Der Schwarze Weg des Shinobi von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 83: Ungewisse Zukunft ----------------------------- „Was zum Teufel ist hier passiert?!“ Kakashi war sofort ins Krankenzimmer gestürzt, wo Sera reglos auf dem Bett lag. Auch Ino hatte ein eigenes Bett, beide Kunoichis trugen einen weißen Krankenkittel, wobei die Blondine alles andere als glücklich darüber aussah. Shikamaru hatte sie dazu genötigt, sich ebenfalls durchchecken zu lassen und siehe da; Der Blödmann hatte Recht und Ino hatte eine leichte Rauchvergiftung und eine leichte Gehirnerschütterung. Aber dafür gleich im Krankenhaus hängen? Unnötig! Eigentlich wollte Kakashi erst in drei Tagen zurückkehren, damit er Seras Jagd auf Sasuke hinauszögern konnte, allerdings hatte Ino ihn durch ihr Jutsu kontaktiert und bei der bloßen Erwähnung über Seras Zustand waren Mako und er nach Konoha geeilt. „Sera, Ino. Was ist geschehen?“, fragte Kakashi alarmiert und setzte sich an Seras Bett und zu seiner Überraschung waren ihre blinden Augen geöffnet und schauten starr in seine Richtung. „Tut mir Leid, Sensei. Aber ich war mit den anderen auf einer Mission.“, erklärte sie heiser und konnte dabei den Zorn des Bändigers buchstäblich fühlen. Jap, das würde jetzt gewaltigen Ärger geben. „Hast du den VERSTAND verloren?“, fragte Mako angeheizt. „Da bitten wir dich EIN Mal darum, einfach in Konoha zu bleiben und du verziehst dich in-“ „Es ging um Kinder, Mako.“, unterbrach die müde Bändigerin ihn und der Braunhaarige stockte. „Orochimaru hat 10 Kinder entführen lassen, um sie für seine kranken Experimente zu benutzen und ich mit meinem Erdbändigen konnte doch nicht einfach abwarten.“ Mako und Kakashi sahen sich an und ja, der Bändiger fühlte sich gerade mehr als schlecht. „Du weißt, dass ich auch mal so ein Kind war. Und du hättest auch nicht anders reagiert, oder wer hat damals seine S-Rang Mission abgebrochen, um einen Fünfjährigen zu retten-“ „Ist ja schon gut, das konnte ich ja nicht wissen.“, schnitt er ihr scharf das Wort ab. „Aber wieso wurdest du so zugerichtet?“, fragte Kakashi, der es absolut nicht nachvollziehen konnte, dass Sera im Krankenhaus lag und die anderen nicht ganz so fertig aussahen, bis auf Ino. Sera wurde eigentlich NIE während eines Kampfes verletzt, die junge Brünette beendete das Leben ihrer Gegner immer ohne auch nur einen einzigen Kratzer abzubekommen. „Ich wurde nicht zugerichtet!“, wehrte die Bändigerin kindisch ab. „Das Gebäude hat nur angefangen zu brennen und überall war Lava, sodass ich kaum sehen konnte und in unserem Tai-jutsu Duell habe ich zwei Schläge abbekommen.“ „Ihr… Feind hat ihr in den Bauch geschlagen und dadurch einen Teil ihrer Leber leicht eingequetscht, sodass sie nicht richtig atmen konnte. Außerdem ist durch all den Rauch, den sie eingeatmet hat, ihr rechter Lungenflügel ein kleinen wenig angeheizt wurden und wir zwei haben eine leichte Rauchvergiftung, aber sonst ist alles in Ordnung.“, erzählte Ino und als Mako sie anschaute, trafen sich ihre Blicke und Sorge breitete sich in ihm. „Geht es dir gut, Ino?“, fragte er ernst und die schöne Yamanaka nickte. „Aber sicher. Das war nichts, was uns schaden konnte.“ Ein kleines Grinsen zierte ihre vollen Lippen und die Blondine wirkte verspielt. „Aber gut zu wissen, dass du dich sorgst, Mako.“, zwinkerte sie ihm zu und der Feuerbändiger wirkte für einen Moment… angeregt, als die hellblauen Augen der Blondine ihn anstrahlten. Hat sie gerade mit ihm… geflirtet? „Außerdem habe ich auch einige heftige Schläge bei ihm gelandet.“, stellte Sera klar. „Hätte ich richtig sehen können, wäre er nicht so nahe dran gekommen, mich zu schnappen.“ „Er wollte dich schnappen?!“, fragte Kakashi voller Schock und verstand die Welt nicht mehr. „Eh… ja. Wollte er… irgendwie.“, sprach darauf die Blondine unsicher und blickte zu Gai Sensei und Lee, die an der Tür warteten und bereits finster dreinblickten. Denn ja, Lee hatte seinen Sensei aufgeklärt und dieser müsste es nun Kakashi und Mako berichten. „Er wollte mich anscheinend als Geisel benutzen.“, mutmaßte die Blauäugige vor sich hin. „Oder er wollte sicher gehen, dass ich sterbe und mich persönlich in die Lava schmeißen-“ „Wie auch immer, Sera, du solltest jetzt schlafen.“, unterbrach die Heil-nin sie schnell. „Dein Hirn muss sich ausruhen, also entspann dich und chill. Na los, Augen zu und Haya.“ Um ehrlich zu sein brauchte sie das Sera gar nicht zwei Mal zu sagen und die Bändigerin schloss ruhig ihre Augen, spürte die Hand ihres Senseis beruhigend ihre Stirn berühren. Immer wenn er diese väterliche Geste vollführte, fühlte die Rächerin sich wie ein kleines Kind, das durch die sanfte, kleine Brerührung sehr viel schneller in den Schlaf fallen konnte. . . „Kakashi, Mako, kommt mal bitte mit raus.“, meldete Gai sich leise und lief mit seinem Schüler schonmal nach draußen, bereitete sich darauf vor, ihnen nun die Wahrheit zu sagen. „Geh du vor, ich komme in zwei Minuten nach.