TMNT - Eine neue Ära beginnt von oOSaeko ================================================================================ Kapitel 5: Heilung ------------------ „Wann bist du denn endlich fertig, Donnie?“ quengelte der kleinere der vier Brüder und legte seinen Kopf auf den Tisch, während er dem Größeren zusah. Dieser war sichtlich genervt von Mikey, weswegen er diesen nicht sonderlich beachtete, zumindest versuchte er dies. Doch als der Kleinere nun wieder anfing mit seinem Finger gegen die Reagenzgläser zu tippen riss der Geduldsfaden bei dem Violettmaskierten, weswegen er seine Hand packte und mit einem finsteren Blick ansah. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du bei mir nichts anfassen sollst, Mikey?!“ keifte er den Kleineren an, welcher unter der Lautstärke zusammenzuckte und eine Schnute zog. Früher hätte er wohl weiterhin mit einem breiten Grinsen umher gealbert und alles Mögliche angefasst, doch wusste er bereits, dass man Donnie damit unnötig aufregte, weswegen er sich mit einem leisen Seufzen aus dem provisorischen Labor verzog und sich zu Raphael gesellte, welcher wie immer in seinem Sitzsack saß und zusammen mit Leonardo zum gefühlt tausendsten Male die Space-Serie ansah. Nachdem sich der Jüngste neben ihn zu Boden sinken ließ richtete der Größere seinen Blick auf Mikey und zog eine Augenbraue nach oben. „Was ist los? Hat Donnie dich wieder raus geworfen?“ wollte er wissen, woraufhin er ein Nicken erntete. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht schüttelte Raphael den Kopf und sah zu Leo, welcher sich zu den beiden umgedreht hatte. „Du sollst ihn ja auch nicht immer stören. Immerhin versucht er nun schon seit Tagen eine geeignete Medizin für deine Freundin zu finden“ sagte der Anführer, während er sich etwas zurück lehnte und auf seine Arme abstützte. „Jaaaa ich weiß es ja. Aber das ist nun schon so lange her und Tammy geht es immer etwas schlechter. Langsam glaube ich, dass dieser sogenannte Arzt nicht will, dass sie jemals gesund wird“ murmelte er und sank ein wenig in sich zusammen, bis er schließlich auf dem Boden lag und den Blick gen Decke richtete. „Wer weiß, vielleicht ist er ja ein Bösewicht, welcher Tammy umbringen will…. Das soll er sich mal trauen“ knurrte er letztendlich ein wenig und schloss die Augen, ehe seine beiden Brüder leise lachen mussten. „Mikey hat es wohl wirklich erwischt, sodass er sich gleich Dinge zusammen reimt“ meinte Leo zu Raphael, welcher auf diese Worte hin nickte und die Arme verschränkte. „So wie es aussieht ja. Na, aber wenn er sich auch schon heimlich davon schleicht, nur um sie zu sehen“ grinste der Rotmaskierte, während Mikey bereits wieder eine Schnute zog. „Wisst ihr, dass ihr unmöglich seid?“ brummte er und setzte sich mit einem Ruck wieder auf, um die beiden ansehen zu können. Schreie waren zu hören. Laute Schreie, gefolgt von Poltern und das Geräusch der Klingen, welche sich kreuzten. Den Blick hebend runzelte die Lilahaarige den Kopf, während sie weiterhin auf ihrem Bett saß und nachdachte. „Was ist denn da draußen los?“ murmelte sie leise zu sich selbst, während der Lärm immer näher kam. Ein lautes Zischen, welches direkt an ihrer Tür verstummte, ließ die junge Frau aufschrecken. Wenig später jedoch öffnete sich die Tür langsam, nachdem die Geräusche verschwunden waren. Ein Paar rosafarbene Augen lugten vorsichtig in das Zimmer hinein, ehe diese die junge Frau erblickten und die Tür sich nun gänzlich öffnete. Den Boden auf dem Rücken verstauend trat die Frau ein, die Arme nun vor der Brust verschränkt und Hayden ansehend. „Du bist Hayden Penson, richtig?