Humanity von hYdro_ ================================================================================ Kapitel 9: Zwischen Wünschen und Wirklichkeit --------------------------------------------- Geborgenheit. Etwas das man empfindet, wenn man sich sicher und beschützt fühlt. Doch um sich erst geborgen fühlen zu können braucht es etwas, das dieses Gefühl erst entstehen lässt. Das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Einige benötigen dazu eine vertraute Person, eine Umgebung, einen Gegenstand oder auch bloß eine simple Melodie. Doch auch wenn es die verschiedensten Dinge sind, die dieses Gefühl auslösen, so haben sie alle doch etwas gemeinsam. Es sind Dinge oder Personen die wir kennen, denen wir nahe stehen und vertrauen. Mit denen uns etwas verbindet. Unbehaglichkeit. War das erste Wort, was Sasori durch den Kopf ging, als er zurück im Hauptquartier sein Zimmer betrat. Die grauen, massiven Betonwände vermittelten den Eindruck, als säße man in einem Bunker. Allein und abgetrennt von der Außenwelt. Sie engten ihn ein, schienen ihn beinahe zu erdrücken und strahlten diese Kälte aus, die ihm durch Mark und Bein ging. Da half es auch nichts, wenn er das Licht anschaltete, denn der unnatürlich starke Schein der Deckenlampe – der ihm beinahe in den Augen brannte – ließen die dunklen Ecken des Raums nur noch finsterer erscheinen. Verursacht von dem spärlichen Mobiliar zogen sich lange Schatten über die tristen Wände und den Boden. Ein Ort, der ihm fremd war und an den er nicht gerne zurückkehrte. Sasori schnaubte. Allein der Gedanke daran, dass er sich zu Hause – in seinen eigenen, vertrauten vier Wänden – viel wohler fühlte, war genug, damit wieder diese Wut in ihm aufstieg. Es war als wäre er in einem ständigen Kampf mit sich selbst. Er wollte nicht, dass sein Wohlbefinden davon abhing, wo er sich gerade aufhielt. Er wollte gar nichts mehr empfinden. Doch so sehr er sich auch gegen seine Menschlichkeit wehrte, versuchte sie auszulöschen, am Ende siegte sie dennoch jedes mal. Auch wenn er ein Meister darin war, seine Gefühle hinter einer monotonen Maske zu verstecken, befanden sich in seinem Inneren immer noch Regungen, die er am liebsten nie wiederkehrend aus sich verbannt hätte. Doch es half nichts, sich weiter über seine Machtlosigkeit aufzuregen, viel eher machte sich nun langsam die Anstrengung des vergangenen Tages bemerkbar, seine Lider fielen schon fast von alleine zu. Sein Körper verlangte nach Erholung und er würde sie ihm nicht verwehren, solange seine Hülle noch aus Fleisch und Blut bestand. Alles andere wäre Kontraproduktiv. Weswegen er sich schließlich in sein Bett legte und nur kurz darauf in einen unruhigen Schlaf fiel. Ein weiterer Löffel Cornflakes verschwand in seinem Mund, bevor er ausgiebig kaute und alles runterschluckte. Es waren die Cornflakes die er am liebsten mochte, die seine Mutter aber nur selten kaufte, da sie immer behauptete, dass sie zu viel Zucker enthielten, als dass er sie jeden Tag essen durfte. Der kleine Junge mit den roten Haaren saß am Küchentisch, seine Beine ließ er dabei leicht von dem Stuhl hin und her baumeln. Die Sonne schien warm durch das kleine Fenster oberhalb der Spüle, flutete die ganze Küche mit ihrem hellen Licht. Das strahlende Lächeln seiner Mutter kam dadurch nur noch mehr zur Geltung, als sie sich zu ihm umdrehte und ihn beim Namen nannte. «Sasori.» Er sah von seinem Frühstück zu ihr auf. Manche mögen behaupten, dass sie mit ihren braunen Haaren und den ebenso braunen Irden gewöhnlich aussah, doch für Sasori war sie die schönste Frau auf der ganzen Welt. Ihre ganze Ausstrahlung, der Ausdruck in ihren Augen, wenn sie ihn ansah, dieses warme Lächeln das sie ihm immer schenkte und das ihm auch jedes mal selbst ein Lächeln auf die Lippen zauberte – obwohl er ein Junge war, der mit solchen eher