DEAN CORVIN: 01. Das Ende des Imperiums von ulimann644 ================================================================================ Prolog: PROLOG -------------- Nachdem sich die Menschheit, wegen separatistischer Bewegungen in den Osteuropäischen Nationen, nahe am Rand eines Dritten Weltkrieges befunden hatte, wurde, im Jahr 2028, eine übergeordnete Instanz gebildet, die sich aus den Vertretern aller ehemaligen Einzelnationen zusammensetzte. Noch in demselben Jahr einigten sich die politischen Vertreter dieser Nationen dahingehend, dass die UNO in dieser neuen Organisation aufgehen sollte. Der Notwendigkeit enthoben, einen Großteil des Bruttosozialproduktes für Kriegsangelegenheiten aufzubringen, nahm die technische und wissenschaftliche Entwicklung der Menschheit, zu diesem Zeitpunkt, einen rasanten Aufschwung. Die Ziele der Menschen richteten sich fortan vordringlich auf die Eroberung des Weltalls. Bereits fünf Jahre später wurde mit dem Bau der ersten Mondbasis, die eine permanente Besatzung beherbergen sollte, begonnen. Im Jahr 2048 fand der erste bemannte Flug zum Mars statt. Dabei wurden von den Raumfahrern dieser Mission umfangreiche Daten gesammelt, welche die Voraussetzungen für eine spätere Besiedlung des Mars sein sollten. In der Folge errichtete die Menschheit, im Jahr 2063, auf dem Mars die erste ständig bemannte Forschungsstation. Forschungen im Bereich Antriebstechnik ermöglichten im Jahr 2097, noch vor Beginn des 22. Jahrhunderts, die erste bemannte Mission zum Saturnmond Titan. Dabei stellte sich heraus, dass Titan gute Voraussetzungen für eine Forschungsbasis bot, von der aus Missionen zu den äußeren Planeten des Sol-Systems durchgeführt werden konnten. Politisch rückte die Menschheit zu dieser Zeit immer enger zusammen und bildete, im Jahr 2102, die erste Weltregierung. Alle von Menschen besiedelten Territorien wurden von nun an unter dem Begriff Terranisches Reich zusammengefasst, und Casablanca wurde beinahe einstimmig, von den Regierungsvertretern, zur neuen Hauptstadt bestimmt. Doch erst ab dem Jahr 2105 wurde das Terranische Reich vom neuen Regierungsgebäude, in der Hauptstadt Casablanca, aus regiert. Ab dem Jahr 2132 starteten von Titan aus die ersten bemannten Weltraummissionen zum Pluto und nach Eris. Dabei wurden in der Folgezeit auch ein halbes Dutzend weiterer transneptunischer Objekte, durch Minilabore die von Sonden abgesetzt wurden, erforscht. Hierbei gelangten die Wissenschaftler der Erde zu neuen Erkenntnissen über den äußeren Aufbau des Sol-Systems. Der erste Fusionsreaktor wurde im Jahr 2177 erfolgreich getestet. Diese Entwicklung konnte man mit Bestimmtheit als einen der bedeutendsten technischen Sprünge der modernen Menschheit bezeichnen, denn es löste ihr drohendes Energieproblem, sehr nachhaltig und dauerhaft. Im Jahr 2204 entwickelten terranische Wissenschaftler, auf dem Mars, den ersten funktionsfähigen Schwerkraftgenerator. Schon wenige Jahre später hielt dieses Gerät Einzug in die Raumfahrttechnik - und auch alle Außenposten, weit abseits der Erde, wurden mit solchen Geräten ausgestattet. Der EM-Schutzschild wurde im Jahr 2217 entwickelt. In der Lage, in vielfacher Stärke das Elektro-Magnet-Feld der Erde nachzubilden, wurden zunächst alle planetaren Außenbasen mit einer solchen Technik ausgerüstet. Nach einer Phase von permanenten Verbesserungen dieses Systems konnten schließlich auch Aggregate gebaut werden, die kompakt genug waren, um sie in Raumschiffen einzubauen, wodurch die Insassen fortan vor der gefährlichen Weltraumstrahlung geschützt werden konnten. Dicke Raumschiffspanzerungen, die diesen Zweck bis dahin erfüllten, konnten von da an entfallen, was einen Quantensprung in der Raumschifffahrt bedeutete. Mit der Entwicklung des Protonen-Strahltriebwerks, im Jahr 2231, machte die terranische Raumschifffahrt einen weiteren wichtigen Schritt. Nicht lange danach wurden alle irdischen Raumschiffe mit diesem Antrieb ausgerüstet. Als Konsequenz der rasanten technischen Entwicklung wurden im Jahr 2250 schließlich die ersten Sonden nach Sirius A und B entsandt. Nur