Descent into hell von Leya ================================================================================ Kapitel 21: Irrungen und Wirrungen ---------------------------------- Disclaimer: Die Charaktere dieser Geschichte gehören Minami Ozaki und Maki Murakami. Ich leihe sie mir nur kurzfristig aus. Irrungen und Wirrungen ~ „Wie kommt es, dass du dich mit so etwas auskennst“, fragte Eiri mit leichter Bewunderung in der Stimme und beobachtete gespannt, wie Takuto dem immer noch bewusstlosen Sakano einen Kopfverband anlegte. „So oft wie Koji verletzt ist, ist ein gewisses medizinisches Grundwissen einfach unerlässlich.“ Der Fußballer musterte prüfend das leichenblasse Gesicht des Produzenten und stand auf. „Wir sollten abwarten, wie er sich nach dem Aufwachen fühlt. Vielleicht hat er eine Gehirnerschütterung.“ „Ich bitte dich! Er ist doch nur mit dem Kopf gegen die Hoftür gestolpert!“, warf K von der anderen Seite des Zimmers her ein und konnte sich ein boshaftes Grinsen nicht verkneifen. „Typisch Sakano. Wäre er einfach stehen geblieben, hätten ihn die Hunde wahrscheinlich nur ein bisschen angeknurrt und niemandem wäre etwas passiert. Aber er musste ja unbedingt loslaufen. Dabei über die Umrandung einer Blumenrabatte zu stolpern und kopfüber in die Metallbeschlagene Hoftür zu purzeln ist eine Kunst, die ihm so schnell keiner nachmachen wird.“ Eiri stellte sich Sakanos ‚Unfall’ bildlich vor und konnte sich ebenfalls ein Lachen nicht verkneifen. „Er ist aber auch wirklich selbst daran schuld. So nervös wie er immer ist, ist es ein Wunder, dass er sich nicht längst totgeschlagen hat.“ “Eben“, stimmte K zu und sah sich dann suchend um. „Wo ist denn der Rest unserer fröhlichen kleinen Truppe?“ “Ich habe Koji gebeten, sich im Haus umzusehen und herauszufinden, wo die anderen gerade stecken. Nach dem was mit Sakano passiert ist, sollten wir kein Risiko eingehen.“ Der Schriftsteller kramte wieder einmal verzweifelt nach seinem Feuerzeug und gab sich dabei alle Mühe die Tatsache zu verdrängen, dass Sakanos Unfall durch das Herbeischaffen der Hunde zu einem nicht geringen Teil auch seine Schuld gewesen war, ließ der Schriftsteller bei seinen Überlegungen elegant unter den Tisch fallen. „Um Tohma und Katsumi brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die sind in Sicherheit“, sagte K und tastete in seiner Tasche geistesabwesend nach dem Schlüssel. Er musste sich wirklich etwas einfallen lassen, um die beiden für den Rest dieser bescheuerten Aktion vor den anderen zu beschützen. Zwar war ihm da bisher noch nichts eingefallen, womit er weitere Übergriffe verhindern konnte, doch er war sehr optimistisch, bald eine Lösung für dieses Problem zu haben. Eiri warf ihm einen irritierten Blick zu, sagte aber nichts. Stattdessen verstärkte er die Suche nach seinem Feuerzeug und wurde endlich fündig. Erleichtert zündete er sich eine Zigarette an und inhalierte den ersten Zug so tief wie möglich. Nicht, das es wirklich geholfen hätte, aber es erhielt ihm zumindest die Illusion, sich hinterher besser zu fühlen. In diesem Augenblick kam Koji leicht genervt von seiner Erkundungstour zurück. „Takasaka kommt gleich nach, den habe ich im Arbeitszimmer aufgetrieben, fleißig dabei, die Fanpost zu sortieren. So wie es aussieht, ist Shuichi verschwunden und irgendjemand scheint Tohma und Katsumi in ihrem Zimmer eingeschlossen zu haben.“ „Du hast sie eingeschlossen?!“ Mit Verspätung hatte Eiri die Andeutung des Managers verstanden und starrte diesen fassungslos an. „Wieso?