sparte – war für ihn das höchste Maß an Schönheit. Denn dabei fühlte er sich immer so… geliebt. «Du weißt doch, dass dein Papa und ich für ein paar Tage weg sein werden und dass Oma Chiyo nachher gleich kommt um in dieser Zeit auf dich aufzupassen. Deshalb möchte ich, dass du mir versprichst, dass du immer schön artig bist und auf sie hören wirst, ja?» Er nickte und murmelte mit vollem Mund: «Versprochen.» Zufrieden lächelnd drehte sie sich von ihm weg und er fing an darüber nachzudenken, was das Wegsein seiner Eltern für ihn bedeuten würde. Würde es dann Oma Chiyo sein, die ihn jeden Morgen wecken würde? Würde es sie sein, die ihm das Frühstück zubereiten und die mit ihm spielen würde? Seine Augenbrauen zogen sich ein Stück zusammen, als er entschied, dass seine Oma diese Dinge niemals so gut hinbekommen würde wie es seine Mutter tat. Er mochte Oma Chiyo zwar, doch wie lange wäre er denn mit ihr allein? Wie lange würde er auf die Rückkehr seiner Eltern warten müssen? Er konnte sich nicht erinnern, dass seine Mutter ihn jemals länger als ein paar Stunden allein gelassen hatte und schon allein bei der Vorstellung, dass sie nicht wiederkommen würde und er für immer bei seiner Oma bleiben müsse, schmerzte seine Brust. «Mama?» «Hm?», machte sie gut gelaunt, als sie nebenbei ein paar Früchte klein schnitt. «Aber du und Papa… ihr kommt doch zurück, oder?» Sie hielt in ihrem Tun inne, drehte sich schmunzelnd zu ihm um. «Dummerchen. Natürlich kommen wir zurück.» Doch als der unsichere Ausdruck in Sasoris Blick nicht weichen wollte, trat sie die paar Schritte auf ihn zu und fuhr ihm sanft durch die strubbeligen, roten Haare. «Du brauchst keine Angst zu haben, die paar Tage gehen schneller vorbei als du denkst. Und du weißt doch, dass wir dich viel zu sehr lieb haben, als dass wir dich alleine lassen würden.», sagte sie und küsste ihn liebevoll auf die Stirn. Sasoris Miene hellte sich auf und doch wollte er sicher gehen. «Und dann bleibt ihr für immer bei mir?» «Für immer und ewig.» Ihr Mund verzog sich dabei zu einem ehrlichen Lächeln, das er sogar erwiderte. Doch noch als sie sich umdrehte und wieder zurück zur Arbeitsfläche ging, verlor die ganze Umgebung plötzlich an Farbe. Sasoris Blick richtete sich nach unten, auf den Löffel den er noch immer in der Hand hielt und dessen blauer Griff sich plötzlich grau färbte. Der Holztisch, die Küchenzeile, die Gardinen und einfach alles, was zuvor noch in satten Farben erstrahlt war, erschien mit einem mal farblos. Als würde er alles durch einen seltsamen Graufilter sehen, entzog sich die Farbe aus allem, als wäre die ganze Welt in Grau getaucht worden. Der Raum erschien dadurch automatisch dunkler und die Strahlen der Sonne, die zuvor noch so hell durch das Fenster gefallen waren, glichen nun eher dem fahlen Licht des Mondes. Das Pfeifen der Vögel verstummte, als würde etwas jeden Ton verschlucken, herrschte plötzlich Totenstille. Nichtmal mal mehr das Geräusch, was das Messer verursachte, als seine Mutter die Früchte weiter klein schnitt, drang mehr an seine Ohren. Und dabei schien sie die Veränderung gar nicht wahrzunehmen. «Sie lügt.» Durchbrach eine kalte Stimme die Stille. Sasori kannte diese Stimme. Es war seine und doch irgendwie anders. Dennoch war es nicht er, der gesprochen hatte und als er seinen Kopf in die Richtung drehte, von der sie her kam, sah er sein erwachsenes Selbst. Er stand in mitten der Küche und starrte ihn mit ausdrucksloser Miene unentwegt an. «Sie wird nicht wiederkommen.» «Das ist nicht wahr!», brach es aus ihm heraus. «Sie wird wiederkommen. Sag es ihm Mama! Sag ihm, dass du wiederkommen wirst!» Und als er einen flüchtigen Blick zu seiner Mutter warf, die noch immer mit dem Rücken zu ihm an der Arbeitsfläche stand, stellte er fest, dass sie nicht reagierte. Als würde sie ihn gar nicht hören. «Es