And now we can't have it von Khaleesi26 ================================================================================ Kapitel 26: Gelegenheit macht Diebe ----------------------------------- Aufgeregt ging er in seiner Wohnung auf und ab und wartete darauf, dass sie endlich kam. Er war schon viel zu früh fertig gewesen und schaute nun immer wieder unruhig zur Uhr. Ob sie Tai davon erzählt hatte, dass sie sich heute mit ihm treffen würde? Und wenn ja, wie würde er wohl darauf reagieren? Bevor sich Izzy weiter Gedanken darüber machen konnte, klingelte es an der Tür. Auch Mimi war ein paar Minuten zu früh. Entschuldigend lächelte sie ihn an, als er ihr öffnete. „Sorry, ich weiß, ich bin etwas zu früh.“ „Macht doch nichts.“, antwortete Izzy lachend und musterte sie von oben bis unten. Sie sah wie immer umwerfend aus! Sie hatte eine schwarze Hose an und hohe Schuhe, die ihre Beine toll zur Geltung brachten. Außerdem trug sie eine weiße Bluse und eine knappe Jeansjacke, während ihr Haar locker über die Schulter fiel. Izzy wurde sichtlich nervös bei ihrem Anblick, also versuchte er es zu verbergen, indem er sich wegdrehte und nach seiner Jacke griff. „Von mir aus können wir gleich los.“ „Sehr schön!“, antwortete Mimi und wartete darauf, dass er raustrat und hinter sich abschloss, bevor sie gemeinsam das Gebäude verließen. „Und, wie weit bist du mit deinen Prüfungsvorbereitungen?“, eröffnete Izzy das Gespräch und sah sie von der Seite her an. Mimi kicherte und zuckte mit den Schultern. „Nicht weiter, als letzte Woche, aber irgendwie werd ich es schon schaffen.“ „Oh man, ich wünschte, ich könnte das ein mal so locker nehmen, wie du!“, sagte Izzy bewundernd, was Mimi auflachen ließ. „Na ja, dafür wirst du definitiv die bessere Prüfung schreiben und im Nachhinein werde ich mir wahrscheinlich wünschen, ich hätte es so ernst genommen, wie du!“ „Ach Quatsch Mimi, du wirst ne super Prüfung hinlegen, da bin ich mir sicher.“, ermutigte der Rothaarige sie und lächelte sie aufmunternd an. „Na, wenn du das sagst…“, grinste Mimi und legte den Kopf schief. „Sag mal Izzy, was ist eigentlich mit der Katze? Du wolltest doch ein Haustier?“, fragte sie und sah ihn interessiert an. Izzy grinste schief. „Ich weiß nicht, vielleicht bin ich doch eher der Goldfisch Typ. Die brauchen nicht so viel Aufmerksamkeit.“, versuchte er sie zu necken. Mimi verzog das Gesicht und legte einen bedeutungsvollen Blick auf. „Ach komm schon, Izzy! Alle anderen habe ich schon an Nachbarn und Schuldfreunde versprochen. Soll ich die eine etwa auf der Straße aussetzen? Sie würde wahrscheinlich verhungern!“, sagte sie verheißungsvoll und hob beschwörend den Zeigefinger. Izzy lachte auf und sah in ihr erwartungsvolles Gesicht. Wieso konnte er diesem Mädchen einfach nie etwas abschlagen? „Okay, überredet.“, sagte er beiläufig und zuckte mit den Schultern. Mimi’s Augen begannen zu strahlen. „Sehr schön! Da wir das geklärt hätten… kommst du am Sonntag zu Tai’s Fußballspiel?“ Tai. Wieso fing sie jetzt mit Tai an? Sie waren nicht mal fünf Minuten unterwegs und schon sprach sie von Tai. Jetzt drängte er sich schon zwischen sie, ohne, dass er überhaupt anwesend war. „Weiß nicht, er hat mich nicht gefragt.“, entgegnete Izzy gekonnt lässig und zuckte mit den Schultern. Seine aufkeimende Wut wollte er sich ihr gegenüber nicht anmerken lassen. „Er würde sich sicher freuen, wenn du kommst.“ Das bezweifelte Izzy doch stark! „Außerdem habt ihr euch beide so merkwürdig neulich verhalten…“, lenkte sie das Thema plötzlich um und Izzy zog eine Augenbraue nach oben. „Was meinst du?“ „Na ja, neulich bei Matt… Du warst ziemlich aufgebracht, als Joe von dem…“ „Ich weiß, was du meinst.