The Tale of the Universe travelling Girl von DarkRapsody (Vorläufiger Titel) ================================================================================ Kapitel 7: 7. ------------- Heute werden wir weiter aufbrechen müssen. Was hat wohl Eizen herausgefunden? Ziemlich erschöpft schiebe ich die Decke von mir fort und versuche, meinen Kopf klar zu bekommen. Diese konfuse Sache mit Zeitreisen und Veränderungen, das ist ziemlich viel. Es macht den Anschein, als ob Eizen zurück in der Zeit gehen möchte und ich dabei ihm helfen soll. Schließlich bin ich diejenige, die aus einem mysteriösen Grund hier gelandet ist. Einmal in eine andere Zeit gehen… aber nicht zurück in meine. Das ist fest entschlossen. Dort habe ich nichts mehr zu suchen und in meiner eigenen fühle ich mich viel wohler. Ich schnappe mir meine Sachen vom Stuhl und bürste mir schnell durch die Haare. Es duftet schon auf dem Flur nach Frühstück und weckt meine Freude auf ein Spiegelei mit Kräutern. In dieser Welt gibt es auch verschiedene Sorten von Eiern, aber die zum Frühstück scheinen die gleichen zu sein. An den Tischen sitzt nur Zaveid, die Beine ausgestreckt und ein entspanntes Lächeln auf den Lippen. “Guten Morgen.” begrüße ich ihn und setzte mich zu ihm an den Tisch. “Du siehst so zufrieden aus.” “Darf ich mich nicht über mein Glück freuen?” fragt er und richtet sich auf. “Anscheinend lief gestern alles gut mit Lailah.” Darüber bin ich wirklich froh, denn wenn sie sich aussprechen, dann haben sie einige Gemeinsamkeiten. Auf dem Tisch steht ein Teller Spiegelei und ein Korb Brot, welches ich mir sofort gönne. Dies in der Früh und ich bin für immer froh und munter. “Wo bleiben die beiden?” fragt er und sieht hinüber zum Flurausgang. “Ich weiß auch noch nicht, ob sie noch schlafen. Eizen ist wahrscheinlich noch mit seinen Forschungen beschäftigt…” Zaveid sieht mich überrascht an. “Na, zu dem Buch.” antworte ich knapp und stopfe mir Brot in den Mund. Ich kann die Ergebnisse kaum erwarten. Zaveid nimmt sich auch ein Stückchen und kauf genüsslich. “Ich gehe mal nachsehen.” Ich schiebe den Stuhl vom Tisch und gehe hinter zu den Zimmern. Seine Tür liegt ja direkt neben meiner. Ohne anzuklopfen öffne ich die Tür und werde mit einer eigentlich hübschen Ansicht belohnt. Zwischen den Kissen liegt Eizen, ziemlich verwuschelt und die nackten Arme neben seinem Kopf. Er trägt oben herum nichts, ab seinen Schultern verdeckt die Bettdecke seinen Körper. Entzückt bleibe ich kurz im Türrahmen stehen, dann gehe ich näher heran und betrachte ihn genauer. So friedlich und entspannt, es ist einfach viel zu schön anzusehen. Ich schleiche mich an ihn heran, und setze mich auf die Bettkante. Gerne würde ich ihm durch die Haare wuscheln und ihn liebevoll anlächeln, doch ist das hier Realität und nicht mein Kopf, in dem mir vorstelle, ihn nur ansatzweise berühren zu dürfen. Und Liebe wächst eben nicht von einem Tag auf den anderen. Sollte ich ihn aufwecken? Diese Entscheidung wird mir schon entnommen, da er sich regt und zu mir umdreht. Er macht einen ziemlich müden Eindruck auf mich, auch wenn Seraphe das eigentlich nicht sein können. “Du hast die ganze Nacht durchgearbeitet, hmm?” frage ich ihn und stehe vorsichtig von der Bettkante auf. “Naja, ich habe genug Informationen sammeln können und bin dabei auf ein paar wichtige Dinge gestoßen.” Eizen reckt sich und schiebt die Decke beiseite. Diese Anatomie, so muskulös und zu perfekt, das ist einfach zu wunderbar um nicht hinzusehen. “Dann lass uns doch auf dem Weg zum nächsten Standpunkt darüber reden, ja?” Ich gehe zur Tür und sehe noch einmal zurück. “Wir sitzen