The Deal von SeKaYa ================================================================================ Kapitel 5: Potion Making for Advanced Dunderheads ------------------------------------------------- "Okay, Severus, du bist dran." Filius sah zum Grund dafür, dass sie gerade ihren Alkohol genießen konnten und nicht immer noch am Arbeiten waren. Was auch immer der Mann behauptete, sie wussten, dass es ihm zu verdanken war, dass sie den Nachmittag nutzen konnten statt sich in geistiger Abwesenheit zu üben.   Severus sah die anderen drei an. Das war der Moment, den er gefürchtet hatte. Er konnte wirklich nicht an eine Erinnerung dieses Sommers denken, die humorvoll war. "Mir fällt keine ein. Ich bin nicht mit einem Freund einkaufen gewesen, und ich bin mir sicher, dass ihr nichts von der Zaubertränketagung sehen wollt. Es war sehr interessant für mich, aber ich denke, es wäre für euch wie für mich an einer Konferenz über Verwandlung teilzunehmen ... ihr würdet nur einen von vier Rednern verstehen."   "Hattest du kein Zunfttreffen, zu dem du Anfang des Sommers musstest?" Pomona runzelte leicht die Stirn, während sie versuchte, sich an etwas vom Ende des letzten Schuljahres zu erinnern, das keine Alraunen beinhaltete.   "Ja ... ich muss jedes Jahr gehen, als Mitglied der Zunft." Er zog die Brauen zusammen, bevor er nickte. "Ich habe eine, aber ich weiß nicht, ob sie dem Standard entspricht, den ihr alle gezeigt habt. Aber zumindest gibt es eine Beziehung."   Mit diesen Worten zog er einen silbrigen Faden von seiner Schläfe und ließ ihn in die Schale fallen. Die anderen beugten sich vor, aber sie bemerkten, dass Severus erst seinen Drink austrank, bevor er ihnen folgte.   Sie fielen in einen kleinen staubigen Raum, zugestellt mit Regalen, die Fächer voll mit Pergamentrollen und antiken Büchern. Es gab einen kleinen Tisch, der von einer Lampe erleuchtet wurde, die einen warmen Schein im dämmerigen Licht des Raumes verbreitete. Keiner der anderen drei war erstaunt, Severus dabei zu sehen, wie er eilig Notizen von einigen Rollen machte, die auf dem Tisch ausgebreitet waren. Da war ein kleiner Berg an Büchern auf dem Boden rings um den Tisch. Durch die Anzahl an leeren Tintenfässchen und abgenutzten Federn schlossen sie, dass er schon eine ganze Weile hier war.   "Das ist es, was du machst, wenn du zu Zunfttreffen gehst?" Minerva sah hinüber zu Severus, der momentan an den Regalen vorbeischlenderte und die Titel betrachtete, während sein Erinnerungs-Selbst in seine Arbeit vertieft war.   "Minerva, je weniger ich in der Woche nach Schulende mit Leuten zu tun habe, desto besser ist es für alle Beteiligten. Plus, ich werde den gesamten Schatz an Wissen, der hier eingeschlossen ist, so schnell wie ich kann lesen und verarbeiten." Seine Augen klebten an den Regalen.   Pomona sah sich um und versuchte herauszufinden, warum er diese Erinnerung gewählt hatte.   Eine Tür öffnete sich am anderen Ende des Raumes und Severus sah bei dem Geräusch auf. Normalerweise störte ihn niemand, sobald er sich im Archiv eingeschlossen hatte. Das konnte ein wenig damit zu tun haben, dass er niemandem erzählte, wo er war. Er setzte sich in seinem Stuhl auf und hielt die Feder so in der Hand, dass er jederzeit mit seinem Tun fortfahren konnte.   "Meister Snape, da sind Sie. Ich habe Sie den Großteil des Morgens gesucht." Ein kleinwüchsiger Mann in McGonagalls Alter kam herüber zum Tisch.   "Meister Tidwell." Severus funkelte den anderen Mann leicht an, während er darauf wartete, zu hören, was er wollte.   "Die anderen Meister und ich sind uns einig, dass es Ihr Jahr ist, um den Lehrlingen etwas vorzuführen." Meister Tidwell warf einen Blick auf den Stapel Pergamente auf dem Tisch. "Nach der Zeit bei ihnen können Sie sich wieder Ihrer Forschung widmen."   "Ich sehe keinen Grund, warum ich ihnen etwas vorführen sollte. Sie sind durchaus dazu in der Lage, von einem der anderen Meister etwas gezeigt zu bekommen." Severus sah zurück auf das Pergament, das er momentan las.   Tidwell positionierte sich so, dass er das Licht blockierte. "Meister Snape. Das ist keine Bitte. Die Zunft hat entschieden, dass sie sehen müssen, dass Alter keine Rolle spielt, wenn es um den Rang geht. Sie sind der einzige Meister, der das hier tun kann. Sie sind besonders qualifiziert für diese Aufgabe."   Schwarze Augen verengten sich, als sie den anderen Meister anstarrten. "Geben Sie mir noch fünfzehn Minuten, um die Passage hier zu Ende zu lesen." Der Ton machte deutlich, dass er nicht begeistert war und es nur laut Befehl tat.   Tidwell nickte und lehnte sich gegen eins der Regale, um zu warten.   "Wird er wirklich die fünfzehn Minuten lang da stehen? Hat er einen Todeswunsch?" Pomona sah hinüber zu Severus.   "Nein, er weiß, dass ich ihn wirklich respektiere. Er ist so ziemlich der einzige in der Zunft, der es wagen würde, mich so zu unterbrechen, wie er es tut." Severus schüttelte leicht den Kopf, als er über das wahnsinnige Genie, das in Tidwells Kopf hauste, nachdachte. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, sich später an ihm zu rächen. Am Ende der Tagung hatte er weasley-rote Haare statt seinem üblichen sandigen Braun.   "Was war das über Rang? Und warum ist der Saum seiner Robe in einer anderen Farbe als deine?" Minerva sah von dem hellen Rot an Tidwells Robe zu dem Dunkelrot an Severus'.   Severus warf einen Blick auf das Rot seiner Robe und tat sein Bestes, um bei der Farbe nicht das Gesicht zu verziehen. Er war froh, dass er die helleren Rottöne hinter sich gelassen hatte. Insbesondere das Gryffindorrot, das er zuletzt getragen hatte. "Die Farbe zeigt den Rang innerhalb der Zunft an. Weiß ist ein einfacher Lehrling, ein blasses Pink ist ein Lehrling höheren Levels und ein tiefes Pink ist für die Gesellen. Man erhält das Recht, ein echtes Rot zu tragen, wenn man den Meistertitel erlangt. Je höher man dann im Rang aufsteigt, desto dunkler wird das Rot."   Filius' Blick schweifte zwischen dem dunklen Rot von Severus und dem hellen Rot von Tidwell umher. Das bedeutete, Severus hatte einen höheren Rang. "Was ist der höchste Rang?"   Severus ließ ein schmales Lächeln zu. "So rot, dass es auf den ersten Blick schwarz erscheint. Das ist die Farbe eines Zaubertränkemeisters des zehnten Ranges." Es war offensichtlich, dass er nach dieser Stufe strebte.   "Welchen Rang hast du?" Das war das erste Mal, dass Pomona von Rängen gehört hatte. Kein Wunder, dass er kein Problem damit hatte, zu verstehen, dass es Meister von verschiedenen Kalibern gab.   Severus' Augen huschten zu seiner Robe in der Erinnerung und zurück zu den anderen. Ein Grinsen ersetzte sein vorheriges Lächeln. "Ich bin im achten Rang."   "Also bist du schneller im zehnten, als wir gucken können." Pomona wippte auf ihren Fersen, als sie den Severus in der Erinnerung dabei beobachtete, wie er Notizen machte.   "Der letzte im zehnten Rang war Salazar Slytherin."   Die anderen drei Hauslehrer sahen ihn überrascht an. "Was ist momentan der höchste lebende Rang?" Minerva war die Fragestellerin.   "Der achte, und momentan gibt es fünfundfünfzig von uns auf der Welt." Er beschloss, den Fakt auszulassen, dass der Jüngste nach ihm knapp über neunzig war.   Sie sahen zu, wie der Erinnerungs-Severus seine Feder säuberte. Dann packte er sie und das verkorkte Tintenfässchen in seiner Robentasche. Er schrumpfte und verstaute seine Pergamente, als Tidwell sich streckte.   "Alles fertig, Meister Snape?"   Severus warf ihm einen Blick zu, der deutlich seine Meinung zu der gesamten Angelegenheit ausdrückte, bevor er mit wallender Robe durch die Tür stolzierte.   Tidwell sah leicht beeindruckt aus. "Sie sollten einen Lehrling nehmen."   Der Blick, den er dafür erhielt, ließ ihn einen Moment innehalten. Das Gift hätte man beinahe in Flaschen füllen können. "Nein, ernsthaft, Sie wissen nicht, was Sie verpassen. Sie inspirieren Sie dazu, nach noch Höherem zu streben." Er unterbrach sich für einen Augenblick. "Nicht, dass Sie das brauchen würden. Aber sie lassen Sie die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten."   Als sie die Tür erreichten, wandte sich Severus zu dem anderen Mann um. Seine Antwort war so gezischt, dass man sie kaum verstehen konnte. "Ich brauche keinen Lehrling."   "Wissen sie nicht, dass du unterrichtest?" Es war Filius, der fragte, als Tidwell wie vor den Kopf gestoßen wirkte.   "Manche. Ich hänge es nicht an die große Glocke und normalerweise fragen sie nicht." Severus verschränkte die Arme und hob herausfordernd eine Augenbraue.   Die anderen lächelten nur und schüttelten die Köpfe. Die anderen Meister hatten keine Ahnung, dass er in Wirklichkeit eine Vielzahl an Lehrlingen hatte. Sie trugen nur nicht diesen Titel.   Severus rauschte durch die Tür. Er ließ den Blick über die Tischreihen im Raum schweifen. An jedem saß ein Lehrling oder ein Geselle von niedrigem Rang, alle von unterschiedlichen Meistern. Es waren ein paar rangniedrigere Meister im Raum – alle von ihnen im dritten Rang oder niedriger. Hinter einem großen Demonstrationstisch war eine Tafel und ein Regal mit Ausrüstung, die von den Lehrlingen genutzt werden konnten. Severus runzelte die Stirn, als er sah, wie einige der Lehrlinge ihre Zutaten vorbereiteten.   Severus warf einen kurzen Blick auf die verwirrten Gesichter der anderen und beschloss, kurz zu erklären, was vor sich ging. "Es ist üblich, dass ein hochrangiger Meister in den Übungssaal kommt und einen Trank vorführt, damit sie die Fähigkeiten des Meisters studieren können. Normalerweise wählt der Meister einen Trank, den die Lehrlinge höchstens in ein paar Jahren brauen könnten."   "Warum das Stirnrunzeln?" Minerva sah sich im Raum um, um herauszufinden, wo das Problem lag.   "Die in der ersten Reihe schneiden ihre Baumschlange mit einer schlechteren Technik als meine Sechstklässler."   Statt darauf hinzuweisen, dass er nur Schüler mit "Ohnegleichen" akzeptierte, beschlossen sie, zuzusehen, was als nächstes geschah. Sie waren bereit für eine Zaubertrankstunde à la Snape.   Severus führte die anderen in eine der hinteren Reihen, wo drei Hogwarts-Absolventen saßen. Er grinste, als er sah, wie sie eilig ihre Tische aufräumten, bevor sie eine leere Seite in ihren Notizbüchern aufschlugen und ihre Schreibfedern bereithielten. Die anderen waren noch damit beschäftigt, ihre Zutaten zu verunstalten.   Severus schritt zur Stirnseite des Raumes. In der hinteren Ecke bemerkte er drei bekannte Gesichter.   Gary Terrent stieß einen der Lehrlinge an. "Du solltest aufhören. Snape ist gerade reingekommen."   "Wer?" Der braunhaarige Junge sah zum vorderen Teil des Raumes. Seine Augen weiteten sich, als er den Meister sah, der zum Demonstrationstisch ging.   "Kümmer dich nicht um das Wer, pass nur auf, Simon." Er richtete seine Aufmerksamkeit nach vorne, als Severus anfing zu sprechen.   "Ich wurde von meiner Forschung weggeholt, um euch einen Zaubertrank vorzuführen. Einen, den ihr genau beobachten werdet, mit besonderem Augenmerk auf den Techniken, die dazu verwendet werden, um ihn so nahe an Perfektion heranzubringen, wie möglich. Wenn ihr jedoch der Ansicht seid, dass eure Zeit wertvoller ist als meine ..." Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er das nicht dachte. "... dann geht. Die Tür ist nicht abgeschlossen."   Severus funkelte die Lehrlinge, die noch immer ihre Zutaten vorbereiteten, mit einem mittelfinsteren Blick an. Er wartete, bis auch der letzte aufgehört hatte, bevor er fortfuhr. "Nun, ich könnte euch einen Trank zeigen, der euch erlauben würde, unter Wasser zu atmen, ohne die Nebeneffekte von Dianthuskraut, oder sogar einen, der es einem erlaubt, bestimmte gelöschte Erinnerungen wiederherzustellen ..."   Minerva sah, wie die Meister an der Wand neben ihr aufmerkten. "Ist der letzte Trank eine deiner Erfindungen, Severus? Sie scheinen nicht davon gehört zu haben."   Severus folgte ihrem Blick, um zu sehen, was sie meinte. Die anderen Meister sahen sehr interessiert aus. "Ich habe ihn letztes Jahr zum Patent angemeldet. Sie müssen die Liste nicht gelesen haben." Er sagte dabei nicht, dass es die vorletzte Einsendung war, die er für das Erreichen des neunten Ranges brauchte. Danach würde er einen schriftlichen Test absolvieren und eine Auswahl seiner Einsendungen in Gegenwart der Prüfungskommission brauen müssen. Er hoffte, das am Ende des übernächsten Sommers zu schaffen.   "... aber stattdessen habe ich beschlossen, euch einen zu zeigen, den ihr brauen könnt. Er wird vollendet sein, bevor ihr heute geht, da ich es für Zeitverschwendung erachte, wenn ihr nicht alle Phasen der Herstellung beobachten könnt. Und als Lehrlinge erwarte ich von euch, dass ihr wisst, wie man richtig beobachtet." Mit einer geübten Bewegung seines Handgelenks hatte er seinen Zauberstab in der Hand und das Rezept erschien auf der Tafel. "Ihr solltet in der Lage sein, den Trank anhand der aufgelisteten Zutaten zu identifizieren."   Er ging weg von der Tafel zu den Regalen, die das Werkzeug beinhalteten. Er trug eine Waage, Messer und vier Kessel samt Ständern zum Tisch. Dann ging er hinüber zur Vorratskammer.   "Man sieht, wer schon bei dir hatte." Pomonas Grinsen war offensichtlich. "Sie haben bereits angefangen abzuschreiben, was du an die Tafel geschrieben hast. Da sind ein paar andere, aber sie scheinen der Farbe nach Gesellen zu sein."   Minerva schnaubte, als Mr. Terrent sich zu Simon beugte und flüsterte, dass er anfangen solle zu schreiben. Severus hatte sie gut trainiert.   "Warum sollte ich es abschreiben? Ich meine, er wird uns nur einen Trank zeigen, den wir auf keinen Fall brauen können. Das machen die immer. Und sie sagen immer, dass wir das erreichen können, wenn wir es nur genug versuchen."   "Simon ... Snape sagte, wir könnten es. Das bedeutet, solange wir vorsichtig sind, genau aufpassen und ein bisschen üben, können wir das. Er lügt nie, wenn es um Zaubertränke geht. Wenn überhaupt, dann ist er offen und unverhohlen ehrlich." Alan Desmond sah den anderen nicht an, als er sprach – seine Augen gingen von der Tafel zu seinem Notizbuch, als er das Rezept abschrieb. Er ließ Platz für Notizen.   "Nach sieben Jahren als deine Schüler ist es gut zu hören, dass sie dich endlich ein wenig verstehen." Filius grinste. "Du bist extrem direkt, wenn es um Tränke geht."   