Wasserträume von otakukid (- Kami direkt ins Herz) ================================================================================ Prolog: Ankunft im Mittelalter ------------------------------ „Inuyasha mach Platz!“, befahl Kagome unterkühlt, als sie gerade aus dem Brunnen stieg. „Was sollte das denn du dumme Ziege?“, meckerte dieser. „Das saß noch tief in meinen Knochen. Das mach Platz war für das letzte Mal!“ Inuyasha schwieg und er wirkte mit einem Mal bedrückt. Seine Ohren ließ er hängen. „Ich.. Es tut mir leid.“, sagte dieser, ehe er ihr den Rücken zuwand, „Aber wir können ja immer noch Freunde sein.“ Den leichten Hoffnungsschimmer in seiner Stimme war kaum zu überhören. Kagomes Mundwinkel zuckten amüsiert. „Hn.“ Als ob sie jemals wieder ein freundschaftliches Verhältnis zueinander aufbauen könnten. Nicht nach all dem was zwischen ihnen Vorgefallen war. „Ich bin trotzdem immer noch für dich da. Ich liebe dich aber nur noch als Schwester, bitte vergiss das niemals.“, sagte der Hanyo traurig, woraufhin er die Lichtung verließ und Kagome alleine zurück ließ. Diese ging wortlos weiter, ohne noch einen weiteren Gedanken an Inu Yasha zu verschwenden. Sie hatte damals damit abgeschlossen, als er sie kurz vor der Vermählung wegen Kikyo verlassen hatte. Jetzt wusste sie auch, warum er sich immer weiter von ihr abgekoppelt hatte und keinen Körperkontakt mehr zu ließ. Warum er ihr immer mehr Lügen auftischte. Bis sie die beiden eines Tages erwischte. Es war knapp eine Woche vor ihrer Vermählung und von dem Tag an schwor Kagome sich, nie wieder jemanden so nah an sich zu lassen wie ihn. Es wurde bereits Abend, als sie eine Pause machte. Reintheoretisch brauchte sie diese nicht, aber irgendetwas sagte ihr, dass es besser wäre eine zu machen. Nachdem sie das Feuer mithilfe eines Feuerzeuges entfacht hatte, ging sie zu einem See, welcher beinahe direkt an ihrer Feuerstelle war. Schnell zog sie sich aus und sprang in das eiskalte Wasser. Sie tauchte bis auf den Grund. Wasser hatte sie schon immer gemocht. Es war, als wäre sie mit dem Wasser verbunden. Aus einem ihr unbefindlichen Grund wollte sie raus aus dem Wasser. Gerade als sie an der Wasseroberfläche war, hörte sie einen hohen Schrei und schon bemerkte sie einige dämonische Auren. Eilig zog sie sich ihre Hose an und ihren BH, für mehr reichte die Zeit nicht. Ihre Schuhe vergaß sie ebenfalls. Nur ihre Katanas hatte sie dabei, da sie immer an den Gürtel ihrer Hose geschnallt waren. Innerhalb einer Minute war sie am entsprechenden Ort angekommen. Auf der Lichtung herrschte totales Chaos. Alles lag in Schutt und Asche. Wortlos zog sie ihrer Katanas aus den Scheiden und rannte auf den Dämon zu, er gerade dabei war, ein kleines Kind in sein großes Maul zu stopfen. Plötzlich drehte sich der Dämon um und blickte Kagome stumm in die Augen, ehe er Rin los ließ. Diese ließ kurz etwas ihrer Aura frei, woraufhin sie die Aufmerksamkeit aller Dämonen auf der Lichtung und wahrscheinlich auch in der Umgebung hatte. „Da-Das kann nicht sein!“, rief einer der Onis. „Sie ist nur ein mickriger Mensch! Das kam nicht von ihr!“, antwortete ein anderer. Ohne weiter auf das Gepräch einzugehen, rannte Kagome los und trennte dem ersten den Unterkörper ab. Ein schwaches Stöhnen ließ sie jedoch inne halten. Was sie sah, ließ ihre Augen sich kurz weiten. Vor ihr lag Sesshomaru, der Inu no Taisho und der Lord des Westens. Im stummen fragte sie sich, wer ihm diese ganzen Wunden zugefügt hatte, denn diese Dämonen waren alles andere als Stark. Sie merkte die Auren der anderen und schloss kurz ihre Augen um sich zu konzentrieren, ehe sie einen Rückwärtssalto vollbrachte und während des Sprunges mehrere Attacken ihrer Schwerter auf die anderen feuerte. Natürlich achtete sie darauf, dass Kind nicht zu treffen, dass sich wahrscheinlich irgendwo versteckt hatte. Ihre Augen gingen schnell von rechts nach links um die Situation zu überblicken. Drei Dämonen hatte sie getötet, jetzt fehlten nur noch zwei Weitere. Diese attackierten sie, in dem sie Feuer auf sie spuckten, was sie ganz einfach mit ihren Schwertern zerschlug. Eine feine Wasserschicht hatte sich auf ihnen gebildet. Ihre Gegner verzogen ihre Gesichter, ehe sie Kagome verschwinden sahen und sich dementsprechend hektisch umsahen. Diese saß auf einem Ast und schaute sich das ganze Szenario leicht amüsiert an, bis es ihr zu Langweilig wurde und hinter ihnen landete. Bevor einer der Beiden reagieren konnte, ragte jeweils ein Katana aus dem Rumpf des anderen. Wortlos sackten sie zusammen, während Kagome etwas von dem Fleisch abschnitt. Ihre mittlerweile sensible Nase rümpfte sich. Es stank gewaltig, aber es war besser als gar kein Fleisch. Ihr fiel Sesshomaru ins Auge. Sie hatte ihn nicht wirklich gemocht, allerdings hatte er ihr nicht nur einmal das Leben geretter, also blieb ihr keine andere Wahl, als Sesshomaru auf ihren Rücken zu satteln und ging mehr schlecht als Recht zu ihrem Lager, wo auch Rin bereits war. „Oh wie toll, Ihr habt Sesshomaru-sama gerettet!“, rief sie glücklich und umarmte Kagome. „Man umarmt keine Fremden.“, erwiderte Kagome leicht lächelnd, als sie Rins strahlendes Gesicht sah. „Aber du bist doch Kagome-chan! Du bist immer mit Inu Yasha-sama mitgereist.“ Die ältere erwiderte daraufhin nichts. „Kannst du in meinen Rucksack greifen und mir eine Schüssel geben und diese vorher mit Wasser von dem See befüllen?“ Sofort nickte Rin und rannte zu dem nah gelegenen See. Man brauchte keine außergewöhnlichen Kräfte haben, um den zu entdecken. Rin sah auch ein Oberteil auf einem Stein liegen und nahm es direkt mit, da sie dachte, dass es Kagome gehören würde. Als sie das Wasser hatte begann es sich zu bewegen und schoss aus der Schüssel und drang in jede einzelne Wunde des Dämons, der nur noch seine unterbekleidung trug und selbst dies nur noch an den wichtigsten Stellen. Egal gegen wen oder was er gekämpft hatte, es musste verdammt stark gewesen sein. Anscheinend hatte Sesshomaru sich vergiftet, weswegen er sich selbst nicht heilen konnte. Das Wasser zog das Gift auf und Sesshomaru wachte auf. Allerdings mit roten Augen. Anscheinend war er gerade nicht selbst und sein Biest hatte die Kontrolle über seinen Körper übernommen. Es schmerzte ihm Sichtlich, da er ihr immer wieder seine Krallen in die Arme schlug. „Undankbarer Köter!“, fluchte sie. „Nicht bewegen Rin!“, mahnte Kagome, als sie eine Bewegung im Hintergrund wahrnahm, „Er ist gerade nicht er selbst und jeder ist ein Feind für ihn im Moment.“ Dass Kagome so ruhig bleiben konnte, war für Rin undenkbar. Nach einer Weile war das Gift aus seinem Körper draußen und Kagome atmete leicht auf. Seine Wunden begannen sich selbst zu schließen und das Rot aus seinen Augen verschwand. Allerdings wollte eine etwas tiefere Wunde sich nicht so schnell verschließen. Zwar wusste Kagome, dass es unwahrscheinlich war das sich die Wunde entzündete, aber sie ging kein Risiko ein und verband seine Wunde mit Verbandsmaterial. Während Sesshomaru zu schlafen schien, briet Kagome das Fleisch an und ließ ein rohes Stück für ihn über. Rin legte sich hin und schlief, allerdings frohr sie und so gab Kagome Rin ihr Oberteil, da dies ziemlich dick war und für kalte Nächte gedacht war. So saß sie nun im Mittelalter, nur mit einer Hose und einem BH bekleidet und wachte über den Lord des Westens und seinem Schützling. Das würde ein lustiges erwachen geben. Nicht nur, dass dies nicht schlimm genug war, war der Daiyokai tatsächlich am frieren. Seufzend legte sie ihm ihre Stoffjacke über den Oberkörper und auch wenn es nicht viel war, so bedeckte die Jacke das meiste und tatsächlich wurde das Zittern nach ein paar Minuten weniger, bis es schließlich ganz aufhörte. Jetzt hatte sie nichts mehr, dass sie wärmen konnte, also setzte sie sich noch näher an das Feuer und legte immer wieder ein paar Äste nach. Nebenbei schaute sie sich alte Fotos an und sofort schossen ihr Tränen in die Augen. „Warum habe ich den Mist überhaupt mitgenommen?“, fluchte sie und wollte sie wieder zurück in den Ruckssack stopfen, doch da sah sie das Bild von ihren Freunden und sich. Inuyasha, wie er Shippo mal wieder eine Beule verpasste, sie selbst, die gerade eine 'Mach Platz' Attacke auf ihn abließ, Miroku der Sango begrapschte und sie ihm ihren Bumerang um die Ohren schlug. Eine einsame Träne verließ ihr Auge und diese wischte sie nicht weg. Sie war nur froh, dass niemand sie so sah. Allerdings merkte sie, dass Sesshomaru dabei war aufzuwachen, da sein Yoki stieg und stieg. Plötzlich riss er seine Augen auf und.... Kapitel 1: Impulsiver Daiyokai? ------------------------------- Sesshomaru stieß ein lautes Knurren aus, als er Kagome entdeckte. „Keine Sorge.“, sagte diese seelenruhig und starrte weiterhin ins Feuer, „Wenn ich dich hätte umbringen wollen hätte ich es schon längst getan.“ Wieder knurrte er. Wie konnte dieses Weib es sich wagen so mit ihm zu reden? Plötzlich bemerkte dieser, dass etwas auf ihm lag. Mit aggewöhnischem Blick blickte er dem Ding entgegen, dass ihn vorher noch Wärme gespendet hatte. „Das ist eine Jacke.