ist wahr. Sie ist gegangen und nie wieder gekommen. Sie hat gelogen und mich alleine gelassen.» Fest presste der junge Sasori seine Lippen aufeinander, schüttelte heftig den Kopf und wollte nicht glauben, dass seine Mutter so etwas tun würde. Doch erst recht nicht nachdem sie ihm doch gesagt hatte, dass sie für immer bei ihm bleiben würde. «Du musst dich von deinen Erinnerungen an sie befreien. Du musst dich von allem befreien, was dir in irgendeiner Weise etwas bedeutet, denn nur so können wir sicher gehen, dass wir nicht mehr verletzt werden. Dann werden wir endlich frei sein… hast du gehört? Du musst sie aus dir rausschneiden. Alles von ihr.» Beunruhigt lauschte er der ruhigen Stimme seines erwachsenen Selbst, verstand jedoch nicht, was dieser von ihm wollte. Doch als ihm das Messer auffiel, welches der andere wohl schon die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte, weiteten sich seine Augen vor Schreck. «Schneid sie raus.» «Was hast du mit dem Messer vor? Tu ihr nichts, komm ihr bloß nicht zu nah!» Er wollte von seinem Stuhl springen und seine Mutter, die von dem Geschehen noch immer keine Notiz genommen hatte, wenigstens warnen. Doch aus irgendeinem Grund konnte er sich nicht von der Stelle bewegen. Als wäre er an seinen Stuhl gefesselt. «Schneid sie raus.» Verlangte der ältere Sasori erneut von ihm. Mit zunehmender Verzweiflung bemerkte er, wie der ältere seinen Kopf drehte und mit seinem Blick seine Mutter fixierte. «Schneid sie endlich raus!» «Nein!», schrie er aus vollem Hals, während ihm Tränen über die Wangen liefen und schließlich auf den Holztisch tropften. Immer wieder und wieder musste er sich diese Worte anhören und er konnte sie sogar noch dann hören, als er sich die Ohren zuhielt. Als würden sie sich in seinem Kopf widerhallen, so ohrenbetäubend laut, dass er schon Schmerzen davon bekam und er glaubte, gleich in Ohnmacht zu fallen. Nur für einen kurzen Moment schloss er seine Augen und als er sie wieder öffnete war er derjenige der das Messer hielt. War er derjenige der in der Küche stand und seinem jüngeren Selbst zusah wie sich dieser vor Leid windete, sich die Ohren zuhielt und dabei war, sich die Seele aus dem Leib zu schreien. «Mama! Geh nicht weg, lass mich nicht allein!» Doch er ignorierte den Jüngeren, stattdessen richtete sich sein Blick nach vorne zu der Frau. Mit langsamen Schritten näherte er sich dieser, seine Finger krampften sich um den Griff des Messers. «Ich muss… ich muss sie rausschneiden.» Brachte er mit zitternder Stimme hervor, als er vor ihr zum stehen kam. «Geh nicht weg! Bitte!», hörte er sein jüngeres Selbst flehen und doch schien dessen Stimme immer mehr in den Hintergrund zu rücken, bis sie schließlich nur noch wie aus weiter Ferne zu vernehmen war. Die Frau schien ihn noch immer nicht wahrnehmen zu können und doch hob sie plötzlich ihren Kopf, genau in seine Richtung. Doch es war, als würde sie durch ihn hindurchsehen. Er wollte einen Arm heben um es endlich hinter sich zu bringen, doch er hielt inne, als sich ihre Augen plötzlich veränderten. Das dunkle Braun ihrer Iris wurde heller, gewann an Sättigung und auch der Farbton war nicht mehr derselbe wie zuvor noch. Es war nicht mehr braun, sondern irgendwie… …Azurblau. Er fand sich in der Küche des Hauptquartiers wieder, Deidara stand ihm gegenüber nur mit Shorts und einem Shirt bekleidet, hielt eine Flasche Orangensaft in der Hand, die er wohl zuvor aus dem noch offenen Kühlschrank hinter sich herausgeholt hatte. «Was? Ist irgendetwas, no Danna, un?», fragte der Blonde als Sasori seinen Blick nicht von ihm abwandte. Es war schon eine Weile her, als er das letzte mal schlafgewandelt war. Soweit er es jedenfalls mitbekommen hatte. Weswegen er einen Moment brauchte, um sich zu fassen. Als Kind hatte er oft Schlafgewandelt. Er erinnerte sich, dass ihm