Der Schwarze Weg des Shinobi von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 90: Ungewohnte Nähe --------------------------- Eine Woche war bereits vergangen und Sera konnte sich immer noch nicht an ihre neue Situation gewöhnen. Es fühlte sich so… unnatürlich an, wieder Sasuke in ihrem Leben zu haben, dass es schon fast wehtat, auch nur an diese Tatsache zu denken. Sie versuchte ihn zu meiden, versuchte Sasuke aus dem Weg zu gehen, ihn nicht in ihrer Nähe zu wissen, denn die Wut auf ihn war zu enorm, als sie einfach zu ignorieren. Kakashi Sensei hatte es ihr erklärt. Er hatte ihr erklärt, dass ihn keine Schuld traf, dass er… zu alldem praktisch gezwungen wurde und irgendwie… ganz tief in ihrem Inneren wusste Sera, dass es stimmen musste. Denn ihr Sensei hatte ihr das Bild ganz genau beschrieben, ihr erzählt, wie innig der eine Blick des Hochzeitspaars auf dem Bild wirkte. Sie dachte über ihr ‚voriges Leben‘ nach und fragte sich, ob sie wirklich glücklich mit ihm war. Denn jetzt empfand sie sicherlich keinerlei Liebe für diesen Mann, zum Teufel, sie wollte nicht in seiner Nähe bleiben, geschweige denn mit ihm arbeiten. Aber… wie ist es damals nur dazu gekommen, dass sie zusammengekommen sind? Wie war die Entwicklung zwischen ihnen gewesen, wer hatte das alles überhaupt angefangen? Wie ist das alles damals nur passiert? Wie konnte sie nur mit so einem Mann zusammenleben..? Ob sie… viel zusammen erlebt hatten? Sie wusste es nicht und konnte sich kein Bild daraus machen. Sera wünschte sich in dem Moment nur, dass sie dieses Bild sehen könnte, um sich eine Meinung zu bilden, um zu sehen, wie Sasuke aussah. Nein… nur um zu sehen, wie Naruto und Sakura aussahen… Sie schluckte die Tränen runter, als sie vom Balkon aus in die weite Ferne blickte. Zwar sah Sera nicht, aber die frische Brise schien ihr heißes Herz und ihre brennenden Gedanken ein wenig abzukühlen und genau das brauchte sie gerade sehr dringend. Dabei… so viel Luft existierte gar nicht, um ihr den Schmerz von der Seele zu nehmen, aber die Bändigerin nahm an, was sie kriegen konnte. Ob es wahr war? Würden sie es wirklich schaffen, Naruto und Sakura zurückzuholen? Könnte es tatsächlich sein, dass… alles wie vorher sein würde? Sera glaubte nicht daran, auch wenn wie bekannt, jedes Jutsu umkehren könnten, denn die Angst enttäuscht zu werden war enorm. Sie wollte sich keine Hoffnung machen, wollte auch gar keine Vorfreude verspüren, denn Sera wusste, dass sie wieder einmal zerbrechen würde, wenn es denn nicht klappen würde. Für Gewöhnlich brachte es das Leben immer hinter sich, Seras Herz in Fetzen zu reißen, also warum den Aufstand machen und sich Hoffnungen machen..? Und doch kribbelte ihr Herz wie verrückt beim Gedanken, endlich Zuko zu treffen. Seras Rachegedanken und ihr Hass Sasuke gegenüber waren nach wie vor vorhanden, aber jetzt, wo sie dieses neue Ziel vor Augen hatte, war es nicht mehr ihre oberste Priorität, diesen Verräter umzubringen. Nein, ihr neues Ziel war es fürs Erste, ihren damaligen besten Freund zu finden und sich für alles zu rächen, das er ihr angetan hat. Welch grausame Ironie. Erst wird sie von ihrem besten Freund betrogen, der dabei hilft ihre Familie zu töten und jetzt, wo sie in Team 7 neue Kameraden gefunden hat, war es Sasuke, die erste Liebe ihres Lebens, ein wahrer Teil ihrer Familie, der nun ihren besten Freund und ihre beste Freunde getötet hat. Sera wurde von Freunden und Familie verraten… „Du solltest dich nicht da aufhalten, wo man dich einfach sehen kann.