“, erklärte sie, ohne in auch nur eines Blickes zu würdigen, „Man schlüpft in sie hinein wenn einem kalt ist.“ „Ich brauche soetwas nicht Mik-!“ Sesshomaru brach mitten im Satz ab, als er ihre Aura bemerkte. Diese war alles andere als die der einer Miko. „Ganz recht Sesshomaru. Ich bin schon lange keine Miko mehr.“ Ein bitteres lächeln schlich sich auf ihre Züge. Der Daiyokai musste stocken. Er roch seinen verblödeten Halbbruder nicht, was heißt, dass sie alleine die Dämonen besiegt haben muss und auch alleine unterwegs sein muss. „Ich weiß nicht wer oder was dich angegriffen hat, aber es musste verdammt stark gewesen sein, so wie du ausgesehen hattest.“, murmelte Kagome gedankenverloren ins Feuer. Ihm entfiel die Kälte in ihrer Stimme nicht. In den drei Jahren hatte sie sich extrem verändert. Ob diese Veränderung für einen mickrigen Menschen überhaupt möglich war? Noch bevor er sich darüber wundern konnte, warum er überhaupt einen Gedankne an sie verschwendete, sprach sie wieder. „Was war es, dass dich angegriffen hat?“ Er schwieg. „Wenn ich mir deine Wunden so ansehe, dauert es noch mindestens eine Woche bis du wieder komplett auf den Beinen bist.“, sagte sie ohne jegliche Emotionen, als sie sich seine Wunde ansah, „Das heißt, wenn das Dingen was dich angegriffen hat zurückkehrt, muss ich wissen mit was ich es zu tun habe.“ „Du redet Müll Weib!“, knurrte Sesshomaru. Eine Braue wanderte unter ihren Pony. „So? Dann beweise mir, dass du mich besiegst.“ Sesshomaru allerdings bewegte sich kein Stück. Kagome kniete sich vor ihm hin und blickte ihm in die Augen, die sich vor Wut langsam rot verfärbten. „Halte deine Wut über meine unverschämtheit im Zaun. Wir beide wissen, dass du mich in deinem jetztigen Zustand niemals besigen könntest. Und was ist mit Rin? Sie würde schutzlos ausgeliefert sein.“ Eine Klaue ergriff ihren Hals und würgte sie. Kagome jedoch blieb ruhig und atmete flach und ruhig. Sesshomaru indess wurde immer wütender. Warum bekam dieses Weib keine angst? Hatte sie jeglichen Repsekt verloren so mit ihm umzugehen oder war sie einfach nur Lebensmüde? „Wage es dich jemals wieder in deinem erbärmlichen Leben so respektlos mit mir umzugehen!“, knurrte dieser. Seelenruhig nahm Kagome sich sein Handgelenk, drückte auf seine Sehne und schob seine Hand von ihrem Hals. Ungläubig betrachtete er das Spektakel vor sich. „Ich bin nicht respektlos dir gegenüber. Ich weiß durchaus mich zu benehmen. Ich habe dich lediglich auf Fakten hingewiesen, aber wenn das männliche Ego und der Stolz eines Daiyokais zu hoch ist um das zu akzeptieren, dann wünsche ich dir viel Spaß Rin beim sterben zuzusehen.“ Ohne ihn eines Blickes zu würdigen ging sie zu Rin. „Ich könnte sie so einfach würgen oder das Genick brechen ohne das sie es mitbekommen würde, aber ich tue das nicht. Aus dem einfachen Grund, dass ich Rin mag und ich noch so viel Stolz habe, dass ich nicht aus dem Hinterhalt angreife.“, flüsterte Kagome beinahe liebevoll, als sie über den Schopf des schlafenden Kindes streichelte. „Provoziere mich nicht!“ „Seid wann bist du so impulsiv Sesshomaru? Ich hatte keine Lust hier einen zweiten InuYasha vorzutreffen.“ Sie bemerkte das sie etwas zu weit gegangen war, da sein Yoki immer weiter in die Höhe schoss. „Zügel dein Yoki, es sei denn du willst hier bald überall Dämonen haben.“ Es beruhigte sich langsam, was Kagome innerlich erleichert aufatmen ließ. „Ich weiß, dass ich zu weit gegangen bin.“ Verwundert hob der Daiyokai seine Braue. Seid wann tat sie das? „Ich gestehe Fehler wenn ich einen begangen habe.“ Woher zum Teufel wusste sie was er dachte? „Sesshomaru es ist ziemlich einfach dich zu lesen.“ Dieses Weib raubte ihm noch seine Nerven. Also schloss er einfach seine Augen. Schlafen tat er nicht. Sie allerdings auch nicht. Plötzlich spürte er etwas seltsames, weshalb sich seine Augen ruckartig öffneten. Um Kagomes Hals waberte Wasser, dass anscheinend ihre Wunden schloss, die er ihr zugefügt hatte. Das gleiche Tat sie auch an ihren Armen. Dies war äußerst interessant. Früher hatte dieses Weib diese Fähigkeiten noch nicht. Sie hatte es doch tatsächlich geschafft, dass seine Neugierde erweckt wurde. Das erste Mal seid Jahren begann er sie richtig zu mustern. Dabei fiel ihm auf, dass ihre Brüste lediglich durch zwei schalenförmige Halter verdeckt wurden. Alles in allem war ihre Bekleidung ziemlich aufreißend. „Wenn du deine Jungfräulichkeit behalten möchtest, dann solltest du nicht wie eine Konkubine herumlaufen.“, knurrte Sesshomaru. „Ich habe keine weitere Bekleidung. Rin hat mein Pullover, weil sie am frieren war und du hast meine Jacke, weil du auch am frieren warst.“ Knurrend schmiss er ihr ihre Jacke zu und bemerkte, dass er kaum noch bekleidet war. „Was soll das?“, knurrte er weiter. „Ich habe mich lediglich um die Wunden gekümmert. Deine Sachen waren im Weg und komplett zerstört.“ „Ich könnte dich für deine Dreistigkeit töten!“ „Könntest du nicht. Du bist erstens im Moment noch zu geschwächt und ich habe dir damit dein verdammtes Leben gerettet.“ Wortlos zog Kagome sich die weite graue Jacke über und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht. Sesshomaru zog es ebenfalls vor zu schweigen. Das würde eine anstrengende Woche werden. Die Sonne ging langsam auf, als Kagome beschloss in den See zu gehen. Dass Sesshomaru eine perfekte Sicht auf sie hatte interessierte sie kein bisschen. Noch während des Laufens zog sie sich ihre Jacke aus, sowie Hose und ihren BH. Plötzlich entdeckte der Daiyokai etwas. Eine lange dicke Narbe zog sich einmal quer über ihren Rücken. Warum war diese ihm nicht voher aufgefallen? Kurz vorm Wasser zog Kagome den rest ihrer Unterwäsche aus und sprang im hohen Bogen ins Wasser. Sie wollte etwas versuchen, von dem sie in der Neuzeit gelesen hatte. Ihre Hand öffnete sich und sie ließ eine Art Strudel auf ihr entstehen. Kagome stieß sich aus dem Wasser, wobei es ihre wichtigsten Stellen verdeckte. Tatsächlich konnte sie auf dem Wasser stehen, welches in der Luft war. Ihr blieb der Atem weg, bis sie sich nicht mehr konzentrieren konnte und die Wassermassen sich unter ihren Füßen auflösten. Beinahe lautlos glitt sie in das Wasser und blieb dort, bis die Sonne beinahe vollends aufgegangen war. Gerade als sie sich angezogen hatte spürte sie eine ihr nur zu bekannte dämonische Aura näher und näher kommen. Na klasse! Gerade er hatte ihr noch in diesem Chaos gefehlt. Kapitel 2: Ethischer Sesshomaru?! --------------------------------- Genervt stöhnte Kagome. Sie spürte Sesshomarus Yoki ebenfalls ansteigen. Als sie auf der Lichtung war, konnte sie von weitem bereits den roten Fleck sehen, der immer größer zu werden schien. „Beruhige dich Sesshomaru.“, sagte Kagome genervt, „Ich werde das mit ihm klären.“ „Hab deinen Hanyou unter Kontrolle!“, knurrte dieser. Ihr Blick verhärtete sich. „Er ist nicht mein Hanyou oder riechst du ihn an mir?“ Ihr gegenüber zog es vor zu schweigen. Schnell rannte sie Inu Yasha entgegen. Leicht überrascht blickte Sesshomaru ihr hinterher. Mit so einer Schnelligkeit hätte er nicht gerechnet. Anscheinend hatte sie noch einige Überraschungen auf Lager. Nach ein paar Minuten blieb Kagome stehen. „Was willst du hier Inu Yasha?“, fragte sie. Sesshomaru konnte die Konversation der beiden gut mitverfolgen. Ihre Stimme war noch unterkühlter als bei ihm. „Ich hatte ein paar Dämonenauren gespürt und dann auf einmal eine ganz starke.“, antwortete dieser und sah seltsam ernst aus. Der Wind spielte mit dem Haar der beiden. „Diese Aura kam von dir. Sag mir, was hast du in der Neuzeit gemacht?“, fragte er und kam Schritt für Schritt näher. „Ich habe trainiert und lag nicht nur auf der faulen Haut herum.“, sagte sie und wich nicht zurück. InuYasha kam so nah, dass er Kagome einfach bei den Schultern fassen konnte. Er suchte ihre Augen, in der er nur Kälte und Gleichgültigkeit vorfand. „Was ist in der Neuzeit passiert, dass du jetzt so geworden bist?“ Kagome schüttelte stumm ihren Kopf und alles kam wie ein Schwall zurück. Verzweifelt versuchte sie ihre Tränen zurück zu halten. „Dass ist alles wegen dir. Hättest du mich nicht mit Kikyo betrogen, wäre es nie so weit gekommen.“ InuYasha musste schlucken. „Da ist aber noch etwas anderes Kagome. Ich weiß dass und du weißt es auch.“ „Das geht dich einen Dreck an was mit mir passiert ist. Wegen dir kann ich nicht mehr Lieben. Habe meine Gefühle verloren und meine Heimat. Und du denkst, dass ich dir einfach nach ein paar Jahren wieder vertrauen soll als ob nichts gewesen wäre? Was für ein Kindskopf bist du denn?“ Kagome wurde immer lauter und ihre Aura immer Stärker. „Es war nie meine Absicht dich derart zu verletzen. Ich habe aber nach einiger Zeit gemerkt, dass mein Herz nur für Kikyo schlägt. Oder wäre es dir lieber gewesen, wenn ich dich die ganzen Jahre belogen hätte? Ich wäre daran kaputt gegangen und du mit mir.“ „Geh InuYasha. Ich möchte dich im Moment nicht sehen.