Severus lächelte nur finster.   Severus tauchte wieder auf und trug eine Vielzahl an Phiolen und eine kleine Tasche. Er ordnete die Zutaten auf dem Tisch und stellte die Kessel, nachdem er sie gründlich überprüft hatte, in sicherer Distanz zur Kante auf. Er sah wieder auf die versammelten Lehrlinge. "War einer von euch in der Lage, den Trank, den ich für euch brauen werde, zu identifizieren?"   Der Raum war still, bis jemand die Hand hob. "Ja, Miss Cartwright?"   "Ich denke, es ist ein Anti-Kater-Trank, Sir. Alle Zutaten, bis auf das Salz, stimmen, auch wenn die Zubereitung von einigen anders ist."   Severus grinste in ihre Richtung. "Und Sie glauben nicht, dass der Unterschied in der Zubereitung und das Hinzufügen von Salz den Trank ändern würde?"   "Sollte es, aber Sie fragten nach der Art des Tranks basierend auf den Zutaten, nicht der Vorbereitung, und Salz würde den Trank nicht zu einem anderen machen." Sie klang ein wenig unsicher, aber hielt an ihrer Antwort fest.   "Pomona, du solltest stolz auf sie sein. Sie ist eine der wenigen Hufflepuffs, die mir all die Jahre, die sie hier war, widerstanden hat." Severus betrachtete die nervöse Haltung des Mädchens. Selbst verunsichert erinnerte sie sich an seine UTZ-Kurs-Regel: Antworte nicht, ohne einen Grund für das Gesagte zu haben, und sei bereit, ihn zu nennen.   "Das bin ich", war Pomonas einzige Antwort.   "Du zeigst ihnen nicht wirklich, wie man einen Anti-Kater-Trank braut, oder?" Minerva lachte, als er bestätigend nickte. "Die anderen Meister sehen nicht sonderlich begeistert aus."   "Dann hätten sie ihre eigene Vorführung geben sollen." Da war gerade genug Groll in seiner Stimme, um zu zeigen, dass er noch immer nicht glücklich darüber war.   Gary Terrent riss den Arm hoch. "Professor Snape, Sir? Der Anti-Kater-Trank wäre toll zu lernen und unzweifelhaft nützlich. Aber könnten Sie uns nicht stattdessen zeigen, wie Sie Ihre Brandsalbe herstellen? Das wäre genauso nützlich."   Dunkle Augen bohrten sich in die Augen des Lehrlings. "Mr. Terrent, haben Sie immer noch Probleme damit, sich daran zu erinnern, dass Feuer einen Kessel heiß macht?" Der Lehrling senkte den Blick, während er mit seinem Messer hantierte, und gab ein ruckhaftes Nicken. "Ich möchte, dass Sie einen Moment nachdenken, da ich weiß, dass Sie die Fähigkeit haben, und mir sagen, warum ich Ihnen keine Salbe demonstrieren kann."   Der Lehrling hob den Kopf und starrte auf die Tafel hinter Severus. Seine Augen weiteten sich, als er eine Antwort brabbelte. "Eine Salbe muss sich setzen, normalerweise für mindestens vierundzwanzig Stunden, und das hier soll vor dem Ende des Trainings vollendet sein. Tut mir Leid, Sir."   "Das ist korrekt, Mr. Terrent. Also werde ich den Trank brauen, den Miss Cartwright richtig benannt hat. Kommen Sie nach dem Unt... Training zu mir, Mr. Terrent, um Ihr Problem anzugehen."   Nur drei Lehrlinge bemerkten seinen beinahe Versprecher.   Minerva wirbelte herum und stemmte die Hände in die Hüften. "Du hast ihm die Brandsalbe gegeben, nachdem du ihn so vor all den anderen gedemütigt hast, nicht wahr?"   "Ja, und sogar noch mehr als das. Ich habe ihm auch die Zauber für seine Handschuhe gegeben, um dabei zu helfen." Er weigerte sich, sich der beschützerischen Hauslehrerin zu stellen. Selbst wenn Terrent kein Gryffindor mehr war, würde Minerva Severus immer noch in Stücke reißen, um einen der ihren zu beschützen.   Sie nickte ihm knapp zu und wandte sich wieder dem nächsten Geschehen zu.   Severus hob das Messer hoch und musterte die Klinge. Er zog seinen Zauberstab und benutzte einen Schärfzauber, dann legte er das Messer vorsichtig zurück, um die neue Klinge nicht zu beschädigen.   Simon wandte sich langsam zu Gary um. "Er ist schnell mit dem Zauberstab. Hast du gesehen, wie schnell er ihn gezogen hat?"   Die drei Hogwarts-Absolventen sahen ihn einen Moment lang mit unschlüssigen Mienen an, bevor sie nur zustimmend nickten.   Der Junge neben Simon begann leise zu nörgeln. "Was macht er? Kann er nicht endlich anfangen?"   Desmond beugte sich zu ihm, den Blick die ganze Zeit auf Snape gerichtet. "Er lehrt uns, dass wir immer unsere Ausrüstung prüfen sollten. Insbesondere, wenn es nicht unsere ist. Er hat die Dinge aus dem Lehrlingsregal, deshalb geht er sicher, dass sie in gutem Zustand sind."   Simon mischte sich ein, als er sah, wie Severus ein Standardgewicht aus seiner Robentasche zog und es auf die Waage stellte. "Hat er immer Standardgewichte in der Tasche?"   Die anderen drei zuckten nur die Schultern.   "Und, hast du?" Minerva sah zu ihm rüber.   Severus ließ eine Hand in seine Tasche gleiten und zog eins hervor. "Ja, ich wechsle sie nur von Robe zu Robe. Mit den Waagen, mit denen die Schüler kommen, ist es immer besser, eins zum Prüfen zu haben."   "Was hast du noch alles in der Tasche?" Sie hob eine Hand, um seine Antwort abzuhalten. "Vergiss es. Ich will es gar nicht wissen."   Severus beugte sich mit einem bösartigen Funkeln in den Augen vor. "Bist du dir sicher?"   Die anderen drei nickten heftig, als sie mit einem hallenden "Ja" antworteten. Es gab ein paar Dinge, die man einfach nicht wissen sollte.   Nachdem er die Waage eingestellt hatte, entzündete Severus die Flammen unter den drei kleineren Kesseln und gab Wasser hinein. Er wog das Salz ab und ließ es in den mittleren Kessel rieseln, darauf achtend, dass jedes Korn in der Flüssigkeit endete. Anschließend wog er eine weitere Menge Salz ab. Er betrachtete sie misstrauisch und nahm sie von der Waage, nur um das Standardgewicht erneut darauf zu platzieren. Er stellte die Waage ein weiteres Mal ein und verwog das Salz noch einmal. Nachdem er die Menge angepasst hatte, gab er es in den dritten Kessel. Während das Wasser erhitzte, stellte er die Waage zurück in das beschädigte Regal und nahm eine andere. Nachdem er ihre Eichung geprüft hatte, fuhr er in Stille damit fort, die Zutaten vorzubereiten.   Severus sah zu seinen Kameraden. "Das wird sicher etwas langweilig für euch sein. Aber ich kenne keine Möglichkeit, um die Erinnerung zu beschleunigen." Er sah hoffnungsvoll zum Hauslehrer von Ravenclaw, aber die Hoffnung verließ ihn, als Filius den Kopf schüttelte. Sie beobachteten und wanderten durch den Raum, den Blick auf den Lehrlingen und den Meistern, während Severus braute.   Severus ließ die vierte Zutat in den dritten Kessel fallen. Als er sie vorbereitet hatte, hatte er sie in der Reihenfolge ihrer Benutzung für jeden Kessel angeordnet. Ein leises Kratzen ließ ihn aufmerken und ein kurzer Blick sagte ihm alles, was er wissen musste.   "Lehrling in der dritten Reihe, zweiter Tisch von links, Sie können gehen, da Ihre Zeit wertvoller ist als meine." Die Lehrlinge zuckten zusammen, als die seidige Stimme durch die Stille schnitt.   Der besagte Lehrling sah von seinem Schneidebrett auf, seine Augen geweitet. Ein dunkler Blick durchbohrte ihn, bevor der Meister in einem tödlichen Tonfall wiederholte. "Ich sagte: Gehen Sie." Der Lehrling warf einen Blick zu der Gruppe Meister an der Wand. Er erbleichte unter dem Blick, den seiner ihm gab, und beeilte sich, seine Sachen zu packen und aus dem Raum zu flüchten.   Der Rest des Raumes war still, als Severus das Brauen in den kleineren Kesseln beendete. Er wechselte das Holz, das die drei Kessel erhitzt hatte, sofort unter den großen.   Simon beugte sich zu der Person, von der er als Menschenexperte zu denken begann. "Warum hat er das gemacht? Dort drüben ist genug Holz."   Olivia Cartwright neigte sich zu ihm, um die Frage für Terrent, der beschäftigt schrieb, zu beantworten. "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Abgesehen davon war es bereits in Glut, also wird sich der Kessel schneller erhitzen."   Severus stellte sicher, dass seine Drachenlederhandschuhe richtig saßen, und goss einen Teil des ersten Kessels in den großen, und fügte dann die Hälfte der anderen beiden hinzu.   "Ich will seine Handschuhe. Ich muss ihn fragen, wo er sie herhat. Er kann damit alles machen!"   Nun, wo er in Terrents Nähe stand, verstand Severus endlich, was der Junge gemurmelt hatte. Er grinste. Er wusste, dass es eine gute Sache gewesen war, dem Jungen die Zauber zu geben.   Nach dreimaligem Umrühren im Uhrzeigersinn kippte er den Rest des ersten Kessels hinein, rührte weitere vier Mal, und goss dann den Rest der anderen hinzu. Er rührte ein paar weitere Male, dann legte er den Rührstab zur Seite, auf den Ständer. Severus griff nach dem Messer und begann damit, die Klinge zu säubern. Er säuberte auch die Waage, bevor er beides wieder ins Regal stellte. Er warf einen kurzen Blick in den großen Kessel, bevor er die drei kleineren und die dazugehörigen Rührstäbe zum Waschbecken trug. Er gab etwas Reinigungsflüssigkeit hinein und schrubbte sie. Nachdem er sie zum Trocknen hingestellt hatte, wandte er sich wieder der brodelnden Flüssigkeit zu und bannte die Flammen. Dann machte er sich daran, den Trank in einzelne Phiolen zu füllen. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs ließ er eine davon zu jedem Lehrling auf den Tisch schweben. Zwei ließ er in seiner eigenen Tasche verschwinden.   "Die Vorführung ist beendet. Ihr solltet genug Informationen gesammelt haben, um den Trank auch alleine erfolgreich ..." Er wurde von einem Gesellen in spe in der ersten Reihe unterbrochen.   "Einige von uns wussten bereits, wie man einen Anti-Kater-Trank braut. Und das", der Junge hob die Phiole auf seinem Tisch hoch, "ist jetzt nutzlos. Jeder weiß, dass man den Trank nicht abfüllen kann, bevor er sich nicht vierundzwanzig Stunden lang im Kessel gesetzt hat." Der Lehrling warf dem Meister einen verächtlichen Blick zu und ignorierte die geweiteten Augen der Meister an den Wänden. "Sie hätten uns einfach zeigen sollen, wie man die Brandsalbe herstellt, da es dieselbe Zeit in Anspruch genommen hätte, und Sie wussten von der Länge ..." Sein Mund bewegte sich weiter, aber kein Wort kam heraus.   Pomona deutete auf Olivia. "Sie hat einen Schweigezauber benutzt. Und von deinem Gesichtsausdruck her zu urteilen, ihm das Leben gerettet, oder ihn vor Jahren voller Strafarbeiten bewahrt." Sie sah zu den aufgebrachten Gesichtern der Meister, von denen einer definitiv verängstigt aussah. "Oder was auch immer die Entsprechung in der Gilde ist." Sie wies zu dem verängstigt aussehenden Mann. "Ist das sein Meister?"   Severus hob eine Braue. "Ich bin mir nicht sicher. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, das herauszufinden." Er grinste in Richtung Miss Cartwright. "Es ist gut zu wissen, wer ihn zum Schweigen gebracht hat."   Minervas Augen weiteten sich in gespielter Überraschung. "Du wusstest es nicht?"   Severus schnaubte. "Ich war damit beschäftigt, dem Drang zu widerstehen, den Lehrling eines anderen Meisters zu verfluchen, und zu überlegen, ob er es wert wäre, ihn verbal zu vernichten."   Ein Grinsen huschte über Filius' Züge. "Du brauchst mehr Übung."   Severus sah sich um, um herauszufinden, wer den Zauber gesprochen hatte. Als er den Verursacher nicht finden konnte, drehte er sich auf den Fersen um und marschierte zur Tür. Er wurde von Tidwell aufgehalten, der ihn mit einem leisen Flüstern daran erinnerte, dass er noch zwei weitere Stunden hier bleiben musste. Den Mann finster anfunkelnd plante Severus dessen Untergang, bevor er zurück zum Demonstrationstisch stakste.   "Wie ich am Anfang der Demonstration sagte, wobei ich mich gewöhnlich nicht wiederhole: Der Trank ist fertig. Es dauert summa summarum vierzig Minuten, um diesen Trank zu brauen, im Gegensatz zu den fast einundzwanzig Stunden der herkömmlichen Medizin gegen einen Kater." Er ließ den Blick durch den Raum schweifen. "Wenn ihr dem Trank, den ihr bekommen habt, nicht traut, bin ich mir sicher, dass einer der anderen Lehrlinge ihn mit Freuden annimmt." Sein Blick ruhte für einen Augenblick auf den dreien, deren Namen er kannte. Seine Miene zeigte sein übliches Stirnrunzeln, als er zwischen den Tischen umherzuwandern begann.   "Er macht mich nervös. Wie kann er erwarten, dass wir arbeiten, wenn er herumwandert?" Simon verfolgte Meister Snape mit nervösen Blicken. Seine Hand zuckte am Messer.   "Atme tief durch und erinner dich daran, dass er hier ist um dir zu helfen." Gary sah, wie Snape näher kam.   Severus glitt hinüber zu Gary Terrents Tisch. Wenn er auf diese Gruppe aufpassen musste, dann würde er die Anzahl der Unfälle, die passieren konnten, minimieren. "Ihre Handschuhe, Mr. Terrent."   "Sir ...?" Die Augen des Lehrlings weiteten sich unter dem bösen Blick. Gary schob eilig seine Handschuhe über den Tisch. "Ja, Professor."   Severus schwenkte seinen Zauberstab fünfmal über die Handschuhe, bevor er sie zurückgab und still das Notizbuch verlangte. Er überflog die Seite mit den Beobachtungen mit einem deutlichen Heben der Mundwinkel und schlug eine neue Seite auf. Er zog Feder und Tintenfässchen aus der Tasche und schrieb aus der Erinnerung ein Rezept und fünf Zaubersprüche auf die leere Seite. Dann holte er ein kleines Döschen aus der Robe und stellte sie neben das Buch. Die drei erkannten es sofort: Es war die Brandsalbe. Als Severus davonschritt, bemerkte er, wie die anderen sich ein wenig vorbeugten, und er hörte Desmond leise murmeln: "Ich schreib die Seite später ab, Kumpel."   "Was hast du reingeschrieben?" Minerva lugte über Alan Desmonds Schulter, um das Geschriebene zu lesen.   "Ein Brandsalbenrezept. Eine etwas andere Version von der, die ich normalerweise braue, aber stärker als die, die er sicherlich gefunden hat. Und er hat eine größere Chance, diese richtig zu brauen. Ich habe außerdem fünf Zauber für Handschuhschutz geschrieben, die ich auf seine gelegt habe: Resistenz gegen Hitze, Säure, Reißen, Schneiden und Rutschen." Er grinste bei ihren erstaunten Gesichtern. "Ich habe kein Problem damit, Hogwarts-Absolventen besser dastehen zu lassen."   Ihr Lachen verhallte, als sie sahen, wie Severus zielstrebig durch die Reihen rauschte. Als sie sich auf die Szene vor ihnen konzentrierten, entging ihnen beinahe Severus' gemurmeltes "Zu viele Schüler bei zu vielen Dingen."   "Lehrling, aufhören!" Severus hinderte die kleine Menge Skarabäushüllen daran, auch nur in die Nähe des Kessels zu gelangen. Ein kurzer Blick auf die Oberfläche sagte ihm alles, was er wissen musste.   