Der Schwarze Weg des Shinobi von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 41: Das Gespräch (2) ---------------------------- Es war Sasuke egal, denn dieses Mal würde er all die Dinge fragen, die ihn die letzten Monate über einfach keine Ruhe gegeben hatten. Dieses Mal würde sie ihm antworten und wenn er sie dazu zwingen müsste… Denn sollte es so sein. . . . „Wie konntest du mir das alles nie erzählen?“, fragte er plötzlich bohrend. Verblüffung spiegelten sich in ihrem halb entblößten Gesicht. „Was meinst du?“ Seine Antwort war bissig und blitzschnell. „Kein einziges Mal hast du diesen Mistkerl oder deine Vergangenheit erwähnt. Nicht als wir ein Team waren, nicht als wir auf Missionen waren -Nie! Per Zufall hast du mir auf unserer Reise einen Teil erzählt und dann nicht einmal alles. Stattdessen musste ich es von anderen erfahren.“ Sera seufzte schwer und ihre kleine Gestalt fiel vor Erschöpfung ein wenig in seinem Griff zusammen. Natürlich wusste sie nun, wovon er redete, doch die Bändigerin wollte eigentlich nicht über ihre Vergangenheit sprechen. Sie wollte endlich weitermachen… „Sasuke, ich...“ „Du hast mir Dinge verheimlicht.“, beschuldigte er sie energisch. „Du hast mir einfach nichts erzählt. Wenn du in der Lage warst, mich über etwas von solcher Wichtigkeit so VERDAMMT überzeugend anzulügen… was verheimlichst du mir wohl noch?“ Er hatte dazu kein Recht, sagte eine kleine zynische Stimme in ihrem Kopf. Er hatte kein Recht, sie hier wie eine Verräterin auszufragen, kein Recht, genau ihr das alles vorzuwerfen. Schließlich war er immer derjenige, der jegliche Hilfe von seinen Freunden, von Sera persönlich abgelehnt hatte und einfach nie über alles sprach. Sasuke selbst war derjenige, der immer klar gemacht hatte, dass intensive Beziehungen ihn nicht interessierten, er war immer derjenige, der nichts als Kälte versprühte. Ja, sie hat es ihm verheimlicht, aber das war sicher nicht ihre Schuld. Sera hat immer versucht, mit ihm zu sprechen, immer versucht, ihm nahe zu sein und es war nicht ihre Schuld, dass sie einfach nicht den Mut hatte, es ihm zu sagen. Außerdem hatte er sie nie nach ihrer Vergangenheit gefragt. Solange er nichts wusste, interessierte es ihn einfach nicht, also was hätte sie tun sollen? Schließlich war er weg gegangen und hatte sie verlassen. Wäre er geblieben, hätte sich sicherlich eine Gelegenheit ergeben, aber so weit hat er es nun mal nie kommen lassen. Denn so war er Sasuke Uchiha. Er nahm und nahm, nur um es irgendwann wegzuschmeißen und anderen die Schuld zu geben. Er nahm und nahm und verstand nie, wie sehr die Menschen ihn liebten, die ihm alles gaben. „Du gibst mir nicht einmal eine Antwort?“ Dieses Mal war Seras Antwort abrupt und prompt. Die Bändigerin schlug mit ihrer freien Faust gegen die harte Wand hinter sich und presste wütend ihre Zähne aufeinander, starrte mit geschlossenen, verbundenen Augen zu ihm hoch. Genug war genug. „Was soll ich denn deiner Meinung nach sagen?“, fragte sie mit ruhiger Forderung. Die spannende Stille zwischen ihnen war förmlich zum Greifen nah und keiner der beiden wollte seine feste, entschlossene Haltung verlieren. Vor allem Sera. „Du hast dich verändert.“, kommentierte er mit nostalgischer Observation. Er sah sie schweigend an, als sie die nächste Worte mit einer Mischung aus Ruhe, Bitternis und Eindringlichkeit aussprach. „Die Zeit ist nicht stehen geblieben, bloß weil du gegangen bist, Sasuke.“ Und damit behielt sie fast schon zu sehr Recht. Ihre Veränderung war auf dem ersten Blick nicht zu offensichtlich, denn es war viel mehr ihr Inneres und gewisse Handlungen, die sich verändert hatten, härter geworden waren. Und das alles wegen ihm. „Verdammt, wieso kannst du dich nicht einfach auf mich verlassen?