And now we can't have it von Khaleesi26 ================================================================================ Kapitel 13: Versöhnung ---------------------- Mimi konnte nicht fassen, in welche Situation sie hier reingeraten war. Völlig entnervt hatte sie sich auf den Barhocker neben Izzy niedergelassen und hoffte nun inständig, dass der Abend schnell vorbei gehen würde. „Sehr schön, dann können wir ja anfangen. Als erstes zeige ich Ihnen drei Variationen Gebäck, von denen Sie sich dann eine aussuchen und nach backen dürfen. Aber fangen wir erst mal hiermit an. Hier sehen sie eine sehr leckere, fruchtige Torte, mit sehr filigranen Verzierungen...“, begann der Küchenchef zu erklären. Mimi hörte schon jetzt nicht mehr zu. Sie war so wütend, über die Situation, dass sie Izzy von der Seite her irritiert anschielte. „Sag mal, verfolgst du mich etwa?“, flüsterte sie ihm zu, ohne ihn dabei direkt anzusehen. Sie konnte es sich einfach nicht verkneifen. Ihr kam es total absurd vor, dass Izzy ausgerechnet hier und heute aufkreuzte. „Reicht es dir nicht, mir in der Schule aufzulauern?“ Izzy lehnte sich auf den Tisch und wandte den Kopf zu der Brünetten um. Ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich lauere nicht.“ Mimi verschränkte die Arme vor der Brust und wich beleidigt seinem Blick aus. Als könnte er irgendwas dafür, dass sie jetzt zusammen hier standen und gemeinsam backen mussten. „Wollen wir nicht einfach versuchen, das Beste daraus zu machen?“, schlug er ihr freundlich vor und sah sie bittend an. Mimi nickte stumm. Was blieb ihr auch anderes übrig? „Also, was willst du backen?“, fragte Izzy sie. Widerwillig sah sich Mimi die Auswahl an, die vorne auf dem Tisch aufgebaut war. „Die Cupcakes.“, sagte sie, ohne lange zu überlegen und mit den Schultern zuckend. „Alles klar, dann die Cupcakes.“, nickte Izzy und begann sich eine Schürze umzubinden. Eine halbe Stunde später waren die Kursteilnehmer schon mittendrin, statt nur dabei. Überall wurden Eier geknackt, Löffel geschwungen und Sahne geschlagen. Der Küchenchef ging jeweils von Tisch zu Tisch und gab den Teilnehmern Tipps und Verbesserungsvorschläge. „Nehmen Sie auf jeden Fall immer Butter zum backen, nicht diese fettreduzierte, geschmacklose Margarine. Geht zwar mehr auf die Hüften, schmeckt aber auch besser.“, sagte er lachend und sah dabei Frau Izumi über die Schulter, wie sie die Butter für die Tortencreme weich schlug. Izzy's Mutter lachte herzhaft auf. Mimi beobachtete sie eine Weile und wurde neidisch. Wieso konnte sie jetzt nicht mit Tai hier sein und Spaß haben? „Schön, dass wenigstens deine Mutter ihren Spaß hat.“, sagte sie betrübt und widmete sich wieder ihrer Schokocreme. „Gefällt es dir etwa nicht?“, fragte Izzy und schielte zu ihr rüber, während er den Teig zubereitete. „Könnte mir gerade nichts besseres vorstellen.“, erwiderte Mimi sarkastisch und verdrehte die Augen. Auch, wenn ihr ein anderer Partner lieber gewesen wäre, war Izzy’s Anwesenheit bis jetzt nicht unangenehm für sie gewesen. Zumindest ließ er sie weitestgehend in Ruhe und machte keine Anstalten, ihr irgendein Gespräch aufzudrücken . „Ich finde es auch ungemein unterhaltsam hier.“, witzelte er und sah dann skeptisch zu seinem Teig hinab. „Mimi kannst du mal schauen? Irgendwie sieht der komisch aus. Muss der so flüssig sein?“, fragte er die Schülerin und trat zur Seite, dass Mimi einen Blick darauf werfen konnte. „Nein, da fehlt Mehl. Warte...“, erklärte Mimi und drückte Izzy die Dose Mehl in die Hand. Gerade als Izzy etwas davon nach schütten wollte, kam der Küchenchef von hinten auf ihn zu. „Na, wie läuft’s Sportsfreund?“, sagte er und klopfte Izzy dabei so heftig auf die Schulter, dass ihm das ganze Mehl in die Schüssel knallte und stark aufstäubte. Mimi prustete los. Izzy's ganzes Gesicht war komplett mit Mehlstaub bedeckt. „Du hattest Recht, es ist wirklich sehr unterhaltsam hier! Du siehst aus wie ein Panda, Izzy.“, lachte sie laut und klopfte vor Belustigung mit der Hand auf den Tisch. Sogar der Küchenchef konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auch Izzy fing an herzhaft zu lachen und ließ es sich nicht nehmen, Mimi ein bisschen zu necken. „Ach komm, du bist doch nur neidisch, weil du nicht so einen schönen Teint hast.“, sagte er, vergrub seine Hände im Mehl und klatschte sie dann vor Mimi’s Gesicht zusammen. Jetzt war Izzy der, der sich nicht mehr halten konnte. „Na, wer ist jetzt ein Panda?