“, sagte Mako an den Jonin gewandt, der stillschweigend nickte und nun ebenfalls den Ausgang ansteuerte. Der Feuerbändiger sah erwartend zu der Blondine, die noch auf Seras Bett saß, seine goldenen Augen wirkten ein wenig misstrauisch, als er sie beäugte. Und natürlich bemerkte die Yamanaka den beißenden Blick und seufzte darüber. „Was ist?“, fragte Ino daraufhin und verdrehte ihre hellblauen Augen, als sie den Ausdruck erkannte. „Ich werde schon nicht abhauen, Mako.“ „Heh. Das hast du letztes Mal auch gesagt, erinnerst du dich?“ Oh ja… da war ja noch was. „Das zählt nicht.“, wehrte Ino ablehnend ab und verschränkte die Arme vor der Brust. „Damals wurde ich hier eingesperrt, obwohl Shikamaru Geburtstag hatte.“ Ja, für sie war das eine gerechtfertigte Ausrede. „Ja. Und dann bist du abgehauen und bist ohnmächtig geworden. Wirklich schlau, verehrte Heil-nin.“, neckte Mako sarkastisch und sah ihr kühnes Grinsen. „Ah, aber du warst ja da, um mich zu beschützen, mein Held.“, neckte sie zurück und klang dabei irgendwie… verführerisch…? Mako war etwas unsicher und wusste nicht, ob er es sich nur einbildete. „Leg dich jetzt hin und schlaf, Yamanaka.“, sprach er scharf, woraufhin die Blondine amüsiert grinste. Aber sie gehorchte, stellte sich auf, tätschelte versichernd seine Schulter und begann zu laufen. Der Feuerbändiger schaute ein wenig perplex die Stelle an, die von ihrer kleinen Hand berührt worden ist und fragte sich für einen Moment, ob man die Wärme einer kurzen Berührung wirklich durch eine Schicht Kleidung spüren konnte... Er wusste nicht warum, aber seine goldenen Augen beäugten ungewöhnlich lange diese Stelle und er fragte sich, ob es normal war, trotz der kühlen Luft zu warm zu sein. „Ah...“ Seine Gedanken wurden gestoppt durch ihr leises Ächzen und Ino spürte ein plötzliches Schwindelgefühl und eine Schwere in ihrem Kopf, das sie zum Taumeln brachte. Ihre Augen wurden schwer und die blonde Kunoichi drohte zu stürzen, kniff sofort die Augen zu, da sie nicht unbedingt sehen wollte, wie sie unschönen Kontakt mit dem Boden machte. . . Der Schmerz sollte jedoch nie kommen. „Ino..!“ Zwei starke Arme hielten sie fest und die blonde Kunoichi schaute in die goldenen, harten Augen des braunhaarigen Bändigers und konnte nicht gegen ihre Röte kämpfen. Ihre Blicke schienen zu kollidieren und Mako spürte eine eigenartige Hitzewelle bei dem überraschten… unsicheren Ausdruck der schönen Yamanaka und aus irgendeinem Grund fühlte sich diese Nähe eigenartig intim an. „Alles in Ordnung?“ Sie blinzelte, war ein wenig überrascht bei seiner plötzlichen Frage und nickte schließlich. „Eh… ja. Ja, mir geht es gut, danke.“ Die sonst so selbstsichere, selbstbewusste Hei-nin vermisste ihre starke Haltung gerade und wollte sich wieder von Mako lösen und endlich zu sich kommen. „Ich denke, ich sollte mich wieder hinlegen… Oh!“ Plötzlich wurde ihr der Boden unter den Füßen genommen und Ino realisierte, dass der Feuerbändiger sie ohne Umschweife auf die Arme gehoben hatte. Erschrocken schlangen sich ihre Arme unwillkürlich um seinen starken Nacken und der Yamanaka wurde gerade klar, wie schwach sie sich verhielt. Sie war stärker als das, im Ernst mal! „Was… tust du da? Ich kann selbst-“ „Klappe.“, schnitt er ihr einfach das Wort ab und steuerte leise das Bett an und wusste gleichzeitig, dass Ino es hasste, so schwach zu sein und bevormundet zu werden. Heh. Wirklich irgendwie amüsant, die störrische, verrückte Blondine mal so zu erleben… So kannte man Ino gar nicht, Mako fand es wirklich faszinierend, so fies das auch war. „Mir scheint, du bist ausgepowert. Soll ich dir auch beim Essen helfen?“, fragte er und schien gar nicht zu bemerken, wie sehr es sie doch nervte unter die Nase gerieben zu bekommen, wie schwach sie gerade war. Das war so… erbärmlich von ihr..! Aber natürlich zeigte sie ihr Unbehagen nicht und wusste, dass Mako absichtlich langsam lief, um sie länger auf den Armen zu halten. „Von mir aus. Wenn du sonst nichts besseres zu tun hast.“, meinte Ino bloß schulterzuckend und blickte zur Seite, um seinen Blick zu meiden. Sie in Verlegenheit zu bringen war wirklich schwieriger als bei der gewöhnlichen Frau und dann… kam Mako eine kleine Idee in den Sinn und der Feuerbändiger schmunzelte. Die Blondine auf seinen Armen, führte er plötzlich seine Lippen an ihr Ohr, sein warmer Atem traf ihre Haut und löste einen eigenartigen Schauer bei ihr aus. Und dann sprach er einen Satz, der Ino wirklich die Schamesröte ins Gesicht trieb. „Vielleicht sollte ich dir auch gleich beim Umziehen helfen, Ino...“, raunte er heiser und verursachte eine Gänsehaut auf ihrem nun erhitzten Körper. Ein verschmitztes, dunkles Grinsen bildete sich auf seinem wirklich… gutaussehendem Gesicht und Ino spürte, wie ihr Herzschlag in die Höhe sprang. Seine goldenen Augen schienen sie einzufangen, wirkten vibrant und voller Herausforderung, musterten jegliche Mimik der schönen Yamanaka, die nun zum ersten Mal seit langem… wirklich mehr als einfach nur sprachlos war. Über ihren Gesichtsausdruck lachte er tief und sein Grinsen wurde ein wenig breiter. „Heh. Ich würde sagen, dieser Punkt geht an mich, Yamanaka.