sechs Jahre später wurde der Hyperfeld-Konverter entwickelt. Er umgab ein Raumschiff mit einer besonderen Art von Energiefeld, das es dem betreffenden Raumschiff ermöglichte in den Hyperraum einzudringen. Nach ersten erfolgreichen Testflügen stand fest, dass Raumschiffe, die mit diesem Gerät ausgestattet waren, unter normalen Umständen maximal bis zu 4,23 Lichtjahre pro Stunde zurücklegen konnten. Wissenschaftler versuchten in der Folgezeit herauszufinden, warum keine höhere Geschwindigkeit im Hyperraum erreicht werden konnte, doch es blieb schließlich bei der Theorie, dass es sich hierbei um eine natürliche Eigenschaft des Hyperraum handelte. Im Jahr 2259 fand schließlich die erste bemannte, interstellare Mission statt – und zwar zu Barnards Stern. Dieser Flug bewies, dass die Hyperflugtechnik sicher war. Jedoch stellte sich gleichfalls heraus, dass es im Hyperraum Strömungen, Strudel und sogar so etwas wie Stürme gab, welche sich auf den Flug eines Raumschiffs auswirken konnten. Auf Terra wurde, beginnend mit dem Jahr 2267, die Begrünung der Wüste Sahara, und einiger weiterer unwirtlicher Gegenden Terras in die Wege geleitet, um neuen Lebensraum für seine Bewohner zu schaffen. Im Jahr 2271 stellte sich heraus, dass der zweite Planet des Sirius-Systems erdähnliche Bedingungen aufwies, und so wurde dort, bald darauf, die erste extrasolare Kolonie gegründet. Ab dem Jahr 2280 erfolgte, dank gewaltiger Fortschritte in der Ökologietechnik, das Terraformen der Venus und des Mars. Diese Entwicklung wurde bis zum Jahr 2292 abgeschlossen und Venus und Mars verfügten nun über eine atembare Sauerstoffatmosphäre. Als Konsequenz konnte ab diesem Zeitpunkt ein erdähnliches Ökosystem auf beiden Planeten etabliert werden. Im Jahr 2302 begann die Menschheit damit auch den Saturnmond Titan zu terraformen. In der Raumfahrttechnik ersetzte, ab dem Jahr 2312, der Gravo-Magnet-Antrieb auch kurz: GMA genannt, die bisherigen Rückstoßaggregate auf irdischen Raumschiffen. Um das Jahr 2320 herum wurden erste Langstreckensonden ausgerüstet, die, mit der neuesten irdischen Technik ausgerüstet, die Hyaden erforschten. Zwölf Jahre später wurden auch die ersten Langstreckensonden zu den Plejaden entsandt. Bis zum Jahr 2335 hatte die Menschheit drei von insgesamt 42 Planeten des Wega-Systems kolonisiert - und zwar den siebten, den achten und den neunten Planeten. Im Jahr 2351 wurde auf dem vierten Planeten des Capella-Systems ein Außenposten errichtet, welcher reinen Forschungszwecken diente, da eine Kolonisierung wegen des widrigen Klimas nicht in Frage kam. Die einzige Stadt auf dem Planeten beherbergte zu diesem Zeitpunkt ausschließlich das Personal des Außenpostens. Im Jahr 2382 kam es auf dem achten Planeten der Wega zu einem politischen Umsturz und die Rebellen starteten bewaffnete Übergriffe auf Wega-VII und Wega-IX, mit dem Ziel alle drei Planeten des Systems in ihre Gewalt zu bekommen. Da die Menschheit zu dieser Zeit über keine bewaffnete Raumflotte verfügte konnte dieser Aufstand erst im Jahr 2383 von Truppen der Erde niedergeschlagen werden. Die Drahtzieher des Unternehmens, bei dem zehntausende Kolonisten den Tod gefunden hatten, wurden von einem Tribunal auf Terra zum Tode verurteilt, und wenige Tage danach hingerichtet. Aufgrund der Ereignisse im Wega-System wurde im Jahr 2384 von der Regierung auf Terra beschlossen, eine bewaffnete Raumflotte aufzustellen, mit dem Ziel solche Revolten zukünftig im Keim ersticken, und die zivile Bevölkerung besser schützen, zu können. Zu Beginn des Jahres 2400 wurde die Erste Flotte der Raumflotte, welche insgesamt 100 Einheiten umfasste, in Dienst gestellt. Die Hauptbewaffnung der Kriegsschiffe bestand dabei aus Railguns, die Explosivladungs-Projektile mit halber Lichtgeschwindigkeit verschießen konnten. Bis zum Jahr 2450 wurden vier weitere Raumflotten derselben Stärke in Dienst gestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Offiziers-Korps der Flotte auf der Venus, dem Mars, auf Terra und auf Titan ausgebildet. Im Jahr 2459 wurde in den Luna-Werften das erste Kriegsschiff mit