Das letzte Gefecht von Himawarichan (Shinjitsu Wa Itsumo Hitotsu) ================================================================================ Kapitel 1: Die Ruhe vor dem Sturm oder: Stille Beobachter --------------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben, vielen lieben Dank erst einmal an jeden, der dies liest. Das bedeutet nämlich, dass ihr den Weg in das erste Kapitel gefunden habt, also war der Prolog nicht so langweilig, dass ihr sofort aufhören wolltet zu lesen ;-). Danke auch noch einmal für die Kommis, die ihr mir geschrieben habt, hab mich wirklich sehr gefreut. Bitte schreibt mir auch für dieses Kapitel, wie es euch gefallen hat. So, jetzt habe ich aber genug gequasselt. Ich wünsche euch viel Spaß :-). Liebe Grüße, eure Himawari-chan. Freitag, 3. Juli, 16:07 Uhr, Detektei Mouri Ran Mouri und ihre beste Freundin Sonoko Suzuki stiegen gemeinsam und fröhlich miteinander schwatzend die Treppenstufen zur Detektei Mouri hinauf. Die Oberschülerin Sonoko Suzuki, ein Mädchen aus reichem Hause und Erbin des Suzuki-Konglomerats und die im Gegensatz zu ihr eher ruhige und unauffällige Ran Mouri, waren bereits seit Kindergartentagen miteinander befreundet. Für Ran war es normal, doch Menschen, die Sonoko zum ersten Mal sahen, würden sie wohl als redseelig und auffällig beschreiben. Sie trug ihr hellbraun gefärbtes Haar schulterlang und was ihre Kleidung anging, so konnte man sie nicht wirklich als prüde bezeichnen. Auch heute trug sie wie so oft einen relativ knappen Rock, ein Oberteil, welches ihre Figur betonte und eines ihrer obligatorischen Haarbänder. Die Farbe ihrer Wahl an diesem Tag war Blau gewesen, passend zu ihrem Top. Das Gesprächsthema zwischen den beiden Sandkastenfreundinnen war wie so oft: Shinichi. Der Junge, der Ran einfach so zurückgelassen hatte, sich viel zu selten bei ihr meldete und ihr nicht erklärte, was er eigentlich so trieb, wo auch immer er war. Wenn es nach Sonoko ging, würde sie “diesem arroganten Shinichi” gerne einmal so richtig die Meinung geigen. Heute ließ sie es sich allerdings nicht nehmen, Ran mit ihrer Schwäche für ihn zu necken. “Ran… wenn wir schon zusammen in diesen megaangesagten Laden gehen, musst Du Dir auch etwas Schickes zum Anziehen kaufen. Oder zumindest ein Foto davon machen und es Shinichi schicken…” Das Mädchen zwinkerte ihrer Oberschulkollegin verschwörerisch zu “...wenn er das Foto sieht, wird er sofort seinen dummen Fall abschließen und zu Dir eilen!” “Ach Sonoko, nun hör schon auf. Du weißt genau, dass ich nichts anziehen werde, das ihn so reagieren lassen wird. Außerdem will ich das doch überhaupt nicht. Ich will, dass er wegen mir zurückkommt, nicht wegen eines knappen Outfits. Und überhaupt… diesen Krimi-Freak kann doch nichts von seinen Kriminalfällen loseisen...” Rans Gesichtsausdruck verfinsterte sich für einen ganz kurzen Moment und Sehnsucht flackerte in ihren blauen Augen auf, doch Sonoko unterbrach sie in ihren trübsinnigen Gedanken: “Oh doch, meine Liebe. Diesmal werde ich nämlich ein Outfit für Dich heraussuchen, das wird ihn umhauen...” Sonokos Lächeln wurde immer breiter. Sie blieben auf dem Treppenabsatz vor der Tür zur Detektei stehen. “Oh nein, Sonoko. Das wirst Du nicht… warte bitte einen Moment hier, meine Geldbörse ist oben in der Wohnung.” meinte Ran abwehrend und stieg eilig die Stufen zur Wohnung der Moris hoch. “Warts nur ab...” murmelte Sonoko mit einem verschmitzten Grinsen. Ihr Blick fiel auf die Türe zum Detektivbüro. “Da fällt mir ein… bevor wir losgehen, sollte ich wohl noch einmal für kleine Mädchen. Soweit ich weiß, gibt es auf diesem Stockwerk auch eine Besuchertoilette. Praktisch.” Sonoko öffnete die Türe zur Detektei Mouri und sah sich im Zimmer um. Sie hielt Ausschau nach dem Inhaber des Detektivbüros, konnte aber Kogoro Mouri nirgends entdecken. Er musste wohl in der Wohnung oben sein, Ran hatte vor ein paar Minuten erwähnt, dass ihr Vater Zuhause war. Sie durchquerte den Raum und ließ den Blick über die beinahe ein wenig altbackene Einrichtung schweifen, während sie hinüber zur Toilette ging. Sie öffnete die Türe und verschwand im Bad. Als Sonoko Suzuki die Toilette erfrischt wieder verließ, vernahm sie plötzlich ein Geräusch und zuckte zusammen. Überrascht sah sie sich abermals im Raum um, konnte aber niemanden entdecken. Es klang wie ein leises Atmen, fast so, als ob sich noch jemand mit ihr im Zimmer befinden würde. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und ließ sie für einen Augenblick erstarren. War hier etwa doch jemand? Unsicher blickte sie um sich, doch sie konnte niemanden entdecken. “Da. Da war es schon wieder...” murmelte sie leise und schlich auf Zehenspitzen noch ein Stückchen weiter, zur Mitte des Raumes. Sie war sich sicher, dass das Atmen aus dieser Richtung gekommen war. Ängstlich und mit klopfendem Herzen ließ sie ihren Blick über die für die Klienten gedachten Sofas schweifen. Am liebsten hätte sie vor Erleichterung laut aufgelacht. Nun wusste sie, woher dieses erschreckend gleichmäßige Atmen gekommen war. Noch immer leisen Schrittes trat sie an das Sofa heran und betrachtete den kleinen Conan, der beim Lesen eines Kinderbuches auf der Couch eingeschlafen sein musste. Das Buch, welches er gelesen hatte und auf dem auf einem leuchtend bunten Cover der für sie zugegebenermaßen nicht sehr interessant klingende Titel “Der letzte Fall des jungen Meisterdetektivs Kinddaichi” zu lesen war, war auf den Boden gerutscht. Ein unglaublich friedlicher Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Er sah überhaupt nicht so ernst aus wie sonst. Oft kam er ihr unnatürlich reif für sein Alter vor, doch genau jetzt, in diesem Moment lag dort einfach nur ein schlafendes kleines Kind. “Der Bengel mit der Brille… Dir kann man aber auch nicht entkommen. Hm. Wie er so daliegt, ist er fast schon wieder niedlich… und vor allen Dingen ist er ruhig und unterbricht keine Erwachsenen bei ihren Gesprächen...” meinte die Sechzehnjährige leise, als sie den schlafenden Jungen betrachtete. “Da fällt mir ein...” ein schelmischer Ausdruck trat nun ihre Augen “vielleicht sollte ich dem Kleinen einmal eine kleine Lektion erteilen dafür, dass er sich immer in meine und Rans Angelegenheiten einmischt...” Sie griff nach dem Handy des Grundschülers, welches auf dem Tisch direkt neben ihm lag. Überrascht bemerkte sie, dass das Gerät nicht gesperrt war. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass hier jemand auftauchen würde. Sie holte sich einen schwarzen Filzstift von Kogoro Mouris zur Abwechslung einmal blitzblanken Schreibtisch und machte sich damit an Conans Gesicht zu schaffen. “Ein paar Schnurrhaare für ein neugieriges Kätzchen...” murmelte sie vor sich hin und schoss ein Foto von ihm mit seinem Handy. “Und jetzt… seine Kontakte… was ist das denn für ein Modell, wie wähle ich die Kontakte aus… verdammt, ich und Technik...” Sie scrollte durch sein Kontaktbuch und wählte die Namen der vier Kinder aus, die sonst immer mit ihm herumhingen. Ayumi Yoshida. Mitsuhiko Tsuburaya. Genta Kojima und natürlich Ai Haibara, die ihr persönlich unheimlich war. Als Sonoko die Nachricht abschicken wollte, kam sie versehentlich mit ihrem Daumen auf das Display. Sie bemerkte nicht, dass nun auch der letzte Kontakt in der Liste angehakt war. Sie drückte auf den Senden-Knopf und es ploppte ein Feld mit der Frage vor ihr auf: “Foto wirklich an die gewählten Kontakte aus dem Adressbuch verschicken?” Einen Moment lang meldete sich doch ihr schlechtes Gewissen, doch dann bestätigte sie den den Vorgang mit “Ja.” “Sonoko, was machst Du denn da?” Fragte Ran, die urplötzlich neben ihr aufgetaucht war. “Ich habe der kleinen Brillenschlange einen Streich gespielt...” “Was? Was hast Du denn gemacht?” “Ein Foto von ihm an seine Kontakte geschickt...” Rans Blick fiel das Gesicht des Jungen mit den aufgemalten dicken schwarzen Schnurrbarthaaren im Gesicht und sie musste schmunzeln. “An Niedlichkeit nicht zu übertreffen…” “Ja schon. Aber weißt Du, der Junge ist wirklich merkwürdig. Er hat seltsame Kontakte...” meinte Sonoko an Ran gewandt. “Hm? Welchen Kontakt meinst Du damit?” Ran nahm ihr das Gerät aus der Hand und scrollte die angelegten Namen durch. Ayumi, Genta, Mitsuhiko, Ai… alles seine Grundschulfreunde. Jodie… “Meinst Du etwa, weil er Jodie in seiner Kontaktliste hat? Sie verstehen sich ganz gut… auch wenn es für ein japanisches Grundschulkind ungewöhnlich ist, eine amerikanischstämmige blonde Frau in den