Carry My Soul von Rickmaniac (A Tale Of Two Lost Souls) ================================================================================ Kapitel 5: Unangekündigter Besuch --------------------------------- Lange schon hatte sie nicht mehr so gut geschlafen. Davon, dass er sie ins Bett trug, bekam sie nichts mehr mit. Dafür konnte sie aber zum ersten Mal seit langer Zeit ruhig schlafen, ohne die Schatten der Vergangenheit und ohne die Geister, die sie stets heimsuchten. Friedlich und voller Ruhe schmiegte sie sich im Schlaf an ihn, nuschelt unverständliche Worte. Am nächsten Morgen war es das Licht, welches durch das Fenster ins Zimmer drang und sie weckte. Genüsslich seufzend räkelte sie sich, streckte sich und erst, als sie die Augen aufschlug, wurde ihr bewusst wo sie war. Ein leichter Kopfschmerz war der Nachlass des Alkohols. Die Luft anhaltend sah sie sich in dem Zimmer um. Sie lag nicht in ihrem Bett.... Nur langsam sickerte der vergangene Abend zu ihr durch und sie legte sich die Hände von das Gesicht. Dann wandte sie leicht den Kopf und suchte nach Sev. Er vertrug den Scotch deutlich besser und hatte auch einen leichteren Schlaf als Avennia. Er wurde bereits wach als es erst dämmerte, setzte sich im Bett auf und betrachtet die noch schlafende junge Frau.. nein, kein schöner Traum. Und es waren auch keine Fesseln nötig sie dort zu halten. Wie absurd der gestrige Abend doch war, wenn man ihn vernünftig betrachtete.. aber dafür war es noch zu früh. Noch genoss er die Zeit die er mit ihr hatte bevor die täglichen Pflichten riefen. Snape schmiegte seine Brust seitlich an ihre Schulter, vergrub die Hakennase in ihrem Haar und verweilte reglos bis er merkte dass auch sie langsam erwachte. Ihr suchender Blick und das Falten ihrer Hände vor dem schönen Gesicht ließen ihn annehmen dass sie noch etwas verwundert war wohin der gestrige Abend sie beide geführt hatte. Er gab ihr die Zeit sich zu orientieren, als sie sich dann nach ihm umsah stützte er den Kopf mit der Hand ab "Guten Morgen.." brummte die dunkele Stimme "..schön.. du schreist nicht" das war doch schon mal ein gutes Zeichen Blinzelnd sah sie ihm entgegen, während die Frage in ihren Seelen dem Lächeln auf ihren Lippen wich und sie drehte sich auf die Seite, damit sie ihn eingehend betrachten konnte. "Guten Morgen...", hauchte sie, hob die Hand und strich ihm über die Wange, ehe sich ihre Brauen hoben und sie zu lachen begann. "Schreien? Warum sollte ich denn schreien.... Ich bin schon an weit unangenehmeren Orten erwacht...", schmunzelte sie, streckte ihm flüchtig die Zunge raus und streckte sich nochmal genüsslich, wobei er einen wundervollen Anblick auf ihren Körper geschenkt bekam. Sie fühlte sich so ausgeruht und voller Energie - zumindest wenn man die Kopfschmerzen außer Acht ließ. Severus schloss die Augen als ihre Hand seine Wange berührte und ein sanftes Lächeln stahl sich auf die schmalen, geschwungenen Lippen "..nach der Menge Scotch die wir getrunken haben und ich nicht weiß ob du sie auch verträgst.. ich war nur darauf vorbereitet" meinte er und das Lächeln wurde zu einem Schmunzeln. Während sie sich streckte richtete er sich auf, beugte sich zu ihr hinab und hauchte ihr einen Kuss auf "..wenn du Kopfschmerzen hast.. da hab ich was" bot er an, berührt mit seiner Stirn kurz die ihre "..wie schön es doch ist, nicht alleine aufzuwachen.." wisperte er, eher für sich, sie würde es jedoch sicherlich auch hören können Sie rieb sich nochmal über das Gesicht und zog eine Schnute, während sie nachzudenken schien. "Viel vertrage ich anscheinend nicht", schlussfolgerte sie, schüttelte den Kopf und lachte leise. Die Finger glitten tanzend über seinen Nacken, als er ihr den Kuss Stahl und unweigerlich schmiegte sie sich gegen ihn. "Was gegen Kopfschmerzen? Das wäre wundervoll", gestand sie, atmete schon erleichtert auf. Bei seinen leisen, geflüsterten Worten, errötete sie sanft, lächelte und spürte, wie sich ihr Herz beinahe überschlug. Solch einen Traum zu haben, war wundervoll. Dies nun wirklich und real zu erleben, gab ihr ein längst vergangenes Gefühl. Ein Gefühl von Glück. Langsam richtete sie sich mit ihm auf und fuhr mit ihren Fingern durch ihr Haar, damit es wenigstens ein bisschen geordnet war. Sie fühlte sich ausgeruht und völlig entspannt. Ein Gedanke schlich sich in ihren Kopf und sie schmunzelte. Wozu Streit alles führen kann... Severus spürte bereits wie in ihm der Wunsch aufkam dieses Bett mit ihr nicht mehr zu verlassen, doch ehe er auf derart dumme Gedanken kam wirkte er ihnen entgegen indem er sich, nachdem er ihr einen erneuten Kuss an die Schläfe hauchte, aus den Laken erhob, sich an die Bettkante setzte und sich erstmal fahrig durch den schwarzen Vorhang strich. "..ich hol's dir gleich.." meinte er bevor er aufstand und zu der gleichen Vitrine im Wohnzimmer ging in der er auch den Alkohol entnommen hatte. Gegengifte lagerte man am besten beim dazugehörigen Gift. In Unterhemd und -hose betrat er das Schlafzimmer wieder mit einer Phiole die er Ave entkorkte und reichte "..aus eigener Herstellung" schmunzelte er, als würde ihm je etwas anderes ins Haus kommen. An den letzten Morgen zurückdenkend grinste er leicht "..wer beschlagnahmt denn nun als erster das Bad?“ Ein weiteres, ausgiebiges Strecken folgte, als er sich aus den Laken löste und Aufstand. Ohne es wirklich zu wollen, folgten die grünen Seelen jeder seiner Bewegungen und ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Er war wirklich ein anmutiger Mann. Sein Duft benebelte noch immer ihre Sinne, sodass sie sich nochmal in die Kissen fallen ließ und tief einatmete. Nein. So wohl hatte sie sich lange nicht gefühlt. Als er zurückkam, Kletterte auch sie aus den Laken, nahm das kleine Fläschchen und roch daran, ehe es ausgetrunken wurde. Der Geschmack überraschte sie... So weich süßlich und unerwartet wohlschmeckend. "Hmmm...", seufzte sie genüsslich, blinzelte dann aber zu ihm auf und lachte leise. "Ladies First... Sagt man doch so, oder?", schmunzelte sie frech und zwinkerte ihm zu. Ein breites Lächeln legte sich auf die schmalen geschwungenen Lippen als sie sichtbar angetan von dem Geschmack des Kater-Kopfschmerz-Trankes zu sein schien. Er gehörte eigentlich nicht zu der Eigenschaft dieses Trankes, wenn man jedoch weiß wie man die eine oder andere Note hinzugeben konnte um sie zu manipulieren ergab sich durchaus auch mal etwas Besonderes. Ob ihrer Worte grinste er dann doch "..wo ich herkomme sagte man Reinblut vor Halbblut.. weniger romantisch, aber kommt auf das Gleiche raus.. " Unpassender hätte er seine Worte wohl nicht wählen können, scheinbar steckte es doch noch irgendwo in ihm drin. Als ihm dies selbst auffiel beugte er sich zu ihr, hauchte einen Kuss an ihre Halsbeuge "..vergiss nicht, die Tür abzusperren.." raunte die tiefe, ölige Stimme Es war noch immer sein Lächeln, welches sie ein ums andere Mal verzauberte. Vor einigen Jahren hätte man sich nicht vorstellen können, dass Severus Snape Lächeln würde und nun... Gehörte es zu ihm, war nicht mehr wegzudenken. Es stand ihm sehr gut, ließ ihn Jugendlicher und zugänglicher wirken. Für einige Augenblicke betrachtete sie ihn, lächelte ebenso, bevor sich ihr Blick verdunkelte und die dichten Wimpern hinab sanken. Reinblut vor Halbblut... Worte, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die vollen Lippen aufeinanderpressend, stellte sie die kleine Flasche ab und erhob sich vom Bett. Sein Kuss und die gehauchten Worte ließen sie zwar schaudern, dennoch vermochten sie nicht das flaue Gefühl vertreiben, das sich über sie gelegt hatte. "Ich beeile mich", erwiderte sie mit belegter Stimme, schenkte ihm einen flüchtigen Blick und Stahl sich an ihm vorbei. In ihrem Zimmer verschwindend, suchte sie die benötigten Sachen zusammen und huschte ins Bad. Ihr Herz raste und sie fühlte sich, als wäre sie vor eine Wand gelaufen. Was tat sie da eigentlich? Severus sah ihr mit zusammengepressten schmalen Lippen nach. Toll, alte Fledermaus, was für eine reife Leistung.. seit wann war er so stumpf und empathielos wie zu seiner Zeit nur Ronald Weasley? Er fuhr sich leise seufzend durch das chronisch fettig wirkende Haar und lies sich in die Kissen zurücksinken bis er das Geräusch der Dusche wahrnehmen konnte. So langsam musste auch er sich aufrappeln, ganz gleich wie schön und friedlich die Nacht auch gewesen war. Den Nachtrock hing er wieder säuberlich zurück in den Schrank, um sich zu beschäftigen bis sie fertig war ordnete er die Pergamentrollen auf seinem Schreibtisch "..guten Morgen Hope.." grüßte er die Katze, sogar ihre Samtpfoten vermochte er trotz der vorsichtigen Bewegungen zu hören. Der Mann hatte ab und an einfach etwas Gruseliges an sich. Das Wasserrauschen verstummte, Snape wollte sich erheben und sich das schwarze Unterhemd über den Kopf ziehen bevor er sich wieder entsann wie peinlich es ihr doch am gestrigen Tag gewesen war.. so lehnte er in Unterhemd und -hose an der Schreibtischkante und wartete darauf dass das Bad frei wurde Das heiße, belebende Wasser vermochte nicht alle Gedanken fortzuwaschen und doch - für einen kurzen Moment konnte sie es genießen. Mit geschlossenen Augen stand sie unter dem prasselnden Nass, dachte über die letzte Nacht und den vergangenen Abend nach. Unweigerlich schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Auch wenn düstere Wolken