Kingdom Hearts - War of Light and Darkness von abgemeldet (Secret Section) ================================================================================ Kapitel 28: Letzte Chance ------------------------- „Kann mir jemand sagen, was genau eigentlich mit Rei los ist?“ Moon erhob sich. Die anderen taten es ihr nach. Venus sah Mercury an. „Du hattest es doch herausgefunden oder?“ Mercury nickte. „Es ist ihr Herz. Das Böse hat sich in ihr Herz eingenistet.“ Schweigen. Alle sahen sie entsetzt an...alle außer Terra. Er sah eher bestätigt aus. „Wie meinst du das?“, fragte Luna. „In ihr Herz eingenistet? Du meinst sie ist besessen?“, warf Mask ein. „So in etwa ja. Allerdings konnte ich noch nicht herausfinden, was genau es ist, dass von ihr Besitz ergriffen hat. Es könnte...“ „Ich glaube ich weiß es.“ Alle drehten sich erstaunt zu Terra um. „Du weißt was?“, fragte Jupiter. „Was sie so verändert hat.“ „Und was soll das sein?“ ChibiMoon sah ihn fragend an. „Ja erzähl schon.“, drängte Artemis ihn. Terra dachte kurz nach. „Ihr wisst noch was ich euch über Herzlose erzählt habe? Das ihr Herz immer im Nichts verschwindet, wenn sie besiegt werden?“ Die anderen nickten. „Aber was hat das mit...“, begann Moon, doch Terra unterbrach sie. „Und ihr erinnert euch auch noch an dieses Monster, welches wir auf dem Schrottplatz besiegt haben?“ Wieder einheitliches Nicken. Moon wollte wieder etwas einwerfen, doch dieses mal hinderte Luna sie daran. „Lass ihn endlich ausreden.“ Moon biss die Zähne zusammen und schwieg. „Tja...dieses Monster...auf dem Schrottplatz. Das war ein Herzloser. Ein ziemlich mächtiger sogar. Doch als wir ihn besiegten, habe ich kein Herz verschwinden sehen. Erst dachte ich, ich hätte es vielleicht in dem ganzen Rauch übersehen und mir nichts weiter gedacht, doch nach einer Weile war ich mir nicht mehr so sicher.“ „Warum nicht?“, fragte ChibiMoon. „Zu der Zeit fing Mars an sich ungewöhnlich aggressiv zu verhalten. Das hattet ihr doch auch bemerkt.“ „Ah.“, machte Venus. „Die Sache mit dem Handy.“ Terra nickte zustimmend. „Ja unter anderem auch das. Sie wurde öfters schnell wütend und ihre Augen blitzten dann immer rötlich auf. Für einen Moment nur, aber doch vorhanden.“ Er sah Mercury an. „Stimmt´s?“ Mercury senkte den Kopf. „Ja.“ „Du wusstest es?“, fragte Jupiter sie. „Ich hatte es kurz nach dem Streit zwischen Rei und Minako gesehen, doch ich dachte ich hätte mir das nur eingebildet und habe deswegen nichts gesagt.“, verteidigte Mercury sich. „Wie auch immer...“, mischte Artemis sich schnell ein. „Was hat das mit dem Herzlosen zu tun?“ „Ich glaube, dass ich das Herz nicht habe verschwinden sehen, hatte einen Grund. Wir haben den Herzlosen gar nicht besiegt. Stattdessen nutzte er den Moment unserer Blindheit aus und hat sich irgendwie in Reis Herz eingenistet. Wie er das getan hat, vermag ich aber nicht zu sagen.“ „Na großartig.“, stöhnte Jupiter. „Und wie können wir sie von dem Herzlosen befreien?“ Aus dem Nichts zückte Mercury ihren Laptop und tippte hastig darauf herum. „Wir müssen es irgendwie schaffen in ihr Herz einzudringen. Nur von innen können wir den Herzlosen aus ihrem Körper verbannen. Von außen wird uns das nicht gelingen.“ „Wie wollt ihr das anstellen?“, fragte Luna. „So ein Fall ist bisher noch nie eingetreten. Eure Kräfte reichen für so etwas einfach nicht aus.“, sagte Artemis. Mask dachte angestrengt nach.„ Mir würde auch keine Lösung einfallen.“ Auch die anderen dachten nach. Wie konnten sie das bewerkstelligen. „Was sagt denn dein Computer?“, fragte Venus an Mercury gewandt. „Ich arbeite noch dran...“ „Wir haben aber nicht viel Zeit. Wer weiß, ob Mars nicht doch jederzeit auftaucht.“ „Ja, ich beeile mich ja. Mist...wenn man ihr Herz irgendwie öffnen könnte...“ Terra sah sie an. Das Herz öffnen. Eine Idee nahm in seinem Gehirn Gestalt an. Es gab vielleicht einen Weg...denn seine Schlüsselschwerter hatten eine Kraft von denen er seinen Freunden noch nichts erzählt hatte. Vielleicht war es nun an der Zeit... „Ich weiß vielleicht was wir machen könnten.“, sagte Terra. Alle starrten ihn an. „Lass hören.“, sagte Venus. „Meine Schlüsselschwerter können uns vielleicht helfen.“ Die anderen sahen sich zweifelnd an. „Wie sollen uns denn deine Schwerter helfen können?“, fragte Mask. „Meine Schlüsselschwerter sind sehr mächtige Waffen. Der Name Schlüsselschwert kommt nicht von ungefähr. Sie sind in der Lage mit Hilfe Magie jedes Schloss und jede Tür zu öffnen, die es auf der Welt gibt. Doch sie haben noch eine weitere Fähigkeit. Sie können die Herzen der Menschen freisetzen.“ Erstaunen breitete sich in der Gruppe aus. „Was passiert, wenn die Herzen freigesetzt werden?“, fragte Artemis. „Die Herzen verschwinden in der Dunkelheit und die Menschen werden zu seelenlosen Hüllen, bis ihr Herz wieder zu ihnen zurück findet. Im schlimmsten Fall verwandeln sie sich selbst in Herzlose.“ „Wir wollen sie aber nicht in einen Zombie verwandeln Terra.“, fauchte Luna. „Das weiß ich und das habe ich auch nicht vor. Mit der Macht eines einzelnen Schlüsselschwertes, kann man ein Herz befreien. Vielleicht gelingt es mir mit der Macht von zwei Schwertern ein Portal zu ihrem Herzen zu öffnen.