckte sich ein breiter Weg, der durch einen dicht bewachsenen Tannenwald führte. Nach den Angaben von Masakazu mussten die Fremden diesen Weg zwangsläufig passieren, wenn sie sich nicht im Schatten der Bäume verirren wollten. „Wir werden ihnen hier eine Falle stellen.“, befahl die Braunhaarige und zog aus der Tasche, die sie um die Hüfte gebunden hatte einige Briefbomben und dünne Drähte. „Wir werden die Briefbomben an den Bäumen befestigen und sie durch gespannte Drähte auslösen lassen. Damit sollten wir zumindest ein paar von ihnen außer Gefecht setzen, den Rest greifen wir aus dem Hinterhalt an.“, fuhr sie fort und warf Misuki ein paar Drähte zu, bevor sie sich selbst daran machte die kleinen Briefbomben zu positionieren. Wenn sie es gut anstellten, würde die gewaltige Explosion bereits ausreichen. Wenn nicht würde sie kämpfen bis genug Zeit gewonnen war. „Kannst du eigentlich kämpfen?“, fragte Kyoko die Blonde, während sie gemeinsam ein paar der Drähte um die Bäume wickelten und so gut wie möglich im Schnee tarnten. Sie würden außerdem zum Ende des Waldes noch einige Mienen platzieren, in der Hoffnung, dass ihre Gegner darauf hereinfallen würden, doch ihr Hauptaugenmerk lag auf der großen Explosion. Misuki nickte langsam, sah aber nicht zu der Jo-Nin auf. „Gut, ich will trotzdem, dass du dich im Hintergrund hältst.“, erwiderte sie mit einer Stimme die eigentlich keine Widerworte zuließ, doch Misuki sah nur mit wütendem Blick zu ihr auf. „Es ist meine Familie, ich werde sie verteidigen.“, fuhr sie Kyoko böse zischend an und ihre Augenbrauen schossen überrascht in die Höhe. Wo war denn das nette Porzellanpüppchen geblieben? „Ich kann aber kein Auge auf dich haben, wenn ich mich auf einen Kampf konzentrieren muss.“, fauchte Kyoko ebenso böse zurück. „Das brauchst du auch nicht, ich kann auf mich selbst aufpassen.“, entgegnete die Blonde: „Und ich entbinde dich hiermit offiziell von der Aufgabe mich zu beschützen.“ Kyoko seufzte und vergrub das Gesicht in den Händen. Sie hatte nichts mehr zu erwidern, jetzt wo ihre Auftraggeberin die Mission für beendet erklärt hatte, lag es nicht mehr in ihrer Hand. „Na schön“. Mehr hatte sie nicht entgegenzusetzen und so machten sich die beiden Frauen grimmig daran weiter ihre Fallen zu bauen. Freundinnen würden sie wohl nie werden. Es war abermals dunkel geworden. Der Schneesturm hatte sich ein wenig gelegt, doch noch immer fielen die dicken Flocken vom Himmel. Misuki und Kyoko hatten ihre Position hinter einem Felsen bezogen und noch etwas Ruhe und Kraft gesammelt. Sie hatten alle ihre Fallen mehrfach überprüft, jetzt hieß es warten. Keine von ihnen wagte es die angespannte Stille zwischen ihnen zu durchbrechen, viel zu sehr waren sie auf den Wald konzentriert, aus dem in nicht mehr allzu fernen Zukunft ihre Feinde treten würde. Kyoko schickte bereits Gebete in den Himmel, dass alles funktionieren würde, doch so wirklich an einen Gott geglaubt hatte sie nie. Dafür hatte sie bereits zu viel erlebt. Misuki hingegen schien sehr wohl zu glauben. Bereits seit Stunden hatte sie die Augen geschlossen und die Hände gefaltet. Ruhelos bewegten sich ihre Lippen, doch kein einziger Laut drang aus ihrem Mund. Fast schien es Kyoko so als wollte sie sich auf ihren Tod vorbereiten, doch wenn es nach der Braunhaarigen ginge, so wäre dieses Ende auf jeden Fall zu vermeiden. Ein lauter Knall und eine gewaltige Stichflamme gaben das Signal. Kurz wurde die Nacht von dem Licht erhellt und die beiden Frauen sahen sich an. Sie nickten sich zu, jetzt wurde es ernst. Lautlos verließen sie ihr Versteck und analysierten die Lage. Die Explosion hatte einiges an Schaden angerichtet. Noch immer standen einige der Bäume in Flammen und der Schnee hatte sich rabenschwarz gefärbt. Husten drang an ihre Ohren und ein Schreien. Es dauerte nicht lange, bis einige Männer aus dem brennenden Wald traten. 