“ Das Herz in ihrer Brust pumpte bei der Stimme und Sera verengte instinktiv ihre Augen, als sie sich reflexartig zu ihm drehte. Denn es war Sasuke Uchiha, der urplötzlich auf dem Balkon aufgetaucht war und ja, es war eigentlich irgendwie ungerecht ihm gegenüber, aber Sera konnte nicht anders. Sie hasste ihn, verabscheute ihn für seinen Verrat, für die Tatsache, dass Naruto und Sakura durch seine Hand auf schmerzhafteste Weise ihr Leben verloren haben. Sie sprach nicht, ohne das Wissen, dass Sasuke es HASSTE, wenn sie ihm Stille als Strafe gab. Schon als Genin konnte er es auf den Tod nicht ausstehen, wenn sie nicht redete, nur konnte er damals zumindest erahnen, was in ihrem Kopf so vorging. Jetzt allerdings war seine blinde Kameradin ein laufendes Rätsel, eine gemeißelte Statue, die so viele Geheimnisse und Emotionen in ihrem Inneren verbarg, dass es ihn unglaublich nervte. „Solltest du dich nicht um diese… Karin kümmern?“ Sera empfand abgrundtiefen Hass für diese kuriose Karin, obwohl sie sie noch nie in diesem Leben getroffen hatte. Aber Sasuke hatte ihnen erzählt, dass sie eine Uzumaki war, die ein Auge auf ihn geworfen hatte und auch er von unerklärlicher Wut ihr gegenüber eingenommen wurde. Anfangs konnten sie es nicht erklären, doch jetzt machte es mehr als Sinn. Diese Schlampe musste Zuko definitiv geholfen haben. „Sie ist weg und wurde kein einziges Mal mehr gesichtet. Anscheinend weiß sie von uns.“ Wie merkwürdig, dass er jetzt immerzu von einem ‚uns‘ sprach… „Was tust du hier? Du solltest rein-“ „Was ich tue, geht dich nichts an.“, schoss ihre einst liebevolle Stimme zurück, die jetzt mit absolutem Hass, Zorn und Groll gefüllt war. Ihr brodelndes Chakra war fast zum Greifen nah und Sasuke konnte sich nicht gegen diese… Faszination fürdiese Bändigerin wehren, denn verdammt, Sera war… Verflucht heiß, wenn sie wahnsinnig war. „Glaube bloß nicht, dass ich dich für diese Mission auch nur irgendwie auch nur ansatzweise als Kameraden oder Verbündeten akzeptiert habe.“, spie sie feindselig. „Der einzige Grund, weshalb ich deine Anwesenheit ertrage, ist weil ich hoffe, dass ich Naruto und Sakura so zurück bekomme. Und dir geht es auch keineswegs darum, eine gute Tat zu vollbringen, Uchiha. Du hast sicher-“ „Da liegst du richtig.“ Sie zog überrascht die Luft ein, als mit einem Mal ihr Oberarm grob und bestimmend gepackt wurde und mit einem Ruck vom Geländer gezogen wurde. Ihre blinden Augen verdunkelten sich alarmiert, als Sasuke sich plötzlich zu ihr beugte, seine Lippen dabei über ihr Ohr schwebten, sodass eine bedroht gefühlte Gänsehaut über ihren Körper rieselte. „Denn sollte unser nettes, kleines Abenteuer nicht klappen...“ Es brannte in ihrer Brust und die Bändigerin fühlte sich aufs heftigste bedroht, sagte aber erst nichts dazu, um auf den Zug des kalten Uchihas abzuwarten. Sie sah nicht sein Gesicht, konnte nicht den Ausdruck in seinen Augen deuten… Allerdings war es die Art, wie er ihren Arm gepackt hatte, die Art, wie er heiß und bedrohlich in ihr Ohr raunte, das ihr ein recht… eigenartiges Gefühl beschaffte, das sie nicht deuten konnte. „Dann gibt es nur noch dich und mich, Sera.“, sprach er es schließlich aus. „Und ich werde dich mitnehmen. Ich denke, wir zwei wissen ganz genau, dass es mir völlig egal ist, was Kakashi oder du denkst, es ist mir gleich, ob du es wollen wirst.“ Seine Stimme war buchstäblich tiefer und bedrohlicher geworden. „Du hast mir das Versprechen gegeben und ich erlaube dir nicht, es einfach zu brechen.“ ‚Und wenn du nicht bleiben kannst, denn nimm mich mit!‘, hallte die verzweifelte Stimme in ihren Köpfen und Sera war, als wäre es ein völlig anderes Leben damals gewesen. ‚Geh nicht zu Orochimaru, Sasuke! Ich verspreche dir, ich werde jeden Tag bei dir bleiben und dir helfen! Ich werde alles tun, was du verlangst, aber bitte… Geh NICHT zu ihm!