“ Schweigen...alle dachten darüber nach, was sie gerade gehört haben. „Ist das schon einmal getestet worden?“, fragte Mask ihn. „Leider nein. Das ist alles nur reine Spekulation ohne feste Grundlage. Aber eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.“ „Aber es könnte klappen.“ Plötzlich tippte Mercury wieder auf ihrem Laptop herum. Auf dem Bildschirm erschienen mehrere winzige Symbole, mathematische Rechnungen und Daten über Terras Schlüsselschwerter und Mars aktuellen Zustand. Jemand anderes als Ami wäre mit diesen Berechnungen völlig überfordert. „Meinst du?“, fragte ChibiMoon zweifelnd. „Ja.“ Mercury nickte. Rot blinkend gab der Bildschirm das Ergebnis wieder. „Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig.“ „So gut stehen sie selten.“, grinste Jupiter. Venus sah sie an und nickte. „Wir sollten es versuchen. Terra öffnet das Portal und wir gehen rein..“ „Nein.“, unterbrach Terra sie. „Nein?“, fragte Venus erstaunt. „Wenn es wirklich klappt, sollten wir nicht alle hinein gehen.“ „Warum nicht?“ „Weil Sailor Mars trotzdem noch bei vollen Verstand wäre und möglicherweise die Stadt angreifen könnte, während wir mit dem Herzlosen beschäftigt sind.“, sagte Mercury. Sie ließ ihren Laptop wieder verschwinden. Terra stimmte ihr nickend zu. „Ein paar von uns sollten hier draußen bleiben und sie beschäftigen.“ Artemis überlegte kurz. „Ihr könntet versuchen, sie mit einem Sailor Kraftschild zu bannen.“ „Ein Kraftschild?“ „Dadurch werden eure Kräfte auf einen einzigen Punkt konzentriert um etwas oder jemanden zu schützen oder einzusperren.“, erklärte Luna. „Warum habt ihr uns davon nicht schon früher erzählt? Das hätte uns vorhin im Kampf viel Ärger ersparen können.“, schimpfte Moon. „Es war bisher noch nicht notwendig...“, wich Luna ihr beschämt aus. „Ihr könnt später streiten, dafür ist jetzt keine Zeit.“, mischte Terra sich schnell ein. „Wie funktioniert der Schild?“, fragte er Luna. „Normalerweise müssen mindestens vier Kriegerinnen einen Rechteck um das Ziel bilden und mit ihrer Kraft einen Schild aufbauen.“, erklärte Luna. „Kann der Platz einer Kriegerinnen auch durch Tuxedo Mask ersetzt werden?“ Artemis sah Terra fragend an. „Theoretisch schon, da ja auch Mask über magische Kräfte verfügt.“, erklärte die weiße Katze. „Hast du einen Plan?“, fragte ChibiMoon. „Ja vielleicht. Ich bin der Meinung, Sailor Moon, Sailor Mercury und ich dringen in Mars´ Herz ein, während die anderen versuchen Mars so lange wie möglich zu fesseln.“ „Warum ausgerechnet ihr drei?“, fragte Jupiter. „Sailor Moon ist die mächtigste Kriegerin und ihr Silberkristall wird vermutlich gebraucht um den Herzlosen zu töten. Der Herzlose nutzt vermutlich die Flammenkräfte von Mars um sich zu verteidigen. Daher sollte Mercury als Kriegerin des Wassers ihm entgegen treten. Und ich beherrsche ebenfalls die Wassermagie, sowie andere Elementare Kräfte die uns nützen könnten.“ Mercury nickte. „Das klingt vernünftig.“ Die anderen stimmten ihr murmelnd zu. „Gut also wie stellen wir es am Besten an?“, fragte Moon. „Als erstes sollten wir...“ Ein geistiger Stich ließ Terra herum wirbeln. Was war das? Hektisch suchte er mit den Augen die Umgebung ab. „Terra?“ Er antwortete nicht. „Terra ist alles in Ordnung?“, fragte ihn die selbe Stimme alarmiert. Wieder antwortete er nicht. Zögernd entfernte er sich ein paar Schritte von den anderen und suchte immer noch die Lichtung ab. Etwas stimmte nicht. Ein leises Knacken ertönte und mitten in der Luft...bildeten sich silberne...Risse...wie Glas, welches einen Sprung hat der sich immer mehr und mehr ausweitet. Die Realität um ihn herum begann zu flimmern und schließlich zu beben. Das Farbspektrum spielte verrückt, die Umgebung veränderte in Sekundenschnelle die Farbe immer und immer wieder. „Was ist hier los?“, schrie eine Stimme hinter ihm. Die Risse wurden größer, begleitet von einem durchdringendem Knacken. Und dann zeichnete sich ein riesiger Umriss ab...wie eine gewaltige Kuppel...die Paralleldimension. „Schnell in Deckung!“, rief Terra und rannte zurück zu den anderen. Keine Sekunde zu spät. Mit einem lauten Bersten riss die Kuppel endgültig auf und ein Feuerstrahl fraß sich tief in den Wald hinein. Um das Loch herum bröckelte die Dimensionskuppel auseinander, fiel in Form von großen Glasscherben zu Boden und löste sich auf. Schwer keuchend und mit vor Schwäche nach vorne gebeugtem Körper, stand Mars vor ihnen und blickte sie triumphierend an. „Da seid ihr ja meine kleinen Lämmchen. Der große, böse Wolf ist zurück gekommen um euch zu fressen.“, kicherte sie. „Jupiter, Venus, ChibiMoon, Mask. Los!“, sagte Terra. Sie reagierten augenblicklich. Geschwind liefen sie los und formatierten sich wie besprochen um Mars herum. Ihr Gekicher erstarb und sie sah sie irritiert an. „Was soll das werden?“, fragte sie leicht verunsichert. „Nur ein kleines ´Willkommen zurück´ Geschenk für dich.“, sagte Venus. Und dann bündelten die vier ihre Kräfte. Mit einem lauten Sirren rauschte um Mars herum eine Säule aus Licht aus dem Boden und schloss sie ein. Kreischend wollte Mars zurückspringen, prallte jedoch gegen eine undurchdringliche Wand. Schon wieder war sie gefangen worden. Ihre Wut schritt erneut über den Siedepunkt. „Das büßt ihr mir!