DEAN CORVIN: 01. Das Ende des Imperiums von ulimann644 ================================================================================ Kapitel 3: EINE FATALE ENTSCHEIDUNG -----------------------------------  Schon den gesamten Tag über war Kim Tae Yeon innerlich aufgewühlt gewesen, und auch jetzt, am Abend, war es kaum besser geworden. In der gesamten letzten Woche hatte sie Dean Corvin gesehen und gemeinsam mit ihm für die Prüfungen, die zu Beginn des neuen Jahres anstanden, gelernt. Wäre sie nicht bereits zu diesem Zeitpunkt in Corvin verliebt gewesen, spätestens in der vergangenen Woche hätte es sie erwischt, das war ihr in den letzten Tagen klar geworden. Sie hatte beschlossen, ihn für sich zu gewinnen, und damit stand für die Asiatin unverrückbar fest, dass sie schon bald mit Dean Corvin zusammen sein würde. Ein anderes Endergebnis kam gar nicht in Frage. Wer sollte ihr schon widerstehen? Dabei waren die Gedanken der jungen Frau gar nicht so abwegig, denn in den letzten Stunden hatte sie sich sorgfältig für die heutige Verabredung zur Silvesterparty, mit Dean Corvin, zurecht gemacht. Fast eine halbe Stunde lang hatte sie unter der Dusche gestanden, wobei sie immer wieder ins Träumen geraten war. Anschließend hatte sie ihren straffen schlanken Körper von den angenehm warmen Luftströmen des Wellnesssystems trocknen lassen und war anschließend aus der Kabine getreten um ihren gesamten Körper mit einer schnell in die Haut einziehenden, verführerisch duftenden, Lotion einzureiben, die sie zusätzlich straffte und damit glättete. Danach war sie lächelnd in ihre schwarze Spitzenunterwäsche geschlüpft, die sie nur zu besonderen Gelegenheiten trug – so wie heute. Leider herrschte bei dieser Campus-Party Uniformzwang, doch zu Kim Tae Yeons Erleichterung stand es weiblichen Flottenangehörigen frei, bei der Ausgeh-Uniform zwischen der normalen Variante, mit flachen Schuhen und Hosen, und der Variante mit Rock, der eine Handbreit über den Knien abschloss und halbhohen Schuhen, zu wählen. So zog sie, nachdem sie ein leichtes Make-Up aufgelegt hatte, anthrazitfarbene, halterlose Nylonstrümpfe an und zwängte sie sich dann in den mittelgrauen Rock, der an den Seiten handbreite, weiße Streifen aufwies. Dieselben weißen Streifen – normalerweise besagte eine jeweils andere Farbe, zu welcher Waffengattung der Träger gehörte, wobei Weiß den Kadetten der Akademie vorbehalten war – zogen sich über die Ärmel der dunkelgrauen Uniformjacke, die Kim Tae Yeon über der weißen Uniform-Bluse trug. Nicht ganz mit den Bestimmungen der Flotte übereinstimmend, hatte sie die Jacke geschickt etwas auf Taille umgenäht. Ebenso hatte sie den Rock etwas enger gemacht, so dass die Uniform perfekt ihre makellose Figur betonte, ohne dass es dabei zu sehr auffiel. Ihr seidig schimmerndes Haar hatte Kim hinter dem Kopf mit einer weißen Seidenschleife gebändigt. Sie hätte zwar viel lieber eine flammend-rote genommen, schon um stärker in der Menge aufzufallen, aber zugelassen waren solche Schleifen nur dann, wenn sie farblich mit den Streifen für die Waffengattung harmonierten. Hierbei wurden die Bestimmungen zu ihrem Leidwesen sehr streng ausgelegt. Als sie schließlich fertig angekleidet war, drehte sie sich vor dem Spiegel ihres Spindes hin und her und prüfte mit kritischem Blick den Sitz ihrer Kleidung, und anschließend ihr gesamtes Aussehen. Alles Bestens, die Uniform saß tadellos. Zuletzt legte Kim Tae Yeon, leise ein altes Lied aus ihrer Heimat vor sich hin summend, ihr