‘ Sie hatte damals solch entsetzliche Angst um ihn verspürt, dass es bis heute nicht in Worte zu fassen war. Sera hatte damals schreckliche Panik empfunden über den bloßen Gedanken, dass Sasuke sich dieser elenden Schlange anschließen würde. Denn die Bändigerin befürchtete, dass Sasuke bei ihm Seele, Verstand oder sogar Leben verlieren würde, sie hatte Angst, ihn für immer zu verlieren. Heh. Kaum zu fassen, wie sehr sie sich über die Jahre verändert hatte… „Für wie armselig hältst du mich?“, zischte sie erbost über seine Worte, löste sich aber nicht von ihm, um zu beweisen, dass sie keinerlei Angst vor ihm verspürte. Ob es an ihren Mut oder dem Vertrauen aus ihrem ersten Leben lag, wusste sie nicht, aber das spielte auch gar keine Rolle, um ihren Punkt klarzumachen. „Was willst du von mir, Sasuke?“, wisperte sie zornig, sodass ihr Atem seine Wange traf. „Du hast damals deutlich gemacht, was für ein Typ du bist. Keine Gefühle, keine Emotionen, keine Wärme sind mehr in dir enthalten, also was sollte jemand wie ich dir bringen, hm?“ Sie verstand es wirklich nicht. Nicht nur, dass sie offiziell Todfeinde waren, Sasuke hatte damals keinerlei Interesse an ihr. Damals WÄRE sie mit ihm gekommen, aber ER hatte abgelehnt, also was sollte das jetzt? Ob er sie doch einfach nur umbringen wollte? Wollte er es tun, nachdem er sie erst einmal gefoltert und gequält hatte oder wollte er zusehen, wie sie nochmal richtig leiden würde? Wenn ja, denn hätte er sie vor drei Jahren nach der Beerdigung mitnehmen sollen, denn Sera hatte noch sie so sehr gelitten und würde es auch sonst nicht mehr tun. Dieser Schmerz auf Narutos und Sakura Beerdigung war mit keinem bereits empfundenen Schmerz der Brünette vergleichbar und verdammt, sie hatte inzwischen Erfahrung auf dem Gebiet. Sera HATTE schon mehr als oft genug Leid empfinden müssen. „Alles.“, antwortete er plötzlich rau und spürte, wie sie verkrampfte, als seine rechte Hand ihre Taille umschlang und eine heiße Gänsehaut über ihren Körper verteilte. „Ich will alles von dir. Sera… was ich von nur will ist dein Herz, deine Seele, deinen Schmerz...“ Ihre blinden Augen weiteten sich, als ihr Körper gegen seinen gepresst wurde und es war einfach unmöglich sich gegen die heiße, aufregende Welle in ihrem Unterleib zu wehren, als sie ihm plötzlich so unnatürlich nahe gekommen war. „Und deinen Körper.“ Scharfe Zähne nippten grob den Hals der Brünette, die augenblicklich ihre Augen weitete, da sie nicht verstand, was hier so plötzlich vorging. „Ah… was zum..?!“ Sie ächzte, als Sasuke sie plötzlich gegen die Wand drückte, die Hände über ihren Kopf zusammenhielt, um endlich den süßen, vertrauten Geschmack der Bändigerin zu vernehmen. Seine heiße Zunge leckte über die zarte Haut ihres Nackens, biss und saugt Verlangend ihr Fleisch und bevor die Bändigerin sich versah… stöhnte sie. Sie wusste nicht, warum sie es getan hatte. Zur Hölle, sie hatte keinerlei intime Kontakte mit Männern geknüpft und jetzt stand sie mit einem mal völlig unerwartet hier und wurde von Sasuke… Wie sollte sie es überhaupt nennen? Er biss sie, saugte an ihr und presste sich verlangend und fordernd gegen sie und was auch immer die Kunoichi da fühlte, sie WOLLTE es nicht! War es ein Trick? Benutzte er sein Sharingan und zwang sie, diesen dunklen, verruchten, unerklärlichen Genuss ganz tief in der hintersten Ecke ihres kalten Herzens zu fühlen..? „Lass los!“ Die Bändigerin befreite sich schnell und schubste Sasuke sofort von sich, hielt dabei unwillkürlich ihren pochenden Hals, während sie ihm einen wütenden, alarmierten Blick zuwarf. Sie war außer Atem und völlig aufgeregt. Sie verstand es nicht. Sera verstand es einfach nicht, was er gerade getan hatte und weshalb ihr Körper… diese merkwürdige, unerklärliche Hitze empfunden hatte. „Was ist los? Fühlst du dich schon schuldig?“, fragte er diabolisch. „Anscheinend war unsere körperliche Beziehung intimer, als wir gedacht hätten.