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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Innerer Kampf

‚Geh...‘, befahl das Monster mit seiner Stimme.

Hatte er nicht das Recht dazu? Hatte sie es ihm nicht geschworen?

War es nicht sie, die es ihm geschworen hatte, alles zu tun, was er sagte?

Sera war zu gefährlich. Sie würde sein Untergang sein, das wusste er...

‚Geh und hol sie dir.‘
 

Mehr brauchte er nicht.

Und Sasuke rannte los.

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Immer wenn Sera dachte, ihr Schmerz könne nicht übler werden, wurde sie von ihrem verfluchten Leben vom Gegenteil überzeugt.

Das Training in Kombination mit dem Lösen der Chakrapunkte war das grausamste, was ihr Körper je erleben musste und warf ihre heftigsten Vorstellungen in den Schatten.

Sogar der Tag, als ihre Augen verflucht wurden, konnte nicht länger damit mithalten, dabei hätte die Bändigerin wirklich nie gedacht, dass das irgendwie noch übertroffen werden konnte.
 

Das Lösen ihres ersten Feuerpunktes war eine wahrhaftige Tortur.

Mako musste Arme und Beine der Bändigerin anketten, damit sie ihn nicht aus Reflex attackieren würde, bevor er mit der Prozedur anfing und Sera konnte von Glück sprechen, dass sie überhaupt auf die Idee gekommen waren, sie zu lähmen.

Denn sie hätte ihn angegriffen.
 

Ohne auch nur die Zeit zu haben, zu überlegen.
 

Es war wirklich so, als würde Mako sie von Innen heraus verbrennen.

Sera spürte, wie der erste Feuerpunkt in ihrer Stirn erst eigenartig kribbelte, doch das sollte sich schnell ändern. Denn aus dem Kribbeln wurde ein Glühen.

Aus dem Glühen wurde ein Brennen.

Und aus dem Brennen ein flammendes Inferno, das in ihrem Kopf wütete.
 

Zum Nachdenken blieb gar keine Zeit und alles, woran Sera sich erinnerte, war der grausame Schmerz in ihrem Kopf.
 

Sie verstand nun, warum Mako meinte, dass diese Qualen einen verrückt machen konnte…

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„Sie ist am Ende.“
 

Acht Wochen hatte es gedauert und Seras Körper war völlig kaputt.

Nicht nur, dass sie jeden Tag drei Stunden lang die Prozedur durchgemacht hat, nein, die Bändigerin hat dazu ihr Training fortgeführt und gelernt, eine Waffe zu benutzen.

Kakashi war der Meinung, dass es an der Zeit für sie war, irgendetwas mit sich zu führen, denn es könnte sein, dass sie eines Tages ihre Bändigerkraft nicht einsetzen kann.
 

Erwarte immer das Unerwartete, wie er stets zu sagen pflegte.
 

„Dass sie acht Wochen durchgehalten hat, kann ich immer noch nicht glauben…“

Mako konnte seinen Respekt für die Bändigerin gar nicht in Worte fassen, denn sie hat doch tatsächlich drei Wochen mehr von dieser Folter ertragen, als Zuko und er es mussten.

Allein der bloße Gedanke an diese grausame Zeit brachte einen eiskalten Schauer über seinen Rücken. Er konnte ja echt viel Schmerz ab, wirklich, aber das…

Diese Prozedur war… einfach..!
 

„Sie ist doch noch so jung...“, sagte Kakashi, als er mit Mako vor dem Grab von Sakura und Naruto stand. Jetzt, wo Sera schlief, konnte der Jonin nicht anders, als seine toten Schüler zu besuchen, die Sehnsucht hatte das beste aus ihm herausgenommen.

„Das hat sie nicht verdient. Sie hätte...“

Wäre sie doch bloß nie nach Konoha gekommen.

Hätte sie bloß in einem anderen Dorf ein neues Zuhause gefunden, denn wäre dort bestimmt nicht alles zerstört worden und sie wäre wenigstens halbwegs glücklich.

Hätte doch bloß ein anderer anstelle von Kakashi selbst sie gerettet.
 

Er erinnerte sich noch gut an das kleine, blinde Mädchen, das er, ohne dass sie es bemerkt hatte, beschützt hatte.

Damals war sie erst 14 Jahre alt, blind, allein und auf der Flucht, hatte keine Familie und kein Zuhause, das ihr zumindest etwas Schutz bieten könnte.

Kakashi war zu jener Zeit nach einer beendeten Mission auf seinem Rückweg nach Konoha gewesen, als sie in der nähe der Grenzen von Oto-gakure bewusstlos in einer Seitengasse lag.