draußen und frühstücken noch fertig.” “Bin dann gleich so weit.” er zieht sich gerade sein orangefarbenes Hemd an. Auf dem Flur spüre ich, wie sehr meine Wangen eigentlich glühen. Verdammt, ich bin hier um einen Weg der Zeitreise zu finden für Eizen. Aber nicht um irgendwelche Typen anzustarren. Zaveid sitzt mit Lailah am Tisch, beide sind schon aufbruchsbereit. Sie haben nicht so viel Gepäck dabei wie ich und haben es generell einfacher im Leben. “Und, wo geht es nun hin?” frage ich die Beiden. “Wir haben keine Ahnung, wo sich seine Schwester aufhalten könnte. Aber ich kenne jemand, wo uns möglicherweise weiterhelfen kann.” Das klingt auf jeden Fall interessant. “Dafür werden wir in ein paar Ruinen im Tintagel-Wald vorbeischauen müssen.” erklärt sie mir. “Dort ist was?” ich packe gerade meine Kleinigkeiten in die Lederbeutel am Gürtel ein, als Eizen dazukommt. “Dort ist der Unterschlupf der Sperlingsfedern, die Anführerin ist wirklich wunderbar! Sie ist unsere Freundin und naja, sie ist auch zeitweise die Hirtin gewesen.” Ich überlege, doch kann mich nicht genau an die Bedeutung “Hirte” erinnern. Lailah erklärt mir noch einmal, dass er derjenige ist, der die Welt vor dem Bösen reinigen sollte. “Alles klar, bereit meine Hübschen?” Zaveid legt die Arme um uns und dieses Mal macht Lailah keinen Schritt beiseite oder beschwert sich nicht. Gemeinsam verlassen wir Pendrago und gehen über die große Wiese in Richtung Westen. Der Wind ist angenehm warm und kleine Wolkenfetzten im Blau lassen es einfach perfekt wirken. Entspannt laufe ich ihnen hinterher, der Weg wird kein kurzer sein. Der Tintagel-Wald ist groß genug um sich darin zu verlaufen. Das Blätterwerk ist dicht und dunkelgrün, sodass kein Lichtstrahl hindurch kommt. Am Boden verlaufen die Wurzeln dicht nebeneinander und irgendwie habe ich das Gefühl, ich werde immer wieder durch die Büsche angestarrt. Wir sind nun schon einige Stunden unterwegs, es ist ungefähr Mittagszeit. Vor uns liegen noch viele weitere Bäume. Hier irgendwo soll die Ruine liegen, in dem sich die Sperlingsfedern einen Unterschlupf gebaut haben. Lailah geht selbstsicher der Gruppe voran. Hinter den breiten Stämmen liegen ein paar zerbrochene Steine, dann halb aufgebaute Mauern von einem alten Haus. “Dort ist es. Aber warte…” Lailah weicht zurück und weist uns an, keinen Schritt weiter zu gehen. “Hier ist eine böse Präsenz…” Zwischen den Steinen taucht etwas seltsam großes auf, die Augen glühen rot wie Feuer. Die breiten Pranken sind mit zotteligen Fell bedeckt und scharfe Krallen bohren sich in den Boden. Auf dem Rücken reihen sich die Stacheln, so spitz, dass sie schon mit ihrem bloßen Anblick den Schock einjagen. “Was ist das?” flüstere ich und wage nicht, mich zu bewegen. “Ich dachte es gibt keine Monster mehr…” meint Zaveid genauso leise. Es macht einen Satz auf uns zu, ich reiße mein Schwert hoch und ducke mich in der Angst. Lailahs Flammen setzten es in Brand, doch macht es ihm nicht sonderlich viel aus. Eizen lässt seine Fingerknöchel knacken. “Endlich mal eine Herausforderung!” und stürzt sich auf das Monster. Meine Hellebarde scheint viel zu schwach gegen dieses Ungetüm. “Denk an deine Kraft!” ruft Lailah mir zu und wirft eine Papierkarte auf das Monster, welches an der Stelle, wo diese auftrifft zu brennen anfängt. Die Flamme in mir wecken. Ich schließe die Augen, atme tief ein und sammele die Kraft in mir. Dem Angriff des Monsters kann ich gerade so ausweichen und kontere ihm mit einem Schlag meiner Waffe auf den massigen Körper. Es brüllt wütend und sein breiter Schwanz peitscht knapp an Zaveid vorbei. “Pass auf, vielleicht