Kontakten zu haben...” “Nein, Ran, Jodie meinte ich nicht… ich meinte, diesen komischen Kontakt, ganz am Ende seiner Liste...” “Nanu… das ist aber wirklich seltsam… was ist das denn?” Verdutzt besah Ran sich die letzte eingespeicherte E-Mail-Adresse. Sie war komplett ohne einen Namen eingespeichert, es war nur eine Adresse. Sie bestand ausschließlich aus Zahlen und Rautezeichen. Ran konnte keine Hinweise darauf finden, zu wem sie gehörte. “#969#6261...” Las Sonoko leise vor. “Vermutlich irgendein Code, mit dem er sich etwas Geheimes merken will. Conan steht doch total auf Rätselcodes.” Meinte Ran zu Sonoko und legte das Handy wieder zurück auf den Tisch. Conan schlief unterdessen noch immer seelenruhig. “Ich bin gespannt, wie er reagiert, wenn er die Nachrichten von seinen Freunden zu seinem Bild bekommt. Kleine Jungs schämen sich für so etwas immer ganz furchtbar...” meinte Sonoko mit einem leicht schadenfrohen Ton, während sie zusammen mit Ran, die noch einen letzten warmen Blick auf den Jungen geworfen hatte, das Zimmer verließ. Etwa fünf Minuten, nachdem die beiden Mädchen den Raum verlassen hatten, klingelte das Handy des Grundschülers. Conan wurde unsanft aus seinem Schönheitsschlaf gerissen. Vollkommen verschlafen und aufgrund der noch anhaltenden Müdigkeit etwas missmutig, griff er nach dem Gerät und nahm den Anruf entgegen. “Conan Edogawa...” meldete er sich, noch immer nicht ganz bei sich. Nichts. Die Leitung blieb still. “Hallo, wer ist denn da?” Stille. Sofort war er hellwach. Dann, nach weiteren drei Sekunden, in denen vom anderen Ende der Leitung nicht das leiseste Geräusch zu hören war, legte der Anrufer einfach auf. “Was war das denn?” Conan prüfte die Nummer. “So ein Mist...” Der Anrufer hatte mit unterdrückter Rufnummer angerufen, eine Nachverfolgung war ohne professionelle Hilfe nicht möglich. “Vielleicht ein Streich… oder es hat sich jemand verwählt und dann nicht getraut, etwas zu sagen...” murmelte der Junge. Dann wurde er in seinen Gedanken von dem Signalton einer eingehenden Nachricht unterbrochen. “Eine Nachricht von Ayumi...” Sie hatte ihm einen lächelnden Katzensmiley geschickt, sonst nichts. “Häh… Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder…?” Er nahm sein Handy und ging hinauf in die Wohnung. Es wurde langsam Zeit fürs Abendessen. Da Ran ihm und Kogoro heute morgen bereits beim Frühstück eröffnet hatte, dass sie heute Abend mit Sonoko aus war, wollten er und Kogoro einem nahegelegenen Ramen-Restaurant einen Besuch abstatten. Verwirrt und in höchstem Maße alarmiert besah sich der in einen feinen schwarzen Anzug gekleidete Mann nun zum bereits dritten Mal das Foto, welches ihm vor einigen Minuten von einer ihm unbekannten Mobilfunknummer geschickt worden war. Es zeigte einen kleinen, braunhaarigen Jungen mit sehr großer Brille, friedlich schlafend auf einer Couch. Sein Gesicht zierten mehrere mit schwarzem Filzstift aufgemalte Schnurrbarthaare. Als er eines seiner Mitglieder von einer öffentlichen Telefonzelle aus diese Rufnummer anrufen lassen hatte, hatte sich nur ein kleines Kind gemeldet. Der Sprachaufzeichnung nach, die ihm zugesendet worden war, war es ein kleiner Junge, vermutlich der, der auch auf diesem Foto abgebildet war. Was hatte das zu bedeuten? Niemand, außer seinen Leuten, hatte seine E-Mail-Adresse. Ein bloßer Kinderstreich? Es sah natürlich so aus, als ob es sich um ein Versehen gehandelt hatte. Jemand hatte ihm versehentlich dieses Foto geschickt, es war nicht für ihn bestimmt gewesen. Aber auch wenn es ein Versehen war, durfte er kein Risiko eingehen, auch nicht, wenn es sich um einen kleinen Jungen handelte. Niemand durfte von dieser E-Mail-Adresse wissen. Wenn er ihm einmal eine Nachricht schickte, so konnte er dies auch ein zweites Mal tun und somit jemanden auf seine Spur bringen. Der Junge hatte den Deckel zu seinem Sarg selbst geöffnet. Aber… wie konnte dieser Junge seine E-Mail-Adresse erraten? Sie war so kompliziert, dass dies fast unmöglich war… gab es etwa einen Verräter in seinen eigenen Reihen? Es sah so aus, als ob er äußerste Vorsicht walten lassen musste. Am besten, er brachte erst einmal alles in Erfahrung über dieses Kind, wie nur möglich war, er durfte nur möglichst wenige seiner