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DEAN CORVIN: 01. Das Ende des Imperiums

von

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DER LETZTE WIDERSTAND

 Nachdem sich die Gesamtstärke der Kampfverbände der Konföderation Deneb im Sonnensystem auf mehr als fünfhundert Einheiten belief, wurde auch dem letzten Terraner innerhalb der Terranischen Raumflotte klar, dass das Terranische Imperium mit dem Rücken zur Wand stand.

Jetzt, knapp zwei Stunden nach dem Erscheinen der ersten Feindverbände, lagen die Flottenbasen auf Titan, Mars, Luna und Terra unter schwerstem Beschuss. Den beiden inneren solaren Planeten hatte der Feind bislang hingegen keinerlei Beachtung geschenkt.

Die Heimatflotte hatte versucht sich tapfer gegen die angreifenden Einheiten der Konföderation Deneb zu stemmen, doch die massiven Probleme mit den Ortungssystemen brachte sie hoffnungslos ins Hintertreffen. Die Zielsysteme der terranischen Kriegsschiffe versagten in erschreckender Weise, ebenso wie die Navigationsortung. Bereits mehrmals, während der letzten zwei Stunden, war es zu Kollisionen terranischer Kriegsschiffe gekommen und eine Fregatte war versehentlich von einem eigenen Kreuzer beschossen und schwer beschädigt worden.

Einzig um Titan herum hatten sich einzelne, versprengte Kriegsschiffe für eine Weile halten, und den Kriegsschiffen der Konföderation gegenüber erfolgreich Widerstand leisten können. Aber auch das war in dem Moment vorbei, als mehr als einhundert Einheiten der zuletzt angekommenen Angreifer Kurs auf den Saturn-Sektor nahmen.

Momentan zogen sich die um Titan kämpfenden terranischen Einheiten mehr und mehr in Richtung des Mondes zurück, unter ihnen auch die AURORA, deren Durchbruch zum Mars gescheitert war. Zwar organisiert und verzweifelt das heftige Angriffsfeuer der überlegenen Feindverbände erwidernd, aber zweifellos auf der Flucht vor der immer erdrückender werdenden Übermacht der Gegner.

Viele terranischen Kriegsschiffe dieses Sektors wiesen mittlerweile mehr oder weniger starke Gefechtsschäden auf. Die AURORA hatte mehrere Treffer hinnehmen müssen. Bei einem Torpedoeinschlag waren mehrere Gravos durchgekommen. Ein Teil der Besatzung war bei diesem Einschlag getötet worden, darunter der Kommandant der Fregatte, und der Erste Offizier, Oberleutnant Wei Wei Hu, hatte die Führung des angeschlagenen Raumschiffes übernommen.

Über dem Mars kämpften die mittlerweile spärlichen Reste der verteidigenden terranischen Ersten Raumflotte auf verlorenem Posten. Immer wieder hatten, in den letzten beiden Stunden, verheerende Explosionen das Ende eines Kriegsschiffs der Terranischen Raumflotte bekundet, doch auch der Feind hatte Verluste.

Vor wenigen Minuten war ein starker Feindverband zum Mars durchgebrochen und hatte, in konzentriertem Beschuss mit Fusions-Torpedos, das Taktische Hauptquartier der Terranischen Raumflotte dem Erdboden gleich gemacht. Dabei waren auch mehrere Bezirke der Stadt Red Sands der fast völligen Vernichtung anheim gefallen und mehrere hunderttausend Zivilisten getötet worden.

Auf der NIBELUNGEN stand Generalmajor Azadeh Hazrat wie versteinert im Kommandozentrum des Flaggschiffs. Sie war zwischenzeitlich auf dieselbe Idee gekommen, wie Dean Corvin. Auch sie hatte die Geschütztürme der ihr unterstellten Kriegsschiffe bemannen lassen, und setzte auf ein visuelles Anvisieren der Feindschiffe. Ein Volltreffer blieb immer zwar immer noch ein Glücksfall, aber man erzielte wenigstens dann und wann einen Abschuss.