kann er dich vergiften oder paralysieren!” Mit einem Seitenschritt weiche ich dem hinterhältigen Angriff aus und beschwöre einen Feuerball. Auf dem Boden tauchen die Artes-Kreise auf und leuchten um mich herum auf. Zaveid pustet dem Monster kräftig in die Grimasse und Eizen schlägt mit harten Felsbrocken zu. Der Ball fliegt herab und trifft ihn am Kopf, aber viel ändert es nicht. Ich steche zu und verletzte es an den weichen Stellen des Körpers mit meiner Hellebarde. Schritt nach links, dann wieder rechts. Lailah und Zaveid erzeugen einen brennenden Sturm, der das Monster einhüllt. Wütend schlägt es wieder mit dem stachelnbesetzten Schweif zu. Unglücklicherweise sehe ich ihn nicht ankommen und es erwischt mich direkt in den Rücken. Auf einmal fühle ich mich wie gelähmt, die Muskel hören nicht mehr auf mich und verweigern ihren Dienst. Nicht einmal um Hilfe rufen kann ich, ich falle einfach um wie ein gefällter Baum. Ich sehe nur noch, wie ein paar Gestalten in dunkler Kleidung aus den Baumwipfeln springen und meinen Freunden helfen. Der Schweif hat mich paralysiert, wer weiß wie lange die Wirkung noch anhält. Eine der dunklen Gestalten läuft auf mich zu und wirft mich über die Schulter. “Kümmert ihr euch um das Monster, ich nehme sie rein!” Es ist eine helle Stimme, ihr Gesicht kann ich nicht erkennen da ich Kopfüber hänge. Sie läuft zwischen den Ruinen entlang auf eine Klappe im Boden. Dort steht eine Leiter, die hinab in den Abgrund führt. Unten angekommen, sehe ich nur helle Wände und einen Innenraum vor uns liegen. “Hey, Josh, kannst du mal herkommen?” ruft sie. Aus dem Nebenraum kommt jemand in schwarzen Hosen hervor. “Ich habe schon gehört, dass dort draußen was los ist. Sonst keine Verletzten?” “Nein, alles super.” Ich werde in ein Zimmer mit weiß gedeckten Betten gebracht. Dort legen sie mich ab und ich sehe bloß die Decke des Raumes, da mein Kopf sich keinen Zentimeter bewegen lässt. Ganz schön frustrierend. Der Mann namens Josh nimmt etwas aus einem Behälter und schmiert es mir auf die Hände. Es kribbelt und langsam bekomme ich wieder Gefühl. Es zieht hinauf bis in mein Gesicht. “Da...nke” bekomme ich heraus, aber meine Muskeln weigern sich immer noch. “Du bist paralysiert und diese Salbe kann das ein wenig lindern. Leider wirst du noch so bleiben für ein paar Stunden.” “Wie geht es den dort draußen?” endlich lockert sich mein Kiefer ein wenig und ich kann meinen Kopf bewegen. “Soweit läuft es gut, sie sind bald fertig.” Josh grinst schief. “Unser Anführer ist tough.” Vertrau ihr einfach!” Also vertraue ich ihr und schließe meine Augen. Wie geht es ihnen nun? Ich sehe mich nur als eine Last, in diesem Kampf habe ich nichts getan und bin sofort raus. Wenn ich wieder frei bin, dann werde ich trainieren. Zusammen mit Eizen. Josh lässt mich liegen und dann bin ich alleine im Raum. Die Sperlingsfedern sind anscheinend eine sehr gut organisierte Truppe, die gut kämpfen und verarzten können. So stark wäre ich auch gerne… Wenn wir uns weiter auf die Suche nach Eizens Schwester machen, werde ich auf stärkere Gegner treffen und nicht in der Lage sein, mich selbst zu verteidigen… Wenn ich weiterhin nichts ändere, werde ich immer nur die Last in der Truppe sein. Ich schließe erschöpft meine Augen und falle in einen Halbschlaf. Es muss einige Zeit verstrichen sein, denn auf einmal ist Trubel um mich. Jemand setzt sich an mein Bett. Es schmerzt, meinen Kopf zu bewegen also starre ich ein wenig schief in Lailahs Gesicht. “Wir haben es besiegt.” sagt sie und lächelt mich freundlich an. “Das mit dir tut mir wirklich leid. Dass du nicht mehr mithelfen konntest.” Sie