TMNT - Eine neue Ära beginnt von oOSaeko ================================================================================ Kapitel 1: Mikeys Verschwinden ------------------------------ ‚Noch sind wir nicht am Ziel, Captain. Was sollen wir tun? Der Meteoritenschauer wird immer schlimmer und die Brocken immer größer. Bald können wir das Schiff nicht mehr steuern und es wird zerstört werden‘ ‚Lass das meine Sorge sein. Haltet den Kurs weiter und steigt in die Rettungskapseln‘ ‚Aber Captain! Sie wissen doch genau, dass wir nicht genug für alle an Bord haben. Wir-‚ ‚Ich bin der Captain dieses Raumschiffes und ich will, dass meine Crew heil von Bord kommt. Und jetzt geht.‘ „Ein Captain geht immer mit seinem Schiff unter und solle es noch so ein schrecklicher Tod sein“ synchronisierte der älteste der Turtles, während dieser vom Boden aufsprang. Einen Arm in der Luft, während die freie Hand in die Hüfte gestemmt wurde richtete er seinen Blick in Richtung Decke, ehe ein tiefes Seufzen hinter ihm ertönte. „Man Leo, was findest du nur an dieser beknackten Serie?“ wollte Raphael von seinem Bruder wissen, während er in seinem Sitzsack saß, oder eher halb darin lag und den Kopf in den Nacken gelegt hielt. Mit leicht verengten Augen drehte sich der Anführer zu seinem Bruder um, beide Hände nun in die Hüften gestemmt und den Kopf leicht zur Seite geneigt. „Die Serie ist nicht beknackt. Es geht darum, wie der Kapitän des Raumschiffes-„ begann Leonardo, wurde jedoch sogleich von Raph unterbrochen. „Ja ja, wie der Kapitän als Anführer seine Crew beschützen möchte. Bla bla bla. Du identifizierst dich selbst nach drei Jahren noch mit diesem Kerl und schaust dir die Episoden Tag ein Tag aus an. Kein Wunder, dass dir der Titel des Anführers heute noch zu Kopf steigt“ meinte der Jüngere der beiden, ehe er sich erhob und seinen Nacken knacken ließ. „Aber bitte. Nur hör auf alle Texte nach zu sprechen“ meinte er und sah in Richtung Labor, in welchen Donatello bereits wieder fleißig am herumwerkeln war. Doch eines fiel dem Ninja auf, was ihn die Stirn runzeln ließ. Leonardo hingegen wollte gerade etwas auf seine Worte erwidern, ehe er seinen Blick bemerkte und die Arme verschränkte. „Was ist los, Raph?“ wollte er nun von seinem Bruder wissen. Dieser sah ihn an, legte seine Hand demonstrativ an sein Ohr und schloss die Augen. „Hörst du das nicht?“ fragte er Leonardo, welcher nun still da stand. Seine blauen Augen erkundeten die Kanalisation in welcher sie bis heute noch lebten, ehe er mit den Achseln zuckte. „Ich höre rein gar nichts“ kam es schließlich von ihm. „Na eben. Das ist es ja. Es ist zu ruhig…. Wo steckt Mikey?“ fragte Raphael nun nach und Leonardo fiel es wie Schuppen von den Augen. Wenn eines hier Gang und Gebe war, dann war es Mikey’s nervtötendes Herumgeplärre, welches sie sich Tag für Tag anhören mussten. „Stimmt. Jetzt wo du es sagst… Hast du Mikey heute schon gesehen?“ fragt der Ältere nun nach, während er überlegte wo der jüngste der Brüder abgeblieben sein konnte. „Nope, ich nicht. Hey Donnie!“ rief der Jüngere der beiden nun in die Richtung des Technikers, welcher vor Schreck durch den Ruf beinahe sein Reagenzglas fallen ließ. Tief ausatmend richtete er den Blick zu seinen Brüdern, bevor er das eben genannte Glas zurück in die Halterung steckte und zu den beiden ging. „Was ist denn? Ich hab zu tun, das wisst ihr doch“ meinte er mit einem tiefen Seufzen, was jedoch sofort verstummte, als er Raphaels nicht gerade freundliche Miene sah. Bevor dieser jedoch wieder auf hundertachzig sein konnte sprach Leo die Frage aus, welche den beiden auf der Zunge lag. „Hast du Mikey heute schon gesehen, Donnie? Hier scheint er ja nirgendwo zu sein. Es ist viel zu ruhig dafür.