Wer bist du? von Seulgi95 (Gut und Böse, die Grenze ist dünn) ================================================================================ Kapitel 4: Pause ---------------- Ohne das ich jegliche Orientierung habe, lasse ich mich von Yato einfach mit ziehen. Dass genau diese Nachlässigkeit von mir, auch mein Verderben sein könnte, beachte ich im Moment nicht wirklich, da ich einfach noch zu geschockt von der gesamten Situation bin. Erst der schreckliche Unfall, die Fragen von den Polizisten und dann der Kerl, der mir kurze Zeit später eine Waffe an die Stirn hält. Mein Tag war gelaufen, und zwar so wirklich, eigentlich möchte ich nur noch nach Hause, aber nein ich weiß ja nicht mal, wo ich bin. Jetzt wo ich so darüber nachdenke, bemerke ich das wir nun schon seit mindestens einer Stunde durch die Gassen der Stadt rennen. Immer wieder biegen wir rechts oder links ab, für mich hat es dabei langsam den Eindruck als würde er selber nicht wissen, wohin wir rennen. Es wirkt fast so als wolle er nur Kilometer zwischen sich und den unbekannten Mann mit der Waffe bringen. Die Hoffnung, dass wir bald stehen bleiben, gebe ich schon mit jeden weiteren Schritt den wir tätigen auf. Doch genau in den Moment, in den ich meine Hoffnung begraben will und der Verzweiflung nahe bin, bleibt Yato schlagartig stehen, so schlagartig das ich gar nicht anders kann als ungebremst in ihn rein zu rennen. Einige Minuten lang, so kommt es mit zu mindestens vor, lehne ich an seinem Rücken und atme seinen wilden Duft ein. Und erst als meine Sinne sich durch seinen Duft leicht benebeln, lasse ich von ihm ab und gehe einen Schritt nach hinten. Erst jetzt merke ich auch wie sehr mich das ganze rennen doch angestrengt hat. So stütze ich mich etwas schwer atmend mit meinen Händen auf meinen Oberschenkeln ab und gehe etwas in die Knie. Ich fühle mich, wo ich seinen Duft nicht mehr einatme, wie als ob ich an einem Marathon teilgenommen hätte. Gut im Grunde war diese Flucht einen Marathon schon ähnlich, vor allem die Kilometerzahl haute meiner Meinung nach voll über ein. „Ich denk mal das dürfte reichen. Er dürfte uns nicht mehr finden und auch nicht mehr verfolgen“, als ich Yatos Stimme höre hebe ich leicht meinen Kopf, sodass ich nicht mehr den Boden anschaue, sondern ihn direkt in die blauen Augen blick. Dabei stelle ich etwas zerknirscht fest das er keineswegs so außer Atem ist wie ich. Sofort bekomme ich den Gedanken, dass er nicht so außer Atem ist wie ich, weil er wahrscheinlich fast täglich einen solchen Marathon hinter sich bringt. Um mich nicht noch mehr vor ihm zu blamieren, stelle ich mich gerade hin und hole noch zwei mal tief Luft, um wieder normal zu atmen. Und gerade als ich das zweite mal tief einatmen möchte, zwickt es mich plötzlich in der Seite. Ich muss mich wirklich stark zusammenreißen, um nicht laut genervt auszuatmen. Als hätte ich nicht schon genügend Probleme, bekomme ich jetzt auch noch Seitenstechen. „Wir haben echt ein Problem, Hiyori“, höre ich ihn leise murmeln und vergesse schlagartig meine Schmerzen vom Seitenstechen. Mein Verstand braucht tatsächlich ein paar Minuten, bis er sich auf das konzentrieren kann, was Yato gesagt hat. Viel zu sehr Hänge ich daran, dass er mich eben mit meinem Namen angesprochen hat. Ich weiß zwar nicht genau, warum ich gerade innerlich so ausflippe, aber es freut mich wirklich riesig, das er sich meinem Namen gemerkt hat. Obwohl wir uns nur das eine mal im Zug gesehen haben, hat er sich meinen Namen gemerkt. Ich freue mich so sehr über diese kleine Tatsache, dass ich seine anderen Worte fast verdränge. „Was für ein Problem?