“ Langsam, viel zu langsam eigentlich, legte er sie ab und schwang das dünne Laken über ihren angeheizten Körper und Ino wirkte sowohl beschämt als auch bockig über die Tatsache, dass dieser Kerl es doch tatsächlich geschafft hatte, sie aus der Reserve zu locken. Sicher, hier und da fielen flirtende Worte zwischen ihnen, aber so gewagt war er nie gewesen. Und Ino nervte es, dass dieser Mann jetzt wirklich dachte, er könnte sie kontrollieren oder irgendwie beeinflussen- ja sogar sein sexy Grinsen regte sie auf! „Gute Nacht, Ino.“, wünschte er ihr und hatte den Nerv dabei auch noch selbstgefällig zu wirken, weshalb die Kunoichi etwas tat, womit beide nie gerechnet hätten. Makos Kragen wurde gepackt und der Feuerbändiger wurde runter gezogen und traf urplötzlich weiche, volle Lippen, die sich geschmeidig und hart gegen seine pressten. Seine goldenen Augen geweitet, blickte er in die geschlossenen Augen der schönen Yamanaka, die ihn wortlos zu einem Kuss gezogen hatte und mit einem Mal… Spürte Mako nicht nur Hitze, sondern auch eine rauschende Welle durch seine Adern waschen. Ihre Lippen waren unfassbar weich und zart, wobei der Kuss an sich wirklich hart und fordernd war und ja, er gab es gern zu, Mako hatte ihn erwidert. Es gab gar keine Zeit nachzudenken, der Feuerbändiger schloss einfach seine Augen und genoss das Gefühl ihrer warmen Lippen, die sich wie Seide gegen seine anfühlten. Es war verrückt, machte keinen Sinn und war einfach völlig neu… allerdings prickelte jedoch mit einem Mal, mit dieser einen Geste sein gesamter Körper. Nach viel zu langer und doch viel zu kurzer Zeit löste sie sich wieder von ihm, ihre blauen Augen blitzten und strahlten ihn mit etwas unerklärlichem an und plötzlich war es Yamanaka Ino, die den braunhaarigen Feuerbändiger verschmitzt angrinste. „Ich würde sagen, jetzt haben wir Gleichstand, Mako.“, hauchte sie verführerisch, machte mit ihrer bloßen Stimme klar, dass mit ihr nicht gut Kirschen essen war. Nicht jeder legte sich mit ihr an, geschweige denn gewann auch noch eine Challenge. Ino ließ sich von niemanden unterkriegen und konterte IMMER. Und Mako… Hatte es gefallen. „Hn.“ Er schenkte ihr ein letztes, angeregtes und eingestehendes Grinsen, bevor er leise die Tür ansteuerte und die zwei erschöpften Mädchen allein zurückließ und der Bändiger gab zu… Dass Yamanaka Ino ein mehr als interessanter Charakter war. . . . ……………………………………………………………… „WAS?!“ Kakashi und Mako waren beide völlig schockiert, als Lee ihnen alles erzählt hatte und ja, sie beide empfanden eine enorme, unaussprechbare Wut dem Uchiha gegenüber. „Sasuke hat das alles geplant.“, wiederholte Lee bedrückt. „Orochimaru ist schon längst tot. Sasuke hat ihn getötet.“ „A-Aber… Wieso? Was zur Hölle ist nur geschehen?!“, fragte der Jonin völlig entsetzt und Gai schloss mitleidig die Augen, denn das musste sehr hart für seinen besten Freund sein. „Gerüchten zufolge hat Sasuke ihn getötet, sobald er stärker als diese Schlange geworden ist.“, erzählte der ältere Tai-jutsu Spezialist kühn. „Und Sasuke hat später durch Kabuto herausgefunden, dass es die Ältesten waren, die Itachi beauftragt haben, seinen Clan zu...“ Gai schluckte, wollte diesen Satz gar nicht erst aussprechen, denn das alles war an Grausamkeit einfach nicht zu übertreffen. Wie konnte man nur? Er konnte es wirklich nicht nachvollziehen, wollte es nicht verstehen, wie man einen Jungen dazu treiben kann, seine Familie mitsamt seines Clans umzubringen. Diese Ältesten waren ein wahrhaftig widerwärtiger Haufen von Abschaum. „Die Wachen haben uns berichtet, dass Sasuke Konoha zerstören will.“ Absoluter Schock schlug Kakashi ins Gesicht bei diesen Worten und es war, als stünde sein Herz unter Flammen, die ihn innerlich verzehrten, ihm richtige Schmerzen zufügten. Sasuke… Sein Schüler… Sein Sohn, in dem er sich selbst gesehen, ihm alles gelehrt hatte, damit dieser seine Kameraden bald eigenhändig beschützen würde. Nicht nur, dass er Naruto und Sakura getötet hat. Jetzt wollte er sich das gesamte Dorf holen. „Sasuke wusste von deiner Abwesenheit und wollte anscheinend die nächsten Tage Konoha stürmen, um die Ältesten zu töten. Dich wollte er aus dem Dorf haben und Sera… Sera wollte er durch die restlichen Gefangenen von Orochimaru Sera aus Konoha locken, um sie…-“ Um sie mitzunehmen. Mako verzog angewidert das Gesicht über den bloßen Gedankengang, erkannte es aber an, dass dieser Dreckskerl zumindest seinen Sensei in Frieden lassen wollte, warum auch immer. Denn ganz ehrlich, der Braunhaarige hätte so viel ``Güte`` gar nicht von ihm erwartet. „Wir waren sofort zu ihr geeilt und haben die Wand gesprengt und...“ Lee zögerte, wirkte mehr als unsicher über das, was er sagen wollte. Es schien ihm unangenehm zu sein, das sah Kakashi ihm an. „Was?“, hakte Mako misstrauisch nach, weshalb Lee nachgiebig seufzte und Luft nahm. „Sollte Neji es sich nicht eingebildet haben, denn hat Sasuke… Sera geküsst.“ Makos und Kakashis Augen waren voller Entsetzen geweitet, denn sie beide wurden gerade an die Geschichte von Madara Uchiha und Mito Uzumaki erinnert. Nein. Wenn er die bei ihrem Treffen einfach geküsst hat… Was würde er mit ihr tun, wenn er sie ganz für sich allein hätte? „Das war‘s. Dieser Kerl muss aufgehalten werden.