“ fragte das junge Mädchen, welches nun vor ihr stand. Ihre dunklen, rosanen Augen durchdrangen sie regelrecht, während ihre schulterlangen schwarzen Haare unter der Mütze des weißen Hoodies hervorstachen. „Mitkommen“ setzte sie nun an und richtete den Blick auf den Gang, welcher von den regungslosen Leuten des Footclans wimmelte. Sichtlich verwirrt sah Hayden die fremde Frau an, welche sie nun wieder mit einem Blick ansah, der keine Widerworte zu ließ. „Hörst du schlecht?“ fragte sie in einem bissigen Ton, bevor sie das Zimmer auch schon verließ. Die Lilahaarige wusste nicht so recht, ob sie der Fremden vertrauen sollte, doch hatte sie ihr den Weg frei geräumt, sodass sie von hier weg konnte. Ohne weiter groß nach zu denken folgte sie der Schwarzhaarigen nun und sah sich um, während sie dicht bei ihr blieb. „Wir müssen uns beeilen, bevor die Footclan-Prinzessin wieder hier ist“ sagte sie und rannte den Gang entlang, während Hayden Mühe hatte mit ihr Schritt zu halten. „Wieso hilfst du mir hier raus? Und wer bist du?“ wollte die Gelbäugige von ihrer Helferin wissen, doch antwortete diese nicht auf ihre Frage. „Halt die Klappe und komm einfach mit. Wir haben keine Zeit zu verlieren, oder wir sind beide tot“ kam es stattdessen von ihr, bevor sie ihre Hand um das Handgelenk der Größeren schlang und kurzer Hand durch das Fenster bretterte. Unter ihnen die befahrene Straße New Yorks, was Hayden zum schreien brachte. Sich die Augen zuhaltend war sie umso verwunderter, als sie nicht mehr viel, jedoch auch nicht auf dem Boden aufkam. „Du bist wirklich ein Weichei. Meinst du wirklich ich springe ohne irgendeine Absicherung aus einem Fenster?“ fragte die Schwarzhaarige, welche sie mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah und die Arme vor der Brust verschränkte, nachdem sie das Seil wieder aufgewickelt hatte, an welchem sie sich festgehalten und runtergleiten hatte lassen. „Reyna“ kam schließlich von ihr auf die Frage der Lilahaarigen von vorhin, bevor sie sich von ihr abwandte. „Und du solltest am besten nicht nach Hause. Sollten sie bald merken, dass du nicht mehr da bist, werden sie dich sicherlich gleich dort suchen“ sprach sie weiter, ohne Hayden ein Wort zu überlassen. „Und pass auf dich auf. Nochmal kann ich mich sicher nicht unbemerkt hinein schleichen“waren ihre letzten Worte, ehe sie in der Dunkelheit verschwand. Eine verwirrte Hayden zurück lassend. Diese sah ihr hinterher, runzelte die Stirn und strich sich eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht. „…Was zur Hölle ist da gerade passiert?“ fragte sie sich leise und schüttelte den Kopf, bevor sie sich umdrehte und ihren Blick durch die Straßen wandern ließ. „Und wo soll ich nun hin, wenn ich nicht nach Hause kann?“ „Und du meinst wirklich, dass Donnie bald eine geeignete Medizin für mich hat?“ wollte die Blondine wissen und sah Mikey an, welcher an ihrem Bettrand saß und ihr bereits erzählt hatte, dass sein Bruder fleißig in seinem Labor daran arbeitete. „Ja, ich denke schon. Immerhin ist er der Beste in diesen Dingen und da er ja schon einige Zeit daran arbeitet hat er sie sicher bald fertig. Und dann geht es dir auch schnell wieder besser“ meinte er mit einem Lächeln und sah Tammy an, welche sich sichtlich darüber freute. Sich zurück in ihr Bett sinken lassend schloss sie jedoch die Augen und legte ihre Hände locker auf ihren Bauch. „Das ist schön. Dann kann ich auch mal sehen, wie du lebst“ meinte sie weiterhin mit einem Lächeln. „Und mir New York ansehen… Hauptsache ich komme endlich aus diesem Zimmer heraus“ murmelte sie und öffnete die Augen, um an die Decke sehen zu können. „Ich werde dir alles zeigen, was du sehen willst. Du musst nur noch ein wenig Geduld haben, dann kannst du endlich nach draußen“ sagte er und grinste ihr entgegen, bevor er sich vom Bett erhob und ein wenig im Zimmer umher ging. Wenig später sah er aus dem Augenwinkel auch schon eine Bewegung, ehe er in Richtung Fenster ging und dieses öffnete. Mit leicht gerunzelter Stirn sah er sogleich in das Gesicht Donnies, welcher ihn