über ihr schwebten und sie wusste, dass der Tag kommen würde, an denen sie sich ihnen stellen musste, genoss sie das Gefühl, welches sie so lange nicht verspürt hatte. Geborgenheit. Nach dem sie fertig war, wickelte sie sich ein Handtuch um den Körper, begann die Haare zu ordnen und sich anzuziehen, ehe sie das mit Dampf gefüllte Bad verließ. Hope schlich ihr um die Beine und sie begrüßte jene flüchtig, ehe sie am Türrahmen zu seinem Zimmer stand und ihn einen Augenblick wortlos musterte. Dann räusperte sie sich leise. "Du kannst nun hinein..", hauchte sie leise, schenkte ihm ein zartes Lächeln. Es fiel ihr schwer die Gedanken zu kontrollieren, doch in seiner Gegenwart konnte sie es und sie würde sich dadurch nicht zerstören lassen, was sie nun erlebte. Mit flinken Schritten war sie bei ihm, hauchte ihm einen Kuss in den Nacken und legte ihm von hinten die Arme um den Hals. "Ich hoffe du hast genauso gut geschlafen wie ich...", flüsterte sie nahe seines Ohres, drückte ihm noch einen Kuss auf den Hals und lies ihn los, damit er sich erheben konnte. Die Haare fielen ihr in roten, langen Wellen über die Schultern, die grünen Seelen strahlten und in ihrer Kleidung wirkte sie so erwachsen. Snape erhob sich jedoch nicht, wie erstarrt verharrte er nach der fatalen Kombination aus Berührung und Stimme an den richtigen Stellen an den Schreibtisch gelehnt. Die feinen Nackenhaare hatten sich wie auf ihren Befehl hin erhoben während der wohlige Schauder den sie in ihm auslöste sich Wirbel um Wirbel seine Säule hinabschlich. Er wagte erst wieder zu Atmen nachdem Avennia ihn frei gab, spürte sogleich mollige Hitze in sich aufsteigen die sogar deutlich von seinen Wangen besitz ergriff. Ihr wohnte nun eine Macht inne, der zu entziehen selbst Severus selbst nicht mehr fähig war, die Macht ihn durch kleinste Berührungen oder gar nur durch die richtigen gehauchten Worte zu erlegen. Als sie wieder in sein Blickfeld trat hob er den Kopf, der Vorhang welcher sein Antlitz verbarg glitt zurück, die tiefschwarzen Seelen blickten in grüne Wälder die zum Entschwinden nur so einluden, von einem roten Meer aus Haar umrahmt.. er brauchte zwei bis drei Sekunden bevor sein Geist der mit ihr zu entfliehen gesuchte in seinen Körper zurückkehrte und ihm gestattete sich aus der Starre zu rühren, wie durch agiertes Wasser drangen ihre Worte klar und doch verschwommen an sein Ohr "..j-ja.. das habe ich durchaus" bestätigte Severus als er seine ölige Stimme wiedergefunden hatte, seine Mundwinkel wurden wie von unsichtbaren Fäden zu einem sanften Lächeln hinaufgezogen. Er musste wohl gerade das Bild eines über beide Ohren verliebten Mannes abgeben. Leise räusperte Snape sich bevor er die Kraft fand sich zu erheben, er schien das Bad anzusteuern, hielt jedoch inne als er Schulter an Schulter neben ihr stand. Wieder kam er in die Verlegenheit etwas sagen zu wollen, doch die Worte fehlten ihm. Ein leises amüsiertes Brummen über diesen Umstand bevor er sich zu ihr beugte und einen Kuss an ihre Schläfe hauchte bevor er das Bad für sich beanspruchen und im Gegenteil zu ihr kalt duschen würde Das sanfte Lächeln wurde wahrgenommen, der durchdringende Blick erwidert und auch auf ihre Lippen legte sich ein Lächeln. Regungslos blieb sie stehen, ließ ihm die Zeit die er brauchte und als er sich endlich aufrichtete, kam sie nicht umhin seine Statur zu betrachten, seinen Anblick zu verinnerlichen. "Das freut mich", hauchte sie leise, froh und dankbar über den so erholsamen Schlaf. Als er neben ihr stehen blieb, war sie kurz versucht nach seiner Hand zu greifen, hielt sich aber zurück. Der so zarte, gar vorsichtige Kuss ließ ihre Wangen brennen und sie genoss das warme Gefühl in ihrem Innern, welches sie vollkommen erfüllte. Lange nachdem er den Raum verlassen hatte, sah sie noch zur Türe und ein leises Kichern stieg in ihr auf. Welch Glück sie doch hatte. Hope kam hinein, setzt sich hin und sah zu ihr auf. "Du bringst den Mann ganz schön durcheinander", schnurrte sie, während sie sich säuberte. Ave betrachtete sie und schenkte ihr ein Grinsen. "Wird auch mal Zeit, findest du nicht?", erwiderte sie, tapste in den Wohnraum und würde sich dort niederlassen, um auf Sev zu warten. Noch hatten sie etwas Zeit, bis der Unterricht anfing. Durcheinander war er durchaus, das Durcheinander war jedoch eher gefühlsbedingt als gedanklicher Natur. Dieses beflügelnde Gefühl des Glückes und Wärme, Liebe und Erwiderung, welches ihm stets verwehrt geblieben war, hatte seinen Körper in Besitz genommen. Diese ähnliche Wirkung hatte er verspürt als er von seinem eigenen starken Amortentia versucht hatte, ein Rausch ohne Vergleich, ein Strudel ohne Ende, ein Tunnel voll gleißenden Lichtes. Snape massierte sich das Shampoo besonders an den Schläfen ein und drehte das Wasser wieder wärmer als er spürte dass kaltes Duschen nicht den Effekt zeigte den er erhofft hatte. Gewaschen und in neuer Unterwäsche verließ er das Bad, stieß im Wohnraum auf die Frau, die seine Gefühlswelt auf den Kopf gestellt hat. Die Hand, die eben noch das Tuch gegen seinen Hinterkopf rieb, sank langsam hinab als er sich der Muggelgewohnheit bewusst wurde. Sein Blick ging zwischen Avennia und Hope hin und her. "Redet ihr etwa über mich?" fragte der bleiche, hagere Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste schmunzelnd bevor er sich kurz ins Schlafzimmer zurückzog und nun in Schuhen, Hose und Gehrock einen gewohnteren Anblick abgab, die langen Haare scheinbar durch einen Zauber getrocknet. Severus betrachtete sie, wie sie dort wartend im Sessel saß, ihm halb abgewendet.. langsam schloss er zu ihr auf, umfasste mit den schlanken Händen seitlich ihre Rückenlehne bevor er sich, wenn sie den Kopf heben würde, kopfüber zu ihr hinab beugte, so dass die Haarspitzen ihr Antlitz kitzelten, um ihr einen Kuss von den Lippen zu rauben Mit einem amüsieren Schmunzeln hob sie den Blick dem Mann entgegen, der nicht nur ihre Bewunderung für sich eingenommen, sondern sie auch vollkommen verzaubert hatte. Das heller wirkende Grün ihrer Seelen funkelte sacht. "Über dich? Nein, wie kommst du denn darauf", erwiderte sie und schenkte ihm ein kesses Grinsen, während sie ihn vollkommen ruhig und unverhohlen betrachtete. Unweigerlich musste sie an den Anblick denken, der sich ihr nur einen Tag zuvor geboten hatte und sie war etwas enttäuscht darüber, diesen nicht wieder zu erblicken. Allerdings hatte sich das Bild in ihre Erinnerungen gebrannt, sodass sie nichts sagte sondern nur genoss. Seine Statur war erstaunlich muskulös und trotzdem so verborgen, dass niemand auch nur im Entferntesten ahnte, was sich unter seinem Gehrock befand. Niemand, außer sie. Langsam folgte ihr Blick seinen Bewegungen und sie kicherte leise, als er im Schlafzimmer verschwand. "Du wirkst wie ein kleines Kind, das sich auf Zauberbohnen freut und Schokofrösche losgelassen hat", schnurrte Hope, ließ sich auf dem Teppich nieder und betrachtete ihre Herrin. Ave fuhr sich durch das Haar, schüttelte den Kopf und schwieg dazu, wenngleich das breite Lächeln auf ihren Lippen ihre Gedanken verriet. Vielleicht war Snape weitaus mehr als Zauberbohnen und Schokofrösche. Nein. Nicht vielleicht. Sie wusste es besser. Seine Anwesenheit spürte sie eher, als dass sie ihn sah. Langsam den Kopf in den Nacken legend, sah sie ihm entgegen und erwiderte seinen sanften Kuss. Eine Hand legte sich auf seine. "Ich weiß nicht, wie ich den Tag an deiner Seite stehen soll, ohne dich zu berühren. Ohne dich zu betrachten.... Ohne den Schülern Flöhe in die Ohren zu setzen..", säuselte sie trunken der Gefühle die sie für ihn hegte. Es erstaunte ihn selbst wie wenig es ihm ausmachte sie in seine Privatsphäre dringen zu lassen, sich ihr gegenüber zu öffnen, sie zu einem Teil seines Lebens werden zu lassen. Ihre mit aufkommender Sehnsucht gespickten Worte ließen ihn wohlig erschaudern, sanft drehte er den Daumen, strich über ihren Handrücken "..wer misst sich an dir zu verbieten, mich zu berühren, mich zu betrachten?" flüsterte Severus an ihre Lippen, besiegelte seine Frage mit einem erneuten Kuss. Sie war seine Referendarin, nicht seine Schülerin, dieser Umstand gab ihnen die Freiheit darüber zu entscheiden wie sie miteinander vor den Augen anderer umgingen. Seine kalte, fast schon herrische Art war mit dem alten Snape in der heulenden Hütte gestorben, aus seiner Asche erhob und formte sich ein Mann der Geheimniskrämerei und Versteckspielen leid war und Offenheit schätzen gelernt hatte. Solange es keinen Grund gab aus dem Avennia ihre aufkeimende Beziehung in den Privaträumen lassen wollte würde er außerhalb des Unterrichtes nicht darauf achten dass auch ja niemand anwesend war wenn er ihr Küsse von den Lippen raubte. Wessen sollte er sich schämen? Dass er lebte? Dass er wieder liebte? Es war ihm immer noch unbegreiflich was sie an ihm zu finden schien, doch er hinterfragte es nicht, genoß jedes Wort welches sie an ihn richtete, jeden Kuss den sie ihm in ihrer Güte schenkte Unter halb geöffneten Lidern zu ihm aufschauend, lauschte sie seinen Worten, spürte sie seine Berührungen und erwiderte schließlich den so zaghaft, aber bestimmten Kuss. Den Kopf gen Lehne zurückgelegt lassend, betrachtete sie ihn mit verträumten Blick und unweigerlich schlichen sich Erinnerungen in den Vordergrund, die ihre Gedanken fort lockten... Ein Mann dessen bloße