“ Der Ex-Agent zuckte mit den Schultern. „Fällt dir etwas besseres ein, um die beiden zu beschützen?“ “Beschützen? Wovor?“, wollte Koji verwirrt wissen, doch K wollte dieses Thema im Augenblick nicht weiterverfolgen und winkte daher rasch ab. „Das ist im Augenblick nebensächlich. Viel wichtiger ist, dass wir Shuichi wieder finden. Wenn der kleine Idiot nicht im Haus ist, dann ist er bestimmt nach draußen gelaufen. Würde mich nicht wundern. Der Junge hat ein unbestreitbares Talent dafür, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Wir sollten ihn so schnell wie möglich suchen, ehe die Hunde ihn in Stücke reißen“, schlug er den anderen vor und machte sich gleich daran, eine Strategie zu entwickeln. „Am besten wir teilen uns auf. Takuto, Koji und Takasaka übernehmen die Vorderseite, Eiri und ich die Rückseite. Wir durchkämmen den Garten und sehen zu, dass wir den Jungen wieder wohlbehalten ins Haus zurückkriegen. Noch Fragen?“ „Es wäre einfacher, wenn wir immer zu zweit losgehen. Wenn du deine kleinen Lieblinge freilässt, können wir eine weitere Gruppe bilden. Auf diese Weise werden wir wesentlich schneller fertig“, wandte Eiri ein und genoss es, K die Tour zu vermasseln. „Tut mir leid. Wie ich bereits sagte, wäre das Risiko einfach zu hoch.“ Der ehemalige Agent schaffte es, wenn auch knapp, das zufriedene Grinsen zu unterdrücken, als er den Befehl des Schriftstellers umgehend abblockte. „Nach den jüngsten Ereignissen wäre es geradezu sträflich leichtsinnig von mir, die beiden wissentlich einer Gefahr auszusetzen.“ „Es. Gibt. Kein. Risiko.“ Eiri stand kurz davor die Beherrschung zu verlieren. „Nur weil du Gespenster siehst, musst du die beiden doch nicht in Watte packen! Glaub mir, ich kenne Tohma. Wenn es jemand gibt, der auf sich selbst aufpassen kann, dann er.“ „Das ist Unsinn und das weißt du auch. Die jüngsten Ereignisse beweisen das“, gab K ebenso heftig zurück und überlegte wieder einmal, ob er nicht doch seine Waffe einsetzen sollte. Ein gezielter Schuss und sie konnten alle wieder nach Hause. Und was die Konsequenzen anging, da machte er sich keinerlei Sorgen. Schließlich konnte er immer noch glaubhaft auf Notwehr plädieren. „Oh, ich vergaß! Natürlich! Dieser ominöse Mordversuch, den du mir unbedingt einreden wolltest! Warum gibst du nicht einfach zu, dass du nur scharf darauf warst, mit den beiden allein zu sein!“, stichelte Eiri und sah mit Genugtuung, wie das Gesicht des Ex-Agenten vor Wut rot anlief. „Ich verbitte mir diese Unterstellungen! Ich habe mir das ganze nicht eingebildet! Frag doch Tohma, wenn du mir nicht glaubst!“ Der Schriftsteller verzog so angewidert das Gesicht, als hätte unvermittelt in eine Zitrone gebissen. „Vergiss es! Wenn es um Shuichi geht, glaube ich ihm kein Wort!“ „Was soll das heißen?!“ „Rat doch mal!“ „Worum geht es überhaupt?“, warf Koji genervt ein, nachdem sich abzeichnete, dass die beiden nicht aufhören würden. „Gibt es irgendein Problem?“ „Nein!“, gab Eiri in der gleichen Sekunde zur Antwort, in der K lauthals „Ja!“ brüllte. In giftigem Schweigen starrten die beiden sich an, dann verzog der Schriftsteller geringschätzig den Mund und ließ sich zu einer Erklärung herab. „K behauptet, Shuichi hätte versucht, Tohma umzubringen. Angeblich hat er ihn auf frischer Tat ertappt. Meiner Meinung nach ist das nichts weiter als ein nicht besonders geschickter Versuch, endlich freie Bahn zu haben.“ „Tatsächlich?