“ Einen Augenblick überlegte der Größere der drei Brüder, einen Finger an seinem Kinn und den Blick nach oben gerichtet. „Hm… Jetzt wo du es erwähnst. Ich hab ihn heute Morgen kurz gesehen, dann hat er sich sein Skateboard geschnappt und war weg. Ich hab aber nicht nachgefragt wo er hin wollte. Es liegt ja eigentlich nah, dass er sich wieder eine Pizza holen will oder einfach nur kindisch über die Dächer brettern“ meinte die Schildkröte mit der violetten Maske nun, bevor er die Arme hinter den Kopf verschränkte und die anderen beiden ansah. „Aber dass er noch nicht zurück ist …. Ob ihn wer gesehen hat?“ fragte er nun und schwieg hinterher genauso wie die anderen beiden. Immerhin wussten sie nur zu gut wie leichtsinnig der Jüngste der Turtles war. „Booyakasha!“ konnte man über den Dächern New Yorks vernehmen, ebenso wie einen Schatten, welcher über jene huschte doch schnell wieder verschwand. „Hm. Hier war es doch irgendwo. Ach ja, genau. Da sind ja die Blumenkästen.“ Erneut war der Schatten zu sehen, welcher schnell in einer Gasse verschwand und auf der Feuertreppe eines Wohnhauses wieder erschien. Leise klopfte es am Fenster, ehe es sich öffnete. Ein junges Mädchen, mit aschblonden und zu einem Zopf zusammengebundenen Haaren lächelte ihrem Gegenüber entgegen, bevor sie ihn mit ihren braunen Augen ansah. „Mikey. Du bist wieder da“ kam es von ihr, bevor sie einen Schritt zur Seite machte, um dem Jüngsten der Turtles Einlass zu gewähren. Mit geschlossenen Augen und einem Grinsen im Gesicht schnappte sich Mikey sein Skateboard und sprang sogleich in das Zimmer hinein. „Klar bin ich da. Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich jeden Tag besuchen komme“ sagte er, nachdem das Board seinen Platz an der Wand fand und er sich selbst auf den Boden neben dem Bett setzte. Das junge Mädchen setzte sich auf eben jenes und schloss mit einem leisen Seufzen die Augen. „Du siehst heute viel besser aus, als die letzten Tage. Ist etwas Gutes passiert?“ wollte Mikey sogleich von ihr wissen, als er in ihr Gesicht sah, welches eine gesunde Farbe an den Tag legte. Noch zu gut konnte er sich erinnern, wie sie die letzten Tage aussah. Ihr Gesicht blass, dunkle Augenringe und ihr Körper schon fast zu schwach um aufzustehen. Ungern erinnerte er sich an dieses Bild, weswegen er den Kopf für einen Bruchteil der Sekunde schüttelte und sie wieder mit seinen großen blauen Augen ansah. Leise lachend nickte seine Gegenüber und sah ihn an, nachdem sie seine Frage gehört hatte. „Ja, ich habe neue Medikamente bekommen. Zwar schlagen mir die ein wenig auf den Kreislauf, aber immerhin scheinen sie zu helfen… Auch wenn ich nicht wirklich erfreut bin nun noch mehr zu nehmen“ kam von ihr und ihr eben noch lächelndes Gesicht wandelte sich in seichte Enttäuschung, was Mikey natürlich nicht beibehalten wollte. „Oh, Tammy. Aber sieh es mal positiv. Zwar musst du jetzt mehr nehmen, aber wenn sie doch helfen dann brauchst du bald vielleicht gar keine mehr nehmen“ versuchte er die Blondine mit einem Grinsen aufzumuntern, was augenscheinlich auch half. Erneut war ein leises Lachen von ihr zu hören, bevor sie sich zu ihm auf den Boden sinken ließ und die Beine an ihren Körper zog. „Stimmt, da kannst du Recht haben… Aber ich möchte nicht weiter darüber reden, in Ordnung? Du wolltest mir doch weiter von dir und deinen Brüdern erzählen. Du hast es mir versprochen“ sagte sie nun und sah Mikey an, welcher nun eine leichte Schnute zog und sich den Nacken rieb. Natürlich wusste er, dass er nicht sonderlich viel von sich und seinen Brüdern, ebenso wie seinem Aufenthalt preisgeben