Doch im Moment war das Ende des ungleichen Kampfes bereits abzusehen, denn die Heimatflotte bestand, inklusive der Kriegsschiffe, die anderen Flottenteilen angehörten, aus insgesamt noch 67 Einheiten, während der Feind lediglich neunzehn Raumschiffe verloren hatte. Zwei Dutzend weitere Kriegsschiffe der Angreifer hatten sich mit mehr oder weniger starken Beschädigungen aus der Frontlinie zurückgezogen und leisteten Unterstützung in den rückwärtigen Sektoren der unvermindert angreifende Armada von Deneb.

Oberst Jen Sriskandarajah warf seiner Kommandeurin einen verzweifelten Blick zu, während er alles daran setzte, mit der NIBELUNGEN und 31 weiteren einsatzfähigen Kriegsschiffen der Heimatflotte, einer Gruppe von 60 durchgebrochenen, feindlichen Kriegsschiffen nachzusetzen, die auf den Kontinent Australien zu hielten. Er hatte soeben, von einem der über Mars befindlichen Kriegsschiffe, die Meldung vom Schicksal des dortigen Hauptquartiers erhalten, und er konnte sich nur allzu gut vorstellen, was dem wichtigsten Kommandozentrum der Flotte, auf Terra, bald blühte.

Als sich ein Teilverband von 20 Feindschiffen löste und auf einen Kurs einschwenkte, der sie über den afrikanischen Kontinent bringen würde, wechselte Azadeh Hazrat verzweifelte Blicke mit Jen Sriskandarajah. Nur fünf Kreuzer der Terraner waren in günstiger Abfangposition für diesen Teilverband und die Kommandeurin der Heimatflotte fluchte erbittert: „Verdammt, wir haben nicht genug Einheiten um beide Feindverbände zu stellen!“

Sie rang einen Moment lang mit sich und entschied dann: „Wir folgen dem Hauptverband! Wenn diese Verbrecher den Komplex des Oberkommandos der Flotte, in Wellington, vernichten, und mit ihm den gesamten Flottenstab, dann können wir endgültig einpacken!“

Oberst Jen Sriskandarajah war versucht etwas darauf zu erwidern, doch ihm war klar, dass pessimistische Betrachtungen in ihrer momentanen Lage nicht sehr hilfreich gewesen wären, auch wenn sie noch so angebracht erschienen.

Sriskandarajah war alles andere, als ein Feigling, doch er war andererseits auch Realist genug um beim aktuellen Stand der Gefechte um das Sonnensystem zu wissen, dass der Kampf im Grunde schon verloren war. Die Übermacht des Feindes wurde immer erdrückender, je länger die Schlacht tobte. Verstärkung durch die übrigen Flottenverbände konnte nicht rechtzeitig eintreffen – auch das wusste der Oberst. Dennoch war ihm bisher nicht der Gedanke gekommen, Generalmajor Hazrat einen strategischen Rückzug vorzuschlagen. Doch bis zu diesem Moment war es nur noch eine Frage der Zeit. Irgendwann würde er nicht umhin können, seiner Vorgesetzten den Vorschlag zu unterbreiten, die Reste der Flotte, für einen späteren Gegenschlag, in Sicherheit zu bringen. Bevor es nichts mehr gab, was in Sicherheit gebracht werden konnte.

Jen Sriskandarajah konzentrierte sich wieder auf das Gefecht.

Als die Angreifer in den Wirkungsbereich der gewaltigen Abwehrgeschütze auf Terra kam, schlug ihnen ein mörderisches, wenn auch durch die Ortungs-Missweisungen ungezieltes Abwehrfeuer entgegen. Auch Torpedos wurden in großer Zahl von Terra aus auf den Feind abgefeuert. Trotz des Handicaps auf Seiten der Terraner trafen mehrere der übermächtigen Plasmaschüsse ihr Ziel und vernichteten fünf der angreifenden Kreuzer, was den Feind zu einer Änderung der Angriffsformation veranlasste.

