Humanity von hYdro_ ================================================================================ Kapitel 10: Schicksal an Schicksal ---------------------------------- Sie fuhren mit dem Lift nach oben. Doch sie hielten nicht, wie Sasori zunächst angenommen hatte, in der Tiefgarage, sondern die Tür des Fahrstuhls ging erst dann auf, als sie im dreizehnten Stock angelangt waren. Konan ging voran, führte ihn schweigend durch einen Gang, bis sie schließlich vor einer schweren Eichenholztür hielten. Sie schloss auf und ließ ihn eintreten. Es war eine ganz gewöhnliche Wohnung, wie Sasori feststellte. Simpel eingerichtet, ohne größeren Schnick Schnack und doch modern gehalten. Es war sehr sauber und aufgeräumt. Auf den ersten Blick sah es nicht so aus, als ob hier jemand leben würde, denn nirgendwo lagen persönliche Dinge oder dergleichen herum. Konan deutete ihm an ihr zu folgen, was er auch widerstandslos tat. Sie führte ihn in einen Raum der wie ein Krankenzimmer eingerichtet war. Alles war weiß; die wenigen Möbel, die Wände, sogar die Vorhänge erstrahlten in einem sterilen Weißton. Ein stetes Piepen erweckte seine Aufmerksamkeit, er drehte den Kopf in besagte Richtung und erst da bemerkte er das Bett. Der Mann der darin lag sah ziemlich krank aus. Er war bleich, seine Haut glich beinahe der einer Leiche. Sein Körper war ausgemergelt und bestand mehr aus Knochen als aus sonst was. Die tief sitzenden Augenringe, wie auch die eingefallenen Wangen unterstrichen das Bild eines todkranken nur noch. Zudem schien er nicht bei Bewusstsein zu sein. Dieser Mann sah nicht nur krank aus, er war es auch. Was man wohl auch aus den unzähligen Maschinen schließen konnte, an denen er angeschlossen war. «Das ist Nagato.» Hörte er Konan sagen, die an ihm vorbei schritt und sich neben das Bett stellte. Sie berührte den Liegenden sanft an der Hand, worauf sich ihre sonst so beherrschte Miene änderte und Sasori glaubte Besorgnis darin lesen zu können. «Sein Zustand verschlechtert sich von Tag zu Tag. Manchmal wacht er noch auf, bleibt für einige Stunden bei Bewusstsein. Doch auch das kommt immer seltener vor.» «Woran leidet er?», wollte Sasori wissen, als er etwas näher trat. «Das wissen wir nicht.» Sie drehte ihren Kopf zu ihm, sah ihn das erste mal seit sie den Raum betreten hatten wieder an und er glaubte zu wissen, welche Rolle er hierbei spielen sollte, warum sie ihn erst hierhergeführt hatte. «Ich bin kein Arzt.» «Das ist uns durchaus bewusst. Und doch bist du unsere letzte Hoffnung, uns läuft die Zeit davon.» Widerwillig trat Sasori näher ans Krankenbett um den darin liegenden etwas genauer ansehen zu können. Er warf einen Blick auf den Bildschirm der seinen Zustand überwachte. Doch er konnte nichts auffälliges entdecken, was den Zerfall des Kranken erklären würde. «Warum bringt ihr ihn nicht ins Krankenhaus oder holt euch einen richtigen Arzt?» «Ihn ins Krankenhaus bringen können wir nicht, das ist zu riskant. Er wird in mehreren Ländern gesucht, es wäre nur eine Frage der Zeit bis sie ihn erkennen würden. Zudem redet er manchmal wirres Zeug wenn er wach ist. Deshalb befürchten wir, er könnte ungewollt etwas über die Organisation, unser Versteck oder unsere Ziele ausplaudern, was uns in gewaltige Schwierigkeiten bringen würde. Ärzte hatten wir einige hier. Unfreiwillig natürlich, alles andere wäre zu gefährlich. Doch auch die konnten den Grund, warum Nagato im sterben liegt, nicht in Erfahrung bringen. Wir haben sie alles dokumentieren lassen, bevor wir sie loswerden mussten. Dort sind ihre Aufzeichnungen, vielleicht helfen sie dir weiter.» Konan deutete auf den kleinen Schreibtisch, der sich neben dem Krankenbett befand und auf welchem sich einige Papiere und Dokumente stapelten. Bevor wir sie loswerden mussten. Sasori wußte was das bedeutete. Doch was würden