“, sagte Mako scharf und erzürnt. Der Bändiger war ja in einigen Situationen wirklich tolerant, aber auch er hatte seine Grenzen. Sasuke ging offiziell zu weit und seine Taten gingen über das ‚über die Linie treten‘ hinaus, denn er nahm die Linie, zerknüllte sie, spuckte noch rauf und warf sie in Lava. Dieser Kerl war SCHLIMMER als Madara Uchiha, ein wahres Monster und Ungeheuer, das nichts weiter als Zerstörung anrichtete. „Ich weiß.“, stimmte der gebrochene Jonin zu und in dem Moment fühlte Kakashi sich auch viel älter, als er mit seinen 29 Jahren eigentlich war. Denn sein Herz war nicht bloß gebrochen, nein… Sein Herz war gesprengt, zersplittert und brannte mit dem Verlust seines Vaters, seines Teams, seiner Schüler… und jetzt auch noch Sasuke, der völlig zum Monster geworden ist. Innerlich hatte er immer noch die leise Hoffnung, dass er sich ändern würde, dass das schlechte Gewissen durch Narutos und Sakuras Tod ihn einholen und zur Vernunft bringen würden… doch es war jetzt offiziell. Sein geliebter Schüler war von nun an der Feind und musste beseitigt werden. Es ging ihm nicht einfach um Konoha, gab Kakashi gern zu. Ihm ging es um seine einzig verbliebene Schülerin. Um Sera. Denn so wahr er lebte, nichts und niemand würde ihm auch noch sie wegnehmen. Genug war genug, er hatte auch seine Grenzen. „Er ist jetzt der Oto-kage.“, sagte Lee und klang unglücklich und alarmiert. „Und die Wachen haben gesagt, dass er Konoha den Krieg erklären wird.“ Kakashis Kopf fing an sich zu drehen und der 29 Jährige lief leicht taumelnd zurück und ließ sich voller Entsetzen und Trauer auf einen Stuhl nieder, die Gedanken völlig wirr und chaotisch. Er hielt sich den Kopf und schloss die Augen, dachte an Naruto und Sakura, die irgendwo im Himmel wahrscheinlich den Kopf über ihn schüttelten. Denn das Schicksal von Sera und ihm war nicht nur einfach unglücklich… Sondern für die ewige Verdammnis vorhergesehen. „Habt ihr Tsunade Bescheid gegeben?“, fragte der Feuerbändiger, woraufhin Gai nickte, sein besorgter Blick lag auf Kakashi, der still vor sich hin saß. „Haben wir. Es werden bereits alle Jonins und Chunins informiert. Oto-gakure ist ein relativ kleines Dorf und unsere Chancen stehen sehr gut.“, erzählte er ernst. „Nur wissen wir nicht, mit wem Sasuke sich verbünden könnte, mal ganz abgesehen davon, dass dieser Junge unmenschlich stark geworden sein soll. Und Feinde, die wir nicht kennen in eine Schlacht einzubeziehen, könnte fatal für Konoha sein.“ „Aber wer sollte sich ihm anschließen? Und wer wäre stark genug, dass es eine Gefahr für Konoha darstellen würde?“ „Akatsuki.“, antwortete Kakashi mit trockener Stimme und erregte sofort aufgeregte Spannung bei seinen Kameraden. „Wenn Sasuke sich mit Akatsuki verbindet und dann Konoha angreift...“ Dann könnte Kakashi für nichts garantieren. „A-Aber wieso sollte so eine mächtige Truppe einem Teenager helfen, Konoha zu zerstören? Das macht keinen Sinn und jetzt, wo Itachi-san nicht mehr Teil der Gruppe ist, werden sie ihm erst Recht nicht helfen… Oder?“ Lee war mehr als besorgt über den bloßen Gedanken, dass diese Verbrächer Sasuke unterstützen könnten, denn diese Kerle, so wusste er ganz genau, waren furchtbare, schreckliche Gegner die einen bekämpften, ohne Rücksicht auf Verluste zu nehmen. „Sera ist eine Jinchuriki, schon vergessen?“, fragte Kakashi und klang fast schon verbittert. „Zwar glaube ich nicht, dass Sasuke ihren Namen preisgeben wird...“ Schließlich wollte ER sie und das natürlich lebend. „Aber er wird ihnen sagen, DASS es eine Jinchuriki hier gibt und Akatsuki wird definitiv alles tun, um alle umzubringen.“ „Auch wenn es heißt, einem Dorf den Krieg zu erklären...“, murmelte Mako angeekelt von dem bloßen Gedanken. „Wir müssen es Sera erzählen.“, sagte Lee ernst und traurig zugleich. „Das alles betrifft sie und es ist ungerecht, ihr die Wahrheit vorzuenthalten. Ja… Wir haben ihr nicht gesagt, dass sie mit Sasuke gekämpft hat, aber...“ Das mussten sie tun, denn Lee wusste eines ganz sicher; Hätte Sera gewusst, wer ihr da gegenüberstand, wäre sie niemals aus dem Gebäude gesprungen und hätte ihn bis zum Tod bekämpft. Und um ihn mitzunehmen, wäre sie freiwillig mit ihm in die Lava gesprungen und das konnten seine Kameraden und er nicht zulassen. Zwar unterstützten sie sie bei ihrer Rache, aber zuzulassen dass sie stirbt, war keine Option. „Ja… Das muss ich wohl.“, seufzte Kakashi schwer, seine dunklen Augen voller Groll. „Gebt mir ein paar Tage, bis ich es selbst verstehe und sie wieder ganz auf den Beinen ist. Lasst ihr noch die paar Tage Ruhe und dann kann die Hölle beginnen zu glühen.“ Mit diesen Worten stand Kakashi auf, verabschiedete sich kurz und setzte wortlos zum Gehen an, die Hände in den Taschen vergraben und der kohlgraue Blick verbittert gesenkt. Denn das konnte er nicht länger mit anhören und Kakashi brauchte einfach… Zeit. Dabei, keine Zeit der Welt, ja nicht einmal die Ewigkeit persönlich könnte ihm genug Zeit geben, um das Geschehene zu realisieren oder gar zu verarbeiten. Nein… Dafür gab es nicht genug Zeit in diesem Universum. „Wo willst du hin, Kakashi?!