Chiyo am nächsten Tag immer davon erzählt hatte. Wie er nachts mit offnen Augen durch die Wohnung gelaufen war, sie dabei immer zu Tode erschreckt hatte. Ein paar mal hatte er sogar geredet und doch konnte er sich am nächsten Morgen nie daran erinnern. Wie auch jetzt. «Habe ich etwas gesagt?», fragte er den Blonden deshalb, da er wissen musste, wie viel von seinem Traum nach Außen gedrungen war. Auch wenn dieser bereits wieder verblasste, konnte er sich dennoch erinnern, dass es etwas mit seiner Mutter zu tun gehabt hatte. Und es lag ihm fern, solche privaten Dinge dem Blonden offenzulegen, zumal es ihm ein Dorn im Auge war, wenn der Jüngere mehr über ihn wissen würde, als es nötig war. «Huh?», machte Deidara verwirrt, zog seine Augenbrauen ein Stück hoch. «Ob ich eben etwas gesagt oder getan habe?», wiederholte er ungeduldig einen Zacken schärfer. Doch er konnte schon erkennen, dass der Blonde noch immer nicht schlau daraus wurde, weswegen er das frage. Was er ihm nichtmal übel nehmen konnte, wahrscheinlich hatte dieser gar nicht gemerkt, dass er schlafgewandelt war. Doch ihm das jetzt erklären würde er nicht und zu seinem Glück schien sich Deidara zu fügen und sein Verhalten nicht weiter hinterfragen zu wollen. «Sie haben nur plötzlich hinter mir gestanden und ich habe mir fast in die Hosen gemacht, weil Sie mich so erschreckt haben, so lautlos wie Sie sich angeschlichen haben, un. Und ich glaube Sie sagten, dass ich nicht weggehen soll. Denke ich jedenfalls… sie sprachen so leise, ich konnte sie kaum verstehen, un.» Abschätzend wurde er von dem Blonden gemustert, während er nur leicht nickte. In dem Fall nichts Erwähnenswertes. Deidara versteifte sich plötzlich, misstrauisch zogen sich dessen Augenbrauen zusammen und der Rothaarige folgte dem Blick des Blonden, der geradewegs auf seine rechte Hand gerichtet war. Oder viel eher auf das, was sich in dieser befand. «Was hatten Sie eigentlich mit dem Messer vor, un?», fragte der Jüngere deutlich nervös. Und in diesem Moment wurde Sasori das Messer in seiner Hand erst bewusst. Er musste es wohl schon die ganze Zeit über gehalten haben, doch dass er es in die Hand genommen hatte, auch daran konnte er sich nicht erinnern. Er hob das Messer auf Augenhöhe und betrachtete sich die lange scharfe Klinge, in der sich sein Gesicht spiegelte. Als er wieder zu Deidara sah bemerkte er sofort, dass dieser sich definitiv nicht wohl in seiner Haut fühlte, so angespannt wie er da stand und ihn nicht aus den Augen ließ. Sie hielten einige Sekunden Blickkontakt in denen sie beide schwiegen, bevor Sasori sich umwandte und mit gemächlichen Schritten die Küche verließ, während er im Gehen das Messer zurück in den Messerblock steckte. «Gute Nacht, Deidara.» ♦︎ Am nächsten Tag verrichtete Sasori seine morgendliche Routine, trank den Tee, den er jeden Morgen trank und stand dann schließlich wie bestellt und nicht abgeholt in seinem Zimmer. Denn normalerweise hätte Deidara ihn längst abholen müssen und auch wenn heute Samstag war, so glaubte er nicht, dass man ihm am Wochenende einfach sich selbst überlassen würde. Auch, wenn ihm das mehr als gelegen gekommen wäre. Und doch entschied er sich den Blonden aufzusuchen, weswegen er nur einige Zeit später vor dessen Tür stand und anklopfte. Doch auch nach dem zweiten mal tat sich nichts. Er konnte auch keine Geräusche aus Deidaras Zimmer wahrnehmen, von denen man auf dessen Anwesenheit hätte schließen können. Genervt fuhr er sich durch die Haare, öffnete dann einfach die Tür, die den Blick in das Innere des Raumes freigab. Wie erwartet war nichts von Deidara zu sehen und doch ließ es sich Sasori nicht nehmen die Räumlichkeiten des Blonden in Augenschein zu nehmen. Das Zimmer war wie sein eigenes ausgestattet. Bett, Schreibtisch mit dazugehörigem Stuhl, sowie ein simpler Schrank. An den Wänden