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Der Schwarze Weg des Shinobi

von

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Meine Dämonen

„Was ist das?“
 

Sera stand ihren zwei Senseis gegenüber, die ihr einen undefinierbaren, unsicheren Blick zuwarfen, was die Brünette vielleicht nicht sehen, jedoch deutlich spüren konnte.

Wirklich eigenartig, wie sie fand, und Sera machte sich nun aufs schlimmste gefasst, wusste, dass die Sache gerade absolut ernst war.
 

In ihrer Hand hielt sie ein kleines… Döschen.

Ein kleines, gläsernes, gefülltes Döschen und wenn Sera es schüttelte, erklang ein klirrendes Geräusch, so als seien… kleine Tictacs darin gefüllt worden.
 

„Das ist unsere Lösung für deine… Anfälle.“, antwortete Kakashi zaghaft und Sera hörte aus seiner Stimme, dass ihm die Sache nicht wirklich gefiel.

„Mako hat dir bestimmte Tabletten angefertigt, die dein Chakra im Zaum halten. Wenn du sie täglich einnimmst, wirst nicht fähig sein, in einem Wutanfall alles in die Luft zu sprengen.“
 

Ihre Augen zuckten über diesen Satz und Seras blinden Augen beäugten das kleine Glasgefäß in ihrer Hand und runzelte nachdenklich die Stirn.

„Mein Chakra wird gestoppt?“, fragte sie ein wenig misstrauisch.

„Was bedeutet das? Werde ich dadurch etwa schwächer..?!“
 

„Indirekt schon.“, antwortete Mako ihr ruhig und streng.

„Um dir das zu erklären, gebe ich dir jetzt einfach ein Beispiel.“

Sera blinzelte, sah ihren neuen Sensei aufmerksam an.

„Sagen wir, du besitzt 120 Prozent Chakra in deinem Körper, die du bei deinen Wutanfällen KOMPLETT freilässt, wodurch du die Umgebung fast vollkommen weg pustest.“, begann er.

„Jetzt stell die ein Thermometer vor. In deinen Anfällen steigen Gefühle wie Wut oder Hass parallel mit deinem Chakra. Das geht bis zum Erreichen von 100 Prozent ganz gut, aber leider stoppt die Steigung da bei dir nicht. Es steigt höher und geht bis 120 Prozent, Sera.“

„Du bist also quasi ein Vulkan, der, sobald die 100 Prozent erreicht ist, auf schreckliche Art ausbrechen kann. Deine 120 Prozent könnte sogar noch steigen, also musst du die Tabletten nehmen, damit genau dieses Ereignis verhindert werden kann.“
 

Nein…

Also muss ihr Chakra verkürzt werden?!

„Aber wie soll ich diesen Mistkerl töten, wenn ich-“
 

„Dein Chakra wird auf 95 Prozent gekürzt, aber das muss dich nicht schwächer machen.“, kam Mako ihr zuvor, seine Stimme noch immer recht kühn und bestimmend.

„Aber als Bändigerin ist es dir möglich, mit diesen 95 Prozent dein volles Potential auszuschöpfen. Dafür trainieren wir ja, also mach dir keine Sorgen. Du wirst nach wie vor sehr, sehr mächtig.“, erklärte er ihr.

„Die Intensität deines Chakras hat nichts mit deinem Bändigen an sich zu tun. Deine Katas und deine Bewegungen werden trotzdem perfekt sein, wenn du richtig trainierst. Anfangs wird das sicher schwierig für dich, aber keine Sorge, wir kriegen das hin.“
 

Sera glaubte ihm und nickte, hatte außerdem keine wirkliche Wahl.

Wenn es hieß, dass diese Tabletten ihren Hass und ihre Wut bremsen könnten, würde Sera sie einnehmen, damit sie niemanden mehr schaden müsste.

Ganz zu schweigen, dass sie die Blumen am Grab ihres Teams nicht mehr verwüsten müsste...

„Was mit den Jonins geschehen ist, darf nie wieder passieren.“, sagte Mako.

„Zwar haben diese Bastarde es verdient, keine Frage, aber du darfst im Wutzustand auf keinen Fall töten, Sera. Danzo hat dich nach wie vor im Visier, also...“

Allein der Gedanke machte Mako wahnsinnig vor Zorn, denn er konnte es einfach nicht nachvollziehen, wie krankhaft dieser Mistkerl es auf Sera abgesehen hatte.
 

Was nur hatte dieser Kerl für ein Problem mit Jinjukräften?!
 

„Okay. Ich werde sie natürlich nehmen.“, stimmte die Bändigerin mit apathischer Stimme zu.