Multifunktions-Armband, kurz MFA, an. Die Bestimmungen der Flotte besagten, dass dieses Gerät von Angehörigen der Terranischen Raumflotte stets bei sich getragen werden, oder in Griffweite abgelegt sein musste, denn über die Kom-Einheit im MFA konnten die Flottenangehörigen unter anderem im Notfall jederzeit alarmiert, oder zu ihren Standorten einberufen werden, falls sie nicht vor Ort waren. Der Besuchermelder des Quartiers, dass sie sich mit ihrer besten Freundin teilte, die ihre Semesterferien momentan bei ihrer Familie verbrachte, summte, gerade als Kim Tae Yeon das Gerät angelegt hatte. In freudiger Erwartung sah sie kurz auf das Chrono-Display des Gerätes und flüsterte zu sich selbst: „Perfekt!“ Dann schritt sie eilig zum Schott und legte die Hand auf den Öffnungskontakt. Vor der Asiatin stand Dean Everett Corvin. Für einen Moment sprachlos ließ die junge Frau den Anblick des Kadetten auf sich wirken, denn in seiner Ausgehuniform wirkte er etwas älter, als er war – und auch noch eine Idee männlicher. Nach einem Augenblick hatte sie ihre momentane Befangenheit überwunden und lächelnd erkundigte sie sich bei Dean Corvin: „Können wir los?“ „Ich bin startklar“, grinste der Dunkelblonde und bot Kim Tae Yeon, wie es sich gehörte, seinen rechten Arm an. Beschwingt hakte sich die junge Frau bei Dean Corvin unter und schritt an seiner Seite mit ihm durch die Gänge der Akademie, zum Festsaal, wobei sie das Gefühl hatte, ein Stückchen über dem Boden, wie auf Wolken, zu schweben. Immer wieder sah sie ihren Begleiter von der Seite an und stellte dabei ein ums andere Mal fest, wie sehr ihr dieser Kadett gefiel. Dabei versuchte sie ihr starkes Herzklopfen, weil sie ihm so erregend nahe war, unter Kontrolle zu bekommen. Auch Dean Corvin, der von alldem nicht das Geringste ahnte, blickte ab und zu zu seiner Begleiterin. Sie ahnte nichts davon, dass es ihm lieber gewesen, wenn statt ihrer Andrea von Garding an seiner Seite gewesen wäre, und dass er sie gerade mit der Frau, die er insgeheim liebte, verglich. Auch von seinen Überlegungen darüber, dass er lediglich mit ihr zur Party ging, weil Andrea von Garding nicht hier war, und er es im Moment einfach nur genoss, eine nette Begleiterin für diese Veranstaltung zu haben, ahnte sie nichts. Sie kamen an, als die Party bereits in vollem Gang war, was durchaus in Tae Yeons Absicht gelegen hatte. Darum hatte sie auch mit Dean einen relativ späten Zeitpunkt ausgemacht, zu dem er sie am heutigen Abend hatte abholen sollen. In der letzten Woche war sie ihm kaum näher gekommen, aber heute wollte sie dafür sorgen, dass sich dies änderte. In dem großen Saal, der zur Not alle Kadetten der Akademie Platz bot, herrschte ein buntes Treiben. Es gab an den Wänden entlang lange Tische mit mehreren Kalten und Warmen Buffets und zwei Bars, an denen aber keine harten alkoholischen Getränke ausgeschenkt wurden. Bier und Wein waren bereits das höchste der Gefühle, denn niemand an der Akademie wollte, trotz aller Fröhlichkeit und Ausgelassenheit an diesem Tag, betrunkene Kadetten durch die Flure torkeln sehen. Das Protokoll der Terranischen Raumflotte sah für ihre Angehörigen ein jederzeit tadelloses Benehmen vor. Dasselbe galt für den Umgang zwischen den Geschlechtern. Innerhalb der Flotte waren so genannte Klammertänze nicht schicklich und galten als Affront, sofern sich jemand nicht an diese Bestimmung hielt. Allerdings, und das hatten die längst verstorbenen Angehörigen der vergangenen Generationen von Flottenangehörigen