“, frage ich leicht abwesend, versuche mich aber wirklich zu konzentrieren, während Yato vor mir anfängt auf und ab zu laufen. „Obwohl wir nur zusammen nur ein paar Minuten im Zug gesessen haben. Wusste er, wie du heißt, das bedeutet sie wissen, wer du bist und lassen dich nicht mehr in Ruhe“, sagte leise aber ernst und ich begreife endlich, was los ist. Die Leute, die sich seine Feinde nennen denken durch unser Treffen im Zug, das ich eine Bindung zu Yato hätte. Wo möglich dachten sie sogar das ich, sein wunder Punkt bin, was ja ehrlich gesagt gar nicht sein kann, wir kennen uns ja kaum. „Dann sollten wir sie beschützen“, erschrocken drehe ich mich um und sehe einen blondhaarigen Jungen in meinem Alter vor mir. Seine Hände hat er locker in den Jackentaschen und nickt mir nur kurz zu. Da ich ihn nicht kenne, lasse ich ihn nicht aus den Augen und verfolge jede seiner Bewegungen, jeden seiner Schritte, bis er neben Yato stehen bleibt und mich einfach nur an schaut. „Das ist Yukine“, sagt Yato kurz angebunden und zeigt auf den Jungen mit den orangefarbenen Augen. Es dauert ein Moment, bis ich begreife, das er mir ihn gerade vorgestellt. „Hiyori Iki“, stelle ich mich freundlich vor und strecke ihm die Hand entgegen, der junge mustert mich jedoch nur kurz und dreht seinen Kopf dann zu Yato. „Was hast du getan, dass sie auch sie verfolgen?“, fragt er direkt und bringt mich dazu ihn geschockt an zu schauen. Der hatte ja so was von keine Erziehung. „Ich habe gar nichts gemacht. Sie ist selber schuld, sie hat sich schließlich im Zug einfach zu mir gesetzt“ „He, ich bin nicht aus Tokio, woher soll ich also wissen, wer du bist und woher zum Teufel sollte ich wissen, dass man sich nicht neben dich setzt, weil du in Verbindung mit der Mafia stehst!“, brülle ich wütend und lasse all meine Sorgen mit raus. Der ganze Tag schon läuft schief, da lass ich mir nicht auch noch das gefallen. „Du solltest hier lieber nicht so rum brüllen“, verärgert schau ich zu Yukine, es ärgert mich wirklich das er nicht mal versucht meinen Ärger zu verstehen. Nein stattdessen blafft er mich zurück an. Doch anstatt mich weiterhin zu beachtet dreht er sich wieder zu Yato. Wütend verschränke ich meine Arme vor der Brust und beobachte die beiden, wie sie sich unterhalten. Dadurch, dass ich nur Wort fetzen versteh, kann, kann ich nur vermuten, dass sie über alles reden, was bis jetzt passiert ist. Über den Tag, als ich Yato das erste Mal gesehen habe und dann der ganze heutige bekloppte Tag. „Wir sollten mit ihr zu Kofuku“, höre ich dann Yukine mit normaler Lautstärke sagen. So wende ich meinen Blick zu ihnen, den tatsächlich hatte ich in den letzten Minuten versucht zu erkennen, wo wir uns befanden und wie diese Häuser aussahen, da es hier aber fast komplett dunkeln ist und nur das Licht der Straßenlampe den Gang leicht erhellt, kann ich nichts erkennen. Als ich wieder zu deinen beiden Männern schaue, sehe ich das sie auch mich anschauen. Während Yato mich etwas skeptisch mustert und sich sogar ans Kinn fast, grinst mich Yukine leicht an. Dank seines Verhaltens mir gegenüber, was er die ganzen paar Minuten aufgelegt hatte, macht mich sein freundliches Grinsen mehr als nur skeptisch, ich bekomme fast schon Angst. „Yukine hat recht. Wir bringen dich am besten zu Kofuku“, murmelt Yato, geht dann aber dich plötzlich auf mich zu und halt mir seine Hand entgegen. Ich lege meine Hand jedoch nicht sofort in seine. Und das tue nicht weil ich Angst vor ihm oder vielleicht dieser Frau, zu der sie mich bringen wollen. Nein viel mehr nehme ich seine Geste nicht an, weil ich Angst habe das wir wieder durch die halbe Stadt rennen. Ehrlich meine Ausdauer ist am Ende, noch so einen Marathon überlebe ich nicht. „Wie weit ist es von hier bis dort hin?“, frage ich mehr zickig als beabsichtigt. „Zehn Minuten“, antwortet Yato zwar kurz angebunden, grinst mich gleichzeitig aber frech an und mir ist sofort klar, dass er begriffen hat, warum ich zögere. Ohne das ich auf sein Grinsen eingehe, lege ich meine Hand in die seine und lasse mich wieder willenlos hinter Herziehen. Gleichzeitig bin ich gespannt, wer diese Kofuku wohl ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)