klingt aufrichtig, aber mich stört es wirklich. “So kann es ja auch nicht weitergehen, ich bin überhaupt keine Hilfe.” “Mach dir darüber keine Sorgen. Du bist ein wichtiges Mitglied unserer Truppe.” Lailah sieht sehr ernst aus. “Außerdem hat Eizen viel besser gekämpft, nachdem du weg gebracht wurdest. Viel motivierter!” In mir breitet sich ein warmes Gefühl aus. Freunde sollten füreinander da sein. Lailah lächelt mich noch einmal an, dann geht sie fort aus meinem Sichtfeld. Auch Zaveid schaut vorbei, und eine junge Frau mit rose farbenen, schulterlangen Haaren stellt sich mir als rose vor, die Anführerin der Sperlingsfedern. “Du hattest wirklich Glück, dass wir gerade in der Ruine waren! Das dort draußen war ein wirklich starker Kampf.” Ihre grünen Augen strahlen vor Lebensfreude und sie macht einen gesamten netten Eindruck. Ihre Truppe ist ihr wirklich wichtig und dafür ist diese Loyal zu ihr. Erleichtert atme ich ein und aus und versuche, ernsthaft zu lächeln. “Morgen nehmen wir dich mit, du musst auf jeden Fall stark bleiben! Also werd schnell wieder gesund, denn wir trainieren dich draußen im Wald!” Sie springt auf und grinst breit. “Ach, ich heiße Rose, freut mich!” Dann winkt sie und geht aus dem Raum. Trainieren klingt auf jeden Fall gut für mich…In dieser Welt braucht es wirklich die Kraft, ein Schwert zu schwingen. Es ist still im Raum, die Wände sind zu dick, sodass ich die anderen kaum hören kann. Mit geschlossenen Augen liege ich im Bett und lasse die Stille auf mich wirken. So viele Dinge gehen mir durch den Kopf zum Thema Zeitreisen und kämpfen. Und auch Eizen, denn irgendwie… ja irgendwie fühle ich mit ihm. Denn mit der Zeit habe ich selbst so einiges erlebt und verstehe, wenn er es ändern will oder die Zeit zurückdrehen… So langsam bekomme ich wieder Gefühl in meine Arme, sodass ich mich umdrehen kann. Neben mir stehen weitere Betten, in denen jemand liegt und schläft, um den Kopf ist ein weißer Verband. Wieder fühle ich mich schuldig, doch sofort zerschlage ich meine Zweifel. Auf einmal steht jemand in der Tür und kommt an mein Bett. Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer, als ich erkenne, wer mich besucht. Diese grün-blauen Augen werde ich überall erkennen. “Gehts dir besser?” Er setzt sich auf die Bettkante, sodass es sich ein wenig nach unten biegt. “Alles okay soweit, ich kann wenigstens einige Körperteile wieder bewegen.” antworte ich und grinse ihn schief an. Er tätschelt mir meinen Kopf und sieht erleichtert aus. “Morgen wird Rose mir mit dem Training helfen.” erkläre ich ihm. Gerade streicht er mir eine Strähne aus dem Gesicht. So sanft und weich… ich spüre wie ich rot werde also versuche ich es einfach zu überspielen. “Sonst lief alles okay?” Eizen nickt und nimmt endlich seine Hand wieder fort. Verdammt, das ist wirklich zu viel dafür dass ich mich nicht bewegen kann. “Dann lasse ich dich mal schlafen, es ist spät.” Er steht wieder auf, sein langer Mantel duftet nach Natur. Ich atme tief ein und genieße es. Eizen beugt sich zu mir herunter, zögert kurz, dann küsst er mich kurz auf die Stirn. Seine Lippen sind weich und sanft. Meine Wangen glühen und ich wünschte, ich hätte den Mut ihn auf den Mund zu küssen. Dann dreht er sich wieder weg und verlässt das Zimmer. Wütend drehe ich mich um und verstecke mein Gesicht im Kissen. Wieso müssen Männer immer so verdammt eigensinnig handeln? Lässt er mich hier mit diesem Gefühlscocktail zurück… Entschlossen drehe ich mich um und werfe die Decke über mein Gesicht. Morgen werde ich mich nur auf das Training konzentrieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)