durfte, aber was sollte Tammy schon tun? Sie konnte noch nicht einmal alleine nach draußen, geschweigenden jemandem etwas böses tun. „Nun jaaaa“ zögerte er nun ein wenig, sah sie aus dem Augenwinkel heraus an, nachdem er den Kopf etwas zur Seite gesenkt hatte, und lächelte schließlich. „Das, was wir sind hab ich dir letztes Mal ja schon erklärt. Mit dem Mutagen und dem Ninja Dasein“ begann er nun, stützte sich auf seinen Händen ab und lehnte sich etwas nach hinten. „Nun, das sind wir alle vier und unser Sensei ist Meister Splinter. Er war damals ein normaler Mensch, bis er mit dem Mutagen in Berührung gekommen ist und nun ist er eine Ratte. Aber noch immer ein hammermäßiger Kämpfer. Er macht uns vier immer fertig, selbst wenn wir gemeinsam gegen ihn antreten“ lachte die Schildkröte, während Tammy ihm aufmerksam mit einem Lächeln zuhörte. Zu Anfang hatte es ihn stark gewundert, dass die Blonde keine Angst vor ihm hatte oder gar als Monster ansah, doch war er sehr froh darüber. Immerhin hatte selbst April damals von ihnen Angst, als sie Donnie zum ersten Mal begegnete. „Und Meister Splinter ist euer Lehrer, ja? Dann muss er ja wirklich sehr viel Wissen und auch Können, wenn er euch beigebracht hat mit den Waffen umzugehen und auch die Techniken zu lernen“ kam von ihr, während sie ihren Kopf auf den Knien bettete und die Augen schloss. „Und er ist also auch ein Mutant… Eigentlich mag ich Ratten nicht besonders, aber er kann ja nur nett sein, wenn du es schon bist“ lächelte sie, woraufhin Mikey mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen lachte und sich den Hinterkopf rieb. „Klar ist er nett. Wir sind eigentlich alle nett…. Nun ja, bis auf Raph, wenn er mal wieder einen schlechten Tag hat.“ Den letzten Satz beinahe schon gemurmelt wandte er den Blick zur Seite, bis ihm schließlich eine Idee kam und er auf die Beine sprang. Durch die plötzliche Bewegung nehmen Tammy zuckte diese etwas zusammen und sah schließlich zu Mikey auf. Dieser grinste breit, beide Arme angewinkelt und die Fäuste auf Schulterhöhe, während er selbst etwas vorgebeugt dastand. „Du musst alle einmal kennenlernen. Sicher wirst du sie mögen. Bei uns ist auch immer was los und-„ stoppte er plötzlich, sah Tammy an und ließ die Arme hängen. „Oh ja… Du kannst ja nicht raus“ meinte er schließlich mit einer leichten Enttäuschung in der Stimme, ehe er sich auf die Knie fallen und den Kopf hängen ließ. „Und ihnen kann ich auch nicht so einfach sagen, dass ich einen Menschen kennengelernt habe. Wenn ich an das mit Karai denke…“ murmelte er und stieß ein tiefes Seufzen aus. „Mikey…“ begann Tammy, rutschte etwas zu dem Größeren und lehnte sich an dessen Schulter. „Sei nicht enttäuscht davon. Immerhin müsst ihr immer auf der Hut sein und dürft nicht so einfach jemanden trauen. Wer weiß, was sonst alles passieren könnte. Sie könnten euch jagen, versuchen gefangen zu nehmen und an euch experimentieren. Aber ich würde ihnen gerne versichern, dass ich nie etwas in der Art tun würde“ fuhr sie fort und wurde immer leise, ehe sie sich wieder aufrichtete und begann zu husten. Sogleich gingen die Alarmglocken bei dem Älteren los. Er sprang auf die Beine, hob Tammy hoch und legte sie vorsichtig ins Bett. Sich neben dieses nun setzend legte er das Kinn auf die Matratze, nachdem er die Blonde zugedeckt hatte und sah sie an. „Das weiß ich doch, Tam. Und die anderen sicherlich auch, würden sie dich kennen“ sagte er, die Hand auf ihre gelegt und die Augen geschlossen. „Sie würden dich bestimmt auch kennenlernen wollen, wenn ich sie nur von dir überzeugen könnte, aber… nachts können wir bei dir nicht auftauchen und tagsüber ist es für mich schon