Leute involvieren. Falls es einen Verräter gab, könnte dieser ihm mit diesem harmlosen Foto auch eine Falle gestellt haben. Gäbe es ihn, so müsste er ebenfalls unschädlich gemacht werden. Er sollte erst einmal so wenigen Menschen wie möglich vertrauen, so wie er es immer tat. Er entschied sich dazu, die Situtation zuerst genau zu analysieren. Danach würde er entscheiden, wie er sich von dem Verräter, sofern es ihn gab, dem Kind und anderen möglichen Gefahrenquellen im Umfeld des Jungen entledigte. “Conan Edogawa…” murmelte er den Namen den das Kind seiner Untergebenen Madeira genannt hatte und griff nach seinem Telefon. Zeit für ein wenig Recherche. Samstag, 4. Juli, 14:36 Uhr. Vergnügungspark “Tropical Land” Seufzend sah der zu seinem Leidwesen immer noch im Körper eines sechsjährigen Kindes gefangene Conan Edogawa seinen Grundschulfreunden, die sich selbst übermütig als die „Detective Boys“ bezeichneten, dabei zu, wie sie begeistert einem Live-Auftritt des bei den Kindern zu diesem Zeitpunkt beliebten maskierten Superhelden namens Kamen Yaiba zusahen. Ayumi, ein für ihr Alter relativ kleines, braunhaariges Mädchen, hatte sich einen roten Kamen-Yaiba-Schal um den Hals gebunden. Dieser passte perfekt zu dem verspielten Rüschenkleidchen, welches sie heute trug. Es handelte sich dabei um einen gewöhnlichen Schal, wie man ihn an jeder Ecke kaufen konnte. Doch für Ayumi symbolisierte er ihre Verbundenheit zu „ihrem“ Superhelden. Genta, der größte und vor allem breiteste unter den drei Kindern, jubelte mit vollem Mund und einem giftgrünen Eis in der Geschmacksrichtung „Grüner Tee“ seinem großen Idol beim Showkampf auf der Bühne zu. Mit leuchtenden Augen beobachtete er, wie der maskierte Yaiba einem der drei vorhandenen, schwarz gekleideten Gangster, einen Yaiba-Kick verpasste und ihn so zu Boden beförderte. Daher hatte Genta auch nicht bemerkt, dass sich das Eis bereits vor einer halben Ewigkeit verflüssigt und ihm die komplette obere Hälfte seines grünen T-Shirts mit dunkelgrünen Flecken besudelt hatte. „Nun ja...“ dachte Conan, „zumindest passt die Farbe des Eises zur Farbe des T-Shirts.“ Mitsuhiko, der Dritte im Bunde, ein schlaksiger, für einen Grundschüler bereits relativ kluger Junge mit Sommersprossen, war schon vor mehreren Minuten in der Menschenmenge verschwunden, um sich einen Weg zu einer der vollkommen überfüllten Toiletten des Vergnügungsparks „Tropical Land“ zu bahnen. Das konnte also noch dauern. Conan ließ seinen Blick weiter zu dem letzten kleinen Mädchen in der Gruppe wandern, welches scheinbar interessiert dem Vorgang auf der Bühne folgte. Wenn man jedoch genau hinsah, konnte man an dem Ausdruck in ihren Augen ablesen, dass sie sich nicht wirklich für das Spektakel dort interessierte. Überrascht stellte Conan fest, dass sich ein beinahe wehmütiger Zug um ihren Mund und ihre Augen gebildet hatte. Wie gewöhnlich trug sie Kleidung, diesmal ein graues Strickkleid, welche sie für ihr Alter viel zu elegant erscheinen ließ. Er starrte sie sprachlos an. Es war ihm manchmal ein Wunder, wie Haibara es schaffte, dass die Menschen sie für ein kleines Kind hielten. Der Ausdruck in ihrem Gesicht, die Kleidung… ihre erwachsene Art, ihre für ein Kind äußerst tiefsinnigen und manchmal sogar verstörenden Aussagen… Haibara hatte ihn bemerkt und sah ihn für einen Moment verwundert mit großen Augen an. „Habe ich etwas im Gesicht, was meinen Augen heute Morgen im Spiegel entgangen ist, Herr Meisterdetektiv?“ „Nein… es ist nur... Du hattest so einen melancholischen Ausdruck in Deinen Augen. Das passt so gar nicht zu Dir.“ „Du meinst, Gefühle zu zeigen passt nicht zu einer eiskalten Giftherstellerin wie mir?“ „Aber Haibara! Nein, was ich damit meinte, ist…“ Haibara grinste ihn überlegen an. Wieder einmal hatte sie geschafft, dass er nun um Worte rang. Wie schaffte sie es nur immer wieder? Wo er doch sonst die Selbstsicherheit in Person war und ihn auch Mörder nicht die Fassung verlieren ließen... In diesem Augenblick schlich sich der beinahe traurige Schimmer wieder in Ais Augen. „Weißt du… ich…“ ungewohnt ernst blickte sie ihn an. „Ich musste daran denken…“ fuhr sie fort, „dass wir und Kamen Yaiba überhaupt nicht so verschieden sind. Auch Yaiba versteckt sein wahres Gesicht hinter einer Maske, auch wenn diese physisch greifbar ist. Und auch Du verbirgst hinter einer kindlichen Maske deine detektivischen Fähigkeiten mit denen Du bisher noch jeden Verbrecher überführt hast...