„Noch irgendwas, das ich wissen sollte?“

Die folgende Stille war Antwort genug und jetzt wirkte die braunhaarige Bändigerin mehr als resigniert, was sich nicht sicher, was diese Stille zu bedeuten hatte.

„Leute… wieso sagt ihr nichts?“
 

„Diese Tabletten zu nehmen… wird nicht einfach für dich, Sera.“, sprach der Jonin gepresst.

„Dein Körper wird sich gegen ihre Wirkung wehren und du wirst Schmerzen haben. Es wird Tage, vielleicht sogar Wochen dauern, bis du sie verträgst.“

Leichte Nervosität schlich sich in ihren Körper und die Bändigerin wusste nicht recht, was sie sich darunter vorstellen sollte.

Die einzigen Tabletten, die sie je eingenommen hat, waren starke Schlaftabletten nach der Beerdigung von Naruto und Sakura und da lief alles… recht unkompliziert ab.
 

„Jeden Tag eine. Nimm sie am besten Abends, damit sie im Schlaf besser einwirken können.“

Sera nickte Mako zu und schaute nochmal auf das Döschen in ihrer Hand.

Sie schluckte schwer, jedoch wusste sie, dass es da kein Zurück gab, denn wenn sie diesen Verräter wirklich töten wollte, müsste sie überhaupt erst in Konoha bleiben dürfen.

Und wenn sie noch mehr Training ertragen musste, so sei es drum.

Sera würde alles tun, um ihr Ziel zu erreichen.
 

Kakashi schloss seine traurigen Augen voller Schuld, denn er wusste nicht, was schlimmer war.

Dass Sera nun die ersten Male die grausamen Nachwirkungen dieser Pillen ertragen müsste?

Dass ihr Chakra gewaltsam gestoppt und ihr sehr wehtun würde?

Dass sie durch diese Tabletten kälter werden könnte?

Dass sie wahrscheinlich nie wieder die liebevolle, lebensfrohe und zufriedene Bändigerin sein würde, sie immerzu vor Hoffnung gestrotzt hatte.

Immer mehr von ihrem Licht verschwand und Kakashi fragte sich, wie sehr die Dunkelheit noch verzehren würde?
 

„Na schön. Heute Abend schlucke ich eine Pille. Mal sehen, wie sehr sie mich...“

Zerstören wird.

„..beeinflussen wird...“

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Beim ersten Mal dachte sie, sie würde sterben.
 

Die Bändigerin wollte bei der ersten Einnahme allein sein, wollte ihren Senseis keine unnötigen Sorgen bereiten, denn wenn das hässlich werden sollte, müsste sie selbst damit klarkommen.

Allerdings hatte Lee sie drum gebeten, sie begleiten zu dürfen, da Kakashi Sensei es nicht erlaubt hätte, dass sie allein im Dunkeln auf den Traingsplätzen irgendwelche Pillen schluckt.

Und obwohl die Bändigerin ALLES erwartet hatte, so wurde ihre Vorstellung noch übertroffen…
 

Sobald sie die blaue Tablette erst geschluckt hatte, würgte sie.

Sera würgte, erstickte förmlich beim Versuch, sie nicht auszuspucken und hielt sich den Mund zu und dann, keine zehn Sekunden später, spürte sie es.

Sera spürte, wie sich ihr Körper dagegen wehrte.
 

„AAAAAAAAAH!“

„Sera!“, rief Lee, als Sera zu Boden ging, doch die Bändigerin hielt warnend ihre Hand vor, verdeutlichte ihm, dass er sich ihr NICHT nähern sollte.

Denn der Kampf, den sie gerade führte, war undurchschaubar.
 

Plötzlich brannte ihr Inneres, als hätte sich ihre gesamte angestaute Wut, Zorn und Hass manifestiert und einen Kampf gegen die Chakrapille angezettelt.

Das Brennen war so grauenvoll und Sera kniete sich auf den Boden, krallte sich in die harte Erde und spürte das entsetzliche Zittern ihres Körpers.

Das Chakra in ihrem Körper tobte wie verrückt und die Übelkeit wurde immer grausamer und Sera dachte wirklich, sie würde ihre Innereien gleich ausspucken.

„Hey, versuch dich auf die Elemente zu konzentrieren! Komm schon, fühl die Erde unter deinen Fingern, spüre die Luft um dich herum und halt dein Chakra konstant!“
 

Sera hörte die Stimme von Lee nur gedämpft, jedoch gehorchte sie, erfühlte die Erde unter ihren verkrampften Fingern, atmete zittrig die plötzlich brennende Luft um sie herum ein.

Und dann platzte der Zorn in ihr und der Bändigerzustand riss förmlich durch ihren Körper, katapultierten unzählige Erdbrocken in die Lüfte, gefolgt von peitschenden Windwellen, die ihrem bebenden Körper umzingelten.