bereits vor mehreren Jahrhunderten herausgefunden, konnte man sich auch in normaler Tanzhaltung relativ nahe kommen. So war es wenig verwunderlich, und durchaus nicht gegen die Bestimmungen der Raumflotte, dass sich einige hundert Kadetten zur momentan sehr langsamen Musik der Live-Band, paarweise nah bei einander, rhythmisch auf der Tanzfläche im Kreis bewegten. Dabei konnte man signifikante Unterschiede ausmachen, zwischen jenen Kadetten die offensichtlich romantische Gefühle für einander hegten, und jenen die lediglich des reinen Tanzvergnügens wegen hier waren. Unter den Tänzern tummelten sich auch einige gleichgeschlechtliche Paare, was gesellschaftlich kein Problem war – in dieser Hinsicht hatte die Menschheit in den letzten Jahrhunderten gewaltige Fortschritte gemacht. Diskriminierende Unterschiede, im Vergleich zu Hetero-Paaren, gehörten seit langer Zeit schon der Vergangenheit an. Dean Corvin führte seine Partnerin langsam in den Saal hinein, wobei die beiden Neuankömmlinge die bunten Luftballons entdeckten, die zwischen farbenfrohen, sternförmig unter der hohen Decke drapierten, Stoffbahnen hingen, und darauf warteten, exakt um Mitternacht lokaler Zeitrechnung, auf die Tanzfläche hinuntergelassen zu werden. Trotz der Entwicklung der vergangenen Jahrhunderte hatten Luftballons auf Partys noch immer nichts von ihrem ursprünglichen Reiz verloren. Corvin und Kim Tae Yeon wurden von mehreren Kommilitonen gegrüßt, und einige von ihnen warfen ihnen beiden aufmerksame Blicke zu - Andere begannen zu tuscheln, als sie an ihnen vorbei schritten. Scheinbar unangenehm berührt beugte sich Corvin zu seiner Begleiterin und raunte ihr leise zu: „Wir erregen Aufmerksamkeit, wie es scheint. Ich würde wetten, dass ab morgen einige haltlose Gerüchte am Campus die Runde machen werden.“ „Müssen sie denn unbedingt haltlos sein?“, erwiderte Tae Yeon, ohne zu ahnen, dass Dean Corvin lediglich deshalb lachte, weil er an einen Scherz glaubte. „Möchtest du zuerst tanzen, oder lieber etwas essen oder trinken?“, erkundigte er sich galant und blickte seine Begleiterin neugierig an. „Zuerst möchte ich tanzen“, gab die junge Frau schnell zurück. Wer wusste schon, wann die Band wieder etwas Schnelleres spielen würde. Die Gelegenheit war günstig. Dean Corvin lächelte verbindlich, ohne zu bemerken, was er damit bei Kim Tae Yeon anrichtete, die sein Lächeln mit strahlender Miene erwiderte. Sacht legte er seine rechte Hand auf ihren Rücken, während er mit seiner linken ihre Hand in seine nahm. Dean Corvin nicht aus den Augen lassend legte die schlanke Asiatin ihre Linke auf die breite Schulter des Kadetten und blickte zu ihm auf, während sie sich von ihm im Takt führen ließ. Dabei spürte sie ein Kribbeln am gesamten Körper und sie wünschte sich nur, dass dieser Augenblick ewig dauern würde. Warum nur fror niemand diesen Moment ein?   * * *   Sie hatten beinahe eine Stunde lang miteinander getanzt, bevor Kim Tae Yeon ihren Partner um eine Pause gebeten hatte. Sie besorgten sich etwas zu essen am Warmen Buffet und etwas zu trinken, wobei Kim einem leichten Weißwein zusprach, während Dean Corvin sich lieber ein kühles Bier besorgt hatte. Einige Kommilitonen ihres Jahrgangs, die von den verschiedenen Sektionen hierher gekommen waren, und die sie in den letzten Monaten kennengelernt hatten, gesellten sich zu ihnen, was Kim Tae Yeon zu bedauern schien. Als die Asiatin zwischenzeitlich den Waschraum aufsuchte, um ihr Make-Up und den Sitz ihrer Frisur zu kontrollieren, wandte sich Abdurrahim Bhairi, der von seinen Freunden meistens nur kurz Rahim genannt wurde, an Dean Corvin und raunte ihm warnend ins Ohr: „Bei Tae Yeon solltest du emotional Vorsicht walten lassen, Kamerad. Ich komme, so wie sie, von der Sektion-Mars und eines kann ich Dir sagen: Bei ihr haben in dieser Zeit bereits mehr Helden die Bühne verlassen, als in sämtlichen Dramen von Shakespeare.