Liebe nach dem Schlusspfiff von Kathili ================================================================================ Kapitel 20: Lügen ----------------- Robin - Lügen Sonnenstrahlen kitzelten ihr Gesicht. Langsam öffnete Robin ihre Augen und stellte fest, dass es nicht ihr Schlafzimmer war, in dem sie sich befand. Musste sie gestern wohl auf Zorros Sofa eingeschlafen sein. Erst jetzt bemerkte sie ihr warmes gemütliches Kissen. Sie hob ihren Kopf ein kleines Stück und betrachtete seine muskulöse braungebrannte Brust auf der sie wohl geschlafen hatte. Sanft strich sie mit ihrer Hand die Konturen seines Waschbrettbauches nach. Sie lächelte. So würde sie am liebsten jeden Tag aufwachen. Sie wollte aufstehen um Kaffee vorzubereiten, merkte aber einen Widerstand an ihrem Rücken bis hin zu ihrer Hüfte. Zorro hatte seinen Arm um sie geklammert, stellte sie erfreut fest. Sie sah hoch zu seinem Gesicht, er schlief noch. Er sah so friedlich aus. Vorsichtig strich sie mit ihrer Hand über seine Wange. Ein leises noch verschlafenes Brummen gab er von sich, als er langsam seine Augen öffnete und ihren Körper näher zu sich zog, seine rechte Hand dabei auf ihren Po verweilend. Robin quietschte. "Hey nicht so stürmisch!" Er lachte als er ihre Worte vernahm. "Ich kann nicht anders! So wurde ich noch nie geweckt!" Mit einem Satz packte er sie und drehte sich mit ihr, so dass sie nun auf dem Rücken lag, er über ihr. Er grinste als er ihr kurzes Kichern vernahm. Sanft küsste er sie, löste sich allerdings schnell wieder. Sein Blick wanderte zu dem weißen Verband, den er ihr heute Nacht angelegt hatte. Er brummte verärgert. Verwundert über seinen plötzlichen Stimmungswechsel folgte sie seinem Blick und riss erschrocken die Augen auf als sie den Verband entdeckte. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Er muss es entdeckt haben als er ihr die Jacke ausgezogen hat. Ihre Jacke. Wo war sie? Ihr Blick richtete sich wieder auf ihn. "Woher hast du den Bluterguss?" fragte er ernst und sah ihr in die Augen, um ihre Reaktion abzuwarten. Robin wurde nervös. Was sollte sie ihm nun sagen? Sie wollte doch niemanden in die Sache mit Franky hineinziehen. "Den hab ich... ähm... Das muss gestern passiert sein, als die Möbel geliefert wurden... Ich hatte den Möbelp...". "Lüg mich nicht an!" unterbrach er sie. Robin sah ihn erschrocken an. Er erhob sich und zog sie sanft mit nach oben. "Wie kommst du darauf das ich lüge? Du lässt mich ja nicht mal aussprechen!" gab sie nun leicht sauer zurück. Sie wollte gerade aufstehen und nach ihrer Jacke greifen, die sie über einen Stuhl hängend entdeckte, als Zorro ihre Hand nahm und sie zurückzog. "Wo willst du hin?" fragte er irritiert. "Nach Hause, es tut mir leid das ich gestern hier eingeschlafen bin, ich wollte dir nicht zur Last fallen!" entgegnete sie ihm und wollte gehen, aber er ließ sie nicht los. Er stand auf, stellte sich vor sie, legte ihr seine Hand auf ihre Wange und sah sie eindringlich an. "Was redest du da für einen Quatsch?" fragte er sie entrüstet. Robin drehte ihren Kopf weg. Sie wollte ihm nicht in die Augen sehen und ihm sagen, dass alles in Ordnung war. Das war es nicht. Es war alles andere als in Ordnung. Deswegen wollte sie gehen. Nein flüchten. Flüchten vor der Wahrheit, die er auf keinen Fall erfahren durfte. "Hey, sieh mich an!". Sanft fasste er mit seiner Hand an ihr Kinn und drehte ihr Gesicht wieder zu ihm. Er sah ihr in die Augen. "Du bist das beste was mir je passiert ist! Rede also keinen Unsinn, dass du mir zur Last fällst!" Er streichelte sanft mit seinem Daumen über ihre Wange. "Woher hast du den Bluterguss?" fragte