Der Jonin hatte in ihrer Nähe denn noch einige Shinobis gesehen, die sich ihr mit definitiv dunklen Absichten näherten und bevor sie auch nur in ihre Nähe kamen, hatte er sie schlicht und einfach getötet.
 

Sie war damals völlig ausgehungert und viel zu dünn, hatte er schnell bemerkt.

Ihr kleiner Körper war in zerrissenen, schmutzigen Lumpen verhüllt, ihr Haar war zerzaust und ihre Haare völlig ausgetrocknet.

Eine Unmenge von Mitleid, Schock und Wut war in seiner Brust geschwollen und der Jonin überlegte gar nicht lange, ehe er sie auf seine Arme gehoben hat.

Er war noch nie zuvor so in Eile gewesen, Konoha zu erreichen…
 

„Ich bin ein lausiger Sensei.“, seufzte Kakashi verbittert, als er zum Grabstein sah.

Er konnte seine Schüler nicht vorm Tode bewahren und Sera… konnte er kein Glück bescheren.

All die Schmerzen, all das Leid, das sie ertragen musste, würden noch ihr Untergang sein, das wusste er und Kakashi hasste es einfach aus tiefstem Herzen.
 

„Nein, das bist du nicht.“, versicherte Mako ihm ehrlich und ernst.

„Du bist der wahrscheinlich beste Sensei, den es gibt. Und Naruto und Sakura würden meine Meinung ganz sicher teilen.“

Zwar kannte er die zwei Ninjas nicht, jedoch hatte er es im Gefühl, dass sie ihm zustimmen würden. Er stellte sich richtig vor, wie der blonde Fuchsninja breit grinsend auf Kakashis Schulter klopfen und die rosahaarige Kunoichi ihn anlächeln würde.

Irgendwie, warum auch immer, machte es Mako wirklich traurig, hier zu sein.

„Sie wird es schaffen. Sera ist stark, das weißt du besser als ich.“
 

Kakashi seufzte, sein trüber Blick lag immerzu auf den eingravierten Namen seiner Schüler und er fragte sich, wann es denn endlich besser werden würde.

Er fragte sich, wann es nicht mehr ganz so schmerzen würde, an sein Team zu denken.
 

„Das ist sie ohne Zweifel.“, stimmte Kakashi zu.

„Aber wie lange soll das noch gutgehen? Wie lange noch, bis sie Frieden findet?“

Darauf kannte keiner wirklich eine Antwort, denn ihnen war klar, dass die Rache sie nicht gesund machen würde.

Rache machte einen völlig blind und auch, wenn es ihr kurz danach einige Tage gut gehen sollte, was würde dann folgen?

Wie würde Sera sich verhalten, was würde sie noch am Leben erhalten?
 

„Wir sollten sie erstmal so weit kriegen.“, sagte Mako und legte eine Hand tröstend auf seine Schulter, seine goldenen Augen traurig über den Kummer und den Tod der zwei Ninjas.

„Komm schon. Lass den Kopf nicht hängen, Kopierninja Kakashi Hatake mit dem Sharingan.“

Der Jonin schmunzelte, musste sogar über diesen lächerlich langen Spitznamen lachen, denn Sakura hatte ihn immer so genannt, um den älteren Ninja zu necken.
 

Wirklich eigenartig, dass Mako Sakura nicht kannte, ihn aber genau wie sie aufgemuntert hat…
 

„Gibt es eigentlich Neuigkeiten von Danzo?“, fragte Mako, um auch gleich das Thema zu wechseln, jedoch verfinsterte sich der dunkle Blick des Jonins augenblicklich.

Oh, gut. Noch mehr schlechte Nachrichten.

„Dieser Dreckskerl...“

Okay, das bedeutete nichts gutes.

„Was ist denn? Was hat er schon wieder getan?“, fragte der Feuerbändiger resigniert, machte sich aufs schlimmste gefasst.
 

„Der verfluchte Bastard versucht Sera schneller zum Jonin zu machen.“

Über diese Aussage runzelte Mako verwirrt die Stirn, nicht sicher, was daran so schlimm war.

„Kakashi, Sera ist achtzehn Jahre alt geworden. Sie ist schon sehr lange auf dem Joninlevel, also… Und bist du nicht schon mit 12 Jonin geworden?“

„Du verstehst das nicht.“, meinte Kakashi dunkel.

„Er will sie zum Jonin machen, um sie auf die grausamsten Missionen zu schicken. Und damit meine ich auch Verführungsmissionen..!“

Natürlich war Sera schon ein halbes Jahr nach Narutos und Sakuras Tod den Joninlevel erreicht, dessen war er sich bewusst.

Aber Danzo wollte sie offensichtlicher Weise loswerden und als Jonin könnte er sie auf so gefährliche Missionen schicken, dass Sera dort einfach ihr Leben verlieren könnte.