Das Flackern ihrer Augen war intensiv und fast schon gewaltvoll und Lee beobachtete die Bändigerin genaustens, versuchte ihr aufmunternde Wort zuzurufen.
 

„AAAAAAAAAAAAAAAAAAH!“

Sie raufte sich das Haar und das Chakra in ihr durchbohrte sie fast von Innen heraus, raubte ihr jegliche Bewegungskraft und schien einfach freikommen zu wollen.

Es wehrte sich tatsächlich. Ihr Chakra wehrte sich, versuchte die Wirkung der Tabletten eiskalt abzuwehren, doch Sera könnte und durfte das nicht zulassen.

Sie DURFTE kein unnötiges Chakra mehr freilassen, sie MUSSTE es ganz tief in ihrem Inneren vergraben, um keine große Gefahr mehr für Konoha darzustellen.
 

Doch ihr eigenes Chakra wirkte wie brennendes Gift, ihr persönlicher Feind, der sie zerstören wollte. Und es kostete all ihre Kraft, diesen zu bekämpfen.
 

Für den Moment dachte sie, die Zeit stünde Still.

Ihr war, als verbrachte sie eine eigene Ewigkeit in diesem Wahnsinn, spürte immer mehr, hämmernde Schmerzen durch ihr Inneres zischen.

Sera pulsierte förmlich, kämpfte gegen ihren eigenen Körper für die Wirkung der Pillen und ging sicher, dass sie den Bändigerzustand um jeden Preis auch unterdrücke.
 

„Du schaffst das, Sera! Kakashi Sensei und Mako vertrauen dir!“

Mako… Sie durfte ihn auf keinen Fall enttäuschen.

In den letzten Monaten war sie so darauf bedacht, ihm ebenbürtig zu sein und sich wie eine wahre Bändigerin zu entwickeln, da durfte sie jetzt nicht aufgeben.

Er vertraute ihr, sorgte sich insgeheim sehr und hat alles getan, um diese Pillen für sie herzustellen. Niemals würde sie ihn einfach enttäuschen und so erbärmlich nachgeben.
 

Kakashi Sensei…

Nein, sie würde nicht nach Hause gehen und ihm sagen, dass es nicht geklappt hat.

Sei der Baum, sagte Sera sich selbst, als sie auf dem Boden kauerte.

Sei der Baum. Sei der Baum, sei der Baum, sei der Baum!

Sei Kakashi Senseis BAUM!
 

Die Erde zitterte mit ihr und der Wind blies immer stärker um Lee und Sera und der Schwarzhaarige schrie voller Soge nach der Bändigerin, als eine letzte Druckwelle von ihrem Körper drückte, bevor sie plötzlich zuckte.

Sie zuckte und ihr Körper wurde schlaff.

Und endlich…
 

Es war vorbei.

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„Sera!“

Sofort rannte der Schüler von Gai Sensei zu ihr und hob vorsichtig ihren Oberkörper an, sein Blick musterte augenblicklich ihren Körper, um nach Verletzungen Ausschau zu halten.

Die junge Bändigerin atmete schwer und wirkte richtig benebelt, sie konnte sich kaum regen und die ersten Minuten nicht richtig sprechen.

Denn die erste Einnahme dieser Pille… hatte sie fertig gemacht.

Für einen Moment hatte sie wirklich gedacht, sie würde von Innen aus in die Luft gehen…
 

„Hey, du hast es geschafft.“, lächelte Lee voller Freude.

„Du hast es echt geschafft, die Pille drin zu behalten. Kakashi Sensei und Mako werden stolz auf dich sein!“

Sera nickte, ihre blinden Augen geschlossen, als ein leichtes, erleichtertes Lächeln ihre trockenen Lippen berührte.

Der Bändigerin fiel gar nicht auf, wie Lee sie wortlos auf die Arme genommen hatte und mit ihr loslief, sie beide fühlten sich, als hätten sie eine S-Rang Mission abgeschlossen.
 

Denn Sera hatte es geschafft.

Die Tabletten würde sie tatsächlich benutzen können.
 

Das musste sie auf jeden Fall Naruto und Sakura erzählen…

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Das Feuerbändigen zu erlernen war das grausamste, das sie sich am Training vorstellen konnte.
 

Dem Körper wurde so viel Schmerz, so viel Leid zugefügt, dass er es allein zum Schutz vollbringen konnte, eine gewaltige Menge an Feuer zu erschaffen, womit Sera inzwischen unzählige verschiedene Bewegungen ausführen konnte.
 

Jetzt gerade lehrte Mako der Bändigerin, wie man einen Menschen durch seine Feuerpunkte von Innen verbrennen konnte.