“ Verletzt, aber auch eindringlich blickte er ihr in die Augen. „Ich bin immer für dich da wenn du mich brauchst. Du bist wie meine Schwester, die ich nicht hatte. Du bist meine Familie, naja, zumindest der Teil der mich nicht verachtet und ich beschütze meine Familie.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich werde wissen, wenn du mich brauchst und dann werde ich da sein. Ob du es willst oder nicht.“ Der Halbdämon umarmte Kagome, ehe er ihr noch einmal in die Augen blickte und einen Kampf mit sich selbst sah. Wortlos rannte er weg. Kagome war verwirrt. Ihre ganzen Gedanken drehten sich nur noch um InuYasha und was er meinte. Er würde wissen, wenn sie ihn bräuchte? Pah- Woher denn überhaupt? Lautlos bewegte sie sich zum Lager, ignorierte Sesshomaru und sprang direkt in den See. Sie musste unbedingt einen klaren Kopf bewahren. Kagome ließ sich im Fluss treiben und tauchte unter. Warum war sie überhaupt ins Mittelalter zurückgekommen? Sie wusste es nicht. Vielleicht weil ihr Meister es ihr geraten hatte? Oder einfach weil sie es im Gefühl hatte? Verwirrte Augen öffneten sich und suchten den See nach etwas Essbarem ab. Sie entdeckte eine Art Seegras, dass tief unten im Wasser wuchs. Eilig tauchte sie unter, da sie merkte, dass ihre Luft langsam knapp wurde. Mit jedem Meter den sie nach unten Schwamm knackte etwas in ihrem Ohr. Sie hatte es zwar nicht so stark wie manch andere, aber sie spürte deutlich den Druck. Als Kagome eine Hand voll hatte, schwamm sie eilig nach oben, zog sich ihre Kleidung an und ging mit nassen Sachen zurück zur Feuerstelle. Mit seltsamen Blicken wurde sie von Sesshomaru beobachtet. Diese ganze Szene war einfach nur kurios für ihn. Zuerst ihr ansteigendes, ja beinahe Yoki konnte er sagen, doch es hatte einen anderen Schimmer. Natürlich hatte er alles mit angehört, was InuYasha und Kagome beredet hatten. Dementsprechend verstand er nun auch, weshalb Kagomeso seltsam war. Es war eine Schande seine Frau zu betrügen, auch vor der Eheschließung entehrt er damit ihre Familie. Diese ganze Frau war konfus. Er blickte einfach nicht durch. Weder ihre Beweggründe ihn zu retten, noch dass sie zurück ins Mittelalter gekommen war, noch dass sie keinerlei Gefühle zeigte. Rin war ebenfalls wach und bekam das geerntete Seegras von Kagome, welches Sesshomaru mit strengem Blick beäugte. Noch nie in seinem langen Leben hatte er je solch ein Kraut gesehen. „Was ist das ?“, fragte er ohne wirklich darüber nach zu denken. „Das ist Seegras. Es wächst unten in Gewässern und ist nicht giftig. Diese Art zumindest.“ Immer noch mit seltsamen Ausdruck betrachtete Sesshomaru das Kraut. „Das ist aber lecker!“, strahlte Rin. Kagome nickte. Das war es wirklich. Es kehrte Stille ein. Rin ging mit Jaken durch den Wald und spielte mit ihm verstecken. Natürlich nicht ohne dabei mit einem Auge vom Daiyokai im Blick zu sein. „Sie ist groß geworden.“, begann Kagome die Konversation, die dabei ebenfalls versuchte Rin aufmerksam durch das Gebüsch zu beobachten. „Bald wirst du für sie einen geeigneten Mann aussuchen müssen. Zwar erst in ein paar Jahren, aber sie wird langsam zur Frau. Sie wird nicht für immer so jung bleiben.“ Sesshomaru schnaubte. „Wenn die Zeit reif ist, wird sie einen finden, der ihrer würdig ist.“ Eine Augenbraue von Kagome ging hoch. „Also lässt du ihr die Wahl?“ „Etwas anderes wäre unethisch.“ „Seid wann hast du denn dieses Wort im Sprachgebrauch?“, fragte Kagome belustigt. Sein kalter, arroganter Blick traf sie ganz unverfrohren. „Ich befasse mich sehr viel mit Ethik.“ „Deswegen tötest du auch Menschen in Massen.“, konterte sie zweifelnd. „Sie hatten es verdient.“, knurrte Sesshomaru, „Alles was ich will ist Respekt. Mehr nicht. Und diese törichten Menschen haben versucht mich anzugreifen, mit dem Ziel mich offenbar zu töten.“ Kagomes Mund ging auf und schloss sich nicht mehr. War dies noch der echte Sesshomaru? „O-okay das macht ja Sinn, aber warum wolltest du mich dann damals töten? Oder InuYasha?“ „InuYasha ist ein Nichts. Nichts ganzes und nichts halbes. Kein Dämon aber auch kein Mensch. Außerdem hat er meinen verehrten Vater in den Tod getrieben.“ Unwillkürlich musste Kagome ihren Kopf schütteln. „Und du nennst dich ethisch?“ Ihr gegenüber knurrte. „Ich bin bereits mehr Kompromisse eingegangen, wie du vielleicht denkst. Du hast damals Tensaiga aus dem Stein ziehen können. Was glaubst du warum ich dich umbringen wollte. Du hast mir mein Wertvolles Erbe gestohlen. Im Endeffekt weiß ich jetzt, dass das nicht mein richtiges Erbe war.“, antwortete er ihr ehrlich mit einem Blick auf sein neues Schwert. „Bist du der echte Sesshomaru?“, fragte sie prustend, woraufhin sie einen Creme de la Creme Blick von ihm bekam. „Gomen.“, sagte sie abwinkend und strich sich eine Träne aus den Augenwinkeln. Plötzlich durchschnitt ein hoher Schrei die Stille. Sofort sprangen Sesshomaru und Kagome auf. Sesshomaru jedoch fiel wieder zurück und hielt sich seine Brust. „Ich sagte doch, dass du noch zu schwach bist.“, hauchte Kagome ihm zu, ehe sie in Richtung des Schreis eilte. Kapitel 3: wässriger Stich -------------------------- Mit schnellen Schritten rannte Kagome aus der Richtung in der sie Rins Schrei gehört hatte. Erleichtert stellte sie fest, dass Rin sich lediglich ihren Fuß hielt. Mit großen Augen blickte sie die ältere an, während Tränen ihre Wangen in Sturzbäche hinunter liefen. Vorsichtig ließ sie sich auf die Knie sinken und besah sich ihren Fuß. Ein feiner Stachel saß tief in ihrer Haut. "Was hast du gemacht?", fragte Kagome Rin mit hochgezogenen Brauen. "Ich bin einfach nur gelaufen!", schniefte sie, "Dann hat es plötzlich weh getan." "Du bist anscheinend in eine Biene reingelaufen. Wo sind denn deine Schuhe? Du weißt doch, dass du Blumenfelder niemals ohne betreten sollst." Vorsichtig lud Kagome Rin auf ihren Rücken und war nach weniger als zwei Minuten im Lager angekommen. Dass Sesshomaru vor neugier brannte, konnte Kagome nur erahnen, als sie in seine Augen blickte. "Sie ist in eine Biene gelaufen. Ich werde ihr den Stachel heraus ziehen und es verbinden.", klärte die schwarzhaarige den Dämon auf, der bloß Stur in den Himmel schaute. Bei ihrer Tasche angekommen, ließ Kagome Rin runter und zog eine Pinzette aus ihrem Rucksack. "Was ist das?", fragte die jüngere verwirrt. Noch nie hatte sie so etwas gesehen. "Das ist eine Pinzette. Damit zupft man sich ganz feine Härrchen oder feine Stacheln aus der Haut." Rin nickte verstehend. Das war äußerst praktisch. Kurz zischte Rin auf, als Kagome den Stachel aus ihr raus zog. "So fast geschafft!", rief sie und griff zu einer gelben Flüssigkeit in ihrem Rucksack. Mit kritischem Blick beäugte Sesshomaru das gläserne Gefäß, indem diese ominöse Flüssigkeit zu schwimmen schien. "Das ist eine Jodlösung. Sie wird verhindern, dass dein Fuß sich schlimm entzünden wird. Aber es kann jucken." Sanft wickelte Kagome den kleinen Fuß ein, nachdem sie ein Verbandsstück mit der Jodlösung auf die Wunde, sowie ihren gesamten Zeh gelegt hatte. "Du läufst am besten nicht mehr. Deinen Fuß legst du für die nächsten paar Tage auf meine Tasche und falls wir laufen sollten, wirst du auf Ah-Uhn oder mir drauf sein. Verstanden?" Stumm nickte Rin. "Wo ist eigentlich Jaken?", hakte Kagome nach. "Er meinte, er müsse noch etwas besorgen und sei sofort wieder da." "Dieser dämliche Kröterich!", murnelte Kagome leise, allerdings noch so laut, dass Sesshomaru es problemlos verstand. Dieses eine Mal hatte er ihr recht geben müssen. Jaken konnte sich auf einiges gefasst machen, wenn dieser wieder auftauchen würde. Es war bereits Nachts als Jaken mit einer dicken Beule am Kopf bewusstlos 'schlief', während Rin sich in Kagomes Schlafsack gekuschelt hatte und schlief. Kagome indes starrte ins Feuer und schien ganz weit weg zu sein, dabei hatte sie jedoch ihre Umgebung genau im Blick. Sesshomaru saß angelehnt an dem selben Buam seid Tagen und hatte seine Augen geschlossen. Dabei achtete er jedoch auf jedes kleines Geräusch. Seine Augen öffneten sich, als er eine seltsame Aura bemerkte. Sein Blick fiel auf Kagomes Hände, in denen sich Wasser bildete. Sie schien konzentriert auf ihre Hand zu starren. Dass sie allerdings Sesshomarus Blick bemerkte, ahnte der Daiyokai nicht. Mit einem Mal begann das Wasser zu routieren und schoss auf einen Baum zu. Die Rinde spiltterte leicht ab. "Mist!", murmelte Kagome genervt und blickte in den Vollmond. "Bin ich so interessant, dass es wert ist mich anzustarren Sesshomaru?", fragte sie mit einem Seitenblick auf ihn gerichtet. "Mach dich nicht lächerlich. Dem Wasser in deinen Händen galt die Aufmerksamkeit, nicht dir." Ein schnaufen verließ Kagomes Mund. Er verzog sich zu einem grinsen, was Sesshomaru knurren ließ. Sesshomaru verfluchte sich selbst für den schwachen Moment seinerseits. Plötzlich stand Kagome vor dem stolzen Daiyokai. "Wie geht es deiner Wunde? Sie dürfte sich langsam schließen." Keine Antwort. Sie seufzte. Warum hatte sie ihn noch gleich gerettet? "Du weißt schon, dass wenn es deiner Wunde schlechter geht, du noch länger