zu gefährlich über die Dächer zu dir zu kommen… Wenn Splinter das herausfindet“ jammerte er nun leise, bevor er eine warme Hand auf seinem Kopf spürte, welche ihn dort streichelte. Die Augen nun wieder geöffnet sah er in das Gesicht der Jüngeren und erwiderte das Lächeln sogleich, welches sie auf den Lippen hatte. „Er wird es bestimmt nicht heraus finden. Und wenn es für dich zu gefährlich ist, solltest du es nicht zu oft tun, Mikey. Ich will nicht, dass dir etwas passiert“ sagte sie, drehte sich zur Seite und umschloss die Hand der Schildkröte mit ihrer. „Und, habt ihr eine Spur von Mikey gefunden?“ fragte der ältere der Turtels nach, nachdem sie sich auf dem Dach wieder trafen. Donatello landete gerade auf seinen Beinen, nachdem er über das Dach nebenan gesprungen war und seufzte tief. „Nein, ich hab keine einzige Spur von ihm. Nicht einmal gehört habe ich ihn“ sagte der Größere und verschränkte die Arme vor der Brust, während eine Hand ihren Platz an seinem Kinn fand. Raphael, welcher kurz nach Leonardo auf dem Dach angelangt war blieb am Rand dessen in der Hocke und sah zu seinen beiden Brüdern. „Sicher hat er wieder irgendetwas angestellt und wurde erwischt. Kann ich mir bei ihm gut vorstellen“ meinte er, jedoch konnte er die leichte Besorgnis in seiner Stimme nicht unterdrücken. „Mikey sollte eigentlich nicht zu übersehen oder gar zu überhören sein“ murmelte der Anführer und dachte ebenso nach. Die Augen geschlossen und mit dem Fuß auf den Boden tippend kam Raphael schließlich eine Idee. „Dass uns das nicht früher eingefallen ist! Wir rufen ihn einfach auf dem T-Phone an“ sagte er und holte sogleich das Handy heraus, welches Donatello vor drei Jahren für die Truppe erfunden hatte. Der Techniker der drei jedoch schüttelte kurz den Kopf, stemmte eine seiner Hände in die Seite und sah zu seinem Bruder. „Das habe ich schon versucht, bevor wir los gegangen sind. Er hat sein T-Phone in seinem Zimmer gelassen, was mir noch ein wenig mehr Sorgen bereitet. Ich meine, wir reden hier von Mikey. Er hat das T-Phone immer bei sich, selbst um uns einfach nur zu nerven.“ Mit halb geöffneten Augen sah die Schildkröte mit der roten Maske zu seinem größeren Bruder und schob das T-Phone wieder ein, bevor er nun vom Rand des Daches sprang und die Arme verschränkte. „Und was mach wir jetzt? Immerhin rennt Shredder noch immer frei herum, selbst wenn die Kraang nun Geschichte sind. Er ist immer noch ein übler Gegner, auch wenn ich es nur ungern zugebe“ sagte Raphael, woraufhin Leonardo sich nun zu Wort meldete. „Mikey mag zwar ein wenig übermütig sein, aber dennoch weiß er, wann er aufzupassen hat und wann nicht. Erinnere dich nur mal an die Dimension X, als Mikey auf eigener Faust hinein ist. Er hat sich besser geschlagen, als wir drei zusammen“ sagte der Schwertkämpfer, woraufhin Donatello und Raphael nur kurz nickten. „Ja, du hast Recht. Aber dennoch kann er doch nicht einfach so vom Erdboden verschwunden sein“ meldete sich Donnie nun wieder und drehte sich einmal um 180 Grad, bevor er gerade aus zum Ende des Daches lief. „Dennoch ist er wie ein Hund der immer wieder abhaut. Donnie, sobald er zurück ist verpasst du ihm einen Chip“ sagte Raph, während er seinem Bruder hinterher sah und schließlich den Blick auf die Straßen von New York richtete. Es war nur zu gut zu erkennen, dass die drei sich gewaltige Sorgen machten. „Da muss ich dir mal Recht geben. Es wäre wirklich sinnvoll ihn irgendwie orten zu können. Aber da sollten wir erst einmal beiseite schieben und unseren Bruder wieder finden. Und das am besten wohlauf“ sagte der Anführer nun und sah zu seinen beiden Brüdern. „Ich werde mich weiter um die