“ Verwundert blickte Dean Corvin in das ernst wirkende, dunkle Gesicht des Kadetten. Er hatte zwischenzeitlich mitbekommen, da Rahim Bhairi, so wie er, regelmäßig Speedball spielte, dass dieser schlaksig wirkende, junge Mann aus Tunis stammte. Dann erklärte er: „Wir haben uns nur für diese Party verabredet, weiter nichts. Kein Problem also.“ „Das meinte ich mit meiner Warnung eigentlich nicht.“ Beschwörend blickte Bhairi Dean Corvin an. „Ich mache mir keine Gedanken darüber, ob du eventuell Absichten haben könntest, sondern weil sie die haben könnte. Tae Yeon besitzt ein, wie soll ich es sagen, etwas einnehmendes, um nicht zu sagen dominantes Wesen, wenn du verstehst.“ Während Corvin ein etwas unwilliges Gesicht machte und überlegte, ob der Tunesier lediglich eifersüchtig war, blickte Bhairi über dessen Schulter hinweg. Dean Corvin, dessen Blick dem des Kameraden folgte, bemerkte, dass seine Begleiterin wieder den Saal betreten hatte und auf sie zu kam. Schnell raunte Rahim Bhairi, bevor sie wieder bei ihnen war: „Du wurdest gewarnt, mein Freund.“ Der Schlaksige wandte sich ab und Dean Corvins Aufmerksamkeit richtete sich wieder ganz auf Kim, etwas nachdenklich wegen der merkwürdigen Warnung von eben. Die Asiatin zog die Stirn kraus bei seinem Blick und fragte: „Hast du irgend etwas?“ Dean Corvin schüttelte das leicht beunruhigende Gefühl ab und lächelte beruhigend. „Nein, ich dachte nur, du würdest gar nicht mehr wiederkommen.“ „Dann lass uns schnell wieder tanzen.“ Corvin stimmte zu und folgte Kim Tae Yeon auf die Tanzfläche, ohne den seltsamen Blick zu bemerken, den sie Rahim Bhairi dabei zuwarf. Sie wurden von einigen Kommilitonen entdeckt, die in der letzten Woche, beim Speedball-Training gemeinsam mit ihm in einer Mannschaft gespielt hatten und sie wollten ihm und Kim Tae Yeon unbedingt den Tanz des Afrikanischen Ameisenbären-Rituals näherbringen. Lachend ließen sich die beiden Neuankömmlinge auf die verrückten Verrenkungen ein und sie hatten sehr viel Spaß dabei. Schon wenige Augenblicke später hatte Dean Corvin die seltsame Unterhaltung mit Rahim Bhairi vergessen. Sie tanzten ausgelassen zu den jetzt eher schnellen Rhythmen und begaben sich zeitig zu einer der Bars, als es spürbar auf Mitternacht zu ging. Endlich spielte die Band einen Tusch und gemeinsam mit allen Anwesenden zählten sie die letzten zehn Sekunden des alten Jahres herunter. Bei Null stieß Kim Tae Yeon beschwingt mit Dean Corvin auf das neue Jahr an, trank einen Schluck und hauchte ihm dann schnell einen Kuss auf die Wange. „Ein frohes, neues Jahr, Dean Everett Corvin!“ „Ein frohes. Neues Jahr, Kim Tae Yeon!“, gab Corvin vergnügt in derselben Weise zurück und prostete ihr ein zweites Mal zu. Sie leerten ihre Gläser und die asiatische Kadettin zog Dean Corvin an der Hand mit sich, in die Wolke der, von der Decke herabschwebenden, Luftballons. Die günstige Gelegenheit nutzend, kaum gesehen zu werden, nahm sie schnell das Gesicht ihres Begleiters in die Hände und küsste ihn überraschend auf den Mund. Im Moment vollkommen überrascht erwiderte Corvin den Kuss der Asiatin. Erst nach einigen Herzschlägen schob er sie sanft von sich und blickte in ihre dunklen Augen, die ihn verliebt ansahen. Dabei sagte er zögerlich: „Tae Yeon, das ist vielleicht keine gute Idee.