er sie nochmals und sah sie dabei ernst an. Robin stöhnte, gab Zorro doch einfach nicht auf. "Ich habe den Möbelpackern gestern geholfen die Schränke im Bad aufzuhängen. Dabei ist mir einer der Schränke auf den Arm gefallen!" log sie. Sie wusste das es falsch war ihn anzulügen. Sie wollte ihn beschützen. Vor ihren Problemen. Vor ihrer Angst. Vor Franky. Er hatte schließlich sein eigenes Paket zu tragen, sollte er ihres nicht auch noch auf sich nehmen. Sie lächelte ihn unsicher an und hoffte inständig, dass er ihre Antwort akzeptierte, ob er ihr nun glaubte oder nicht. Indessen sah er sie an. Er wusste das sie ihn anlog, konnte sich nur nicht erklären wieso sie das tat. Er seufzte und gab ihr einen kurzen aber dennoch liebevollen Kuss. Er kaufte ihr ihre Geschichte zwar nicht ab, beschloss aber, nicht weiter darauf einzugehen. Er würde es schon irgendwie anders herauskriegen, dass schwor er sich. "Setz dich, ich mach uns Frühstück! Danach bring ich dich nach Hause wenn du möchtest!" sagte er einfühlsam und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Robin nickte und setzte sich auf einen der Hocker an der Theke. Auf der Theke neben sich lag ihr Handy. Es blinkte. Eine neue SMS. Wahrscheinlich von Franky, vermutete sie. Sie blickte zu Zorro. Dieser stand mit dem Rücken zu ihr und bereitete das Frühstück vor. Sie schnappte sich ihr Handy und machte sich auf den Weg ins Bad. "Ich geh mich mal etwas frisch machen!" sagte sie noch bevor sie das Bad betrat. Zorro drehte sich zu ihr um, sah aber nur noch wie sich die Tür zum Badezimmer schloss. Er warf noch einen kurzen Blick auf die Stelle, an der ihr Handy lag. Er seufzte als er feststellte, dass sie es mitgenommen hatte. >Was verheimlicht sie nur?< dachte er kopfschüttelnd und wandte sich wieder dem Frühstück zu. Im Bad angekommen setzte sie sich auf den Rand der Badewanne und sah auf ihr Handy. Es war tatsächlich eine SMS von Franky. Sie seufzte und überlegte, ob sie diese nicht einfach löschen sollte ohne sie überhaupt zu lesen. Lange Zeit starrte sie auf das Display. Sie öffnete die SMS. *Das war ja so romantisch! Warum hast du ihn nicht rangelassen? Bist ja schließlich auch angezogen wie ein Flittchen! Ich konnte ihn schon kennen lernen deinen Stecher ... Wir sehen uns bald wieder, versprochen!!* Robin ließ vor Schreck das Handy fallen. Er konnte ihn schon kennen lernen? Jetzt stellte er ihm auch schon nach. Sie schlug ihre Hände vors Gesicht. Was sollte sie nur tun. Sie war verzweifelt. "Ist alles in Ordnung bei dir?" klopfte Zorro besorgt an die Tür, als er etwas lautes im Bad vernahm. Sie erschrak als sie seine Stimme hörte. "Ja... ich ähm, es ist alles in Ordnung, ich komm... bin sofort soweit!" Schnell hob sie ihr Handy auf, ging zum Waschbecken und wusch sich das Gesicht. Sie nahm das Handtuch, das neben dem Waschbecken hing und hielt es sich ins Gesicht. Es roch so gut. Nach ihm. Sie seufzte wieder und trocknete sich das Gesicht ab. Es tat ihr in der Seele weh, Zorro so anzulügen. Das hatte er nicht verdient. Sie musste die Sache endlich klären. Aber wie sollte sie das anstellen? Sie entschied sich erstmal das Bad zu verlassen. Über Franky konnte sie sich später noch den Kopf zerbrechen. Als sie das Bad verließ kam ihr schon direkt der Duft von frischem Kaffee entgegen. Sie setzte sich zu Zorro an die Theke, der sich in der Zwischenzeit angezogen hatte und sie schon erwartete. "Alles ok?" fragte er besorgt nach. Sie nickte und lächelte ihn an. "Du hast dir ja richtig Mühe gegeben! Sieht lecker aus!" sagte sie, als sie all die Leckereien auf der Theke entdeckte. Er grinste leicht und sah sie an. Er machte