“ Ob vor Wut oder Scham, Sera wurde rot im Gesicht und hasste den Uchiha dafür und wünschte sich ihm die verdammte PEST am Hals. „LASS mich in Ruhe und VERSCHWINDE!“ „Wieso sollte ich gehen, wenn das was ich will, genau vor mir steht?“, grinste er offensichtlich. „Bist du so tief gesunken, Sasuke? Würdest du mich wirklich DAZU zwingen?!“ Und plötzlich lachte er. Tief, rau, teuflisch- Gefährlich. „Das wollte ich.“, gab er zu und näherte sich der kleinen Bändigerin wieder, sodass nur wenige Zentimeter zwischen ihnen lagen. „Wenn du nur wüsstest, wie oft ich kurz davor war, dich aus Konoha zu reißen...“ Seine Finger tasteten die bereits markierte Stelle ihres Nackens, spürte wie sie verkrampfte und empfand verrückte Genugtuung bei alldem. „Ich kümmere mich nicht mehr um die Gefühle anderer. Auch deine Gefühle interessieren mich nicht mehr, Sera. Von nun an nehme ich mir, was ich will, ohne Rücksicht auf Verluste.“ Er klang hart, fordernd und selbstgefällig, weshalb Seras Blick sich bloß verdunkelte. „Aber anscheinend muss ich dich gar nicht zwingen.“ „Du bist einfach das LETZTE, Uchiha.“, fauchte die blinde Bändigerin, ihre sichtlosen Augen voller Hass und Abneigung ihm gegenüber. „Aber wieso bin ich eigentlich überrascht? Es war mir klar, dass du nicht für meine Kameraden mit uns kämpfst. Du warst schon immer ein selbstsüchtiger Mistkerl.“ Sie wendete ihren Blick ab und presste ihre Lippen zusammen, da sie von so vielen Emotionen eingenommen wurde, dass es einfach zu viel für sie war. „Wie auch immer, zu einem zweiten Kampf wäre es sowieso gekommen. Also sollte unsere Mission scheitern und Naruto und Sakura nicht gerettet werden können, dann sollst du deinen Kampf bekommen. Und ich schwöre dir, ich werde dich für alles büßen lassen.“ Mehr wollte sie gar nicht sagen und deshalb drehte sie sich weg und wollte an ihm vorbeilaufen, ihn da wo er stand allein lassen. Allerdings wurde plötzlich ihr Handgelenk gepackt und dieses Mal würde sie ihn angreifen. Es sollte nicht als Selbstverständlichkeit abgeklärt werden, dass er sie einfach anfassen durfte, irgendwann war es auch für sie zu viel. Und Sera würde ihn ohne Warnung attackieren- „Auf dem Hochzeitsbild kannst du sehen.“ Der Schock lähmte sie für einen viel zu langen Moment und Sasuke fühlte etwas eigenartiges in seiner leblosen Brust, als ihre blinden Augen in seine zu schauen versuchten. Und in diesem Moment erkannte er ihre bodenlose Unschuld, das absolut Reine in ihrer Seele, das sie unter ihrer kalten Fassade immerzu versteckte, wenn auch unbeabsichtigt. Es war nur für diesen kurzen Moment, dass sie wirkte… wir früher. Wie Sera Masumi, seine damalige, sechzehnjährige, unschuldige Kameradin. Der Uchiha schluckte, bemerkte, wie schlank und zart ihr Handgelenk war, irgendwie sogar schon ZU schlank. Sera wirkte etwas dünner, als sie eigentlich sein sollte… Heh. Wirklich verrückt, wie sein eigentliches Ich irgendwie noch existierte. „Du lügst.“, beschuldigte sie bloß, klang dabei nur halb so bissig wie gewollt. „Nur Zuko kann mir mein Augenlicht zurückgeben und da ich, warum auch immer, DICH geheiratet habe, wird er mir wohl kaum ein so großzügiges Hochzeitsgeschenk gemacht haben.“ „Du schaust mir direkt in die Augen, Sera. Ich täusche mich nicht und erkenne es ganz genau.“ Es sollte ihm egal sein, dass sie ihm nicht glaubt, aber sein Mund schien in ihrer Nähe selbstständig zu agieren und unwillkürlich zu sprechen. „Auf diesem Bild bist du auf keinen Fall blind.