Anwesenheit für Respekt und Angst sorgte. Die schwarzen Augen stets überall, verschlossen die Miene. Niemand wagte ihm zu widersprechen... Niemand stellte sich gegen ihn. Die kalte, furchteinflößende Aura die ihn umgab, ließ jedweden Atem stocken... Blinzelnd schob sie diese Bilder zur Seite und betrachtete den Mann, der über ihr gebeugt stand. Nein. Er hatte kaum noch etwas mit dem Mann von damals gemein. Weshalb war es dann so befremdlich, dass sie ihn vor den Augen anderer berührte? Küsste? Er jagte niemandem mehr Angst ein, wollte mit Vertrauen Lehren und es gab keinen Grund, weshalb sie sich von ihm fernhalten sollte. Die Hand nach oben schnellen lassend, zog sie ihn sanft im Nacken zu sich herab und stahl ihm einen weiteren Kuss. "Niemand... Niemand kann mich davon abhalten", flüsterte sie leise, schenkte ihm ein warmes, zärtlichen Lächeln. Hope war es, die mit einem lauten Mauzen dazwischen fuhr. "Ich will ja nichts sagen, aber der Unterricht beginnt gleich", meckert sie etwas genervt. Ave schenkte ihr einen flüchtigen Blick, lachte und erhob sich, ehe sie genau vor Sev stand. "Wir sollten nicht Trödeln, sonst kommen wir zu spät..", gluckste sie mit Blick auf die Katze, bevor sie sich an ihn schmiegte und seinen Geruch tief in ihre Lungen sog. Niemals hatte man ihn so angesehen. Es war ihr Blick der ihm für einige Bruchteile einer Sekunde den Boden unter den Füßen zu rauben schien, dem Gefühl des Apparierens gleich, ziehend von seinem Bauchnabel ausgehend, sich kribbelnd in seinem Körper ausbreitend, bis in die Zehen- und Fingerspitzen. Dieser verträumte Ausdruck in ihren Seelen, ihm geltend, war etwas was ihm bisher noch nie widerfahren war. Severus fing diesen Moment ein, verinnerlichte ihr Antlitz und schloss sie in seinem Herzen ein welches stark gegen seinen Brustkorb schlug. Gerade als er glaubte seinen Puls wieder unter Kontrolle zu haben löste ihre Hand in seinem Nacken eine feine Gänsehaut aus die wohlige Schauder mit sich über seinen Rücken zog. Ihre Worte entlockten ihm ein erleichtertes, leises Seufzen, als hätte er die unbegründete Befürchtung gehabt sie würde sich seiner vor anderen schämen, waren sie nicht nur auf den ersten Blick ein ungleiches Paar, auch der deutliche Altersunterschied würde sicherlich auf den einen oder anderen befremdlich wirken. Zärtlich erwiderte er den sanften Druck ihrer Lippen bevor ein mahnendes Maunzen die Stille barst. Nur ungern löste er sich von ihr, um die Zeit an der Uhr auf seinem Schreibtisch zu prüfen, während Avennia sich bereits erhoben hatte als er den Kopf wieder zurückdrehte. Sein Blick glitt kurz zu Hope bevor ihre grünen Seelen ihn wie magisch anzogen "..wird ihr das Süßholzgeraspel zu viel?" erkundigte er sich neckend, wenngleich die Katze recht hatte, das Frühstück hatten sie tatsächlich bereits verpasst, allerdings war es durchaus praktisch dass die Privatgemächer am Büro und das Büro am Klassenraum grenzte, so müssten sie nicht durch Schülerströme und Gänge hasten. Als sie sich an ihn schmiegte legten sich seine Hände an ihren Rücken sowie ihre Wange die er behutsam streichelte.. nichts läge ihm ferner als das Benehmen eines Lustmolches, und doch fiel es ihm schwer sich für die kommenden Stunden von ihr zu lösen.. liebevoll küsste er ihren Mund, strich von ihrer Wange über ihren Hals bevor er sich tief ausatmend von ihr löste, sie seinen Missmut sicherlich erkennen konnte "..ihr habt ja beide recht" räumte er dann ein, ließ den schweren Umhang an diesem wärmeren Tag weg Das leise, beinahe nebensächliche Seufzen ließ sie wissen, dass er Angst gehabt hatte. Angst, dass sie seine Nähe vor den Augen anderer nicht wollte und allein dieses Wissen veranlasste sie, ihn erneut zu küssen, ihm einen langen Blick voller Liebe und ungestillten Sehnsüchten zu schenken. Ihn betrachtend, entwich ihren Lippen ein flüchtiges Lachen. "Sie ist ja nicht gezwungen, es mitanzuhören. Immerhin steht ihr das ganze Schloss zur Verfügung", erwiderte sie und zwinkerte Hope zu, die sich zusammenrollte und gähnte. Erwidern tat sie nichts. Die Nähe genießend, als sie so nahe beieinander standen, sog sie seinen Geruch tief in ihre Lungen, genoss den Augenblick. Schließlich war es Zeit und auch ihr fiel es schwer, sich für die kommende Zeit zurückzuhalten, umso leidenschaftlicher erwiderte sie den sanften Kuss, genoss das zärtliche Streicheln und lächelte sanft. "Eindeutig überstimmt", schmunzelte sie und neckte ihn, ehe sie sich durch die Haare fuhr und sich streckte. "Professor? Lassen wir den Tag beginnen". Mit diesen Worten schritt sie an ihm vorbei, trat zur Tür und würde bald in das Klassenzimmer treten, in denen sich schon Schüler eingefunden hatten. Sogar unter ihnen gab es noch heute jene, die sich kein zuspätkommen erlaubten. Freundlich lächelte sie ihnen zu, legte ihre Sachen an dem Pult zurecht und ging den Plan durch, der den Unterricht des Tages beschrieb. Ihr so bestimmter Schlachtruf zauberte ein Lächeln auf die schmalen, geschwungenen Lippen "Hört hört.. lassen Sie uns mit Wissen auf ihre leeren Köpfe einprügeln" stimmte er mit an, sog die Luft welche sie beim Vorbeigehen aufwirbelte und den Hauch ihres Duftes barg tief ein bevor er sich ebenfalls in Gang setzte. Vom oberen Balkon blickte er auf die einigen Schüler die sich bereits eingefunden hatten hinab, wünschte den Viertklässlern einen guten Morgen und schritt mit gewohnter bedrohlicher Anmut die Stufen hinab. Eine Körpersprache die man so verinnerlicht hatte ließ sich nicht in so kurzer Zeit ablegen. Wie angezogen legt sich sein Augenmerk wieder auf Avennia. Severus schreitet zu ihr und blickte über ihre Schulter hinweg zum Lehrplan "..die Unverzeihlichen..." raunte er ihr leise zu, als wären sie ein Geheimnis von dem nur sie beide wüssten, wüssten dürfen. Allen dreien hatte er wie sie wohl auch bereits beigewohnt und Snape sie auch gebraucht. Dieser Umstand gehörte zu dem weniger glorreichen Teil seiner Vergangenheit, und doch musste davon berichtet werden. Noch bevor die Glocken schlugen hatte sich der letzte Schüler eingefunden, nachdem ihr Schlagen verklungen war machte sich ein Schweigen im Saal breit welches von seiner tiefen, öligen Stimme durchbrochen wurde als er sich seinen Schützlingen zuwandte Sie war schon unten, als er folgte und kurz verharrte ihr Blick auf seinem Antlitz, als er die Treppe hinunter kam. Ein wohliges Schaudern rann dabei durch ihren Leib. Wie sie diesen Anblick schon immer geliebt hatte ... wie er sie noch heute in den Bann zog. Zwar hatte sie nie Angst vor ihm empfunden, doch Ehrfurcht, die sie nun ausfüllte. Unweigerlich zuckte ihr Mundwinkel, ehe sie blinzelnd die Seelen von ihm löste und in den Klassenraum sah. Ob es den Schülern auch so ging? In den wissbegierigen Blicken konnte sie Neugier, Furcht und auch Missgunst lesen. Manche lehnten sich gelangweilt zurück, andere tuschelten leise. Nein... es hatte sich nichts verändert. Den Atem anhaltend, wurde sie sich plötzlich seiner Nähe bewusst, als er hinter ihr stand und die leisen Worte an ihr Ohr drangen. Wie gerne hätte er seine Lippen an ihrem Hals gespürt... wie gerne sich an ihn geschmiegt und vergessen, wo sie sich befanden. Doch sie schluckte und schob diese Sehnsüchte beiseite. Mit einem flüchtigen Nicken gab sie ihm zu verstehen, dass sie ihn verstanden hatte und wandte leicht den Kopf, um ihm einen Blick über die Schulter zuzuwerfen. Dieser sagte weit mehr aus, als es sich für ein Klassenzimmer ziemte. Dann lächelte sie, drehte sich elegant aus seinem Schatten und sah in die Klasse hinein. "Die Tuscheleien finden nun ein Ende, die Blicke werden nach vorn gerichtet und obwohl die Stunde schon begonnen hat, sehe ich nicht auf allen Tischen Buch und Stab. Könnte es sein, dass Sie eine Extraeinladung brauchen?", von jetzt auf gleich änderte sich ihre Tonlage und sie wirkte wie jemand, dem man nicht widersprechen sollte. Vollkommen ernst, beinahe streng wartete sie, bis das Geraschel von herausgezogenen Büchern verstummt war, bevor sie Sev entgegen sah und leicht die Arme verschränkte. Immerhin war er Lehrer... Wenngleich sie ihn einfach zu gerne betrachtete. In Geborgenheit seines Klassensaals nahm er eine Ausstrahlung an die allen Jahrgängen die er unterrichtet hatte so vertraut und doch gefürchtet war. Allein sein Gemüt hatte sich verändert seit er sein Leben an sich hat vorbei ziehen sehen und er den Entschluss gefasst hatte dass er mehr in seinem Leben wollte als das Werkzeug anderer zu sein. Dass er gerade in die kecken grünen Seelen der Frau sah welcher er sein Leben verdankte ahnte er nicht im Entferntesten. Das laszine Funkeln in ihren Augen ließ ihm, so unvorbereitet er auf diese Intensität war, den Atem stocken und sein Blick huschte kurz auf ihre geschwungenen Lippen die er so gerne mit Küssen beschenken würde. Etwas durcheinander ob des Kribbelns welches sich daraufhin in ihm breit machte brauchte er fünf Herzschläge bis sein Körper ihm wieder gehorchte. Nicht weniger als ihr Schulterblick beeindruckte ihn ihre Präsenz als sie voran trat und nun nicht nur mehr zusah sondern auch den Ablauf unterstützend mitbestimmte. Severus kämpfte sehr mit dem Schmunzeln als sie diesen doch strengen Ton anschnitt der ihm zu eigen geworden war und ihr ebenfalls zu stehen schien, es gelang ihm es von seinen Gesichtszügen zu verbannen, immerhin wollte er ihre Autorität in