Noch hatte Sera keinen Menschen umgebracht, aber sie würde es lernen müssen, würde schon bald auf Missionen gehen und dort auch töten.
 

Sie erfuhr gerade über die Feuerpunkte im Körper eines Menschen.

Diese seien Wärmequellen, die, wenn man sie als Feuerbändiger bei seinem Gegner erstmal erfühlt werden können, sie augenblicklich benutzt werden können, um diesen auf grausame, effektive Weise zu töten.
 

„Feuerpunkte sind vergleichbar mit Chakrapunkte, Sera. Allerdings sind diese die direkte Wärme eines Menschen. Wärme ist Energie und aus Energie schöpfen wir Feuer.“

Die blinde Bändigerin nickte, ihre eisigen Augen konzentriert und immer auf der Hut.

„Insgesamt beherrscht ein Mensch fünf Feuerpunkte im Körper.“, sagte er rau und ehe Sera sich versah, wurde ihr Handgelenk gepackt und ihr Körper herumgewirbelt.

Ihr Rücken stieß gegen Makos harte Brust und Sera verkrampfte sich mit einem Mal bei dieser plötzlichen Nähe zu ihrem Sensei.

Plötzlich spürte sie… sehr viel Wärme, eine eigenartige Gänsehaut durchströmte ihren Körper, als er ungewöhnlich sanft ihr rechtes Handgelenk festhielt.
 

„Der erste Feuerpunkt ist hier.“

Ihre Augen zuckten, als sie plötzlich seine Finger an ihrer Stirn fühlte und in dem Moment hatte Sera das Gefühl, dass seine Stimme… noch ein wenig tiefer geworden war.

Es war eigenartig. Sicher, Mako und sie kamen sich während ihres Trainings immer ziemlich nahe, aber… das hier… fühlte sich irgendwie nicht wie Training an.
 

„Das ist der zweite.“

Ihr Atem wurde zittrig, als sie seine Hand über ihre Brust spürte und die Bändigerin fühlte ein eigenartiges Kribbeln bei dieser… undefinierbaren Berührung, sagte jedoch nichts.

Mako berührte sie nicht auf unangenehme Art, keineswegs, aber…

Es war eigenartig. Es verwirrte Sera ungemein.

Und sie wusste, dass Mako ihr plötzlich rasendes Herz deutlich spüren konnte…
 

Seine Finger wanderten fast schon sinnlich nach unten, hinterließen eine unerklärbare Spur auf ihrem Weg, weshalb Sera sich unwillkürlich in seinem Griff zu winden begann.

„Hier befindet sich der dritte Punkt.“, hauchte seine raue Stimme in ihr Ohr, als seine Hand verdeutlichend gegen ihren Bauchnabel drückte, seine Berührung sich förmlich durch ihr Oberteil brannte, was die 17 Jährige einfach nicht erklären konnte.
 

„Und die letzten zwei Chakrapunkte sind genau hier...“

Ihr Körper wurde von einem schockierend heißen Kribbeln eingenommen, als Mako mit beiden Händen ihre Hüften umschlossen hatte, ihr ein so… eigenartiges Gefühl bescherte, dass es nicht in Worte zu fassen war.

Sera war sich nicht sicher, wie sie das alles beschreiben sollte, hatte keine Ahnung, warum ihr Freund und Sensei sich so seltsam verhielt.
 

Der einzige, der sich ihr auf so unerklärliche Art genähert hatte…

War Sasuke Uchiha.

Es war in ihren Genintagen, wo dieser Verräter ihr auf eigenartige, undefinierbare Weise nähergekommen war, nur dachte die Bändigerin immer, sie bilde es sich ein.

Oder bildete sie es sich jetzt gerade auch ein?

Was sollte das alles, was sollte sie denken?

Sie verstand es einfach nicht…
 

„Deine Feuerpunkte müssen aufgelöst werden.“

Die Stimme des Feuerbändigers holte sie zurück und Sera blinzelte, schaute verwirrt zu ihm, als er sie wortlos wieder losgelassen hatte.
 

„Du hast nur noch 95 Prozent Chakra zur Verfügung, also werden wir deine Feuerpunkte auflösen und ihr Chakra durch deinen Körper fließen lassen.“, erklärte er ruhig, was die blinde Bändigerin nun mehr als verwirrte.

„Aber das macht doch keinen Sinn. So besitze ich mehr Chakra und-“

„Das Chakra deiner Feuerpunkte kann deinen Körper gar nicht verlassen.“, kam er ihr zuvor.