“, stellte Koji ungläubig fest und warf seinem Geliebten einen beunruhigten Blick zu, musste aber zu seiner nicht geringen Verwunderung feststellen, dass Takuto seltsam zufrieden schien. Er hatte jedoch keine Gelegenheit über dieses merkwürdige Verhalten nachzudenken, denn Eiri's nächste Worte rissen ihn schneller aus seiner Versonnenheit, als ihm lieb war. „Natürlich. K sieht Gespenster. Sein Verhalten ist absolut lächerlich.“ „Lächerlich?!“ Das kam natürlich von K, der beschlossen hatte, endlich klar Schiff zu machen. „Ich sag dir mal, was hier lächerlich ist! Lächerlich ist, dass Tohma um ein Haar mit einem Kissen erstickt wurde und zwar von einem Jungen, der normalerweise noch nicht einmal eine Fliege totschlagen würde. Lächerlich ist, dass Katsumi bei jeder Gelegenheit von Takuto tyrannisiert wird und das nur, weil er einmal mit Koji geschlafen hat. Und ebenso lächerlich ist es, dass wir uns hier gegenseitig angiften, statt endlich nach Shuichi zu suchen. Der Junge könnte mittlerweile längst tot sein und niemand würde es auch nur interessieren, weil wir es stattdessen ja vorziehen, uns gegenseitig zu zerfleischen.“ „Also ich setzte auf K. Was meinst du?“, wandte sich Koji an seinen Geliebten, wobei seine Stimme in der nach K’s Ausbruch herrschenden Stille unnatürlich laut klang. Takuto, dem das ganze zwar ebenso viel Spaß machte wie dem Sänger, dies aber nicht zu offensichtlich zeigen wollte, zuckte nur mit den Schultern. Eiri runzelte wütend die Stirn, doch ehe er auf Koji losgehen konnte, schlich ein nahezu völlig aufgelöster Takasaka herein. „Äh… Leute?“ Mit einer beunruhigend synchronen Bewegung wandten Eiri und K sich Takasaka zu und fixierten ihn mit starren Blicken, die als Belohnung für die Unterbrechung von nahendem Unheil kündeten. Nervös nestelte der Manager an seiner Krawatte herum, als er sich unvermittelt im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit sah. Zwar hatte er die lauten Stimmen bereits gehört, als er noch einige Meter von der Tür entfernt war, doch das, was er gesehen hatte, duldete keinen Aufschub. „Ich glaube, ihr solltet mal aus dem Fenster schauen.“ „Wieso? Was ist denn nun schon wieder…“ K unterbrach sich selbst und starrte ungläubig hinaus, während Eiri seinen Gefühlen ungewohnt deutlich Luft machte. „Mach dir keine Mühe, K. Diesmal bringe ich diesen dämlichen kleinen Scheisser eigenhändig um.“ ~ „Willst du dir das nicht angucken? Das ist wirklich spannend!“ Katsumi lehnte mit beiden Armen auf dem Fensterbrett und beobachtete voller Interesse, wie einer der Fans die Mauerkrone erklomm, einem der Hunde einen Brocken Fleisch zuwarf und dann todesmutig in den Garten hüpfte. Gleich darauf rannte er kreischend in Richtung Tor, zwei wütende Rottweiler dicht auf den Fersen. „Das macht Spaß!“, amüsierte er sich und lehnte sich voller Begeisterung noch ein wenig weiter vor, um auf gar keinen Fall den dicht bevorstehenden Showdown zu verpassen. „Na, lass mal. Für heute hatte ich wirklich Aufregung genug.“ Tohma zählte im Stillen die Medizin, die er gerade auf einen Teelöffel tropfte und schluckte die Flüssigkeit dann mit einem ergebenen Seufzen hinunter. Er hatte selten etwas so scheußliches zu sich genommen, doch es schien zu helfen. Während der letzten Stunde hatte er sich nicht ein einziges Mal die Nase putzen müssen und auch sein Husten war besser geworden. Doch auch wenn er sich nicht mehr ganz so schlecht fühlte wie noch an diesem Morgen, nichts und niemand würde ihn jetzt dazu bringen, sein Bett zu verlassen. Zumindest kein erbarmungswürdiger Trottel, der meinte, sich mit einem Wachhund anlegen zu müssen. „Glaub mir, du verpasst etwas.