diesem Klassensaal zukünftig untermauern und nicht belächeln. Ihre entwaffnenden vorwurfsvollen Worte animierte die Schüler dazu sich in einem Tempo vorzubereiten wie sonst nur er und McGonagall es im Lehrkorps konnten. Erst als er die Blicke und ungeteilte Aufmerksamkeit der Schüler auf sich ruhen spürte vermochte er die Kraft aufzubringen das Kribbeln welches seinen Körper immer noch besetzte einzudämmen und den Blick von ihrem Antlitz und der Gruppe aus Gryffindor und Slytherins zuzuwenden und alsbald verfinsterte sich seine Mine. Seine tiefe ölige Stimme schien den Raum bis in den letzten Winkel einzunehmen während seine Worte Folter, Unterwerfung und Mord zu Schreckensbildern formten die so lebendig waren dass einige Schüler von Furcht gepackt wie erstarrt waren. Dieser Mann wusste wovon er sprach, dies war nicht nur ob der Berichterstattung offensichtlich. Snape teilte Erfahrungen mit seinen Schülern, beschrieb ihnen stets getreu wie sich die Flüche auswirkten und zwei von ihnen, unter denen er gestanden hatte, dich anfühlten, denn schließlich sollten sie gewappnet sein und Severus scheute auch nicht davor zu erzählen was in einem vorging wenn man sie selbst benutzte. Einzig von Todesfluch sprach er nur so viel wie er laut Lehrplan musste und auch bereits in den Büchern stand Man konnte tatsächlich ein triumphierendes Schmunzeln auf ihren Lippen erkennen, als die Schüler sich so rasch daran machten, ihren Aufforderungen nachzukommen. Sie spürte den Rausch von Adrenalin durch ihre Adern stoben, denn obwohl sie in Kriegen gekämpft und Leben vielleicht auch genommen hatte, war es nochmal etwas anderes in einem Raum vor lauter junger Zauberer zu stehen und sie zu unterrichten. Mit aller Ruhe ließ sie die grünen Seelen über Sev wandern, malte sich in Gedanken so vieles aus, was sie mit ihm tun würde. Dabei verengten sich ihre Augen ein wenig.... verrieten, dass sie nachdachte. Wenn er wüsste... würden ihm wohl so manche Gesichtszüge entgleisen. Flüchtig wurde das Schmunzeln zu einem Grinsen, welches aber rasch verschwand. Auch sie würde seine Autorität nicht untermauern. Gänsehaut überzog ihren Körper mit dem verdunkeln seines Blickes und seine dunkle Stimme nahm jede Faser ihres Seins ein, erfüllte sie und sie genoss, obwohl er von Themen sprach, die jeden anderen die Angst in die Glieder fahren ließ. Dann und wann ließ sie die Seelen wandern, löste sie von dem imposanten Mann und betrachtete die Mienen der Schüler. Manche von ihnen vergaßen beinahe zu atmen und empfand unweigerlich Trauer. Darüber, dass es Menschen gegeben hatte, die diese Dinge nicht nur im Unterricht zu hören bekamen. Jene, die in den Kriegen gefallen waren. Diese Generation war davor geschont. Zumindest vorerst. Man konnte nie wissen, hinter welcher Ecke sich die Dunkelheit verbarg. Ein Schleier legte sich über ihre Augen, ihre Gedanken wanderten fort und alsbald waren Sev´s Worte nur noch ein Rauschen im Hintergrund. Sie musste an George denken, an Lupin und Tonks. Es war nicht gerecht gewesen. Sie alle hätten etwas Besseres verdient. Und ohne ein Wort von dem zu verstehen was er sprach, wanderte der Blick zu Sev zurück. Selbst er... wäre nicht mehr am Leben. Die Lippen aufeinandergepresst, blinzelte sie fest und schluckte, ehe sie eine Pause von Severus ausnutzte und die Verschränkung der Arme löste. Erneut die Schüler anschauend erhob sich ihre Stimme. "Sie mögen sich denken, dass es unnütz, gar sinnlos ist, dass man Sie darüber aufklärt - werden diese Flüche doch niemals angewandt. Lassen sie mich Ihnen sagen, dass dieser Gedanke ein Fehler ist und, sollten sie ihn denken, vergessen sie es gleich wieder. Wir leben in einer Zeit des Friedens, doch dieser wurde mit großen Opfern erkämpft und man kann nie sicher sein, dass die Dunkelheit vollkommen verschwunden ist". Nun war es ihre Stimme, die den Raum einfüllte und die Schüler in ihren Bann zog. Sie sah jeden einzelnen eindringlich an. "Und möge ein Slytherin, der denkt er sei etwas Besseres, sich von einem Griffindor abwenden, so ist es der erste Schritt, der Finsternis Raum zu geben. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass die Welt in Frieden bleibt. Oder sorgen für ihren Untergang. Doch lassen sie mich Ihnen sagen, dass es kein Anblick ist, den man jemals ertragen kann, wenn jemand stirbt. Und mag es noch so ein großer Feind sein...". Die Luft in ihre Lungen ziehend, war jedweder Schalk aus ihrem Blick gewichen, das Schmunzeln von ihren Lippen verloren. Ernst und voller Eindringlichkeit sorgte sie dafür, dass die Schüler diese Worte nie wieder vergessen würden. Dann, als sie sich sicher war, dass alle es verinnerlicht hatten, sah sie zu Sev. Nicht nur die Schüler, auch Severus hielt den Atem an als sie so ohne weiteres das Wort ergriff und schluckte leer als sie von den Opfern sprach welche für diesen Frieden erbracht wurden. Auch er hätte zu jenen zählen sollen, nur knapp war er dem Tod von der Schippe gesprungen. Bei dem Gedanken presste er die Lippen aufeinander, so dass sie zu zwei schmalen Linien wurden. Nachdem sie geendet hatte schwieg er einige Sekunden in Andacht bevor er den Blick über die Viertklässler schweifen ließ und ihnen ansah dass es für diese Stunde genug der Eindrücke gewesen waren "..besser hätte ich es nicht in Worte fassen können, Miss Drakon" sprach der Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste anerkennend und trat an Avennias Seite um sich an die Klasse zu wenden "..wenn sie dann keine Fragen mehr haben.." wollte er den Unterricht beenden als eine Hand in der Luft ihn stocken ließ. Zu seiner Überraschung ein Gryffindor. "..ja, Mister..?" - "Eines haben Sie uns nicht gesagt, Professor, Sie haben doch.. ich meine, Sie wissen wie.." scheinbar musste der junge Mann allen Mit zusammenbringen um seine Frage zu stellen "..wie fühlt er sich an, der Avada? Wie.." -"..fühlt es sich an, jemanden zu töten?" beendete er den Satz und seine Lippen konnten noch schmaler werden, die Kiefer presste er so stark aufeinander dass seine Schläfen hervortraten "..wenn Sie bei gesundem Menschenverstand sind reißt es ihnen die Seele aus dem Leib und in Fetzen.." presste er zwischen den Zähnen hervor, einem leisen Zischen gleich "..und nun gehen Sie.. der Unterricht ist für heute beendet.." Es war weniger die Frage als die Erinnerungen die ihm mitspielten, Snape rührte keinen Muskel bis jeder Schüler den Raum verlassen hatte und löste sich erst langsam aus seiner Starre als er das Einschnappen der Tür vernahm. Tief atmete er durch und seufzte dann leise "..Neugierde ist keine Sünde.." zitierte er seinen ehemaligen Mentor und beschwichtigte sich selbst. Severus wandte sich um, seiner Referendarin zu "..Ihre Worte waren beflügelnd.." sie kamen, so ahnte er, aus dem Herzen. Auch sie hatte sicherlich Verluste zu beklagen gehabt, deren Ausmaß er sich nicht vorzustellen vermochte. Wenngleich ihm die Ernsthaftigkeit der Unterrichtsstunde alle Flausen aus dem Kopf getrieben hat und die aufkommende Erregung hat abklingen lassen vermochte er sich der Sehnsucht Avennia zu berühren nicht länger zu erwehren, überwand die wenigen Schritte welche sie voneinander trennten und legt behutsam eine Hand an ihre Wange "..ich hoffe es wird mir mit der Zeit nicht schwerer fallen mit Ihnen an meiner Seite zu unterrichten.." raunte er leise und haucht einen Kuss an ihre Stirn als wäre er sich trotz der Absprache dass sie beide offen miteinander umgehen wollten nicht sicher ob es angebracht wäre ihre Lippen in seinem Klassensaal zu plündern Noch immer pochte das Herz wild gegen ihre Brust, wallte das Adrenalin durch ihre Adern. Selbst, als sie nur noch Severus ansah und die Schüler gar nicht mehr wirklich wahrnahm. Zu schmerzlich waren die Erinnerungen. Zu grausam die Gewissheit des Verlustes. Auch Quinn war einem der Unverzeihlichen zum Opfer gefallen und jedes Mal, wenn sie daran dachte, zerriss etwas in ihrem Innern. Blinzelnd kehrte sie in den Raum zurück, löste sich von den Gedanken und sah Sev entgegen, der plötzlich gar nicht mehr am Pult, sondern direkt vor ihr stand. Das Kinn leicht anhebend, erwiderte sie seinen Blick mit leicht geöffneten Lippen, wirkte einen Moment verloren. Erst, als seine Hand ihre Wange berührte, er mit dieser Geste sämtliche Schatten vertrieb, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, während er sprach und sie genoss das sanfte Kribbeln auf ihrer Haut, welches sein Kuss zurückließ. "Ich hoffe doch nicht Professor... Welch Schande wäre es, müsste ich mich während des Unterrichtes außerhalb ihrer Reichweite aufhalten", flüsterte sie und legte ihre Hand auf seine Brust, trat näher an ihn heran. Sattes Grün verlor sich wie schon etliche Male zuvor in bodenlosem Schwarz. Und gerade, als sie sich auf die Zehnspitzen stellte, als sie ihre Lippen auf die seinen niedersinken und ihm einen Kuss stehlen wollte, klopfte es an der Türe. Den Atem ausstoßend verharrte sie, schluckte und wandte gleichzeitig mit dem öffnen der Türe den Kopf. Dicht an Severus stehend, noch immer die Hand auf seinem Herzen. Es dauerte einen Moment, ehe Avennia das Gesicht erfassen und einordnen konnte, doch zogen sich ihre Brauen zusammen und die Hand sank hinab. Langsam, wie in Zeitlupe brachte sie eine Distanz zwischen Sev und sich, während sie den Eindringling fixierte. "Miss Doyle. Ich wurde geschickt, um Sie zu suchen. Sie