21 zählte sie an der Zahl. Das war doch besser gelaufen als gedacht. Mit einer Handbewegung gab sie Misuki das Zeichen zum Angriff, griff sich einige Shuriken aus der Tasche an ihrem Oberschenkel und schleuderte sie mit aller Kraft auf die überraschten Männer. Doch diese schienen nach der Explosion bereits mit einem Angriff gerechnet zu haben. Ohne Probleme hob einer von ihnen ein langes Kusanagi und wehrte in rasender Geschwindigkeit die Klingen ab. Verdammt. Mit einer flüssigen Bewegung griff Kyoko nach hinten und umfasste automatisch den Griff ihrer Waffe. Mit einem Ruck, zog sie diese von ihrem Rücken und schon prallte Klinge an Klinge. Durch die Kraft des Aufpralls wurde der Kusanaginutzer einen Schritt nach hinten gedrängt und sie löste sich wieder von ihm, nur um im selben Moment einen Schlag auf ihrer Linken zu parieren. Doch es war keine Metallklinge, die an ihr Waffe zerbarst. War es Eis gewesen? Doch ihr blieb keine Zeit um darüber nachzudenken. Ein Zischen in ihrem Rücken kündigte die Kusanagiklinge an, die gefährlich nah an ihrem rechten Arm vorbeischoss, als sie sich zur Seite fallen ließ. Das war knapp gewesen. In der Bewegung wirbelte sie herum, zielte mit ihrem Fuß, auf das Knie des Kusanagibesitzers und traf. Ein Knacken begleitete ihre Bewegung und der Mann sackte nach vorne. Anscheinend hatte sie mit ihrem Tritt etwas gebrochen. Sie spürte eine Hand an ihrem ab und im nächsten Moment verlor sie den Boden unter den Füßen. Ein Aufschrei entwich ihrer Kehle als sie fühlte, wie sie in die Höhe schoss. Ihre Ohren rauschten und so schnell es ihr möglich war, machte sie ein paar Fingerzeichen und ließ ihre Waffe dabei nutzlos hinabfallen. Sie brachte ihr hier nichts, sie musste sich auf ihre anderen Fähigkeiten verlassen. Sie sammelte Chakra an ihren Händen und es dauerte nur Sekunden, bis sie sich entzündeten. Noch immer befand sie sich im freien Fall, doch mit aller Kraft schaffte sie es sich umzuwenden und mit dem Körper herab voran zu stürzen. Sie sah Misuki, die von zu vielen Gegnern umgeben war. Das konnte sie nicht schaffen. So änderte sie sacht ihre Richtung und fixierte einen schwarzhaarigen Mann an, der der Blonden ganz schön zu schaffen machte. Sie holte aus. Mit einem lauten Aufschrei ließ sie sich auf ihn fallen und hieb ihm die noch immer brennenden Hände mit aller Kraft in den Rücken. Mit einem Keuchen brach er vor ihr zusammen, doch Kyoko hatte keine Zeit, denn sie wurde bereits von einem weiteren Mann in Beschlag genommen. Seine blonden, langen Haare hingen unschön an seinem schmalen Gesicht herab und er lächelte finster. Es war der Mann, der sie eben bereits in die Luft befördert hatte. Wieder griff er nach ihr, doch ohne Probleme parierte sie den Schlag. Das war viel zu einfach gewesen. Fest umschlossen seine kalten Finger ihre Handgelenke. Dabei gab er seine Defensive auf und ihre linke Handfläche schoss nach vorne und schlug ihm heftig gegen die Brust. Er stöhnte auf als es ihm die Luft aus den Lungen drückte, doch er ließ sie nicht los. Seine Handfläche wurde immer kälter und es dauerte nicht lange, da brannte sie sich bereits in Kyokos Haut. Überrascht sah sie hinab und