“ Für einen Moment flackerte der Schild und Sailor Mars schlug auf ihn ein. Der Schild bebte und drohte gänzlich zu erlöschen. Hecktisch inspizierten Luna und Artemis die Kriegerinnen und Tuxedo Mask um herauszufinden, warum der Schild so schwach war. Artemis entdeckte das Problem als erster. ChibiMoon schien Probleme damit zu haben ihre Kräfte zu konzentrieren. Da sie als Kriegerin noch sehr unerfahren war, bereitete ihr die Erschaffung des Schildes große Schwierigkeiten. Vor Anstrengung hatte sie das Gesicht verzerrt und auf ihrer Stirn bildeten sich Schweißperlen. Artemis rannte schnell zu ChibiMoon. „ChibiMoon konzentriere dich, versuche deine Gedanken nur auf deine Kräfte zu lenken und alles andere auszublenden.“ „Ich versuch´s ja.“ ChibiMoons Stimme zitterte vor Anstrengung. Erneut flackerte der Schild. Luna sprang zu ihnen. „So wird das nichts. Artemis wir müssen etwas tun.“ „Warte. Sie wird es schaffen, ich weiß es.“, erwiderte Artemis. „ChibiUsa. Sieh tief in dein Inneres, suche deine Kraft und lass dich von ihr leiten.“ Langsam beruhigte ChibiUsa sich. Ihr Gesicht entspannte sich ein wenig und der Schild nahm an Intensität zu. „Ich hab´s!“, rief sie glücklich. „Sehr gut ChibiUsa. Behalte diese Konzentration bei.“, sagte Luna. Als sie merkte wie der Schild stärker wurde fauchte Mars wütend auf und schlug immer wieder auf die Wand ein, konnte sie aber nicht durchdringen. „Sie ist geschwächt. Der Ausbruch aus der Dimension hat sie viel Energie gekostet. Das könnte ein Vorteil für uns sein.“ Terra zog seine Schwerter. „Seid ihr bereit?“, fragte er. Mercury und Moon bezogen links und rechts von ihm Stellung. „Ja!“, antworteten sie im Chor. „Dann drückt die Daumen, dass es klappt.“ Mit diesen Worten hob Terra die Schwerter und richtete sie auf den Punkt auf Mars´ Brust, an dem ihr Herz lag. Gleißende Lichtstrahlen schossen aus den Klingen hervor und bohrten sich in sie hinein. Vor Schmerzen schreiend warf Mars den Kopf zurück. Ihr Herz leuchtete unter der Brust auf, es war selbst durch die Kleidung zu sehen. Und dann tat sich vor ihr ein schwarzes Loch auf. Es hatte tatsächlich funktioniert. „Schnell jetzt!“ Die drei sprinteten los, sprangen in die Dunkelheit und waren verschwunden... Reis Herz hatte Ähnlichkeiten mit dem Hikawa-Tempel. Der Boden war aus poliertem Holz und überall standen Holzsäulen herum. Sie führten sich in die Unendlichkeit weiter, Säule hinter Säule. Doch die Unendlichkeit führte sich nicht in die Dunkelheit hinfort. Stattdessen schien es immer heller zu werden, je weiter man sehen konnte. Und doch war alles irgendwie schummerig oder eher gesagt nebelig. Und mittendrin, im Zentrum des Herzen, brannte ein gewaltiges Feuer. Doch es war kein normales Feuer. Die Flammen waren von einer blauen Farbe und der Umfang so groß das es mühelos ein Haus hätte umschließen können. Man konnte nicht einmal das Ende der Flammen erkennen. Terra, Sailor Moon und Sailor Mercury gingen darauf zu. „Wo ist der Dämon?“, fragte Sailor Moon angespannt. Terra wandte sich an Mercury. „Kannst du ihn orten?“ Mercury hob die Hand und drückte kurz auf ihren Ohrring. Ihre Scan-Brille erschien und mit ihr der Laptop. „Ich versuch´s.“, sagte sie und wandte sich dem Bildschirm zu. Vorsichtig ging Terra weiter und blieb direkt vor dem Feuer stehen. „Wie merkwürdig.“,murmelte er. „Was ist?“, fragte Sailor Moon ihn. Statt zu antworten streckte er die Hand aus und tauchte sie in die Flammen. „Nicht! Du wirst dir die Hand verbrennen!“, schrie Sailor Moon auf. Doch er schüttelte nur den Kopf. „Probiere es selbst. Die Flammen geben keinerlei Hitze ab und sie verbrennen mich auch nicht. Es ist als wären sie gar nicht vorhanden.“ Zum Beweis zog er seine Hand zurück und zeigte sie ihr. Tatsächlich war nicht das geringste zu sehen. „Die Flammen sind nicht für euch gefährlich.“, dröhnte eine tiefe Stimme durch den Raum. Alarmiert sprangen Moon und Terra zurück an Mercurys Seite. Vor dem Feuer materialisierte sich der Herzlose. Er hatte sich verändert. Auf der Stirn waren ihm gewaltige, gewundene Hörner von einer tiefschwarzen Farbe gewachsen, ebenso wie an seinen Ellenbogen spitze Stacheln . Mit diesen Hörnern könnte er ohne Anstrengung einen Menschen aufspießen und die Stacheln sahen scharf genug aus etwas mühelos zu durchschneiden. Zwischen seinen Hörnern, mitten auf seinem Kopf, dort wo bei einem Menschen die Haare wären, loderten wild tanzende Flammen. Sein Gesicht war eine Maske direkt aus einem Alptraum. Statt der braunen, ledrigen Haut, die es beim letzten Mal überzogen hatte, sah man nun direkt auf den knochigen Schädel und er starrte einen aus rotglühenden Augenhöhlen zurück. Als hätte sich die Haut einfach zurückgezogen. Seine Nase war wie eh und je quasi nicht vorhanden nur das Maul sah noch schlimmer aus als beim letzten Mal. Fast wirkte es wie der direkte Schlund zur Hölle. Im Rachen schien ein Feuer zu brennen oder eine feurige Flüssigkeit zu wirbeln. Genau erkennbar war es nicht, denn was es auch sein mochte, war in stetiger Bewegung. Wie Rauch oder etwas flüssiges. Terra hoffte das er nicht auch noch Lava spucken konnte- Im Gegensatz zu letztem Mal waren die Zähne verdammt spitz und scharf. Dem Betrachter bereitete es keine Mühe sich vorzustellen, wie mit diesen Zähnen einfach