werden in der Eingangshalle erwartet", entkam es dem Burschen nach einem Räuspern, nachdem er den Blick abgewandt hatte. Scheinbar war ihm die Nähe der Beiden zu intim. Ave vermochte keinen Ton heraus zu bekommen, schluckte und presste die Lippen aufeinander. Sämtliche Wärme war verschwunden. Einen Augenblick verharrend, sah sie nochmals zu Sev. "Entschuldige mich..", raunte sie ihm zu, durchschritt die Bänke der Schüler und blieb vor dem Jüngling stehen. "Dann bring mich auch dorthin", wies sie ihn an. Kalt und beherrscht. Forschend musterte er ihre Gesichtszüge die auf einmal so hart und unnachgiebig wirkten. Wo sie wohl in Gedanken gewesen ist? Es kann kein schöner Ort gewesen sein.. behutsam streichelte er mit seinem Daumen ihre Wange, beobachtete wie sich ihr Antlitz erweicht, ihre Lippen gar ein Lächeln formten. Dieses Lächeln war sein Werk. Er war der Auslöser dessen und der Funken Überraschung in seinem Blick verriet ihr dass er nicht damit gerechnet hatte "..nun so schlimm würde es nicht.. dass Sie fürchten müssten ich würde.. außerhalb unserer Gemächer.. über Sie herfallen wollen.." raunte er an ihre Lippen und erschauderte wohlig als er den Druck ihrer Hand durch den Stoff an seiner Brust spürte. Auch seine schmalen Lippen formten sich zu einer unförmigen Kurve während er ihren Blick innig erwiderte und hielt. Severus spürte bereits ihren Atem an seinem Gesicht, die Wärme ihres Körpers welche sie ausstrahlte, ihren Nasenflügel und fast ihre Lippen auf seinen als sie von einem jähen Klopfen gestört wurden. Deine Seelen wanderten in Sekundenschnelle über ihr Antlitz, als suche er Antwort auf die Frage wer bei Dumbledores Bart sie diesen zwei Minuten Zweisamkeit berauben wollte. Seine Hand wanderte streichelnd von ihrer Wange zu ihrem Hals, sein Herz reckte sich bei jedem Schlag ihrer Hand entgegen. Nichts läge ihm ferner als Avennia von sich zu stoßen, es gab weder einen Grund noch würde sein Körper ihm gehorchen. Nur zögernd löste er sich, ließ von ihr ab um dem Boten entgegen zu blicken. Als er seine Botschaft überbrachte runzelte sich die Stirn der übergroßen Fledermaus. Wer wollte sie um die Uhrzeit sehen, nich dazu aur ihren Arbeitsplatz? Fragend sah er zu Avennia zurück und blickte in ein Gesicht welches jedwede Wärme und Güte verbannt hatte. Ahnte sie etwas, wusste sie mehr als er? Snape konnte sich keinen Reim darauf machen "..natürlich" flüsterte er nickend und nahm seine Hand aus ihrer Halsbeuge und sah ihr nach.. nachdem beide den Klassensaal verlassen hätten dauerte es keine fünf Minuten und die nächste Klasse kam hereingeströmt und ließ ihm keine Zeit länger über die ungewöhnliche Störung nachzudenken Mit jedem Schritt, den sie der Eingangshalle näher kam, verkrampfte sich alles in ihrem Innern, schlug das Herz verzweifelt gegen den Brustkorb. Tausend Gedanken schwirrten durch ihren Kopf. Was tat er hier? Was wollte er?! Sie versuchte das gute Gefühl festzuhalten, welches Severus in ihr ausgelöst hatte, doch mit der sich stets vergrößernden Distanz zu ihm, schwand auch sein Zauber. Die Macht, die er über sie hatte, mit der er alles in Vergessenheit geraten ließ. Die Hände zu Fäusten geballt, hielt sie den Blick gesenkt und erst, als sie die letzte Treppe zur Eingangshalle nahmen, hob sie das Kinn, straffte die Schultern und setzte eine ernste Miene auf. Keine Schwäche, kein Zweifel durfte in ihrem Blick zu lesen sein, denn das wäre Zündholz für den Mann, dem sie gleich gegenüber stehen würde. Dann ... war es so weit. Ein letztes Mal zog sie die Luft tief in ihre Lungen, festigte die guten Gefühle in ihrem Herzen, ehe sich die grünen Seelen auf sein Antlitz legten und sie vor ihm zum Stehen kam. "Vater. Es freut mich, dich zu sehen", erklang ihre Stimme, viel kälter und distanzierter, als sie bisher jemals geklungen hat. Der Mann, hochgewachsen und ein Abbild purer Autorität, sah seiner Tochter emotionslos entgegen, wobei sich die dunkelbraunen Augen etwas verengten. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, als würde er schon Ewigkeiten und nicht etwa einen kurzen Moment auf sie gewartet haben. "Das dem nicht so ist, wissen wir beide. Und ich kann nicht gerade sagen, dass ich erfreut bin hier zu sein. Also hoffe ich, diese Angelegenheit dauert nicht länger, als nötig.", waren sie einmal im Entferntesten einer Vater - Tochterbeziehung nahe gewesen, verflüchtigte sich jedwedes Band zwischen ihnen, als Quinn starb. Ave presste die Lippen aufeinander und ignorierte den Stich in ihrem Herzen, beschwor sich, ihm keine Macht über sie zu geben. "Was führt dich hier her?", stieß sie stattdessen hervor, versuchte seinem niederdrückenden Blick standzuhalten. Mr Doyle strahlte nicht nur unangefochtene Autorität aus - nein. Auch spürte man die Gefahr, die von ihm ausging und er schrak nicht davor zurück, für seine Meinungen einzustehen. Egal auf welche Art. "Ich wollte sehen, ob du auch wirklich hier angekommen und nicht irgendwo verschwunden bist. Deinen Liebeleien nach weiß man ja nie so genau, was du im Schilde führst.", begann er, ließ die dunklen Seelen dabei über ihre Gestalt wandern und machte keinen Hehl aus seiner Geringschätzung für sie. Ave ballte die Hand zur Faust und unterdrückte ein Zittern, während sie die Zähne aufeinanderpresste. Ihr Herz tobte in ihrer Brust. Keine zehn Minuten hielt sie es aus, bevor sie ihm auch schon jeden unverzeihlichen Fluch an den Hals wünschen könnte. Es beschäftigte ihn doch mehr als er es sich selbst erklären konnte. Irgendetwas hat in ihrem Blick gelegen als sie ihn zurückgelassen hatte, was ihn je länger sie fern blieb umso mehr beunruhigte. Die aufkommende Unruhe machte sich sogar im Unterricht bemerkbar, er war gereizter als sonst, blaffte die Schüler bei falschen Antworten an und verteilte sarkastisches Lob, verfiel in alte Muster die den Erstklässlern gänzlich fremd waren. Als er sich dabei ertappte schien er sich selbst zu dämpfen. Er ließ von der Ravenclaw ab die er gerade noch als Neunmalklug bezeichnete, schritt zur Tafel und notierte in geschwungener Schrift den Titel eines Aufsatzes über Gartengnome den er ihnen aufbrummen würde. "Sie beginnen noch in dieser Stunde.. Federkiele und Tinte raus" Snape schritt zwischen den Bänken auf und ab, lauschte dem Kratzen von Federspitzen auf Pergament. Wer bei Merlins Zauberstab wollte sie um die Tageszeit während einer Unterrichtsstunde sehen? Es konnte niemand aus dem Orden sein, man hätte sich mit Severus abgesprochen. Je fieberhafter er nachdachte umso mehr verlief er sich in Gedanken und kam zu dem Schluss dass er seine Neugierde und Sorge nur beseitigen konnte wenn er sich selbst vergewisserte. Avennia schien ihren Besuch jedenfalls zu kennen oder zumindest zu erahnen. Sie hatte ihre Zähne so feste aufeinandergebissen, dass die Kiefer schmerzten, nur um keine dumme Erwiderung zu geben. Liebeleien? Pah! Was wusste er schon von ihrem Leben?! Das letzte Mal hatte er sich wirklich für sie interessiert, als sie dem Orden beigetreten war - und das auch nur, damit er Informationen bekam, die andere nicht erhielten. Als sie sich weigerte, ihm diesen Dienst zu erweisen, warf er sie aus dem Haus. Einfach so. Und damit war der Kontakt dann beinahe abgerissen. Was er nun von ihr wollte, wusste sie noch nicht auszumachen und es verunsicherte sie auch wenn sie versuchte, ihm davon nichts zu zeigen. "Natürlich bin ich hier. Aber das ist nicht der Grund für dein Erscheinen, denn das hättest du auch anders erfahren können.", erwiderte sie gepresst, atmete konzentriert ruhig ein und versteifte sich, als ein kaltes Lächeln über die Lippen ihres Vaters huschte. "Wie immer überaus schlau ... Manches musst du immerhin von mir haben", langsam löste er die Verschränkung seiner Arme, blickte zum Eingang und dann wieder zu ihr zurück und ein ungutes Gefühl rann Ave den Nacken hinab. "Du bist in einem Alter, in dem es durchaus angebracht wäre, sich einen geeigneten Mann zu suchen und da du in der Vergangenheit keinen allzu guten Geschmack bewiesen hast, habe ich das für dich erledigt. Immerhin ... trägst du mein Blut in deinen Adern und das will ich nicht vergeudet wissen." Mit jedem Wort weiteten sich ihre Seelen mehr und als er endlich endete, stieß sie die Luft aus, wich einen Schritt zurück. "Wie bitte?", keuchte sie auf. Mr. Doyle verengte die Augen, verringerte wieder den Abstand zwischen ihnen und beugte sich zu seiner Tochter hinab, da er sie um einiges überragte. "Du wirst heiraten. Einen Mann der deiner würdigt ist... zumindest deinem Blut und dafür sorgen, dass unsere Linie rein fortgeführt wird". Ihr entwich jegliche Farbe aus dem Gesicht, die Lippen zitterten und sie war kurz versucht hysterisch aufzulachen. Allerdings bewegten sich ihre Lippen schneller, als sie denken konnte. "Dann heirate du ihn doch! Immerhin bist du so versessen auf deine verlogene Blutlinie!", kaum war ihre Stimme verklungen, hallte ein Schlag von den Wänden wider. Ungläubig hielt Ave ihre Wange und spürte Tränen in ihren Augen aufsteigen, während sie sich von ihm zurückzog. "Er wird als Referendar bei Mrs. Sproud anreisen und ich verlange, dass du ihn kennenlernst. Das, ist mein letztes Wort.", nun war seine Stimme zu einem Grollen geworden und sie schluckte, spürte die ungeheure Wut in ihrem Innern. "Ich werde niemanden heiraten, nur weil du es so willst...", flüsterte sie mit