“ Die Augenbrauen der jungen Frau hoben sich leicht. „Warum sagst du das? Ich finde, wir passen sehr gut zu einander. Und keiner von uns ist in festen Händen, oder etwa doch?“ „Nein, das nicht“, räumte Dean Corvin ein, der nicht wusste was er nun sagen sollte. Schließlich entschloss er sich dazu ohne Umschweife einzugestehen: „Es ist nur so, dass ich mich vor einiger Zeit in eine Andere verliebt habe. Es tut mir leid.“ Der traurige Blick der Asiatin ging Dean Corvin nahe und aus Angst, sie könnte ihm hier eine Szene machen fragte er hastig: „Was hältst du davon, wenn wir etwas im Park spazieren gehen? Da können wir vielleicht etwas ungestörter miteinander reden.“ Die Kadettin nickte, und ihre funkelnden Augen versprachen dabei nichts Gutes, wie Dean Corvin insgeheim für sich feststellte. Kaum dass sie den Saal hinter sich gelassen hatten, packte Tae Yeon ihren Begleiter fest an der Hand und zog ihn mit sich durch die Gänge. Erst draußen im Park, als sie das Gebäude einige Dutzend Meter hinter sich gelassen hatten, ließ sie ihn wieder los und nahm zornig vor ihm Aufstellung. „Also, was an mir gefällt dir nicht!“, fuhr sie Dean Corvin an. Etwas konsterniert erwiderte der Kanadier ihren Blick und sagte offen: „Das kann man so nicht sagen, Tae Yeon. Du bist eine sehr attraktive Frau und bestimmt intelligent, doch es ist, wie ich es Dir gesagt habe. Mein Herz schlägt für eine Andere.“ „Dann schlag sie Dir aus dem Kopf, Dean!“, schrie ihn Kim Tae Yeon mit überkippender Stimme an. „Wir sind für einander bestimmt, ist Dir das nicht klar?“ Dean Corvin hob seine Hände. „Tae Yeon, bitte...“ „Eins musst du mir mal verraten“, schnitt die wütende Asiatin Dean das Wort ab. „Warum bist du dann überhaupt mit mir zu dieser Party gegangen, und nicht mit ihr? So groß können die Gefühle dann wohl doch nicht sein.“ „Sie ist momentan bei ihrer Familie“, erklärte Corvin seufzend. „Hör zu, ich finde Dich wirklich sehr nett und wir können immerhin Freunde sein, oder nicht?“ Kim Tae Yeon machte einen schnellen Schritt auf Corvin zu. Im nächsten Moment klatschte es scharf, als sie ihm eine schallende Ohrfeige gab, und hitzig fuhr sie ihn an: „Du findest mich was? Ich sage dir jetzt mal etwas: Wenn ich Freunde will, dann klatsche ich in die Hände und habe an jedem Finger zehn Stück, du Mistkerl. Du hast also lediglich mit meinen Gefühlen gespielt und für Dich war ich, für den heutigen Abend, nur eine Notlösung! Du bist ein ganz mieser Typ, Dean Everett Corvin!“ Die Asiatin schoss einige, beinahe mörderische, Blicke auf den Kanadier ab, bevor sie warnend ihren rechten Zeigefinger hob und gefährlich leise zischte: „Aber das hast du mir nicht ungestraft angetan. Ich garantiere Dir, dass du das ganz bestimmt noch sehr bereuen wirst. Das ist ein Versprechen.“ Damit wandte sie sich brüsk ab, ließ Corvin stehen und eilte zum Gebäude zurück. Dean Corvin sah ihr mit gemischten Gefühlen hinterher und rieb sich die brennende Wange. Er hoffte, dass Kim Tae Yeon ihre Worte nicht so gemeint, sondern sie nur im aufwallenden Zorn gesagt hatte. Doch dann erinnerte er sich wieder an die warnenden Worte von Rahim Bhairi und plötzlich, mit einem ganz miesen Gefühl im Magen, fröstelte er, bevor er den Kopf schüttelte und langsam zum Akademie-Komplex zurück trottete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)