“, fragte Gai seinen sich entfernenden besten Freund, der sich nicht einmal umdrehte, als er ihm eine Antwort gab. „Zum Friedhof.“ Er musste jetzt bei Naruto und Sakura sein… . . . …………………………………………………………………. ‚Bist du verrückt geworden?!‘ Eine tiefe, verzweifelte Stimme schrie nach ihr, doch Sera konnte sie nicht zuordnen. Die Bändigerin lag, hatte… wirklich entsetzliche Schmerzen am ganzen Körper und fühlte sich, als hätte man sie vorher verbrannt und ihr sämtliche Knochen gebrochen. Ihr Oberkörper lag in zwei starke, vertraute Arme, in die sie sich am liebsten einkuscheln wollte. Arme, die sie beschützten, eine Stimme, die sie liebte, ein Duft, der sich wie ihr Zuhause anfühlte. Fast hätte sie gelächelt. Fast. ‚Einfach allein mit ihr zu kämpfen... Idiotin!‘, schrie die panische Stimme. ‚Jedes Mal glaubst du, du würdest alles allein schaffen, verdammt! Du bist genauso dickköpfig wie Naruto! Dickköpfig, stur und einfach unvorsichtig! Du-‘ Ihre blinden Augen wurden schwerer, doch Sera wollte ihn hören, so schwer es auch war… ‚Und nein, du wirst jetzt nicht deine Augen schließen, Sera!‘ Und dann folgten Sätze, die das kalte Herz in ihrer Brust zum Vibrieren brachte. ‚Bitte bleib wach…‘ ‚Ich… brauche dich.‘ ‚Ich will nicht dich auch noch verlieren.‘ Tränen traten aus ihren Augen, doch Sera hörte zu. Sie wollte ihn hören, musste… Sie musste ihm zuhören. ‚Du bist eine träumende, naive Idiotin! Ob mit oder ohne Erinnerungen, du bringst mein strukturiertes Leben immer durcheinander, Sera! Du bist immer glücklich, viel zu liebevoll für einen Shinobi und kümmerst dich immer um mich… Und ich hasse es!‘ . . ‚Ich hasse es, dass ich es liebe.‘ . . Ihre Augen öffneten sich und Sera traf der Schock, als sie es sah. Den ja..; Sie SAH. Ihre sonst blinden Augen konnten sehen und wurden durch ein grelles Licht geblendet und sie wusste, dass es einer ihrer Träume war, in denen sie sehen konnte. Vor ihr lag ein großer, schöner Strand, der vom Licht der langsam untergehenden Sonne berührt wurde. Die Wasseroberfläche schimmerte im zarten Rosa, reflektierte das Wasser und ließ die gesamte Szene unglaublich friedlich und idyllisch wirken. Hier herrschte Frieden und kombiniert mit dem ruhigen, angenehmen Gefühl und ihrer Brust und ihrer Sehkraft fühlte sich Sera fast schon wohl. Aber was waren das für Visionen, die sie eben noch hatte? Was hatte das alles nur zu bedeuten? . . . „Dich zu lieben, war manchmal eine echte Qual.“ Ihr ganzer Körper verkrampfte und Sera war wie erstarrt bei dieser Stimme. Eine tiefe, starke Stimme, flüssig und sanft wie pures Gold. Eine Stimme, die ihr Inneres pulsieren ließ, sie einfach vollkommen verzehrte. Es war… „Sera...“ Ihr hing der Mund offen und es dauerte mehrere Minuten, bis sie ihre Stimme wiederfand. „Sasuke...“ Zu ihrer Überraschung schaffte sie es, sich zu regen und drehte sich nur viel zu langsam um, ihre Augen weiteten sich, als sie ihn sah. Rabenschwarzes Haar, die sein unglaublich attraktives Gesicht umrahmten. Haut wie aus Keramik, perfekt, männlich und makellos. Und Augen, schwarz wie die Nacht selbst, die sich eindringlich in ihre bohrten. Dieser Junge… Dieser Mann; Sie wusste sofort, dass er es war. Jedoch schien sie ihr Hass verlassen zu haben, denn Sera wurde anscheinend zur Ruhe gezwungen und wurde von Emotionen überrumpelt, die sie seit Jahren nicht mehr gespürt hatte. Sie war völlig perplex und mehr als überrascht, verstand die Welt nicht mehr. Denn wie konnte sie ihn sehen? Wie konnte sie eine Person sehen, dessen Stimme ihr bloß bekannt war? Wie konnte sie ausgerechnet von IHM träumen? „Du bist hier.“ Er klang so viel erwachsener als vorher und sah auch definitiv älter aus als ein Sechzehnjähriger, war außerdem viel größer und breiter gebaut. Dieser Mann war so… anders wie der Sasuke, den sie gerade aus tiefster Seele hasste. Dieser Mann vor ihr wirkte wie eine andere Person. „W-Was geht hier vor..?“, fragte die schöne Bändigerin unsicher. „Wieso bist du hier? Wieso sehe ich dich von allen Menschen? Und warum ist mein Hass-“ Ihre Stimme wurde gestoppt, als Sasuke ihren Oberarm packte. Seras zog erschrocken die Luft ein, als er sie mit einer ruckartigen Bewegung zu sich zog und ihre Körper in Kontakt kamen und das nächste was Sera spürte… Waren zwei starke Arme, die sich um ihre Mitte schlangen und sie fest an Sasuke pressten. Und in diesem Moment schien ihre gesamte Existenz zu bröckeln. Sasuke sprach nicht, vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und Sera spürte, wie er tief und sehnsuchtsvoll ihren Duft inhalierte, seine Lippen ihre Haut dabei berührten. Und Sera… wusste einfach nicht, was hier vor sich ging, denn dieser Mann umarmte sie, als sei sie sein wertvollster Besitz, als würde er sie über alles… lieben…- Als würden sie zusammen gehören und als hätte er sie schrecklich vermisst. „Du hast mir gefehlt.