phasengesteuerten Plasmakanonen, und einem zweifach gestaffelten Dual-Schild, der wahlweise entweder feste Objekte, oder Energiestrahlen abwehren konnte, in Dienst gestellt. Dieses Kriegsschiff war allen anderen Kriegsschiffen seiner Zeit, an Schlagkraft weit überlegen. Bis zum Jahr 2460 wurden in der Folgezeit alle Kriegsschiffe der Flotte mit Plasmageschützen nachgerüstet. Mit dem Jahr 2502 begann die Expansionsphase der Menschheit in Richtung geeigneter Planeten der Hyaden und der Plejaden. Dieser Zeitpunkt markierte den Beginn dessen, was später in den Geschichtsbüchern, als die sogenannte "Erste große Expansionsphase" bezeichnet wurde. Im Jahr 2514 wurden geeignete Planeten in den Sternensystemen Delta-Cephei und Antares kolonisiert. Die "Zweite große Expansionsphase", in Richtung der offenen Sternenhaufen M-7 und M-34, nahm im Jahr 2570 seinen Anfang. Nur wenige Jahre später wurden die ersten Sternensysteme in der Umgebung des Falken-Nebels kolonisiert. Im Jahr 2625 wurde das Deneb-System und das Zeta-Puppis-System kolonisiert. Gerade Ersterem von diesen beiden Systemen kam in späterer Zeit eine wichtige, militärisch-politische Bedeutung zu. Bis zum Jahr 2648 wurden der Orion-Nebel, M-6 und das weit entfernte Sternensystem Harrel, benannt nach seinem Entdecker, Wayne Harrel, angeflogen und erforscht. Um das Jahr 2720 herum wurden des weiteren die Kolonisierung der Hyaden, der Plejaden und der Gegend um den Falken-Nebel herum massiv vorangetrieben. Die Menschheit breitete sich immer weiter über das bekannte Weltall aus, das nun bis zu einer maximalen Entfernung von 3000 Lichtjahren rund um das Sol-System herum, weitgehend kartographisch erfasst worden war. Ab dem Jahr 2900 drifteten die Interessen der Menschen, auf den verschiedenen kolonisierten Welten, immer weiter auseinander und schließlich zersplittert das Terranische Reich in die fünf autarke Sternenreiche: Antares Sternenreich, Bund von Harrel, Farradeen-Allianz, Konföderation Deneb und Terranisches Reich. Bis zum Jahr 2950 rüsteten alle fünf Splitterreiche massiv auf. Im Bestreben, die Macht ihrer Gebiete zu festigen, wurden bald darauf mehrere, mit aller Härte ausgefochtene, Kriege geführt, die sich über weite Gebiete des bekannten Weltalls ausbreiteten. Kaum eine von Menschen besiedelte Welt blieb davon unberührt. Erst zur Mitte des Jahres 2987 hin kam es, unter Terras Führung, der Hauptwelt des Machtbereiches, der sich zu dieser Zeit noch immer Terranisches Reich nannte, schließlich zu Friedensverhandlungen - und eine Reihe von Verträgen, die den einzelnen Sternenreichen die vollkommene Autarkie garantierte, wurden ratifiziert. Ab dem Jahr 2992 entstand ein immer reger werdender Handelsverkehr zwischen den fünf Sternenreichen. Im Jahr 3100 beschloss das Oberkommando der Terranischen Raumflotte, die Sektion-Terra fortan als besondere Kaderschmiede zu nutzen. In den nächsten Jahren begannen sich die verschiedenen Sternenreiche, bei den jährlich abgehaltenen Handelsgesprächen, von den anderen Sternennationen übervorteilt zu fühlen. Einige gewiefte Politiker versuchten zu dieser Zeit erfolglos, diese Unzufriedenheit für ihre eigenen machthungrigen Ziele auszunutzen. Man kann es als unmittelbare Folge daraus ansehen, dass sich, im Jahr 3114, aus dem Terranischen Reich das Terranische Imperium entwickelte. Es stimmte jedoch, dass besonders Terra seinen Reichtum deutlich durch diese Handelsverträge, die sich für das Imperium als sehr vorteilhaft erwiesen, ausbauen und an Macht gewinnen konnte. Bis zum Jahr 3216 konnte sich der, zunächst fragile, Frieden zwischen den fünf Sternenreichen festigen, und das Terranische Imperium galt gegenwärtig noch immer als das mächtigste von ihnen allen. In demselben Jahr wurde eine Handvoll junger, ehrgeiziger Kadetten der Terranischen Raumflotte, unter ihnen Dean Everett Corvin, in einen Strudel von Konflikten und Ereignissen gerissen, die schon bald interstellare Dimensionen annehmen, und bestimmend sein sollten, für das weitere Schicksal der gesamten Menschheit. 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