Und so wie er diesen Drecksack kannte, würde er eigene Ninjas drauf anheuert, seiner Schülerin das Leben zu nehmen und Kakashi würde sich nur ungern mit einer blutigen Rache revanchieren. Zumindest nicht jetzt.
 

„Danzo würde seine eigene Mutter verkaufen, wenn er es nicht schon längst geplant hätte wie er Sera tötet. Tsunade versucht seine dunklen Geschäfte zu vereiteln, aber er ist ein verfluchter Teufel und schafft es immer perfekt im Hintergrund zu agieren.“

Allein der Gedanke ließ das Blut des 28 Jährigen KOCHEN, der Drang, diesen Danzo einfach umzubringen war zum Schmecken nah.

„Ich werde Sera gar nicht erst für die Joninprüfungen anmelden. Es spielt für sie sowieso keine Rolle, welchen Rang sie erreicht, also warum das Risiko aufnehmen?“

Mako nickte, die Hände zu wütenden Fäusten geballt bei dem bloßen Gedanken, dass dieser alte Dreckshund so viel Zeit investierte, ein Mädchen loswerden zu wollen.
 

„Mach dir mal keine zu großen Gedanken. Sollte Sera hier in ernsthafte Gefahr geraten, bringen wir sie zum Wasserstamm oder ins Erdreich. Dort ist sie immer willkommen.“

Natürlich… Das Reich von Akio und Sanae.

Der Blick des Jonins wurde weich, als er an ihre Eltern dachte.

Es hatte ihn richtig überrascht zu erfahren, dass Akio und Sanae die Eltern seiner Schülerin waren, dabei… sieht sie den Freunden seines Senseis so verflucht ähnlich.

Was für ein Zufall, dass er genau ihre Tochter gerettet hatte…
 

„Ja. Als nachfolgende Führerin hat sie sicher gewisse Vorteile.“, seufzte Kakashi, war wirklich froh, dass es immer eine Alternative zu Konoha gab.

Sie musste hier nicht bleiben, sie hätte einfach noch andere Optionen zur Verfügung.
 

„Gut… Ich sollte denn man nochmal die Grenzen abchecken. Geh du am besten Schlafen, Kakashi. Obwohl ich dein Gesicht nicht sehen kann, siehst du verflucht gruselig aus.“

Ein kleines Lachen war die beschämte Antwort darauf und Mako warf dem Grabstein einen… nostalgischen, traurigen Blick zu, ehe er sich umdrehte und zum Gehen ansetzte.

„Bis später, mein Freund.“, meinte Mako noch und machte schon die ersten Schritte.
 

„Mako.“

Der Feuerbändiger hielt an, wartete ruhig auf die Worte seines Freundes.

Und Kakashi sagte etwas, womit er so gar nicht gerechnet hatte.

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„Falls Sera sich auch in dich verliebt und ihr kommt zusammen...“

Kakashi zögerte, schloss seine dunklen Augen bei seinen nächsten Worten.
 

„Denn mach sie bitte glücklich.“

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„Was willst du, Karin?“
 

Sasuke klang keineswegs erfreut, als er die rothaarige Uzumaki auf seinem Weg nach Konoha getroffen hatte und Karin erkannte natürlich sofort seine Absichten.

Es war verrückt. Sie konnte einfach nicht verstehen, was er von Konoha wollte, denn immerhin müsste es doch einzig und allein Rache sein, das ihn interessierte.

Sie kannte ihn, wusste, wie er zu dieser Zeit agieren müsste, also was war hier los?!
 

„Wo willst du hin um diese Uhrzeit, Sasuke?“, fragte sie und näherte sich ihm dabei.

Zwar war es dunkel, allerdings entging ihr nicht sein schwarzer, entschlossener Blick, als hätte er eben eine wichtige Entscheidung getroffen.

Aber was konnte diese den bitte beinhalten?
 

Sein Ziel war zu dem Zeitpunkt einzig und allein Itachi Uchiha zu töten.

Zu dieser Zeit müsste der schwarzhaarige Uchiha vor Kälte und Macht schier strotzen, allerdings sprühte er nicht einfache Kälte aus, wie sie erwartet hatte.

Nein, es war… Hass.

Aber warum?

Und warum wollte er nach Konoha?
 

Seine zwei Kameraden hatte er getötet und die blinde Schlampe hat ihm Rache geschworen.

Also konnte er nicht sie treffen, das würde keinen Sinn machen… oder?

„Orochimaru wird es nicht gefallen, wenn er erfährt, dass du dich mitten in der Nacht-“

„Was ich außerhalb meines Trainings tue, hat weder dich noch Orochimaru zu interessieren.“

Seine Stimme war dunkel, rau und absolut feindselig, was Karin nicht nachvollziehen konnte.