sie mit ihm anstellen, sollte auch er versagen? «Warum gerade ich? Warum glaubt ihr, ein Pathologe könnte das schaffen, was mehrere, richtige Ärzte nicht geschafft haben?» Sie ließ vom Kranken ab und sah ihn eindringlich an. «Weil du anders bist. Wie du dir vielleicht denken kannst haben wir dich gründlich abgecheckt, bevor Pain beschlossen hat dich zu kontaktieren. Du hast während deiner Arbeit als Pathologe bei einigen Mordfällen der Polizei den entscheidenden Hinweis geben können, der dazu verhalf den Täter zu fassen. Du hast Dinge wahrgenommen, die alle anderen übersehen haben. Deshalb bin ich und auch Pain davon überzeugt, dass du uns bei Nagato helfen kannst. Ich…» Konan unterbrach sich, senkte ihren Blick kurz gen Boden, ehe sie in einem etwas milderen Tonfall weitersprach. «Ich will ehrlich sein, Sasori. Das hier ist keine Bitte. Dein Schicksal ist sozusagen mit dem Nagatos verknüpft. Sollte er sterben, sieht Pain sich gezwungen dich auszuliefern. Es ist kein Zufall, dass wir auf dich aufmerksam wurden. Wenn man es so sehen will haben wir nach dir gesucht. Doch anfangs nicht, um dich in unserer Organisation aufzunehmen, sondern weil der Gründer unserer Organisation eine Rechnung mit dir offen hat.» Sasori verstand nur die Hälfte von dem, was Konan ihm da sagte. Offene Rechnung? Er wußte nicht, wen er verärgert haben sollte, ganz zu schweigen davon, dass seine Sozialkontakte sowieso eher spärlicher Natur war. Außerdem schloss er direkt aus, dass sie mit ‹ausliefern› gemeint hatte, ihn der Polizei zu übergeben. Denn dann gäbe es keinen Grund, warum er nicht als Racheakt sein ganzes Wissen über diese Organisation mit den Gesetzeshütern teilen sollte. Sollte er diese Organisation verlassen, dann wohl nur tot oder gar nicht. «Wer ist damit gemeint, mit wem soll ich eine offene Rechnung haben?» «Uchiha Madara.» Bei der Erwähnung dieses Namens horchte Sasori auf, denn er glaubte ihn schon einmal gehört zu haben. «Er ist der Gründer von Akatsuki, was nur wenige der Mitglieder wissen. Er bleibt lieber in Verborgenen, lässt Pain anstelle seiner alles leiten. Außerdem ist er der Polizeichef der Stadt, eigentlich solltest du schon von ihm gehört haben. Ein Mann, den man sich nicht als Feind wünschen sollte. Er legt sehr viel Wert auf Traditionen und Familie. Es ist nicht allzu lange her, als seine Nichte entführt und ermordet aufgefunden wurde.» Sie sah ihn aussagekräftig an und Sasori genügte das, um zu wissen, worauf sie hinaus wollte. Und da ihm nun auch einfiel, wo er diesen Namen schon einmal gehört hatte, konnte er sich das Restliche denken. Die junge, schwarzhaarige Frau, die sich Sasori erst vor ein paar Wochen geholt hatte und die ihn angefleht hatte, sie gehen zu lassen, war Uchiha Madaras Nichte. Dieser war ihr Onkel und ist nun auf der Suche nach ihm, ihrem Mörder, um sich an ihm zu rächen. «Wenn Madara, so wie du sagst, der wahre Anführer Akatsukis ist, warum liefert ihr mich ihm dann nicht direkt aus?» Konans Blick huschte wieder zurück zu Nagato, welcher noch immer unverändert im Bett lag. «Pains Loyalität hat Grenzen. Er würde alles tun um Nagato zu retten, wie auch ich. Madara weiß nichts von dir und deinem Beitritt in Akatsuki und solltest du Nagato vor dem Tod bewahren können, ist Pain dazu bereit seine Hand schützend über dich zu halten, sollte Madara je herausfinden wer du wirklich bist.» Sasori musste feststellen, dass er in ziemlichen Schwierigkeiten steckte. Die er sich selbst eingebrockte hatte, indem er unglücklicherweise die falsche Frau für seine Tests missbraucht hatte. Er würde aus dieser verworrenen Spirale wohl nur wieder herauskommen, wenn… Sein Blick glitt zu dem Bewusstlosen mit den roten Haaren, dessen Anblick nicht gerade große Hoffnungen in ihm weckte, unbeschadet einen Ausweg aus dieser Sache zu finden. ♦︎ In einem