“ Katsumi wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem ungleichen Rennen zu. Die Zuschauer feuerten den jungen Mann lauthals an, doch vergeblich. Mitleidig verzog Katsumi das Gesicht, als einer der Hunde das Rennen gewann und die Stimme des Gejagten einen hysterischen Unterton annahm. „Oje... irgendetwas scheint diesen Hund aber mächtig verärgert zu haben.“ „Ich vermute, dass dies derjenige ist, den K vorhin angeschossen hat. Ich an Stelle des Hundes wäre da auch sauer“, kommentierte Tohma bissig und haderte wohl zum tausendsten Mal mit dem Schicksal, welches ihm einen derart bescheuerten und besserwisserischen Manager zur Seite gestellt hatte, der alles und jeden in seiner Umgebung zu kontrollieren versuchte und dabei obendrein noch nicht einmal davor zurückschreckte, seinen Arbeitgeber einzusperren. Doch darüber war das letzte Wort noch nicht gesprochen und Tohma nahm sich vor, die Angelegenheit ein für alle mal zu klären, sobald er sich nur ein wenig besser fühlte. „Da könntest du Recht haben.“ Katsumi drehte der blutigen Szene am anderen Ende des Gartens kurz entschlossen den Rücken zu und schloss rasch das Fenster hinter sich. Ein wenig Unterhaltung war ja gut und schön, aber das ging dann doch ein bisschen zu weit. Trotz seiner vorherigen Begeisterung unangenehm berührt von dem, was gerade mit angesehen hatte, ließ er sich auf das nächste Bett fallen, streifte die Schuhe ab und legte dann die Beine hoch. „Eiri hat wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wie um alles in der Welt sollen wir jemals mit diesem dämlichen Film fertig werden, wenn er noch nicht einmal in der Lage ist, die Filmcrew an den Fans vorbei zu schleusen?“ „Du glaubst gar nicht, wie egal mir das ist.“ Tohma sah das ganze eher gelassen. Nachdem feststand, dass K sie nicht nur eingeschlossen, sondern den Schlüssel auch gleich noch mitgenommen hatte, war er zu dem Schluss gekommen, das sich aufzuregen einfach keinen Sinn hatte. Anstatt sich Sorgen über Dinge zu machen, die er im Augenblick ohnehin nicht ändern konnte, erschien es ihm sinnvoller, die erzwungene Ruhepause zur Erholung zu nutzen und voller Vorfreude an den Moment zu denken, in dem diese Farce ein Ende fand und er endlich wieder die Macht haben würde, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Unbewusst schlich sich ein sonniges Lächeln auf seine Züge, als er sich ausmalte, was er mit K anstellen würde, sobald sie nur wieder bei NG waren. „Alles in Ordnung?“, wollte Katsumi besorgt wissen, den das angesichts der nervtötenden Umstände entschieden zu glückliche Lächeln, welches sich auf Tohmas Zügen abmalte, ein wenig nervös machte. „Natürlich ist alles in Ordnung“, gab Tohma freundlich zurück und diesmal war sein Lächeln echt. „Mal ganz ehrlich, so ein bisschen Abgeschiedenheit von dem ganzen Irrsinn ist doch gar nicht so übel. Ich für meinen Teil bin ziemlich froh, dass wir endlich mal ein wenig unsere Ruhe haben.“ Katsumi zog zweifelnd die Augenbrauen hoch. „Wenn du meinst...“ Mit einem ergebenen Seufzen verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen, nur um einen Sekundenbruchteil später von einer lauten Stimme aus dem Bett geholt zu werden. „Kommt raus und stellt euch eurer gerechten Strafe oder wir kommen rein und holen euch!