“ Als… ob er sie kennen würde. Als ob er allwissend wäre..! Für wen hielt er sich nur, dass er sich das Recht nahm, dieses Bild überhaupt nur genau anzuschauen?! Sera konnte einfach nicht anders, als von immer mehr Wut eingesogen zu werden, denn Sasuke… hatte es einfach wieder geschafft, ihr Leben auf dem Kopf zu stellen. Und Sera hasste ihn dafür… dass er nicht allein an allem Schuld war. Denn so gab es theoretisch nichts mehr, dass sie hassen und an dem sie sich abreagieren konnte, er war das einzige, das ihre Trauer etwas besänftigen konnte. Und jetzt… kam raus, dass er genauso hereingelegt wurde, wie sie. . . . „Ah, hier seid ihr ja.“ Die Stimme des silberhaarigen Jonins unterbrach die Zweisamkeit der zwei Shinobis und Sera ging sofort sicher, dass sie ihren Kragen richtete, um das… Mal zu verdecken, das Sasuke ihr verpasst hatte, aus WELCHEM Grund auch immer. „I-Ist etwas passiert, Kakashi Sensei?“ Kakashi wusste nicht warum, aber irgendwie… verspürte er eine eigenartige Nostalgie, wenn er seine zwei Schüler so sah, wie sie ruhig nebeneinanderstanden und ihn anblickten. Es donnerte nicht mehr so zwischen ihnen, der abgrundtiefe Hass und der Groll war nicht mehr ganz zu spüren und auch, wenn er das Sera nie sagen würde, verhielt sie sich irgendwie… weniger wahnsinnig, seit Sasuke wieder in ihrem Leben war. Natürlich bemerkte das keiner und natürlich gab es keine wirkliche ‚Liebe‘ zwischen ihnen… Aber so wie sie auf dem Bild ausgesehen hatten, schien das alte Vertrauen zwischen ihn noch dafür zu sorgen, dass sie sich dämpfen konnten. Anscheinend sorgte das Schicksal dafür, dass sie einfach zusammenpassten, ob sie es nun wollten oder nicht und irgendwie keimte die Hoffnung dadurch noch heftiger in Kakashi. Denn er hatte es im Gefühl, dass alles wieder gut werden würde. Und auch wenn er sich wiederholte, auf sein Gefühl war doch mehr als Verlass. „Tsunade hat mir eine Nachricht geschickt.“, begann der Jonin schließlich. „Sie hat in einem weiteren Tagebuch von Mito Uzumaki gelesen, dass das Jutsu in der Tat WIRKLICH imperfekt war. So können Bruchteile der Erinnerungen von denen, die durch das Jutsu betroffen sind, nach für nach wieder zurückkehren, wenn sie nur lange genug Zeit verbringen.“ Sasuke und Sera blinzelten beide überrumpelt und schauten sich beide unwillkürlich an. „Meinst du…-“ „Ja, Sera, genau das meine ich.“, kam Kakashi ihr zuvor. „Ihr zwei müsst dringend sehr viel Zeit miteinander verbringen. So könnte einer von euch beiden sich an irgendetwas erinnern, dass uns weiterhelfen könnte.“, erklärte er. „Ich weiß, dass du ihn hasst, Sera. Und ich weiß, dass auch du von Zorn geschürt wirst, Sasuke. Aber wir haben nur noch knappe 5 Monate Zeit, bis das Jutsu gebrochen werden kann, also BITTE; Benehmt euch wie die Shinobis die ihr seid und versucht ALLES.“ Seine Stimme klang ernst und fordernd, denn so sehr Kakashi Seras Groll nachvollziehen konnte, so war die Hoffnung, Naruto und Sakura wiederzubeleben sehr viel intensiver. „Vergisst niemals die erste Unterrichtsstunde, die ihr bei mir absolviert habt.“, erinnerte er seine zwei Schüler, die natürlich sofort wussten, wovon der Jonin sprach. „Wenn man eine Mission erfolgreich erledigen will, denn ist es Teamwork, das zählt.“ Genau… Teamwork. Aber wie sollte Sera nur mit jemandem zusammenarbeiten, der aus ganz falschen Gründen bei der Sache war? Wie sollte sie jemandem vertrauen, der nicht nur ihre Kameraden getötet- Sondern ihr damit gedroht hat, sie sofort mitzunehmen, sollten sie scheitern? Dieser Mann neben ihr war nicht der Sasuke, den sie damals geliebt hatte. Er war nicht der Mann, den sie… geheiratet hatte. Nein, er war ein selbstsüchtiges Monster, das nur seine eigenen Ziele verfolgte, jedoch wusste sie auch, dass Kakashi Sensei im Recht lag. Denn nur die, die vom Jutsu betroffen wurden, könnten die Schriftrolle zerstören, also hatte die Bändigerin gar keine andere Wahl, als diesem… Feind zu vertrauen. Sie musste es tun. Für Naruto und Sakura. . . . ………………………………………………………. „Mako, Ino!