“, stieß er wütend aus und da drehte etwas winziges in Seras Körper durch. „Auf dich verlassen?!“, fauchte sie ungläubig. „Sasuke, wie soll ich mich auf jemanden verlassen, der kaum mit mir spricht?“, fragte sie fassungslos. „Du hast mir zwar von deinem Bruder damals erzählt, aber hast du dich mir gegenüber auch nur ein einziges Mal geöffnet? Was erzählst du mir denn mal etwas von dir aus, ohne dass ich dich vorher fragen muss?“ Sasuke verengte daraufhin seine schwarzen Augen. „Zahlst du es mir jetzt also zurück? Ist das deine Rache? Sera seufzte schwer und schüttelte nur ihren schweren Kopf. „Nein, Sasuke, sowas würde ich dir nie antun.“, antwortete sie ehrlich. Sie war nicht der Typ, der wegen so etwas unbedingt nach Rache dürstete. Doch das stillte die verletzte Wut in Sasuke nicht im Geringsten, da es nichts an der Tatsache änderte, dass sie ihm Zuko verschwiegen hat. Anfangs hatte sie immer so fröhlich, nett und ein wenig schüchtern gewirkt, zeigte nie auch nur die leisesten Anzeichen von bitterer Trauer. Sera war immer so fürsorglich, ein so hilfsbereites, herzensgutes Mädchen, das nicht nur aufs Schrecklichste Familie und Augenlicht verloren hatte, sondern dazu von einem blutrünstigen, manipulativen Monster gejagt wurde. Schon damals hatte Sasuke sich gefragt, wieso eine Bändigerin ausgerechnet in Konoha leben sollte, wieso sie es nicht vorzog, in ihrer Heimat zu bleiben. Zwar hatte er damals das Gefühl, dass da irgendetwas nicht recht stimmen konnte, allerdings wäre es ihm im Traum nicht eingefallen, dass ihre Vergangenheit so schrecklich war. Denn Sera zeigte so selten Trauer, denn sie hatte es dennoch geschafft, Glück durch Naruto und durch ihr Team zu finden. Ihr Trauma wurde durch Team 7 besänftigt. „Was soll das ganze jetzt eigentlich?“, fragte sie irritiert. „Wirklich wichtig bin ich dir offensichtlich nie gewesen. Du bist gegangen und wolltest dich nicht einmal von uns allen verabschieden. Es war dir völlig egal, wie wir fühlen.“ Sasuke wollte zum Sprechen ansetzen, doch Sera kam ihm zuvor. „Und das hatte nichts mit deinem Fluchmal zu tun.“, stellte sie klar. „Ich nehme es dir nicht übel, dass du gegangen bist, das verstehe ich sogar sehr gut. Viel mehr ist es, wie du gegangen bist.“ Die Bitternis in ihrer Stimme war überwältigend. „Und ich? Ich Idiot stand da wie ein Häufchen Elend und habe dich angefleht, nicht zu gehen. Hast du eine Ahnung, wie ich mich gefühlt habe? Hast du eine Ahnung, wie sehr du mich enttäuscht hast?“, fragte sie mit trauriger Stimme. „Nicht nur, dass du völlig emotionslos warst und mich nicht einmal ernst genommen hast. Nein, du hast mich nur als das naive Mädchen gesehen. Ein naives, in dich verliebtes Mädchen, das einfach nervig ist.“ Und dieses Mal machte sich die Wut in ihr breit und die Bändigerin befreite sich von seinem festen Griff, um Abstand zwischen ihnen zu erschaffen. „Sera, das habe ich damals ni-“ „Nachdem ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe, hast du dich einfach lustig darüber gemacht und dann erwartest DU, dass ich mich auf DICH verlasse?“ Sasuke weitete seine Augen, als die Blutstränen unter ihrem Verband über ihre Wange flossen. „Hör auf zu weinen.“ „Sag mir nicht, was ich tun soll!“, keifte sie zurück und wischte bockig die roten Tränen von ihrem Gesicht und Sasuke riss seine Augen entsetzt auf, als Sera plötzlich nach einer Vase griff. „Sera… was-?!