Das gab den Verfolgern die Chance aufzuholen. Als die Einheiten der Heimatflotte in Feuerdistanz kamen, befahl Azadeh Hazrat: „Wir nehmen die großen Einheiten zuerst unter Feuer. Möglicherweise bricht der Verband den Angriff ab, wenn wir mehrere ihrer stärksten Einheiten vernichten können.“

Jen Sriskandarajah beobachtete seine Vorgesetzte dabei, wie sie ihre Miene verzog, bevor sie sich ruckartig zum Waffenleit-Offizier umwandte und ihm zu rief: „Die Zielsysteme aller Torpedo-Gefechtsköpfe deaktivieren und sie auf Annäherungszündung einstellen. Wir zielen mit dem gesamten Schiff und schießen sie ungelenkt auf die Feindschiffe ab. Navigation, so dicht wie möglich an die Feindschiffe herangehen, ohne dass wir selbst dabei in den Wirkungsbereich der Explosionen geraten.“

Der Waffenleitoffizier hatte kaum bestätigt, als sich Azadeh Hazrat bereits an den Kommunikations-Offizier wandte. „Geben Sie diesen Befehl an alle Flotteneinheiten weiter.“

Sich zu Oberst Sriskandarajah wendend fragte sie erbittert: „Verdammt, warum habe ich daran nicht eher gedacht. Einen ungelenkten Torpedo kann man nicht durch Ortungs-Missweisungen auf einen falschen Kurs bringen.“

Der Inder hatte bereits reagiert und ließ das Flaggschiff näher an die Gegner heranrücken, die sich auf dieses Manöver zunächst keinen Reim machen konnten. Als die vorderen terranischen Einheiten nur noch einhundert Kilometer entfernt waren gab er das Kommando zum Abfeuern der vorderen Torpedos.

Aus den vorderen vier Torpedorohren der Kriegsschiffe jagten die Geschosse auf die feindlichen Raumschiffe, die unbeirrbar ihren Kurs hielten, zu. Offensichtlich nahmen die Kommandanten der Konföderation Deneb den Angriff der Terraner nicht ernst. Sie hielten es nicht einmal für nötig auf die terranischen Einheiten zu feuern.

Fast wütend werdend ballte Azadeh Hazrat auf der NIBELUNGEN ihre Hände und zischte grimmig: „Na, wartet nur.“

Einige Augenblicke später explodierten die abgefeuerten Torpedos in den Reihen der Gegner und vernichteten auf einen Schlag sieben Raumschiffe. Zwei weitere Feindkreuzer drehten mit deutlich erkennbaren Schäden ab. Bevor die restlichen Einheiten der Konföderation Deneb reagieren konnten schlug die nächste Welle von Torpedos ein und riss weitere Breschen in die Reihen der Gegner.

Unterdrückter Jubel brandete in der Zentrale der NIBELUNGEN auf, und Azadeh Hazrat nutzte den Moment um mit tragender Stimme zu sagen: „Geben wir es Ihnen. Lang und schmutzig.“

Neuer Optimismus keimte in den Crews der terranischen Kriegsschiffe auf und selbst Oberst Sriskandarajah hegte die vage Hoffnung, die drohende Niederlage möglicherweise doch noch irgendwie abwenden zu können. Sie alle ahnten nicht, dass in diesem Moment, über dem afrikanischen Kontinent, eine andere, tragische Entwicklung ihren Lauf nahm.

 
 

* * *

 

Auf dem Schweren Kreuzer KARNAK hatte Oberstleutnant Akira Yamagushi den Befehl des Flaggschiffs, in Bezug auf die Zielsysteme der Torpedos, empfangen. Rasch gab er die Anweisungen an den Waffenleitoffizier weiter, wobei er die unkonventionelle Denkweise der Kommandeurin mit einem grimmigen Lächeln quittierte. Dabei dachte er kurzzeitig an seine Frau und seine beiden Töchter, die auf der Erde weilten, und die er zu schützen gedachte. Bis zum Letzten, wenn es sein musste. Bei diesem Gedanken dachte er selbstironisch: Bis zum LETZTEN! Bis zum letzten WAS? Bis zum letzten Raumschiff? Bis zum letzten Plasma-Schuss? Bis zum letzten Atemzug? Er grinste schief und fügte gedanklich hinzu: Wirklich, Akira? Übungen in Rhetorik? Jetzt?