auf mich, einen schwachen Menschen angewiesen bist?" Sesshomaru knurrte. Er musste gar nichts. Allerdings wollte er nicht schutzlos mit Rin herum laufen. Wie schwach er doch geworden war. "Zieh deine Oberbekleidung aus, oder ich werde das erledigen." Knurrend blickte Sesshomaru Kagome in die Augen. Fasziniert beochbachtete Kagome wie der kühle Goldton immer rötlicher wurde. "Habe ich da etwa einen Nerv getroffen?", hakte sie belustigt nach, "Kannst du etwa keine Wahrheiten verkraften?" "Zügle dich Weib!", herrschte Sesshomaru sie an. Ihn ignorierend zog sie ihm vorsichtig seine Kleider aus, bis er Oberkörperfrei vor ihr saß. Sanft wickelte sie den Verband ab und besah sich seine Wunde. "Das sieht gut aus. Spätestens in zwei Tagen wird es verheilt sein." Sie verband ihm die Wunde noch einmal und legte ihm seine Kleider an, während sie als nächstes Rins Fuß unter beschein nahm. Besorgt blickte sie auf den angeschwollenen Fuß. "Das wird knapp.", murmelte sie vor sich hin, ehe sie Rins Fuß wieder verband. "Es steht schlecht um Rins Fuß. Wir müssen die Nacht und den Tag morgen abwarten.", informierte Kagome Sesshomaru. Stille. Mehr bekam sie nicht als antwort. "Ohne das Rivanol wäre es bereits viel schlimmer. Ich kriege das wieder hin, vertraue mir Sesshomaru." Erst jetzt fiel ihr auf was sie da sagte. "Entschuldige.", warf sie hinterher, als sie merkte, dass sie Sesshomaru, DEN Sesshomaru um vertrauen bat. "Habe ich denn eine andere Wahl?", grummelte dieser kühl in ihre Richtung und fixierte ihre Augen. Ein entkommen war unmöglich. Ein leichtes lächeln schlich sich auf Kagomes Züge. "So wie es aussieht nein." Ein paar Minuten herrschte eine seltsam friedliche Stille zwischen den beiden. "Sag wie machst du das.", platzte es aus Sesshomaru heraus. Seine Augen weiteten sich sofort um ein paar Milimeter, kaum sehbar, aber dennoch sah Kagome es. "Du meinst das?", hakte sie nach und ließ Wasser in ihrer Hand routieren und formte es zu einer Kugel. Kühl blickte er sie an. Es war keine Schande wissen zu wollen mit welchem Wesen er das Lager unfreiwillig teilte. "Ich kann es dir nicht genau sagen. Ich weiß nur, dass es eines Tages anfing. Weißt du, in meiner Zeit habe ich angefangen Schwertkampf und die Kampfkunst generell zu erlernen. Eines Tages hatte ich dann Wasser in meiner Hand, während ich gerade mit meinem Schwert übte. Dabei habe ich mir fast das Bein abgesägt.", erklärte sie schmunzelnd, "Zuerst dachte ich, dass das Schweiß wäre, aber selbst nach zwei Tagen ging das Wasser nicht weg. Also ging ich zu meinem Meister und erklärte ihm die Sachlage. Er selbst herrscht über Feuer, weshalb er mir dabei half das ganze einigermaßen zu kontrollieren. Ich habe noch Probleme damit, aber Alex-Sama hat mir erklärt, dass es seine Zeit braucht. Er ist selbst ein Daiyokai und es hat ihm knapp Einhundert Jahre gebraucht, um es vollständig kontrollieren zu können." Ggedankenverloren starrte Sesshomaru in die Luft, bis plötzlich etwas leuchtendes seine Aufmerksamkeit erregte. "Seid je her habe ich das hier bekommen. Ich weiß nicht genau was es ist, aber Alex-Sama hat es auch.", sagte Kagome und legte ihren Nacken frei. Ein im Licht silber schimmerndes blaues Muster hatte sich in ihrem Nacken gebildet. Es war zear nicht groß, aber auch nicht klein. "Hast du vielleicht eine Idee was das zu bedeuten hat? Ihr habt ihr viel mehr Legenden und Mythen als wir in der Zukunft." "Ich weiß es nicht." Seine kühle harsche Stimme jagte ihr beinahe einen Schauer über den Rücken. Sie hatte ihre Deckung fallen lassen. War weich geworden. Hatte in seiner Gegenwart Gefühle zugelassen. Wortlos stand Kagome auf und ging wieder zum See. Allerdings ließ sie nur ihre Füße im Wasser baumeln. Tief in Gedanken war sie bei der Vergangenheit, die in ihr hoch kam. Wie sie mit InuYasha und den anderen herum tollte im Wasser. "Wie es euch wohl geht?", fragte sie leise den Mond, dabei wissend, dass keine antwort kommen würde. Sie wusste, dass dieser Frieden nichrt lange halten würde. Ganz weit hinter dem See konnte sie bereits helle Streifen sehen. Die Sonne würde bald aufgehen. Entspannt setzte sie sich im Schneidersitz und begann den Sonnenaufgang zu beobachten. Seit je her liebte sie das Farbenspiel, dass das aufgehen der Sonne mit sich bringt. Ein hoher Schrei durchbrach das friedliche Bild. Sofort war Kagome auf den Beinen und bereits bei Rin angekommen. Kapitel 4: Gesprächiger toter Daiyokai -------------------------------------- "Rin!", rief Kagome und rüttelte an ihrer Schulter. Große rehbraune Augen blickten ängstlich in ihre. "Kagome-sama!", schniefte Rin, bevor sie sich in Kagomes Arme schmiss und weinte. Beruhigend strich diese ihr über den erhitzten Kopf. "Du glühst ja förmlich!", merkte Kagome geschockt. Mit einer Hand hielt sie Rin fest, während sie mit der anderen eine Menge aus ihrem Rucksack zauberte. Misstrausisch blickte Sesshomaru auf den seltsamen Stab, den Kagome Rin in den Mund geschoben hatte. Ein hoher Ton ertönte auf einmal, sodass Sesshomarus Yoki als Drohung anschwillte. "Komm runter und entspann dich.", gab Kagome kühl als Antwort, "Der Ton bedeutet nur, dass die Messung fertig ist." Mit großen Augen blickte Kagome auf die Anzeige. "39,8°C. Das ist schlecht." Nachdem sie Rin einigermaßen beruhigt hatte, begann Kagome sanft den Verband abzuwickeln. Schluckend blickte sie auf den dicken Fuß und sah, dass sich eine Blase an einem ihrer Zehe gebidet hatte. Vorsichtig drückte sie darauf und merkte, dass diese komplett mit einer Flüssigkeit befüllt war. "Rin, kannst du bitte gleich zu Sesshomaru gucken wenn ich es dir sage?" Ein nicken folgte. "Gut." Vorsichtig legte sie Rins Fuß auf eine Kleine Ablage, die sie bereits für die Rivanollösung benutzt hatte. Zudem holte sie Alkohol und eine kleine Nadel aus ihrem Rucksack. Nachdem sie die Nadel in Alkohol zur Desinfektion gebadet hatte und ihren Zeh mit einem Desinfektionspray eingesprüht hatte, befahl sie Rin zu Sesshomaru zu schauen. Gerade als sie die Nadel ansetzte, hörte sie Rin erschrocken aufatmen, ee sie eine Klauenbesetzte Hand auf ihrem Handgelenk spürte. Schmerzhaft drückte er zu, sodass sie ihre Hand auch keinen Milimeter bewegen konnte. "Was gedenkst du da zu tun?", knurrte er Kagome mit halb roten Augen an. "Komm mal etwas runter, dann erkläre ich es dir." Nachdem er tatsächlich etwas mit seinem Gesicht zu ihr gewandt hatte, begann sie zu erklären. "Es sieht so aus, als hat Rin eine Infektion. In dieser Blase sammeln sich die Bakterien und die Entzündung selbst. Ich steche sie auf, damit die Infektion weichen kann. Ihr Zeh ist komplett angeschwollen. Sie wird durch die Blase noch mehr druck haben. Und mehr schmerzen. Und die gefahr daran zu sterben. Sie hat bereits hohes Fieber.", erklärte sie leise, damit Rin nichts mitbekam. Mit einem abfälligen Ton ließ er sie los und stellte sich neben Kagome. So einleuchtend das alles auch klang, misstrauisch war er trotzdem. Kagome setzte an und stach in die Blase. Sofort platzte diese auf, während die Flüssigkeit sich auf die Ablage verteilte. Sesshomaru rümpfte seine Nase. Ein Blick nach Rin zeigte ihm, dass sie keinerlei schmerz vom Einstich fühlte. Als Kagome jedoch mit einem Desinfektionstuch an die offene Blase ging, schrie Rin vor schmerz auf. "Es ist alles gut. Das ist nur zur Reinigung.", versuchte Kagome Rin zu beruhigen. "Kannst du ihren Fuß nicht mit deinem Gift betäuben?", fragte Kagome an Sesshomaru gewandt. Dieser horchte sofort auf. Möglich wäre es schon, aber er müsste wirklich vorsichtig sein. Langsam bückte er sich und hatte eine Klaue bereits an ihrer Haut. "Du wirst gleich nichts mehr spüren okay?", sagte Sesshomaru im nicht all zu kühlen Ton. Sanft drang seine Klauenspitze durch die dünne Hautschicht, während er vorsichtig sein Gift in ihre Blutbahn. Stück für Stück fühlte Rin den Schmerz weniger. "Ich denke das reicht.", sagte Kagome nach einer Weile nachdenklich und besah sich den Fuß genau. Zwanzig Minuten später saßen Kagome und Rin gemeinsam am Lagerfeuer, wo gerade Wasser für die Ramen kochte. Rin hatte ihren Fuß wieder frisch verbunden auf Kagomes Rucksack gelegt und malte etwas auf Blättern und Stiften, ,die Kagome mit gebracht hatte. Es war eine Art Instinkt. Damals hatte sie auch immer Blätter und Stifte für Shippo mit gebracht. Mit festem Entschluss ihre Freunde irgendwann zu besuchen, schüttete sie das kochende Wasser in die beiden Plastikbecher. Ein kurzer Blick nach Sesshomaru zeigte ihr, dass dieser seine Nase interessiert in die Luft hielt und schnüffelte. Kagome musste sich ein Lachen verkneifen. Nun, er war ein durch und durch ein Hund. "Riechen die Nudeln so interessant, Sesshomaru?", durchschnitt Kagomes kühle Stimme die Stille. "Tse.", erwiederte dieser nur und verschränkte seine Arme vor der Brust. Wenn er wieder komplett geheilt war, würde er sich für dieses unverschämte Verhalten bei ihr rächen. Keiner wagte es sich so mit dem großen Sesshomaru, dem Lord des Westens und einen der stärksten Daiyokais seiner Zeit, so dreist und unverschämt mit ihm umzugehen. Sein Stolz war sowieso schon angekratzt genug, dass er sich von einem Menschenweib hat helfen lassen. Kühl beobachtete er Rin beim Essen. Dass dabei sein Blick ein paar Mal auf die junge Frau fiel, ignorierte er gekonnt. "Wir werden nur noch diese Nacht hier verbringen Rin.", erklärte Kagome ihr, "Bzw. werden unsere Wege sich trennen." "Werden sie nicht!" Sesshomarus unterkühlte Stimme hallte noch ein paar Sekunden auf der Lichtung nach. Leicht überrascht blickte Kagome auf. "Du wirst hier bei uns bleiben bis Rin wieder gesund ist." "Ich lasse mir nichts von dir befehlen. In deinem Zustand bist du kein Gegner für mich." "Tu einfach das was ich dir sage Weib!", knurrte er zurück. "Jetzt erst recht nicht. Ich lasse mich doch nicht ständig als ein Weib von dir beleidigen. Ich habe einen Namen, den ich mag und auch benutze. Also wenn du etwas willst, dann rede mich gefälligst mit meinem Namen an!", kommentierte Kagome kühl, allerdings mit einem Hauch leichter Wut zurück. Mit großen Augen beobachtete Rin das Spektakel. Ihr Meister war wohl wirklich schwer verletzt oder brauchte sie wirklich sehr, ansonsten hätte er sie schon dreimal für ihre Dreistigkeiten in der Luft zerrissen. "Das Benehmen muss echt in der Familie liegen.", seufzte Kagome leise und setzte sich wieder hin. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie aus Rage aufgestanden war. Ihr war durchaus bewusst, dass sie mit ihrem Leben spielte. Aber sonderlich viel machte es ihr nicht aus. Nachdenklich schlürfte sie ihre Suppe aus. Sie hatte sich das ganze anders vorgestellt. Dass sie nicht auf Sesshomaru und seine Gruppe traf. * Sei unbesorgt Kagome. Alles hat seinen Lauf genommen, wie es sein sollte. * ~Das weiß ich auch Taisho-sama~ Sie schloss ihre Augen und fand sich sofort in einem schwarzen Raum wieder. Vor ihr befand sich Inu no Taisho im Schneidersitz sitzend. Langsam öffenete er seine Augen, bis er Kagome komplett in die Augen blickte. * Ich habe lange nichts mehr von dir gehört, mein Kind.* , begrüßte er sie freundlich. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Züge, während sie sich ebenfalls im Schneidersitz vor ihm setzte. ~ Ich war in letzter Zeit etwas beschäftigt.~ *Ich weiß!*, seufzte der eigentlich tote Daiyokai, *Und ich weiß auch was ihn attackiert hat. Aber du weißt es ist mir verboten dir zu sagen wer oder was es war. Aber ich kann dir sagen, dass es verdammt stark ist.* ~Das hatte ich auch schon herausgefunden, als ich gesehen habe, wie schlimm Sesshomaru verletzt war. Aber keine Sorge, Euer Sohn lebt. Wie eh und je.~ Ihr gegenüber schmunzelte. *Du weißt schon, dass du ganz schön an seinem Stolz nagst? Es erfüllt mein Herz mit Freude, wieder etwas Emotionen zu sehen.* ~ Bei allem Respekt, aber bei allem was ich gesehen habe, war es nur Wut und Hass über meine Respektlosikeit.~ *Das ist es ja. Wut und Hass sind beides Emotionen. Es zeigt mir, dass für meinen Sohn immer noch Hoffnung besteht, dass er nicht komplett zum Eisklotz mutiert.* ~Nun, ich hoffe Eure Hoffnungen sind gerechtfertigt.~ Taisho lächelte sanft. *Das sind sie definitiv.* ~Wollen wir mit dem Training fortfahren? Ich habe ein paar Sachen selbst ausprobiert, aber so richtig funktionieren wollen taten sie nicht.~ * Aber natürlich, Kagome-sama* Kagome seufzte. ~Ich hatte Euch doch gebeten, die Suffixe sein zu lassen. Das ist nicht nötig.~ * Verzeih mir, Kind. Dann lass uns Anfangen. Aber viel Zeit haben wir beide nicht. Du weißt, dass du mich bald erwecken musst.* ~Wie könnte ich das vergessen?~, grinste sie, ehe sie mit dem Training begannen. Sesshomaru indes fühlte eine seltsame Aura. Als dieser sah, dass diese um Kagome waberte, zog dieser seine Brauen unter seinem Pony zusammen. Solch eine Aura hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Den halben Tag blieb sie in dieser Position und auch die Aura schien nicht weg zu gehen. gegen späten Nachmittag riss sie ihre Augen auf, während ihre Aura in eine Art Druckwelle verschwand. Erschöpft lehnte sie sich zurück und schloss ihre Augen. Das Training mit Taisho war immer sehr anstrengend, aber es war immer großer Spaß für sie. In den ganzen Jahren hatte er sie begleitet und ihr mit dem Training geholfen. Er hatte sie getröstet, wenn sie traurig war. Er hatte ihr Rat gegeben, wann auch immer sie einen gebraucht hatte. In der ganzen Zeit hatte er eine Vaterrolle für sie eingenommen. Umso glücklicher war sie, ihn endlich wieder zu erwecken. Mit frischen Sachen ging sie zum See und nahm ein langes, entspannendes Bad. Am frühen Abend ging sie mit immer noch leicht nassen Haaren zu Sesshomaru. "Deine Verletzung dürfte verheilt sein und das ohne eine Narbe. Wir müssen morgen zu einem See gehen, der ein zwei Wochen Marsch von hier entfernt ist. Wir müssen noch vor Vollmond dort sein." "Warum sollte ich das tun?", knurrte er Kagome an, während er mit einer Hand nach ihrem Hals griff. Wieder drückte sie auf eine bestimme Sehne an seinem Handgelenk, während seine Hand sich automatisch öffnete. Mit leicht geweiteten Augen sah er dem Schauspiel wütend zu. "Du sagtest ich soll auf Rin aufpassen, bis sie wieder gesund ist. Also wirst du diesen Kompromiss eingehen müssen." Sesshomaru knurrte wütend, während seine Augen sich in ein blutien Rotton verfärbten. "Danach bist du mich los. Für wahrscheinlich immer, also zügle dein Temperament." Mit immer noch roten Augen blickte er in ihre, während Kagome seine Hand los ließ. Plötzlich lehnte Sesshomaru sich entspannt zurück und auch seine Augen schienen wieder ins goldene zu gehen. Kagomes Brauen zogen sich zusammen. "Mit zwei Wochen kann ich leben.", begann er, allerdings öffnete er seine Augen und gleichzeitig wurde seine Stimme immer kühler und kühler, "Aber wenn du mir danach auch nur noch ein mal über den Weg läufst, werde ich dich in der Luft zerfleischen." Kagome grinste leicht. "Das wird man dann ja sehen." Erfreut darüber, dass sie Sesshomaru tatsächlich dazu gebracht hatte mit ihr zu gehen, lehnte sie sich gegen einen Baum und schlief für den rest der Nacht. Immerhin hatte sie seid ein paar Tagen nicht mehr richtig geschlafen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Züge, während sie im Traumland wanderte. Kapitel 5: Die Reise beginnt ---------------------------- Die Nacht ging schnell für alle um, weshalb Kagome schon kurz vor Sonnenaufgang mit Rin auf Ah-Uhn und Sesshomaru neben sich auf den Weg machten zum besagten See. Es herrschte eine unangenehme Stille zwischen den beiden. Warum Kagome zu diesem See musste, war Sesshomaru eigentlich ziemlich egal. Der Fakt allerdings, dass sie den Vollmond betonte, war für ihn ein Rätsel. Und dennoch war es ihm gleichgültig, weshalb sie dort hin musste. * Euer Sohn ist so ein Sturkopf!*, grummelte Kagome vor sich gedanklich hin. Eine Stimme in ihrem Kopf lachte. ~ Nun meine Liebe, es ist mein Sohn von dem du da sprichst. Natürlich hat er einen Dickkopff.~ * Liegt wahrscheinlich an der Familie. Hätte ich nicht die von Alex-sama bekommen können?* ~Jetzt bin ich aber beleidigt. Ich war dir stehts ein guter Wächter und Freund, und meine Söhne werden es auch sein.~ * Verzeiht mir, ich weiß das. Nun bei Euch und InuYasha weiß ich das. Ich meine, nicht um sonst kam er mir hinterher und hat sich versucht, wie ein Erwachsener mit mir zu unterhalten. Aber sagt mir, was meinte er damit, dass er wissen würde, wenn ich ihn brauchen würde?* ~Ich habe die alten Legenden noch nicht ganz entschlüsselt, aber es scheint, als sei InuYasha dein Krieger. Dein Beschützer und Retter. Uralte Legenden besagen, dass es auch bei den Wächtern verschiedene Ränge gab. Du hast einen, der dir mit Rat und Tat zur Seite steht- was meine Wenigkeit in diesem Fall wäre. Dann hast du noch die Krieger, die ihr Leben für die Person opfern würden. Sie warten hungrig auf Befehle und werden ohne zu Hinterfragen durchgeführt. Weiter bin ich mit der Schriftrolle noch nicht.~ *Ich verstehe. Also kann ich ihn einfach rufen, wenn ich ihn brauche?* ~ In der Tat. Für meine Wiedererweckung brauchst du das Blut einer meiner Söhne und deins natürlich.~ *Ich weiß. *, antwortete Kagome nachdenklich, *Nur wer ist besser dafür? Soll ich InuYasha deswegen extra den Befehl erteilen? Oder einfach Sesshomaru angreifen, wenn ich ihn über den See locke?* ~ Das ist ganz allein deine Entscheidung.~ *Muss es viel Blut sein?* ~Nein, bereits ein Tropfen reicht aus.~ *Perfekt. Vielen Dank, Taisho-sama.* Sie hatte schon eine Idee, wie sie an Sesshomarus Blut kommen würde. Sie wollte nur schnell weg und wieder zurück in ihre Welt, obwohl sie wusste, dass das unmöglich war. Aber wenigstens konnte sie so Alex-sama wiedersehen und eventuell gegen ihn Kämpfen. In den Jahren, wo er bei ihr war, war er wie ein Bruder für sie geworden. Nur leider musste er letztes Jahr zurück ins Mittelalter. Natürlich aus Gründen, die er ihr nicht verraten durfte. Ein Gähnen riss sie aus ihren Gedanken. "Guten Morgen!", gähnte Rin laut. "Wie geht es dir?", hakte Kagome direkt nach. "Viel besser." Erleichtert ließ Kagome einen Seufzer aus ihrem Mund gleiten. "Kami sei dank!" Natürlich hörte Sesshomaru dies und auch ihm viel ein Stein von seinem Herzen. So kalt er sich auch geben mag, er konnte es nun doch nicht leugnen, väterliche Gefühle für Rin zu haben. Kurz huschte Kagomes Blick zu dem eisigen Daiyokai. Egal wie sehr er es versteckte, sie konnte dennoch die Erleichterung tief in seinen Augen sehen. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Anscheinend hatte Inu no Taisho recht gehabt. ~ Natürlich habe ich recht!~, rief der Daiyokai empört, was Kagome zum lachen brachte. Dass sie dabei von den anderen komisch beäugt wurde, war ihr in dem Moment egal. Dass Sesshomaru ein seltsames Gefühl in seiner Magengegend spürte und Rin mit ins Lachen einstieg, bemerkte sie dieses mal allerdings nicht. Doch sie war sich sicher, es würde alles irgendwie gut werden, solange sie Taisho und Alex und ja, sogar InuYasha bei sich hatte. Ein paar Stunden später machten sie eine Pause, damit Rin in ruhe etwas essen konnte. Kagome indes ließ ihre Füße in dem klaren kleinen Bach hängen. Das kühle Wasser tat ihr gut. "Wir gehen weiter." , hörte sie es kalt aus Sesshomarus Mund. Seufzend schwing sie sich aus dem Wasser und zog sich ihre Schuhe wieder an. Dass diese komisch von Sesshomaru beäugt wurden, ignorierte sie gekonnt. Nun, sie kam halt mit Sachen aus der Neuzeit zurück. Das hieß, sie hatte Hosen, sowie Chucks dabei. Alles Sachen, die der Daiyokai nicht kennen konnte. "Das sind Schuhe, auch Chucks genannt. Man kann in ihnen gut und lange laufen, deswegen habe ich sie mit ins Mittelalter genommen.", erklärte Kagome kurz, als er sie immer noch mit kühlem Blick dabei beobachtet, wie sie sich ihre Schuhe zuschnürte. Mit einem "Tze." wandte er sich ab. So ein Sturkopf hatte sie selten gesehen. Er war beinahe schlimmer als Inu no Taisho gewesen. Schmunzelnd erinnerte sie sich an die Zeit zurück, wo sie ihn zum ersten Mal traf. Es war bei einem ihrer Trainings mit Alex-sama, wo sie auf einmal eine seltsame Stimme in ihren Kopf hörte. Als sie ihre Augen schloss und dann auf einmal der große Inu no Taisho vor ihr stand, war sie erst einmal baff. Taisho war damals unterkühlt, auch wenn man es kaum glauben konnte, da man Inu no Taisho von Erzählungen her als ehr Warmherzig beschrieben hatte. Nun, am Anfang hatte er erbarmungslos mit ihr Trainiert. Oftmals auch bis zur Ohnmacht. Auf eine Art und Weise war sie ihm dankbar. Dadurch, dass er sie damals so getrimmt hatte, wurde sie immens stark. Und dann tatsächlich nach einiger Zeit begann der große Taisho aufzutauen. Zwar hatte es sie eineinhalb Jahre gekostet, aber dennoch war sie stolz auf ihre Leistung. ~Pass lieber auf deine Umgebung auf, anstatt der Vergangenheit nachzurennen.~ , herrschte Taisho seinen Schützling an. Keine Sekunde zu spät, da sie beinahe über eine Baumwurzel gestolpert wäre. * Hai* Sesshomaru kümmerte es gar nicht. Sollte sie doch über diese blöde Baumwurzel stolpern. Als dieser jedoch einen seltsamen Geruch vernahm, den der Wind ihn zugetragen hatte, begann er zu knurren. Hatte er nicht schon genug zu tun gehabt? Ein plötzlicher Windstoß ließ alle zum stehen kommen. "Huh Kouga! Was machst du denn hier?!", fragte Kagome überrascht. "Nachdem ich die Sache mit InuYasha gehört habe, wollte ich mich selber davon überzeugen dass es dir gut geht. Warst du? Es war, als wärst du drei Jahre von der Bildfläche verschwunden gewesen und-" "Ich war die drei Jahre bei mir in der Neuzeit.", unterbrach sie ihren alten Freund lächelnd. "Ich habe dich zuerst gar nicht an deiner Aura erkannt. Was hast du die drei Jahre über gemacht?" "Ich habe bis zum umfallen trainiert.", antwortete sie, als sie auf einmal ein dunkles Knurren vernahm. Beinahe hätte sie es überhört, aber es kam ganz klar aus Sesshomarus Richtung. "Es war nett mal wieder mit dir geredet zu haben, aber wir müssen unbedingt weiter.", versuchte Kagome sich aus der Affäre zu ziehen, bis Kouga auf einmal Sesshomaru erblickte. "Sag mir nicht, du bist jetzt mit diesem Köter zusammen? Was findest du nur an Hunden so spannend?" Man spürte Sesshomarus Yoki über Kilometer weit. "Jetzt komm mal runter Sesshomaru!", herrschte Kagome ihn an mit dem Wissen, ihn so respektlos vor anderen anzusprechen, "Und zu dir Kouga!" Eine fette Beule später lag der Wolf auf den Boden. "Ich gehe zu den Leuten zu denen ich möchte. Mir ist es egal was Sesshomaru ist. Ob Yokai, Inudaiyokai oder ein Gott. Merk dir das.", verabschiedete sie sich kühl, ehe sie den Weg weiter führte. Sie wusste , dass das ganze ein Nachspiel haben würde. Spätestens dann, als Sesshomaru sie an der Kehle an einem Baum drückte. "Du wagst es mich so respektlos vor meinen Untertanen anzusprechen und mir auch noch Befehle zu erteilen?", knurrte er bedrohlich. "Du hättest ihn in der Luft zerfetzt! Glaubst du echt, dass hätte ich zugelassen? Es tut mir leid für meine Respektlosigkeit, aber ich würde es immer wieder machen." Tief blickte er ihr kühl in die Augen, ehe er sich mit einem "Tze!" abwendete. * So ein sturer Hund!*, dachte Kagome sich, dabei ihren Hals leicht reibend. Dieser Idiot hatte ihr tatsächlich mit seinen Krallen den Hals aufgekratzt. * Wie eine Katze!* , dachte sie schmunzelnd, woraufhin sie prompt eine Antwort bekam. ~ Lass ihn das bloß nicht hören meine Liebe. Dann wärst du diejenige, die in der Luft zerfetzt werden würde.~ * So so, er ist also immer noch stärker als ich?* ~Was denkst du denn? Natürlich! Du trainierst erst seit drei Jahren, er hingegen seit knapp Neunhundert Jahren. ~ Kagome schwieg. Natürlich wusste sie das auch. ~ Ich hätte mich genauso wie mein Sohn verhalten. Du musst deine Zunge zügeln. Vergiss nicht, du bist nicht mehr im 21. Jahrhundert. Du bist im 15.! Und hier musst du dich in deiner Rolle fügen! Andernfalls fällt dein hübsches Köpflein.~ Sie verdrehte ihre Augen. *Ich gebe den Leuten Respekt ,die ihn meiner Meinung nach auch verdient haben. ~ Du vergisst, dass mein Sohn dir mehr als nur einmal dein Leben gerettet hat.~ *Das weiß ich auch. Wenn er sich dennoch mir gegenüber Respektlos verhält, werde ich auch Respektlos zu ihm.* ~Eine Tages wirst du Kopf und Kragen wegen dieser Einstellung riskieren.~ "Tze, als ob es jemanden was kümmert.", rutschte es ihr flüsternd kühl raus, woraufhin sie Sesshomarus Blick im Nacken spürte. Tze, sollte er doch! Vielleicht war es ja besser Kopf und Kragen zu riskieren? Es wartete sowieso niemand in ihrem Zuhause auf sie. Sobald ihr Job hier fertig war, würde sie sich auf die faule Haut legen, vielleicht an ein paar Trinkwettbewerben teilnehmen und an Leberversagen sterben. Ein grinsen schlich sich auf ihre Züge. Das war doch mal ein Plan. "Wir halten an.", unterbrach Sesshomaru ihre Gedankengänge. Sie waren auf einem Hügel wo sie auf die Dörfer und Wälder hinunter sehen konnten. Es war ein wunderschöner Anblick. Kagome blieb an Ort und Stelle stehen und besah sich die Aussicht. Wie gerne hätte sie ihre Familie mit hier her genommen. Ihre Augen wurden feucht. Nein! Das hatte sie die letzten paar Jahre mehr als genug getan. Im Hintergrund hörte sie Taisho seufzen. Der Wind umspielte ihre Haare, während dieser Kagomes Duft direkt zu Sesshomaru trug. Neben dem leichten Salzgeruch wegen der aufkommenden Tränen, umschmeichelte ein leicher Kirschduft seine Geruchsnerven. Es hatte eine gewisse Frische. Es roch wie ein Mix aus Kirschblüten und eiskaltem Wasser. Er empfand diesen Geruch als sehr angenehm. Eine magische Atmosphäre legte sich um die Gruppe. "Es sieht so friedlich aus.", entkam es Kagomes Mund. ~ Dabei ist es das nicht~ "Ich weiß.", seufzte sie laut resignierend. Leider. Dass es allerdings schon sehr bald sein wird, konnte keiner der Beteiligten ahnen. Kapitel 6: Magische Glühwürmchen -------------------------------- Der Abend verlief schweigend, bis auf Rin, die Kagome zuredete. Doch Kagome war mit ihren Gedanken weit weg. Unweigerlich, bei der Aussicht die sich ihr Bot, musste sie daran zurück denken, wie sie ein leeres Haus vor sich fand. Ihre Mutter weg. Ihr Opa weg. Ihr Bruder war weg. Und sogar Bujo war weg. Dafür wurden leere Körper zurückgelassen. Leichenblass waren sie und bereits kalt, nun, sie hatten auch keinen Tropfen Blut in sich. Kagome wollte zurück springen, doch der Brunnen verwehrte ihr dies aus irgendeinem Grund. Weinend blieb sie in dem Haus, bis ihr eines Tages Alex-sama begegnet war. Er lehrte ihr die Schwertkunst, sowie die Kampfkunst. Oftmals auch bis zum Umfallen. Plötzlich erregte ein schwebendes Licht ihre Aufmerksamkeit, weshalb sie sich von Rin verabschiedete und dem Licht nach lief. Keine fünf Minuten später war sie an einem kleinen See angekommen, wo abermals hunderte von Glühwürmchen am rumschweben waren. Sie fühlte sich, als stünde sie in einem Meer aus Sternen. Das Licht spiegelte sich im Wasser wieder und das erste mal seid langem fühlte sie einen Frieden in sich drinnen. "Wunderschön!", hauchte sie. Zu mehr war sie nicht mehr im Stande. Stumm bekam sie die Information von Taisho, dass bei den Glühwürmchen gerade Paarungszeit war und man sie deshalb in Schwärmen finden konnte. "Sie sind so wunderschön!" Eine Träne verließ ihre Augen, eine zweite hinterher und eine dritte folgte. Schmerzhaft erinnerte sie sich daran, dass sie früher mit ihrer Familie immer Glühwürmchen beobachtet hatte. Leise weinte sie vor sich hin und es schien, als würde sie endlich den ganzen Schmerz ausweinen, der sich in ihr die letzten paar Jahre angestaut hatte. Dass sie allerdings an dem See einschlief, dabei mit einem Lächeln, hätte sie nicht gedacht. Noch vor der Dämmerung kam sie zum Lager und deckte Rin etwas mehr zu. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre sonst so harten Züge. Vielleicht war es doch die richtige Entscheidung gewesen, ins Mittelalter zurück zu kehren. ~Wenn du auch nur ein mal in deinem Leben auf mich gehört hättest, dann wüsstest du, dass ich dir das schon eintausend mal gesagt habe!~ "Das weiß ich sehr gut, es ist nur hart zu glauben." Dass Sesshomaru sie hören konnte, vergaß sie für einen Augenblick. *Es ist so seltsam Friedlich.* ~Genieße es.~, mehr bekam sie nicht mehr gesagt. *Ich versuche es* Kagome setzte sich hin und sah dem Sonnenaufgang dabei zu, während sie wieder Wasser in ihren Händen bündeln ließ. Doch sie verlor die Kontrolle und wollte es eigentlich gegen einen Baum hinter ihr werfen. Doch anstelle des Baumes traf sie Sesshomaru, der nun eine nasse Stelle auf seinem Kimono hat. Er knurrte laut, während seine Augen sich rot verfärbten. * Oh verdammt, jetzt ist die Kacke aber richtig am Dampfen.* "Was gedenkst du tust du da Weib?" Dass er das Weib provozierend drangehangen hatte, merkte Kagome gar nicht. "Das war diesmal nicht absichtlich Sesshomaru!" "Diesmal?" Er verengte die Augen. Kagome verdrehte ihre Augen. "Das erste Mal. Warum sollte ich dich absichtlich Nass machen? Denkst du dein Körper ist so göttlich, dass ich ihn unbedingt durch deine weiße Kleidung hindurch sehen muss?" Ein arrogantes Grinsen schlich sich auf seine Züge. "Glaube mir, du würdest alles dafür geben." Kagome verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und schnaubte belustigt. "Oh bitte! Ich hab das meiste doch sowieso schon gesehen und da haben Menschen aus meiner Zeit was besseres zu bieten als dich!" Das sie sich auf noch dünnerem Eis als sonst befand, ahnte sie bereits . Spätestens als sie sein Schwert an ihrer Kehle hatte, merkte sie, dass sie ihr vorlautes Mundwerk etwas zügeln sollte. "Vergleiche mich nie wieder mit euch Abschaum!" , knurrte er dunkel. Kagome schluckte leicht und wollte etwas Abstand zwischen sich und dem Katana bringen, als sie merkte, dass sie am Abrund stand und jeden Moment herunter rollen würde. "Oh Scheiße!", rief sie, als sie den steilen Abhang hinunter fiel. Hart kam sie auf dem Boden auf und rollte den Rest des Hangs hinunter. So lustig fand sie dies dann doch nicht. Jeder ihrer Knochen schmerzte als sie endlich zum liegen kam. "So ein Arschloch!", fluchte sie und sie war sich sicher, dass Sesshomaru dies gehört hatte. * Nur noch ein bisschen weiter reizen muss ich ihn!* Von weitem sah Kagome bereits dicke Quellwolken. Mühevoll rannte sie den ganzen Hang hoch, nur um Sesshomaru zu informieren, dass sie sich besser eine Höhle suchen würden, das sich ein großes Unwetter ankündigte. Natürlich wusste er dies ebenfalls und hatte bereits eine Höhle in Aussicht. Nur dafür musste er sich in seine Dämonenform umwandeln, da diese ziemlich weit oben liegt. Knurrend verwandelte Sesshomaru sich, was Kagome zum staunen brachte. Zwar hatte sie seine Verwandlungen bereits mehr als nur einmal gesehen, aber so nah hatte sie es noch nie mitbekommen. Während Rin freudestrahlend auf den großen Hund stieg, blieb Kagome unten zweifelnd stehen. "Wo bleibst du denn Kagome-chan?", rief Rin von oben herunter. Seufzend begann sie auf den riesigen Körper von Sesshomaru zu klettern, wobei sie möglichst versuchte ihm nicht weh zu tun. Erleichtert lehnte sie sich gegen seinen Hinterkopf, als sie endlich oben saß. Ihre Hände fuhren andächtig über sein Fell. Es war flauschig und ganz warm. Sie begann eine Stelle hinter seinem Ohr zu kraulen, was ihn zum knurren brachte. Zwar hörte Kagome dies, machte aber trotzdem weiter, da sie dachte, er würde Ah-Uhn bescheid geben, dass er nun los fliegen würde. Eine halbe Stunde später saßen Kagome und Rin in der Höhle, gemeinsam mit Jaken und Ah-Uhn, während Sesshomaru sich irgendwo draußen herum trieb. Es regnete bereits in Strömen, während Kagome ein Feuer entfachte und Rin in ihren Schlafsack lud, damit sie auch ja nicht fror. Mit einem Regenschirm bewaffnet setzte Kagome sich auf die nassen Felsen vor der Höhle und seufzte erleichtert, als der Wind durch ihre Haare fuhr. Das hatte sie als kleines Kind schon immer gemocht. "Wie lange das alles hier wohl dauern wird?" Plötzlich erschrak sie als sie auf einmal Inu no Taisho vor sich sah. "Wie ist das möglich? Ich dachte Ihr könnt nicht hier existieren?", hauchte sie geschockt und lies ihren Regenschirm fallen. Dass dieser dabei die Klippe hinunter fiel, bekam sie gar nicht mit. "Was macht Ihr hier?", fragte sie weiter und stand auf, um zu ihrem Vertrauten zu gehen. Eben dieser schubste sie grob von der hunderte von Meter hohen Klippe hinunter. Verzweifelt versuchte Kagome in sein Gesicht zu blicken, wo sie nur Gleichgültigkeit vorfand. Ihr Leben rauschte nicht wie bei den meisten vorbei, dass WARUM schoss ihr kontinuierlich durch den Kopf. Eine einzelne Träne verlor sich aus ihrem Augenwinkel, während sie in den sicheren Tod fiel. Nun, ein gutes hatte es: Sie würde nun bei ihrer Familie sein und den ganzen Mist nicht durchleben müssen. Sie merkte sie Erde immer näher kommen, bis sie plötzlich an eine harte Brust prallte. Geschockt riss sie ihre zusammengekniffenen Augen auf und erblickte eine klauenbesetzte Hand, die sich um ihren Bauch geschlungen hatte. Alleine die zwei magentafarbenen Streifen erklärten ihr, wer sie da vor dem sicheren Tod gerettet hat. "Danke.", hauchte sie atemlos und krallte sich an seinen Unterarm fest. Dass ihr Herz wie wild in ihrer Brust schlug, schob sie auf das Adrenalin, dass im Moment durch ihren Körper schoss. Er entließ sie keine Sekunde später als sie standen und beinahe fiel sie wieder den Abhang hinunter, hätte Sesshomaru nicht ihr Handgelenk gegriffen und sie in die Höhle geschleudert. Man brauchte ihn nicht besonders gut zu kennen um zu wissen, dass er mehr als nur genervt war. Mit zitternden Gliedern setzte sie sich an den Eingang der Höhle und versuchte zu realisieren, was passiert war. "Warum habt Ihr das getan?", flüsterte sie leise geschockt, "Ich dachte Ihr wärt immer für mich da." "Scheiße!", entwich es ihr stöhnend, während Sesshomaru stumm ihre eigenseitige Unterhaltung mit anhörte. Ein leises Schnauben verließ seinen Mund. Törichtes Weibstück, dachte er sich, alleine kommt man viel besser klar und erspart sich einige schmerzen. "Wenn du wirklich dein widerliches Leben beenden willst, dann tu das nicht in Rins Nähe!" Der dumpfe Kommentar riss ihr Herz in Stücke. So naiv und dumm es war. "Ich wollte mich nicht selbst umbringen. Aber wenn ich es dir erzählen würde, würdest du mir sowieso nicht glauben.", gab sie offen niedergeschlagen zu. Sesshomaru zog eine Braue hoch, belies es aber dabei. Sollte ihm doch egal sein, ob sie sich wirklich umbringen wollte oder nicht. "Das ergibt doch alles keinen Sinn!", flüsterte sie. *Taisho- sama?* , fragte sie vorsichtig nach. * Taisho- sama?*, fragte sie lauter. * TAISO- SAMA?* , panik machte sich in ihr breit. Kagome rannte nach draußen und versuchte sein Abbild wieder zu sehen, doch nichts geschah. "TAISHO- SAMA!", rief sie verzweifelt und voller Panik, sodass sie auf dem nassen Boden glitt, da ihre Beine sie nicht mehr tragen konnten. Sie hatte ihn auch für immer verloren. Sie konnte keinen Kontakt mehr zu ihm aufbauen, ihn nicht erreichen. Kagome weinte. Wieder einmal hatte sie jemand wichtiges verloren. Leise in sich hinein. Natürlich bemerkte Sesshomaru dies, doch was ihn stutzen ließ war , dass sie den Namen seines verehrten Vaters schrie. Irgendwo anders öffnete dieser seine Augen und stutze. Er war wieder in der realen Welt! Kapitel 7: Seltsames Yoki ------------------------- Während Kagome sich den Kopf zerbrach und Taisho auch nach tausend maligem Rufen nicht erreichen konnte, gab sie es auf. Es hatte alles keinen Sinn mehr. Unweigerlich kam ihr InuYasha in den Sinn. Ob er vielleicht wusste, was los war? Stumm schüttelte die junge Frau ihren Kopf. Das wäre eine ziemlich dumme Idee jetzt InuYasha aufsuchen zu wollen. Sie schlug ihre Faust frustriert gegen die Steine. Warum musste dies jetzt passieren? Warum nicht nachdem sie Taisho erweckt hatte? "Ja ja ich weiß schon, weil es einfach nicht lustig ist.", flüsterte sie zu sich selbst. Die anderen mussten sie wahrscheinlich auch für durchgeknallt halten, da sie ständig Selbstgespräche mit sich führte. "Wie lange dauert es bis wir beim See sind?", fragte