“, ärgerte er sie und hielt sich den Bauch vor Lachen. Nachdem Mimi etwas verdutzt drein geschaut hatte, fing auch sie erneut lautstark an zu lachen. Der Abend schien anscheinend doch nicht ganz so mies zu verlaufen, wie sie ihn sich ausgemalt hatte. Und dass sie gerade so unbeschwert zusammen lachen und Spaß haben konnten, ließ in ihr die Hoffnung aufkeimen, dass sich vielleicht doch noch nicht alles zwischen ihnen verändert hatte. Denn für einen Moment fühlte es sich so an wie früher... vor dem Streit. Nachdem sie sich wieder beruhigt und schließlich doch noch einen einigermaßen guten Teig zustande gebracht hatten, warteten sie darauf, dass die Muffins im Ofen fertig backten. Sie schafften es während der ganzen Zeit tatsächlich sich normal miteinander zu unterhalten und sich das ein oder andere Lächeln zu schenken. Mimi hatte das Gefühl, dass das Eis gebrochen war. Plötzlich überkam sie ein schlechtes Gewissen. Vielleicht waren die letzten Wochen, in denen sie ihm aus dem Weg gegangen war, einfach nur unnötig gewesen. Es war nicht leicht für sie und sicher auch nicht für Izzy und plötzlich tat es ihr Leid, dass sie ihm so die kalte Schulter gezeigt hatte. Verdiente er es wirklich, so von ihr behandelt zu werden? Sie musste sich endlich ein Herz fassen und die Sache aus der Welt schaffen. Ihrer Freundschaft zuliebe. „Izzy, hör mal...“, begann sie kleinlaut und sah ihn mitfühlend an, doch der Schüler legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. Izzy wirkte plötzlich so... ernst. „Nein, ist schon gut. Wirklich, Mimi.“, sagte er einfühlsam, als könnte er ihre Gedanken lesen. „Ich hätte das nie zu dir sagen dürfen. Du glaubst gar nicht, wie leid mir das alles tut. Ich wollte dich nie verletzen und wenn ich könnte, würde ich alles sofort rückgängig machen.“, gestand er ihr aufrichtig und sah betrübt zu Boden. Mimi war gerührt von seinen ehrlichen Worten und wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Ihr wurde plötzlich klar, dass auch Izzy sehr unter dem Abstand gelitten haben musste, den Mimi zwischen ihnen schuf. Wieso hatten sie nur diesen dummen Streit angefangen? Was war denn nur mit ihnen passiert? Freunde mussten sich doch anhören und sich gegenseitig zugestehen auch mal Fehler zu machen. Was brachte es denn, sich ewig deswegen in den Haaren zu haben? Mimi musste einsehen, dass sie beide in den letzten Wochen genug gelitten hatten und dass das Ganze jetzt ein Ende haben musste, wenn ihnen ihre Freundschaft noch etwas bedeutete. „Ach Izzy.“, sagte sie nur und umarmte den Rothaarigen innig. Izzy drückte sie fest an sich. „Ich habe dich vermisst.“, hauchte er. Mimi löste sich aus der Umarmung und lächelte ihn aufmunternd an. „Lass uns nie wieder so streiten, ja?“ „Nie wieder.“, nickte Izzy zustimmend und lächelte zufrieden. Mimi fiel ein Stein vom Herzen. Erst dachte sie, dass dieser Abend eine einzige Farce werden würde. Und jetzt hatte sie sich tatsächlich mit Izzy ausgesöhnt. Und das fühlte sich gut an. „Na gut, dann wollen wir die Sache mal zu Ende bringen.“, sagte Mimi erleichtert und widmete sich wieder dem Backofen. Nach einer weiteren Stunde waren die Muffins abgekühlt und konnten von Mimi liebevoll verziert werden. „Du machst das wirklich gut.“, lobte Izzy sie und sah ihr begeistert dabei zu, wie sorgfältig sie die Creme auf die Cupcakes verteilte und kleine Rosen daraus zauberte. „Na ja, irgendein Talent muss ja jeder haben.“, kicherte Mimi. „So, fertig.“, sagte sie schließlich, nachdem sie den Letzten geschafft hatte und drückte Izzy einen Cupcake in die Hand. „Und der ist auch nicht vergiftet?“, witzelte Izzy und sah sie neckisch an. Mimi grinste, griff sich einen Cupcake und nahm einen großen Bissen davon. „Fieht daf fo auf, alf wäre er vergiftet?“, nuschelte sie mit vollem Mund und Izzy musste laut auflachen, bevor er sich ebenfalls einen Bissen gönnte. „Hm, ich finde, da fehlt irgendwas.“, sagte er nachdenklich. „So? Was denn?“, fragte Mimi verwirrt und machte große Augen. Izzy kramte im Gewürzfach neben sich herum und holte ein kleines Päckchen raus. Er machte es auf und träufelte den Inhalt vorsichtig über die Cupcakes. „Zimt.“, erklärte er ihr. „Oh ja! Da steh ich drauf!“, schwärmte Mimi und klatschte begeistert in die Hände. Der Rothaarige grinste verschmitzt. „Koste jetzt.“, forderte er seine Freundin auf und hielt ihr einen Cupcake unter die Nase. Mimi biss ab und ihre Augen begannen zu strahlen. „Ein Traum!“, schwärmte sie. „Sag ich doch.“, antworte Izzy und schien sichtlich stolz auf seine Idee. Mimi war so froh darüber, dass sich die Situation zwischen ihnen entspannt hatte. Die letzten Wochen waren wirklich nervenaufreibend gewesen und hatten beiden nicht gut getan. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie Izzy dabei beobachtete, wie er sich genüsslich über den Cupcake her machte. „Sag mal, kommst du nächste Woche zu meinem Geburtstag?“, fragte sie ihn. Izzy sah sie erstaunt an. Damit hatte er jetzt wahrscheinlich nicht gerechnet. „Klar, total gerne!“, stimmte er zu und strahlte über beide Ohren. „Gut, ich freu mich!“, erwiderte Mimi und lächelte ihn an. Und sie meinte es genauso, wie sie es sagte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)