alles zerbissen werden konnte. Seine Schultern wurden von zwei wuchtigen Knochenplatten geschützt. Auf seiner Brust hatten sich wie eine Art Panzer mehrere Knochenstränge gebildet, welche den Brustkorb einrahmten. Ein wenig sahen sie wie Rippen aus, nur ungleich dicker und härter. Auch bei seinen Flügeln waren bei den Gelenken an den Außensträngen Knochenwülste entstanden. Seine Handgelenke waren umrahmt von Feuer. Und er schien noch größer und irgendwie muskulöser geworden zu sein. Und dennoch sah er trotz des ganzen Schreckens irgendwie unfertig aus. Sein rechter Arm war länger als der Linke, dafür war die Schulterpartie beim Linken Arm viel größer. Er ging in einer leicht gekrümmten Haltung, als wäre seine Wirbelsäule noch nicht ausgereift genug, ihn komplett zu tragen. Durch die Unterschiedlich gewachsenen Füße hatte er auch einen rechtsdreh in seiner Haltung. Die Finger seiner Klauen waren ebenfalls wie die Arme unterschiedlich lang. Ein paar Nägel waren abgebrochen, oder noch nicht voll entwickelt. Terra fragte sich woran das liegen mochte. Warum hatte der Herzlose sich so verändert? Und warum war die Veränderung nicht abgeschlossen? Veränderte er sich vielleicht, weil er Rei ihre Kraft stahl? Das wäre zumindest eine Möglichkeit und es würde eventuell auch seine Unfertigkeit erklären. Die Übernahme von Reis Körper und Geist war noch nicht abgeschlossen, möglicherweise lag es daran. „Ihr habt mir verdammt viel Ärger bereitet.“, sprach er. „Aber es ist zwecklos. Ich werde dieses Mädchen nicht mehr hergeben.“ „Was hast du mit Rei gemacht?“, fragte Moon herausfordernd. In dem Moment keuchte Mercury auf. Ihre Brille leuchtete alarmierend rot. „Über ihm!“, sagte sie. Terra und Moon sahen hoch. Erst konnten sie nichts entdecken, doch dann teilten sich die Flammen ein wenig und nun sahen sie sie. Dort...über dem Feuer, gefangen in Ketten aus Stahl...hing Sailor Mars. Sie hatte die Augen geschlossen, es schien als schlafe sie. Ihr Körper hing bis zu den Hüften in den Flammen. Und dort wo das Feuer an ihr leckte, löste sich sich langsam auf. „Was tust du?“, rief Moon schockiert. „Die Flammen fressen Sailor Mars Bewusstsein nach und nach auf, bis sie vollständig verschwunden ist. Dann gehört ihr Körper mir.“, lachte der Herzlose. „Das können wir nicht zulassen.“, rief Mercury. Die Brille und der Laptop verschwanden wieder und sie stellte sich in Kampfposition. Moon und Terra taten es ihr gleich. „Ihr Narren. Dies ist jetzt mein Reich.“ Der Herzlose duckte sich lauernd, sein Schwanz peitschte angriffslustig auf den Boden. „Und ich werde es auch behalten.“ Dann griff er an. Mit erhobenen Klauen stürmte er auf das Trio zu. Terra rannte ihm entgegen. Der Herzlose holte aus und schlug zu. Terra duckte sich unter dem Schlag durch und ließ seine Schwerter erscheinen. Er kreuzte die Klingen übereinander und rammte sie dem Herzlosen in der Magengrube. Wütend knurrte der Herzlose, packte Terra und schleuderten ihn zu Boden. Hart knallte er auf den Rücken. Blitzschnell rollte Terra rückwärts, bis er wieder Boden unter den Füßen spürte und sprang mit aller Kraft. Der Sprung katapultierte ihn über den Herzlosen hinweg. Noch im Flug holte Terra mit seinen Schwertern aus und versetzte dem Biest tiefe Schnitte auf der Stirn. Trotzdem blutete der Herzlose nicht. Unter dem Knochen seines Schädels kam nichts als Leere zum Vorschein. Leichtfüßig landete Terra am Boden. Fast rasend vor Wut drehte der Herzlose sich um. Knurrend stürmte er auf Terra zu. Dieser schaffte es nicht mehr auszuweichen. Er wurde von dem Herzlosen erfasst und davon gedrängt, bis sie im Gewirr der Säulen verschwanden. Moon wollte ihm nachrennen, doch Mercury hielt sie zurück. „Warte. Die Gelegenheit ist günstig. Versuchen wir Mars zu befreien. Terra schafft es sicher den Herzlosen einen Moment aufzuhalten.“ Moon nickte, doch sie war nicht sehr begeistert. Sie ließ ihre Freunde ungern alleine kämpfen. Doch statt zu widersprechen hob sie ihr Zepter und versuchte mit einem Energiestrahl die Ketten zu sprengen, die Mars fesselten. Mercury entfesselte ihre Wasserkräfte und versuchte das Feuer zu löschen, damit es nicht weiter an Mars´ Körper fraß. Terra brach mit einem lauten Krachen in eine Säule. Sie zerbrach unter der Wucht und begrub ihn unter sich. Höhnisch lachend landete der Herzlose wieder auf dem Boden und legte die Flügel an. Mit gewaltiger Kraftanstrengung schleuderte Terra die Säule von sich und erhob sich zitternd. Der Kampf verlief ganz anders als beim letzten Mal. Dieses Mal hatte Terra dem Herzlosen so gut wie nichts entgegen zu setzen. Er war viel stärker geworden. Und das sein Körper völlig unproportioniert war schien ihn nicht im geringsten zu behindern. Wahrscheinlich hatte er sich an Reis Energien gelabt wie eine Zecke an Blut. „Wie kommt es das du dich nicht vorher gezeigt hast, wo du doch so stark geworden bist?“, fragte Terra knurrend. „Ganz einfach. Ich hatte mich einfach noch nicht von unserem letzten Kampf erholt.“, knurrte der Herzlose zurück. Bei der Erinnerung an seine Niederlage blitzten seine Augen wütend auf. „Ihr hattet mir ziemlich zugesetzt. Ich brauchte eine Weile um meine Kräfte zu regenerieren. Daher versteckte ich mich so lange in diesem Körper wie ich konnte und wartete auf den passenden Augenblick.