Dächer kümmern und die Augen offen halten. Raph, du suchst am besten noch einmal die Gassen und Seitenstraßen ab. Donnie, du gehst in die Kanalisation und hältst dort dir Augen offen. Vielleicht hat er ja nur einen weiteren Ort gefunden, an dem er herumbrettern kann“ sprach er. Kaum den Satz beendet verschwanden alle drei. Donnie sprang vom Dach und geradewegs in einen Gullideckel, bevor er diesen hinter sich schloss und durch die Gänge der Kanalisation ging. Raphael verschwand in der ersten Seitengasse und hielt dort die Augen offen. Sowohl auf den Straßen, als auch auf den Treppen, die an jedem der Wohnhäuser angebracht waren. Leonardo sprang über die Dächer, hielt Ausschau nach dem Jüngeren und erhaschte jede noch so kleine Bewegung, die er aus dem Augenwinkel sehen konnte. Langsam hoben sich die Augenlider und zwei hellblaue Augen kamen zum Vorschein. Die Hand noch immer von der des Mädchens gehalten hob Mikey langsam seinen Kopf, bevor er gähnte und schließlich zu Tammy sah, welche ruhig im Bett lang und schlief. Mit einem Lächeln auf seinem Gesicht sah er sie einen Moment lang an, bevor er sich leise erhob und seine Hand sachte aus der ihren befreite. Dass er einschlafen würde war von seiner Seite aus nicht geplant, doch fühlte er sich bei der Blonden einfach zu wohl, dass er wach bleiben könnte. Doch ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er schon viel zu spät dran war. Sieben Stunden fehlte er nun schon und sicherlich würden die anderen schon bemerkt haben, dass er nicht anwesend war. „Mist. Jetzt muss ich mich aber beeilen“ meinte er leise, um Tam nicht zu wecken. Noch einen kurzen Blick zu der Schlafenden und die Decke über ihren Körper gezogen lächelte er ihr entgegen. „Ich komme morgen wieder. Versprochen“ versprach er leise flüsternd und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er sich zum Fenster begab und sein Skateboard unter den Arm klemmte. „Schlaf schön, Tammy“ waren seine letzten leisen Worte, bevor er das Fenster öffnete, auf die Treppen sprang und es hinter sich schloss. Tief seufzend schloss er für einen Moment die Augen, ließ den Kopf hängen und schwang sich schließlich über das Geländer, um auf den Boden und anschließend durch einen Gullideckel in die Kanalisation zu gelangen. Dort schwang er sich auf sein Skateboard und bretterte die Gänge entlang, bis er zu dem Versteck und Zuhause der Turtels gelangt war. Über das Sofa springend, da er dachte seine Brüder saßen darauf und sahen wieder eine Serie, grinste er breit, streckte die Arme aus und ließ das Board fallen. „Bin wieder da!“ rief er und wunderte sich sogleich, dass alles viel zu still war. Er hatte mit Gemecker Seitens Raphaels gerechnet, da er genau vor dessen Sicht landen würde. Ebenso wie Geschrei von Donatello, weil dieser durch das laute Rufen von Mikey seine Reagenzgläser hätte fallen lassen. Und auch von einem Vortrag seines älteren Bruders, welcher in Ruhe seine Serie sehen wollte. Doch all dies blieb aus. Verwirrt sah er sich um, dreht sich einmal um seine eigene Achse und runzelte etwas die Stirn, ehe er eine leichte Schnute zog. „Wo sind denn alle hin?“ fragte er sich nun selbst und zuckte sogleich zusammen, als er einen Schlag auf den Hinterkopf spürte und eine Stimme hinter sich vernahm. „Michelangelo. Wo warst du?