Das Mädchen mit den hellbraunen Augen sah verunsichert zu seinem finsteren Gesicht auf. "Es ist die nächste, richtige Zutat." Ihre Aussage klang mehr nach einer Frage.   Statt einer Antwort zog Severus sein Standardgewicht hervor und prüfte ihre Waage. Während er die Waage justierte, sah er sich im Raum um, bevor er zu dem Mädchen sah. "Sie sollten immer Ihre Ausrüstung prüfen, bevor Sie sie benutzen. Sie haben ... Glück, dass das die erste gewogene Zutat im Hautreinigungstrank ist." Er hob sein Standardgewicht hoch und ging durch die Reihen, um zufällig die Waagen zu prüfen.   Pomona lehnte sich zu Minerva. "Warum schauen alle so erstaunt? Selbst die Meister dort drüben. Alles, was er getan hat, ist, einen Trank zu identifizieren und einen Unfall zu verhindern."   Filius wanderte hinüber zu den Meistern. "Ich glaube, es war seine Reaktionszeit und nicht die Identifizierung."   Severus verschränkte die Arme und funkelte die anderen Meister an. "Tidwell hat mich später gefragt, woher ich wusste, dass ihre Waage falsch justiert war, welchen Trank sie braut und in welcher Brauphase sie war."   Minerva tätschelte seine verschränkten Arme. "Elf Jahre Übung. Elf Jahre."   Simons Geplapper brachte ihre Aufmerksamkeit wieder zurück zu der Szene.   "Er testet die Waagen?" Simon beobachtete den Meister geradezu verängstigt, als er durch die Reihen ging und zufällig Waagen auf ihre Eichung und Messer auf ihre Schärfe prüfte.   "Du hast deine nicht justiert, bevor du angefangen hast? Er hat großes Aufhebens darum gemacht, am Anfang seiner Demonstration." Diesmal kam die Antwort von genau dem Lehrling, der zuvor darüber gejammert hatte.   Severus prüfte absichtlich die Waagen der drei Hogwarts-Absolventen, sowie die von Simon und dem anderen Lehrling, da sie geredet hatten. Als er sein Standardgewicht von der Waage des namenlosen Lehrlings nahm, sah er aus den Augenwinkeln einen überkochenden Kessel in der ersten Reihe. Aus reiner Gewohnheit beschwor er seinen üblichen Hüllenzauber, der auch als Schutzschild fungierte. Noch bevor der Zauber sich ganz entfaltet hatte, stürmte er bereits nach vorne, komplett im Schulmodus.   "Uhmm ... wie war dein Name? ... Hast du gesehen, wie er den Stab gezogen hat?" Simon starrte dem Mann noch immer hinterher.   "Zachary. Und nein ... hab ich nicht. Er hat ihn gezogen, oder? Er hat das nicht zauberstablos beschworen, oder?" Er wandte sich zu den drei scheinbaren Experten für diesen unbekannten hochrangigen Meister um.   Desmond schüttelte den Kopf. "Er hat den Stab benutzt. Professor Snape ist nur sehr schnell, wie Simon gesagt hat."   "Sehr viel Übung mit Dummköpfen." Terrent grinste und sah nach vorne, um zu sehen, ob sie einer Snape-Tirade beiwohnen würden.   "Sind Sie wirklich ein Lehrling?" Die dunkle, seidige Stimme zischte die kaum hörbare Frage. Die Lautstärke seiner Stimme nahm zu, aber der Ton veränderte sich nicht, als er fortfuhr. "Haben Sie Ihre UTZ bestanden? Ihre ZAGs?" Sein Blick wanderte zu dem wütend kochenden Kessel. "Evanesco."   Die Substanz im Kessel verschwand, bevor sie den Behälter schmelzen konnte. Severus hielt den Schutzzauber etwas länger aufrecht. "Froschaugen und Molchaugen sind zwei sehr verschiedene Dinge, und ich bin mir sicher, wenn Sie die Materie unter ihrem Haar benutzen würden, dass Sie sich daran erinnern würden. Und ihre Wirkung ist in jedem Trank anders, aber besonders in jenen, die die Augen beeinflussen – so wie den Augenfärbetrank, den Sie so schlampig zu brauen versucht haben."   Eine kleine Zauberstabgeste ließ den Schild verschwinden. "Sie werden den Kessel schrubben, und während Sie das tun, werden Sie die physischen und magischen Unterschiede der beiden Zutaten nennen und erklären, wie sie mindestens drei Tränke beeinflussen. Der Name des Trankes wird genannt sowie zuerst die Wirkung von Froschaugen und dann die von Molchaugen. Das alles wird laut genannt. Der Kessel wird ohne Zuhilfenahme von Magie geschrubbt, und Sie werden nicht die Kesselseife verwenden, sondern die für die Messer." Er lehnte sich etwas vom Tisch weg und wartete darauf, dass der Lehrling sich bewegte.   "Es gibt einen Grund dafür, dass du die Seife spezifiziert hast, nicht wahr?" Pomona lehnte sich an die nahe Wand und betrachtete die Ereignisse.   "Die Zutaten würden mit den Resten im Kessel reagieren. Das Ergebnis würde das vollenden, was er bereits begonnen hat."   Der Lehrling warf einen Blick zu seinem Meister, der an der Wand lehnte, um zu sehen, ob dieser dem Mann vor ihm widersprechen würde. Als sein Meister keine Anstalten machte, ihm zu helfen, griff er nach dem Kessel, um theatralisch zum Waschbecken zu stürmen. Seine Hand wurde in einem eisernen Griff festgehalten.   "Sind Sie ein kompletter Vollidiot?" Die schwarzen Augen bohrten sich in die hellblauen, die sich in Wut verengten.   