„Das ist der Trick. Die Feuerpunkte sind in deinem Körper manifestiert und anstelle von Punkten, wird es eine Art Nebel sein, der durch deinen Körper strömt. Wir schummeln, kann man so sagen, denn du wirst in der Lage sein, durch diesen entstandenen Chakranebel mehr Kraft zu schöpfen.“
 

Die Bändigerin nickte verstehend, jedoch konnte sie nicht anders, als den versteckten Unterton in seiner Stimme zu hören.

Etwas schlimmes würde folgen, dessen war sie sich bewusst.
 

„Was ist? Du hast noch etwas zu sagen, also bitte...“

Mako schloss seine Augen und grinste leicht über ihren Scharfsinn.

„Das brechen der Feuerpunkte wird ein sehr schmerzvoller Prozess. Zwar kannst du nur dadurch mehr Energie schöpfen und lernen, wie man andere durch diese Punkte verbrennt, aber sei dir bewusst, wie schrecklich das wird.“, mahnte er ernst.

„Ich, ja sogar Zuko als ultimativer Bändiger, wären beinahe daran zerbrochen, Sera. Dieser Schmerz ist mit nichts anderem auf der Welt zu vergleichen, also solltest du dir das gut überlegen. Einmal angefangen… kann es nicht mehr gestoppt werden.“
 

„Was meinst du, Mako? Wieso kann ich nicht einfach aufhören, wenn ein Feuerpunkt aufgelöst wird?“

„Ein Mal aufgelöst und der Prozess kann niemals rückgängig gemacht werden. Die Feuerpunkte werden für immer im Nebelzustand bleiben.“, erklärte er.

„Der Punkt ist aber, dass ein Mensch entweder NUR Feuerpunkte oder NUR Feuernebel in seinem Körper haben darf. Der Prozess dauert fünf Wochen und ich werde dafür sorgen, dass ich sie alle auflöse. Aber… es wird grausam, absolut schrecklich.“
 

Starr und leer blickte sie in seine Richtung, schien nicht zu sehr von seiner Warnung getroffen zu sein, denn was auch immer geschah, ihre Rache würde sie bekommen.

Und wenn es sie den Verstand kostet.
 

„Und was passiert, wenn man nicht alle Feuerpunkte auflöst?“

Eine schwere Stille herrschte, die Mako jedoch schnell brach, um es einfach loszuwerden.
 

„Es geschehen viele Dinge, aber ich sage dir einfach mal den Ernstfall.“, begann er.

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„Du stirbst.“
 

Ihr Herz stockte überrascht und auch ihr Blick war nicht ganz unbeeindruckt, jedoch verengte sie ihre eisblauen Augen, wirkte bereit und auf alles gefasst.
 

Du stirbst.

Sera hatte schon sehr oft übers Sterben nachgedacht und sich auch ihren eigenen Tod ausgemalt.
 

In ihren Gedanken wollte sie mit Gyatsu damals sterben.

Als Sakura und Naruto in ihren Armen gestorben waren.

Im Kampf gegen Sasuke.

In der Beerdigung.

Und auch jetzt stellte sie sich vor, dass sie im Kampf gegen Sasuke, Itachi oder Zuko auch ihr Leben verlieren könnte, was sie akzeptieren würde, solange sie sie begleiteten, wirklich.
 

Aber dass sie wegen so etwas… belanglosem starb?

Das würde sie auf keinen Fall zulassen. Ihr Tod sollte einen Sinn haben!

Doch nicht einfach mitten im Training, das wäre ja lächerlich…
 

„Ich tu‘s.“

Seras sanfte Stimme war geprägt von Zielstrebigkeit, denn die Bändigerin hatte Rache geschworen und wenn sie ihre Seele am Teufel persönlich verkaufen sollte…
 

So sei es.

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Dunkelheit.
 

Er befand sich in der absoluten Dunkelheit, in einem Meer aus Hass, Zorn und Einsamkeit.

Er fühlte nicht. Zumindest nicht, das er wüsste.

Ihm war, als sei er in seinem eigenen, dunklen Meer tausend Tode gestorben und bei jeder Rückkehr schien sich immer ein Teil seines Herzens einfach aufgelöst zu haben.

Kombiniert mit den harten, grausamen Trainingsstunden bewirkte es wahrliche Wunder.

Denn der junge Shinobi war zu einem herzlosen Monster geworden.
 

Perfekt.
 

Drei Träume plagten ihn nun seit eineinhalb Jahren.
 

Der erste beinhaltete das Massaker seines Clans.

Doch er hatte aus irgendeinem Grund Wege gefunden, mit ihnen umzugehen, diese Träume nicht zu sehr an seine Seele zerren zu lassen, warum auch immer.
 

Denn sah er immerzu die toten Gesichter seiner Kameraden.