“ wollte Meister Splinter von dem Jüngsten wissen, welcher nun auf dem Boden saß und sich den Kopf rieb. Mit Tränen in den Augenwinkeln jammerte Mikey ein wenig, bevor er den Mut aufbrachte und zu seinem Vater aufsah, welcher nicht gerade freundlich drein blickte. „Ich… war nur ein wenig Skateboard fahren“ sagte er nun, woraufhin Splinter eine Augenbraue hoch zog und die Arme hinter dem Rücken verschränkt hielt. „Sieben Stunden lang? Deine Brüder haben sich bereits Sorgen um dich gemacht. Und auch ich hatte die schlimmsten Befürchtungen“ sagte der Sensei, ehe sich Mikey vor ihn hin kniete und zu Boden sah. „Michelangelo… Ein Ninja lügt niemals. Besonders lügt er niemals seine Brüder, Verbündete oder seine Familie an. Wo also hast du gesteckt?“ fragte er noch einmal nach, jedoch ohne Nachdruck. Sein Blick tat dies schon ganz allein, weswegen die Schildkröte mit der orangenen Maske auch schnell einknickte. Auch, wenn er wusste, dass es mächtigen Ärger geben würde. „Ich… Ich habe jemanden besucht“ gab er schließlich kleinlaut zu, den Kopf leicht zur Seite gedreht und somit das etwas verwunderte Gesicht seines Senseis nicht sehend. „Sie… ist krank und hat niemanden sonst. Sie freut sich doch immer so, wenn ich sie besuchen komme. Und man kann ihr wirklich vertrauen“ sprach er weiter und rechnete schon mit der schlimmsten Standpauke aller Zeiten, da er sich einem anderen gezeigt hatte und auch – wie es heraus zu hören war – von ihnen erzählt hatte. Doch Splinter blieb ruhig, sah zu ihm herab und seufzte schließlich leise. „Ruf deine Brüder an und sag ihnen, dass du zurück bist. Dann erzählst du uns alles“ sprach er, während er sich bereits wieder abwandte und in das Trainingszimmer verschwand. „Sag mir Bescheid, wenn sie zurück sind. Ich werde solange meditieren.“ Als sich die Tür hinter dem Sensei geschlossen hatte sah Mikey noch einige Zeit verwundert zu dieser, ehe er breit grinste und in sein Zimmer lief, um das T-Phone zu holen. „Wow. Er ist gar nicht sauer. Vielleicht klappt das alles ja dann doch. Ich muss sie nur ganz gut davon überzeugen und…. Erst einmal anrufen“ sprach er mit sich selbst, bevor er auch schon eine Textnachricht an seine Brüder schickte. Nachdem Mikey die Nachricht an seine Brüder gesendet hatte konnte man eine halbe Stunde später bereits ein lautes Krachen hören, was den Jüngeren in seinem Zimmer zusammen zucken ließ. Er wusste nur zu gut, was gerade passiert war. Raphael und die anderen beiden waren zurück und der Träger der roten Maske war stink sauer auf den Kleineren. Schwer schluckend erhob er sich von seinem Bett, welches noch immer zugemüllt von einigen Pizzaschachteln, ebenso wie Papiere von diversen Riegeln und halb vergammelten Pizzaresten war. Die Tür einen Spalt öffnend lugte er heraus und sein Verdacht von eben bestätigte sich, als er Raph mitten im Raum stehen sah. Dieser sah sich um, sein Gesicht von Wut verzerrt und die Hände zu Fäusten gebildet. „Wenn ich den in die Finger kriege. Einfach abzuhauen und so mir nichts, dir nichts eine Nachricht zu schicken. Und wir suchen uns dumm und dämlich“ fauchte er, während Donnie und Leo versuchten ihn zu beschwichtigen. „Jetzt beruhig dich Raph. Du kennst Mikey doch. Außerdem hätte dennoch was passiert sein können. Sei doch lieber froh, dass er heil wieder hier ist“ begann der Größere der Turtles, die Hände etwas erhoben und links von Raphael stehend, während Leo rechts von ihm stand und ebenfalls die Hände etwas erhoben hatte. „Richtig. Und deine Wut macht es nun auch nicht besser. Hinterher verschwindet er noch länger wie damals, als wir mit April auf der Farm waren. Das wäre auch beinahe schief gegangen“ erinnerte sich der Ältere. Leise knurrend und brummend blieb der rotmaskierte Turtle weiterhin an Ort und Stelle stehen, mit eben jenen wütenden Gesicht, bevor er tief ausatmete und die Arme hängen ließ. Diese nun verschränkt sah er sich um und schnaubte leise. „Bitte. Aber wenn er das noch einmal macht werde ich ihm mit meinen Sais zeigen was eine Schildkrötensuppe ist“ murrte er, ehe er sich in seinen Sitzsack sinken ließ, welcher auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Leo und Donnie waren sichtlich erleichtert, dass Raph sich langsam wieder beruhigte. Auch Mikey, welcher die drei beobachtet hatte war darüber froh und öffnete die Tür nun gänzlich, bevor er zu seinen Brüdern ging und grinste. Jedoch nicht so frech und selbstsicher wie sonst, sondern eher entschuldigend und voller Schuld. „Heeeey….