breit angrinste und ihm ein kleines Fläschchen mit rosafarbenen Inhalt vor die Nase hielt. "Sieh mal was ich hier habe" säuselte er, stolz auf sich selbst und seine Arbeit, während er bereits in das Zimmer sprang und die Hand zur Begrüßung in Richtung Tam hob. Mikey, welcher zuerst ahnungslos da stand und das Fläschchen begutachtete, welches er nun in de Händen hielt, grinste schließlich breit und sprang einmal in die Luft, bevor er seinem Bruder um den Hals fiel. "Du bist der Beste! Weißt du das?" fragte er unter Lachen, bevor Donnie einen Kuss auf die Wange erntete. "Hallo Donnie" lächelte Tam den Violettmaskierten entgegen, während sie sich wieder aufrecht hinsetzte und den überglücklichen Mikey beobachtete. "Wieso freust du dich denn so?" fragte sie mit leicht gerunzelter Stirn, während sie ihren Kopf etwas zur Seite neigte. „Nun, er freut sich so, weil das lang ersehnte Medikament endlich fertig ist“ sagte Donnie, während Mikey weiterhin freudig im Zimmer umher sprang. Sich mit den Händen am Fußende des Bettes stützend sah der Größere Tammy an und lächelte. „Deine Akte war ganz schön lang, aber das größte Problem ist deine Immungschwäche. Sobald die vorüber ist kann dein Körper auch wieder selbstständig Antikörper produzieren und du brauchst nichts mehr zu befürchten. Dann kannst du auch ohne große Bedenken mal einen Schnupfen bekommen“ erklärte er ihr und nahm seinem Bruder das Fläschchen schließlich aus den Händen, was er mit „Hey!“ protestierte. „Durch die ganzen Tabletten und Medikamente hat sich dein Körper schon so daran gewöhnt, dass er nur noch 20% der Dosis aufnimmt und somit keine Besserung eintreten kann. Oder eher gesagt nur sehr schleichend. Die hier musst du… ich sag mal eine Woche lang regelmäßig vor dem Schlafen nehmen, damit es dir bald besser geht. Aber nur einen kleinen Schluck“ sprach er weiter und reichte Tammy die rosafarbene Flüssigkeit, welche zuerst skeptisch, dann jedoch mit einem fröhlichen Lächeln annahm. „Mikey hat wirklich nicht übertrieben. Du bist wirklich der Beste“ sagte sie und schlang die Arme für eine freundschaftliche Umarmung um seinen Hals, nachdem er sich nun neben sie gesellt hatte. „Ich danke dir. Ich danke euch allen, was ihr für mich tut“ sagte sie voller Freude in der Stimme und drückte dem Technikfreak einen Kuss auf die Wange, bevor sie von ihm abließ und wieder zu Mikey sah. „Dann können wir bald durch ganz New York und noch mehr Zeit verbringen“ freute sie sich und stellte das Fläschchen in die Schublade ihres Nachttisches, damit der Arzt und auch ihre Eltern dieses nicht vorfanden. Donnie, welcher den Mund leicht geöffnet hatte und etwas hin und her wackelte bekam keinen Ton mehr heraus, nachdem er von Tammy geküsst wurde. Mikey, welcher dies gesehen hatte, brummte leise und beleidigt vor sich hin, bevor er die liebliche Stimme der jungen Frau hörte und schließlich wieder lächelte. „Auf jedenfall! Wir gehen Pizzaessen, ich zeig dir unser Versteck und ich stell dir unsere anderen Freunde, April und Casey, vor. Ich zeig dir New York, wie du es noch nie gesehen hast und nehm dich auf meinem Skateboard mit, um durch die Straßen zu brettern“ zählte er auf und schob Donnie etwas zur Seite, welcher durch den Schub nach hinten kippte, um sich auf den Rand des Bettes setzen zu können. „Denk aber daran, dass die Genesung dennoch etwas braucht. Einen Monat mit Sicherheit, bis sie komplett auf den Beinen ist“ ließ der Größere Mikey wissen, nachdem dieser seine Sprache wieder gefunden hatte und sich aufrichtete. „Aber…. Da fällt mir ein“ begann er nun und verschränkte die Arme, während er seinen Kopf leicht schräg senkte und nachdachte. „Wir könnten, sobald die größte Gefahr vorbei ist, April und Casey fragen, ob wir wieder auf die O’Neil Farm können. Dort ist die Luft rein und perfekt zum gesund werden. Sollte der Footclan wirklich Ärger machen, so wäre Splinter ja noch da und die anderen beiden“ sprach er weiter, während Mikey ihn schon mit leuchtenden Augen und einem breiten Grinsen ansah. „Und ich kann meine Hühnchen wieder sehen!