Schicksal?! von Phanes (Sommer 2016 für Usaria) ================================================================================ Kapitel 1: Schicksal?! ---------------------- Sie ist es eigentlich gewohnt und sollte sich nicht weiter darum kümmern oder sich aufregen. Ihre Noten würden sich nie ändern. Dennoch wurmte sie es heute besonders, als Bunny auf die Ergebnistafel blickte. Wie immer stand sie auf ihrem angestammten letzten Platz und sonst war ihr das eigentlich egal. Sie war eben nicht die beste Schülerin. Sie war eben kein Genie. Ihre Augen suchten nach dem Namen ihrer Freundin, die bekanntlich ein Genie ist. Amis Name leuchtete in wunderschönen Buchstaben auf dem ersten Platz. Doch auch sie hatte diesmal einige Punkte eingebüßt. Die volle Punktzahl hatte sie diesmal auch nicht erreicht. Woran das lag, dass konnte sie nur raten, aber sicherlich war es der gleiche Grund wie bei ihnen allen. Ihnen fehlten die drei. Ein halbes Jahr war es her, dass die Starlights zurückgekehrt waren. Die Lücke, die die drei zurück ließen, war größer als Bunny je vermutet hätte. Die leeren Plätze, schnitten einem immer noch eine tiefe Wunde ins Herz. Natürlich freute sich Bunny für die drei und sie wusste auch, dass sie in ihr Sonnensystem gehören und auf ihren Planeten. Dennoch vermisste sie die drei schrecklich. „Tja, wie es aussieht haben wir keine andere Wahl", meinte Makoto „Rei wird sich freuen", sagte Minako „Wir haben lange nicht mehr bei ihr gelernt." Bunny bekam die Unterhaltung ihrer Freundinnen nur am Rande mit. Ihre Gedanken kreisten wild um die drei Freunde. Es quälte sie immer wieder die Frage, ob sie sie jemals wiedersehen wird. Sie sind doch jetzt Freunde, oder? Ihr Planet ist so weit weg. Seiya hat ihr mal erzählt dass sie lange durch das Universum gereist sind. Würden sie diese Reise noch mal machen, nur um sie zu besuchen? „Hey, Bunny. Hörst du uns überhaupt zu?" Makoto holte sie zurück auf den Schulflur. Sie stand wieder vor der grausamen Wahrheit und der unausweichlichen Realität der Abschlussprüfungen des Jahrgangs. „Tut mir Leid", sagte Bunny „Ich musste nur daran denken, wie ich Mamoru erkläre, dass ich schon wieder durchgefallen bin." Eine Lüge, denn an ihren Freund hatte sie ja nun nicht gedacht. Aber die Unwahrheit ist es ja auch nicht. Wie soll ihm nachher in die Augen sehen? „Komm daran hat er sich doch inzwischen gewöhnt", meinte Minako. Verletzt sah Bunny ihre Freundin an. Minako meinte es sicherlich gut, aber diesmal fand sie es nicht angebracht. Seit Mamoru zurück war, hatte sie das Gefühl dass etwas zwischen ihnen komisch ist. Das irgendwas passiert ist, dass sie nicht greifen konnte. Ihren Mamoru sah sie noch weniger als sonst und dabei wohnte er in der gleichen Stadt. Doch es hieß immer, dass er keine Zeit habe und dass er sich melden wird, sobald er wieder etwas Luft hat. „Glaubt ihr dass Mamoru mich nur liebt, weil wir uns in unserem früheren Leben einmal geliebt haben?" Die Traurigkeit ihrer Stimme traf ihre Freunde. Bunny konnte die geschockten Blicke von ihnen fühlen. Dieser Gedanke, er war nicht neu. Er schlummerte schon immer irgendwo in ihrem Herzen. Ein Gedanke, den sie immer wieder bei Seite geschoben hat, weil sie einfach nicht glauben wollte, dass es die Wahrheit sein konnte. Mamoru würde sowas sicher nicht tun. „Das ist quatsch. Natürlich liebt Mamoru dich, so wie du bist", meinte Minako „Genau. Du hast doch ein gutes Herz und das mehr Wert als gute Noten", pflichtete Makoto ihr bei. „Ich kann nicht kochen, ich bin nicht gut in der Schule." Sie nahm ihre Finger zu Hilfe um zu verdeutlichen was sie nicht alles konnte. „Und nebenbei bin ich ganz weit weg eine Prinzessin zu sein. Ich bin ein Tollpatsch, ein Vielfraß und darüber hinaus nicht mal hübsch." Ihre Freundinnen sahen sich an. Sie schienen nicht zu wissen was sie darauf erwidern sollten. Es gab nur ein Argument, das wusste