Das Gefühl von ihrer Haut und ihrem Knochen, das er mit bloßer Hand durchbohrt hatte, die Art, wie sich ihr Fleisch, ihr Inneres um seinen Arm verengt hatte.

Die Augen in meerblau und smaragdgrün, die weit aufgerissen waren, in denen er es förmlich sehen konnte, wie das Leben sie langsam und quälend verlassen hatte.

Ja, er hatte es gesehen, denn er war dafür verantwortlich.

Dieser Traum jagte ihn, doch aus irgendeinem Grund wurde sein Herz immer kälter, immer lebloser, als dass er noch schwere Schuld mit sich tragen konnte.

Sie waren tot, daran war nichts mehr zu ändern.

Wie sein Clan waren sie eine bloße Erinnerung und hatten ihn ebenfalls verlassen.
 

Und denn war da noch sie.

Sie, diese eine Sünde, die ihn jede Nacht heimsuchte.

Er wusste, es war ihr Hass, ihr grenzenloser Zorn, der sich an seine Seele gehaftet hatte und ja, er spürte sie, wusste, wie sehr sie ihn verabscheute, für das, was er getan hatte.

Da war sie nicht die einzige…
 

Nie würde er ihren hasserfüllten, eisigen Blick vergessen.

Nie würde er ihre zornigen Worte vergessen.

Niemals würde er vergessen, wie sie ihn angegriffen hatte, ihn mit voller Absicht einfach töten wollte, ohne auch nur die Spur von Zögern gezeigt hat.

Natürlich. Schließlich hatte er es auch nicht getan…

Er hatte es auch nicht getan…
 

Blaue und grüne Augen starrten leblos in seine.

Er hatte… nicht gezögert.

Nichtmal mehr bei ihr… oder?
 

‚Und wenn du nicht bleiben kannst, denn nimm mich mit!‘

‚Hätte er dich doch bloß getötet...‘

‚Ich liebe dich aus ganzem Herzen, Sasuke!‘

‚Beim Tod meiner Familie, ich WERDE dich persönlich umbringen, Sasuke Uchiha‘
 

„Lass mich endlich IN RUHE.“

Ein harter Schlag gegen die Wand seines kalten Schlafzimmers zertrümmerte einen Teil und der Shinobi, der sonst perfekt in der Lage war, Gefühle auszuschalten, hievte sich vom Bett hoch und starrte sein Fenster an.

Die schwarzen Augen färbten sich in ein blutiges Rot, als er eine dunkle, eigenartige… Sehnsucht nach diesem verfluchten Mädchen empfand.

Er wusste, es lag daran, weil sie noch lebte.

Zusammen mit seinem Bruder war sie und ihr Sensei das einzige, das seine Gefühle wecken konnte, nur war dieses verfluchte Mädchen anders.
 

Sie war eine Sünde, sein Untergang.

Denn ihre bloße Existenz kontrollierte ihn und erweckte die heiße, dunkle Sehnsucht nach ihr, wie er es noch nie zuvor gespürt hat.

Er gab zu, dass sie schon immer… einen Einfluss auf ihn hatte.

Aber das hier war anders, das hier war intensiver und verrückter und es machte keinen Sinn, denn egal was da jetzt war, sie waren nie wirklich zusammen gewesen!

Zwar hatte er das Gefühl, sie seit Jahren schon zu kennen, nur konnte das nicht sein.

Er war gerade erst achtzehn, kannte sie demnach seit gerade mal vier Jahren…

Also was sollte das?
 

Wieso ist sie nicht einfach gestorben?!
 

‚Weil sie dich töten will...‘, knurrte das Monster in ihm, bevor es kehlig zu lachen begann.

‚Wirklich süß, oder? Die kleine, blinde Bändigerin will zum Rächer werden...‘, grinste es.

‚Und doch willst du sie, oder..?‘

„Sei still..!“

‚Obwohl du dein Team getötet hast, willst du sie. Solange ein geliebter Mensch noch lebt, kannst du nicht loslassen...‘

„Halt den Mund..!“
 

Eineinhalb Jahre… 19 Monate, zwei Wochen und fünf Tage später holte ihn der Wahnsinn ein.

Er träumte von Sakura, träumte von Naruto, doch sie waren tot.

Sie allerdings war noch am Leben…

Und sie wollte mit ihm kommen.
 

‚Sie ist mit Sicherheit gebrochen, eine Hülle ihrer selbst. Irgendwie wie du...‘

Seine Hand ballte sich zu Fäusten und seine zornigen, tiefschwarzen Augen färbten sich in ein dunkles, blutendes Rot, als er an sie dachte.

Wie sie wohl jetzt aussah.

Ob sie noch blind war..?
 

Nicht, dass es ihn interessierte.