“, unterbrach er sie etwas zu schroff mitten im Satz, denn er wollte es nicht hören. Nicht von ihr. Mimi schwieg und sah ihn nur irritiert an. Oh nein, da war er wohl übers Ziel hinausgeschossen. Er musste etwas sagen… „Tut mir leid, das sollte nicht so ernst klingen.“, entschuldigte er sich verlegen lächelnd und kratze sich am Hinterkopf. „Es ist alles gut und ich komme gerne am Sonntag zu Tai’s Spiel.“ Noch ehe er den Satz zu Ende gesprochen hatte, bereute er ihn auch schon. Er hätte sich ohrfeigen können. Wie kam er bloß darauf, ihr zuzusichern zu kommen? Eigentlich hätte er ihr die Wahrheit sagen sollen, anstatt sich einladen zu lassen, einen gemeinsamen Nachmittag mit den Beiden zu verbringen. Das war doch lächerlich! Was Mimi natürlich nicht wusste und sich daher sichtlich über Izzy’s Zusage freute. „Super! Die Anderen kommen auch, dann können wir ihn zusammen anfeuern.“, strahlte Mimi über beide Ohren und klatschte begeistert in die Hände. Izzy beäugte die Brünette kritisch. Sie wirkte ja völlig euphorisch bei dem Gedanken daran, dass sie alle Tai Jubelrufe zu grölten. Ihm hingegen schauderte einfach nur bei der Vorstellung. Das war wirklich das Letzte, worauf er Lust hatte… seinen Rivalen auch noch anfeuern! Als hätte Tai nicht schon genug gewonnen! Der Film zog sich Izzy’s Meinung nach ungewöhnlich lang hin und er rutschte entnervt seinen Sitz hinunter, als endlich der Abspann lief. Sie hatten sich eine neue Komödie angesehen, die gerade erst angelaufen war und während Mimi immer wieder mit der Menge los prustete und dabei das halbe Popcorn auf ihrem Schoß verteilte, musste sich Izzy zwingen, sich wenigstens ab und zu ein Lächeln abzuringen. An einen entspannten Kinoabend war für ihn nun wirklich nicht mehr zu denken! Seine Gedanken waren erfüllt von Enttäuschung und Argwohn. Wieso hatte er sich schon wieder so tief reingeritten? Vielleicht würde er sich einfach eine Ausrede einfallen lassen und nicht zu dem Fußballspiel gehen. Allerdings… Wenn er das tat, hatte Tai so gut wie gewonnen und Izzy signalisierte ihm quasi somit, dass er ihm freiwillig das Feld überließ. Auf keinen Fall – schoss es ihm durch den Kopf, als Mimi sich erhob und ihn auffordernd ansah. „Bist du da festgewachsen? Der Film ist zu Ende.“, lachte sie, während die anderen Gäste schon von hinten drängelten und an ihr vorbei wollten. „Oh äh, ach ja.“, gab Izzy überrascht zurück und stand auf. Ziemlich zügig verließen sie das Kino und Izzy ärgerte sich plötzlich doch darüber, dass der Film schon vorbei war und dass er seine Chancen nicht genutzt hatte. Den ganzen Film über hatte er gegrummelt und nicht einen Versuch gestartet, Mimi näher zu kommen. Wie dumm von ihm…! Wer weiß, wann er das nächste Mal so eine Gelegenheit bekam. Er wollte den Abend noch nicht enden lassen. Nicht, ohne noch ein wenig Zeit mit ihr verbracht zu haben. „Möchtest du noch ein bisschen spazieren gehen?“, fragte er sie kurzentschlossen und sah sie hoffnungsvoll an. Mimi lächelte und nickte zustimmend. „Klar, gerne!“ Sie gingen vom Kino aus an einigen Geschäften und Bars vorbei und da es Freitagabend war, herrschte reges Treiben auf den Straßen. „Wie hat dir der Film gefallen?“, fragte Mimi interessiert und sah sich nebenbei ein paar Schaufenster an. Izzy verdrehte die Augen und überlegte angestrengt. Worum ging es in dem Film gleich noch mal? „Äh…“, brachte er nur hervor und kratzte sich nachdenklich am Kopf. Mimi sah ihn amüsiert an und fing an zu lachen. „Du weißt nicht mal, wie der Film heißt oder?