erstickter Stimme und wollte sich umwenden, als seine Hand ihren Arm umschloss und feste zupackte. "Du wirst", drohte er leise. Trotzig sah sie mit schmerzender Wange und glänzenden Seelen zu ihm auf. "Sonst was?", stieß sie hervor und gerade, als er dazu ansetzen wollte, sie zu packen und ihr deutlich zu machen, da erklangen Schritte und die Stimme von Professorin McGonagal erhob sich, durchschnitt die Luft. "Mr. Doyle! Zügeln Sie sich in meinen Hallen, oder sie können demnächst von draußen ihre Besuche abstatten!" Nein, es ließ ihm keine Ruhe und selbst das auf und ab Gehen vermochte ihm nicht zu helfen der Unruhe Herr zu werden. Snape erhob die Stimme und wandte sich an seine Klasse "Ich werde für einen Augenblick den Klassensaal verlassen, sie werden weiter an ihren Aufsätzen schreiben und glauben sie mir ich werde es wissen wenn sie ihre Hintern auch nur einen Zentimeter vom Stuhl heben bis die Stunde geschlagen hat" Seine Miene war streng und ließen erahnen dass er es durchaus ernst meinte. Seinen Umhang ließ er auf dem Bürostuhl und verließ den Klassenraum mit wehendem Haar. Was sagte der Schüler noch gleich? Man erwartete sie in der Eingangshalle? Als wüssten sie dass sie ihn am besten nicht warten ließen verschoben sich die fliegenden Treppen und ebneten ihm den Weg hinab. Je näher er der Eingangshalle kam umso nervöser wurde er. Ob Avennia glauben könnte, er würde ihr nachspionieren? Vielleicht würde sie ihm sein Folgen verübeln.. doch so intim konnte das Treffen nicht sein, ansonsten hätte man um eine Unterhaltung in einem Büro gebeten. Snape schritt um die Ecke, sah sich oben am Rande der Treppe stehend um und erkannte alsbald Avennia in Begleitung unten stehen. Gerade wollte er einen Fuß auf die erste Stufe stellen, da hallten ihre Worte auch schon von den Steinwänden her. Als hätte man ihn mit einem Ganzkörperklammerfluch belegt erstarrte er inmitten der Bewegung, er hatte nicht einmal die Zeit über das gesagte nachzudenken da wagte man auch bereits Hand an sie zu legen. Der Schlag auf ihre zarte Haut war es der ihn aus seiner Starre befreite, mit vor Wut funkelnden Seelen stieg er mit doppelten Schritten die Treppen hinab. Severus war noch nicht unten angelangt als der ihm Fremde noch handgreiflicher wurde, er zückte den Zauberstab aus seinem Ärmel "Für wen halten Sie sich dass Sie es wagen Avennia.." bellte seine dunkle Stimme bedrohlich bevor Minerva ihm das Wort abschnitt.. Mr. Doyle? Für eine Sekunde sah er den Mann mit leicht offenem Mund an bevor er den überraschten Ausdruck über den Umstand dass er den Vater der Frau die er liebte vor sich stehen hatte von seinem Antlitz verbannte, die Wut über das Geschehene wieder Überhand nahm "..ich werde nicht dulden dass Sie oder andere Miss Drakon Leid antun.." zischte der ehemalige Slytherin dem gleichgroßen Mann zu und baute sich neben Avennia auf, wenngleich er sich beherrschen musste nicht ihre Hand zu ergreifen. Wenn ihr Vater von ihnen erführe wäre er sicherlich wenig erfreut dass man seine Blutlinienplanung durcheinanderbrachte, jedoch strich er in der Bewegung vor genauen Blicken geschützt sanft ihren Handrücken Ein drohender Blick folgte dem lösen seiner Finger von ihrem Arm, der selbst nach dem der Griff gelockert wurde, wehtat. Mit noch immer tränenverschleierter Sicht starrte sie ihren Vater voller Wut und Verachtung an, wenngleich ihre Aufmerksamkeit rasch von ihm abgelenkt wurde, als plötzlich von zwei Seiten Stimmen zu ihnen vordrangen. War ihr Blick zur Schulleiterin nur flüchtig, so blieb er an Sev hängen, der wie aus dem Nichts heraus neben ihr aufgetaucht war, den Zauberstab bereit zum Einsatz. Zitternd schluckte sie den Zorn hinab, wandelte sich dieser in Unglaube. Niemand hatte es je gewagt, sich gegen ihren Vater zu stellen, um sie zu beschützen. Niemand ... außer Quinn. Um sie herum verschwamm alles, nahm sein Antlitz jeden Winkel ihres Seins ein und sie stieß keuchend den Atem aus, ehe ihre Hand sich auch schon wie in Trance hob, die seine mit dem Stab hinabdrückte, während sie den Kopf schüttelte. Nein. Das durfte nicht geschehen. Mr. Doyle starrte Snape mit finsterem Blick an und verengte die Augen. "Sie sind wohl der letzte, der sich in diese Angelegenheit einzumischen hat, Professor Snape. Nur weil meine Tochter unter ihren fragwürdigen Praktiken lernt, heißt es nicht, dass Sie auch nur im Entferntesten ein Recht dazu haben, sich zwischen mich und mein Blut zu stellen", knurrte er und fixierte sein Gegenüber. Ave, deren Verstand einen Moment länger brauchte, um die Worte aufzunehmen, wandte den Kopf und starrte wieder ihren Vater an. Die Wut kam heftiger zurück, als sie es für möglich hielt und sie war kurz davor, Sev den Stab aus der Hand zu reißen, um die Unverzeihlichen wirklich heraufzubeschwören. "Und entweder nehmen Sie ihren Stab sofort runter, oder ich sorge dafür, dass sie die längste Zeit in Hogwarts gelehrt haben", blaffte Mr. Doyle. Ave vernahm die flüchtige Berührung an ihrem Handrücken, konnte aber nicht drauf reagieren. Wie gelähmt stand sie dort und brachte kein Wort mehr über die Lippen. Mrs. McGonagall hingegen schon. "Severus! Nehmen sie den Stab runter. Und Sie Mr. Doyle haben keinerlei Macht, um in diesen Hallen solche Worte aussprechen zu können.", verkündete sie, noch ehe sie zum Stehen kam. Mr. Doyle vernahm ihre Stimme zwar und auch, dass sie zu ihm sprach, doch fixierten seine Seelen weiterhin den Mann, der es wagte, sich zwischen sich und seine Tochter zu stellen. Severus musterte den Mann vor sich argwöhnisch, reckte die Schultern und das Kinn, seine Hand senkte sich ob Avennias sanften Druckes, das Funkeln in den tiefschwarzen Seelen jedoch verriet seinem Gegenüber dass er die verbale Herausforderung annahm. "..ich wage zu behaupten dass diese fragwürdigen Praktiken mit Grund für den Erfolg Ihrer Tochter sind, Doyle. Und dem von unzähligen Jahrgängen davor und danach. Und ich denke dass es auch diese bewährten fragwürdigen Praktiken sind die es Ihnen selbst ohne Minerva schwer machen würden mich meines Postens zu entheben.. sehen Sie, ich habe vor zu vielen Schwarzmagiern gestanden als dass ich vor ihnen erzittern könnte." Seine Stimme, anfangs gereizt und vor unterdrückter Wut zitternd wurde zunehmend ruhiger. Severus sah demonstrativ von Avennia zu Arthur, als wolle er etwas prüfen oder vergleichen "..Ihr Blut.. von dem sie doch so wenig hat.. ich habe sie beobachtet, bei Grenzpatrouillen, Kämpfen.. scheinbar hat sie die Ehre im Leib die Ihnen fehlte.. der dunkle Lord hat Sie so oft an seiner Tafel vermisst.. Ihren Stuhl hat er stets frei gehalten.. und selbst auf seine Rufe hin blieben Sie fern.. er war schon einmal gescheitert, es wäre doch unklug gewesen, wieder auf der falschen Seite zu stehen.. wieso eigentlich überhaupt eine ergreifen.. es könnte doch.. zum eigenen Nachteil sein.. warum also Farbe bekennen, Rückgrat zeigen, wenn man sich feige verkriechen konnte und andere kämpfen, ihr Leben geben lassen.." Gefährlich ruhig mit einer Note Genugtuung. Snapes Nasenflügel blähten sich verächtlich "..wenn jemand von uns beiden sein Recht verwirkt hat.. dann sind Sie es, Arthur. Das Recht, sich anzumessen zu erwarten dass andere vor Ihnen, ihrem Namen, ihrem Blut zu buckeln haben.. ich habe Muggelstämmige mutiger sterben sehen als Sie handeln.. aber ich verstehe Ihr blutorientiertes Wertesystem.. auf was sollen Sie sich sonst berufen wenn nicht auf eine reine Blutlinie" Diese Worte wollte er bereits lange loswerden. Es war eines, ein Todesser zu sein.. aber mehr noch verachtete er jene, die sich zurückzogen und warteten, ausharrend, um bei Misserfolg keine Privilegien einzubüßen "..und glauben Sie mir.. seien Sie froh dass Reinblüter wie Muggelstämmige wie Halbblüter kämpften.. der Dunkle Lord hatte nämlich besondere Pläne für feige Rückkehrer.. bei denen Sie sich gewünscht hätten im Kampf ihr Leben gelassen zu haben" Es war die Stimme, die ihr die Sinne raubte - sie zum schaudern und erbeben brachte, welche nun zu ihr durchdrang und beinahe wie ihn Zeitlupe wandte sie den Kopf, blickte zu Sev auf, während er sprach. Gänsehaut überzog ihren Leib, Adrenalin durchzuckte ihre Adern und ihr Herz hämmerte so wild gegen ihre Brust, dass sie fast fürchtete, in Ohnmacht zu fallen. Mit jedem seiner Worte wuchs die Liebe für diesen Mann, die Genugtuung, dass ihr Vater erleben musste, wie man sich gegen ihn auflehnte, statt vor ihm zu kriechen. Sie betrachtete Sev ungläubig, nicht in der Lage, ein Wort über die geöffneten Lippen zu bringen. Stattdessen umschlangen ihre Finger nun unbewusst seine Hand mit dem Zauberstab, suchte sie Halt an ihm, der ihr wie ein Fels die nötige Stärke gab. All die Dinge, die sie ihrem Vater jemals hatte sagen wollen, kamen nun über die Lippen des Mannes, den sie liebte. In diesem Augenblick wurde ihr schlagartig klar, dass sie es nicht leugnen konnte. Sie liebte Severus. Für das, was er war. Für sein Herz und seinen Mut. Für die Stärke die er aufbrachte, als sie keinerlei Widerstand mehr bieten konnte. Die brennende Wange rückte für diesen Moment in den Hintergrund, der schmerzende Arm ward vergessen. Wie gerne sie ihn nun umarmt und geküsst hätte. Wie sehr sie sich wünschte ihm zu offenbaren, was ihr Herz für ihn bereit hielt... Doch stand sie starr und stumm dort. Noch immer unfähig, auch nur im Entferntesten etwas zu tun. Das brauchte sie auch nicht. Severus stand für sie ein, wie noch nie zuvor es jemand getan hatte. Selbst Quinn nicht. Nicht in diesem Ausmaß. Arthurs Blick verdunkelte sich unheilvoll bei jedem Wort mehr, welches Sev an ihn richtete und man konnte die Wut über diese Demütigung in seinen Augen ablesen. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er nicht, was er erwidern sollte, ohne sich seiner Sünde zu bekennen. Ohne darzulegen, dass Snape die Wahrheit sprach. Die Lippen hart aufeinander gepresst, neigte er sich seinem Gegenüber entgegen, fixierte ihn. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er darauf nicht vorbereitet war und keinerlei Argumente vorbringen konnte, um aus dieser Misere als Gewinner hervor zu gehen. "Dafür werden Sie büßen. Sie und ihr dreckiges Halbblut.", zischte er ihm zu, ehe er sich ein letztes Mal an seine Tochter wandte. Mit einem Blick voller Abwertung und unterschwelligem Zorn funkelte er sie an - ließ Minerva unbeachtet. "Du wirst tun, was ich dir sagte. Oder du lernst die Konsequenzen dafür zu tragen", grollte er sie an, baute sich auf und widmete sein Augenmerk nun endlich der Schulleiterin, die mit verschränkten Armen neben ihm stand, nur auf einen Fehler seinerseits wartete. "Hogwarts ist nicht mehr das, was es einst war. Ich habe stets eine hohe Meinung von Ihnen gehabt, doch beginne ich langsam an dieser zu zweifeln", stieß er hervor, schnaubte und wandte sich zum Gehen. Minerva zog die Lippen kraus. "Ihre Meinung hat hier weder Macht, noch Bedeutung Mr. Doyle. Passieren noch einmal solche Vorfälle in meinen Hallen, werden Sie keinen Fuß mehr in diese Mauern setzen", erwiderte sie ungerührt von seinem Auftreten. Arthur verließ die Halle und erst, als das Tor zu fiel, wandte sich die ältere Frau an Severus, funkelte ihn an. "Sollte er noch einmal solch Verhalten an den Tag legen, haben Sie die Erlaubnis, ihn außer Gefecht zu setzen", erklärte sie mit einem zuckenden Mundwinkel, betrachtete dann aber Ave, die noch immer regungslos dastand und Sev anstarrte. Behutsam legte sie der jungen Frau eine Hand auf die Schulter und riss sie somit aus ihrer Starre. Blinzelnd sah Ave gen Schulleiterin und stieß die Luft aus. "Vielleicht sollten Sie sich etwas ausruhen, Miss Drakon", riet diese ihr, schenkte ihr ein mütterliches Lächeln und verschwand raschen Schrittes, als man nach ihr verlangte. Ave realisierte erst spät, dass ihr Vater fort und die Gefahr vorüber war -, aber auch das Brennen ihrer Wange kehrte zurück, sodass sie eine Hand hob und mit den Fingerspitzen sacht die schmerzende Haut berührte. Nun jedoch mied sie Sev´s Blick. "Du... hättest mir nicht folgen müssen ...", flüsterte sie tonlos, mit Tränenerstickter Stimme und noch immer unter Schock stehend. Sie war gegen ihren Willen so gut wie verlobt... und dieser Mann würde in Hogwarts unterrichten... Übelkeit kroch in ihr auf. Severus betrachtet den Mann unverwandt, ungerührt von seiner Drohung "..Sie würden sich wundern, Arthur.. Ihre alten Freunde sind auch die meinen.." Die vorher angespannten Schultern senkten sich wieder als habe er nachdem er sich die Rage von der Seele geredet seinen Frieden gefunden hatte. Er fixierte Doyle bis er das Tor hinter sich schloss, bevor er sich von Minerva angesprochen ihr zuwandte, sein Mundwinkel wie ihre kurz hinauf zuckten "..das hier war viel effektiver.. und ich hoffe doch dass er es nicht so schnell vergisst.." Dankend nickte er ihr zu bevor sie Severus und Avennia alleine zurück lies. Sein Blick ging zu ihr, flog über den Arm der so grob gepackt und ihre Wange die unberechtigt geschlagen wurde, blieb an ihren grünen Seelen hängen. Er überwand die Distanz die zwischen ihnen lag, ließ den Zauberstab wieder in seinem linken Ärmel verschwinden und legte seine Hand behutsam an ihre Wange "..ich weiß.. und doch bin ich froh, dass ich es tat.. das gerade war bereits lange überfällig.." murmelte er und haucht einen Kuss an ihr rotes Haar und wusste erst nicht ob er sollte, dann nahm er sie doch in seine Arme "..Minerva hat nicht ganz unrecht.. wenn du.. eine Runde über das Gelände spazieren willst.. ich bekomme die nächsten beiden Klassen schon gebändigt.." flüsterte er sanft an ihr Ohr Im letzten Moment nur, konnte sie sich davon abhalten, unter seiner Berührung zusammenzuzucken. Nicht wegen der Berührung selbst, mehr nur ob des Brennens, dass noch immer den Nachhall der Ohrfeige in sich trug. Mit seinen Fingern an ihrer Haut jedoch, wich die Wut, verlor sich der Hass und ließ Raum für die Erniedrigung und den Schmerz. Haltlos rannen die Tränen an ihren Wangen hinab. Tränen die sie viele Jahre nicht geweint hatte und war dankbar, als er sie an sich zog. Die Versuchung, sich ihrer inneren Zerrissenheit hinzugeben war groß, in seinen Armen, doch brauchte es nur einen Augenblick, bis sie ihre Fassung zurück gewonnen hatte. Langsam löste sie sich von ihm - mied noch immer seinen Blick und strich sich die Wangen trocken, verachtend, dass sie sich von dem ihr meist verhassten Mann so hatte behandeln lassen. Sevs Worte drangen zu ihr vor und sie schüttelte den Kopf, wirkte binnen weniger Sekunden so, als wäre nie etwas geschehen und nur die rote Haut ihrer Wange zeugte von dem Vorfall. "Ich bin okay. Ein Spaziergang ist unnötig. Wir sollten die Schüler nicht länger als nötig warten lassen", erwiderte sie kühl, zog sich von ihm zurück und wandte sich um. Nicht er war es, den sie von sich stoßen wollte. Nicht, nachdem er einen Kampf für die gefochten hatte, der nicht der seine war. Es geführte dem Gefühl des Versagens und der Demütigung, dass ihr Verbot, ihm so gegenüber zu stehen. Behutsam strich er mit dem Daumen über ihre gerötete Wange ohne ihr weh zu tun. Die Distanz welche sie zwischen ihnen aufbaute, wenngleich er wusste dass er sie nicht verschuldet hatte, schnürte ihm die Kehle zu. Selbst den Blick in ihre wundervollen grünen Augen verwehrte sie ihm.. leer schluckend biss er sich in die Innenseite seiner Unterlippe.. jedoch akzeptierte er ihre Art mit der Situation und ihren Gefühlen umzugehen, wenngleich es ihn Kraft kostete ihre Abweisung nicht auf sich selbst zu projizieren. Drei Worte lagen, brannten ihm auf der Zunge.. doch er bewahrte sie kostbar bis zu einem besseren Moment. "..Sie haben wohl Recht.. wir sollten sie nicht länger warten lassen.." wiederholte er sie, die Kälte in ihren Worten war fast schmerzend. Deutlich in seiner Laune gedämpft verschränkte er die Hände hinter seinem Rücken und machte sich langsam auf den Weg mit ihr zurück zum Klassensaal Es war die förmliche Anrede, die sie flüchtig den Blick heben ließ, gleichzeitig ihr Herz erschwerte. Rasch sah sie fort von ihm, konzentrierte sich gänzlich auf den Weg und auf den Sturm in ihrem Innern. Ihn zu bändigen hatte oberste Priorität. Beinahe bis zum Klassenraum lief sie schweigend neben ihn her, blieb ein paar Meter vor der Türe stehen und wandte sich ihm zu. Ein vorsichtiger Blick, ein verletzliches Bild, das war es, was sie ihm bot. "Sev...", flüsterte sie heiser, trat an ihn heran und steckte die Hand aus, um sie auf sein Herz zu legen. "Danke...", fügte sie ebenso leise hinzu, ließ die Hand sinken und schluckte. So viel mehr wollte sie ihm sagen, so viel mehr ihm zeigen... Doch fühlte sie sich völlig neben sich. Als wäre sie ein Beobachter der nicht wusste, was als nächstes zu tun war. Langsam wanderten die Seelen an ihm hinauf, nahmen bald sein schwarz gefangen. Wortlos betrachtete sie ihn und als man schon glaubte, sie würde sich nicht mehr regen, stob sie mit einem Mal vor, schlang die arme um seinen Hals und würde ihm , auf Zehenspitzen, einen Kuss auf die Lippen hauchen. Sein Blick, sonst in trotzigem Stolz erhoben, hing während des Weges gen Boden. Erst als er im Augenwinkel bemerkte wie sie zurück blieb hielt er an, wandte sich zu ihr um und sah wieder zu Avennia auf und ihr Anblick traf ihn ins Herz, wie sie dort vor ihm stand, noch sichtlich mitgenommen von dem was passiert war. Sein Name getragen von ihrer Stimme und die Distanz überwunden von ihren Füßen nahmen die Last von seinem Gemüt. Snape legte seine Hand an ihren Handrücken, drückte sie fest an seine Brust und ließ sie nicht los. Sie brauchte ihren Dank nicht aussprechen, er vermochte ihn bereits in der Eingangshalle zu spüren. Ein leichtes Lächeln erhellte sein Gesicht "..nicht dafür.." flüsterte er leise und erschauderte wohlig als sie ihm in die Augen sah. Das Herz schlug ihm bis zum Hals und er musste sich zurückhalten um sie nicht stürmisch zu umarmen. Ihr Zukommen war seine Erlösung. Während sie ihn umarmte legte er die freie Hand an ihren Hals, beugte sich zu ihr hinab und erwiderte ihren Kuss nur zu gerne. Seine Lippen waren es, die dem Sturm in ihrem Innern Einhalt geboten, seine Berührung Linderung für Ihren Schmerz. Allein seine Nähe, sein Duft und das Pochen seines Herzschlages unter ihrer Hand sorgte dafür, dass die vorangegangenen Ereignisse an Bedeutung verloren. Sich in den Kuss und seine haltgebende Umarmung fallen lassend, ließen Zeit und Raum dahinschwinden. Umso schwerer fiel es ihr, sich zu lösen, sich daran zu erinnern, wo sie waren und welche Aufgaben noch vor ihnen lagen. Doch als sie von ihm zurück trat, schien sie vollkommen verwandelt. Ruhig und geerdet schenkte sie ihm ein flüchtiges Lächeln, bevor sie tief einatmete und sich zur Türe umwandte, damit