Es war bloß Neugierde, nichts weiter.
 

‚Lüg dich nicht an. Wir beide kennen die Wahrheit...‘, lachte das Monster finster.

‚Und ich gebe zu, irgendwie reizt sie mich auch.‘
 

Sasuke verengte seine Augen, lief schier unwillkürlich zum Fenster und seine rauen Finger krallten sich gewaltvoll an die Fensterlehne, sein verhärtetes Gesicht wie das eines Wahnsinnigen.

‚Wir fanden sie schon immer schön. Und das ist 18 Monate her, vergiss das nicht...‘

Das Monster mit seiner eigenen Stimme lachte wieder, sein Blick wurde dunkler.

‚Wer weiß, wie sie jetzt aussieht? Sie ist schon 18, eine richtige Frau...‘

Das Herz des Uchihas wurde heißer, dunkler beim bloßen Gedanken.
 

‚Du willst sie… Wir wollen sie.‘

Sein Herz raste, seine Gliedmaßen wurden steif beim Versuch, sich zu halten.

Er kämpfte gegen den Drang, jetzt sofort loszulaufen, kämpfte gegen das gewaltvolle Verlangen, ihr Versprechen einzufordern.
 

‚Ich schwöre dir, ich bleibe immer bei dir!‘, hallten ihre Worte in seinem Ohr.

‚Ich bin wie verrückt in dich verliebt, Sasuke!‘

‚Nimm mich mit, lass mich dir helfen. Ich liebe dich über alles, also bitte..!‘
 

‚Glaubst du, sie würde sich wehren?‘

Wieso nur diese Frage? Es spielte doch keine Rolle, er hat sie hinter sich gelassen.

„Ja…“, antwortete er dennoch.

„Ja, wie würde sich wehren. Sera würde kämpfen und mich voller Mordlust angreifen…“

‚Sie ist schwach. Nach diesem Verlust kann auch sie nicht weitermachen.‘

Auch Sasuke war lange Zeit schwach gewesen, viel zu schwach.

„Womöglich.“

‚Würdest du es schaffen, sie zu holen?‘
 

Das Monster und auch Sasuke stellten sich vor, wie sie die Bändigerin aufspüren würden

Sie stellten sich vor, wie sie ihn voller Angst anschauen würde…

Immerhin war sie jetzt schwach, hätte keinen Kampfgeist mehr und wäre das Mädchen, das damals in seine Klasse gekommen ist.

Klein, wehrlos, zart und schwach…
 

Sasuke stellte sich vor, wie er sie von ihrer kleinen Wohnung reißen würde, wie er ihr den Mund zuhalten und sie von Konoha schleifen würde.

Allein bei dieser Vorstellung hämmerte sein Herz heiß und hart gegen seine Brust, ließ ein so dunkles Verlangen in ihm keimen, dass es nicht zu beschreiben war.
 

„Ja… Das würde ich.“

‚Sie ist unsere Schwäche.‘, sprach es und Sasuke nickte verbittert und unzufrieden.
 

Der Rächer konnte es nicht verstehen.

In ihm keimte das eigenartige Gefühl, dass die Welt gegen ihn arbeite, dass er hier nicht leben sollte. Nicht ohne sein Team, nicht ohne sein Bruder, nicht ohne SIE.

Doch das Monster in ihm war zu kalt, um diese Gefühle überhaupt anzuerkennen, denn nur das Leben dieser verdammten Bändigerin bedeutete ihm etwas.

Den Tod konnte er nicht bezwingen, sein Team nicht wieder zurückholen.

Aber sie…
 

‚Geh...‘, befahl das Monster mit seiner Stimme.

Hatte er nicht das Recht dazu? Hatte sie es ihm nicht geschworen?

War es nicht sie, die es ihm geschworen hatte, alles zu tun, was er sagte?

Sera war zu gefährlich. Sie würde sein Untergang sein, das wusste er...

‚Geh und hol sie dir.‘
 

Mehr brauchte er nicht.

Und Sasuke rannte los.

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………………………………………………………………………………………
 

Okay… ich habe diese Entscheidung jetzt irgendwie spontan gefällt und bin mir nicht sicher, was ich selber davon halten soll hehehe

Bitte, versteht mich nicht falsch. Sasuke ‚liebt‘ Sera nicht, wie er es eigentlich tat.