“ Er vergrub sein Gesicht noch weiter in ihrer Halsbeuge, presste sie noch fester an sich… Wenn man die zwei Ninjas so beobachtete, konnte man sie wirklich für ein Liebespaar halten. Und aus irgendeinem Grund konnte Sera nicht anders, denn als sie seine Tränen auf ihrer Haut gespürt hatte, war es um sie geschehen. Die Bändigerin schlang ihre Arme um seinen starken Nacken und erwiderte seine Umarmung, atmete seinen vertrauten, wohligen Duft ein, der sie an ihr Zuhause erinnerte. Ihre Augen tränten, die Sehnsucht und die Erleichterung ihn wiedergefunden zu haben überdeckte alles, lähmten ihre Gedankengänge und ließen ihr Herz rasen. Denn sie wusste, dass man ihr auch ihn genommen hatte und hier in diesem Traum hatte sie ihn wieder. Hier in diesem Traum gab es ihren Sasuke, der von ihr gestohlen worden war. „Es tut mir so Leid.“, murmelte er gegen ihre Haut, seine tiefe Stimme unfassbar brüchig. „Was alles geschehen ist… Dass ich dich damals nicht beschützen konnte...“ Er dachte an den letzten Moment, bevor dieses elende Jutsu ausgesprochen wurde, als Sera und er aneinandergefesselt und der Gnade dieser verfluchten Schlampe ausgesetzt waren. Wäre er doch nur stärker gewesen, hätte er sie nur besser beschützt… Dann wäre das alles nicht geschehen und… Und Sakura und Naruto…- Sie wären noch bei ihm. Er hätte nicht zum Monster werden müssen… „Was ist geschehen? Wieso fühle ich so, obwohl ich...“ Obwohl ich dich hassen sollte. Obwohl ich dich umbringen wollte. Und beides würde sie tun, wenn sie erstmal aufwacht, das wusste sie genau. An diesen Traum würde sie sich nicht erinnern können… „Weil du mir gehörst.“, antwortete er fast schon leidend und tief, löste sich von ihrer Halsbeuge, die durch seine leisen Tränen benässt wurde und sah ihr endlich in die Augen. Ihre wunderschönen, lebhaften, leuchtenden Augen, die ihn an den strahlenden Sommerhimmel erinnerten. Augen, die ihn schon seit Jahren verfolgten, ihn in den Wahnsinn gestürzt und verführt hatten. Ihr Blick weitete sich, als Sasuke seine Hand an ihre Wange legte, sein schwarzer Blick voller Schuld, Sehnsucht und… Liebe, als er ihren eisblauen Blick einfing. Die Hand auf ihrer Wange war groß, rau und warm, ließ eigenartige Schauer über ihren Körper kribbeln, so als hätte sie darauf gewartet. Als hätte sie sich nach seiner Berührung gesehnt. „Wir wurden in eine Falle gelockt. Sera… wir sind verheiratet.“ Ihre Augen zuckten, die Tränen flossen wie aus Strömen, denn ja… sie hatte es gewusst. Ganz tief in ihrem Herzen, sobald sie ihn gesehen hatte, wusste sie es. Die Bändigerin fühlte es, dass sie zusammen gewesen waren… „I-Ich war… mit dir…-“ Ihre Augen weiteten sich und reflexartig legte Sera ihre Hand auf ihren Bauch und es traf sie der Schock, als sie etwas spürte, das nicht da sein durfte. Eine Wölbung. Sera spürte eine Wölbung direkt unter ihrer Handfläche, schaute an sich runter und riss voller Entsetzen ihre eisblauen Augen auf. Natürlich erkannte sie es und wusste sofort; Sie war schwanger. In ihrem Bauch befand sich Leben, das von Sasuke und ihr geschaffen wurde. Sie war schwanger… von Sasuke Uchiha. „Wir waren glücklich, Sera.“ Sasuke kam es vor wie ein anderes, fernes Leben, das er mit ihr führen durfte. Die Liebe zu ihr war in den letzten drei Jahren, in denen er im Körper dieses… Monsters steckte, um ein Vielfaches gestiegen, auch wenn er von Hass und Wut geprägt war. Und ob Monster oder nicht, er wollte sie und wusste, dass, sobald er aufwachen würde, er sich an nichts erinnern würde und Sera jagen würde. Und nur Gott wusste, was er mit ihr machen würde. „Zuko hat uns das angetan… oder?“, fragte sie verbittert und weinte, als sie ihren Bauch festhielt, dabei an Naruto und Sakura dachte. „Ja...“ Die Bändigerin raufte sich das Haar, schien sich allmählich an Bruchstücke ihres alten Lebens zu erinnern, nur wozu? Wozu, wenn sie es doch sowieso wieder vergessen müsste? „Das Jutsu hat die Zeit zurückgedreht und uns das alles angetan.“, fluchte Sasuke wütend. „Obito, Rin… Unsere Kinder… Naruto und Sakura...“ Seine Augen wurden wieder nass, das schreckliche Gefühl zerquetschte sein Herz beim bloßen Gedanken daran, dass er seine Kameraden mit eigenen Händen… „Obito… und Rin..?“, fragte Sera unter Tränen. „Wer… Was-“ „Wir haben nicht viel Zeit, deshalb kann ich dir nicht alles erklären.“ Sasuke kannte sie und wusste, dass sie schon gleich aufwachen würde. „Egal was für ein Jutsu es ist und auch wenn es um Naruto und Sakura schlecht aussieht, wir werden das hinkriegen. Denn so mächtig es auch ist, jedes Jutsu hat eine Schwäche.“ Beim bloßen Gedanken daran, dass sie Naruto und Sakura zurückholen könnte, vibrierte das heiße Herz in ihrer Brust und die Bändigerin schwor, dass sie es bis zu ihren Füßen klopfen spüren konnte. So enorm war ihre Hoffnung gewesen, ihr altes, unbekanntes Leben zurückzuerlangen. So enorm war der Schock der Bändigerin. „Wir werden es schaffen. Du, Kakashi und ich, wir werden in unsere Zeit zurückkehren.