Kagome Sesshomaru gestresst und nahm sich eine Aspirin gegen die Migräne, die sich gerade ankündigt. Mit seltsamen Blick beobachtete Sesshomaru sie dabei. Noch nie in seinem Leben hatte er etwas wie dies gesehen. Wahrscheinlich etwas aus ihrer Zeit, schlussfolgerte Sesshomaru innerlich. Nur warum er sich darüber Gedanken machte, war ihm ein Rätsel. Vielleicht weil sie Rin diese Dinger geben könnte? Kagome seufzte, als sie auch nach fünf Minuten keine Antwort bekam und gab es auf, auf eine Antwort zu hoffen. Stumm setzte sie sich wieder nach draußen. Der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen. Was ist bloß passiert? Warum jetzt? Jetzt, wo sie Taisho mit am meisten bräuchte. Sollten sie überhaupt noch zum See? Er würde dort doch sowieso nicht erscheinen. Betrübt schaute sie auf den herunterfallenden Regen. Stumm betete sie, dass die Götter ihr irgendein Zeichen geben würden. Keine zwei Sekunden später schlug ein Blitz in einem nahegelegenen Baum ein. Schmunzelnd starrte sie auf den verkohlten Baum. Eine zarte Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus, als ein starker Wind auftrat. "Was soll das? Warum sitzen wir hier im Moment fest? Will man uns am weitergehen hindern? " Ihr Herz aufgewühlt und ihrer Haare total nass, doch was ihr am meisten Sorge bereitet war ihr Mal im Nacken, dass seid ein paar Stunden schmerzte. Es hat mit einem leichten Juckreiz angefangen bis hin zum heftigen stechen. Stöhnend fasste sie in ihren Nacken und ging schnell in die Höhle zurück, um sich aus ihrem Rucksack einen Spiegel zu holen. Erschrocken stellte sie fest, dass sich einige Stellen des Mals rot verfärben. Verstört blickte sie auf ihre zittrigen Hände, ehe ihre Kräfte sie verließen und sie mit einem mal zusammensackte. Hart schlug sie mit ihrem Kopf auf den Boden auf, während Sesshomaru dies mit Desinteresse betrachtete. Das geschah ihr Recht, nach dem ganzen Unheil, dass sie angerichtet hatte. Rin bekam davon alles nichts mit, da diese friedlich in Kagomes Schlafsack schlummerte. Woanders rannte InuYasha durch den Wald. Er hatte ein sehr bekanntes Yoki gespürt, welches er allerdings nur einmal in seinem Leben gespürt hatte. Ebenfalls hatte er einen heftigen Streit mit Kikyo gehabt. Sie wollte mit InuYasha zusammen sein, möchte allerdings nicht von ihm Markiert werden. Warum verstand er nicht. Sie wollte doch ihr Leben mit ihm verbringen und da sie nun mal ein Mensch bzw. eine Miko war, lebte sie nicht so lang wie er. Und sein Leben selbst beenden wollte er dann auch nicht, aber ohne Kikyo sein Leben zu leben währe nicht Lebenswert. Er schüttelte den Kopf. Erst einmal würde er die Quelle des mächtigen Yokis ausfindig machen. Konnte es wirklich die Person sein, die er in Verdacht hatte? Aber wie sollte dies möglich sein? Es musste sich einfach um eine Verwechslung handeln! Nur ist da diese kleine miese Stimme in ihm die in fragt, was wenn nicht. Was wenn es keine Verwechslung war? InuYasha versuchte sich zu besinnen. In letzter Zeit war er viel zu oft in Gedanken versunken. Zuerst dass er Kagome urplötzlich wiedergesehen hatte und diese sich um 180° gewandelt hat. Dann seine Träume, die er, wenn er schlief, bekam. In jedem von ihnen starb Kagome auf verschiedene Art und Weisen. Er träumte von einem Schloss, wo er mit Kagome und noch zwei weiteren Personen in einem Zimmer saßen und scheinbar etwas wichtiges besprachen. Die Gesichter der beiden Personen konnte er allerdings nicht erkennen. Es war ein schwarzer Schatten auf ihren Gesichtern und auch ihre Stimmen waren verzehrt. Er träumte vom Krieg. Gegen Kreaturen die er noch nie zu vor in seinem Leben gesehen hatte musste er kämpfen! Mehrmals starb er ebenfalls in seinen Träumen und wachte jedes mal schweißgebadet auf. Diesen Satz, den er vor kurzem zu Kagome gesagt hatte, er hatte keine Ahnung woher das kam. Es kam wie von selbst aus seinem Mund. Plötzlich stoppte InuYasha. Ihm kamen seltsame Wesen entgegen. Doch noch bevor er ihre Gesichter sehen konnte, wusste er, dass es diese seltsamen Wesen aus seinem Traum waren. Während leichte Panik in ihm aufstieg, besann er sich gleichzeitig zur Ruhe. All seine Tode waren nicht real. Diese Wesen allerdings waren es wirklich. Instinktiv wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war. Warum sonst, sollten ihn seltsame Wesen angreifen? Keine Sekunde später wich er auch schon einer Pranke aus und zog Tessaiga. Sofort verwandelte sich der Fangzahn seines verehrten Vaters und jagte eine Windnarbe zu seinen Gegnern. Diese wurden davon zwar getroffen, doch weiteten sich seine Augen als er sah, dass seine Gegner, die in fetzen in der Luft hingen, sich wieder regenerierten. Jetzt musste eine Strategie her und zwar sofort!, dachte er sich als InuYasha bemerkte, wie er von diesen Wesen eingekesselt wurde. Kapitel 8: Vater?! ------------------ InuYasha zerfetzte gerade zum zehnten Mal denselben Gegner, während dieser von allen Seiten belagert wurde. Langsam wurde es knapp. Zwar war er ein Halbdämon und stärker als die meisten Dämonen, dennoch war seine Ausdauer nur begrenzt und eben diese neigte sich dem Ende zu. Was sollte er bloß tun? Lebend würde er wahrscheinlich nicht mehr heraus kommen. Er hatte bereits zu viel an Ausdauer verschwendet und Kraft hatte er selbst kaum noch. Irgendwie jedoch kam er voran, indem er versuchte über die Masse weg zu springen. Jedoch packte ihn einer am Bein und zock ihn hart zu Boden. Seinen Lungen entwich ruckartig all die Luft, die sie noch gerade so in sich hatte. Verdammt, damit hatte er gar nicht kommen sehen. Gerade als InuYasha sich aufrichten wollte und dem Vieh den Kopf von seinem Hals trennen wollte, verschwand das Gewicht über ihn und auch das Fauchen der anderen wurde weniger, bis es schlussendlich ganz verschwand. Verwirrt richtete InuYasha sich halbwegs auf und starrte plötzlich auf eine mit Klauenbesetzte Hand. Ein all zu bekannter Geruch schlug ihm entgegen. Seine Augen wurden groß und er glaubte sein gestresster Verstand spielte ihm ein Streich. "Vater..!", hauchte er Atemlos und nahm die Hand nur zu gerne entgegen. Kagome indes wachte in dem Moment auf, als ein gewaltiger Donner über der Höhle grollte. Leicht atemlos und verwirrt setzte sie sich auf und fasste sich an die Stirn. Ihre Migräne war dank der Aspirin fort. Es war tief in der Nacht. Alle schliefen tief und fest bis auf Sesshomaru natürlich. Erschöpft setzte sie sich wieder nach draußen und ließ ihre Füße in der Luft baumeln. Wo sollte sie dies alles noch hinführen? "Kagome-sama?" Eine müde Stimme riss sie aus ihren Gedanken. "Rin-chan?" Rin setzte sich vorsichtig zu Kagome dazu. "Warum bist du schon wach? Du solltest noch schlafen.", fragte Kagome und ließ ihren Blick ausnahmsweise von der atemberaubenden Sicht, die sich ihr bot. "Es ist fast niemand in der Höhle da. Wenn ich nachts aufwache, habe ich zumindest Sesshomaru- sama bei mir." "Huh, er ist gar nicht da?" Rin schüttelte ihren Kopf. Kagome seufzte indes und fragte sich wie er ein Kind großziehen will, wenn er doch sie alleine lies. "Ich bleibe so lange bei dir, bis du eingeschlafen bist okay?" Rin nickte schüchtern. Sie humpelte leicht zur Höhle zurück, wo Kagome ihr noch einmal die Verbände wechselte und wirklich so lange bei ihr saß, bis sie ein leichtes Schnarchen von Rin hörte. Wieder ging Kagome raus und sah den Horizont sich verfärben. Ein verträumter Blick lag in ihren Augen, während der Wind leicht mit ihren Haaren spielte. Plötzlich landete eine Kugel neben ihr. "Wo warst du?", fragte Kagome Sesshomaru gerade heraus, ohne dass sie den Blick von dem morgendlichen Spektakel von ihr nam. Gerade wollte dieser sie anknurren, dass dies sie einen feuchten Dreck anging, als er Kagome betrachtete. Ihm blieben die Worte ihm Halse stecken und dennoch konnte er nicht glauben, dass sie ihn so einfach Sprachlos machen konnte. Natürlich ließ sich sein Stolz dies nicht gefallen, während die Wörter nur so aus ihm heraus sprudelten. "Das geht dich gar nichts an wo ich war. Dass ich dir überhaupt eine Antwort gebe, sollte für dich eine Ehre sein Weib." Sein verächtliches Schnauben entging ihr nicht, was sie dazu brachte ihn endlich anzusehen. Doch auch sie stockte kurz, als sie die tausenden Sterne in seinen Augen widerspiegeln sah. "Ich habe nur wegen Rin gefragt. Wieso denkst du, sollte ich ein Interesse an dein privat Leben entwickeln, sofern du eins besitzt." Dass Kagome in ihrer Rede aufgestanden war, hatte sie gar nicht bemerkt. Nur ihr eisiger Blick entgegen Sesshomarus für ein paar Minuten kompletierte das ganze Spektakel. Während Kagome sich mit einem abfälligen 'Tse' in die eine Ecke, während Sesshomaru sich in die gegenüberliegende setzte, sodass beide nun an einer Seite des Eingangs zur Höhle saßen. Und der gefürchtete Herr des Westens, der Inu no Taisho der Hunde unternahm nichts gegen diese Frechheit die sie gegen ihn bot, bis auf ein minimales hochziehen seiner Lippen und einem seltenen inneren Frieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)