“ Wortlos warf Sera den schweren Gegenstand in seine Richtung und Sasuke wich gekonnt und VÖLLIG SCHOCKIERT aus, als die Vase gegen die Wand hinter ihm aufprallte und laut in unendlich viele, kleine Scherben zusammen brach. Der Shinobi blickte mit offensichtlichen Schock zu den zerbrochenen Splittern auf dem Boden, was länger andauerte, als er geplant hatte, bevor er seinen Blick wieder auf die leicht verschnaufte und beunruhigend ruhige Bändigerin richtete. Sie hat mit einer Vase geworfen. Sera hat mit einer Vase auf ihn geworfen…! Und was ihn noch mehr verunsicherte, war ihre scheinbare Ruhe, die sie zu bewahren wusste… „Denn das war ja noch nicht einmal alles.“, fuhr sie sarkastisch und vermeintlich entspannt fort. Sie kommentierte die Tatsache nicht, dass sie MIT EINER VASE nach ihm geworfen hatte und wirkte, als sei das alles vor wenigen Sekunden gar nicht geschehen. „Ich wollte dich sehen, Sasuke. Auch, wenn du mich gerettet hast, es geht ums Prinzip. Ich habe dir so wenig bedeutet, dass es dir völlig egal gewesen ist, ob sich mein Wunsch erfüllt oder nicht. Eine Stunde. Ich war dir diese eine Stunde Wartezeit nicht wert und das… das werde ich noch sehr lange verkraften müssen.“, sprach sie bitter. „Und natürlich hast du meine Schwäche genutzt. Du hast deine körperliche Stärke gegen mich verwendet, hast es ausgenutzt, dass ich damals viel schwächer war als du und hast mich bewusstlos geschlagen.“ Sasuke schloss schuldbewusst seine Augen, als er wieder an ihre verweinten blauen Augen zurückdachte. „Das alles hatte nichts mit dem Fluchmal zu tun. Du hast mir offen gesagt, was du von mir hältst und dann erwartest du von mir, dass ich mich auf dich verlassen soll?“, fragte sie. „Tut mir Leid, Sasuke. Tut mir Leid, dass ich keinem wirklich vertrauen kann, der mich als naiv ansieht. Tut mir Leid, dass ich keinem vertraue, der mich nervig findet. Tut mir sehr Leid, dass ich niemandem traue, dem ich nicht einmal wichtig genug bin, damit er für nur eine einzige verdamme Stunde wartet. Gibt es noch mehr, für das ich mich entschuldigen sollte?“ Ihre Anschuldigungen waren berechtigt, doch es gab so vieles, das sie nicht wusste. Sasuke hatte gewusst, dass er sie verletzt hatte, allerdings hätte er doch nicht ahnen können, dass es sie so sehr getroffen hatte, was damals geschehen ist. „Du bist nicht fair.“, sagte er plötzlich und konnte sich bereits denken, wie fassungslos ihre Augen unter dem Verband aussehen mussten. „Was…-“ „Du scheinst zu vergessen, dass ihr alle bloß mich vermissen musstet.“, sagte er ruhig. „Ich war gezwungen, euch alle zu verlassen.“ Die Bändigerin wirkte fast schon perplex über seine ehrlichen Worte und wollte etwas sagen. „Das war nicht das selbe. Du bist-“ Und plötzlich wurde wie wieder gepackt und Sasuke hielt nun beide Oberarme der Bändigerin mit hartem Griff fest. „Jetzt rede ich.“, zischte er beißend und erstaunte sie. „Du glaubst, es ist mir leicht gefallen, einfach zu gehen?“, fragte er wütend. „Nein, das war es nicht. Es hat mich all meine Kraft gekostet, euch zu verlassen. Verdammt, ich dachte damals, Itachi würde euch auch noch umbringen!“ Und mit diesem Satz versetzte er die schöne Brünette unter einem so heftigen Schock, dass sie sich kein bisschen mehr in seinem festen Griff regte. „Ich hatte Angst, Sera. Ich hatte Angst, dass er kommt und mir euch auch noch nimmt. Ja, ich wollte mich nicht verabschieden, weil ich wusste, dass ich danach zu schwach gewesen wäre und es immer und immer weiter aufgeschoben hätte, da ihr mir einfach unter die Haut gegangen seid!“, gab er ausnahmsweise mal ehrlich zu. „Und dann tauchst ausgerechnet du auf. DU von allen Menschen!“, warf er ihr förmlich vor. „Du hast mich gezwungen, mich meinen Gefühlen zu Team 7 zu stellen, über all die schönen Erinnerungen gesprochen, geweint und Sera… ich...