“ „Verstehe. Das erklärt einiges.“ Terra sprang vor und hob sein Schwert. Der Herzlose wich ihm mühelos aus und das Schwert zerschnitt lediglich eine weitere Säule in zwei Hälften. Knarrend brach sie auseinander. Flink verpasste der Herzlose Terra einen Schlag, welcher ihn zu Boden warf. Sofort sprang der Herzlose auf ihn zu und stieß mit seiner Klaue zu. Gerade noch rechtzeitig schaffte Terra es sich aus dem Weg zu rollen und die Krallen bohrten sich tief in das Holz. Bevor Terra richtig reagieren konnte, riss der Herzlose die Klaue wieder aus dem Boden und griff erneut an. Dieses Mal schaffte Terra es nicht gänzlich auszuweichen und eine der Krallen verpasste ihm einen tiefen Schnitt über das linke Augen hinweggehend. Zu seinem Glück wurde das Auge selbst dabei nicht verletzt. Der zweite Schlag schlug ihm die Krallenspuren in die rechte Wange. Von der Wucht des Schlages wurde Terra rumgerissen und fiel erneut zu Boden. Fluchend sprang Terra auf. Es nützte nichts. Seine Schwerter würden ihm hier nicht helfen. Nur eines konnte vielleicht das Blatt wenden... Egal wie sehr sie es auch versuchten, sie konnten weder das Feuer löschen, noch die Ketten sprengen. „Warum klappt es nicht?“, fluchte Moon. Mercury hatte wieder ihren Laptop in der Hand. „Es scheint, als wären die Ketten und das Feuer an die Kraft des Herzlosen gekoppelt. Solange er lebt, können wir das Siegel nicht brechen.“ „Verdammter Mist.“ Sailor Moon sah sich suchend um. „Ich frage mich wie es Terra geht.“ Sie brauchte nicht lange zu grübeln, denn dieser durchbrach gerade eine weitere Säule und stürzte zu Boden, dicht vor ihren Füßen. Sailor Mercury schreckte zurück als die Spitze seines Flügels ihre Hand streifte. Ihr Herz pochte wie wild vor Angst. Keuchend richtete Terra sich auf. Seine Klauen gruben sich dabei tief in das Holz und hinterließen tiefe Furchen. Vorsichtig legte er die Flügel an und starrte zu dem Herzlosen, welcher gemächlich zwischen den Säulen hervortrat. Ami wich noch weiter zurück. Terras Gegenwart erfüllt sie mit tiefer, irrationaler Furcht...noch mehr als vor dem Herzlosen. Sie wollte es nicht sehen, doch sie konnte auch den Blick nicht abwenden. Dort stand er vor ihr...als ihr wahr gewordener Alptraum... „Ich schaffe es nicht.“, keuchte Terra. „Er ist zu stark für mich. Selbst verwandelt.“ „Wie ist das möglich?“, fragte Moon. „Er muss wohl Energie von Sailor Mars gestohlen haben.“ Mercurys Blick schoss zu Mars und wieder zurück. Sie wich noch einen Schritt zurück. Warum empfand sie so eine Angst? Was war nur los mit ihr? Amis Blick blieb an den tiefen Furchen im Boden hängen... „Ihr entkommt mir nicht.“, fauchte der Herzlose und warf eine gewaltige Feuerkugel auf sie. Hastig brachten sie sich in Sicherheit. Sailor Moon sprang auf die eine Seite und Mercury und Terra auf die andere. Der Feuerball explodierte mit großer Wucht auf dem Boden und hinterließ einen tiefen Krater. Schnell sprang Sailor Moon vor und richtete ihr Zepter auf das Monster. Ein gleißender Strahl reiner Energie schoss auf ihn zu. Wahnsinnig schnell hob er die Arme und ließ einen Feuerstrahl auf sie los. Die Kräfte kollidierten mitten in der Luft und jeder der beiden Kontrahenten versuchte den anderen zu übertrumpfen. „Mercury!“ Ami sah zu Terra. „Wir müssen versuchen ihn zu schwächen. Wenn wir einen Kreis aus Wasser um ihn aufbauen, könnte Sailor Moon ihn besiegen.“ Mercury nickte, aber sie konnte nicht klar denken. Seine Worte flossen in ihr Gehirn wie durch dicken Schleim. Letztendlich kapierte sie nicht wirklich was er von ihr wollte. Seine Dämonische-Gestalt belegte ihr gesamtes Denkvermögen. Ami war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. „Mercury?“ Terra kam langsam auf sie zu, mit besorgtem Gesichtsausdruck. Seine Krallen kamen immer näher. Hastig wich sie noch weiter zurück. Eine lautes Rauschen erfüllte die Luft. Sailor Moons Energiestrahl verlor ein wenig an Raum. „Ami?“ Terra blieb alarmiert stehen. „Bitte. Komm nicht näher.“, sagte Mercury und verschränkte schützend die Arme vor ihre Brust. Terra sah sie verwirrt an. „Was ist los?“ Er ging einen weiteren Schritt auf sie zu. „Bleib stehen!“, schrie Ami auf. Panik stand in ihren Augen. Stirn runzelnd blieb Terra erneut stehen. „Herr Gott nochmal. Was ist los mit dir? Hast du gehört was ich gerade gesagt habe? Wir müssen ein Wasserschild aufbauen. Also los.“ Wieder kam er näher. „NEIN. LASS MICH IN RUHE!“, schrie sie erneut auf und schlug seine Klaue weg. „Bitte fasse mich nicht an.“ Zuerst spiegelte sich Unglauben auf Terras Gesicht wieder als er begriff was los war, dann Traurigkeit und schließlich Zorn. „Das ist nicht dein Ernst. Verdammt Ami reiß dich zusammen. Wir verlieren hier gerade und dann haben wir Rei auch verloren. Für immer!“ Immer wieder mit dem Kopf schüttelnd wankte Ami noch einen Schritt zurück, den panischen Blick auf seine Klauen gerichtet. Seine Worte erreichten sie nicht. In ihren Gedanken sah sie erneut, wie Bumbos Waffen ihren Freunden schwere Verletzungen zufügten. All das Blut, all das Leid...ihre verlorene Liebe...die Wiederholung der Tragödie... „Ich...ich kann nicht...“, stotterte sie. „Ami...