Im nächsten Augenblick war er wieder ganz bei der Sache. Er ließ die zwei Schweren und drei Leichten Kreuzer, über die er momentan das Kommando führte, so vor den anfliegenden Feindschiffen Stellung beziehen, dass sie dem Feind ihre Breitseiten zeigten. Normalerweise war das keine gute Taktik, doch in ihrer augenblicklichen Lage war Feuerkraft wichtig, und in dieser Position konnten die Kreuzer rund dreißig Prozent mehr Torpedos gleichzeitig abfeuern.

Akira Yamagushi besaß dabei die Kaltblütigkeit zu warten, bis der Feind die ersten Schüsse auf sie abfeuerte, bevor er den Befehl gab, mit allem auf den anfliegenden Feindverband zu feuern, was sie hatten.

Grell violette Plasmaschüsse und die bläulich weißen Antriebsstrahlen der Torpedos erfüllten die Schwärze des Weltalls, zweitausend Kilometer über der Erde. Zwei Schlachtkreuzer der Armada von Deneb wurden mit dem ersten Feuerschlag der terranischen Kriegsschiffe schwer getroffen, und brachen, in einer Energieorgie multipler Explosionen auseinander. Ein Zerstörer des Feindes kollidierte dabei mit einem großen Trümmerteil und wurde ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Die übrigen siebzehn Kriegsschiffe der Konföderation erwiderten das heftige Abwehrfeuer der fünf Erdenschiffe, wobei sie immer näher kamen.

Wir werden nicht wanken, und nicht weichen, schwor Akira Yamagushi in Gedanken seine Crews ein. Ihr teuflischen Kriegstreiber müsst schon durch uns hindurch fliegen.

Genau das schien der Verband des Feindes vorzuhaben, denn die Invasoren hielten ihrerseits unerbittlich Kurs. Drei weitere Raumer der Armada vergingen, bevor die ersten zwei Leichten Kreuzer der Terraner explodierten. Doch die drei verbliebenen Terranischen Raumschiffe feuerten was die Kanonen und die Torpedorohre hergaben.

Dann wurde die KARNAK von den grellen Waffenstrahlen gleich mehrerer konföderierter Schlachtkreuzer getroffen. Die Dualschilde des Schweren Kreuzers brach zusammen und mehrere Plasmastrahlen fraßen sich mittig, genau auf Höhe des Kommandozentrums durch die Panzerung des terranischen Kreuzers.

Die Besatzung der Zentrale starb auf der Stelle, ohne es überhaupt zu bemerken. Sie wurde einfach, durch die Hitze der Waffenstrahlen, innerhalb eines Herzschlages vaporisiert.

Drei Torpedotreffer zerrissen den angeschlagenen Kreuzer endgültig, fast in demselben Moment, als auch die beiden verbliebenen terranischen Kreuzer vernichtet wurden. Dabei wollte es das Schicksal, dass ein Trümmerteil der KARNAK, das annähernd so groß war wie ein Viertel des gesamten Schiffes, in Richtung Mitteleuropa, auf die Oberfläche der Erde zu raste.

 
 

* * *

 

Das Ende der fünf terranischen Kreuzer wurde auf dem Flaggschiff der Terranischen Ersten Raumflotte beinahe nebenbei registriert. Im Augenblick hatte die Besatzung des Schlachtkreuzers NIBELUNGEN auch wichtigere Dinge zu tun. Zum Beispiel heil aus diesem ganzen Schlamassel zu entkommen.

Hatten die 32 terranischen Kriegsschiffe den Feind zunächst überraschen können, fiel dem Feind nun ein Kriegsschiff nach dem anderen zum Opfer. Nur noch 21 terranische Raumschiffe waren von dem ursprünglichen Verband, der den durchgebrochenen Einheiten der Konföderierten gefolgt waren, übrig geblieben. Trotz aller Anstrengungen der terranischen Flottenschiffe hatten es schließlich fünf schwere Einheiten der Armada von Deneb geschafft, sich über der Stadt Wellington zu positionieren. Gnadenlos eröffneten ihre Geschütze, unterstützt von einem Schwarm Torpedos, das Feuer auf den Komplex des Oberkommandos der Terranischen Flotte.