Sicher, er war nie total freundlich zu ihr, allerdings hatte der Uchiha auch nie Feindseligkeit aufgewiesen.

Nein, Sasuke wollte sie.

Er wollte sie in seinem Team, hatte sie drum gebeten, ihn zu begleiten.

Fast hätte sie ihn auch dazu gekriegt, ohne Suigetsu und Juugo loszuziehen…
 

„Und jetzt verschwinde.“
 

Ohne ihr auch nur irgendeinen Blick zu würdigen, begann er zu rennen und steuerte umso schneller sein ehemaliges Zuhause an mit der Absicht, sie zu holen.

Nach fast zwei Jahren.

Nach so vielen Monaten würde er endlich das kriegen, das sie ihm angeboten hat, würde das von ihr verlangen, das ihm verdammt nochmal zustand.

Die Aufregung in ihm wurde immer heißer, immer brennender und fraß sich bis in seine kalte Seele beim bloßen Gedanken an ihren großen, mandelförmigen, eisblauen Augen.
 

Niemand würde ihn davon abhalten, sie zu holen.

Nicht Orochimaru, nicht Sera, nicht Kakahsi.

Und erst recht nicht Karin…
 

Karin.

Zwar konnte er es nicht erklären, aber er empfand einfach eine extreme Abneigung ihr Gegenüber.

Es machte keinen Sinn, wirklich, aber immer wenn er sie sah, spürte er eine richtig intensive Wut, kombiniert mit heftigem Hass und Abscheu für die Rothaarige.

Für seinen Hass auf sie gab es einen Grund, dessen war er sich bewusst, aber es interessierte ihn nicht genug, um etwas daran zu ändern oder gar seine Ungerechtigkeit einzugestehen.
 

Sie interessierte ihn nicht, nein, denn jetzt gerade wollte er nur eines.

Und das war sie. Dieses verfluchte, sündhafte Mädchen.

Sera Masumi…
 

Wie sie wohl aussah, wie sie wohl geworden war…

Ob sie noch warm wäre, ob sie noch weich wäre…

Wie sie sich wohl anfühlen würde..?

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STOPP.
 

Es war nur ein Bruchteil einer Sekunde, als seine Vernunft ihn stoppen konnte.

Anscheinend hatte ihn seine Wut und derHass auf Karin so sehr abgelenkt, dass seine Vernunft zumindest halbwegs hervortreten konnte und Sasuke dadurch doch wirklich… zögerte.
 

Und jetzt stand er im innerlichen Konflikt.
 

Denn verdammt, er wollte sie.

Sein Verlangen nach ihr war dunkel, schwarz und verrückt und Sasuke hätte sicher keine Scheu, ihre kreischende, schreiende Gestalt aus Konoha zu zerren.

Aber… dieser eine, klitzekleine Teil in ihm holte ihn in aus seine Starre und versuchte verkrampft ihn davon zu überzeugen, Sera in Ruhe zu lassen.
 

Nicht… das hat sie nicht verdient!

Jedoch hatte Sasuke ein solches Leben auch nicht verdient und es dennoch bekommen.

Du musst sich auf deine Rache konzentrieren..!

Das könnte er mit ihr genauso gut.

Sie wird es nicht wollen, du müsstest sie zwingen!

Damit hätte er kein Problem, denn er holte sich nur, was sie ihm persönlich geben wollte.

Sie würde dich verabscheuen!

Das tat sie auch so.

Sera wird dich niemals wollen!

Sasuke war selbstsüchtig…

Sie wird sich vor dir fürchten!

Das war ihm egal…
 

Sasuke wollte sie, sie hatte es ihm geschworen.

Es war sein gutes Recht, ihr Versprechen einzulösen, nicht weiter.

Und doch versuchte diese klitzekleine Seite in ihm nur ein Argument zu finden, dass ihn dazu bringen würde, sie in Frieden zu lassen.
 

Und so langsam wurde der Uchiha wahnsinnig.

Wie ein unkontrollierter Löwe im Käfig lief er Hin und Her, versuchte etwas-, dieses gewisse Etwas zu finden und nicht nach Konoha zu rennen und Sera zu holen-

„Verdammt...“

Frustriert und verzweifelt raufte er sich sein schwarzes Haar, vergrub seine Nägel in seine Kopfhaut und biss fest die Zähne zusammen.
 

Je mehr sich seine eine Seite wehrte desto dringender wurde sein Verlangen.

Je länger er sich sträubte desto verrückter wurde er nach dieser verfluchten Bändigerin.