verwahrlosten Hinterhof stieg er eine Treppen hinunter, die Wände waren voll von Schmierereien und Graffiti, was nicht unüblich war in dieser üblen Gegend. Als er die letzte Stufe hinabgestiegen war, stand er vor einer schweren Eisentür. Sasori klopfte das vereinbarte Zeichen. Zwei mal lang, zwei mal kurz, einmal lang. Er musste nicht lange warten bis die Tür mit einem lauten Quitschen einen Spalt aufging. «Ah, du bist es.» Die Tür ging nun vollkommen auf, wodurch er eintreten konnte. Da es in dem ausgebauten Keller keine Fenster gab, war der gesamte Raum in Dunkelheit gehüllt. Nur die altersschwache Lampe in der Ecke spendete etwas Licht. «Was brauchst du dieses mal, Sasori? Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass ich dich so schnell wiedersehen würde, so wie du letztes mal zugeschlagen hast.» Der Mann mit der Brille und den gräulichen Haaren, die er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden trug, ließ sich in einen der alten Sessel fallen, ehe er ihn neugierig musterte. Sasori hielt es sich vor zu stehen, da er vor hatte sowieso gleich wieder zu verschwinden, er wollte nicht unnötig Zeit verlieren. Wer wußte schon wie viel Zeit ihm noch blieb, bis Nagatos Zustand sich weiter verschlechterte? Konan hatte ihm den Schlüssel zur Wohnung im dreizehnten Stock überlassen und ihm gesagt, dass ihm diese bis auf weiters zur Verfügung stehen würde. Es stand ihm zwar frei zu gehen wohin er wollte, er könnte sich auch in sein eigenes Haus zurückziehen und die Wohnung unbenutzt lassen und doch hatte ihm die Blauhaarige nochmal deutlich gemacht, dass es für ihn Konsequenzen hatte, falls Nagato starb. Und nachdem Sasori die paar Aufzeichnungen der Ärzte überflogen hatte, die er jedoch nur zum Teil verstanden hatte, da ihm einfach das Grundwissen fehlte und ihm einzelne Fachbegriffe fremd waren, hatte er es für das Beste gehalten sich erstmal Bücher zu beschaffen, die ihn die Materie näher bringen würde. «Kabuto. Ich brauche noch ein paar Bücher.» Der junge Mann war, wenn man es so sehen wollte, Sasoris erste Anlaufstelle, wenn es darum ging sich mit Medikamenten, Substanzen und ähnlichem einzudecken. Auf der Straße nannten sie ihn den ‹schwarzen Apotheker›, da man bei ihm alles bekam, das ansatzweise etwas mit Medizin zu tun hatte und wenn man vermeiden wollte, dass Fragen gestellt wurden, denn der Brillenträger galt allgemein als verschwiegen und vertrauenswürdig. Seien es verschreibungspflichtige Medikamente für einen Junkie oder fanatische Bücher über zwielichtige Tests an Menschen, die man auf dem herkömmlichen Markt nicht kaufen konnte. Man bekam hier alles. Hier besorgte sich Sasori auch seine Substanzen und Flüssigkeiten, die er für die Zusammensetzung seines einzigartigen Giftes benötigte. Wie auch den Seziertisch, alle Bestandteile um sich eigene Prothesen anfertigen zu können und wenn es sich Sasori genau überlegte war sozusagen die gesamte Einrichtung, die ganzen Maschinen und Geräte, die er in seinem Kellerraum beherbergte, von Kabuto erstanden. «Ah, haben dir die letztens nicht gereicht? Tut mir leid das sagen zu müssen, aber das waren alle, die ich im Moment über Transplantationen und ähnliches da habe.» Der Grauhaarige überschlug seine Beine, rückte seine Brille zurecht und nippte an einer Tasse. «Nein. Die haben gereicht, doch jetzt brauche ich andere. Ich brauche alle Spezialistenbücher über unerklärliche und seltene Krankheiten die du hast. Du weißt schon, Krankheiten auf die die besten Ärzte nicht kommen würden, während sich der Zustand des Patienten dennoch immer verschlechtert. Alles das ansatzweise in die Richtung geht…» Der Sitzende lachte gekünstelt auf. «Das hört sich für mich fast so an, als wüsstest du selbst nicht, was du eigentlich willst. Aber gut, ich sehe mal, was sich machen lässt.» Damit stand er