“, begann Terra doch eine Explosion ließ ihn herum fahren. Die beiden Energiestrahlen hatten ihr Höchstmaß der Energie erreicht und waren explodiert. Mehrere kleinere Strahlen schossen nun durch die Gegend wie ein Sperrfeuer. Der Herzlose und Sailor Moon duckten sich rechtzeitig um den Strahlen zu entkommen. Auch Terra konnte noch ausweichen, doch aus dem Augenwinkeln sah er einen Strahl direkt auf Mercury zuschießen. Sie flüchtete nicht, sie wich nicht aus. Starr, mit leerem Blick stand sie einfach nur da... Ein durchdringender Schmerzensschrei zerriss die Luft, als Terra von dem Energiestrahl getroffen wurde. Im letzten Moment konnte er sich noch vor Mercury werfen um sie zu schützen. Der Schmerz war unerträglich, er breitete sich am gesamten Oberkörper aus. Schwelend stand Terra mit nach vorne gebeugtem Körper da, die Schmerzen verschleierten für einen Moment seine Sicht. Mercury stand entsetzt hinter ihm. Sailor Moon und der Herzlose sahen ihn wie gebannt an. Blut tropfte auf den Boden...Sein Oberkörper vom Hals bis zur Hüfte, sah aus als Bestände er nur noch aus rohem, blutenden Fleisch. Ein durchdringender Brandgeruch erfüllte die Luft... „Terra...“ Zitternd hob Ami die Hand, als wolle sie sie ihm auf die Schulter legen. Er hatte sie gerettet...nicht zum ersten Mal...mein Gott was hatte sie nur getan...er hatte ihr immer geholfen wenn sie in Not war...er war immer da gewesen...und sie ließ sich durch seine andere Gestalt so aus der Fassung bringen, dass sie dem Menschen, der sie am meisten liebte, so sehr weh tat...dass er sogar durch ihre Schuld so verletzt wurde...Erinnerungen drängten sich ihr auf...sie sah die vielen schönen Stunden die sie mit Terra verbracht hatte...die Momente in denen sie gemeinsam gelacht hatten, wo sie sich so nahe zu ihm gehörig fühlte wie noch sonst nie bei jemanden...die Momente...in denen sie ihm einfach nur gestehen wollte dass sie ihn liebte... Terra richtete sich ein Stück auf...sein Blick klärte sich wieder ein wenig, doch die Bewegung wurde mit noch mehr tropfendem Blut belohnt und mit einer neuen Welle des Schmerzes. „Terra...“ Mercury kam einen Schritt auf ihn zu. Plötzlich drehte er sich um und packte sie am Kragen. „Verschwinde...“, sagte er schwach... „Hilf den anderen draußen.“ Mit diesen Worte stieß er sie kräftig von sich, durch das Portal hindurch... Mercury schlug hart auf dem Boden auf. Nach Luft schnappend setzte sie sich auf. Den Blick ließ sie gesenkt, sie starrte auf den Boden. Tränen rann ihr über die Wangen und tropften auf die verbrannte Erde. Sie hatte es vermasselt. Herr Gott nochmal sie hatte die einzige Möglichkeit Rei zu retten gefährdet...und sie hatte Terra verletzt. Und nicht nur physisch...das hatten ihr seine Augen verraten, als er sie verstieß. „Mercury?“, rief eine Stimme. Luna und Artemis hetzten an ihre Seite. „Was ist los?“ "Ich bin so eine Närrin.", flüsterte Ami. Schließlich holte sie vor Wut über sich selbst mit der Faust aus und ließ sie auf den Boden donnern. Ein wütendes Geschrei ließ Mercury aufsehen. Mars war noch immer in dem Kraftschild eingeschlossen, doch sie gebärdete sich wie eine Wahnsinnige und schlug immer und immer wieder auf den Schild ein, um ihm zu entkommen. Ihre Hände waren schon blutig von der Wucht ihrer Schläge. Die anderen hatten sichtlich Mühe den Schild aufrecht zu erhalten. Mercury riss sich zusammen und stand auf. „Ich werde ihnen helfen.“ Mit diesen Worten sprintete sie zu den anderen und unterstützte sie mit ihrer Kraft. Was auch geschehen mochte...sie würde nicht noch einmal versagen... Terra sprang auf den Herzlosen zu und versuchte ihm mit seinen Krallen das Gesicht aufzuschlitzen. Allerdings verfehlte er ihn und der Herzlose nutze die Chance ihm sein Knie in die Seite zu rammen. Der Tritt schleuderte ihn davon und er krachte zu Boden. Wankend stand er auf. Sailor Moon hatte erneut in das Kampfgeschehen eingegriffen. Immer wieder schleuderte sie Energiestrahlen auf den Herzlosen ab. Dieser wich ihnen aber jedes Mal aus und griff seinerseits an. Im Gegensatz zu ihm, hatte Sailor Moon viel größere Schwierigkeiten den Angriffen auszuweichen. Terra musste ihr helfen. Er richtete sich vollends auf und machte sich bereit zu zu schlagen. Doch gerade als losrennen wollte um anzugreifen...überkam ihn ein unerwarteter Schwächeanfall und er sank wieder zu Boden. Was war los? Vor seinen Augen verwandelten sich seine Klauen wieder in Hände, seine Sinne reduzierten sich wieder auf ihre normale Stärke und seine Flügel und der Schwanz lösten sich auf...er konnte die Verwandlung nicht länger aufrecht erhalten. Die Energie, die er dafür benötigte war zu groß. Das lag vermutlich daran, dass er sich heute schon mehrmals verwandeln musste...Und jetzt da die Verwandlung aufgelöst war, überkamen ihn die Schmerzen seiner Verletzung mit voller Wucht. Seine Dämonenform hatte die meisten Schmerzen und Schäden abhalten können, doch jetzt wo sie verschwunden war, strömte der Schmerz ungemindert auf ihn ein. Keuchend krümmte Terra sich zusammen. Sein Blickfeld verschwamm für einen Moment. Verdammt was nun? Er konnte nichts mehr ausrichten. Aber heilen konnte er sich auch nicht, dafür hatte er einfach keine Zeit. Sailor Moon verlor immer mehr an Boden, sie brauchte