“ Er schluckte, denn das jetzt zuzugeben kostete ihn wirklich viel Überwindung. Sasuke war kein Gefühlsmensch, aber verdammt, irgendwie musste er sich ja mit ihr aussprechen. Genau das hat ihm ja irgendwie JEDER empfohlen. „Der einzige Grund, warum ich dich nicht mit mir genommen habe, war, weil ich nicht selbstsüchtig sein wollte.“, seufzte er tief und schluckte schwer. „Es wäre zu gefährlich gewesen. Außerdem wollte ich erst recht dich vor der Dunkelheit beschützen. Du solltest mit deinem… vermeintlich neuen Augenlicht ein neues Leben beginnen und mich einfach vergessen, denn das wäre das beste für dich gewesen.“ Kaum zu fassen, dass er ein Mal selbstlos gehandelt hatte und ihm genau das vorgeworfen wurde. Es hatte Sasuke damals all seine Kraft gekostet, sie nicht mitzunehmen oder wenigstens zu bleiben, doch es blieb ihm keine andere Wahl. Ihr Glück war für ihn das wichtigste gewesen. Denn ihre Unschuld hatte er schon immer unglaublich geschätzt und er hätte es niemals erlaubt, dass dieser Drecksack Orochimaru ihre Unschuld mit seiner bloßen Anwesenheit verunreinigt. Sera sollte genau so rein bleiben, wie sie war. „Ich durfte diese Stunde nicht bei dir bleiben, auch wenn du mich sehen wolltest.“ Er nahm tief Luft, denn der nächste Satz war noch schwerer auszusprechen… „Wäre es dazu gekommen, dass du dein Augenlicht wiedererlangt hättest… Hätte ich dir dann in die Augen gesehen, dann hätte es Risiken gegeben.“ „Was?“, fragte Sera inzwischen viel zu schwach für ihren Geschmack. „Was für Risiken hätte ich dir bitte bereiten können?“ „Wenn ich dir nach deiner Heilung in die Augen gesehen hätte...“ Sein Blick wurde traurig, dass es nicht geklappt hatte. . . . „Dann hätte ich dich nicht verlassen können.“ Ihre Augen zuckten voller Schock unter ihrem Verband und das Herz der Bändigerin setzte zwei Schläge aus, ehe es in ihrer Brust zu donnern begann. Was… hatte er da eben gesagt? Hatte sie gerade richtig gehört? „Sasuke, ich...“ Ihre Stimme war nichts weiter als ein gehauchtes Zittern, als ihr Herz voller Aufregung gegen ihre Brust hämmerte, denn darauf… war sie nicht vorbereitet gewesen… „Oder noch viel schlimmer und wahrscheinlicher, Sera.“, fuhr er entgegen ihrer Erwartungen fort, festigte seinen Griff um ihre Arme und zog sie näher zu sich, sodass keine fünf Zentimeter zwischen ihren Gesichtern lagen. Ihr Atem wurde zittrig und schwer, ihr Körper kribbelte und ihr Ausdruck wirkte ein wenig verloren. Sie sah so verwirrt und unsicher aus, dass es kaum zu beschreiben war. „Hätte ich in deine Augen gesehen...“, raunte er in ihr Ohr, was eine Gänsehaut über ihren gesamten Körper verursachte, die sie einfach nicht bekämpfen konnte. „Sasuke…-“ Sein Griff wurde wieder fester und ihr Körper berührte seinen. „Dann hätte ich dich mit mir genommen.“ . . . Sera war atemlos, völlig unter Schock, schien das alles nicht richtig wahrnehmen zu können. Seine Worte, die er ihr mit ungewohnter Offenheit gesagt hatte und dabei so ehrlich und irgendwie weich mit seiner unglaublich tiefen, schönen Stimme klang, hatten ihr förmlich den Boden unter den Füßen gerissen. Sie war sich sicher, dass sie gestürzt wäre, wenn er sie nicht in seinem festen Griff gefangen gehalten hätte und Sera konnte nichts, als blind in seine Richtung zu starren. So unfassbar intensive Gefühle köchelten in ihrem Körper, denn niemals hätte sie auch nur im Entferntesten angenommen, dass Sasuke so tiefe Gefühle für sein Team gehegt hatte. Nie hätte sie angenommen, dass es ihm so schrecklich schwer gefallen war, sie alle zu verlassen. Dem Team war nie klar, dass es nicht nur um seine Rache ging; Er wollte sein Team