“ Sera rannte sofort zu ihren Kameraden und zog sie in eine feste, erleichterte Umarmung. Denn die Angst, die sie um sie verspürt hatte, war gewaltig gewesen und es war unglaublich erfrischend für Sera, Ino und Mako in Sicherheit zu wissen. In dem Moment hatte sie sogar Sasuke vergessen, mit dem sie seit weiteren fünf Wochen fast jeden Tag verbringen musste, um sich bald an irgendetwas erinnern zu können. Aber keine Chance. Sera erinnerte sich an nichts, sondern verspürte bloß genervte Wut, dass sie bei ihm bleiben musste, dass sie mitansehen musste, wie kalt und unberechenbar er geworden war. Er berührte sie immer. Und es war keinerlei sanft, fürsorglich oder gar gewollt- Sasuke fand immer einen passenden Zeitpunkt, um sie anzufassen, sie zu packen oder ihr Dinge ins Ohr zu flüstern, die sie gar nicht erst ausdenken wollte und sie HASSTE ihren Körper dafür, dass er immerzu merkwürdig dabei kribbelte..! War ihre intime Beziehung wirklich so intensiv gewesen, dass ein Teil ihres Ichs es einfach nur begrüßte, wenn er sie berührte? War sowas überhaupt möglich? Ging das denn überhaupt? Sera wollte es irgendwie gar nicht wissen, geschweige denn nachempfinden und gerade deshalb war sie froh, dass Ino und Mako wieder da waren und ihr beistehen konnten. Ino hatte Probleme dabei, Sasuke auch nur einen Blick zuzuwerfen. Zwar hatte Kakashi ihnen genaustens erklärt, dass ihn keine Schuld traf, dass er innerlich wahrscheinlich sogar noch mehr litt als Sera selbst, aber… Der Groll verflog nicht und die Blondine war einfach noch zu wütend. Denn es waren seine Hände, die Naruto bekämpft hatten. Es waren seine Hände… die Sakura durchbohrt hatten… Und egal wie erwachsen, intelligent und verständnisvoll man auch sein mochte, diese Gefühle, die sich über Jahre gefestigt und intensiviert hatten, konnten nicht so einfach verschwinden. Das Mitleid für Sasuke war noch nicht stark genug. Nicht, solange er nichts von seinem verdammten Leid zeigte. „Wir haben Zuko nicht finden können.“, begann Mako schließlich, als Ino, Sera, Sasuke, Kakashi und er sich im Wohnzimmer befanden, um alles zu besprechen. „Nirgendwo. Es ist, als wäre er vorm Erdboden verschluckt.“ Verdammt… Sera wollte am liebsten laut schreien, weinen, kreischen, doch sie spürte die Hand ihres Senseis auf ihrer Schulter, die sie allmählich wieder beruhigte. „Aber Leute… Was ich euch jetzt sagen werde, konnte ich selbst nicht fassen, aber...“ Mako schluckte, rang mit den Worten, ehe er wieder zum Sprechen ansetzte. „Was ist? Rück schon raus mit der Sprache, Mako...“, forderte Kakashi und sah ihn nicken. „Es geht um die Bändiger, die damals beim Angriff des Kyuubis und dieses maskierten Mannes ihre Bändigerkraft verloren hatten.“ Kakashis und Sasukes Blicke fielen unwillkürlich auf die Blondine, die nichts davon mitbekam, sondern bloß still zu ihrem zweiten Sensei und Freund blickte. Und dann sprach Mako etwas aus, das sie einfach nur schockiert hatte. „Die Leute dort können wieder bändigen. Und zwar alle.“ Sera und Kakashi hing quasi der Mund offen, da sie es offensichtlich einfach nicht nachvollziehen konnten, wie das denn bitte angehen sollte. Denn damals wurde das Elements-Chakra in Sera versiegelt und sie zur Jinchuriki gemacht..! Das hatte doch keinen Sinn, wieso konnten die alle plötzlich wieder bändigen?! „Sera… Damit das passiert, hättest du eigentlich dein Leben verlieren müssen.“ Dieses Mal konnte sogar Sasuke nichts gegen das plötzliche Pumpen seines Herzens tun, hörte jedoch still weiter zu, die Hände währenddessen zu leisen Fäusten geballt. „Das ist die Bedingung gewesen, die Mönch Gyatsu dir nie verraten wollte. Denn wenn du stirbst, wird dein Chakra freigesetzt und dringt wieder in alle ein, die es damals verlassen hat. Aus dem Grund hat er auch dafür gesorgt, dass keiner von diesem Geheimnis weiß...