Bunny. Aber genau das stellte sie in Frage. Das Schicksal. Ist ihre Liebe wirklich vom Schicksal bestimmt? Hat irgendwer entschieden dass sie sich lieben müssen oder werden sie einfach nur von der Vergangenheit beeinflusst? Von ihrem Leben als Serenity und Endymion? Wie viel von ihrer alten Persönlichkeit steckte noch in ihnen? „Was ist denn mit dir Bunny?” Freundschaftlich legte Minako ihr die Arme um die Schultern. Sorgenvoll blickten die blauen Augen, ihrer ebenso blonden Freundin, sie an. Was mit ihr ist, dass konnte nicht erklären. Seit einem halben drängte sich immer wieder eine fiese kleine Stimme in ihre Gedanken, die alles in Frage stellte. „Nichts. Mich hat die Note nur runtergezogen”, fröhlich streckte sie ihrer Freundin die Zunge entgegen, was allen signalisieren sollte, dass es ihr gut ging. Es ist ja nicht das erste Mal, dass sie allen vorspielt das es ihr gut geht. Ami, Makoto und Minako war anzusehen, dass sie ihr nicht glaubten. Auch sie haben dazugelernt, doch was sollten sie machen. Solange Bunny alles für sich behielt, durften sie nur zusehen. Der Schultag verstrich wie im Flug und so richtig bekam Bunny davon nicht mehr viel mit. Ihre Gedanken kreisten weiter um die Frage ob es das Schicksal wirklich gibt und ob irgendwer entscheidet, wen man zu lieben hat und wen nicht. Die kleine aber ziemlich laute Stimme streute Zweifel in ihr. Es war nicht unbekannt, aber seit sie Seiya traf, wurde die Stimme immer lauter und immer schwerer zu ignorieren. Die Schulklingel erlöste sie von der Stimme. Ihr Kopf drehte sich schon. Sie schnappte sich ihre Tasche und vergaß sogar sich von ihren Freunden zu verabschieden. Sie schlenderte ziemlich blind vom Schulgelände. Dass sie nirgends gegen lief, grenzte an ein Wunder. Sie steckte in einem Tunnel. Finster und Kalt. Von der Tunneldecke fielen feuchten und dicke Tropfen runter. Tränkte ihre Kleidung mit dem Gefühl von Zweifel. Ein Druck legte sich auf ihre Brust, so dass sie kaum noch Luft bekam. Ihr Herz begann zu schmerzen, bei dem Gedanken, dass Mamoru sie nur lieben würde, weil sie es einmal getan hatten. Konnte das Schicksal so grausam sein? Die Wände schluckten jedes Licht. Jede Hoffnung, das Ende dieses Tunnel zu erlangen wich der Schwärze. Bunny beschlich die Befürchtung dass sie auf ewig in dieser Schwärze herumirren wird, auf der Suche nach der Antwort. Könnte sie einen anderen Lieben? Seiyas Gesicht flammte kurz vor ihr auf. Die kraftvollen blauen Augen, sein feines Gesicht und die langen schwarzen Haare. Doch was sie gefangen und innehalten ließ, war das Lächeln auf seinen Lippen. Seine Stimme, wie sie ihren Namen rief. Eine wohlige Gänsehaut lief ihr den Rücken und vertrieb für einen kurzen Moment die Kälte aus dem Tunnel, aber es blieb dunkel. Er ist ihr bester Freund, der ihr schrecklich fehlte. Seiya besaß die Fähigkeit sie aus ihre Traurigkeit rauszuholen. Sie zum Lachen zubringen und einfach dafür zu Sorgen dass es ihr gut. Gerade jetzt fehlte er. Bunny wischte sich mit dem Handrücken über ihre Augen, die feucht zu werden drohten. Die Kälte kehrte zurück, als das Bild von ihm verschwand und sie wieder alleine in den dunklen Tunnel zurückließ. Alleine. „Bunny?” In ihrem Tunnel wurde es heller und es fielen keine dicke Tropfen mehr auf ihr Haupt. Die dunkle vertraute Stimme prallte von den Wänden ab und erfüllten ihr inneres. „Was machst du denn hier? Und wo ist dein Schirm?” Die Wände begannen an zu zittern und bekamen Risse. Licht flutete den Tunnel und Wärme dran in sein. Der Druck auf ihrer Lunge und der Schmerz in ihrem Herzen verschwand. Vor ihr stand ein Mann den mehr als nur gut kannte. Die grüne Jacke hätte sie überall wiedererkannt. Sie fühlte sofort die wilden Schmetterlinge in ihrem Bauch. Bunny bemerkte erst jetzt, dass sie vor dem Wohnhaus ihres Mamorus stand. So wie er aussah kam er gerade nach Hause. Unter einem seiner Arme klemmte