“ begrüßte er die drei, hob die Hand und seufzte tief, bevor er Kopf und Arme hängen ließ. „Es tut mir leid. Aber ihr hättet mich nicht suchen müssen. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen und-„ stoppte er nun und wurde sogleich von Raphael zu Boden gedrückt. Sich auf den Panzer des Kleineren setzend drückte er Mikey’s Kopf mit der Faust gegen den Boden und sah ihn an. „Du Idiot! Weißt du was hätte passieren können?! Ich würde dir am liebsten den Panzer über den Kopf ziehen!“ schrie Raph ihn vorwurfsvoll an, während Mikey leise jammerte und winselte. Doch lange sollte dies nicht anhalten, als auch schon die Tür zum Trainingsraum auf ging und Splinter heraus trat. „Was ist hier schon wieder los?“ fragte er mit kraftvoller und lauter Stimme. Auch ihm ging das Gezanke mit der Zeit auf die Nerven, was die anderen vier sogleich als Vorwarnung ansahen und sich in einer Reihe hinknieten. „Tut uns leid für die Störung, Sensei“ kam es synchron von den Brüdern, während sie den Blick zu Boden gerichtet hatten. Die Augen geschlossen und sich die Schläfe massierend trat die Ratte zu den vieren heran, die Arme hinter dem Rücken und den Kopf erhoben. „Ihr solltet froh sein, dass Michelangelo wohlbehalten zurück ist, auch wenn er euch Kummer bereitet hat“ sagte er und zog Raphael eines mit dem Stab über, woraufhin dieser ein lautes „Au!“ von sich gab und sich den Kopf hielt. „Wieso bekomm ich eine und die anderen nicht?!“ wollte er nun wissen, verstummte aber sogleich als er den Blick Splinters sah. Ohne ein weiteres Wort begab sich der Sensei in die Küche und setzte sich auf einen der Stühle, bevor er den Jungs deutete sich zu ihm zu setzen. „Michelangelo hat uns etwas zu erzählen.“ Sich gegenseitig ansehend, nachdem Mikey bereits aufgestanden war, sahen sie deutlich verwirrt drein, ehe sie es ihm gleich taten und nun versammelt am Tisch saßen. Einige Zeit verging, welche in Schweigen gehüllt war. Die drei Brüder, welche vor kurzem noch den Suchtrupp gebildet hatten sahen erwartungsvoll zu ihrem jüngsten Bruder, während dieser stumm auf den Tisch sah. Die Hände hatte er auf seinen Knien, die Schultern etwas hochgezogen und erinnerte an einen kleinen Jungen, welcher eine Menge Ärger bekommen hatte. Als sich Splinter jedoch räusperte, nachdem dieser sich seinen Tee zubereitet hatte, zuckte Mikey zusammen und hob den Blick. Kurz zu dem Sensei und schließlich zu seinen Brüdern sehend holte er tief Luft und schloss die Augen. „Nun…. Wieso ich weg war…. Also ich…“ begann er und überlegte, wie er am besten anfangen sollte. Doch fand er es für das Beste ganz von vorne anzufangen. „Ich gehe seit einigen Tagen, oder nun schon seit ein paar Wochen, jemanden besuchen“ fing er schließlich an zu erzählen, den Blick wieder auf den Tisch gerichtet. „Und weiter? Wen willst du denn schon besuchen? April? Casey?“ fragte Raph nun sichtlich ungeduldig, da er es nicht sonderlich leiden konnte, wenn man solange für eine Erklärung brauchte. „Lass ihn doch einmal ausreden. Wieso sollte er sich heimlich davon schleichen, wenn er die beiden besuchen will?“ fragte Donnie nun, bevor er wieder zu seinem Bruder sah, um zuzuhören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)