Und Sasuke gab auf, ballte schon die Hände zu Fäusten und wollte einfach gehen, sie endlich da RAUSHOLEN.
 

‚Warte, bis du stark geworden bist.‘

Diese Stimme hielt ihn davon ab, noch einen Schritt zu machen und der Uchiha kniff zitternd die Augen zu, sein Herz rammte voller Wucht gegen seine Rippen.

‚Kakashi wird bei ihr sein und den wirst du nicht besiegen können. Vielleicht ist Sera ja auch stärker geworden...‘, sprach die kleine Seite in ihm.

‚Gib dir noch ein Jahr. Höchstens… Bis du perfekt geworden bist.‘
 

Stimmt.

Sasuke war noch zu schwach.

Zwar besaß er das Mangekyo Sharingan, sein Susanoo und andere, neue, mächtige Fähigkeiten, jedoch war es nicht genug.

Noch war er nicht der beste, dafür bräuchte er noch ein wenig Übung.
 

‚Wirklich gut gerettet...‘, lachte das Monster in ihm mit dunkler Belustigung.

‚Aber nun gut. Ich gebe dir ein Jahr. Höchstens… Und dann holst du sie dir.‘

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„Diese verfluchte, BLINDE Schlampe...“

Sasukes Blick zuckte, als er plötzlich die Stimmen von mehreren Ninjas hörte, die aus dem Dorf angelaufen kamen.

„Mehrere Wochen sind vergangen und mein Kiefer tut immer noch weh!“

Sasuke hielt sich im Verborgenen und verengte die Augen bei den Worten von den männlichen Ninjas, die definitiv aus Konoha stammten, wie man Anhand ihrer Stirnbänder sehen konnte.
 

„Ich schwöre bei Gott, das wird sie dieses Mal bezahlen. Zu einem dritten Mal wird es nicht kommen, dafür sorge ich...“

Sie sprachen über sie.

Die einzig blinde Kunoichi war die braunhaarige Bändigerin, das wusste er.

Sofort brannte der Hass in Sasuke, als die vier Jonins so abfällig über seine ehemalige Kameradin zu sprechen begannen, doch das sollte noch gar nicht alles sein.

Sie gingen weiter. Die Kerle gingen viel zu weit und unterschrieben somit ihr Todesurteil.
 

„Habt ihr gesehen, wie gebrochen sie aussah? Sie ist einfach nur ein Häufchen Elend!“

„Ihre Augen waren total geschwollen und rot wie bei einer Gestörten. Außerdem ist sie den ganzen Tag allein und völlig abgeschottet. Kein Wunder, dass sie so verrückt geworden ist.“

„Diese verrückte Schlampe hat ja auch den Verstand verloren. Ihr wisst ja, dass sie von allen ‚die Verrückte‘ genannt wird.“

„Kein Wunder. Dieses Dreckstück hängt auch bloß den ganzen Tag auf dem Friedhof rum.“

Zu Sasukes Abscheu lachten die Kerle schadenfroh und teuflisch, zeigten keinerlei Sympathie für die braunhaarige Bändigerin.

„Das war‘s. Sobald sie auf eine Mission mit uns geschickt wird, bringen wir die Schlampe-“
 

Ab dem Moment hörte Sasuke gar nichts mehr und handelte.

„Ihr dreckigen Würmer...“

Die vier Ninjas drehten sich zu der plötzlichen Stimme und weiteten alle ihre Augen bei der dunklen Gestalt, die sich einfach vor ihnen gestellt hatte.

Sofort gingen sie in Angriffsstellung, allerdings hatte Sasuke weder die Geduld noch den Nerv für sowas.
 

„Das war‘s für euch.“, waren seine schlichten Worte.
 

Er zog sein Schwert und begann sie alle nacheinander abzuschlachten.

Sein blitzendes Kusanagi blitzte laut und kreischend und Sasuke zeigte keinerlei Gefühle, als er die scharfe Klinge ins Fleisch dieser Ninjas bohrte.

Keine Worte verließen seinen Mund, denn der schwarzhaarige Uchiha wusste, dass der qualvolle Tod, den er ihnen verschaffte, genug Eindruck verleihen würde.
 

Ja, er genoss es richtig.

Sasuke genoss es, ihr Blut zu vergießen, genoss das Geräusch ihres reißenden, durchbohrten Fleisches, aus dem eine Unmenge von roter Lebensflüssigkeit sickerte.

Er fand Befriedigung in ihren Schmerzensschreien, ließ sie für jedes verachtende Wort, das sie ausgesprochen haben, büßen mit dem Wissen, dass sie gar nicht leben würden, um diesen begannen Fehler zu verzeihen.
 

Er tötete sie und schlachtete sie wie die Schweine ab, die sie waren, ohne auch nur den Ansatz von Reue zu verspüren.