einfach vor Itachi beschützen. Er wollte sie nicht länger mit seinem verkorksten Leben gefährden. Sasuke hatte in dem jungen Alter so weit gedacht und hatte die Einsamkeit akzeptiert, wenn das bedeutete, dass sein Team in Sicherheit bleiben würde. Das waren einfach so viele Information und viel zu viele, intensive Gefühle, die Sera gerade einnahmen und es fiel ihr schwer, ruhig zu bleiben. Ihre blinden, geschlossenen Augen schienen sich verirrt zu haben und sie wusste überhaupt nicht, wie sie sich verhalten sollte. Das war einfach wieder einer dieser Momente, in denen Sera sich so… hilflos vorkam. „Ich… a-also… wusste nicht...“ Während sie mit ihrer weichen, sanften Stimme versuchte, einen Satz zu bilden, löste sie sich von seinem Griff und taumelte fast einige Schritte zurück. Ein wenig benommen schüttelte sie ihren schweren Kopf und fasste sich mit leicht zitternder Hand an die Stirn, schien allerdings das Gehörte vollkommen zu realisieren. „E-Es… tut mir Leid.“, sprach sie schließlich halbwegs beruhigt und drehte sich schließlich um, um endlich die Tür anzusteuern. Dieser Moment hatte ihr einfach zu sehr zugesetzt und die Bändigerin musste einen klaren Kopf kriegen und wieder zu sich kommen. Sie musste hier dringend raus… Doch plötzlich schlangen sich zwei starke Arme von hinten um ihre Körpermitte und hielten sie sanft aber bestimmend davon ab, den Ausgang anzusteuern. Ihre eisblauen Augen zuckten schockiert unter dem Verband, sowie ihr Körper es tat. Der Körper der Brünette wurde augenblicklich von einer kribbelnden Welle erfasst, als sie wortlos verstand, dass er einfach… seine Arme um sie geschlungen hatte. Sasukes Hand lag auf ihrem flachen Bauch, spürte die empfängliche Wärme aus Seras Körper, als er sie mit ruhiger Bestimmung langsam, sanft und doch fordernd wieder zu sich drehte. Ihr verborgener Blick hob sich voller schockiertem Unglauben und Sasuke hätte ihr so gerne in ihre Augen gesehen, denn er konnte sich halbwegs denken, wie diese unter dem Verband aussehen mussten. Seine Hand hob sich wie von selbst und Seras Atem stockte, als er mit ungewohnter Zärtlichkeit die roten Tränen von ihren Wangen wischte, von denen sie irgendwie nichts gemerkt hatte. Doch seine bloße Berührung versetzte ihr fast schon einen eigenen Stromschlag und ihre Augen weiteten sich, als er wortlos diese… intime Geste vollführte. Es kam in der Vergangenheit zwar schon vor, dass Berührungen zwischen den beiden Shinobis ausgetauscht wurden, Sera hatte zwei Mal eigenhändig die Konturen seines Gesichtes mit ihren Fingern getastet, wurde sogar von Sasuke geführt. Doch das hier war das erste Mal, dass er sie auf eine solche Art berührte und allein der Gedanke daran löste Explosionen der Gefühle in Sera aus. Die Emotionen lähmten sie total und Sera schaute sichtlos zur Seite, doch ihr Kinn wurde plötzlich zwischen Zeigefinger und Daumen des Shinobis in Besitz genommen, die sie wieder dazu zwangen, zu ihm hochzuschauen. Sein Blick war dieses Mal nicht neckend und herausfordernd wie beim ersten Mal. Sasuke sah viel mehr sanft in ihr unsicheres, verirrtes Gesicht, das sich allmählich an seine Nähe gewöhnte. Sera gewöhnte, sehnte sich nach seiner Nähe, so sehr sie sich die letzten Jahren auch dagegen gewehrt hatte, es war nicht zu ändern. Sie liebte Sasuke. Der Schwarzhaarige blickte zu ihren halbgeöffneten, einladenden Lippen und wurde wie von einem Magnetfeld angezogen und Sasuke konnte gar nicht anders, als sich ihrem Gesicht mit ruhiger Vorsicht zu nähern. Wie oft hatte er von ihr geträumt während seinem Training bei Orochimaru? Seien es ihre letzten Worte an Sasuke, ihr Lächeln, ihre Augen, ihr unbeschwertes