“ rief er nun und hielt sich schnell die Hände vor den Mund, nachdem von beiden Seiten ein lautes „Shhh!“ kam. Kurz darauf konnte man schon schwere Schritte im Flur hörn, woraufhin Donnie und Mikey aus dem Fenster sprangen und sich unter diesem gegen die Wand pressten. Gerade rechtzeitig, denn kaum das Fenster geschlossen öffnete sich die Tür von Tammy’s Vater, welcher sichtlich genervt aussah und sich mit der flachen Hand erst einmal über das Gesicht strich. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich keinen Lärm hören will“ brummte er leise, erschöpft von der Arbeit, bevor er seine Tochter ansah. Diese hatte sich schnell ihren Laptop geschnappt, welcher nun auf ihre Schoß lag und sah ihren Vater mit einem entschuldigenden Lächeln an. „Tut mir leid, Papa. Ich habe wohl vergessen den Ton wieder leiser zu stellen. Ich wollte dich nicht stören“ entschuldigte sie sich wie ein kleines Mädchen, was ihren Vater ein seichtes Lächeln auf die Lippen zauberte. „…Ich will nur ein wenig ruhe haben, solange deine Mutter noch außer Haus ist“ sagte er und strich ihr über den Kopf, nachdem er sich an ihr Bett gesellt hatte. Er schien der nettere der beiden Eltern zu sein, so wie Mikey fand und ein Blick zu Donnie verriet ihm, dass er bestimmt das selbe dachte. Sich nun leise umdrehend und etwas über den Fenstersims lugend beobachtete der Jüngere die beiden, ehe es Donnie ihm gleich tat. Die Hände auf der Fensterbank und nur mit den Augen über dessen Rand, sah auch er zu den beiden, während ihr Vater sich rührend um die kranke Tammy kümmerte. „Ihre Mutter ist biestiger als er“ flüsterte Mikey, woraufhin der Größere nickte. „Ich hab sie ja auch schon erlebt. Sorge hin oder her, man kann mit der eigenen Tochter doch so ruhig reden wie er“ murmelte Donnie auf die Worte seines Bruders hin und seufzte schließlich. „Aber das haben wir nicht zu entscheiden“ sprach er, nachdem sich Tammy’s Vater zu ihr gesetzt hatte. „Lass uns lieber nach Hause. Ich glaube so schnell wird er nicht gehen und ein bisschen Zeit mit ihm tut ihr sicher auch gut“ ließ er Mikey wissen, welcher widerwillig nickte und sein T-Phone auf die Fensterbank legte, bevor er Donnie von der Feuertreppe in Richtung Kanalisation folgte. Sicherlich würde Tammy nach ihnen sehen und so konnte sie die Turtles erreichen. „Man, Leo. Können wir nicht endlich nach Hause? Hier ist nichts los“ sagte Raph, welcher mit verschränkten Armen zu seinem Bruder sah und tief seufzte. Vier Stunden waren sie nun schon hier oben auf dem Dach, um Ausschau nach dem Footclan zu halten. Raph, der sichtlich genervt drein blickte, ging hinter ihm auf und ab, den Blick gen Himmel gerichtet und die Sterne ansehend, welche heute durch den wolkenlosen Himmel gut zu sehen waren. Leo währenddessen blieb weiterhin am Rand des Daches, auf einem Bein kniend und seinen rechten Arm auf dem angewinkelten Bein, während sein Blick über die Straßen wanderte. Nach einiger Zeit musste er seinem Bruder mit einem tiefen Seufzen jedoch zustimmen und erhob sich, ehe er sich zu dem Rotmaskierten drehte. „Ja, ist ja gut. Aber lieber auf Nummer sicher gehen, das weißt du doch“ sagte er und erntete nur einen sehr gelangweilten Blick von dem Jüngeren. Bevor dieser jedoch etwas erwidern konnte, hörte man umkippende Mülltonnen, welche durch die Gassen rollten, gefolgt von schnellen Schritten, welche weg zu rennen schienen. „Ok, ok. Ich nehme alles zurück“ sagte Raph und hob die Arme beschwichtigend, bevor er sich mit seinem Bruder erneut an den Dachrand begab und das Geschehen beobachtete. Eine junge Frau kam aus der Gasse gerannt, im Schlepptau eine