“ Ihre strahlenden Augen wurden von Hoffnung und Wärme erfasst, ein völliges Gegenstück zu der 19 Jährigen, die er noch vor ein paar Stunden bekämpft hatten. Denn zu dem Zeitpunkt hatten ihre Seelenspiegel nicht nur jegliche Wärme verloren, nein, sie waren kalt, leer und ohne jegliche Emotionen gewesen. Sie war so… anders, unterschied sich auf fast beängstigende Weise von dem eigentlichen Charakter seiner eigentlich liebevollen, lebensfrohen Frau… Es war irreal und kaum zu fassen. Und das schlimmste daran war, dass es dem Monster in sich gefiel. Dem Sasuke, zu dem er geworden ist, gefiel diese Sera, wollte sie mitnehmen, sie fesseln, sie berühren, sie schreien hören, sie winden sehen… Es war um ein Tausendfaches schlimmer, wie seine damalige, erste Zeit bei Orochimaru. Damals nämlich konnte er sein schwarzes Verlangen nach ihr besänftigen und es zurückhalten, doch jetzt war es anders. Zuko hatte dieses Jutsu benutzt, um jeglichen Funken von Sasukes Licht zu nehmen und dadurch, dass wer wegen diesem Bastard Naruto und Sakura… getötet hat, wurde es sogar noch schlimmer um seine Menschlichkeit. Sasuke war verloren und wollte sie und so wie er sich kannte, würde er nicht aufgeben, bis er sie hatte. „Auch wenn du es vergessen wirst, du darfst mich auf keinen Fall jagen.“, sagte er ihr. „Ich weiß… dass du es wollen wirst, ich weiß, dass du dich rächen willst und glaub mir, ich würde es dir hier und jetzt erlauben, mir endlich das Leben zu nehmen.“ Sie sah es in seinem Blick, wie ernst er es meinte. Sasuke wollte sich selbst am liebsten das Leben nehmen, wollte zu Naruto und Sakura und sie um Vergebung bitten, ihnen sagen, dass… er das alles nie gewollt hätte. Aber das konnte er nicht. Denn er würde sie stattdessen zurückholen, was auch immer es kosten mag. Wie lange es auch dauern möge, er würde es schaffen. „Du musst dich fern von mir halten.“, warnte er dunkel und ernst, sah ihren Körper bei dieser Forderung sofort zucken. „Wieso? Wie kannst du das von mir erwarten, nach allem...“ Egal wie sehr sie ihn hier verstehen mochte, egal wie sehr sie ihm vertraute, dass alles wieder gut werden würde und das Jutsu gebrochen werden konnte; Die Sera, sie sie jetzt war, die sie wieder sein würde, sobald sie erst aufwachte, würde nicht nur NIEMALS auf ihn hören, sondern auch alles wieder vergessen. „Du musst.“, sprach er nachdrücklich. „Sera, ich habe ein so wahnsinniges Verlangen und Sehnsucht nach dir, dass es mir körperlich wehtut.“, raunte er tief und warnend, was die Bändigerin wieder verunsicherte. Denn sie erinnerte sich nicht richtig an ihr Leben mit ihm und fand es einfach merkwürdig und ungewohnt, dass der Sasuke, in den sie als Genin verliebt war, so mit ihr sprach. „Du und ich, wir waren glücklich. Unsere Ehe und unser Leben...“ Seine Lippen pressten sich zusammen, bevor er wieder zu sprechen begann. „Ich liebe dich. Und es wird von Tag zu Tag schlimmer, obwohl ich dieses Monster geworden bin.“ Ihr Blick zuckte, der Ausdruck auf ihrem Gesicht war mehr als geschockt über seine Worte. Sasuke Uchiha… Sasuke Uchiha hatte ihr gerade tatsächlich gesagt, er würde sie… lieben?! „Liebe, Verlangen und Dunkelheit sind eine verfluchte Mischung, Sera, und ich kann mich in diesem Zustand NICHT kontrollieren, geschweige denn auf deine Gefühle achten.“ Seine schwarzen Augen schauten wehmütig und voller Reue auf die Bissnarbe auf ihrem Nacken, fuhr mit seinem Daumen über die geriffelten Konturen ihrer zarten Haut. Sie ließ es zu, spürte das eigenartige Kribbeln in ihrem Körper und verstand nicht, weshalb Sasuke so reumütig ihren Nacken beäugte. „Sollte sich mir die Gelegenheit bieten, werde ich dir wehtun, um zu kriegen, was ich will.“ Wieder sammelten sich die Tränen in seinem Blick, denn Sasuke wollte das nicht. Er würde Sera niemals wehtun oder sich… wie dieser Drecksack… an ihr vergreifen. Nie, niemals. Doch die neue Version von ihm würde es tun, ohne Rücksicht auf Verluste und Sasuke wusste, dass, wenn es auch noch so weit kommen würde, er verloren wäre. Denn dann würde er niemals normal werden wollen und beide wären auf ewig verdammt. „Sasuke, du unterschätzt mich-“ „Nein, ich glaube an dich.“, unterbrach er sie schnell und ehrlich. „Deshalb musst du in Konoha bleiben und versuchen, eine Lösung zu finden. Finde heraus, wie man das Jutsu stoppt, denn ich weiß, es GIBT einen Weg.“ „Aber wie?“, fragte Sera voller Selbsthass und Unsicherheit. „Sasuke, ich bin ebenfalls nicht mehr ich! Mein Hass und mein Zorn auf dich werden es mir nicht gestatten, einfach in Konoha zu bleiben, ganz zu schweigen davon, dass ich blind bin und sowieso keine Information beschaffen kann..!“ „Seit wann hat dich deine Blindheit von irgendwas abgehalten?“, fragte er scharf, sein schwarzer Blick bohrte sich missbilligend in ihren, als er das sagte. Und hier fragte Sera sich, wie gut sie sich kennen mussten. Sie fragte sich, was sie alles in ihrem vorigen Leben erlebt hatten, wieso sie überhaupt sehen konnte. Wie kam es dazu, was alles hat sie nur vergessen..?! „Wir sind die letzte Hoffnung für Naruto und Sakura, also bitte… wenn du dich nicht halten kannst, denn such zumindest nach Informationen. Und halt dich von Zuko und mir FERN.“ Er schloss kurz seinen Blick, atmete tief ein und aus, als er spürte, wie sich diese Welt allmählich wieder aufzulösen begann. „Okay… I-Ich werde es versuchen.“, versprach sie mit zitternden Lippen und spürte plötzlich seine freie, ebenfalls warme Hand auf ihrem gewölbten Bauch. Ihre Blicke trafen sich, verschmolzen förmlich miteinander und Sera hatte noch nie bei irgendjemand anderem so viel Liebe in den Augen gesehen, wie bei ihm. Sie viel Liebe, dass sie es gar nicht beschreiben konnte… „Wir werden es schaffen...