Seelenwolf von kitty007 ================================================================================ Kapitel 1: Auf der Flucht ------------------------- Es war Nacht geworden. Dunkle Wolken zogen über das Land und der Wind verstärkte sich immer mehr. Ein Gewitter kündigte sich an. In der Ferne war das Heulen von Wölfen zu hören, das drohend durch das Tal hallte. Dies spornte die junge Wölfin weiter an. Wie lange sie schon durch die Wälder lief konnte sie nicht sagen. Tiefe Erschöpfung breitete sich bereits in ihrem Körper aus, aber sie durfte nicht stehen bleiben. Sie musste weiterlaufen. Immer weiter. Ihr Weg führte sie weiter durch den dichtbewachsenen Fichtenwald, sie sprang mit einem Satz über einen kleinen Bach und landete galant auf einem Felsen. Kurz hielt sie inne und horchte in die Nacht. Das Heulen wurde lauter, sie waren ihr immer noch auf den Fersen! Die gehetzte Wölfin schnaubte wütend und lief erneut los. Sie hüpfte in den Bach und rannte durch das seichte Wasser weiter. Sie hoffte so ihre Spuren zu verwischen und sich etwas Vorsprung zu verschaffen. Aber wohin sollte sie? Ihre Energie war nahezu erschöpft und sie spürte einen stechenden Schmerz der sich durch ihren ganzen Körper bis zur Schwanzspitze zog. Der Duft von Regen lag in der Luft und der kalte Wind blies ihr erbarmungslos durch das weiße Fell. Sie brauchte dringend einen Unterschlupf. Kaum hatte sie zu Ende gedacht, fing es an zu regnen. In kurzer Zeit war sie völlig durchnässt. Auch das Grollen des Donners war zu hören. Die Wölfin knurrte verärgert und schüttelte ihr Fell. Doch es brachte nichts, durch das nasse Fell fiel ihr das Laufen noch schwerer und so wurde sie immer langsamer. Endlich entdeckte sie eine kleine Höhle die nahe am Bach lag. Der Eingang war halb von Ästen verdeckt, doch es war ein leichtes für die Wölfin durch sie hindurch zu schlüpfen. Wachsam schaute sie sich um und schlich weiter hinein. Es war sehr dunkel darin, aber ihre bernsteinfarbenen Augen hatten keine Mühe das Innere der Höhle zu erkennen. Langsam schritt sie weiter bis sie das Ende erreicht hatte. Die weiße Wölfin blieb stehen und bewegte ihre Ohren. Das Heulen der Verfolger war verstummt. Hatte sie sie abgehängt oder hatten sie gar aufgegeben? Letzteres konnte sie wohl ausschließen, da sie ihr schon seit Tagen gefolgt waren. Ein leises Schnaufen erklang. Schreckliche Müdigkeit überfiel sie. Mit gesenktem Kopf schleppte sie sich zu einem Felsen an dem ein kleiner Haufen voller weicher Äste lag. Mühsam kletterte sie in das Nest und rollte sich zusammen. Zitternd lag sie so eine Weile da, bis sie sich letztendlich nicht mehr gegen den Schlaf wehren konnte. Draußen waren der prasselnde Regen und der brausende Wind zu hören. Das Gewitter gab sein Bestes. Doch in der Höhle schlief die weiße Wölfin tief und fest. Bis am Morgen die Sonne über den Bergen aufging und alles in leuchtenden Orange erstrahlen ließ. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)