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Seine Augen lagen ohne Mitleid auf den abgemetzelten Körpern dieser jämmerlichen Kreaturen und der Schwarzhaarige grinste, das Blut, das auf seinem Körper gespritzt war harmonierte mit seinen rot glühenden Augen.

Diese kleine Nebensache hatte ihn wirklich abgelenkt, gab er zu.

Seine ehemalige Kameradin war vorerst also in Sicherheit…
 

Sasuke schnaubte verächtlich über sich selbst und drehte sich energisch um.

Er war wirklich schwach…

Dass es es nicht schaffte, diese verfluchte Bändigerin einfach zu entführen, zeigte, wie weich und schwach er noch war, dass er nicht genug Rücksichtslosigkeit in sich trug.

Und das würde er schon sehr bald ändern…
 

Der Uchiha warf noch einen letzten Blick zurück und verengte seine roten Augen beim Anblick der großen Tore von Konoha-gakure.
 

„Ich gebe dir noch ein einziges Jahr.“, knurrte der junge Uchiha dunkel.

„Also mach dich bereit, Sera...“

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Zwei Jahre waren nun bereits vergangen und Sera fand sich wie immer an ihrem Grab wieder.
 

„Hey, Naruto. Hallo, Sakura.“
 

Ruhig starrte Sera mit ihren leeren, blinden Augen zum Grabstein ihrer Freunde und ja, dieses Mal schrie sie nicht laut und verwüstete das Grab kein Stück.

Nein, die Bändigerin war ruhig.

Beinahe apathisch.
 

Seitdem sie diese Tabletten einnahm, war es so, als sei das innere Monster in ihr gezähmt worden. Die Wut in ihrem Körper war nicht länger tobend, reißend und gewaltvoll…

Sondern kalt, trüb, leer und tot.

Ja, sie hasste noch immer, allerdings war es anders und stellte keine Gefahr mehr für weder Sera noch ihrer Umgebung.

Endlich konnte sie ihren Zorn kontrollieren…

Endlich musste sie Kakashi Sensei keine Probleme mehr bereiten...
 

„Ich habe es gelernt, mit Waffen umzugehen.“, erzählte sie mit leiser Stimme.

„Es sind Fächer. Passend für die Luftbändigerin, zu der ich erzogen wurde, oder?“
 

Kakashi Sensei hatte es ihr beigebracht und ihr verständlich gemacht, dass sie sich wehren musste. Die Seiten und Kanten ihrer unzerreißbaren Fächer bestanden aus messerscharfen Klingen, mit denen sie im Falle eines Notfalls auch ohne Bändigerkraft kämpfen konnte.

Nicht nur, dass sie mit ihnen ihr Luftbändigen stärkte, nein, die Fächer gaben ihr mehr Power und mehr Schwung für ihr Bändigen, nicht zu vergessen, dass sie mit ihnen Schwerter, Shuriken und Kunais abblocken könnte.
 

Außerdem hatte Mako ihr einen Stab geschenkt, wie ihn Mönch Gyatsu damals besessen hatte.

Dieser konnte sich zu einem Gleiter ausbreiten, wenn man ihn herumwirbelte und Sera konnte mit ihrem Luftbändigen mit ihm in die Lüfte fliegen.

Und das genoss die Bändigerin sogar irgendwie, denn es fühlte sich so befreiend an, sich von der Erde abzuheben und die frische Luft einzuatmen.

Sicher, sie war blind und durfte dementsprechend nicht zu weit weg fliegen, allerdings genoss sie es, etwas zu besitzen, das aus ihrem früheren Leben stammt.

Wenn sie flog, fühlte sie sich, zumindest ansatzweise irgendwie frei.
 

So fühlte sie sich Naruto und Sakura näher, hatte das Gefühl, bei Gyatsu zu sein.
 

„Die Tabletten wirken immer besser und… ich drehe nicht mehr so schlimm durch.“

Sie wusste, dass das Naruto und Sakura freuen würde, denn ihr Leid und ihre Qualen wären das einzige, dass sie sehr traurig machen würde.

Sie und Kakashi Sensei waren füreinander da und trösteten sich gegenseitig und die Bändigerin arbeitete jeden Tag immer wieder hart an sich, um irgendeinmal mal sein Baum zu werden.
 

„Er liest unmenschlich viel, sage ich euch.“, sagte sie und lachte leicht.

„Manchmal frage ich mich, was er so toll an diesen… Schmuddelbüchern findet.“

Sera redete viel und erzählte alles, was sie ihrem Team auch gestern und den Tag davor und den Tag davor und den Tag davor erzählt hatte.

