The Tale of the Universe travelling Girl von DarkRapsody (Vorläufiger Titel) ================================================================================ Kapitel 2: 2. ------------- “Nun, hast du vor zu Fuß zu gehen oder eines der Service beanspruchen, die du hast da du mich kennst?” Er stützt die Arme in die Hüfte und grinst. “Wie weit wird es denn dann sein?” frage ich vorsichtig. “Hinüber zum Highland, dann durch diverse Höhlen und Wälder, könnte ein gewaltiger Marsch sein, bis wir am Falkenkamm sind.” Das klingt auf jeden Fall nach einem langen Weg, alleine vom Namen. “Ich werde den Seraph bitten, uns nach Damensee zu schicken.” Okay, mittlerweile ist mir klar, dass ich auf jeden Fall eine Karte brauche. “Würdest du versuchen, in Zukunft die Begriffe zu erläutern? Was ist Damensee?” frage ich ein wenig gereizt. “Beruhige dich, Kleine. Wenn wir dort sind, dann siehst du alles von selbst. Vielleicht gibt uns die werte Prinzessin uns Spenden, dann kannst du dich in aller Ruhe informieren.” Ich seufze. “Damensee ist die Hauptstadt des Hylands,” hing er noch an. In der Kirche wartet der Seraph mit verschränkten Fingern. “Würdest du uns ausnahmsweise für lau nach Damensee teleportieren?” Da werde ich hellhörig. Teleportieren? So etwas wäre ja mal richtig fantastisch… Sie sah ihn ein wenig empört an. “Wenn ich das zählen würde und endlich mal Geld verlangen würde für all die Male, die du nicht bezahlt hast wäre ich längst reich.” Ich grinse und stelle mich neben ihm. “Wenn du jetzt mal bald deine Schulden abarbeiten magst, darfst du es ausnahmsweise.” Sie sieht ihn warnend an. “Du hast jetzt eine Menge vor dir.” Zaveid schluckte und grinste nur ein wenig unbeholfen. Dass er schon so oft die Macht nutzte… Nur wie soll es funktionieren? Die beiden zeigen es mir. Wir halten uns an den Händen, worauf meine natürlich sofort schwitzig werden. Seine sind so groß, ein wenig rau aber warm. Die langen Finger umklammern meine Hand fest, als es um mich herum heller wird. Der Seraph hat die Augen geschlossen und beschwörte einen Kreis über uns. “Das dort,...” Zaveid zeigte auf den Kreis, “Das ist Artes. Diese kann nur der Seraph eines Landes anbieten.” Über mir leuchtet es immer heller und unter den Füßen erscheint ein lilafarbener, verschnörkelter Beschwörungskreis. Es schließt uns beide ein, dann werden wir in einem Sog durch Zeit und Raum genommen. Diese wenigen Sekunden kann ich einfach nicht beschreiben. Es ist, als ob du einmal blinzelst und von einer Sekunde auf der anderen in einer anderen Umgebung aufwachst. Vor mir liegt eine breite Brücke, gepflastert und mit einem hohen Eingangstor. Der Himmel über der Stadt ist wasserblau und ein paar einzelne Wolken fliegen vorbei. So einen klaren Himmel über einer Stadt gibt es bei mir nicht zu sehen. Das Wasser, das die Insel und das Land voneinander trennt, ist so klar, dass sich alles darin spiegeln kann. “Tadaa, wir sind angekommen. Das hier ist Damensee.” Stolz blicken wir beide ein paar Sekunden auf die Umrisse der Stadt. “Du kennst die Prinzessin?” fällt mir eine Frage von vorhin wieder ein. “Sie war eine Schlüsselrolle in ein paar Ereignissen vor einigen Jahren. Bald ist ihre Krönung zur Königin, auch wenn das eigentlich nur ihr Titel sein wird. Die Regierung ist sehr dem Volk zugewandt.” “Also ein wenig demokratisch.” Zaveid sieht mich verwundert an. “Ach, vergiss es.” Solche Wörter scheint es hier nicht im normalen Gebrauch zu geben. Auf der Brücke pfeift der Wind so stark, dass es mich fröstelt und mir die Haare ins Gesicht weht. Ich umschlinge meinen Oberkörper und laufe in weiter in Richtung der Stadttore. sie stehen offen und zeigen mir ein paar kleine