schnellstens Unterstützung. Der Heilzauber musste warten. Erneut schaffte Sailor Moon es nur knapp einem Angriff auszuweichen und konterte mit ihrer eigenen Attacke. Irgendwie musste er ihr doch helfen können. Aber es brauchte mindestens zwei Personen um seinen Plan durchzuführen. Auf die Idee hatte ihn der Kraftschild gebracht. Wenn er und Mercury den Herzlosen von zwei Seiten gleichzeitig mit ihrer Wassermagie angegriffen hätten und ihn darin gefangen hätten...vielleicht hätten sie ihn so schwächen können...aber auf Mercury konnte er momentan nicht vertrauen...sie war viel zu verwirrt, dass hatte ihre Reaktion deutlich gezeigt. Letztendlich wäre sie hier nur eine Last gewesen, daher hatte er sie aus dem Kampf verbannt. Dafür stand er jetzt vor einem neuen Problem...wie sollte er seinen Plan jetzt noch verwirklichen? Eine neue Energiewelle verfehlte den Herzlosen erneut und tauchte ihn kurz in gleißenden Licht. Dadurch warf dieser für einen Moment einen Schatten auf dem Boden...seinen stetigen Doppelgänger...Doppelgänger...das brachte Terra auf eine Idee. Einen Versuch war es wert und was hatte er jetzt noch zu verlieren? Terra presste die Hände auf den Boden und murmelte hastig ein paar Worte der Magie. Direkt vor ihm wand sich der Boden und das Holz bäumte sich auf. Es verformte und verband sich mit sich selbst, bis ein hölzerner Terra vor ihm auf dem Boden hockte. Gut. Es konnte losgehen. Hastig versuchte Terra aufzustehen, doch er sackte sofort zurück zu Boden. Der Zauber hatte ihm viel Energie geraubt. Plötzlich packte ihn eine harte Hand unter den Achseln und zog ihn hoch, bis er aufrecht stehen konnte. Überrascht sah Terra auf. Der Doppelgänger hatte die Initiative ergriffen und Terra aufgeholfen. „Danke.“, sagte Terra und der Holz-Terra nickte. „Du kennst den Plan?“, fragte Terra und versuchte das Gefühl zu ignorieren wie merkwürdig es war mit sich selbst zu reden. Erneut nickte der Doppelgänger und hob den Daumen. „Ok dann los.“ Gemeinsam stürmten sie auf den Herzlosen zu. Dieser registrierte ihren Angriff aus den Augenwinkeln und wandte sich ihnen zu. Doch er war zu überrascht um angemessen reagieren zu können. Eigentlich hatte er Terra bereits abgeschrieben. Ein wuchtiger Tritt Terras in die Magengrube ließ ihn sich stöhnend nach vorne beugen. Dann traf ihn ein harter hölzerner Faustschlag ins Gesicht und beförderte ihn zu Boden. Ein Schatten huschte über ihn hinweg und er entdeckte den Doppelgänger plötzlich hinter sich stehend, die Hände erhoben. Terra stand vor ihm, ebenfalls mit erhobenen Händen. „NEIN!“, schrie der Herzlose und versuchte sich schleunigst zu erheben um zu flüchten, doch er war zu langsam. „AQUAROS!“, rief Terra. Sowohl er als auch der Doppelgänger schleuderten ihre Wassermagie auf den Herzlosen ab. Kreischend wurde er in einer Wassersäule gefangen und er spürte, wie seine Kräfte nachließen. „Nein nicht. Aufhören!“, schrie er. Mars Augenlider zuckten, ihre Hand schloss sich langsam zur Faust, als sie die Kräfte ihres Feindes schwinden spürte. „Sailor Moon! Jetzt!“, rief Terra und mobilisierte seine letzten Kräfte um die Magie aufrecht zu erhalten. Ohne zu zögern griff Moon an und der Energiestrahl durchstieß den Körper des Herzlosen. Mit einem qualvollen Aufschrei löste er sich auf. Sein Herz verschwand in der Dunkelheit. Terra sackte auf die Knie. Es war vorbei. Das blaue Feuer erlosch und die Ketten welche Mars gefangen hielten, zersprangen in tausend Stücke und sie fiel. Bevor sie auf dem Boden aufkam fing der Doppelgänger sie auf. Mitten unter ihnen glühte ein helles Licht auf...wurde immer heller und heller bis sie nichts mehr sehen konnten. Dann wurden Sailor Moon und Terra durch das Portal geschleudert. Dieses schloss sich sofort, als sie hinaus waren. Terra landete in der Hocke und fing Sailor Moon auf, bevor sie auf dem Boden aufschlagen konnte. Hastig setzte er sie ab und sah sich um. Sailor Mars schrie auf und eine Feuersäule umschloss sie gänzlich, nur um nach einem kurzen Moment wieder zu verschwinden. Bewusstlos fiel sie zu Boden. Ihre Kleidung hatte sich wieder gewandelt, war in ihren normal zustand zurückgekehrt. Die anderen Kriegerinnen und Tuxedo Mask lösten den Schild auf und stürmten zu ihr. Moon sah Terra fragend an. „Haben wir es tatsächlich geschafft?“ „Ja.“ Hektisch stand Sailor Moon auf und lief ebenfalls zu Mars, dicht gefolgt von Artemis und Luna. Davon wollte sie sich selbst überzeugen. Terra blieb sitzen. Er war völlig erledigt. Doch noch konnte er sich nicht ausruhen. Er musste noch dringend eine Sache erledigen. Einen Moment schloss er seine Augen bevor er es wagen konnte seine Verletzungen näher zu betrachten. Der Anblick war alles andere als angenehm, sondern ähnelte eher dem Aussehen von Bunny und Mamoru als sie so verbrannt waren. Ächzend hob Terra seine Hand und presste sie auf seine Brust. Dann wirkte er seine Heilmagie. Doch der Zauber wirkte nicht so wie er sollte. Schon noch einem kurzen Moment ebbte die Magie ab als seine letzte Energiereserven aufgebraucht wurden. Seine Kräfte hatten ihr Limit erreicht. Für die ganze Heilung hatte es dummerweise nicht mehr gereicht. Seine Wunde hatte zwar größtenteils aufgehört zu bluten, schmerzte aber immer noch wahnsinnig und wies immer noch sehr viele offene Stellen auf. Vorsichtig riss er den kläglichen Rest seines Oberteils auseinander, rollte alles zu einem Klumpen zusammen und presste ihn auf die noch blutenden Stellen. Inzwischen hatten die anderen Sailor Mars vollständig umringt und rüttelten an ihren Schultern um sie wach zu kriegen. Irgendwann stöhnte diese auf und öffnete die Augen. Es gab große Freudenschreie, Tränen flossen und alle umarmten einander. „Kann mir mal einer erklären, was zum Teufel hier eigentlich los ist?