sie den Unterricht würden fortsetzen können. Während des Unterrichts gab sie nicht zu erkennen, welch schwere Last sich auf ihr Gemüt gelegt hatte, in dem Augenblick, als sie ihrem Vater gegenüber getreten war und obwohl sie immer wieder in unbeobachteten Momenten Sevs Nähe Suche, konnte sie nicht ganz zurücktreten von den Geschehnissen. Dennoch gab sie sich alle Mühe und brachte sich in die Lehrstunden mit ein, das Ende des Tages herbeisehnend, um in die stillen Gemächer zu fliehen, die ihr Schutz und Sicherheit boten. Am Druck ihrer Lippen auf seinen spürte er wie sie sich, wenn auch eher leicht zu entspannen und zur Ruhe kommen schien.. wenn auch nur für einen Moment. Severus hielt den Kuss zärtlich bis sie bereit war ihn zu lösen, strich ihren Hals hinauf, ihren Kiefer entlang bis zu ihrem Kinn als sie sich wieder von ihm entfernte. Dieses kleine, flüchtige Lächeln genügte um sein Herz wieder höher schlagen zu lassen und ihm eine Tatsache vor Augen zu führen "..dein Schmerz ist auch der meine.." raunte er an ihr Ohr als sie ihm den Rücken zuwand bevor er mit ihr gemeinsam wieder den Klassensaal betrat. Die Erstklässler waren fleißig am Schreiben und ihn überkam ein schlechtes Gewissen sie vorhin so behandelt zu haben "..sie.. dürfen für heute ihre Sachen zusammenpacken" erlöste er sie dann und alsbald läuteten die Glocken das Ende der Stunde ein. Severus führte die Stunden so dass Avennia sich stets einbringen konnte, er sie jedoch nicht in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellte um ihr den Raum zu geben den sie brauchte. Erst nach Beendigung der noch folgenden zwei Unterrichtsstunden erlaubte er sich über das nachzudenken was er durch ihren Vater erfuhr. Er wollte sie gegen ihren Willen verheiraten.. und nach diesem Treffen würde Doyle nicht sonderlich erfreut sein erführe er von dem ehemaligen Todesser und Halbblut an der Seite seiner Tochter. Noch ehe der letzte Schüler die Tür hinter sich zugezogen hatte nahm sein Antlitz einen nachdenklichen Ausdruck an, fasste dann jedoch den Entschluss erst darüber zu reden wenn Avennia das Gespräch suchte. Snape hob den Blick, betrachtete sie, und je länger er dies tat umso breiter wurde das Lächeln auf den schmalen Lippen Seine leisen, an ihr Ohr gehauchten Worte waren es, die ihr Herz für einen Schlag zum Stehen brachten und sie schluckte hart, um nicht gänzlich die Kontrolle zu verlieren. Die ganze Zeit, während sie ihn in seinem tun unterstütze, hallten diese Worte durch ihre Gedanken, drängten die finsteren Schatten fort. Zum ersten Mal seit Jahren dachte sie darüber nach, ihm zu sagen, wer ihn gerettet hatte.. Doch war dies nicht der richtige Zeitpunkt. Sie wollte nicht sein tun mit dem ihren vergelten, wollte nicht, dass er sich schuldig, gar dazu gedrängt fühlte, ihr aufgrund dieses Wissens beizustehen. Das inzwischen weit mehr sie verband, sie einander gefunden hatten, bestärkte sie nur in ihrem schweigen. Vertieft in ihre Arbeit bekam sie erst nicht mit, dass sie alleine waren, bis die Stille zu ihr vordrang und sie den Blick hob, den seinen auffing und das Lächeln auf seinen Lippen ihr denn Atem raubte. Unweigerlich erwiderte sie es, wenn auch nur flüchtig, bevor sie sich von der Arbeit löste und gegen das Pult lehnte. Tausend Gedanken schwirrten durch ihren Kopf und während sie ihn betrachtete, versuchte sie, ihrer Herr zu werden. Ihre Miene wandelte sich, wurde ebenso nachdenklich wie die seine zuvor, die ihr verborgen geblieben war. Beinahe traurig ließ sie den Blick sinken, denn nicht nur die Begegnung mit ihrem Vater, sondern auch der Grund für sein erscheinen nahmen sie für sich ein. Ihr Verhalten glich mehr einem Irrwicht, als ihr selbst, von einem Gefühl ins nächste getrieben, unruhig und ruhelos. "Du... Kennst meinen Vater?", entwich es ihr nach einiger Zeit der Stille. Wie es in ihren Gedanken wohl aussehen mochte? In diesem Augenblick schien ihr viel durch den Kopf zu gehen was sie verarbeiten musste. Severus genoss die Ruhe des Feierabends und die ungestörte Zweisamkeit mit ihr. Der Gedanke dass ihr Vater sie verheiraten wollte beunruhigte ihn weniger als er gedacht hätte. Es war die Zuversicht dass Avennia es nicht zulassen würde und die Gewissheit dass er es selbst zu verhindern wusste die ihn nicht an einer gemeinsamen Zukunft mit ihr zweifeln ließen. Dies souverierte er ihr mit seinem Lächeln. Als ihre Worte die Stille durchschnitten schwächte es etwas ab "Ja, ich hatte vor Jahren, vor dem Sturz des Dunklen Lords bereits das 'Vergnügen'.. ich hoffe, du wusstest davon.. von der Vergangenheit deines Vaters" flüsterte er und hob die Hand, streckte sie nach ihr aus Noch immer sah sie gen Boden, noch immer wirkte sie nicht weniger gequält und das Wissen darüber, dass Severus ihren Vater kannte, wirkte befremdlich für sie. Auf seine geflüsterten Worte hin, hob sich langsam ihr Kopf, wanderten die grünen Seelen über ihn und ruhten schließlich auf der Hand, die er nach ihr ausstreckte. Mustern, sie nachdenklich betrachtend, blieb sie einen Augenblick länger dort stehen, bevor sie sich von dem Pult Abstieß und langsam auf ihn zuging. Kaum, dass sich ihre Fingerspitzen berührten, fiel sie ihm beinahe in die Arme, verlor ihr Körper an Kraft. Gegen ihn gelehnt, die Wange an seiner Schulter, schloss sie ihre Augen. "Ich weiß so gut wie nichts über ihn... Nur das er mich hasst...", flüsterte sie verbittert, schlang die Arme um seinen Körper und ersuche Halt, den ihr die eigenen Beine versagten. Nein. Von all dem hatte sie nichts gewusst, doch war das für Sie weniger überraschend, als man glauben mochte. Seit sie erfuhr, wer sie wirklich war, hatte es keine Zeit mit ihrem Vater gegeben, um die sie nun trauerte. "Können wir...uns zurückziehen?", hauchte sie leise. Wenngleich es ihn quälte sie so zu sehen schenkte er ihr weiterhin sein Lächeln. Was würde es bringen, wenn sie beide zu Tode betrübt drein sahen? Vielleicht konnte er sie ja anstecken. Als ihre Fingerspitzen die seinen berührten erschauderte erst wohlig, dann aber war das Kribbeln in seinem Körper auf den Schrecken zurückzuführen den sie ihm einjagte. Severus schlang die Arme um sie, hielt sie fest an seiner Brust und erkannte nun erst wie sehr es sie wirklich mitholte. Behutsam haucht er einen Kuss an ihre Schläfe, lauscht ihren Worten bevor er selbst das Wort ergriff "..dann tut es mir Leid dass du so davon erfahren musstest.. hätte ich das gewusst.." er biss sich selbst auf die Unterlippe, für lange Reuereden ließ sie ihm allerdings keine Zeit. Auf ihre Bitte hin nickte er, legte einen Arm um ihren Rücken, umfasste ihre Kniekehlen mit der anderen Hand und hob sie so auf seine Arme, da er ihr die Treppen nicht mehr zutraute. Liebevoll platzierte er einen Kuss an ihrer Stirn "..alles, was du willst.." raunte er sanft und trug sie die Stufen hinauf, über die Türschwelle in sein Büro welches er durchschrat um mit ihr zu seinen Privatgemächern zu gelangen Ein sachtes Schütteln ihres Kopfes folgte auf seine Entschuldigung. "Es muss dir am aller wenigsten leidtun Sev...", flüsterte sie und legte ihren Kopf an seine Schulter, als er sie ohne Umschweife auf die Arme hob. Sich an ihm festhalten, spürte sie die Sicherheit, die er ausstrahlte und entspannte sich sofort wieder mehr, wenngleich das Zittern ihres Leibes nicht zu verleugnen war. Mit sanftem Druck wanderten ihre Finger an seiner Halsbeuge entlang, zeichneten sie zärtlich das Schlüsselbein unter dem Stoff nach. Sie war dankbar dafür, dass er an ihrer Seite stand. Unter dichten Wimpern sah sie zu ihm auf, verletzt, erschöpft und doch voller Liebe für den Mann. "Sev...", seufzte sie, genoss das schwinden der Schwere auf ihrem Herz. Er war wie ein Heilmittel gegen alles böse. "Ich bin so gerne nah bei dir..", flüsterte sie, schenkte ihm einen flüchtigen Kuss auf seinen Mundwinkel. Ob ihrer Worte lauschte er auf. Nicht wegen der Begnadigung, sondern seinen Spitznamen bei dem sie ihn nannte. Zärtlich hauchte er einen Kuss auf ihr Haupt und bemerkte freudig dass er die Spannung etwas von ihr nehmen konnte, wenn auch der kleine Schwächeanfall seine Spuren zeigte "..ich bitte eine der Hauselfen uns etwas hinab zu bringen.. es war ein anstrengender, einnehmender Tag und wir haben beide noch nichts gegessen.." stellte er fest und erschauderte als er ihre Finger an seiner Haut spürte, atmete wohlig überrascht aus bevor er sie wieder nur durch den Stoff spürte. Erst jetzt, wo sie ihn berührte fiel ihm auf wie seht sich sein Körper nach ihren Berührungen sehnte. Severus setzte sich mit ihr auf die Chaise Longue, bettete ihren Rücken in die Kissen und lächelte als sie seinen Mundwinkel küsste, nahm ihre Hand in seine, hielt sie und betrachtet sie lange schweigend, ließ ihr süßes kleines Geständnis in seinen Ohren nachklingen. Sein Lächeln war offen und sanft, spiegelte sich in seinen schwarzen Seelen wieder, versetzt mit einer Wärme die zunahm je länger er Avennia in seinen Armen hielt. Snape fasste sich ein Herz und beugte sich näher zu ihr, berührte zaghaft, fast scheu ihre Nasenspitze mit der seinen, atmet tief ihren bereits vertrauten Duft und schob den Nasenflügel an ihrem vorbei um die schmalen Lippen an ihrem Ohr zu bergen "..ich liebe dich, Avennia.." raunte er mit tiefer Stimme, genoß jede Silbe dieser drei Worte und ihres Namens Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)