“ Tohma und Katsumi sahen sich verblüfft an, dann stürzte der Jüngere zum Fenster und riss es weit auf, während der Keyboarder ihm langsamer folgte. Fassungslos starrten die beiden hinaus, während Shuichi mit einem Megaphon bewaffnet vor der aufgebrachten Menge hin und her tanzte und dabei einen bedrohlichen Sprechchor skandierte: „Ra-che für Bru-tus! Ra-che für Bru-tus!“ ~ „Shuichi!“, brüllte Eiri aus vollem Hals und sorgte dafür, dass seine Begleiter erschrocken zusammenzuckten. „Was zum Teufel machst du da? Hör sofort mit diesem Unsinn auf und komm wieder rein!“ „Ra-che für Bru-tus! Ra-che für Bru-tus!“ „Ich bring ihn um!“ Der Schriftsteller schlug das Fenster zu und rannte zur Tür hinaus, K folgte ihm dabei dicht auf den Fersen. Innerhalb weniger Sekunden hatten sie das Erdgeschoss erreicht. Ohne weiter nachzudenken riss Eiri die Eingangstür auf, nur um gleich darauf wie angewurzelt stehen zu bleiben. Irgendwann in den letzten Stunden schien eine wundersame Vermehrung stattgefunden zu haben und so sahen die beiden sich unvermittelt fast zwanzig Männern und Frauen mit ebenso vielen Hunden gegenüber, die einen Halbkreis um die Eingangstür gezogen hatten und finster in ihre Richtung blickten. „Scheiße…“, war alles, was Eiri herausbrachte, während er gleichzeitig seinen pinkhaarigen Geliebten im Auge zu behalten versuchte, der immer noch vor der Menge hin und her sprang und dabei seinen Schlachtruf durch ein Megaphon verbreitete. „Ra-che für Bru-tus! Ra-che für Bru-tus!“ „Tja...“ Mehr fiel K auch nicht ein. Geistesabwesend tastete er nach seiner Pistole, während er überlegte, wie er diese unerquickliche Situation mit möglichst wenig Blutvergießen bereinigen konnte. „Na, großer Jäger. Was machen wir jetzt?!“, stichelte Eiri mit einem dermaßen boshaften Unterton in der Stimme, dass K schon wieder rot sah. „Wieso ich? Das da draußen ist dein Freund. Warum gehst du nicht raus und sorgst dafür, dass er endlich mit diesem Schwachsinn aufhört!“ „So siehst du aus“, gab der Schriftsteller bissig zurück und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Du hast das ganze schließlich zu verantworten. Also lass dir was einfallen.“ K benötigte nur einen Sekundenbruchteil, um zu einer Entscheidung zu gelangen und mit einem gleichgültigen Schulterzucken trat er den Rückzug an. Das Schicksal des pinkhaarigen Sängers konnte ihm völlig egal sein, schließlich war Shuichi nicht sein Chef, sondern lediglich sein Schützling... und damit war doch für ihn verantwortlich. Frustriert seufzte er auf und ging zur Tür zurück – wie sich herausstellte, gerade rechtzeitig zum großen Showdown. ~ „Tohma?!“ Katsumi bekam es mit der Angst zu tun, als er sah, wie sich die Hände des Musikers in den Fensterrahmen gruben. „Tohma, bitte. Was hast du?“ Der Keyboarder ignorierte ihn weiterhin, während er mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen den Sänger beobachtete, der immer noch vor der Haustür auf und ab marschierte und die aufgebrachte Menge weiter anheizte. „Also so ein widerlicher, kleiner... Tohma?! Was machst du da?!“ Katsumis Reaktion erfolgte viel zu spät. Bevor er auch nur einen Finger rühren konnte, hatte Tohma sich umgedreht, den steinernen Briefbeschwerer vom Nachttisch genommen und diesen mit aller Kraft aus dem Fenster geschleudert. Und während Shuichi mit einer Platzwunde an der Stirn bewusstlos auf den Rasen sank, war das einzige, was Katsumi dachte, dass seinen Freund viel besser zielen konnte, als er jemals für möglich gehalten hätte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)