“, vernahm Terra zwischendurch Reis schwache Stimme. Was zu neuerlichen Lärm führte, da alle gleichzeitig erklären wollten. Ächzend stand Terra nun doch auf. Ihn plagte die Sehnsucht nach seinem Bett und ganz viel Schlaf. Wankend ging er auf die Treppe zu, welche zur Straße hinunter führte. Kurz berührte er seinen Kettenanhänger und der Rest seines Kampfanzuges machte seiner normalen Kleidung Platz. Bevor er die Treppe erreicht hatte, hörte er hinter sich eine Stimme. „Terra. Warte.“ Terra drehte sich um. Dort standen sie. Alle versammelt. Sailor Mars hing getragen zwischen Sailor Jupiter und Sailor Venus. „Ich möchte dir danken.“, sagte Sailor Mars. „Die anderen meinten ohne deine Hilfe hätten sie mich niemals retten können. Ich stehe tief in deiner Schuld. Danke.“ Alle nickten eifrig zustimmend. „Wir möchten dir auch danken.“, sagte Sailor Venus. „Ja, genau. Danke! Wir wären echt unglücklich gewesen, wenn wir Rei verloren hätten.“, warf ChibiMoon ein. „Danke Terra. Deine Hilfe bedeutet uns viel.“, sagte Sailor Moon. Luna, Artemis, Tuxedo Mask und Sailor Jupiter sagten auch noch ein paar Dankes-Worte, nur eine Person schwieg. „Gern geschehen. Es hat auch mir viel bedeutet euch helfen zu können. Ihr seid doch meine Freunde.“ Sie lächelten und stimmten ihm zu. „Wenn ihr erlaubt, würde ich jetzt aber gerne nach Hause und mindestens einen Tag durchschlafen. Ich bin echt alle.“ „Was ist mit deiner Verletzung?“ Terra winkte ab. „Verbind ich zu Hause. Das klappt schon. Bis dann.“ Damit wandte er sich um und wollte gehen. Gerade hatte er seinen Fuß eine Stufe hinab gesetzt, als eine weitere Stimme ihn innehalten ließ. „Terra?“, fragte Ami vorsichtig. Erneut blieb er stehen, doch er drehte sich nicht um. Sein Herz klopfte hart. „Terra...ich...es tut mir leid...was passiert ist...“, sagte Ami. Wieder rannen ihr Tränen über die Wangen. Ihre Freunde sahen sie verwirrt an. Alle bis auf Bunny. Diese sah betreten in die andere Richtung. Da sie es miterlebt hatte, wusste sie genau was Ami meinte. „Was ist denn geschehen Ami?“, fragte Jupiter sie und legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. Ami holte tief Luft und erzählte ihnen mit Tränen in den Augen was vorgefallen war. Nachdem sie fertig war, breitete sich dunkles Schweigen unter ihnen aus. Moon stellte sich vor Ami und legte ihr die Hände auf die Schultern. Ami sah ihr in die Augen. „Ami, dass darfst du dir nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Wir alle haben manchmal Angst und wissen nicht was wir tun.“ Ami schüttelte den Kopf. „Ich war ein Dummkopf. Durch mein Verhalten habe ich alles gefährdet. Und ich...“ Unschlüssig sah sie Terra an. Er hatte sich noch immer noch nicht umgedreht. „Ich...“ „Weißt du...“ Nun drehte Terra sich um. „Ich kann verstehen, dass du Angst hattest. Nach allem was mit Bumbo war...“ Ami sah ihn verwirrt an. Woher wusste er davon? Terra hob die Hand und betrachtete sie traurig, stellte sie sich im Geiste als Klaue vor. „Und ich könnte auch verstehen...dass du mich deswegen nicht lieben willst. Wer könnte auch schon einen Menschen lieben, der einen Dämon in sich trägt.“ Jetzt sah er ihr in die Augen. „Aber ich hatte gehofft, du könntest all das wenigstens für einen Moment vergessen um deine Freundin zu retten, wenn sie dich am meisten braucht.“ Seine Worte trafen sie tief in ihr Herz...weinend sank sie zu Boden. Sofort hockten sich die anderen zu ihr und legten ihr tröstend die Hände auf. „Es tut mir Leid Ami. Ich wollte nur das du es begreifst...“, sagte Terra leise. Ami nickte. „Ja...ich habe begriffen. Und es tut mir so unendlich leid...“ Terra sah sie an. „Ja...das glaube ich dir...“ Dann drehte er sich um und verschwand in der Nacht. Seine Freunde sahen ihm hinterher. Rei wandte sich an Ami. „Er meinte es bestimmt nicht so böse, wie es sich anhörte.“ „Nein...“ Ami schüttelte den Kopf. „Terra hat vollkommen recht.“ Mit Tränen verschleierten Blick sah sie Rei an. „Kannst du mir vergeben? Das ich dein Leben gefährdet habe?“ Rei umarmte sie. „Ja. Das kann ich. Das machen Freundinnen so. Ich bin dir nicht böse. Es ist ja alles gut ausgegangen.“ Heftig erwiderte Ami die Umarmung. „Ich danke dir.“ Helles Mondlicht hüllte die Gruppe ein. Sanft schob Rei Ami von sich, damit sie ihr in die Augen sehen konnte. „Terra wird dir bestimmt auch vergeben. Sprich mit ihm.“ „Ja, das glaube ich auch. Immerhin liebt er dich doch.“, sagte Sailor Venus. „Ja schon, aber sie sollte ihm ein wenig Zeit geben.“, warf Jupiter ein. Ami blickte in die Dunkelheit am Ende der Treppe...ja...sie musste mit ihm reden...bald...sie musste diese Sache zwischen ihnen...endlich aus der Welt schaffen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)