Der Lehrling versuchte, seine Hand dem Griff des Meisters zu entwenden. "Ich versuche das zu tun, was Sie gesagt haben."   Severus spritzte ein paar Wassertropfen aus seinem Zauberstab auf die Kesseloberfläche. Es blubberte und zischte. "Feuer macht einen Kessel heiß, Dummkopf." Er ließ die Hand los. "Versuch, dich nicht zu verbrennen. Und benutze keinen Schwebezauber für den Kessel." Er warf dem Idioten ein Paar hitzeresistenter Handschuhe hin.   Der Lehrling griff die Handschuhe, zog sie sich grob über die Hände und stürmte dann zum Waschbecken. Nachdem er den Kessel hinstellte, begann er, ihn zu säubern, sichergehend, die angegebene Seife zu benutzen.   Severus ließ den Blick durch den Raum schweifen und wartete. Er hörte den Jungen nicht sprechen. "Fang an zu reden, Lehrling."   Mit einem leisen Grollen fing er an.   Drei Blicke trafen sich im hinteren Teil des Raumes. Olivias Augen waren geweitet, als sie die anderen ansah. "Er hat Strafarbeit."   Terrent schnaubte. "Nach dem Aufstand hat er's verdient. Er hat verdammtes Glück, dass er nicht all unsere Kessel schrubben muss."   "Und Zeilen schreiben muss." Olivia schüttelte den Kopf, als sie den Fehlern, die der Lehrling machte, zuhörte. "Kein Wunder, dass er die Zutaten vertauscht hat." Sie murmelte das so leise sie konnte – das Letzte, was sie brauchte, war ein wütender Snape, der es auf sie abgesehen hatte.   "Zeilen, dafür? Nein, er würde Zutaten vorbereiten, wenn er mit dem Kessel fertig ist. Snape war nichts anderes als effizient, wenn es um Strafarbeiten ging. Wenn möglich, hat man das gelernt, was man vergessen oder im Unterricht vermasselt hat." Desmond ließ ein pures Slytheringrinsen über seine Züge huschen. Es war seltsam, es bei einem Ravenclaw zu sehen.   "Üblicherweise in der unschönsten Weise", war alles, was Terrent einbringen konnte, bevor Zack sich einmischte.   "Ihr drei scheint ihn gut zu kennen, und was ist damit, Meister ... Snape, war, glaub ich, sein Name, Professor zu nennen?" Simon merkte bei der Frage auf und die beiden sahen die anderen drei an.   Es war Terrent, der für sie antwortete. "Das ist es, was er ist. Oder eher war. Sieben Jahre lang hat Professor Snape uns Zaubertränke gelehrt. Das ..." Er wedelte zur Stirnseite des Raumes. "... ist ein ziemlich normales Ereignis, aber der Lehrling würde die Arbeit beim Nachsitzen erledigen, statt jetzt."   Simon starrte ihn mit großen Augen an. "Das ist zu schrecklich, um darüber nachzudenken, Kumpel. Ich könnte mir nicht vorstellen, in den Unterricht zu gehen mit ihm als Lehrer."   Terrent grinste. "Ich habe mich da sicherer gefühlt als ich es in Meister Ingles' Labor tue. Manchmal könnte ich schwören, dass er sehen will, wie etwas explodiert."   Die Erinnerung verblasste langsam und sie endeten wieder in ihren Sitzen. Severus füllte sein Glas erneut und nahm einen tiefen Schluck. "Wie ich sagte, nicht so amüsant wie eure. Aber ihr habt die Herstellung der Medizin gesehen, die wir alle so schätzen."   Filius sah ihn mit einem langen, nachdenklichen Blick an. "Was haben die anderen Meister danach gesagt?"   Severus erwiderte den Blick einen Moment, bevor er antwortete. "Drei Viertel von ihnen wollten mich ständig in dem Raum, um die Übungsstunden zu überwachen. Die anderen wollen mich so weit weg von ihren Lehrlingen wie möglich. Ich habe der zweiten Gruppe zugestimmt. Tidwell hat mich später noch einmal aufgesucht, um herauszufinden, woher ich so schnell wusste, was zu tun war, und hat erneut darauf bestanden, dass ich zumindest einen Lehrling nehmen sollte."   "Hast du ihm gesagt, dass du unterrichtest?" Pomona reichte ihm einen Schokoladenkeks bei der Frage.   "Ja. Er war verblüfft. Er war sich sicher, dass ich mich ausschließlich mit Forschung beschäftige. Er hat mich dann gefragt, wen ich ihm als Lehrling empfehlen würde."   Die anderen lachten. "Verstehe ich das richtig, dass er aufgehört hat, dich dazu zu drängen, selbst einen zu nehmen?" Minerva grinste, als sie ihr Glas leerte.   Severus nickte. "Und er hat sich auch geweigert, irgendjemandem zu erzählen, wo ich arbeite. Die anderen Meister haben den Rest der Woche versucht, mich wieder in diesen Raum zu kriegen." Er trank sein Glas leer und stand auf. "Es war schön, jemanden zu haben, der mir den Rücken freihält. Das ist der Grund, warum ich seine Haare nur rot gefärbt habe, statt dem, was ich ursprünglich geplant hatte." Mit diesen Worten wandte er sich zur Tür. "Gute Nacht. Ich muss morgen früh raus, um die Inventur fertigzumachen. Dem Auror könnte es besser gehen und er könnte uns wieder einfangen." Manchmal war Poppy einfach zu gut.   Mit einem Seufzen griffen die anderen ihre Mitbringsel und den Trank und machten sich auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)