“ Conan sah sie irritiert an. „Haibara…“ „Ja, ich weiß. Ich sollte hier in dieser Menschenmenge keine solch erwachsenen Sachen sagen. Aber ich denke nicht, dass wir hier irgendjemandem auffallen werden. Es sind einfach zu viele Kinder da – die auch nicht unbedingt leise sind.“ Sie ließ ihren Blick über die sechs Sitzreihen vor sich schweifen und als er über die vielen ausgelassen jubelnden und lachenden Kinder und ein paar vereinzelte Elternteile glitt, wurde ihr Gesichtsausdruck noch ernster. „Manchmal…“ setzte sie an „manchmal wünschte ich mir, ich hätte eine ebenso fröhliche Kindheit gehabt wie diese Kinder hier. Stattdessen wurde ich von Kindesbeinen an gezwungen, auf eigenen Beinen zu stehen, allein… und bedingungslos Befehle zu befolgen. Ich habe mit zehn schon mehr Zeit in Labors verbracht als in der Schule…“ Verdutzt über Haibaras Offenheit, sah er sie mit halb geöffnetem Mund an. Was war denn in Ai gefahren? Gespannt wartete er nun darauf, dass sie noch etwas sagen würde. Dass er noch ein wenig mehr Information über ihre Vergangenheit oder einen wichtigen Hinweis auf die schwarze Organisation, welche die Herstellung des eines Mittels beauftragt und somit Conans Leben gewaltig durcheinander gebracht hatte, erfahren würde. Oder zumindest ein kurzer Satz, mit dem sie alle Ernsthaftigkeit, wie schon so oft, vollkommen verfliegen lassen würde. „Nanu, Haibara-san, Du bist doch noch überhaupt nicht zehn.“ Neben Ai tauchte Mitsuhiko auf, welcher sich just in diesem Moment seine Hände mit einem bunten Seidentaschentuch abtrocknete. „Äh… sie meinte natürlich, sie möchte schon mit zehn gerne Professor Agasas Assistentin werden und lieber ihm helfen, als in die Schule zu gehen...“ versuchte Conan sie zu retten und hoffte inständig, dass Mitsuhiko den Satz davor nicht mitbekommen hatte. Nun mischte sich auch Ayumi ein „Aber Ai-chan! Du musst doch in die Schule gehen und viel lernen, sonst wirst Du es später im Leben nicht weit bringen! Oder magst Du uns vielleicht nicht und willst deswegen nicht mehr mit uns in eine Klasse gehen?“ Mit großen Augen sah die Kleine das Mädchen mit den rotbraunen Haaren an. „Aber natürlich mag ich euch. Ich würde euch niemals aus solchen Gründen einfach verlassen...“ „Ich wusste es!“ Ayumi Augen blitzten auf. „Wir werden für immer Freunde sein, versprich mir das, Ai-chan!“ In Haibaras Augen trat ein gerührter Ausdruck, der sich dann aber in Wehmut verwandelte. „Aber natürlich. Ich verspreche es Dir.“ meinte sie sofort, um Ayumi nicht zu kränken. „Wie könnte ich Dir kleinem, unschuldigen Wesen auch erklären, dass es noch nicht einmal sicher ist, dass ich nächste Woche noch am Leben sein werde?“ Dachte sie deprimiert, doch Ayumis strahlendes Gesicht tröstete sie sofort über diese Gedanken hinweg. Sie sah den dankbaren Ausdruck in Ayumis Augen und wusste, dass sie das richtige gesagt hatte. Und wenn sie ehrlich war – es war noch nicht einmal gelogen. Ginge es nach ihr, so würde sie die Kinder niemals ganz allein lassen. Die Kinder, der Professor und sogar Conan waren ihre Familie geworden. Conan beobachtete sie nur stumm. Er schien zu ahnen, was in ihr vorging. Unwillkürlich hatte er an seinen Alptraum, den er bereits vor einer Woche gehabt hatte, denken müssen. Er war sich nur allzu schmerzlich bewusst, welche Gedanken sie sich in jenem Moment machte. „Ach übrigens Conan, was macht denn Deine Erkältung? Dir scheint es schon wieder viel besser zu gehen.“ Die kleine Ayumi wandte sich Conan zu und sah ihm besorgt ins Gesicht. „Ach stimmt ja. Meine Notlüge von Montag.“ „Mir geht es schon viel besser, Ayumi...“ meinte er nur und lächelte sie an. „Hey Leute, sie haben eben gesagt, dass wir noch Fotos mit Yaiba machen können!“ Mischte Genta sich lautstark ein. „Was? Das ist ja toll! Los Conan, wir gehen ein Foto machen!“ Ayumi packte Conan am Arm und zog ihn mit sich. „Aber ich...“ setzte Conan an, dachte sich aber den letzten Teil dessen, was er eigentlich hatte sagen wollen, nur: „...bin doch zu alt für sowas.