“, hörte sie sich selber sprechen, denn sie konnte seinen traurigen, kaputten, feuchten Blick nicht länger ertragen und schlang fast reflexartig ihre Arme um seinen Hals und zog ihn in eine feste Umarmung. Wieder lag sein Kopf auf ihrer Schulter, wieder lagen seine Arme um ihre Mitte und drückten sie fest, er schien sie einfach bei sich haben zu sollen. Die letzten Jahre waren eine Qual, es schmerzte ihn all die Zeit, nichts gegen das Monster in ihm tun zu können, einfach keine andere Wahl zu haben, als sie zu holen und alles zu zerstören. Sasuke konnte nicht mehr, er wollte, dass es endlich aufhörte. „Bitte… Hol mich da raus.“, sprach er gegen ihre Halsbeuge. „Ich weiß nicht, wie lange ich es noch ertragen soll, Sera. Ich bin am Ende...“ Sein Körper zitterte, seine Tränen flossen und die Trauer brannte in seinem Herzen, denn im Gegensatz zu der Bändigerin konnte er nicht weinen nach Narutos und Sakuras Tod. Für ihn waren diese enormen Gefühle der schmerzhaften Trauer neu und stachen ihm ins Herz, sodass auch Sasuke Uchiha nicht gegen die Tränen kämpfen konnte. Denn er hatte seine Kameraden verloren. Sakura und Naruto waren durch seine Hand gestorben… „Wenn du mich trotzdem jagen solltest, denn befreie mich. Ich will nicht länger dieser Mann sein, Sera. Ich wollte euch nie verletzen. Du, Sakura, Naruto und Kakashi...“ Wieder fühlte sie seine Hand an ihrem Bauch und schluckte schwer. „Sayaka und Kouji...“ „Wir schaffen das.“, sagte sie wieder, wusste nicht, wem sie es gerade einredete. „W-Wir werden das Jutsu brechen und sie zurückholen, Sasuke. Wir werden es schaffen.“ Der Uchiha nickte, atmete tief ein und aus und blickte ihr wieder in die Augen, zeigte sich gerade von seiner schwächsten Seite ohne die Fassade des sicheren, starken Ninjas, der er eigentlich war. „Du musst Kouichi und Izumi finden, Sera. Er könnte uns helfen, dass wir uns erinnern.“ „K-Kouichi..?“, fragte die Bändigerin unsicher und spürte eine eigenartige Nostalgie bei der Art, wie vertraut dieser Name auf ihren Lippen klang. „Mein Neffe, Sera. Mein Neffe und dein Schüler.“ Ihr Blick weitete sich zum gefühlt tausendsten Mal, doch bevor sie darauf etwas erwidern konnte, spürte sie den eigenartigen Wind, der sie von hier fortnehmen wollte. Nein… Nein, sie musste noch bleiben! Es gab noch zu viele Dinge, die sie fragen wollte! „Du musst jetzt gehen.“, sagte er und obwohl es inzwischen wieder viel zu hell geworden war, sah sie den traurigen, gebrochenen Ausdruck in seinen schwarzen Augen schwimmen. Denn anscheinend wollte er sich auch noch längst nicht verabschieden… „Bleib stark. Du gehörst zu den stärksten Kämpfern der Welt, also...“ Sie nickte, hielt unwillkürlich die Hand über ihrem Bauch und blickte ihm vertrauend in die Augen. Denn dieser Mann gab ihr das Gefühl, dass wirklich alles wieder gut werden würde. „Sasuke… ich-“ Sie konnte nicht sprechen… Denn warme, vertraute Lippen umschlossen ihre und zogen sie in einen innigen, zärtlichen Kuss, der ihr all die Sinne raubte und ihr das Gefühl gab, sie wären eins. Sasuke küsste sie, hielt ihr Gesicht in seinen Händen, strich zärtlich mit seinem Daumen über ihren Kiefer und sog diesen Moment ein. Er genoss das seidige Gefühl ihrer vollen Lippen, die Wärme ihres Körpers, den Geschmack seiner Frau, die er mehr als sein eigenes Leben liebte. Und so falsch es auch war, er brauchte das hier. Er brauchte sie und wollte sie endlich wieder an seiner Seite haben, nur würde das sehr viel länger dauern, als ihm lieb war. Er liebte Sera und müsste Geduld haben, bis sie das Jutsu wieder auflösen könnten. „Pass auf Kakashi auf.“, sprach er gegen ihre Lippen und wirkte wehmütig, als es immer heller wurde und sie immer weniger sahen. „Mach ich...“, weinte sie, wurde von so vielen Gefühlen konfrontiert, dass es wehtat. „Und mach keine Dummheiten.“, warnte er vertraut und sah sie nicken. Das Licht wurde greller und tat ihnen in den Augen weh und sie wussten, dass es nun vorbei war, dass sie sich nun trennen müssten um das Leben zu leben, das sie zerstört hatte. „Komm bald wieder zu mir, ja? Ich werde warten.“, schluchzte sie, woraufhin er nickte. „Sera...“, hörte sie nur noch ganz gedämpft seine Stimme und dann folgte sein letzter Satz, bevor die zwei Ninjas vom Licht verschluckt worden. Ein Satz, der ihr mehr als nur bekannt vorkam. Ein Satz, der sich in ihre Seele gebrannt hatte… . . . „Wehe, du bereust das, was wir haben..!“ . . . …………………………………………………………………. Eh… ja. Irgendwie habe ich schon wieder etwas geschrieben, dass so nie geplant war, Mann! Dieses Treffen sollte es so nie geben! Grrrr, böse Charas! FREEECHE CHARAS! Aber gut, ich hoffe denn mal, dass ihr Spaß hattet, es zu lesen, denn eines kann ich euch versprechen; Das lang ersehnte Treffen von dark Sasuke und dark Sera rückt immer näher. Höchstens noch drei Kaps und dann fliegen die Fetzen ;D Ach ja, wie fandet ihr Mako und Ino ^^ Bin da ja echt auf eure Meinungen gespannt. Liebe grüße eure dbzfan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)