“ „Aber die Feuerbändiger und Zuko wussten es.“, sprach Sera verbittert, die leisen Tränen schlummerten heimlich in ihren traurigen Augen. „Zuko hat es also auch geheim gehalten, richtig?“ „Ja.“, antwortete Ino mitleidig. „Nicht nur, dass er dich… will. Auch er verliert seine Kraft, wenn du stirbst und aus ihm wird wieder der Feuerbändiger, als der er geboren ist.“ „WEHE, du nimmst dir dein verdammtes Leben.“, zischte Mako schnell und warnend. „Vergiss nicht, wenn du stirbst, kann das Jutsu wahrscheinlich nicht umgekehrt werden-“ „Ich bin nicht so weit gekommen, um mich jetzt in den Tod zu stürzen, Mako.“, unterbrach die Bändigerin ihn, ihr Blick war gesenkt und einfach nur verbittert, bevor sie weitersprach. „Aber anscheinend… bin ich doch schon tot.“, sagte sie, woraufhin Kakashi über den bloßen Gedanken daran völlig entsetzt zu ihr blickte. Das konnte nicht sein. Wenn sie ihn auch noch verlassen würde, dann wäre es das. Kakashi würde seiner Schülerin ohne mit der Wimper zu zucken folgen. Niemals würde er zulassen, dass sie allein stirbt. Auf keinen Fall. „Wie sonst haben die Leute ihr Bändigen wiederbekommen? Es muss durch meinen Tod geschehen sein und wer vom ‚Tod‘ berührt worden ist, kann es nicht rückgängig machen. Aus diesem Grund haben sie allen Anschein nach die Kräfte behalten, versteht ihr-“ „Du bist nicht tot.“, sprach die tiefe, beißende Stimme des Uchihas plötzlich, der gleich mehrere, überraschte Blicke von den Shinobis einfing. „Du lebst. Also rede nicht so einen Unsinn.“ „Was redest du da? Wie erklärst du es denn sonst, dass-“ „Du hast es doch selbst eben gesagt, Sera.“, warf er sofort wieder ein, wollte das Thema gar nicht erst weiter ausführen. „Wer von Tod berührt wurde, kann es nicht rückgängig machen. Wenn dieser Zuko also dich will, obwohl du eigentlich gestorben bist, wo wäre der Sinn, dieses Jutsu anzuwenden, wenn du hier auch nur wieder den Tod finden würdest? Das macht keinen Sinn, also rede nicht so einen Unsinn.“ Um ehrlich zu sein wollte Sasuke sie nicht so anbellen. Es war nur, dass er dieses Thema nicht unnötig lange besprechen wollte. „Das… macht schon mehr Sinn.“, stimmte Kakashi schließlich zu. „Ja, Sasuke hat Recht. Und außerdem, wenn du gestorben wärst, denn wäre Zuko jetzt auch ein Feuerbändiger. Ich meine, sein Körper sah damals recht reif für sein Alter aus und ich hätte ihn auf locker 25 geschätzt, was bedeutet, dass er haargenau den selben Zustand beibehalten hat und nicht jünger geworden ist. Also, selbst WENN du gestorben wärst, denn hättest du da höchstens 22 Jahre alt sein müssen, glaubst du da nicht, dass er dich von Anfang an hätte mitnehmen müssen, wenn euch nur so wenig Zeit bleiben würde?“ Kakashis These klang wie immer gut durchdacht und Sera nickte verstehend, war innerlich froh, dass es nicht stimmte. Denn wenn sie wirklich schaffen sollten, Naruto und Sakura zurückzuholen, denn wollte sie leben und mit ihnen wieder vereint sein… Sie durfte sie doch gleich danach nicht verlassen..! „Aber wo ist Zuko jetzt? Ihr habt doch selbst gesagt, dass er weg ist.“, sagte Sera, die Ungeduld fraß sich durch ihr Inneres, denn mit jeder Minute, die sie hier vergeudeten, sank die Chance, ihr altes Leben wiederzubekommen..! „Wir haben keine vier Monate mehr..! Was sollen wir nur tun, um diesen verdammten-“ „Zwar konnten wir ihn in der kurzen Zeit nicht finden, aber ich habe eine Luftbändigerin getroffen, die mir geholfen hat, mein Aufspür-Jutsu zu verbessern.“, grinste die blonde Yamanaka, die es so cool fand, wie sehr eine Bändigerin ihr doch helfen konnte. „Zuko wird sich nach einer Woche irgendwo im Feuerreich aufhalten, um irgend eine scheiß Besprechung zu planen. Jedenfalls kann ich durch deine Verbundenheit mit ihm herausfinden, wo sich dieser abgefuckte Hurensohn befindet.