weitere Frau, welche die beiden bereits kennenlernen durften. „Hey, das ist doch die von der Lagerhalle“ sagte Raph und deutete auf die Brillenträgerin, welche von der Schwarzhaarigen hinter sich her gezogen wurde. „Und sie scheint in Schwierigkeiten zu sein. Da schau. Der Footclan“ antwortete Leo und deutete auf die Herde Ninja, ehe sich die beiden Brüder ansahen und sofort wussten, was sie zu tun hatten. Die Lilahaarige achtete darauf nicht über ihre eigenen Beine zu fallen und mit der Schwarzhaarigen Schritt zu halten, welche sie bereits zum zweiten Mal gerettet hatte. Einen Blick über die Schulter werfend weiteten sich ihre Augen, als ein Ninjastern dicht an ihrem Kopf vorbei zischte und sie von Glück sprechen konnte, dass sie ihren Kopf bewegt hatte. Einige ihrer Haarsträhnen, welche durch die Drehung in Bewegung gerieten fielen nun zu Boden, nachdem die Kanten der Waffe diese abgetrennt hatten. „Nimm die Beine in die Hand! Sonst holen sie uns noch ein!“ rief die Rosaäugige, welche einen kurzen Blick zu Hayden riskierte, sich jedoch wenig später vor einer Mauer wieder fand. Eine Sackgasse. Die Jüngere hinter sich schiebend drehte sich Reyna nun zum Footclan um, während ihre Hand sich langsam zu ihrem Bogen bewegte und sie diesen schließlich vor sich hielt. Mit ernstem Blick unter ihrer Mütze hervor lugend griff sie nach einem ihrer Pfeile, bevor sie diesen an den Bogen legte und die Sehne spannte. „Einen Schritt weiter und ihr habt jeweils einen netten Kopfschmuck“ sagte sie im gefährlich ruhigen Ton, doch ließen sich die Ninjas nicht davon beeindrucken. Nach ihren Waffen greifend sahen sie zu der Schwarzhaarigen, während sie Hayden etwas gegen die Mauer presste und schwer schluckte. Sie fühlte sich in dieser Situation hilflos und unnütz. Ihre Retterin hatte bei der Menge an Gegnern sicher keine Chance, doch sollte sich das schnell ändern. Kaum setzte der Footclan zum Angriff an fanden sich die ersten auch schon auf dem Boden, der Straße und an den Mauern wieder, ehe sich die beiden Schildkröten vor die Frauen stellten. Die Augen weiß, während sie Sais und Katanas gezückt hatten und in Richtung der Ninjas sahen. „Ist das nicht ein wenig unfair? So viele gegen zwei Frauen?“ fragte Raph, welcher seine Sais in den Händen kreisen ließ und den Griff um die Enden schließlich verstärkte. Leonardo, welcher seine Schwerter vor sich bereit hielt schüttelte etwas den Kopf. „Gut, dass wir da sind. Dann ist es ein wenig fairer“ meinte er, bevor er seinem Bruder mit einem Nicken ein Zeichen gab und beide sich schließlich auf die Ninjas stürtzen. Die Bogenschützin sah sichtlich verwundert zu den beiden Gestalten, ließ ihren Hankyu langsam sinke und blinzelte einige Male. Man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie mit allem, nur nicht mit Riesenschildkröten gerechnet hatte, welche auch noch sprechen und kämpfen konnten. Hayden, welche noch immer hinter ihr stand, trat langsam auf sie zu und legte ihre Hände auf Reynas Schultern. „Die habe ich letztens schon gesehen. In der Lagerhalle, wie ich dir erzählt habe“ sagte sie zu ihrer Retterin, welche kurz zu ihr sah und die Mutanten schließlich wieder beobachtete. „Das…. Sind Schildkröten. Kämpfende Schildkröten“ stammelte sie und wich etwas zurück, jedoch noch immer vor der Lilahaarigen, um diese vor jeglicher Gefahr zu schützen. „Schildkröten, die gegen den Footclan kämpfen und sie aufhalten“ erklärte sie der Schwarzhaarigen, doch wollte diese es nicht so recht glaube. Leo war währenddessen dabei den Gegnern eine Lektion zu erteilen, indem er einige mit gezielten Tritten und Schlägen außer Gefecht setzte, bevor er mit Raphaels Hilfe eine Großzahl der Ninjas gegen die Wand fliegen ließ. Zu seinem Bruder rennend sprang er auf den Panzer des Rotmaskierten und ließ sich von Raph in die Luft katapultieren, während er