Häuser in der Innenstadt hinter der Mauer. Hier sind die Bewohner anders gekleidet, ihre Mäntel sind länger und die Gassen sind breiter. Ein kleiner Fluss führt durch die Stadt, ein paar verschieden lange Brücken verbinden die Stadtteile miteinander. An einer höher gelegenen Stelle in der Stadt ragen die Kathedrale und das Schloss auf. Vor Freude springe ich ein paar Schritte die Hauptgasse entlang. “Hey, pass auf wo du hinläufst! Sonst muss ich dich noch im Aquädukt suchen....” er schüttelte den Kopf. Ich setzte zu einer Frage an, doch er unterbricht mich. “Die Stadt hat ausgefeilte Wassersysteme, ohne diese würde hier nichts laufen. Da kann es mal passieren, dass man sich im Untergrund, dem Aquädukt verläuft. War echt ne üble Gegend da unten, glaub mir.” Gemeinsam gehen wir durch die Gassen, und ich sehe zum ersten Mal so viele Menschen und Seraphe an einem Ort. Der Marktplatz ist ein großer, belebter Ort vor der Kathedrale. Die Fenster sind mit Glas verziert und leuchten in verschiedenen Farben und der Schatten, den die Kathedrale warf, spendete vielen Zuflucht vor der warmen Sonne. Auf dem Markt waren die Marktstände in allen Farben, der Geruch verschiedener Waren erfüllt die Luft. Überglücklich spaziere ich hindurch und atme tief ein. So viel verschiedenes, ich ignoriere einfach die Blicke der anderen Menschen auf dem Markt. Zaveid folgt mir nur den Kopf schüttelnd. Mir gefallen die besonders roten, runden Äpfel, die verschieden gefärbten Stoffe und die kleinen Kinder, die zwischen den Ständen hin und her laufen und Spiele spielen. “Wir müssen dort rechts, hinauf in das Adelsviertel.” deutet Zaveid mir und möchte mich mitziehen. Doch ich schlage ihm die Hand weg und sehe mir den Schmuck an, den eine rundliche Frau anbietet. Ein paar silberne Armreifen haben es mir besonders angetan. “Und, wie findest du diesen?” ich hebe einen schmalen Armreif von dem Filzpolster hoch und halte ihn ins Licht. Zaveid zuckt mit den Achseln. “Noch muss ich dir ja noch die Sachen bezahlen. aber wenn er dir so gefällt, kannst du ihn haben.” Überrascht lege ich den Ring zurück und sehe ihn ernst an. “Du möchtest mir ernsthaft diesen Ring bezahlen? Dann bist du wirklich ein Guter.” Die Dame am Stand poliert den Ring, ehe sie ihn mir gegen Bezahlung aushändigt. “Jetzt müssen wir aber echt von der Prinzessin unser Almosen abholen, wenn du noch mehr solche Sonderwünsche äußerst.” Gekränkt geht er die breiten Stufen zu einem braunen Tor hinauf. Ich grinse, denn so hübsche Arbeit von einem Armreifen habe ich schon immer haben wollen. Hinter dem Tor sind ein paar breitere Wege angelegt, Mauern trennen die Häuser voneinander ab. Wenn man gerade aus schaut, ist dort der Eingang zu dem wundervollen großen Schloss, welches mir schon beim Hineingehen in die Stadt aufgefallen ist. Das Schwert ist auf Dauer wirklich schwer, wie die Figuren in Fantasy-Geschichten das immer so leicht machen konnten...oder meine Arme sind einfach vom vielen zocken viel zu schwach. Zaveid geht den Weg rechts hinab, neben uns rauscht der Fluss entlang. Im Sonnenlicht glitzert es einfach wunderschön. Ein metallenes Gittertor versperrt uns den Durchgang in einen kleinen Gartenbereich des Schlosses. Dahinter ist auf einer kleinen Terrasse ein Kaffeetisch angerichtet, mit dampfenden Kannen voll Kaffee und Tee und kleines Gebäck auf Porzellan serviert. Zaveid linst um die Ecke, dann macht er sich am Tor zu schaffen. Bevor ich noch “Piep” sagen kann, fliegt das Gitter auf und er schiebt die Tore auf. “so etwas dürfen wir doch nicht einfach machen! Und wie hast du…” Zaveid schüttelt nur missbilligend den Kopf. “Ich bin Windseraph und ich darf das.” Okay, ich gebe