“ Heiße Aufregung strömte mit der Wucht eines Tsunamis durch ihren Körper und Sera wollte aufspringen, sie umarmen, weinen, schreien… Sie wollte SO VIELE Dinge gleichzeitig tun, dass sie es gar nicht mehr in Worte fassen konnte. „Das Problem ist nur, dass du durch deine Blindheit nicht sehen kannst, wo er sich befindet-“ Es entglitten ihr all ihre Gesichtsregungen, ja sogar Sasukes Braue zuckte ungeduldig, jedoch blieb er noch immer ruhig und hörte aufmerksam zu. „Hey, chill! Nicht gleich in Tränen ausbrechen.“, beruhigte Ino sie lächelnd. „Denn hier kommst du ins Spiel, Uchiha.“ Sasuke blinzelte wortlos, als Ino ihn ansprach, wartete jedoch, bis sie fortfuhr. „Dein Dou-jutsu soll es dir möglich machen, in die Gedanken deines Gegenübers einzudringen, habe ich richtig verstanden?“ Er nickte, was Ino wirklich beruhigte. „Gut. Genau das musst du bei Sera machen, wenn ich das Jutsu anwende. So gelangt die Information vor ihren Augen, was auch automatisch zu dir umgeleitet wird, wenn du in ihre Gedanken eindringst, okay? Sprich, das Bild wird zu dir umgeleitet und du kannst uns sagen, wo wir den Wichser finden.“ „Hn.“, war seine schlichte Zustimmung und Sera fiel ein Berg vom Herzen. Gott, irgendwann würde sie an einem Herzstillstand draufgehen, das spürte sie… „Wo ist der Haken?“, fragte die Bändigerin plötzlich, wissend, dass solche Jutsus immer einen heftigen Preis abforderten, den sie natürlich liebend gern bezahlen würde. Und wenn sie sich einen Arm abreißen sollte, so sei es. Solange sie Naruto und Sakura zurückbekäme, war ihr jedes Opfer lieb. „Naja… Das Jutsu ist heftig und wird schwer für dich.“, meinte Mako zaghaft, woraufhin Ino mit den Augen rollte, denn verdammt, sie braucht die Wahrheit. Und zwar ungeschminkt und ohne Seitenstraßen! „Sera;“, begann sie also und schluckte, bevor sie zum Sprechen ansetzte. „Dieses Jutsu schmerzt wie `ne gottverdammte Bitch.“, sagte sie knallhart und ernst. „Er wird dir SEHR große Schmerzen bereiten und ich weiß, dass dir das scheißegal sein wird, weil du nun mal DU bist. Ich wollte dich bloß warnen, damit du Bescheid weißt.“ . . . „Wenn das alles ist, denn macht euch mal keine Sorgen.“ Ein kleines Lächeln umspielte ihre vollen Lippen, als Sera das metallische Armband von Naruto sanft und liebevoll berührte. „Ich habe immer genug Kraft bei mir.“, sagte sie und Ino schaute zu Sakuras Stirnband, das Sera mit Stolz und Ehre schon seit Jahren trug. Sie wirkte mehr als sicher, zeigte keine Angst und freute sich schon richtig. Und Sera hatte in den letzten Jahren kein einziges Mal etwas ähnliches wie ‚Freude‘ gespürt, was sie umso hibbeliger machte. Denn sie waren ihrem Ziel gerade noch sehr viel weiter gekommen, sie konnte es kaum erwarten, endlich loszulegen! „Ich habe schon lange keine Probleme mehr mit körperlichen Schmerzen...“ . . . ………………………………………………………………… ……………………………………………………………….. Dieses Kapitel ist an meine süße Marlene220 gewidmet, die mir ein soooo süßes Geschenk zum Einjährigen meiner FF gemacht hat! Danke! Ich freue mich immer noch, wie verrückt, wie kann man nur so süß sein :D Aber gut, ich bedanke mich ganz doll bei dir und all meinen anderen Lesern Puuh, also ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass ich heute wieder posten würde hahaha Aber eure Kommis sind soo aufbauend, da konnte ich natürlich nicht anders ;D Entschuldigt eventuelle Tippfehler, aber ich MUSS SCHLAFEN, weil ich morgen auf eine Verlobung eingeladen bin und ja; Ich will da vernünftig tanzen :,D Übernächstes Kap wird so heftig sein, dass euch die Augen bluten ^.^ Ich hoffe, dass das Kapitel euch gefallen hat! Liebe grüße eure dbzfan! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)