waren mehrere Zeichnungen angebracht worden, einige Kleidungsstücke lagen auf dem zerwühlten Bett, sowie auf dem Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand, auf welchem sich ebenso Stifte, zerknüllte Blätter und sonstige Utensilien häuften. Alles in allem sah es chaotisch aus, fernab von jedweder Ordnung. Fast wie das Zimmer eines pubertierenden Teenagers. Doch wenn Sasori es sich recht überlegte, würde er jetzt nicht anfangen Deidara wegen dessen Unordnung zu verurteilen, denn immerhin war der Blonde nun mal noch sehr jung. Gerade mal neunzehn, fast noch ein Kind, was Sasori des öfteren einfach vergaß, weil man einen Jugendlichen einfach nicht mit so einer Organisation in Verbindung brachte. Doch es war wohl nicht gerade unüblich, dass ein Neunzehnjähriger ein solches Chaos in seinem Zimmer beherbergte, deswegen konnte man es ihm wohl durchgehen lassen. Er runzelte die Stirn, zog seine Augenbrauen etwas zusammen. Warum verteidigte er den Blonden überhaupt? «Wenn du Deidara suchst, der ist heute nicht da.» Sasori drehte sich um und erkannte die blauhaarige Frau, die bei seiner Begegnung mit Pain auch anwesend gewesen war. Er glaubte ihr Name war Konan. «Wo ist er denn?» Nur kurz kam der Gedanke in ihm auf, dass Deidaras Abwesenheit etwas mit vergangener Nacht zu tun haben könnte, doch das tat er sogleich wieder als Unfug ab. «Er ist im Auftrag von Pain unterwegs und wird wohl erst wieder gegen Abend zurückkommen.» Sasori nickte nur leicht. Eigentlich war es ihm ja egal wo sich der Blonde rumtrieb, war ja schließlich nicht so, als wäre er auf ihn angewiesen. «Pain ist ebenfalls nicht zugegen, doch er hat mich damit beauftragt dir ein weiteres seiner Anliegen nahezubringen. Anscheinend hast du deine letzte Aufgabe zufriedenstellend erfüllt und dich auch sonst wie erwünscht verhalten, zudem hat uns Deidara immer über dich berichtet und nach seiner Vermutung hin solltest du uns nicht verraten wollen. Deshalb hat Pain entschieden dich nun vollwertig in die Organisation aufzunehmen. Natürlich immer noch mit einigen Einschränkungen.» «Und was heißt das jetzt für mich?» Konans Miene blieb undurchschaubar, eine Weile sagte sie nichts, ehe sie etwas aus ihrer Manteltasche zog und es ihm hinhielt. Die Gegenstände entpuppten sich als ein Handy und eine Schlüsselkarte, ähnlich der, die auch Deidara besaß. Dann war das wohl eine mit der man den Aufzug bedienen konnte. Schweigend nahm er das Dargebotene entgegen. «Das heißt, dass du dich nun frei bewegen kannst. Den aktuellen Code für den Aufzug wird jedem Mitglied direkt per Nachricht mitgeteilt. Er wird stündlich gewechselt. Das Telefon ist übrigens abhörgeschützt. Und noch was anderes, bevor ich vergesse es dir zu sagen… es wird empfohlen die Veranstaltung, die heute im Stadtzentrum stattfindet, zu meiden.» Nachdem Sasori das Handy und die Karte in seiner Hosentasche verstaut hatte, hob er den Kopf und sah fragend zu Konan. «Warum?» «Du kannst selbst entscheiden ob du dich daran halten willst oder nicht. Doch es dient alles nur zu deiner eigenen Sicherheit.» War alles was sie darauf erwiderte, ehe sie sich umdrehte und mit einem Wink signalisierte, dass er ihr folgen sollte. Sasori entschied das im Moment erstmal nicht weiter zu hinterfragen, damit konnte er sich später noch befassen. «Und nun komm, es wird Zeit für deine nächste Aufgabe. Lass uns sehen wie es ihm heute geht.» Auch wenn Sasori keine Ahnung hatte von wem Konan nun wieder sprach – wie es wem gehen sollte – folgte er ihr schweigend. Er machte sich gar nicht erst die Mühe nachzufragen, denn so wie er diese Organisation bisher kennengelernt hatte, würde er seine Antworten wohl erst dann erhalten, wenn es ihrer Meinung nach an der Zeit war. Da würde er sich trotz seiner Ungeduld wohl fügen müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)