auf und verschwand in einen angrenzenden Raum, den Sasori selbst noch nie betreten hatte. Während er auf Kabuto wartete, ließ er seinen Blick im Raum umher schweifen und blieb an einem Regal hängen. Einige Gefäße waren darauf ausgestellt, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt waren, wohl um die darin befindlichen toten Embryonen erhalten zu können. Sasori kannte den Grauhaarigen schon eine Weile, auch wußte er, dass dieser auch mal als Arzt tätig gewesen war. Und wenn sich Sasori so umsah, konnte er sich auch zusammenreimen, weshalb man Kabuto unehrenhaft aus seinem Amt entlassen hatte. Er hatte den Verdacht, dass der Brillenträger nicht so gearbeitet hat, wie man es von ihm verlangt hatte. Er konnte sich auch gut vorstellen, dass der Jüngere unrechtmäßig noch immer in irgendeiner Form praktizierte, so besessen wie dieser sich für Medizin interessierte. Diesen Verdacht hatte Sasori natürlich noch nie geäußert. Würde er auch nicht. Jeder hat seine Geheimnisse und am sichersten fuhr man, wenn man die seinen behütete und sich um die der anderen nicht scherte. Eine Ansicht, die sie glücklicherweise teilten. ♦︎ Er war gerade auf dem Rückweg zu seinem Auto, als er die Geräusche wahrnahm. Lautes Jubeln und allgemeiner Lärm, wenn Mensch durcheinander redeten. Und da fiel Sasori wieder ein, dass heute ja eine Veranstaltung in der Stadtmitte stattfand, von der er sich fern halten sollte. Er warf die eben erstandenen Bücher auf den Rücksitz, ehe er kurz zögerte, dann jedoch denn Wagen wieder abschloss. Getrieben von Neugierde lief er den Geräuschen entgegen, dessen Ursprung sich nur ein paar Querstraßen weiter befinden musste. Es dauerte nicht lange, bis er den großen Platz erreicht hatte, an denen sich unzählige Menschen tummelten. Ein hufeinsenförmiges Gebäude befand sich am anderen Ende des Platzes, vor welcher eine Tribüne aufgestellt worden war, zu der sich beinahe jeder Besucher zugewandt hatte. Sasori war noch zu weit entfernt um erkennen zu können, wer sich darauf befand oder um was es hierbei überhaupt ging. Doch durch die Boxen, die hier überall aufgestellt waren, hielt jemand eine Ansprache zum Thema allgemeine Sicherheit und wie man sie zukünftig noch besser gewährleisten konnte. Angetrieben durch seine Neugier, schlängelte er sich durch die Masse weiter nach vorne um endlich einen Blick auf die Bühne werfen zu können. Auch wenn sich die Leute hier alle relativ nahe aneinanderreihten und er es im Normalfall vermied, sich unter größeren Menschenmassen aufzuhalten – da er es einfach nicht ausstehen konnte, wenn ihm jemand zu nahe kam – so ging er trotzdem weiter, bis er schließlich einen Platz fand, von wo aus er freien Blick auf die Bühne hatte. Ein Kerl mittleren alters hielt ein Mikrofon in der Hand, in welches er bis eben noch gesprochen hatte. Dieses reichte er jedoch mit der Erwähnung eines Namens – bei dem Sasori für einen Moment kurz das Herz stehen blieb – an seinen Nebenmann weiter und stieg von der Tribüne. «…und damit übergebe ich an den Mann, der Ihnen allen seine Vorstellungen von einer sichereren Zukunft erläutern wird: Uchiha Madara.» Ein ungutes Gefühl machte sich in Sasori breit, welches sich noch verstärkte, als er glaubte, der Mann mit der langen, dunklen Mähne würde ihn einen Augenblick lang aus der Masse fixieren, ihn direkt aus den dunklen Augen anstarren, als dieser seinen Blick über das Publikum schweifen ließ. Dennoch blieb Sasori an Ort und Stelle stehen, tat es als Einbildung ab und lauschte der Rede, die Madara nach einer kurzen Pause begann. «Wir durchleben eine schwere Zeit, die Kriminalität steigt stetig an in Konoha und ich bin nicht gewillt in einer Welt zu leben, in der man ständig befürchten muss einem Verbrechen zum Opfer zu fallen, wenn man abends um acht durch die Stadt läuft. Es ist nicht