“ Zähneknirschend fügte er sich seinem Schicksal. Sie reihten sich in die lange Schlange von lautstark miteinander plappernden Kindern ein, die aufgeregt darauf warteten, gemeinsam mit ihrem Idol abgelichtet zu werden. Ein dunkler Schatten, der bislang regungslos auf einem der Zuschauerplätze gesessen hatte, beobachtete die Grundschülergruppe aus sicherer Entfernung. Er hatte die Kinder bereits seit geraumer Zeit im Blick. „Unmöglich...“ murmelte er und setzte sich in Bewegung, als die Kinder sich von ihm entfernten. Samstag, 04. Juli, 15:10 Uhr, Detektei Mouri „Paps? Trinkst Du etwa schon wieder? Es ist helllichter Nachmittag!“ Mahnend baute sich Ran vor ihrem Vater auf. Der selbsternannte Meisterdetektiv Kogoro Mouri hatte es sich mit einigen Dosen billigen Biers und ungesunden Snacks an seinem Schreibtisch in der Detektei Mouri vor dem Fernseher gemütlich gemacht. „Ach Mausebein, ich weiß nich, was Du hast! Man muss das Leben doch genießen, es ist so...ieso schon kuz genug!“ Lallte Mouri und sah Ran nur verständnislos an. Warum machte sie nur immer so ein Aufhebens, wenn er mal etwas trank…? „Genau...“ grummelte Ran, drehte sich um und fügte im Hinausgehen noch hinzu „und Du sorgst persönlich dafür, dass es noch kürzer wird...“ „Aabr… Mauusebeein… waatee… kanns Du mir nicht noch ein Bier bringn?“ Ran drehte sich bei diesen Worten noch einmal kurz zu ihm um und warf ihm einen vernichtenden, alles-sagenden Blick zu. Kogoro schluckte und meinte dann nur „schon gut, ich hab genug für heute...“ Schnaubend verließ die braunhaarige Oberschülerin die Detektei und griff nach einem schwarzen, prall gefüllten Müllsack, den sie zuvor auf dem Treppenabsatz abgestellt hatte. Dieser war der eigentliche Grund gewesen, weswegen sie sich auf den Weg von der Wohnung nach unten aufgemacht hatte. Vor der Detekteitüre hatte sie dann einen unangenehm penetranten Geruch nach abgestandenem Bier bemerkt und entschieden, ihrem Vater ein wenig ins Gewissen zu reden. Seufzend machte sich das Mädchen auf den Weg zum Müllsammelplatz. In dem Moment, als sie den Eingangsbereich direkt vor der Treppe betrat, überkam sie ein merkwürdiges Gefühl. Unsicher sah sie sich um. Sie konnte nichts Ungewöhnliches erkennen. Bestimmt bildete sie sich nur wieder etwas ein. Aber doch… sie fühlte sich beobachtet. Hastig stellte sie den Sack mit dem brennbaren Müll zu den bereits vorhandenen Beuteln und ging eilig wieder zurück in die Wohnung. Oben angekommen, stellte sie sich unauffällig neben das Fenster und zog ein wenig an den Vorhängen herum, so, als wollte sie sie richten. Aus den Augenwinkeln spähte sie hinunter auf die Straße und besah sich die umliegenden Häuser. Nein, da war nichts. Langsam entspannte sie sich wieder. Sie hatte wirklich eine blühende Fantasie. Das musste an den ganzen Mordfällen liegen, in die sie dank ihres Vaters immer wieder verwickelt wurde. Der schwarze Schatten hatte sich schnell in eine Seitenstraße zurückgezogen, als das Mädchen die Straße betreten hatte. Sie schien ihn bemerkt zu haben. Hastig war er noch ein Stück weiter zurückgewichen, bis die Luft wieder rein war. Sie war noch eine ganze Weile am Fenster in der Wohnung gestanden und hatte möglichst unauffällig die Umgebung gemustert. „Ha. Nicht schlecht, die Kleine, im Gegensatz zu ihrem Vater, dieser Schnarchnase. Aber ich bin eben ein Profi...“ der Mann trat seine Zigarette auf dem Boden aus und setzte seine Observation fort. Bis jetzt hatte er noch nichts Auffälliges am Verhalten der beiden Zielpersonen erkennen können. Zudem war es menschenunwürdig heiß und außerdem verdammt langweilig, den ganzen Tag nur hier herumzustehen und diese zwei Zivilisten zu beobachten. Aber es half nichts. Immerhin kam der Befehl von ganz oben, er tat also gut daran, diesen zu „seiner“ vollsten Zufriedenheit auszuführen. Samstag, 04. Juli, 15:20 Uhr, Vergnügungspark “Tropical Land” Die fünf Kinder betraten die Bühne und warteten geduldig darauf, dass eine Gruppe von etwa sechs Kindern im Vorschulalter ihr Foto beendete. In jenem Moment, als sie endlich an der Reihe waren und Genta begeistert auf den Mann im Yaiba-Kostüm zulief, stand dieser plötzlich auf und verließ die Bühne. „Aber...“ brummte Genta enttäuscht. „Er hat uns einfach stehen lassen...