ihr Atem stockte. Verdammt. Mit der Faust schlug sie auf seinen Arm und es knackte laut. Sie hatte seinen Unterarmknochen gebrochen und so wurde er gezwungen seine Hand von ihrem Arm zu lösen. Doch noch immer war sein Lächeln nicht aus seinem Gesicht gewichen. Kyoko stolperte ein paar Schritte zurück und betrachtete mit großen Augen ihren Arm. Eis hatte sich um ihre Haut gebildet und breitete sich knackend weiter aus. Nicht mehr lange und es würde ihre Hand erreichen und bewegungsunfähig machen. Ob sie es mit Feuer bekämpfen können würde? Abermals entzündete sie ihre Handflächen und tatsächlich, langsam begann das Eis zu schmelzen. Doch der Umfang ihres Jutsus ließ sie sich nicht ganz von dem Eis befreien. Dafür reichten die Flammen nicht aus. Sie stöhnte als sich das Eis weiter in Richtung ihrer Schulter ausbreitete. Sie musste schnell etwas dagegen unternehmen, sonst würde sie als Eisskulptur enden. „Misuki, lass dich nicht berühren.“, rief sie der blonden neben sich zu, die hastig nickte und sich weiter mit ihrem hübschen Katana zur Wehr setzte. Weiter breitete sich das Eis über ihren Arm aus. Sie musste sich kurz zurückziehen, um es tauen zu lassen, während des Kampfes fand sie keine Zeit dazu. Es hatte bereits ihre Schulter erreicht und ihren rechten Arm komplett bewegungsunfähig hinterlassen, sodass Kyoko nun mehr nicht auf Nin-Jutsu zurückgreifen konnte. „Misuki, schnell.“, schrie sie durch den Kampfeslärm und die Blonde reagierte sofort. Mit einem Satz sprangen sie zwischen die Bäume, doch beide von ihnen spürten, dass die Männer ihnen auf den Fuß folgten. „Was ist?“ Hektisch ging ihr Atem, als sie Kyoko besorgt von der Seite musterte. Auch sie hatte schon einiges einstecken müssen. „Sie scheinen ein seltsames Kekkei Genkai zu haben.“, erklärte Kyoko ihr stoßweise, während sie mit ihrer unverletzten Hand einige Shuriken abwehrte: „Er hat mich nur berührt und das verdammt Eis breitet sich auf meinem ganzen Körper aus.“ Sie fluchte als das Eis knarzend ihren Hals erreichte. „Ich kann es auftauen, dafür muss ich mich aber kurz aus dem Kampf zurückziehen.“, fuhr sie fort und die Blonde nickte. „Ich werde die Rückendeckung geben.“, sagte sie schlicht und blieb stehen. Ruckartig bremste auch Kyoko ab. Das konnte unmöglich ihr ernst sein. Das würde sie zwangsläufig umbringen. „Misuki!“, schrie Kyoko und hob die Hand nach der Blonden, doch diese warf ihr nur ein selbstsicheres Lächeln über die Schulter zu. Und plötzlich fing sie an zu glühen. Kyokos Augen weiteten sich. Das war also diese besondere Fähigkeit. Chakra breitete sich um die Prinzessin aus und nahm langsam Gestalt an. Ein leuchtender oranger Phoenix, bildete sich um den zierlichen Körper und breitete schützend die Flügel aus. Die Shuriken prallten davon ab und selbst, als der Mann mit seinem Kusanagi angriff, wurde er zurückgeschleudert. Was für eine unglaubliche Fähigkeit. Schnellstmöglich entzündete Kyoko wieder ihre Hände. Sie konnte nicht einfach dieser wundersamen Gestalt zusehen, sie musste sich dringend von dem lästigen Eis befreien. Misuki musste bei diesem Jutsu ungemein viel Chakra verbrauchen, sie durfte es nicht länger anwenden als nötig. Es dauerte nicht eine Minute, da war Kyoko erlöst. Schnell sprang sie wieder auf die Beine und wie auf ein Kommando verschwand auch der Phoenix. Lächelnd drehte sich Misuki zu ihr um und stand mit einigen wenigen Sätzen hinter der Namikaze. Ein erneuter Schurikenhagel wurde dieses Mal von einer von Kyokos Steinwänden abgewehrt, bevor die Männer