auf. “Warte hier auf mich.” Zaveid geht direkt durch die große Tür links von mir und lässt mich hier im Garten stehen. Mit verschränkten Armen warte ich und sehe sehnsüchtig auf das Gebäck. Meine letzte Mahlzeit ist schon ein wenig länger her…Gerade als ich darüber nachdenke, mir einfach einen Keks zu schnappen, fliegt die Tür auf und Zaveid kommt heraus, gefolgt von einer jungen Frau. Ihre Haare sind wirklich hübsch zurechtgemacht, lang, lockig und in einem hellen Braunton. Sie strahlt Würde aus, die Wappen auf ihrer Kleidung scheinen die vom Hyland zu sein. Da ich nicht weiß, was ich tun soll, verbeuge ich mich einfach. Die junge Frau lacht hinter einer vorgehaltenen Hand. Sie trägt weiße Handschuhe, so wie richtiger Adel. “Du musst dich nicht verbeugen, das ist schon okay. Zaveid hat mir ja schon erklärt, warum ihr meine Teestunde besuchen kommt.” Ich richte mich wieder auf und versuche, einen passablen Eindruck zu hinterlassen. “Ich bin Alisha, noch die Prinzessin dieses Reiches.” Höflich schüttele ich ihre Hand und stelle mich gerade vor sie. “Mein Name ist Eve, ich komme von wirklich weit her.” Gemeinsam gehen wir an den Paltz mit den kleinen edlen Sitzstühlen. “Mir wurde schon gesagt, du brauchst etwas, um ihn auf der Reise begleiten zu können.” Alisha nahm sich einen Keks und tunkte ihn in dunkelroten Tee ein. Ich knabbere an ein paar kleinen Gebäckstücken, die mit kleinen Sahnehäubchen verziert sind. Einfach nur köstlich! Ich zügle mich und nehme nicht sofort ein weiteres Gebäck. Zaveid hat neben mir die Beine verschränkt und auf einen anderen Stuhl gelehnt. Seine Augen hat er während der Unterhaltung geschlossen. Anscheinend eher ein fauler Seraph, der alles gemächlich angeht. “Ein wenig Ausrüstung und Kleidung kann ich dir zur Verfügung stellen, Geld habe ich wirklich nicht zu verleihen. Aber da du mit diesem Faulpelz befreundet bist…” Ihr Blick wandert zu Zaveid, der seine Augen kurz öffnet und den stechenden Blick von Alisha einfach hinnimmt und die Augen einfach wieder schließt. “Wenn du mitkommst, kannst du dir ein wenig von meinen alten Kleidern ausleihen. Du scheinst meine Größe zu haben.” Sie misst mich gedanklich ab, als ich mir hastig einen Keks in den Mund schiebe. Alisha steht auf und lässt Zaveid einfach zurück. Ich folge ihr in das Gebäude, dass eines der größten hier im Adeligenviertel ist. Die Treppen glänzen vor Wachs und die Gemälde im Hauptsaal wirken wirklich uralt, aber edel. Im zweiten Stockwerk führt sie mich zu einem kleinen Raum, indem sehr viele Kartons herumstehen, Schachteln und eingestaubte Hüte türmen sich. Alisha wühlt in einen der Kisten herum und gibt mir robustere Stiefel, eine Bluse und passende Hosen, die wie für den Kampf geschnitten sind. Dazu konnte ich mir noch einen Gürtel ausleihen und etwas für die Schultern. Es hat alles meine Lieblingsfarbe blau, also trage ich es mit Stolz. “Steht dir gut, passt alles?” fragt sie mich, als ich hinter ein paar aufgetürmten Kartons hervorkomme, die ich als Umkleide genutzt habe. “Meine alten Kleider nehme ich mit, ich mag die Hosen.” antworte ich und schnappe mir die alten Sachen. “Vielen Dank aber auch!” Ich schenke ihr mein liebstes Lächeln, was ich anzubieten habe. Alisha nickt, dann gehen wir zusammen wieder ins Freie zu Zaveid. Er streckt sich gerade, wobei seine Tattoos am Rücken zu sehen sind. Zwei weiße Linien führen am Rücken hinauf zur Schulter, wo sie vorne über die Brust auf der anderen Seite am Bauch wieder am Rücken weitergehen. “Alles klar, Kleines?” Güte, er lernt einfach nichts oder er ist ein Sturkopf. “Alles prima, ich bin bereit.” Zaveid nickt und schnappt sich den kleinen Geldbeutel, den Alisha