Lachen… Oder sei es ihr Körper… Das alles hatte ihn schon des Öfteren schlaflose Nächte bereitet. Es war, als hätte sie ihn verfolgt, ihn heimgesucht. Wie oft war sie wie eine tückische, engelhafte Gestalt in seinen dunklen, heißen Träumen aufgetaucht und hatte ihn beinahe in den Wahnsinn getrieben? Wie oft war er mitten in der Nacht während eines viel zu wilden Traums mit dieser verfluchten, wunderschönen Nymphe aufgewacht und war schweißgebadet? VIEL zu oft hatte er Zuflucht in seinen eigenen Gen-jutsus gefunden, um sie wenigstens dort… zu besitzen. Sei es ihr Geist, ihr Herz oder ihr Körper. Sasuke wollte einfach alles von Sera. So selbstsüchtig das auch war. Ihre kleine Hand umfasste sanft seine, die ihr Gesicht festhielt und die Bändigerin dachte nicht länger und ließ sich von ihren Gefühlen leiten. Mit geschlossenen Augen begann auch sie sich, Sasuke langsam zu nähern, spürte das Rasen ihres Herzens und stellte sich auf Zehenspitzen. Er vernahm bereits ihren fruchtigen Blaubeerduft, spürte ihre beruhigende Wärme und beobachtete jeden ihrer Gesichtszüge, als nur noch wenige Zentimeter zwischen ihren Lippen lagen. Sie spürte bereits seinen heißen Atem an ihrer Haut und aus Zentimeter wurden wenige Millimeter und nicht einmal ein Blatt hätte zwischen ihren Lippen gepasst. Der langersehnte Kuss was so nah und Sasukes Griff um ihr Kinn festigte sich ein wenig, als er diesen verhassten Abstand zwischen ihnen durchtrennen wollte. Er wollte sie endgültig für sich und es war an der Zeit, ihr das klarzumachen… … … … „“Hey, Bastard, wollten wir nicht heute trainieren, echt jetzt!“ „AAAAAH!“ Wie von der Tarantel gebissen lösten sich die Shinobis voneinander, wobei Sera beinahe stolperte und auf dem Boden gelandet wäre, hätte Sasuke nicht in letzter Sekunde ihre Hand festgehalten. „Oh, hey Sissi.“, grinste Naruto voller unwissender Unschuld. „Was machst du denn hier?“ „I-I-Ich… h-habe ihm sein…. Schwert gebracht.“ Das Herz der Bändigerin rammte mit einer solch heftigen Intensität, Geschwindigkeit und HÄRTE gegen Seras Brust, dass die dachte, ihre Rippen würden gleich brechen! Ihr Gesicht war hochrot, ihre komplette Haltung völlig erschrocken und verdammt… Sera dachte, sie würde gleich vor Scham STERBEN. „Achso. Cool.“, sagte Naruto mit unfassbar guter Laune. Er schien nichts bemerkt zu haben und lachte einfach sorglos. „Aber gut, dass ich euch zusammen antreffe. Sakura und ich sind nämlich- AAH!“ Sasuke hatte blitzschnell nach einem Sofakissen gegriffen und es so hart gegen das grinsende Gesicht seines blonden, VERFLUCHTEN Kameraden geschmettert, dass dieser mit hartem Aufprall auf dem Boden gelandet war. Die schwarzen Augen waren voller ungestillter Wut und Sasuke hatte keine Scheu, seinen besten Freund ganz und gar aufgebracht mit Blicken zu töten. „Alter, ich wollte dich nur zum Training abholen, echt jetzt.“, meinte Naruto sich den Kopf reibend. „Sera kann ja mit uns trainieren.“ „Wir zu erst.“, bellte der jüngste Uchiha bissig. Dass dieser blonde Trottel auch IMMER zum falschen Zeitpunkt auftauchte. Und um seinen Frust rauszulassen, würde Sasuke ihm ein Training geben, dass er bereuen würde… „Was ist denn mit der Vase passiert?“ ………………………………………… Wooah, okay... Eigentlich wollte ich noch ein bis zwei Tage warten, bis ich das Kap hier veröffentliche, aber einer meiner Leserinnen hat mir mit ihrem Kommi eine Freude gemacht, also... hier ist das Stück ;D Lilly_Lu_Dragonil; Das Kapitel ist für dich! :D Ich hoffe, dass das Kap gut bei euch angekommen ist und dass ihr nicht zu sauer auf Naruto seid hahahaha liebe grüße eure dbzfan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)