allzu lange her, als der Skorpion wieder zugeschlagen hat, um nur ein Beispiel zu nennen. Und auch wenn wir von der Polizei alles tun um ihn und auch alle anderen Kriminellen zu fassen, – und das werden wir ganz sicher – so dauert es doch seine Zeit. Es wird immer Kriminelle geben, genauso wie es immer Verbrechen geben wird, daran können wir nichts ändern. Woran wir jedoch etwas ändern können, ist die Zeitspanne bis sie gefasst werden. Deshalb setzte ich auf eine verschärfte Überwachung, um eine frühzeitige Verhaftung von potenziellen Straftätern vornehmen zu können. Bessere Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen, Überwachung des Mailverkehrs von allen Anwohnern dieser Stadt, sowie auch die Erlaubnis alle Telefonate abhören zu dürfen. Alles nur, um Ihre Sicherheit gewährleisten zu können. Wäre das nicht ein kleines Übel, welches man gerne eingeht, damit wir Sie vor Überfällen, Vergewaltigungen und anderen Gewaltverbrechen schützen können? Deshalb brauche ich eure…» Sasori verfolgte dieses Geschwätzt nicht weiter, denn für ihn war das, was dieser Mann da von der Bevölkerung verlangte, gegen die Menschrechte. Zählte dieser Verrückte das Aufgeben von jedermanns Privatsphäre zu einem kleinen Übel? Er konnte nur hoffen, dass die Menschen in dieser Stadt nicht so dumm waren und sich von diesem Kerl einlullen ließen, der ganz offensichtlich mit unmoralischen Mitteln versuchte den Leuten Angst einzujagen, um sie gefügig zu machen. Noch bevor sich Sasori weiter darüber ärgern konnte, drängte sich jemand in sein Blickfeld, welcher er hier nicht gedacht hätte anzutreffen. Deidara drängte sich durch die Masse vor ihm und als er auch Sasori ins Auge fasste, kam er geradewegs auf ihn zu. Irgendwie schien er gehetzt, so wie sich dieser durch die Leute schlängelte, was so gar nicht zu dem Blonden passen wollte. Obwohl Sasori meinte, dass ‹gehetzt› nicht ganz das richtige Wort war. Aufgeregt. Ja, das war es. Deidara war aus irgendeinem Grund aufgeregt. «Was machen Sie denn hier?! Hat Ihnen niemand gesagt, dass Sie sich von dieser Veranstaltung fern halten sollen, un?», zischte er ihm leise ins Ohr, als er bei ihm angelangt war. Deidaras Geruch stieg ihm in die Nase und auch wenn Sasori zugeben musste, dass der Blonde gut roch, so machte sich dennoch Unbehagen in ihm breit. Deidara war ihm so nahe, dass er dessen Atem an seinem Ohr spüren konnte. Doch ein Zurückweichen war ihm nicht möglich, da die Leute hier alle so eng beieinander standen, dass er den Mann hinter sich angerempelt hätte. «Das selbe könnte ich dich fragen.» Gab er patzig Antwort, während ihm nicht entging, wie sich Deidara immer wieder umsah. Der Blonde checkte unauffällig aber dennoch für Sasori erkennbar immer wieder ihre nähere Umgebung ab. Als würde er etwas suchen. «Kommen Sie mit, hier ist es zu gefährlich.» Flüsterte Deidara nun etwas milder, als er ihm an Handgelenk fasste und den leicht überrumpelten Sasori hinter sich her durch die Leute zog. Mehr widerwillig ließ sich Sasori hinter dem Blonden her zerren und als sie sich aus dem größten Trubel der Masse befreit hatten, am hinteren Teil des Platzes angelangt waren, löste Sasori sein Handgelenk aus dem Griff. «Was genau soll das werden?», fragte er leicht verärgert. Der Blonde drehte sich nur zu ihm um und schien nun nicht mehr so angespannt wie vor ein paar Sekunden noch. Ein leichtes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, ehe er erneut das Handgelenk des Rothaarigen umfasste. «Werden Sie noch früh genug sehen, no Danna. Und nun kommen Sie, wir suchen uns einen geeigneten Platz um es uns anzusehen, un.» Sasori hatte noch immer keine Idee wovon der Blonde da sprach, hatte jedoch keine Zeit mehr sich darüber Gedanken zu machen, da Deidara ihn bereits weiterzog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)