Hilflos und zornbebend erlebte die Zentrale-Crew der NIBELUNGEN, wie fürchterliche Explosionen in schneller Folge den gesamten Komplex, und weite Teile der Stadt Wellington selbst, zerstörten.

Mit Tränen in den Augen wandte sich Oberst Jen Sriskandarajah von dem Geschehen auf dem Hauptbildschirm der Zentrale ab und packte Azadeh Hazrat, die wie paralysiert wirkte, fest am Oberarm. „Generalmajor, es ist zu spät. Jetzt müssen wir versuchen zu retten was noch zu retten ist, wenn es eine Aussicht auf eine spätere Revanche geben soll.“

Ein wildes Aufbegehren lag im Blick der angesprochenen Frau. Sie konnte nicht umhin an ihren Freund zu denken, und an ihre beiden Töchter. Sie im Stich zu lassen erschien ihr ungeheuerlich, und im ersten Moment fehlte nicht viel und sie hätte den Oberst, ob seiner vorangegangenen Worte, geohrfeigt. Doch in demselben Moment passierte das, was sie letztlich zu einer hervorragenden Flottenkommandeurin hatte werden lassen. Die Ratio gewann drängend die Oberhand. Azadeh Hazrat musste, wenn auch mit ohnmächtiger Hilflosigkeit, zugeben, dass der Oberst Recht hatte.

Der Zorn wich aus dem Blick der Frau und tief durchatmend legte sie ihre Hand auf die des Obristen. „Ich weiß, Jen. Aber meine Familie lebt dort unten, und alles in mir sträubt sich dagegen, sie im Stich zu lassen.“

„Das tun Sie nicht, Sir. Im Gegenteil, Sie werden dafür sorgen, sie irgendwann vom Joch der Invasoren zu befreien. Das können Sie hingegen nicht, wenn Sie auch die Reste der Flotte sinnlos opfern und wenn Sie selbst dabei umkommen.“

Die Augen der Kommandeurin schimmerten feucht, als sie sich straffte und mit kratziger Stimme befahl: „Kommunikationsoffizier: Geben Sie meinen Befehl zum Rückzug an den Rest der Flotte weiter. Sie sollen sich vom Feind absetzen und den Aufmarschsektor Götterdämmerung ansteuern, soweit sie dazu in der Lage sind. Raumschiffe, die dazu technisch nicht in der Lage sind, sollen sich zum Ausweichsektor Abendrot durchschlagen. Von dort aus setzen wir uns zum Wega-System ab.“

Azadeh Hazrat schluckte nach diesen Worten und biss die Zähne fest aufeinander um das wehe Gefühl in ihrem Innern nicht aufsteigen zu lassen. Verzweifelt wechselte sie einen schnellen Blick mit Jen Sriskandarajah, der ihr zunickte. Sie fand schließlich wieder zu sich selbst und befahl mit gewohnt fester Stimme: „Oberst, die Schlachtkreuzer und die Schweren Kreuzer werden den kleineren Flotteneinheiten Deckung geben, wenn sie sich zurückziehen. Die NIBELUNGEN wird dabei so lange wie nur irgend möglich die Stellung halten. Ich will wenigstens als eine der Letzten das Schlachtfeld räumen.“

„Verstanden, Generalmajor.“

Der Oberst kümmerte sich darum, die entsprechenden Anweisungen an die Crew der Zentrale zu erteilen, während Azadeh Hazrat dadurch die Gelegenheit bekam, ihr emotionales Chaos endgültig wieder in den Griff zu bekommen.

Fast eine Dreiviertelstunde lang dauerte es, bis sich die letzten Einheiten der Heimatflotte aus dem Sol-System zurückgezogen hatten. Nur noch das Flaggschiff und neun Geleitschiffe, die sich ein Rückzugsgefecht mit einigen schweren Feindschiffen lieferte, die ihnen bei ihrer Flucht hart auf den Fersen waren, befanden sich noch vor Ort. Und ein Leichter Experimentalkreuzer, den weder das Terranische Imperium, noch die Konföderation Deneb, auf ihrer Rechnung hatte.



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