“ Izzy grinste verlegen und sah sie entschuldigend an. Mimi prustete los und hielt sich den Bauch vor lachen. „Na du hast vielleicht Nerven! Gehst mit einem Mädchen ins Kino und weißt nicht mal, welchen Film du dir angesehen hast.“ Ihr stiegen die Tränen in die Augen, als sie stehen blieb und Izzy mitfühlend eine Hand auf die Schulter legte. „Wenn du mal ein richtiges Date hast, darf dir das aber nicht passieren.“ Izzy lachte auf und sah sie erwartungsvoll an. Wie sehr er sich wünschte, dass das ein ‚richtiges Date‘ wäre… „Aber du hast Glück – ich verzeihe dir! Allerdings musst du das auf jeden Fall wieder gut machen!“, grinste die Brünette ihn herausfordernd an. Izzy wollte gerade etwas erwidern, als unmittelbar neben ihnen Musik ertönte. Überrascht sah er zur Seite und erkannte ein paar Straßenmusiker, die gerade ein Lied aus den 80’ern anstimmten. Er glaubte, der Titel des Liedes war „Come on Eileen“, aber sicher war er sich nicht, da er nicht der große Musikkenner war. „Ja und ich weiß auch schon, wie ich das wieder gut mache!“, grinste er seine Freundin an, packte sie bei der Hand und zog sie mit sich. „Izzy, was hast du denn vor?“, lachte Mimi, die gar nicht wusste, wie ihr geschah, als Izzy direkt vor den Straßenmusikern stehen blieb. Er griff auch noch nach ihrer anderen Hand und zog sie zu sich heran, nur um sie dann wieder wegzudrücken und sich mit ihr im Kreis zu bewegen. Mimi lachte auf, als sie begriff, dass er mit ihr tanzen wollte. Das letzte Mal, dass sie zusammen getanzt hatten, war zu Mimi’s Geburtstagsfeier gewesen und auch da schon hatte sich Izzy leicht tollpatschig angestellt. Sein Tanzstil war seitdem nicht besser geworden, doch dank der lockeren Musik fiel es Mimi nicht sehr schwer, sich auf seine Schritte einzulassen. Er drehte sie einige Male unter seinen Arm hindurch, tanzte mit ihr klassisch ein paar Mal im Kreis und grinste, als er sah, wie viel Spaß Mimi hatte. Ausgelassen wirbelten sie umher und sogar einige Passanten blieben stehen, um die Beiden zu beobachten, doch das war Izzy egal. Er ließ sich ganz von seinen Gefühlen treiben und Mimi so fröhlich zu sehen, war alles, was jetzt zählte. Die Musik wurde immer schneller und er drehte sich noch einmal mit ihr im Arm umher, bis sie schließlich langsam ausklang und die beiden zum Stehen kommen mussten. Lachend ließ sich Mimi in seine Arme fallen, während die stehengebliebenen Menschen um sie herum pfiffen und klatschten. „Izzy, du bist völlig verrückt!“, rang Mimi nach Luft. Ihre Haare waren leicht zerzaust und sie sah ihn breit lächelnd an… mit ihren großen, wunderschönen Augen. Ehe Izzy realisierte, was geschah und ehe er eine Gelegenheit hatte darüber nachzudenken, beugte er sich zu ihr hinunter und legte seine Lippen auf ihre. „Na Baby, wie war dein Tag?“, grinste Tai verschmitzt, als er lässig an ihrem Türrahmen lehnte. „Nicht besser, als gestern.“, lachte Mimi auf und trat zur Seite, damit er reinkommen konnte. „Wird das jetzt zur Gewohnheit mit dem ‚Baby‘?“ „Ja, bis ich dich endlich rumgekriegt habe.“, grinste Tai und hauchte ihr einen intensiven Kuss auf die Lippen. „Hast du das nicht schon längst?“, fragte Mimi schmunzelnd, als sie sich wieder voneinander lösten. Sie wusste nicht wieso, aber Tai brachte sie jedes Mal völlig durcheinander, wenn er ihr so nah war. Kein Gefühl konnte momentan schöner für sie sein. In seiner Nähe fühlte sie sich einfach unheimlich wohl. Sie blickte in seine warmen Augen und war einfach unglaublich glücklich darüber, ihn bei sich zu wissen. Sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich ins Wohnzimmer. „Gott, was ist denn hier passiert?“, fragte Tai leicht geschockt, als er die etlichen Bücher und Zettel sah, die quer über den gesamten Tisch und der Couch und sogar auf den Boden verteilt waren. „Ist Joe bei dir eingezogen und ich weiß nichts davon?