ihm hinhält. “Mehr kann ich euch nicht helfen, die Geschäfte rufen schon wieder. Was hast du eigentlich vor…?” fragte Alisha und sieht ihn fragend an. “Ach, eigenes.” meint er nur und geht schon Richtung Ausgang. “Dankeschön!” sage ich ihr noch einmal, verbeuge mich und folge Zaveid hinaus aus dem Adelsviertel. “Wie wollen wir denn jetzt zum Falkenkamm kommen?” frage ich unschuldig und zupfe meine Handschuhe zurecht. “Kann man uns wieder mit Teleportation helfen?” Zaveid lacht und öffnet das Tor vom Adelsviertel. “Dann macht es ja keinen Spaß mehr, wir sollten dahin schon laufen. Ist kein all so langer Weg.” Wir gehen die Treppen hinab durch die langen Straßen Damensees. Ein wenig hatte er ja Recht, es schadet mir nie, endlich mehr von der Welt zu sehen. Vor den Toren erstreckt sich uns die Weite der grünen Hügel und die frische Luft. Nach seinen Angaben geht es in den Westen, wir würden eine große Brücke sehen und dort zwischen den Hügeln hinauf zum Falkenkamm gehen. Dieser ragt in der Ferne hinter Nebel hervor. Das Schwert ist schwer an meiner Hüfte und nach dem Tee und Keksen ist mir nicht unbedingt nach Laufen. Mister Windseraph legt ein ganz schönes Tempo zu, ich habe Mühe mit zu halten. Aber ich habe es mir ja auch ausgesucht. Wir laufen zwischen Hügeln, einige sandige Wege entlang. Die Wolken haben sich vor die Sonne geschoben, deswegen war es ein recht angenehmer Marsch. An der Brücke stehen viele Karren der Händler, einer nach dem anderen gehen über eine breite gepflasterte Brücke. Auf der gegenüberliegenden Seite konnte ich die Mauer einer Stadt erkennen. Zaveid ignoriert die Brücke einfach und führt mich zwischen den Hügeln einen langen Weg hinauf. Die Luft wird immer kühler und vor mir kann ich die schroffen Spitzen des Falkenkamms erkennen. Am Rand des Weges liegen Felsbrocken und das Gras wird immer spärlicher. Auch Zaveid ist verändert, sein Schritt entschlossener und schneller. Mit schmerzenden Beinen folge ich ihm, beschwere mich aber nicht. Das hier ist sein Ziel und ich habe es mir ausgesucht. Uns pfeift der Wind um die Ohren und etwas verändert sich in der Umgebung. Ich kann es nicht erklären, es ist als ob man mein Herz in einen Käfig gesperrt hat und es langsam zu drückt, dieses dunkle Gefühl. “Er ist schwächer, das letzte Mal als ich hier war, war die Bosheit um einiges Stärker.” “Das ist es, was ich spüre?” frage ich und stolpere beinahe über ein paar Steinchen. Der Weg schlängelt sich immer höher, bis wir an einem höher gelegenen Übergang stehen. In meiner Brust wird das Gefühl unerträglich, bis es auf einmal mich frei gibt und ich mich ein wenig beruhigen kann. Tapfer ziehe ich das Schwert und folge ihm, dort auf dem Felsplateu liegt ein Drache. Ich habe zuvor in meinem Leben natürlich noch nie einen gesehen, aber das hier übersteigt alle meine kühnsten Träume. Die Hörner sind scharf und gekringelt, die Schuppen in einem dunklen Bronzeton und die kleinen Zähne sind spitz nebeneinander aufgereiht, bereit dich sofort zu zerfleischen. Erschrocken weiche ich zurück, er schläft aber sein Atem bläst ganze Staubwolken hoch. Zaveid geht ein paar Schritte vor ihn und zieht seine Waffe. “Wir müssen ihn wecken, hast du wenigstens ein wenig Erfahrung mit dem Kampf?” Um nicht schrecklich wie ein Noob dazustehen, sage ich einfach ja und umklammere den Griff des Schwertes. Der Seraph holt sein Pendel und schlägt auf eine seiner großen Krallen. Die Augen des Drachen sind golden und tief, sie starren uns an als er das Maul zu einem lauten Brüllen öffnet. Es hat angefangen, von hier aus gibt es kein Zurück und wir werden den Drachen läutern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)