Jeden Tag besuchte sie dieses Grab und jeden Tag sprach sie über ihr Leben, berichtete dabei meistens die selben Geschehnisse.
 

Der Wahn machte sie innerlich kaputt und die Sehnsucht brannte in ihrem Körper.

Denn sie konnte nicht mehr.

Naruto und Sakura nicht sehen, nicht hören zu können zerbrach sie jeden Tag in noch kleinere, schmerzendere, jämmerlichere Teile, ohne dass sie es verhindern konnte.

Sie brach und brach und wusste, dass bloß ihre Rachegedanken ihr halfen, körperlich stark zu werden.
 

Die Tränen flossen und Sera fand sich im Meer ihrer eigenen Trauer wieder.

Wie lange sollte sie das noch durchhalten, wie lange musste sie ohne sie weiterleben?

„Warum seid ihr nur nicht bei mir…?“, schluchzte sie verbittert und weinend.

„Bitte… kommt doch endlich zurück. Wir haben… genug gelitten.“

Innerlich fragte Sera sich, wie viele Vorräte an Tränen sie besaß und hoffte gleichzeitig, dass sie ihr eines Tages ausgehen würden.

Denn ihre Augen schmerzten und brannten von all den Tränen, die die vergossen hatte, waren jeden Tag dick, geschwollen und blutunterlaufen, das wusste sie.
 

Und doch konnte sie nichts dagegen tun.

Sera konnte rein gar nichts tun, außer zu weinen und zu weinen und zu weinen…

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„Sera!“
 

Die Bändigerin erschrak total, wischte sich schnell die Tränen von den Augen und blickte in die Richtung von Rock Lee, von dem sie sofort bemerkt hatte, wie entsetzt er klang.

Schnell richtete sie sich auf und lief auf Lee zu, der total außer Atem war, sich kaum mehr einkriegte, was die blinde Brünette förmlich schockierte.

Es gab nur wenige, die auch nur halb so viel Ausdauer wie Lee besaßen, deshalb machte es überhaupt keinen Sinn, dass er von allen Mensch etwas ähnliches wie Erschöpfung verspürte.

Ehrlich.
 

„Wir müssen hier sofort weg von hier!“, sagte der schwarzhaarige Shinobi panisch.

„Was? Lee, was ist geschehen? Und wo ist Kakashi Sensei, ihr wart doch zusammen auf der Mission, oder? Was geht hier vor?“

Leise Sorge schlich sich in die Seele der Bändigerin, denn nicht nur, dass Mako aus irgendeinem Grund zum Wasserstamm reisen musste, jetzt kam Kakashi Sensei zu spät zum Treffen.

Viel zu spät, sogar für seine Verhältnisse.
 

Und dann sprach Lee einen Satz aus, der Sera das Mark in den Knochen gefror.
 

„Danzo hat auf Gai Sensei und Kakashi Sensei Anbu Truppen gehetzt und sie gefangen genommen!“

Voller Schock riss sie entsetzt ihre panischen Augen auf und für den Moment, so hätte Sera schwören können, war sie Zeit förmlich stehen geblieben.

Es dauerte mehrere Sekunden, bis sie das gehören verarbeiten oder überhaupt erst realisieren konnte, bevor sie voller Zorn ihre Augen zu brennenden Schlitzen verengte.

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„WAS?!“

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……………………………………………………….
 

Erstmal vorweck; ALLES GUTE ZUM OPFERFEEEST! :D
 

Unspektakulär, ich weiß, aber was soll ich machen?

Es kann wie ihr ja wisst nicht JEDES KAPITEL total heftig werden hahaha

Ich hoffe jedenfalls, dass ihr es genossen habt und bedanke mich für all die Kommentare, ich ich erhalten habe :D

Lady Uchiha, das gilt dieses Mal VOR ALLEM AN DICH!

Danke! DANKE, für deine gazen HAMMER Kommentare! <3
 

liebe grüße

deine dbzfan!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LadyUchiha
2017-09-02T08:49:24+00:00 02.09.2017 10:49
Erst mal wünsche ich dir auch alles liebe zum opfertest. Ne Freundin hat mir heute deshalb baklava gebracht.... diese süße Verführung 😍
Also das Kapitel find gut, es kann ja nicht mehr lange dauern, bis alles eskaliert..
Doch irgendwie wünsche ich mir, dass Sasuke oder Sera dahinter kommen, dass das nicht ihre wirkliche Realität ist und ein Weg gefunden wird, zusammen daraus zu entkommen... auch, wenn es schwer sein wird, den anderen davon zu überzeugen. Also dann doch eher Sasukes Part wäre... sie scheinen ja schon Gefühle und Emotionen aus ihrem "richtigen" Leben zu empfinden, siehe Sasuke und Karin.
Oh man ich bin so traurig, dass das passiert ist. Und ich wünsche mir, dass es Kouichi gut geht und alle anderen vielleicht auch nicht gestorben sind, sondern eher...schlafen, damit das Jutsu aufrecht erhalten werden kann? Ich hoffe du verstehst, was ich meine 😄
Ansonsten freue ich mich natürlich auf die Fortsetzung.