“ meinte Ayumi niedergeschlagen. „Tut mir leid Kinder, er ist bestimmt sofort wieder zurück. Er hat einen dringenden Auftrag bekommen. Er muss kurz jemanden retten und ist in ein paar Minuten wieder da.“ Eine junge Frau mit blonden Haaren und stark geschminktem Gesicht, welche ebenfalls ein Kostüm und einen roten Schal trug, lächelte sie freundlich an. „Ein dringender Auftrag?“ Dachte Conan amüsiert. „Der maskierte Yaiba musste wohl eher mal austreten...“ „Darf ich euch etwas zu Trinken anbieten?“ Fragte die Frau von vorhin. Just in diesem Moment spürte er es. Alarmiert sah er sich um. „Was war das? Werden wir etwa beobachtet?“ Er ließ seinen Blick über die nun leeren Bänke und die mittlerweile relativ kurze Schlange vor der Bühne wandern, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. „Merkwürdig… ich habe es ganz eindeutig gespürt.“ „Hey, Haibara...“ flüsterte er Ai zu, die eben ein Glas mit Wasser von der netten Assistentin des verschwundenen Superhelden entgegennahm. „Was ist denn?“ „Hast… hast Du auch etwas gespürt?“ „Gespürt? Außer dass es brütend heiß ist, wir uns hier die Beine in den Bauch stehen und vermutlich noch vor der Rückkehr dieses maskierten Typen schmelzen werden, meinst Du?“ Sie sah ihn interessiert an. „Wenn Haibara nichts gemerkt hat, kann es schon einmal nicht um „sie“ handeln, dachte der Junge. Ai Haibara ließ ihn weiterhin nicht aus den Augen. „Ach nichts weiter. Ich habe mir das wohl nur eingebildet,“ startete Conan ein Ablenkungsmanöver. Es brachte nichts, Ai unbegründete Sorgen zu machen. Er sah sich noch einmal unauffällig um. Nichts. Er musste es sich wirklich nur eingebildet haben. „Da bin ich wieder. Bitte entschuldigt, Kinder!“ Ein voll maskierter Kamen Yaiba kam auf sie zu. „Da bist Du ja endlich, maskierter Yaiba!“ Rief Ayumi fröhlich und sie begannen, sich vor einem in Conans Augen höchst kitschigen Hintergrund zu positionieren um ein Foto von sich machen zu lassen. „Du hast ja einen hübschen Schal, junge Dame! Möchtest Du wohl später einmal meine Assistentin werden?“ Fragte der Verkleidete und Ayumi strahlte ihn an. „Schal? Ach ja, die beiden Schals sehen fast identisch aus...“ Conan besah sich beide Schals. „Nanu? Der Schal des maskierten Yaiba ist eine Nuance dunkler...“ er wurde in seinem Gedankengang von der blonden Frau unterbrochen. Sie stand wenige Meter entfernt von ihnen hinter einer großen Digitalkamera auf einem Stativ. „So, nun bitte alle lächeln...“ meinte sie und drückte den Auslöser. Und so hielt sie alle auf einem Foto fest. Die Assistentin druckte das Foto und drückte es Conan in die Hand, der sich das Bild mit gemischten Gefühlen ansah. Darauf abgebildet war sein momentanes Leben. Er konnte es nicht ändern. Wenn er die glücklichen Gesichter der Kinder sah, konnte er seine missliche Lage für einen Moment ausblenden. Er besah sich das Foto genauer. Sah die die strahlende Ayumi, die überglücklich direkt rechts neben dem maskierten Yaiba stand, der ihr seine Hand auf die Schulter gelegt hatte. Den grinsenden Genta, mit seinem vollkommen ruinierten T-Shirt. Ai, die zurückhaltend lächelte. Mitsuhiko, der direkt neben Haibara stand, seine Wangen hatten sich vor Verlegenheit rötlich gefärbt, er hatte den Kopf schüchtern ein Stückchen in Ais Richtung gedreht. Und natürlich auch sich selbst, das Scheinkind. Er verdeckte seine wahre Identität wie so oft mit einem kindlichen Lächeln. „Würden Sie das Foto noch für uns unterschreiben?“ Ayumi sah den Mann im Kostüm hoffnungsvoll mit großen Kinderaugen an. „Aber natürlich...“ meinte der maskierte Yaiba freundlich. Als er sich nach einem Stift umsah, trat bereits die junge Frau mit blondierten Haaren neben ihn und reichte ihm diesen. „Hier, Rentaro-kun.“ „Danke, Aya-chan...“ Rentaro zog sich den rechten Handschuh aus, um das Foto zu signieren. Conans Blick wanderte zu dem Mann, der sich nun über einen Tisch gebeugt hatte, um ein krakeliges „Kamen Yaiba“ auf dem Foto zu hinterlassen. „Aha. Also ein Rechtshänder.“ Conan konnte einfach nicht aus seiner Haut. Er musste die Geschehnisse um sich herum genau beobachten und analysieren. „Komisch…“ er trat einen Schritt näher an den Tisch heran. „Seine Fingerspitzen sind ja vollkommen runzlig... und was ist das da, unter seinen Fingernägeln?