Ich würde mal sagen, dass ein kliiiiitzekleiner Teil seiner damaligen Liebe mit der verrückten Sehnsucht (den er auch in meiner originalen Fassung für sie empfunden hatte. Vergesst nicht, dass er oft vor Konoha stand und mit sich rang, sie mitzunehmen) und seiner Dunkelheit verbindet. Und dunkles Verlangen ist gefährlich, das wisst ihr ja ;D

Zwar habe ich nicht so viele Kommis bekommen, aber ich werde nicht warten, bis alle die kaps lesen und zum kommentieren kommen haha

Also hier ein kleines Danke für meine treuen Kommentatoren <3
 

liebe grüße

eure dbzfan!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kaya_Uzumakii
2017-09-03T19:06:19+00:00 03.09.2017 21:06
Ulala oke Sera und Mako hmm hätte früher auch schon gepasst aber jetzt da sie Sasuke nicht hat .. mal sehen was die Kapitel so mit sich bringen :) ...

Lg kaya
Von:  LadyUchiha
2017-09-01T20:59:50+00:00 01.09.2017 22:59
Ich frage nur eins: wann gehts weiter? :D
Antwort von:  Fifi-Uchiha
01.09.2017 23:21
Ich schreibe gerade und in ca 2 Stunden ist das nächste, zugegeben unspektakuläre Kap drin hihi 😂
Antwort von:  LadyUchiha
02.09.2017 00:21
Darf ich dann auch ganz frech fragen, wann du deine andere ff weiter schreibst? Die habe ich auch unglaublich gern gelesen :)
Antwort von:  Fifi-Uchiha
02.09.2017 00:33
Die nächsten Tage geht es weiter hehe
Das Ding ist, dass zurzeit diese ff viel mehr gelesen wird. Hab auf fanfiktion.de viel mehr Kommis und mehr Leser, weißt du? 🙃🙃
Mal kriegt die eine ff mehr kaps und mal die andere haha
Antwort von:  LadyUchiha
02.09.2017 10:52
Hmm dann muss ich wohl mal auch auf der anderen Seite schauen :)
Von:  Marlene220
2017-08-31T03:44:55+00:00 31.08.2017 05:44
Es scheint als hätte Zuko vergessen dass es in Seras Umfeld noch genug Männer gibt die ein gewisses Interesse an ihr hegen...oder wusste er das gar nicht? Irgendwie habe ich die Szene zwischen Mako und Sera genossen,jetzt da Sasuke weg vom Fenster ist,könnte aus denen was werden? Und jetzt zu Sasuke,es scheint mir als würde er weder Herz noch Hirn nutzen können. Mal ernsthaft was denkt der Vollidiot sich dabei? Und gehen wir mal davon aus er bekommt sie und muss nicht sein leben lassen,was würde er mit ihr tun? Sie töten oder an sein Bett fesseln. Aber vielleicht wird es bei diesem kampf falls es einen geben sollte,bei ihm nen nahtot erfahrung auslösen und den Bann über ihn lösen. Aber bei ihm als einziges. Oder nur zur hälfte wo seine alten Gefühle wieder durchkommen.Aber wahrscheinlich wird es nicht dazu kommen den Sera wird bestimmt mitten in dieser Behandlung sein. Und Sasuke könnte es schaffen bringt sie aber fast dabei um weil die Prozedur noch nicht beendet wurde. Vielleicht kommt es aber auch ganz anders...
Also ich persönlich kann englisch und lese auch,aber meist sind das so ne art fancomics oder so. Ich habe mich also noch nicht wirklich an längere Texte herangetraut, aber wenn du möchtest kannst du mir gerne welche empfehlen.
LG Marlene220
Antwort von:  Fifi-Uchiha
02.09.2017 00:40
Zuko ist bei einigen Dingen sowieso nicht der hellste und vergisst öfter mal etwas ;D
Gut zu wissen, dass Mako und Sera dir gefallen! Irgendwie stehe ich auch voll auf Mako hahaha
Bei Sasuke musst du verstehen, dass er einfach nur wahnsinnig wird, weil er sie ja eigenlich über alles liebt.
Und Liebe, Dunkelheit und Verlangen ist eine gefährliche Mischung, weißt du? ;D
Aber lass dich überraschen! Mal sehen, was da noch kommt ^^

liebe grüße
deine dbzfan!

PS:
https://www.fanfiction.net/u/1305550/DeepPoeticGirl
Die gehört zu meinen lieblingsautoren! Check sie aus und sag mir, ob sie dir gefällt ;D
Von:  Scorbion1984
2017-08-31T02:55:29+00:00 31.08.2017 04:55
Da wird es wohl für Sasuke eine Überraschung geben !
Sera ist nicht aengstlich und schwach ,aber auch voller Hass auf ihn !
Tolles Kapitel ,es zeigt in welchem Zwiespalt Sera sowie auch Sasuke sind !
Antwort von:  Fifi-Uchiha
02.09.2017 01:24
Es wird leider nicht zum Treffen kommen aber ja, eine Überraschung wird es auf jeden Fall geben 😏


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