Viele liebe Grüße
Antwort von:  Fifi-Uchiha
03.09.2017 18:49
Hey du süße!
Danke, und es freut mich, dass du auf Baklava stehst hahaha. Ich liebe es auch!

Ohooo, wenn du wüsstest, was da noch alles kommt >:-D
Ich kann dir leider nichts spoilern, aber zu aller erst werde ich auf dieses kranke Verlangen von Sasuke eingehen und sehen, wie weit ich diesbezüglich gehe. Oder... wie weit Sasuke mit Sera geht...
Genau, die Gefühle in ihrem richtigen Leben spielen auf jeden Fall eine Rolle.
Auch bei Mako sieht man das, weil er ebenfalls richtige Trauer verspürt hat beim Gedanken an Narutos und Sakuras Tod. Oder das Vertrauen, das Kakashi sofort in Mako hatte.

Jedenfalls DANKE für deine lieben Kommis, ich liebe dich dafür hahahaha <3

ganz liebe grüße
deine dbzfan!
Von:  Scorbion1984
2017-09-02T07:00:40+00:00 02.09.2017 09:00
Warum nimmt er sie gefangen ,das kann doch Tsunade nicht so einfach hinnehmen!
Danzou ist wirklich eine wiederwaertige Ratte ,hoffentlich legt ihn bald einer sein Handwerk !
Ja Sasuke innerlich kämpft er mit sich ,langsam wird er wohl eine gespaltene Persönlichkeit !
Schade wie sich alles verändert hat ,bloß durch die Handlung zweier Idioten !
Antwort von:  Fifi-Uchiha
03.09.2017 18:46
Naja, Tsunade hat ja eigentlich KEINE AHNUNG haha
Aber keine Sorge, du kennst mich, jemand WIRD ihm das Handwerk legen ;)
Sasukes Verhaltensweisen werden noch so richtig gestört, da darfst du noch auf einiges gespannt sein, meine Liebe ;-D
Von:  Marlene220
2017-09-02T05:32:54+00:00 02.09.2017 07:32
Ich habe mich zwischendurch schon mal gefragt wie Sera es geschafft hat zu überleben bevor sie nach Konoha kam. Aber so wie Kakashi sie beschrieben hat gehe ich davon aus dass sie bevor sie in die Akademie ging schon länger in Konoha war. Ich frag mich ob Danzo einen echten Grund hatte sie gefangen zu nehmen, hat er etwa vor ihnen den Mord an den Shinobis anzuhängen? Vielleicht haben Kakashi und Mako schon etwas geahnt und deswegen ist Mako zum Wasserstamm... Ich finde den inneren Konflikt von Sasuke echt interessant,außerdem frage ich mich wie genau er das mit dem Jahr nimmt. Wird er sich diesen Tag dann extra rot im Kalender markieren? Ich glaube aber nicht dass er es schaffen wird sie in dieser Zeitspanne zu ignorieren... denn selbst als er noch in der “normalen“ Zeit war hat er es nicht geschafft. Ich freu mich wieder aufs nächste Kapi, und dir auch ein schönes Opferfest auch wenn ich keine Idee habe was genau da gemacht wird^^
LG Marlene220
Antwort von:  Fifi-Uchiha
03.09.2017 18:44
Hey!
Sera ist ein Jahr allein gewesen und ist blind umher gereist, wo sie sich selbst beigebracht hat, mit den Füßen zu sehen. Kakashi hat sie einfach ganz zufällig enttdeckt und sie vorm Verhungern gerettet.
Danzo hat in der Tat einen Grund, Sera Gefangen zu nehmen, aber der wird erst im neuen Kap behandelt ^^

Naja... Sasuke wird noch sehr oft mit sich kämpfen und ob oder wie genau er dieses Jahr nimmt, wirst du noch sehen. Und ja, in der 'normalen' Zeit war er ja schon fast wahnsinnig geworden, da wird es dieses Mal noch sehr viel heftiger und schwerer zu kontrollieren sein. Das Fluchmal spielt da auch ne heftige Rolle.

Hehe, das Opferfest ist ein besonderer Feiertag bei uns Moslems :,D

Nochmal danke für deinen Kommentar und die tolle Kritik <3
liebe grüße
deine dbzfan
PS:
Hast du dich denn schon reingelesen? Die FFs von meiner Lieblingsautorin, meine ich. :D


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