sich Sorgen um sie. Warum das so war wusste er nicht, aber ihm wurde klar, dass sie irgendwas auf dem Herzen hatte, aber nicht mit der Sprache rausrückte. Er legte eine Hand auf ihren Rücken und streichelte ein paar Mal leicht darüber. "Ich möchte das du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst! Wenn du Probleme hast, sag es mir, ich werde dir helfen!" Sie war gerührt als sie seine Worte hörte. Allerdings setzte sie wieder ihre Maske auf, drehte sich in seine Richtung und legte ihm eine Hand auf die Wange. "Das weiß ich! Aber es ist alles in Ordnung, glaube mir! Und jetzt guck nicht so ernst und lass uns frühstücken!" Sie lächelte und stupste ihn mit ihrem Finger auf die Nase. Letztendlich gab er nach und begann zu frühstücken. "Musst du heute arbeiten?" fragte sie interessiert. "Ja aber erst später!" antwortete er bevor er in sein Brötchen biss. "Und heute Abend wieder Training?". Sie wollte nicht das sie still nebeneinander am Tisch saßen, deswegen versuchte sie krampfhaft ein Gespräch anzufangen. "Ja aber nur bis 20 Uhr!" antwortete er monoton. "Was hast du denn heute noch vor?" fragte er, als ihm auffiel, dass sie sich bemühte, keine schlechte Stimmung aufkommen zu lassen. "Ich weiß es noch nicht. Ich habe ja noch eine Woche Zeit bis ich anfange zu arbeiten. Ich werde wohl zuhause noch ein paar Kartons auspacken und einräumen. Leider wird der Schlafzimmerschrank erst nächste Woche geliefert, also werde ich noch nicht alle Kartons los!" erzählte sie nebenbei, während sie sich ein Brötchen aufschnitt. "Soll ich dir nach dem Training vielleicht Gesellschaft leisten, dann lass ich die Bierchen ausfallen?" fragte er. "Ich kann dir ja nachher Bescheid sagen, wie weit ich gekommen bin! Du musst ja nicht mit in meinem Chaos sitzen!" antwortete sie. Ihr war unwohl zumute ihn in ihre Wohnung zu holen, solange die Sache mit Franky noch nicht vom Tisch war. "Okay, dann sag Bescheid!" sagte er leicht beleidigt, hatte er doch gemerkt, dass sie ihn auf einmal auf Abstand hielt. "Hey, jetzt sei nicht eingeschnappt! Ich will nur nicht, dass du dich langweilst während ich die etlichen Sachen sortiere! Das wäre doch viel zu langweilig für dich!" versuchte sie ihn aufzumuntern. "Ich habe dich gerne in meiner Nähe!" fügte sie noch hinzu. "Nur will ich mich dann ganz auf dich konzentrieren wenn du bei mir bist!" Er lächelte und gab nach. Als beide mit dem Frühstück fertig waren, stand Robin auf und wollte das Geschirr einsammeln, als Zorro sie am Arm festhielt und sie zu sich zog. "Lass das mal schön stehen du bist mein Gast, ich mach das später!" Er zog sie zwischen seine Beine fasste ihr an den Hinterkopf und verwickelte sie in einen leidenschaftlichen Kuss. Robin, die mit seiner Aktion überhaupt nicht gerechnet hatte, stöhnte kurz überrascht auf und erwiderte sofort den Kuss. Sie verschränkte ihre Hände in seinen Nacken, während er nun beide Hände auf ihrer Taille platzierte. Der Kuss war so intensiv, dass sie fast den Halt verlor. "Wohin?" fragte er grinsend in den Kuss hinein und löste sich kurz darauf. Sie sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an. "Du haust mich einfach aus den Socken!" hauchte sie und lehnte ihren Kopf an seine Stirn. Er grinste frech, gab ihr einen weiteren, diesmal nur kurzen Kuss und erhob sich von seinem Hocker. "Komm Puppe, ich fahr dich nach hause!" grinste er und gab ihr einen Klaps auf den Po. "Hey!" Sie warf ihm einen gespielt strafenden Blick zu und boxte ihn leicht auf die Schulter. Grinsend sammelte sie ihre Sachen zusammen und begab sich gemeinsam mit ihm zur Tür... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)