sich wie eine Schraube drehte und die Klingen seiner Katanas gut sieben Leute traf. Diese nun mit klaffenden und stark blutenden Wunden am Boden liegend widmete sich Raphael dem Rest. Auf die restlichen Ninjas zustürmend holte er mit seinen Sais aus, bevor zwei der Gegner die langen mittleren Spitzen direkt im Kopf stecken hatten. Die jenigen, welche ihm entgegen kamen bekamen gezielte Tritte gegen die Schädel, sowie in die Magen- und Rückengegend, bis sich diese ebenfalls nicht mehr rühren konnten. Nun Mitten im Schlachtfeld aus ohnmächtigen und schwerverletzten Footclanmitgliedern stehend, steckten die Brüder ihre Waffen zurück und grinsten sich gegenseitig an, bevor sie mit einem „Gib mir drei!“ einschlugen. Sich schließlich den Mädchen widmend stemmten beide je eine Hand in ihre Hüfte und sahen sie an, während Reyna noch immer schützend vor der Gelbäugigen stand und die Turtlebrüder misstrauisch beäugte. „Geht es euch gut?“ wollte Leo nun wissen, bevor dieser sich auf die beiden zu bewegte und den Blick auf die Brillenträgerin richtete. „Dich kennen wir doch. Du hast Donnie letztens geholfen“ sagte er nun, woraufhin Hayden nickte. „Und ihr uns gerade“ erwiderte sie, bevor sich Reyna dichter vor sie stellte und somit halb verdeckte. „Was zur Hölle seid ihr für Monster?“ wollte sie mit einem bissigen Ton wissen, während sie nun ihren Hankyu zur Hand nahm und einen ihrer Pfeile spannte. „Eine sehr nette Art danke zu sagen“ fand Raphael mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue. Leo hingegen hob beschwichtigend die Hände und lächelte etwas unsicher. „Kein Grund gleich die Waffe zu ziehen. Und wir sind keine Monster, sondern Mutanten… Schildkröten. Und wir tun euch nichts“ versuchte er sie zu beruhigen, doch schien dies nicht sonderlich zu funktionieren. Die Sehne weiter spannend und bereits durch die Spannung leicht mit dem Arm zuckend wartete die Schwarzhaarige nur auf eine falsche Bewegung, um ihren Pfeil abzufeuern. Dazu sollte sie jedoch nicht mehr kommen, als sie den Bogen schließlich fallen ließ und sich mit schmerz verzerrtem Gesicht die linke Schulter hielt. Sich regelrecht mit den Fingern in diese krallend sackte sie auf die Knie, die linke Hand auf dem kalten Asphalt und die Augen zusammen gekniffen. Zwar war dies gerade keine freundliche Begegnung, doch läutete bei den Brüdern sogleich der Alarm und beide versammelten sich um die Schwarzhaarige. Auch Hayden kniete sich zu ihr herunter, die Hand an ihrem Rücken und zu ihrer Schulter blickend. „Sie muss von einem der Ninjasternen getroffen worden sein. Die Kerle verwenden seit einiger Zeit Gift an diesen“ sagte sie zwar ruhig, jedoch konnte man in ihren Augen langsam aufkommende Panik erkennen. Reyna hatte sie gerettet und wegen ihr hatte die Schwarzhaarige nun das Gift des Footclans abbekommen. Sich gegenseitig ansehend schüttelte Raphael heftig den Kopf, doch achtete Leo nicht darauf und hob die Verletzte kurzerhand auf seinen Rücken. „Du scheinst dich ja gut mit den Foots auszukennen“ meinte er an Hayden gewandt, während er Raphaels Versuche ihn zur Vernunft zu bringen ignorierte. „Komm mit. Wir versorgen sie und dann geht es ihr bald besser“ sagte er schließlich, woraufhin Hayden zögernd Nickte. Sie wollte, dass es der Bogenschützin wieder besser ging und aus irgendeinem Grund vertraute sie den Gestalten vor ihr. Den Bogen ihrer Retterin aufhebend folgte sie dem Blaumaskierten schließlich, welcher Reyna auf dem Rücken in Richtung Versteck brachte. Der Jüngere der beiden Brüder blieb noch einige Zeit an Ort und Stelle stehen, die Augen zu Schlitzen verengt und seinem Bruder nachsehend. „Als würde man gegen eine Wand reden. Wie ich das doch hasse“ brummte er, bevor auch er sich in Bewegung setzte und zurück in ihr Geheimversteck verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)