seine Schultasche in der anderen hielt er einen blauen Regenschirm, den er jetzt auch über ihren Kopf hielt. „Ich weiß nicht”, sagte sie und ihre Stimme zitterte. „Du bist ja total durchnässt. Hast du hier auf mich gewartet?” Bunny traten die Tränen in die Augen. Sie spürte in sich, wie sehr sie ihren Mamoru vermisst hatte. Nur mit Mühe konnte sie sich beherrschen, aber sie wollte sich in seine großen Arme stürzen. Seine Wärme und Liebe spüren. Bunny wollte fühlen, dass es genau das richtige ist. Dass sie beiden sich liebten, weil sie eben die waren die sie sind und nicht, weil sie in der Vergangenheit etwas füreinander empfanden. „Nein.” Bunny versuchte zu Lächeln. Sie wusste, dass Mamoru wenig Zeit besaß und er kam gerade erst nach Hause. Sie würde ihn jetzt sowieso nur stören. „Komm rein und wärm dich auf.” Mamoru suchte nach dem Schüssel. Er kramte in seinen Jackentaschen, sein Blick fest auf Bunny gerichtet. Ein wenig erschrocken ist schon gewesen, als er sie im Regen hat stehen sehen. Sie wirkte so völlig verloren. Er kannte sie so gar nicht und daher trübte die Sorge seine Freude. Mamoru wusste, dass er Bunny in dem letzten halben Jahr ein schlechter Freund war. Seine Zeit lief ihm zurzeit durch die Hände. Aber er hatte einfach zu viel zu erklären gehabt, wo er denn hin verschwunden ist. Warum er nie in Amerika angekommen ist. Dann musste er den Lehrstoff aus dem Unterricht nachholen. Leider blieb da seine Beziehung auf der Strecke und das stinkt ihm gewaltig. Der Preis den sie beiden zahlen ist dafür einfach zu hoch. Mamoru rutschte seine Schultasche, bei der ganzen hektischen Suche nach dem Schlüssel, unter dem Arm hervor und fiel in eine große Wasserpfütze. Ein leiser Fluch kam über seine Lippen und beugte sich wie selbstverständlich danach. „Tut mir Leid” Die leise flüsternde Stimme ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. In Bewegung verharrend sah er zu seiner Freundin. Das Gesicht zuckend unter Tränen. „Das wäre nicht passiert, wenn ich…” Verständnislos blickte er seine Bunny an. Es dauerte Minuten, bis er kapierte, dass sie glaubte dass es ihre Schuld wäre. Er ließ alles fallen, Regenschirm, die Tasche und auch den verdammten Haustürschlüssel, den er endlich gefunden hatte. Seine Arme umschlossen den zitternden Körper, bevor er ihm entweichen konnte. Sie zogen seine Freundin dicht an seinen Körper. Durch die Jacke hindurch bemerkte er wie kalt seine Freundin war. Sie dringend ins Warme und duschen. Er hielt sie einfach fest. Eng an sich gepresst. Wie sehr hat er ihre Nähe vermisst. Das von ihnen beiden raste und jeder von ihnen konnte es spüren und in ihnen beiden kam etwas zum Vorschein, dass sie sonst immer nur einzeln fühlten. Verlangen. „Komm.” Mamoru hob seine Sachen auf, schloss die Tür auf und schob Bunny durch die Tür. Aufgeregte Herzklopfen begleiten sie den Weg durch das Treppenhaus. Der Regen tropfte von ihrer Kleidung und hinterließ einen kleine Spur. Bunny hielt ihre Schultasche umklammert. Irgendwas war jetzt anders als sonst. Keiner der beiden konnte aber sagen was genau. Wortlos schloss Mamoru die Tür auf. Schüchtern wie noch nie, betrat Bunny die Wohnung ihres Freundes. Ein befremdliches Gefühl ergriff von ihr besitzt. Sie war so lange nicht mehr in dieser Wohnung gewesen. Aber es hatte sich nichts verändert, alles war noch genauso wie sie es kannte. Sie suchte nach Worten, die Stille zwischen ihnen empfand sie als unangenehm und nebenbei war sie ziemlich nervös. Die Stimmung hatte sich geändert. „Darf ich vielleicht…” Sie konnte nicht aussprechen. Wild wurde sie von Mamoru herum gerissen und gegen die Tür gedrängt. Erschrocken riss sie die Augen auf. So kannte sie ihren Mamoru nicht. Die blauen Augen ihres Freundes wirkten dunkler und völlig verschleiert. Angst kroch ihren Nacken entlang. Mamorus gab ihr aber keine Zeit, mit der Situation klar zu kommen. Er hielt ihren Körper zwischen der Tür und seinem eigenen gefangen. Wasser tropfte von den schwarzen Haaren. Seine Lippen waren so nahe und als sie dachte er würde sich umdrehen, wie immer, wenn es romantisch zwischen ihnen wurde, bedeckten seine Lippen ihre. Jede Faser ihres Körper explodierte. Dieser Kuss ist anders als die bisherigen. So fordern, so verlangend. Pures Feuer. Mamoru schlang einen Arm um ihre Hüfte, eine Hand wanderte in ihren Nacken und ohne Erlaubnis bahnte sich die Zunge von ihm in ihren Mund. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Unbeholfen und völlig überfordert versuchte sie den Kuss zu erwidern. Atemlos löste sich Mamoru von ihr. In seinen Augen blitzte etwas auf, dass sie nicht ganz verstand und sie spürte wie etwas an ihrem Freund ziemlich hart wurde. „Tut mir Leid…” Mamoru ließ sie los und brachte einen großzügigen Abstand zwischen ihnen. Bunny hielt ein Schock gefangen. Sie wusste gerade nicht was passiert war. Der Kuss, die Leidenschaft. Ihr ganzer Körper zitterte und es lag nicht daran dass sie fror. „Ich geh schnell duschen und dann kannst du…” Ohne ihr nochmal in die Augen zusehen öffnete er die Tür des Badezimmers und verschwand darin. In ihrem Kopf rattertes ohne. Es versuchte das eben geschehene zu verstehen, aber es war ihr Körper, der den Schritt tat. Sie fühlte sich wie in einem Nebel. Gefangen in Gefühlen, die sich fremd und beängstigend aber auch unglaublich aufregend anfühlen. Auf den Weg zum Badezimmer, aus dem sie das Rauschen der Dusche hören konnte, zog sie ihre Schuhe, ihre nasse Uniform aus und streifte den Rock ab. Ihre Hand zitterte, als sie diese auf den Griff der Tür legte und sie leicht herunter drückte. Eine angenehme Wärme empfing sie. Ihre Augen heften sich sofort auf den Silhouette ihres Freundes. Noch nie hatte sie so gesehen und nervöse kaute sie auf ihre Lippe. „Wer hat die Tür aufgemacht? Es wird kalt” Reflexartig zog sie hinter die Tür zu. Mamoru steckte den Kopf aus der Dusche. Er konnte sich ja denken wer da zur Tür reingekommen ist. „Bunny?” „Mir ist kalt”, flüsterte sie eingeschüchtert. „Du willst Duschen? Warte ich…” Sie schüttelte den Kopf und trat mutig auf die Duschwanne zu. Die konnte von ihrem Mamoru nur einen winzigen Teil sehen, aber das war schon fast zu viel, aber sie wollte zu ihm. Jetzt. Ohne etwas zu sagen schob sie Vorhang bei Seite und stieg zu ihm in die Dusche. Das Wasser prasselte auf sie nieder und ihr Herz drohte zu zerspringen. Mamoru wirkte völlig überrumpelt und stand einfach nur da. Er blickte ihren Körper entlang während ihre Augen dasselbe taten. Sie hatte ja gewusst dass Mamoru Sport trieb und gut gebaut war, aber es zu sehen, war dann doch etwas völlig anderes. „Willst du mit Unterwäsche duschen?” Mamorus Augen lachten. Bunny lief knallrot an und drehte sich um. Es war so schon peinlich genug und am liebsten wäre sie sofort aus dem Badezimmer gestürmt, aber das konnte sie auch nicht mehr tun. „Komm ich wasch dir den Rücken ok?” Bunny nickte. Unter den Berührung von Mamorus Händen verlor sie ihre Angespanntheit. Mamoru hielt Wort und wusch nur ihren Rücken, aber umso mehr seine Hände über ihre Haut strichen, um mehr baute sich ein Verlangen ihr auf. „Was machst du nur mit?” Mamorus Hände strichen sanft über ihren Bauch und sie ließ sich gegen die breite Brust sinken. Die rauen und doch zarten Händen glitten über ihren Körper und hielten auf ihren Brüsten an. Bunny erschrak sich richtig. Mamoru hatte ihren BH geöffnet ohne dass sie es merkte. „Ich liebe dich”, flüsterte er ihr in den Nacken, kurz bevor er ihn küsste. Ein Stromschlag zuckte durch ihren Körper. Ihre Nervenbahnen standen so unter Strom, dass kannte sie gar nicht und es machte ihr etwas Angst. Aber das hinter ihr war ihr Mamoru. Ob Schicksal oder nicht. Sie zwei gehören zusammen. Sie liebt ihn und er liebt sie. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)