wieder auf sie trafen. Jetzt wo sie wussten mit welch seltsamer Kraft sie es zu tun hatten, konnten sie sich besser darauf konzentrieren. Sie wichen Angriff nach Angriff aus, sorgsam darauf bedacht nicht angefasst und dadurch vereist zu werden. Doch ihre Kräfte ließen langsam nach. Wie vermutet hatte Misuki das Jutsu Unmengen an Energie gekostet, sodass es nun an Kyoko war ihre Feinde zurückzuschlagen. Ihr Körper schmerzte bereits und das Fluchmal an ihrer Schulter pochte. Zahlreiche Schnitte zierten ihren Körper und sie war sich sicher, dass sie sich zwei Rippen gebrochen hatte, als sie an einen Baum geprallt war. Doch trotz all der Verletzungen stand es noch gut um sie, denn auch die Männer ließen immer weiter nach. Sie hatten ihren Trick durchschaut und dadurch, dass sie ihre Vereisung nicht mehr anwenden konnten, waren Misuki und Kyoko durch ihre Fähigkeiten im Vorteil. Keuchend wich Kyoko einem Kunai aus, das schmerzhaft die Haut an ihrem Hals durchtrennte. Es war nur ein kleiner Kratzer geworden, hätte aber durchaus tödlich enden können, hätte sie sich nicht rechtzeitig zur Seite bewegt. Ein Fluchen entwich ihren Lippen als sie in der Bewegung Misuki zu Boden riss, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sie hatte ihr eben den Rücken freigehalten und nun war es an Kyoko das selbe zu tun. „Wir müssen uns zurückziehen.“, flüsterte die Namikaze und Misuki nackte schwach. Ohne von der Blonden abzulassen, griff Kyoko in die Tasche und tastete nur einen kurzen Moment, bevor sie fand, was sie gesucht hatte. Rauchbomben. Mit Schwung warf sie diese auf den Boden und sofort war die ganze Kampfszene in undurchdringlichen, schwarzen Rauch gehüllt. Sie unterdrückte ein Husten als sie ungewollt ein wenig von dem dicken Qualm einatmete und rannte los. Sie spürte das Gewicht Misukis auf ihrer Seite, doch zum Glück war die junge Frau leicht genug, dass Kyoko sie halten konnte. Schnell überwanden sie so viel Strecke wie möglich und traten aus dem Wald heraus. Kyoko hob den Kopf. Die Sonne ging auf. Ein warmes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Sie hatten es also geschafft. Sie hatten genug Zeit herausgeschlagen. „Kannst du alleine laufen?“, fragte Kyoko irgendwann, als sie drohte unter dem Gewicht der anderen einzuknicken. Diese nickte und tatsächlich schien sie sich soweit erholt zu haben, dass sie den Rest des Weges alleine hinter sich bringen können würde. „Wir haben es geschafft oder?“ Lächelnd blickte Misuki zu ihr herüber und Kyoko bestätigte erleichtert. Sie hatten es wirklich geschafft und überlebt. Mit entspannter Miene senkte sie den Kopf. Sie hatte genau das gemacht, was auch Itachi ihr empfohlen hätte und es hatte geklappt. Ihre Mundwinkel zogen sich kaum merklich in die Höhe und instinktiv hob sich ihre Hand zu ihrem Hals um ihr Medaillon zu umfassen. Ruckartig blieb sie stehen. Dort war kein Medaillon. Hektisch tastete sie ihre Haut ab und schnell stießen ihre Finger auf den blutenden Kratzer an ihrem Hals. „Nein.“, hauchte sie entsetzt und Panik machte sich in ihr breit. Da musste sie es verloren haben. Itachi. Wie in Trance wandte sie sich um. „Was tust du?“ Die geschockte Stimme Misukis riss sie aus ihrem Automatismus und sie warf ihr einen schnellen, überraschten Blick zu. Sie hatte ganz vergessen, das sie mit Püppchen unterwegs war. „Ich muss zurück. Geh schon mal vor.“, rief sie nur und rannte los. Niemals würde sie ihre einzig Möglichkeit Itachi zu retten zurücklassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)