“ Der Mann, der Conans Blick bemerkt hatte, vollendete schnell sein Werk und zog sich hastig den Handschuh wieder über. Der junge Detektiv stutzte. „Der hat es ja sehr eilig, seinen Handschuh wieder anzuziehen. Und das bei dieser Hitze. Da ist man doch eigentlich froh, wenn man so wenig wie möglich überziehen muss.“ „Also dann Kinder, die nächste Gruppe möchte auch gerne noch ein Foto machen. Viel Spaß noch im Tropical-Land!“ „Vielen Dank für das Foto!“ Brüllte Genta. Die Kinder verbeugten sich dankbar und verließen die Bühne. „Wohin gehen wir jetzt?“ Mitsuhiko sah die anderen Kinder fragend an. „Hier gibt es eine ausgesprochen berühmte Wassershow… sie heißt Akamizu*… “ meinte Ai. *Rotes Wasser „Dann gehen wir doch da hin!“ Ayumi war sofort Feuer und Flamme. Die anderen nickten zustimmend und ausgelassen machten sie sich auf den Weg zu dem Gebäude, in dem die Show stattfinden sollte. Ein Schatten beobachtete, wie die Kinder davongingen. Sie lachten und redeten über belanglosen Kinderkram, wie jede normale Kindergruppe es tun würde. Er beobachtete sie aus einiger Entfernung und setzte sich langsam in Bewegung, damit er sie nicht aus den Augen verlor. Er wartete nur auf eine günstige Gelegenheit, zuschlagen zu können. „Entschuldigung?“ Zur selben Zeit trat ein Mann mittleren Alters und kurzen schwarzen Haaren mit einem freundlichem Lächeln an die Bühne heran. „Ja?“ Fragte Aya Kamiki mit ihrem professionellen Dienstleistungslächeln. „Meine Tochter und ihre Freunde waren eben hier und haben ein Foto machen lassen. Sie sind weiter zur Wasser-Show, da sie sie nicht verpassen wollen. Nun ist es leider so, dass sie es verloren haben. Meine Tochter war ganz verzweifelt. Da heutzutage alles digital abgespeichert wird, wollte ich fragen, ob ich wohl noch einmal einen Abzug bekommen könnte? Dann kann ich sie damit zumindest ein wenig trösten…“ Aya Kamiki überlegte einen Moment, dann bat sie den Mann auf die Bühne. Gemeinsam gingen sie ein paar Bilder durch, dann bat der Mann sie, zu stoppen. „Da! Das ist sie.“ „Ach ja, diese Kinder. An die erinnere ich mich besonders gut. Die sind wirklich zuckersüß!“ meinte Aya diesmal mit einem echten Lächeln auf den Lippen. Es dauerte nur wenige Minuten, dann händigte sie ihm eine Kopie des Fotos aus. Der Mann ging mit dem Foto in der Hand davon. Er hätte eigentlich selbst mit seinem Smartphone ein Foto machen können, aber dieser kleine Junge mit der Brille schien scharfsinniger zu sein als andere Kinder in seinem Alter. Beinahe hätte er ihn entdeckt. Er war daher lieber auf Nummer sicher gegangen. Ein Grinsen zog sich über sein komplettes Gesicht, während er sich das Bild ansah. Alle Kinder lächelten fröhlich. Er zog sein Handy hervor und schoss ein Bild von dem Foto. Dann tippte er eine Nummer ein und verschickte das Bild per E-Mail. „Lacht nur, solange ihr das noch könnt...“ Sein Blick fiel auf das kleine Mädchen mit den rotbraunen Haaren. Er dachte an das Gespräch, welches das Mädchen und der Junge vor einiger Zeit während der Aufführung geführt hatten und fast nahm sein Gesicht einen schwermütigen Ausdruck an. Er hielt sich nicht lange mit seinen Gefühlen auf und besah sich den kleinen Jungen mit der großen Brille, der auf der anderen Seite des maskierten Yaiba stand. „Wer bist Du wirklich…?“ Murmelte der Kerl und steckte das Foto vorerst in seine Manteltasche. Danach tippte er noch eine kurze Nachricht und sendete diese ab. Komm sofort hierher. Das ist ein Befehl. Mit eiligen Schritten machte er sich auf den Weg zur Showhalle. Währenddessen betraten die Kinder die große Halle, in der die berühmte Akamizu-Show stattfinden würde. Genta hielt das frisch gedruckte Foto in seinen Händen wie eine Trophäe. Der Junge hätte zu diesem Zeitpunkt nicht einmal im entferntesten ahnen können, dass sie nie wieder in der Lage sein würden, ein Foto in ebenjener fröhlichen Konstellation aufzunehmen… Soo. Kapitel zu Ende. Wie fandet ihr es? Hab ich eure Erlaubnis, weiterzuschreiben? Wisst ihr, zu welcher Person diese merkwürdige E-Mail-Adresse gehört? Bitte schreibt mir eure Meinung. Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal, eure Himawari-chan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)