“ „Ha ha, sehr witzig! Falls du es vergessen hast, in 4 Wochen stehen die Prüfungen an und ich habe mir vorgenommen sie auch zu bestehen.“, grinste sie ihn vielsagend an und räumte ein paar Bücher und Zettel von der Couch damit sie sich setzen konnten. „Schade, ich dachte eigentlich, wir machen uns einen gemütlichen Abend.“, grinste Tai frech, so dass er sich von Mimi einen vorwurfsvollen Blick und einen leichten Klaps auf den Arm einfing. „Und ich dachte immer, du möchtest eine intelligente Freundin, die ihre Prüfungen auch besteht. Aber wenn es dir lieber ist, lass ich das Lernen sein und widme mich ganz deinem Vergnügen.“, neckte sie ihn und sah ihn bedeutungsvoll an. Tai beugte sich zu ihr rüber und zog eine Augenbraue nach oben. „Klingt schön, wie du dich meine ‚Freundin‘ nennst.“, grinste er verschmitzt. Mimi lief augenblicklich rot an. Und schon wieder brachte er sie völlig aus der Fassung. Verlegen wich sie seinem Blick aus und traute sich beinahe gar nicht, die Frage zu stellen, die ihr schon so lang auf der Zunge brannte. „Bin ich das denn? I-ich meine, deine Freundin?“, sagte sie kleinlaut, während sie all ihren Mut zusammennahm und ihm tief in seine braunen Augen sah, die sie zu fixieren schienen. Ein schiefes Lächeln umspielte seine Lippen und er nahm ihr Gesicht in seine Hände, als er ihre Lippen mit seinen versiegelte. Es folgte ein intensiver und langer Kuss, der Mimi’s Herz höher schlagen ließ und ihr Blut in Wallung brachte. Nicht zum ersten Mal meldete sich ihre Libido und ein unaufhaltsames Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus. „Reicht dir das als Antwort?“, flüsterte er, als sie sich schwerfällig wieder voneinander lösten. Mimi nickte zufrieden, denn zu mehr war sie momentan nicht im Stande. Zu sehr war sie von dem Gefühl abgelenkt, welches sich zwischen ihren Beinen regte und was fast schon schmerzlich in ihre Bauchgegend hochzog. Als könnte Tai ihre Gedanken lesen, legte er seine Lippen erneut auf ihre und verlangte mit seiner Zunge nach Einlass. Seine Hand glitt an ihrem Hals hinunter, über ihren Arm, wo er seinen Griff verfestigte. Mimi schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte diesen leidenschaftlichen Kuss, der sie fast um den Verstand brachte. Sie fühlte sich so sehr zu ihm hingezogen, dass sie es kaum in Worte fassen konnte. Plötzlich durchzuckte sie ein Gedanke und gerade, als Tai anfing ihren Hals mit Küssen zu benetzen, hielt sie inne und schob ihn sanft von sich. Sie blinzelte ein paar mal nervös und fuhr sich mit der Hand durch ihre langen Haare. Tai sah sie entschuldigend an und grinste verlegen. „Tut mir leid, ich bin zu weit gegangen. Ich weiß, wir wollten noch warten.“, sagte er und hob beschwichtigend die Hände hoch. Mimi schüttelte nur den Kopf, bevor sie ihn bedrückt ansah. „Nein, das ist es nicht. Ich will es ja auch, aber…“, begann sie unsicher und wich seinem Blick aus. Tai stutzte und Mimi überlegte krampfhaft, wie sie es ihm erklären sollte. Sie biss sich fest auf die Unterlippe, als sie Tai’s fragenden Blick auf sich ruhen spürte. „Aber?“, hakte er nach und sah sie eindringlich an. „Ich muss dir was sagen, Taichi.“, erwiderte sie ernst und straffte ihren Körper, während sie versuchte die richtigen Worte zu wählen. Doch hierfür gab es anscheinend keine. Jedenfalls wollten ihr keine einfallen. Sie seufzte aufgeregt und verdrehte leicht die Augen, als sie mit der Sprache rausrückte. „Izzy, er… e-er hat mich geküsst.“, gestand sie ihm und sah, wie ihm augenblicklich jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)